Post on 05-Apr-2015
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Dr. Dilek Zamantılı Nayır
VORLESUNG ORGANISATIONSLEHRE 2
Leistungsscheine : 1. Erfüllung der Teilnahmebedingungen.
2. Anwesenheit +Anwesenheitsliste3. Gastdozent
4. Erfolgreiche Absolvierung der Klausuren
Grundlagen der OrganisationGegenstand und Aufgabe der
Organisationstheorie: Einblick in einige zentrale Fragestellungen und Ergebnisse der Organisationstheorie vermitteln.
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Der OrganisationsbegriffGegenstand der Organisationstheorie sind,
"Organisationen". Aber was sind "Organisationen"?
Unterschiedlicher Gebrauch.
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OrganisationKompakt und eindeutig?
(1) Organisation als Tätigkeit des Organisierens
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Oder … (2) Organisation als funktionale Struktur (3) Organisation als soziales System (4) Organisation als kultureller Kontext
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In derOrganisationstheorieder institutionelle Organisationsbegriff:
"Organisationen" sind Institutionen. In diesem Sinn ist eine Organisation ein soziales (arbeitsteiliges) System, in dem mehrere Personen zur Verfolgung gemeinsamer und/oder individueller Ziele zusammenwirken.
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Ist dies eine Organisation? Sind mehrere Menschen, die im Bus sitzen,
um zu einem Fußballmatch zu fahren, eine "Organisation“?
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Eine Organisation muß zwei weitere Eigenschaften haben1. Das betrachtete System soll dauerhaft oder
zumindest für einen längeren Zeitraum konzipiert sein.
2. Das System enthält Regelungen, die die Beziehungen der Mitglieder untereinander, zur Organisation und evtl. auch zur Umwelt steuern.
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Organisationen sind:
"... soziale Gebilde, die dauerhaft ein Ziel verfolgen und eine formale Struktur aufweisen, mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden sollen."
Diese Definition bezieht sich nicht nur auf Unternehmen, sondern schließt auch andere Organisationen (z.B. Staat, Vereine, Kirchen etc.) mit ein.
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Kieser/Kubicek (1992, S.4)
Der funktionale OrganisationsbegriffKonzentration auf das System der Regeln
selbst. Unter "Organisation" versteht man dabei
entweder die Tätigkeit des Erstellens dieser Regeln oder
das Ergebnis dieser Tätigkeit, d.h. die Gesamtheit der Regeln.
In der betriebswirtschaftlichen Literatur überwiegt die zweite Sichtweise.
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Aufgaben der Organisationsforschung Der institutionelle Organisationsbegriff:
Organisationen sind ein weit verbreitetes Phänomen, das sich gut für empirische Untersuchungen eignet.
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Bei der empirischen Untersuchung von Organisationen sind zwei Stufen zu unterscheiden:1. Organisationen zu beschreiben und
klassifizieren. Dazu müssen Variablen definiert werden, in denen sich die vielfältigen Organisationen voneinander unterscheiden. Variablen: Anzahl von Hierarchieebenen oder die Art, wie die Organisation die Aktivitäten ihrer Mitglieder koordiniert.
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Zweite Betrachtungsebene2. Hypothesen über Beziehungen zwischen
diesen Variablen formulieren und empirisch überprüfen.
z.B. : “Unternehmen mit einer größeren Zahl von Hierarchieebenen setzen eher "bürokratische“ Steuerungsinstrumente ein”
z.B.: “Unternehmen in sehr turbulenten Märkten sind weniger bürokratisch als Unternehmen, die auf relativ "ruhigen" Märkten”
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Der instrumentelle OrganisationsbegriffStärker entscheidungsorientiertDieser Organisationsbegriff entspricht der
Sichtweise einer entscheidungsorientierten BWL und wird in dieser Vorlesung überwiegend benutzt.
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Grundbegriffe der OrganisationstheorieOrganisatorische Gestaltungsziele
Organisationen bestehen aus mehreren Personen, deren Verhalten im Sinne vorgegebener Ziele zu steuern ist.
Warum muß das Verhalten eigentlich gesteuert werden?
Warum sollen die Organisationsmitglieder ein bestimmtes Verhalten aufweisen? (d.h., warum gibt es "richtiges" und "falsches" Verhalten eines Mitgliedes und was unterscheidet das "richtige" vom "falschen“ Verhalten?)
