Post on 09-Mar-2016
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Kultur Genuss Portraits lebenswertes VeranstaltunGen aKtuelles aus bamberG
Zwiebeld i e
Magazin für das lebenswerte baMberg Kostenlos april 2013
Scharlottes WeltEs gibt viElE gründE, um EinE ZwiEbEl Zu fEiErn
Ein ägyptisches Sprichwort sagt, dass eine di-
cke Zwiebel nicht mehr wissen will, dass sie
mal ein kleines Zwiebelchen war. Ich dagegen
erinnere mich gerne an meine Kindheit in
einem Gemüsebeet im Westen der Gärtner-
stadt. Genau vor einem Jahr war das, als auch
unser Heft „die ZWIEBEL“ Premiere feierte.
Seitdem haben das Magazin an Seiten- und
ich an Schalenstärke gewonnen. Allen Wid-
rigkeiten zum Trotz (obwohl es davon ehrlich
gesagt nicht viele gab).
Meine Familie und ich betonen gerne unse-
ren kämpferischen Charakter. Dass unter ei-
ner harten (Zwiebel-)Schale ein weicher Kern
steckt, ist ja hinlänglich bekannt. Diese zärt-
liche Seite hat schon manche Frau zu Tränen
gerührt. Aber auch Männer. Miguel Hernán-
dez, der große spanische Dramatiker, hat im
Gefängnis kurz vor seinem Tod 1942 ein zärt-
liches „Wiegenlied von der Zwiebel“ verfasst,
weil meine Vorfahren ihn vor dem Hungertod
bewahrten (er starb an Tuberkulose).
Das hat uns alle zu Tränen gerührt. Nobel-
preisträger Günter Grass entblätterte in sei-
nem Buch „Häuten der Zwiebel“ sein Leben.
Auch das entlockte so manchem Tränen.
Unübertroffen und konkurrenzlos schön ist
Pablo Nerudas „Ode an die Zwiebel“, die wir
an hohen Festtagen gerne feierlich rezitieren.
Ich zitiere:
„Du machst uns weinen,
ohne uns zu betrüben.
Solange ich lebe,
lobsingen will ich,
Zwiebel,
für mich bist du schöner doch
als mit blendenden Schwingen ein Vogel,
für meine Augen bist du
Himmelskugel, Platinkelch,
beschneiter Anemone
unbeweglicher Tanz“.
Ist das nicht wunderschön? Lesen Sie das
mal den Speisezwiebeln in Ihrer Küche vor,
die werden sich vor Freude gar nicht mehr im
Netz halten können! Der Volksmund h a t
der Poesie der Zwiebel eine etwas
deftigere Seite abverlangt und
das Lauchgemüse mit einer Ehe
verglichen: Man weint und frisst
sie doch. In diesem Sinne:
Bleiben Sie uns gewo-
gen! [kk]
Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.
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gratuliert dem Magazin
zum einjahrigen Bestehen
und freuen uns auch weiterhin
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dieZWIEBEL4/2013 gruß aus der küche
„Unser Sommer ist nur ein grün angestrichener
Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke
von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten
will“, lästerte bereits Heinrich Heine im 19. Jahr-
hundert. Da auch in diesem Jahr der Winter nicht
so recht weichen wollte, hat sich die ZWIEBEL si-
cherheitshalber schon mal grün anstreichen las-
sen. Schließlich hat sie allen Grund für sonnige
Stimmung – feiert sie doch ziemlich dick ihren
ersten Geburtstag. Und da will man schließlich
gut aussehen. Wie bei allen anderen Festen na-
türlich auch – so widmet sich diese Ausgabe
ausführlich dem Thema Hochzeit – jedoch mal
aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, z.B.
wie man als Gast eine gute Figur abgibt oder
die liebe Familie ins rechte Licht rückt. Gefeiert
wird auch im Historischen Museum – es wird 75
Jahre alt, die Gemäldegalerie sogar noch hun-
dert Jahre älter. Nicht ganz so alt, aber auf jeden
Fall zeitlos, sind die Geschichten vom „Fliegen-
den Klassenzimmer“: die ZWIEBEL wollte auch
mal solche tollen Abenteuer erleben und hat
sich deshalb ins Internat geschmuggelt. Ob es
ihr dort gefallen hat? Nun, zu ihrem Geburtstag
ist sie jedenfalls wieder rechtzeitig erschienen…
Viel Spaß mit ihr wünscht
Ihre ZWIEBEL-Redaktion
Es grünt so grün
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Ausgewählte Schätze 20
Das Gewicht spricht Bände 26
Gelesen: Buchrezensionen 28
Gelauscht: Musikneuheiten 36
GEsunDhEIt&GEnuss
Ein Blick in die grüne Seele Bambergs 12
In den Armen von Sophia 54
Sanfte Hände, exotische Kräuter 58
portraIts
Ein Leben für zwei 30
LEBEnsWErtEs
Zapfenstreich am Plärrer 8
Nette Gäste sind das Beste 38
Serie: Zuhause in … der Kroatengasse 45
Lernerfolge fern der Heimat 48
Gerd Bauer: Cartoon 63
VEranstaLtunGEn
Kultur in Sicht 14
Ausgestellt: laufende Veranstaltungen im April 2013 46
Ausgehen: Veranstaltungen im Überblick 64
aKtuELLEsausBamBErG
Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt 6
Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL 67
Impressum, Wichtige Adressen 66
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Denkmalfreunde forderten es seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten: die Klosteranlage Michelsberg für Autos zu sperren. Schließlich ist die Erschütterung auf dem historisch unebenen Kopfstein-pflaster besonders „aufrüttelnd“, und ganztägig parkende Blechlawinen zieren die prächtigen Bauten nicht unbedingt. Doch nichts zu machen, es fanden sich immer wieder Gründe dagegen: die An-fahrt für das frühere Seniorenheim, die Gäste der auf dem Gelände ansässigen Gastronomie, Besucher des Brauereimu-seums und Theaters und so weiter. Alles nicht ganz von der Hand zu weisen.Und nun das: von heute auf morgen erfährt die überraschte Bürgerschaft, dass in einem für Bamberger Baumaß-nahmen rasanten Tempo (gut, es wird auch keine Brücke) die Einrichtung einer Schrankenanlage in der Tordurchfahrt beschlossen ist und auch umgehend in Angriff genommen wird. Natürlich ist das Geld da, es ist ja keine Sozialmaß-nahme. Was war geschehen, diesen Sinneswandel so plötzlich herbeizuführen? Fast nichts.
Nur dass wenige Wochen vorher die ersten von insgesamt vier Ämtern in die frisch renovierten Räume des Kanzleiflü-gels eingezogen sind. Plötzlich müssen städtische Beamte am Michelsberg par-ken! Das ändert die Sachlage natürlich vollkommen. Störende Bäume mussten auch noch weichen – genauso wie die Automobile einfacher Bürger. Nur Be-rechtigte erhalten freie Durchfahrt. Wer das wohl sein wird…?Übrigens: an den Erschütterungen än-dert es nichts. Und Behördenfahrzeuge sehen im Klosterensemble auch nicht dekorativer aus als Privatautos.
Ehrenamtliche Helfer nennt man sie in der Politik, doch in Kunst und Kultur ist es eine Ehre, die Profis bei der Arbeit zu unterstützen. Gleich zweimal haben sangesfrohe Bamberger in diesem Som-mer die Chance, an der Realisierung gro-ßer Kunstgenüsse teilzuhaben.Am 19. Juli setzen sich die Bamberger Symphoniker der Akustik der Stechert Arena aus. Für einen guten Zweck, die Sanierung der (zu stark erschütterten?) Decke der St. Michaelskirche, lassen sie Orffs Carmina Burana erklingen. Bekann-termaßen ein Werk mit mächtiger Be-setzung, auch im Chor. Zur Verstärkung (komplette Profichöre würden die gute Tat über die Maßen schmälern) werden jetzt 500 Chorsänger aus der Region gesucht. Voraussetzung ist mehrjährige Chorerfahrung und die Teilnahme an beiden Probenwochenenden sowie den
Endproben und natürlich der Auffüh-rung. Eine Bewerbung kann per Mail an carmina@bamberger-symphoniker.de gerichtet werden, unter Angabe von Name, Adresse, Stimmlage und Chorer-fahrung, bis 12. April.Wer mehr auf Opernchöre ausgerichtet ist, hat die zweite Chance mit der Som-meroper Bamberg. Nach „Die Hochzeit des Figaro“ 2011 übt Till Fabian Weser mit seinen Dozenten (u.a. Angelika Kirchschlager) und ausgewählten euro-päischen Nachwuchskünstlern den „Don Giovanni“ ein. Der Chor soll sich jedoch aus dem Partnerchor Vox Juvenalis aus Brünn und Sängerinnen und Sängern aus der Region zusammensetzen.Interessenten üben schon mal fleißig „Giovinette che fate all‘amore“ und ein weiteres Vortragsstück und melden sich bis 22.4. unter chor@sommer-oper- bamberg.de an, unter Angabe der Stimmlage, des Wahlstücks – und ob sie lieber am 25. oder 26. April nachmittags vorsingen möchten.
Buchhändler überspringen diesen Bei-trag bitte, aber für alle anderen gilt:
es muss nicht immer neues Buch sein. Manchmal darf man auch mal zum Ge-brauchten greifen. Findet jedenfalls die Stadt und institutionalisiert etwas, was als Trend schon einige Jahre durch die Welt geistert: Book-Crossing. Echte Cros-ser lassen ein Buch – gut gekennzeich-net – irgendwo (im Trockenen) liegen und hoffen darauf, dass es jemand findet und im Internet (www.bookcrossing.de) verfolgbar macht. Im Rathaus Maxplatz steht jetzt ein Regal für amtliches Cros-sing, das geht sogar offline: hingehen, Buch mitnehmen und lesen. Es wäre aber extrem freundlich, wenn man zum Ausgleich ein anderes mitbringt. Sonst hat das lobenswerte Angebot schnell ein Ende. Buchhändler, die diesen Text heimlich doch gelesen haben, können aber gelassen bleiben: das Regal steht im 3. Stock vor Zimmer 317. Ein bisschen Anstrengung muss schon sein.
Wir sind Welterbe! Und das schon seit 20 Jahren. Grund zu feiern, und die Ver-anstaltungen prasseln nur so auf uns ein. Vor allem Vorträge gibt es, dass es eine Freude ist. Der ganze April ist voll davon: 13. und 14.: Archäologietagung. Ab 15. täglich Montags Ringvorlesung „Erinnern an das Mittelalter“. 16.: Welt-naturerbestätten in Deutschland. 18.: Museumsgeschichten. 23.: Französischer Vortrag. 25.: Weltkulturerbe in Deutsch-land. 30.: Weltkulturerbe Lübeck. Dazu am 27. ein Fotokurs und am 28. der Tag der offenen Gärtnereien.
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Das wird ein Klingen und Singen am letzten April-Wochenende: die Konzert- und Kongresshalle, die den Wohlklang wahrlich gewohnt ist, beherbergt den bundesweiten Musikschulkongress 2013. Austausch über Themen wie „Alte Musik auf moderner Geige“ oder „Parti-zipation im Jugendorchester – wie soll das gehen?“ bestimmen den Tag, doch abends wird musiziert. Am Freitag von der Deutschen Streicherphilharmonie (öffentlich), am Samstag als fränkischer Abend (intern). die ZWIEBEL wünscht gutes Gelingen und viele neue Impulse!
Alle Jahre wieder regen sich Stimmen, die das Stadtmarketing a) zu teuer oder b) falsch ausgerichtet finden. Während die GAL mehr bei a) zuhause ist und die
städtischen Zuschüsse eindampfen oder ganz streichen möchte, sind CSU und FW eher mit b) unterwegs und wollen Ruhe auf dem Maxplatz. Die SPD findet alles supi wie es ist. Wer hat Recht? Aus-gerechnet im Grünen Saal der Harmonie veranstaltet die GAL-Fraktion am 3.4. um 19.30 Uhr eine Podiumsdikussion, um diese Frage ein für allemal zu klären. Oder bis zum nächsten Mal. Es diskutie-ren Citymanager Klaus Stieringer, Gas-tronom Harald Kurz-Brauner, Andreas Löscher von den Grünen und Michael Böhm, Stadtmarketing Coburg.
Hier gehört eine Gartenmesse hin: ins Herz des Gärtnerviertels, auf die Böhmerwiese. Ralf Böhmer, Herr der Wiese, veranstaltet wieder die „Blüte & Ambiente“, die schon seit Jahren ein echter Publikumsmagnet ist. Schönes für Garten und Terrasse, Pflanzen, ge-sunde Lebensmittel, Möbel und vieles mehr wird vom 12. bis 14. April an der Heiliggrabstraße gezeigt, verkauft und mit einem bunten Rahmenprogamm ergänzt. Wie immer gibt es keine Parkplätze, aber einen Bus von der P+R-Anlage Breitenau zur Haltestelle Ottokirche. [hb]
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Mit dem Frühjahrsplärrer geht für die Schausteller eine Ära auf dem Plärrerplatz an der Breitenau zu Ende. Wo in der Stadt der Herbstplärrer 2013 stattfinden wird, ist noch offen. die ZWIEBEL im Gespräch mit Ge-org Fischer über Alternativen, Hoffnungen, Wehmut und Chancen.
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Fis
cher
lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
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dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
• Herr Fischer, der Frühjahrsplärrer findet nun
das letzte Mal auf dem Plärrerplatz an der
Breitenau statt. Was bedeutet das für die
Schausteller?
Das bedeutet, dass wir vorerst auf der Straße
stehen, da ein neuer Festplatz zwar in Sicht
ist, aber erst verhandelt werden muss.
• Wo würde es denn die Schausteller
hinziehen?
Der größte Wunsch der Schaustellerkollegen
wäre als Alternative der ehemalige deutsch-
amerikanische Volksfestplatz in der Zollner-
straße. Dort wäre sowohl die Nähe zum alten
Plärrerplatz und den Amerikanern als poten-
ziellen Besuchern vorhanden wie auch eine
geeignete Fläche und eine gute Infrastruktur.
• Ursprünglich hieß es, der Plärrer geht in die
Innenstadt. Was ist daraus geworden?
Diese Möglichkeit wurde nicht weiter ver-
folgt. Zum einen gibt es in der Innenstadt
viele Gegner, die den Plärrer dort nicht haben
wollen, zum anderen ist die Fläche auf dem
Maxplatz zu klein. Man könnte dort lediglich
zwei Losbuden, zwei Karusselle und einen
Autoscooter aufstellen, was nicht die Größe
eines Volksfestes repräsentiert.