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Organisation und ArbeitsteilungLerneffekte treten aufUmrüstvorgänge (Umstellungen der
Betriebsmittel, aber auch der Arbeitskräfte) fallen weg
Technische Produktionsmittel werden effizienter eingesetzt.
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Vorteileder Arbeitsteilung Können nur dann realisiert werden, wenn
die einzelnen Organisationsmitglieder ihre Rollen exakt ausführen.
Abweichendes Verhalten kann auftreten weil,
1. Mitglieder können sich nicht rollenkonform verhalten
2. Sie wollen sich nicht rollenkonform verhalten.
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Können nicht … Durch Arbeitsteilung entsteht
Koordinationsbedarf Dies kann den Informationsstand oder die
kognitiven Fähigkeiten des einzelnen Mitgliedes übersteigen.
Rücksicht auf die Aktivitäten vieler anderer Mitglieder
Planungsproblem wird komplexZeitaufwand.
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Organisatorische RegelungenAktivitäten der Mitglieder so zu koordinieren,
dass sie ihre Aufgaben ohne allzu große "Reibungsverluste" ausführen.
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Wollen nicht … Zielsystem des Individuums weicht von
dem der Organisation ab. “will nicht” Verhalten kann unmöglich
gemacht werden durch: 1. z.B. den Mitgliedern Ressourcen zur Verfügung stellen,
die nur für aufgabenkonformes Verhalten eingesetzt werden.
2. Die Zielsysteme der Mitglieder und der Organisation können einander angenähert werden (Anreizsysteme).
3. Durch Kontrollen kann abweichendes Verhalten aufgedeckt und gegebenenfalls sanktioniert werden.
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Untersuchungsgegenstände der Organisationstheorie Organisationstheoretische Analysen1. Nach Art der betrachteten Tätigkeiten
unterscheidet man Ausführungs - und Steuerungsebene.
2. Nach dem Gegenstand organisatorischer Maßnahmen unterscheidet man Aufbau- und Ablauforganisation.
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Betrachtete TätigkeitenKonsequenz unterschiedlicher Formen der
Arbeitsteilung. Arbeitsteilung kann auf ausführende
Tätigkeiten bezogen werden, indem einzelne Abschnitte eines Arbeitsprozesses auf mehrere Personen verteilt werden.
Diese Form von Arbeitsteilung bezeichnet man als horizontale Arbeitsteilung.
Koordinationsbedarf
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Vertikale ArbeitsteilungKoordinations- bzw. Steuerungsaufgaben
werden von den ausführenden Aufgaben getrennt.
Vertikale Arbeitsteilung. Ausführungs- bzw. Steuerungsebene.
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Organisieren als Steuerfunktion"Organisieren“: Bestandteil der
Steuerungsebene ist auch die Entscheidung darüber, wer das Recht hat, welche Organisationsentscheidungen zu treffen.
Auch dies ist eine Organisationsentscheidung.
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Zwei Fragestellungen der Organisation1. Abläufe müssen festgelegt werden, nach
denen die Organisationsmitglieder die ihnen zugeordneten Tätigkeiten ausführen sollen. z.B. Fertigungsabläufe einzelner Produkte.
Auch für die Steuerungsebene relevant (z.B. für Investitionsentscheidungen).
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Strukturen und Organisationstypen 2. Strukturen müssen festgelegt werden
(z.B. die Stellen, Abteilungen etc.). Ausserdem: Aufgaben und Kompetenzen
von Stellen oder Kommunikationskanäle zwischen Stellen.
In der Organisationstheorie werden diese beiden Fragestellungen als Ablauf- und Aufbauorganisation bezeichnet.
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Schwerpunktmäßige Änderungen im laufe der ZeitIn den 30er-Jahren: Aufbau- und
Ablauforganisation gleich bedeutend Nach dem 2. Weltkrieg : Stärkere
Orientierung an der Steuerungsebene und vor allem an deren Aufbauorganisation.
Seit den späten 80er-Jahren: Verstärktes Interesse an Ablauforganisation
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Aufbau- und AblauforganisationAufbauorganisation: Statische Aspekte der
Organisation, wie z.B. einzurichtende Stellen und ihre Attribute wie z.B. Aufgaben oder Kompetenzen.
Ablauforganisation: Dynamische Aspekte, also die in diesen Strukturen ablaufenden Prozesse.
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http://www2.agens.com/dienstleistungen
Zusammenarbeit der OrganisationstypenAbläufe können erst festgelegt werden,
wenn die Aufbauorganisation gegeben istMan kann eine Aufbauorganisation
entwerfen, ohne die Abläufe zu berücksichtigen.