• Wie viel Platz benötigt der Plärrer?
Für einen minimalen Aufbau brauchen wir
10.000 bis 15.000 qm, die sowohl auf dem al-
ten Plärrerplatz vorhanden sind als auch auf
dem ehemaligen Volksfestplatz mit 14.500
qm. Der Maxplatz hat nur 4.000 qm, was
eindeutig zu klein ist. Demnach müsste man
die Promenade, die Fußgängerzone und den
Heumarkt in das Volksfest miteinbeziehen,
was kaum möglich wäre.
• Wann hat das mit dem Plärrer in Bamberg
eigentlich ursprünglich angefangen?
Den Bamberger Plärrer gibt es schon seit
dem Jahr 1900. Damals wurden jährlich zwei
Volksfeste auf der Pointwiese am Volkspark
und der Hirtenwiese am Viehhof abgehalten.
Anders als in Nürnberg, wo mit „Plärrer“ ein
Ort in der Innenstadt gemeint ist, wird bei
uns mit „Plärrer“ seit jeher das Volksfest be-
zeichnet. Nach dem zweiten Weltkrieg fand
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Georg Fischer ist der erste Vorsitzende der
Bezirksstelle Bamberg des Bayerischen
Landesverbandes der Marktkaufleute und
Schausteller mit derzeit rund 100 Mitgliedern
in der Stadt.
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der Plärrer am Heinrichsdamm statt, bevor er
1980 auf das große Gelände an der Breitenau
umgezogen ist.
• Also ist es mit dem Plärrer ähnlich wie
mit den Schaustellern – sie ziehen immer
wieder von Ort zu Ort?
Sozusagen. Wir gehen nicht gerade mit freu-
digem Herzen von der Breitenau weg, da sich
der Plärrer dort in den letzten 33 Jahren etab-
liert hat. Wir würden schon lieber bleiben, vor
allem, da der neue Standort für den Herbst-
plärrer noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Zwar haben wir eine Alternative in Aussicht
und die Stadt bemüht sich darum, aber so
richtig spruchreif ist es noch nicht.
• Welche Vorteile hatte der Plärrerplatz an
der Breitenau?
Er war zentral an der Autobahn, hatte vie-
le Parkmöglichkeiten und war vom Berliner
Ring aus für Besucher gut einsehbar. Auch
konnte auf dem nahegelegenen Flugplatz
ein Feuerwerk abgeschossen werden und die
Infrastruktur hat gestimmt. Dass der Plärrer
etwas abseits war, war zudem von Vorteil. Die
Volksfest-Klassiker: die Schießbude. Generationen von Männern
haben hier schon auf Rosen für die Dame des Herzens gezielt.
dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
11
– wenn auch geringe – Lärmemission fernab
von der Innenstadt hat niemanden gestört.
• Müssen die Schausteller künftig auf dem
potenziellen neuen Plärrerplatz Einschnitte
hinnehmen?
Bei den Parkplätzen auf dem Platz des ehe-
maligen deutsch-amerikanischen Volksfestes
inmitten der Kaserne wird es eng. Da das Ge-
lände noch den Amerikanern gehört, stehen
kaum Parkplätze zur Verfügung, weshalb ein
Shuttle-Service in Planung ist. Auch müssen
die Schausteller die Wohnwägen für sich und
ihre Mitarbeiter auslagern. Im Gespräch ist
hier der Parkplatz vor dem Stadion, der aber
nicht ausreichen wird.
• Wie ist die Stimmung unter den Kollegen?
Auf alle Fälle hoffnungsvoll, dass wir nicht
auf der Straße stehen, sondern es uns in Zu-
sammenarbeit mit der Stadt gelingt, diesen
neuen Platz zu initiieren, so dass wir den
Herbstplärrer im Oktober dort abhalten kön-
nen.
• Schwingt beim letzten Frühjahrsplärrer
auch etwas Wehmut mit?
Ganz klar. Der Plärrerplatz an der Breitenau
ist seit 1980 der Arbeitsplatz für viele, viele
Kollegen und hat tausenden Besuchern freu-
dige Stunden gebracht. Wir haben hier sehr
gute Erfahrungen gemacht.
• Stimmt der Eindruck, dass die Leute in
den letzten Jahren weniger aufs Volksfest
gehen?
Ja. Wir stehen in Konkurrenz zu den Bowling-
Bahnen, Schwimmbädern, Kinos und auch In-
ternet-Chatrooms, um nur ein paar Beispiele
zu nennen. Es gibt eine Fülle an Freizeitmög-
lichkeiten, die sich natürlich auch auf den Be-
sucherstrom auf dem Plärrer auswirken. Der
Besucher muss abwägen, welches Freizeitan-
gebot er wahrnimmt.
• Also kämpft der Plärrer nicht nur um
einen neuen Standort, sondern auch um
Besucherzahlen?
Sicher, vor 15 Jahren gab es diese Vielfalt an
Freizeitaktivitäten nicht.
• Ist der Umzug auf den neuen Platz für
den Plärrer und die Schausteller deshalb
vielleicht auch eine Chance?
Darauf bauen wir. Der Plärrer wird auf dem
neuen Platz einen völligen Neuanfang erfah-
ren. Wir arbeiten derzeit an einem Konzept,
welche neuen Impulse wir dort setzen kön-
nen.
• Verraten Sie der ZWIEBEL schon etwas
davon?
Fischer (lacht): Nein, bis Oktober entscheidet
sich noch vieles, da möchte ich nichts vor-
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Tag der Offenen Gärtnereien28. April 2013
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Kommen Sie in unsere Gärtnereien
und erfahren Sie, was hinter den
grossen Holztoren einer Gärtnerei passiert.
Ein buntes Rahmenprogramm wartet auf Sie.
Dass es eine Gärtnerstadt in Bamberg gibt,
wissen viele. Was sich hinter dem Begriff
verbirgt, dagegen wenige. Elf Bamberger
Gärtnerfamilien wollen das ändern und den
traditionsreichen Erwerbsgartenbau in Bam-
berg in den Mittelpunkt rücken. Einen Tag
lang informieren die Gärtner über ihre Er-
zeugnisse, Produktion und Arbeitstechniken
und geben Tipps rund um den Garten: vom
Gemüse- über Kräuter- bis hin zu Zierpflan-
zen und Bäumen.
Schon im Mittelalter galt die
Domstadt an der Regnitz als
wichtige Produktionsstätte für
gärtnerische Erzeugnisse, mit
denen später der Fernhandel
florierte. Bis heute wird der
Gartenbau in Bamberg gepflegt
– freilich unter anderen Rah-
menbedingungen. Um den Fort-
bestand der Betriebe zu sichern
und das Wissen an künftige
Generationen auch in Zukunft
weitergeben zu können, haben
zahlreiche Gärtnerfamilien im
Rahmen des Projekts „Urbaner
Gartenbau“ die Interessensgemeinschaft (IG)
Bamberger Gärtner gegründet. „Wir möchten
die Gärtner ins Bewusstsein der Verbraucher
rücken. Jeder der regional einkaufen möchte,
ist bei uns richtig“, erklärt Ralf Böhmer, Spre-
cher der IG Bamberger Gärtner.