Dies wird aber möglicherweise zu sehr ineffizienten Abläufen führen.
Bei der Gestaltung der Aufbauorganisation müssen daher bereits Aspekte der Ablauforganisation beachtet werden.
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Koordinationsmechanismen wirtschaftlicherAktivitäten
Warum sind Organisationen überhaupt erforderlich?
Mit der Schaffung einer (Aufbau-)Organisation sind Kosten (z.B. für die mit den Koordinationsaufgaben befassten Personen) verbunden.
Eine Organisation reduziert die Wahlmöglichkeiten ihrer Mitglieder, die ihr Verhalten an den Vorgaben der Organisation auszurichten haben.
Mit der Schaffung von Organisationen ist insgesamt ein Verlust an Wohlfahrt verbunden.
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Kosten verschiedener Organisationen Bei gleichem Grad an Arbeitsteilung können
unterschiedliche Koordinationsmechanismen benutzt werden.
Nicht nur Produktionskosten, sondern die gesamten Transaktionskosten müssen berücksichtigt werden (=Kosten der Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten).
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Wie entstand dieser Begriff?Theoretisch könnte eine arbeitsteilige
Wirtschaft auch so organisiert sein, dass sämtliche Teilfunktionen über den Markt koordiniert werden.
Um ein Haus zu bauen ist z.B. nicht unbedingt die Organisation "Bauunternehmen" erforderlich.
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Unbedingt eine Organisation?Man könnte auch die einzelnen
Materialien getrennt einkaufen, einzelne Bauarbeiter tage- oder sogar stundenweise beschäftigen und so die einzelnen Teilleistungen koordinieren, ohne ein Unternehmen als Organisation zu gründen.
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http://www.clipart-gallery.de
Im BauunternehmenIm Gegensatz dazu setzt ein
Bauunternehmen, wenn es ein Haus baut, ganz andere Koordinationsmechanismen ein.
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Prozedur in einem BauunternehmenBauarbeiter werden nicht tageweise für ganz
spezifische Aufgaben beschäftigt, sondern sind über längere Zeit durch Arbeitsverträge an das Unternehmen gebunden.
Im Rahmen dieser Arbeitsverträge können den Arbeitern Weisungen erteilt werden, bestimmte Tätigkeiten auszuführen.
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Vergleich von KostenBeide Formen der Koordination verursachen
spezifische Kosten. Nähere Betrachtung: Eine einzige
Transaktion, d.h. den Austausch einer Leistung und der entsprechenden Gegenleistung.
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Phasen der Transaktion1. Die Planungsphase (vorvertragliche Phase).
1.1 Die Anregungsphase: man stellt einen Bedarf an zusätzlichen Gütern oder Leistungen fest.1.2 Die Suchphase, in der ein geeigneter Transaktionspartner gesucht wird, der das gewünschte Gut bzw. die gewünschte Leistung bereitstellen kann.1.3 Die Auswahl eines Transaktionspartners und einer Abwicklungsform der Transaktion.
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Phasen der Transaktion2. Die Vollzugsphase, in der die eigentliche
Transaktion ausgeführt wird. 2.1 Den Vertragsabschluss mit dem ausgewählten Transaktionspartner.2.2 Die Durchführung des Vertrages, d.h. den Austausch von Leistung und Gegenleistung.2.3 Eine Kontrolle, ob der Vertragspartner tatsächlich die vereinbarte Leistung erbracht hat.2.4 Gegebenenfalls die Durchsetzung der Ansprüche, wenn der Vertragspartner von der vereinbarten Leistung abweicht.
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TransaktionskostenKosten der
… Suche nach einem geeigneten Transaktionspartner,
… Anbahnung,… Vereinbarung (Vertragsabschluss),… Abwicklung des Leistungstausches,… Kontrolle der erbrachten Leistung,… Durchsetzung des Leistungsanspruches,… Anpassung, wenn sich bei langfristigen
Verträgen die Rahmenbedingungen während der Vertragslaufzeit ändern.
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In einem vollkommenen Markt … Diese Kosten treten nicht aufWenn z.B. alle Akteure über vollkommene
Information verfügen, so fallen keine Suchkosten an, da die potentiellen Transaktionspartner bereits bekannt sind.
Ebenso können bei vollkommener Information auch keine Probleme der Kontrolle und der Durchsetzung von Verträgen auftreten.
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