Weniger Tradition, dafür Aktion, verspricht
das Programm, das sich die Gärtner überlegt
haben. In der Gärtnerei Franz Böhmer können
Kinder Pflanzenkinder pflanzen. In der „Gärt-
Am „Tag der offenen Gärtnereien“ am 28. April öffnen sich zum zweiten Mal die Tore der Gärt-nerstadt für die Öffentlichkeit. Von 10.30 bis 17 Uhr haben Besucher die seltene Gelegen-heit, die Atmosphäre der Bamberger Gärtner-stadt und ihrer Tradition hautnah zu erleben.
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nerei Böhmerwiese“ erklärt Ralf Böhmer die
Vorteile eines Insektenhotels. Bei Carmen
Dechant kann man auf einer „Kräuter-Duft-
Straße“ flanieren und „Gschichdn, Liedla &
Gedichdla“ aus dem Munde der Gärtnerin
lauschen. „Blumen Hohe“ zeigt neue Trends
bei Tischschmuck und festlichen Brautsträu-
ßen. In der „Gärtnerei Lurtz“ macht eine
Topfmaschine die Erdarbeit und in der Gärt-
nerei „Mussärol“ dreht sich alles um duften-
de Kräuter. Die Autorin Elke Puchter liest im
idyllischen Kräutergarten aus ihren Büchern
„Samanthas Traum“ und „Der Drache Chillo-
Pfefferoni“ vor.
Auf dem Höhepunkt des Gartenbaus Mitte
des 19. Jahrhunderts gab es über 500 Betrie-
be in der Stadt. Die Anbaupalette der Gärtner
hat sich – abgesehen vom zwischenzeitlichen
Verschwinden des Süßholzanbaus – im Laufe
der Zeit kaum verändert. Heute gibt es nur
noch wenige Gärtnerbetriebe, viele davon
im Nebenerwerb. Doch gerade im Kerngebiet
der Gärtnerstadt – rund um die Mittelstraße
– sind noch nennenswerte Straßenzüge mit
der ursprünglichen Bebauung erhalten. Das
Projekt „Urbaner Gartenbau“ des Zentrums
Welterbe Bamberg hat das Ziel, den Gar-
tenbau in Bamberg wieder zu stärken und
als einen lebendigen Teil der
Stadtkultur zu erhalten. Damit
will man nicht zuletzt die regi-
onalen Kreisläufe stärken, die
Vermarktung vor Ort fördern
und eine umweltfreundliche
Nahversorgung etablieren –
ein Ziel, das man mit der Regi-
onalkampagne „Region Bam-
berg – weil’s mich überzeugt!“
gemeinsam hat. [kk]
Weitere Informationen zu den Standorten der Betriebe und ihren Aktionen am Tag der
offenen Gärtnereien finden Sie unter www.gaertnerstadt-bamberg.de.
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kultur in sicht dieZWIEBEL4/2013
Anspruchsvolle Bücher, wie langweilig! Literatur, pah! Während Lyriker sich über dreistellige Verkaufszahlen freuen, ge-hen Titel wie die „Shades of grey“-Serie zu Millionen über den Ladentisch. Nun gut, die Bildzeitung hat auch noch im-mer eine Millionenauflage, während der „Freitag“ zuletzt gerade einmal 14.466 Exemplare im ganzen Land absetzte. Die Lust am Trash scheint groß zu sein in unserem Land. Warum? Ursula Gumbsch und Hanuta Gonzales alias Arnd Rühl-mann tauchen in den Schmutz und för-dern die Kunstperlen aus dem seichten Büchermeer zu Tage. Von dieser Bühne haben Arztromane immer geträumt, und wer wäre besser geeignet, sie pa-rodistisch vorzutragen als diese Diven? Geben Sie sich ungeniert dem Schund hin, Kartenverkauf auf Wunsch anonym.
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, das erkannte schon Plautus, aber: dem
Wolf ist er es auch. Kaum taucht ein Ver-treter der Gattung canis lupus in unseren Wäldern auf, sehen Jäger rot, fürchten Bauern den Untergang des Abendlan-des und Wanderer laufen sich einen bö-sen Wolf auf der Flucht aus deutschem Tann. Eine Kugel ist meist das Ende. Ja, der Wolf hat eine schlechte Presse, und dagegen arbeitet das leicht verschrobe-ne Fräulein Brehm. Hinter ihr verbirgt
sich die Schauspielerin Barbara Geiger, die wissenschaftliche Fakten über den Wolf unterhaltsam aufbereitet und mit Geschichten aus dem echten Brehm auf die Bühne bringt, zusammen mit Exponaten, Tierstimmen und weiteren Materialien. Lebendige Wissenschaft mit Humor, im Naturkundemuseum am ide-alen Ort. Eine Woche später zu gleicher Zeit steht bei Editha Filmine Brehm der Bär im Zentrum der Betrachtung, bei-des im Rahmen der Wanderausstellung „Die großen Vier“ über das Verhältnis des Menschen zu Wolf, Bär und Luchs (s. Ausgestellt).
Es hätte alles so schön sein können für Adam. Immerhin lebte er im Paradies. Doch dann kam „dieses neue Geschöpf“,
und mit dem Frieden war es vorbei: „Im-mer wartet es auf mich oder läuft mir nach. Das habe ich nicht sehr gern. Ich wollte, es bliebe mehr bei den anderen Tieren.“ Doch Eva ist hartnäckig, führt das „Wir“ ein, gibt in ihrem nie versiegenden Kommunikationsbedürfnis allen Dingen einen Namen und reagiert auf Adams Zurückhaltung und Ruhebedürfnis „mit diesen nassen Augen“. Nachzulesen – und ab dem 5. April auf der Bühne des Brentano zu erleben – in Mark Twains „Tagebüchern von Adam und Eva“. Do-rothea Schreiber und Martin Neubauer spielen wie die ersten Menschen in die-sen satirisch verkleideten Betrachtun-gen über die Liebe. Verhaltensforscher meinen, seit der Steinzeit hat sich der Mensch im Grunde nur unwesentlich verändert. Seit der Vertreibung aus dem Paradies vermutlich auch.
Swing – da lautet die erste Assoziati-on bei den meisten noch immer Glenn Miller, dann tauchen vielleicht noch Namen wie Duke Ellington, Count Basie, Benny Goodman auf. Alle tot. Aber die Musik lebt noch, ganz ohne künstliche Beatmung. Und noch heute sind die mitreißenden Rythmen und der fette Sound eines Bläsersatzes Inspiration für junge Musiker. Natürlich werden im Zeitalter der elektronischen Musik keine Schellackplatten mehr abgespielt, um Jugendliche zu erreichen. Stattdessen treten die Vorreiter des New- oder Elect-ro-Swing mit Laptop und Turntable (hieß früher Plattenspieler) an, um ihren per-
sönlichen Mix des alten Swing mit neu-en Beats auf die Bühne zu bringen. Die Dixie Biscuits aus Bamberg ergänzen die Musik noch um eine Videoshow, heraus kommt eine extrem tanzbare Mischung für Auge und Ohr. In den Morphclub bringen sie den Sound Nomaden Tobias Kroschel mit, der den deutschen Electro-Swing weltweit nach vorne gebracht hat und erst im letzten Jahr als bester Live Act dieser Richtung ausgezeichnet wurde. Er erweitert das Genre dabei um Richtungen wie Polka oder Weltmusik. In jedem Fall sehr neue, sehr spannende Klänge – auch für Jazz-Puristen.
Ballett im E.T.A.-Hoffmann-Theater? Eine Seltenheit, am ehesten noch, wenn die Ballettschule „Tanzetage“ ihre Schü-ler auf die große Bühne schickt. Doch das ändert sich nun, denn für 2013 werden zwei Gastspiele benachbarter Ensembles zu den Bamberger Ballett-Tagen zusam-mengezogen. Das Theater Hof kommt mit „Endstation Sehnsucht“. Den Klas-siker von Tennessee Williams hat schon John Neumeier bearbeitet; die Hofer Ballettdirektorin Barbara Buser hat nun für ihre Compagnie eine eigene Choreo-graphie entworfen. Die Geschichte der verwöhnten Südstaatentochter Blanche DuBois, die nach dem Niedergang der Familie bei ihrer Schwester unterkommt und sich mit deren Ehemann, dem pol-nischen Einwanderer Kowalski auseinan-dersetzen muss, verkörpert den Wandel des feudalen Amerikas zur Industriena-
DIxIEBIscuItsmorphcLuBfr,5.4.2013,22.00uhr
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KuLturInsIchtAPRIL 2013
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dieZWIEBEL4/2013 kultur in sicht
tion, die von eingewanderten Arbeitern getragen wird. Eine spannungsreiche Handlung, die viel Raum für emotio-nales Ballett lässt. Einen Abend später, am 11.4., kommt der Ballettklassiker Schwanensee mit dem Landestheater Eisenach.
Wer hatte in den US-Charts gleichzeitig die ersten drei Plätze inne – und zwei weitere Titel unter den Top Ten? Nicht die Beatles, nicht Elvis, nicht Michael Jackson: sondern die Bee Gees. Die Coun-tertenöre der Popmusik haben in den Siebzigern richtig abgeräumt, die Dis-cowelle spülte sie nach ganz oben. Und da hatten sie, 1958 gegründet, schon zwanzig Jahre Bühnenerfahrung. Zwei der drei Brüder Gibb leben nicht mehr, doch drei italienische Brüder halten die Erinnerung an sie wach – die Egizianos. Sie treten live in der Stechert Arena mit allen großen Hits der Bee Gees auf, un-terstützt durch Backgroundgesang und Tänzer und lassen so die Erfolge der Männer im weißen Anzug aufleben. Da-bei zeichnen sie das Leben der Popstars in Musicalform mit Videoeinspielungen,
Fotos und Interviews nach. Ein Abend für Disco-Nostalgiker.
Weniger stürmisch geht es zur selben Zeit im Keilberth-Saal zu – obwohl sich das Notos Quartett nach dem Südwind der griechischen Mythologie benannt hat. Der war der Sage nach allerdings sanft und warm, was man von der Einlei-tung des Mozart-Klavierquartetts g-Moll KV 478 nicht sagen kann. Es krempelte seinerzeit die Hörgewohnheiten des Wiener Publikums gründlich um und war ein so eklatanter Misserfolg, dass sein Verleger den Vertrag sofort auflöste
und auch das zweite, bereits halbfertig gestochene Quartett fallen ließ. Ein inte-ressantes Werk mit wenig Süße. Es folgt ein jugendliches Intermezzo, wenn das junge, 2007 gegründete Notos Quartett das d-Moll Quartett von William Walton spielt – dieser schrieb es im Alter von 16 Jahren und beeindruckte bereits mit Tiefgang und Seele im Andante. Den Abend in Moll beschließt das Brahms-Quartett opus 25, wenn Pianistin Anto-nia Köster in der Nachfolge der erstauf-führenden Clara Schumann in die Tasten greift. Und dieses mit großem Erfolg: Im März räumte das Quartett beim Wettbe-werb „Città di Pinerolo“ unter 52 Ensem-bles nicht nur den zweiten Gesamtplatz, sondern auch den Publikumspreis und die Würdigung der besten Brahms-Inter-pretation ab.
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kultur in sicht dieZWIEBEL4/2013
KuLturInsIchtAPRIL 2013
Wenn Essen allein uns schon nicht ge-sund machen kann, dann sollte es uns wenigstens nicht krank machen. Das Vertrauen in diese Selbstverständlichkeit schwindet mit jedem Lebensmittelskan-dal. Doch wenn man dem Arzt Dr. Rudolf Eckert zuhört, sind es nicht allein zwei-felhafte Zusatzstoffe oder mangelnde Qualität, sondern die Auswahl der Nah-rungsmittel an sich. Zum Beispiel Milch: der Mensch ist das einzige Lebewesen, das nach der Säuglingszeit noch Milch zu sich nimmt, und dann noch solche von anderen Arten. Ist das gesund oder be-reiten die Inhaltsstoffe dem Körper sogar Probleme? Warum bekommen Elefanten keine Arthrose? Viele Fragen ranken sich um das Essen, einige Antworten liefert der Vortrag in der VHS.
Dieser junge Mann trägt ganz schön dick auf. Natürlich nur von Berufs wegen.
Denn der junge Russe Lev Khesin, der auch in den USA und in Berlin studiert hat, verarbeit dickschichtiges, eingefärb-tes Silikon. Seine flachen Wandobjekte hängt der Kunstverein ins Kesselhaus – passend im weiteren Sinne, trägt die Schau doch den Titel „Klärt sich das Was-ser, werden Fische sichtbar“. Was in den Bottichen der früheren Krankenhaus-wäscherei trotzdem nie vorgekommen sein dürfte. Bei den Ausstellungen der zeitgenössischen Avantgarde, die der Kunstverein dort immer wieder veran-staltet, lohnt sich der Sprung ins kalte Wasser auch für Nicht-Kunstkenner im-mer wieder.
Gerade ein halbes Jahr ist die The-menwoche der Stadt über die „Hexen“prozesse her, da wird E.T.A. Hoff-mann im nach ihm benannten Theater verbrannt. Jedenfalls dem Titel nach. Oder hat er selbst verbrannt? In seinen Werken jedenfalls reichlich, denn Feuer war ein bestimmendes Element seiner meist mysteriösen Märchenwelt. Die Protagonisten seiner Geschichten stel-len sich im Großen Haus ein, begleiten und kommentieren die multimediale szenische Lesung aus Werken und Doku-menten seines Lebens. Wolfgang Held, der in London lebende Schriftsteller, bildende Künstler und Pianist zeigt sich aus diesem Anlass von allen drei Seiten: als Autor der Lesung, als Gestalter der 25 Collagen, die ebenfalls am Samstag, um 18 Uhr, im Foyer vorgestellt werden und
als Musiker mit zwei Stücken aus Schu-manns Kreisleriana und einem Larghetto von Hoffmann selbst.Tags darauf wird der Abschied Hoff-manns und seiner Frau Michalina („Nichts hielt ihn mehr in Bamberg“) ze-
lebriert. Die Abfahrt der Kutsche findet des Publikums wegen um 10 Uhr statt. Vor 200 Jahren dürfte dieselbe Begrün-dung den Dichter bewogen haben, be-reits um 6 Uhr morgens die Stadt zu ver-lassen. Echte Fans feiern natürlich durch.
Das Wochenende der Multitalente im Theater: E.T.A. Hoffmann, Wolfgang Held, und am Sonntagabend kommt zum guten Schluss noch Harry Rowohlt. Seine Schauspielerkarriere ist vielleicht noch das Nebensächlichste an diesem vielseitigen Mann, wenngleich ihn ein großes Publikum von Lindenstraßen-Fans kennt. Bücherwürmer kennen Rowohlt von seinen brillanten Überset-zungen englischsprachiger Schriftsteller zwischen Ernest Hemingway und Robert Crumb, ZEIT-Leser hingegen aus seiner Kolumne Pooh‘s Corner. Und damit noch nicht genug, mit seiner Brummbassstim-me hat er vielen Kinder- und Erwachse-nenbüchern eine Sprache gegeben.
Seine Lesungen sind legendär: formell, weil neben dem reinen Vortrag auch spontane Einfälle, Diskussionen mit dem Publikum oder Anekdoten zur Sprache kommen. Und zeitlich, denn ein Abend mit Harry Rowohlt kann vier, aber auch sechs Stunden dauern. Gelangweilt hat sich noch keiner, sagt man, im Gegen-teil: wer da war, kommt wieder. Schnell reservieren!
Was macht die Villa Concordia, wenn gerade keine Stipendiaten im Haus sind? Aufräumen, klar, aber auch: die Gäste der Vergangenheit wieder mit Bamberg in Verbindung bringen. Markus Elsner war 2008/2009 Stipendiat und leitet das Neue Musik-Ensemble Zeitsprung, aus dem zuletzt im Oktober einige Mitglie-der in der Villa auftraten. Er plant etwas sehr lobenswertes: in seinem Vortrag Tonal – Atonal ermöglicht er im Rahmen einer kleinen Reihe Einblicke in die Kom-position Neuer Musik und die Suche nach neuen Klängen. Atonale Musik würde vielleicht einen deutlich höheren Zuspruch finden, wenn man sie nicht einfach vorgesetzt bekäme, sondern eine Einführung und Erläuterung in die zugrunde liegenden Kompositionsprinzipien erhielte. Die Bamberger Symphoniker bieten schon seit längerem Einführungen in manche Werke an, an diesem Abend erhält man Einblicke von einem Komponisten und Musiker selbst. Mit Tonaufnahmen und am Flügel des Großen Saals verdeutlicht Elsner das Gesagte.
EssEnWIrunsKranK?Vhs,aLtEsE-WErKDI,16.4.2013,20.00uhr
LEVKhEsInKunstraumKEssELhausfr,19.4.2013,19.00uhr
hoffmannsVErBrEnnunGEta-hoffmann-thEatErsa,20.4.2013,19.30uhr
harryroWohLtEta-hoffmann-thEatErso,21.4.2013,19.30uhr
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dieZWIEBEL4/2013 kultur in sicht
Schon wieder Träume und Visionen! Diesmal mit besten Grüßen aus Wien: das Ensemble des Pygmalion-Theaters lässt die Welt Friedensreich Hundertwas-sers aufscheinen, wie man in Österreich sagt. Unter Leitung des Komponisten
und Librettisten Roland Baumgartner wird die Lebensgeschichte des Malers und Architekten in Multimedia-Musical-Form erzählt. Dabei wechseln sich auto-biografische Szenen mit Darstellungen im Stil Hundertwasserscher Malerei ab, die die Kunstwelt des Österreichers in Schauspiel, Gesang und Tanz erleben lassen.
War sie jung und brauchte das Geld? Vielleicht, aber in den skandinavischen Ländern ist es eine Ehre, für die Nation beim Eurovision Song Contest anzutre-ten. Diese Ehre hatte Malene Mortensen – damals noch unter ihrem Vornamen – bereits mit zarten 20. Über den Platz, den sie damals belegte, schweigt die ZWIEBEL vornehm, sie hätte jedenfalls noch ein paar Jahre älter sein dürfen, um mit dieser Zahl gleichzuziehen. Die Jazz-welt kann Europa ob dieser Platzierung nur dankbar sein: denn wer weiß, ob sich die jetzt 30-jährige Dänin auch im Falle eines Erfolgs so konsequent dem Jazz zugewandt hätte, dass sie jetzt als eines der ganz großen Nachwuchstalente ge-handelt wird. Ihr Äußeres schadet dabei sicherlich nicht, und sie gibt sich auch keine Mühe, es zu verbergen, da darf es auch schon mal ein freizügiges Foto auf dem Plattencover sein. Dänische Tradition, sozusagen. Doch ist die Jazz-
welt – wenn auch sicher nicht immun – weniger fixiert auf weibliche Reize als das Popbusiness, Hauptsache, es swingt. Und das tut es. Auf der neuen CD „You go to my head“ mischt sie Jazz-Standards wie „Misty“ oder das wundervoll aufpo-lierte „My Shining Hour“ mit Eigenkom-positionen, die sie mit ihrem Gitarristen Carl Mørner Ringstrøm arrangiert hat. Wer sich live mit Auge und Ohr von einem fast noch neuen Stern am Jazz-himmel überzeugen will, ist an diesem Abend im Jazzclub richtig.
Fürth ist im Kommen! Die Fußballer steigen in die Bundesliga auf, und ein Kabarettist schafft es immerhin in die erste fränkische Liga: die Traditions-mannschaft des TBC Bamberg kann den Transfer von Michael A. Tomis ver-melden. Ob dieser Künstlername sich von der Atomforschung oder doch vom langjährigen Präsidenten des 1. FCN ab-
leitet, man weiß es nicht und fragt sich, was dem Künstler lieber wäre. Jedenfalls soll er strahlend auf dem Teppich, der die Welt bedeutet, stehen, wenn das Totale Bamberger Cabarett an diesem Abend das Bamberg-Debüt seines neuen Pro-gramms gibt. Unter der Regie von Patrick L. Schmitz (auch das Kabarett kommt zunehmend schwer ohne Mittelinitial aus) stehen der Ausverkauf der FDP, die Aufmerksamkeit des Verfassungsschut-zes an der Dönerbude oder das weiche D im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei nah am Publikum und treu zu den frän-kischen Wurzeln – so ist es versprochen! Möge sich der Fürther Kabarettist besser schlagen als die Fußballer…
Ein weiterer Ehemaliger der Villa C. be-spielt den großen Saal in der Zeit des Bettenwechsels. Doch ebensowenig Lückenfüller wie Markus Elsner, sondern „einer der originellsten Schriftsteller
Giulio Cesare In Egittoam 27. April um 18 Uhr. David Daniels und Natalie Dessayin Händels Werk - live übertragen aus der Metropolitan Opera New York. Der Vorverkauf läuft!
The MetropolitanOpera live im Kino
hunDErtWassEr!Eta-hoffmann-thEatErDI,23.4.2013,20.00uhr
maLEnEmortEnsEnjaZZcLuBmI,24.4.2013,21.00uhr
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uLrIchhoLBEInVILLaconcorDIamo,29.4.2013,19.00uhr
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KuLturInsIchtAPRIL 2013
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kultur in sicht dieZWIEBEL4/2013
deutscher Sprache“, wie der Tagesspie-gel meint. Ein Sprachvirtuose, der einen Kitschroman im Modekatalog (Vorzeige-Ehe bei Nieselwetter) ebenso locker unterbringt wie kluge Abhandlungen zu krummen Jubiläen in der Zeitschrift konkret. In der Villa Concordia liest er nun von und zu Jean Paul, und da hat er einiges zu sagen, zum Beispiel in seinem „Narratorium“ zum Verhältnis zu den anerkannten Großmeistern: „Daß sein ‚Hesperus‘ (…) glorios einschlug wie »Werther«, verziehn ihm Goethe-Schiller nie: Zahme Xenien sahen auf einmal arg zahm aus; Wilhelm Meister verzwergte und verblaßte neben dem ‚Titan‘ edel-dröge, steif, farblos, humorfrei, ja: wort-
arm, schmalspurig, seriös, manierlich zu Gips, Salon- und Kammermusik.“ Dabei hätte er ihm den Erfolg gegönnt: „JP hätte sich genauso zum größten Dichter der Deutschen pushen lassen. Auch er hat auf Durchreise überall übernachtet. Aber in Bismarckzeiten wollte keiner ei-nen bizarren Spielratz als Nationalheros in Bronze gießen.“ Auch nur annähernd Intelligentes über Holbein zu schreiben, übersteigt das Vermögen der ZWIEBEL, darum nur ein Wort: hingehen!
Noch sind es wenig vertrauenerwecken-de Gestalten in weiter Ferne, die ganze Staaten dem Koran unterwerfen wollen und die Gerichtsbarkeit der Scharia. Die Urteile in diesen Gesellschaften, die bis zu uns durchdringen, klingen schauer-lich, und der Strafvollzug auch. Gestei-nigt sollte heute niemand mehr werden.
Doch mehr als diese Brocken nehmen wir nicht wahr, und die Hintergründe bleiben uns versperrt. Aufklärung bringt Prof. Dr. Mathias Rohe, Jurist und Islam-wissenschaftler. Der Sachverständige für Parlamente und Regierungen ist auch an der Islamkonferenz beteiligt und hat eine anerkannte Grundlagenveröffentli-chung zum islamischen Recht verfasst. Er erläutert die Grundlagen des islami-schen Rechts und beleuchtet die ver-schiedenen Strömungen des Islam mit ihren sehr unterschiedlichen Ansichten zu Dschihad oder dem Geschlechterver-hältnis.
Der April endet vielerorts fröhlich beim Tanz in den Mai. Fränkisch und bestimmt nicht weniger fröhlich geht es in den Haas-Sälen zu, wenn der Antistadl zu-sammen mit dem Bürgerverein im 4.
Distrikt und der IG Interessand zum frän-kischen Tanzabend einlädt. Die Gruppe Boxgalopp spielt auf, und da klingt das Tempo schon an. Es geht nämlich rund:
fränkische Rundtänze geleiten in den Wonnemonat, die Schritte sind einfach und schnell erlernt, deshalb ist Vorwis-sen völlig unnötig. Allein gute Laune wünschen sich die Veranstalter, und da wird die Kapelle um David Saam schon nachhelfen, falls nötig. [hb]
Haus der Gastlichkeit seit 1809
Kommen Sie zu uns und genießen Sie unse-ren idyllischen Biergarten bei einem fränki-schen Bier und einer deftigen Brotzeit.Unser neues Kaminzimmer lädt auch bei regnerischem Wetter zu einem Besuch ein. Geöffnet ab 16 Uhr, Sonn- und Feiertags ab 14 UhrMai bis September haben wir Mo RuhetagOktober bis April haben wir Mo und Di Ruhetag
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dieZWIEBEL4/2013 kultur in sicht
70 Jahre ist er inzwischen alt, jüngst ausge-
zeichnet mit dem Echo für sein Lebenswerk,
im April kommt er mit seiner „Nah dran“-Tour
nach Bamberg: Hannes Wader. Unbequem
und rebellisch, immer mit dem Finger in der
Wunde, scheint es für ihn an der Zeit zu sein
für den Blick zurück. Geboren im niedersäch-
sischen Bethel, als Sohn „armer, aber verhält-
nismäßig sauberer Eltern“ verweist er gerne
auf seinen Dichterkollegen Rilke: „Armut ist
ein großer Glanz von innen“ – nicht ohne
zugleich bissig zu ergänzen: „Ein Glanz, der
seine größte Intensität in den Augen afrikani-
scher Kinder im letzten Stadium des Verhun-
gerns erreicht.“
Aus seiner sozialistischen Gesinnung hat er
nie ein Hehl gemacht, doch das ist nur eine
Facette von ihm. Er ist auch ein Dichter, Poet,
der mit zarten Worten verzaubert, Werke
von Eichendorff und Schubert interpretiert.
Zu Beginn seiner Karriere noch inspiriert von
George Brassens und Bob Dylan, wendet er
sich später dem Folk und Blues zu, „schreckt
auch vor plattdeutschen Heimatliedern nicht
zurück“, ja mehr noch: Zu einer Zeit als Volks-
lieder verpönt und politsch eher rechts einge-
ordnet wurden, sang Hannes Wader unbeirrt
Lieder, die sich später in der„Mundorgel“ wie-
derfanden. Sein wohl größter Erfolg „Heute
hier, morgen dort“ wurde zu einer Art mo-
dernem Volkslied – seit 1972 pflegt er seine
Konzerte mit diesem Stück zu beginnen –
und genau das wird er denn wohl auch am
20. April um Punkt 20 Uhr in der Bamberger
Konzerthalle tun. [sb]
Hannes Wader: Heute hier, morgen dort
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„Ich gehöre mehr zu de-nen, die sich im Bestre-ben, ihre Schicksalslast zu schultern immer wieder mal dabei verheben. Kom-me oft ganz nah bis ans Ziel, doch ganz nah dran, bis eben.“
bamberger kulturleben dieZWIEBEL4/2013
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Der Christuskopf aus der zweiten
Hälfte des 15. Jh. wurde im
Mauerwerk einer Kapelle der
Dominikaner kirche gefunden
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dieZWIEBEL4/2013 bamberger kulturleben
Ausgewählte Schätze
Das Konzept der Jubiläumsausstellung im
Historischen Museum klingt spannend. „Wir
wollen die Museumsgeschichte darlegen“,
sagt Sophie Seher, wissenschaftliche Volon-
tärin und Mitglied des Ausstellungsteams
bei den Museen der Stadt Bamberg. Im Rah-
men der Ausstellung sollen die Aufgaben des
Museums im Sinne von Sammeln, Bewahren,
Forschen und Vermitteln herausgestellt und
aufgezeigt werden. Etwa, was gesammelt
wurde, wie man die Kunstschätze bewahr-
te und in den vergangenen Ausstellungen
vermittelt hat. Auch die Forschungstätigkeit
spielt dabei eine tragende Rolle.
„Früher zeigte man alles, was man hat“, er-
klärt Seher. In Ausstellungen aus den 1930er
und 1940er Jahren wurden die Vitrinen mit
aneinandergereihten Ausstellungstücken le-
diglich überfrachtet. Heute geht es mehr um
Klasse statt Masse: „Das Einzelobjekt steht
im Vordergrund, erzählt mit seinen Attribu-
ten Geschichte und gibt Aufschluss über die
Kultur“, sagt Seher.
Zum Jubiläum werden Ausstellungen, wie sie
früher präsentiert wurden, anhand von Fotos
gezeigt und den Objekten in ihrer heutigen
Darstellung gegenübergestellt. Den Besucher
erwartet ein exemplarischer Querschnitt
Die Museen der Stadt Bamberg begehen in diesem Jahr ein dop-peltes Jubiläum: Vor 175 Jahren wurde der Grundstock für die Ge-
mäldegalerie gelegt, in der Al-ten Hofhaltung gibt es das His-
torische Museum jetzt 75 Jahre. Grund genug, um mit einer Ausstel-lung der besonderen Art zu feiern.
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bamberger kulturleben dieZWIEBEL4/2013
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So 21. April Die Fachärzte16.00 Uhr DIE Ärztecoverband unplugged
Mi 1. Mai For Sale16.00 Uhr Rockklassiker, die man nicht ständig hört
Do 9. Mai United Beat Band16.00 Uhr Seit 15 Jahren „Himmelfahrt” in Wildensorg
Do 30. Mai “Pick Up“ - 100% Handarbeit16.00 Uhr Fachmännisch, fanatisch ausgeführt von 5 Bamberger Freunden
Mi 5. Juni Jazz-Session18.30 Uhr
Sa 15. Juni Wellblech18.00 Uhr Blasmusik mit P� �
So 16. Juni Boxgalopp16.00 Uhr spielt Volksmusik mit X
Mo 17. Juni Wolpertinger18.00 Uhr Die Urform der Kirchweihmusik
Sa 29. Juni Second Try17.00 Uhr Blues & Rock unplugged
Mi 3. Juli Jazz-Session18.30 Uhr
So 14. Juli Two � ree in Tune16.00 Uhr Jürgen, Leo & Wol� grooven die 70er, 80er, 90er
Sa 27. Juli Reborn Illusion & What about Carson Garagenrock 70‘s
Sa 3. August Brand Old17.00 Uhr Uwe Gaasch + Waldi Bauer
Mi 7. August Jazz-Session18.30 Uhr
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Alle Veranstaltungen Eintritt frei. Die Jazz-Sessions � nden bei jedem Wetter statt!Die Jazz-Sessions � nden bei jedem Wetter statt!
durch die Sammlung: ob kleine Skulpturen,
Möbel, Gemälde, Kult- und Zunftobjekte oder
Asiatika – ihre Präsentation gibt Aufschluss
über den Sammlungsprozess und dessen
Wandel im Laufe der Zeit. „Wir zeigen Pro-
fanes, Bürgerliches und Sakrales und stellen
den einzelnen Objekten Fotos von früheren
Ausstellungen gegenüber“, erläutert Sophie
Seher. In einem eigenen Raum sollen zudem
die Stifter und Schenker vorgestellt werden.
GrossEsDEpot,sELEKtIVEausstELLunG
Nahezu 3000 Gemälde, 5000 Grafiken, dazu
Skulpturen, Objekte der lokalen und der Bür-
gerkultur sowie Kunst aus fernen Ländern
wie Asien oder Afrika umfasst die städtische
Kunstsammlung. Ein breites Spektrum in ei-
nem großen Depot, das nur selektiv ausge-
stellt werden kann.
Angefangen hat alles im Jahr 1838, als der
Domvikar Joseph Hemmerlein der Stadt sei-
ne Gemäldesammlung mit 119 Kunstwer-
ken vermachte, die seinem Wunsch entspre-
chend im Bürgerspital auf dem Michelsberg
ausgestellt wurde. Bis dato war der Blick auf
kunstvolle Kostbarkeiten nur dem Adel und
dem Klerus vorbehalten. Hemmerlein knüpf-
te an die Schenkung seiner Sammlung die
Bedingung, diese für die Bürger zugänglich
zu machen. So kam eine der frühesten Muse-
umsgründungen zustande.
Im Laufe der Jahre schlossen sich diesem
Gedanken weitere Bamberger wie Schellen-
berger, Betz, Dorn, Schönlein und Heunisch
an und hinterließen der Stadt zahlreiche
Kunst- und Kulturgüter. Der Gang ins Muse-
um gewann bei den Bürgern mehr und mehr
an Bedeutung und wurde auch von der Politik
Die ausdrucksstarke Büste des Hl. Laurentius stand vermutlich
auf einem Altar in der Laurenzikapelle auf dem Kaulberg
dieZWIEBEL4/2013 bamberger kulturleben
23
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gefördert. Besonders nach den Kriegszeiten zogen die Leute po-
sitive Eindrücke aus den Ausstellungsbesuchen.
Vor 75 Jahren zog das Museum vom Michelsberg in die Alte
Hofhaltung. Dort fungierte es zunächst als „Fränkisches Hei-
matmuseum“, bevor es 1957 in „Historisches Museum“ umbe-
nannt wurde. Bis heute ist es auf Grund seines breiten Samm-
lungsspektrums kein klassisches Stadtmuseum, das rein die
Geschichte der Stadt erzählt. In vielen Sonderausstellungen
der vergangenen Jahre und Jahrzehnte konnte immer wieder
ein Einblick in die stetig weiter wachsende Sammlung gewährt
werden.
Neben der Museumsgeschichte, die zeigt, wie früher und heute
Ausstellungen gemacht wurden, erwartet den Besucher auch
ein besonderes Schmankerl: eine Fries-Folge von fünf Bildern
über 15 Metern Länge um 1600, die bislang dem Nürnberger
Maler Paul Juvenel zugeschrieben werden. Juvenel, bekannt
durch seine Dürerkopien, stattete Altäre und Decken in Kirchen
mit seiner Kunst aus. Zur Jubiläumsausstellung können diese
Werke nach einer umfassenden Restaurierung seit langem wie-
der im Zusammenhang gezeigt werden. [dp]
Museumsgeschichten – (1)75 Jahre Museen der Stadt Bamberg
in der Alten Hofhaltung vom 23. März bis 3. November.
Museumstag am 12. Mai, Jubiläumsfestwoche vom 21. bis 29.
September.
Kurz vor der Eröffnung legt das Museumsteam im alten Marstall
noch ein letztes Mal Hand an. Die Besucher können kommen!
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erlebt dieZWIEBEL4/2013
„schuLEIstEInarschLoch“
„Frau Müller muss weg“, E.T.A.-Hoffmann-
Theater, 20.3.
Und weg war sie: Die Lehrerin Sabine Müller,
Hauptperson in Lutz Hübners Komödie „Frau
Müller muss weg“, verlässt die Bühne des
E.T.A.-Hoffmann-Theaters schon nach weni-
gen Minuten. Bis zu ihrer Rückkehr, kurz vor
Schluss, haben die verbleibenden Eltern ge-
nügend Zeit, um ihre Neurosen und Ängste
vor der Kulisse eines Klassenzimmers auszu-
breiten.
„Mama ist blöd. Papa ist doof. Schule ist ein
Arschloch“, steht über der Bühne. Die Eltern
einer vierten Grundschulklasse wollen ihre
Kinder trotzdem überdingt aufs Gymnasium
schicken. Die einzige, die ihnen dabei im Weg
steht, ist die Lehrerin. Also muss Frau Müller
weg.
Bei der Inszenierung hat sich Regisseur Ger-
hard Fehn bemüht, alle Ansätze einer kontro-
versen Diskussion zum Thema Schule unter-
zubringen: Leistungsdruck, Versagensängste,
die Rolle der Schule, der Anspruch der Eltern,
Gesellschaftskritik, Erziehungsmethoden
und so weiter und so fort. Doch von den über-
zeichneten Charakteren abgesehen, dümpelt
die Vorstellung unaufgeregt vor sich hin.
Nadine Panjas mimt eine vordergründig
entspannte Museumspädagogin mit Dauer-
lächeln. Alexandra Sydow greift als pragma-
tische und gefühlskalte Karrierefrau durch.
Stephan von Soden gibt einen überdrehten
Macho mit pädagogischen Ansprüchen. Und
Gerald Leiß und Aline Joers mutieren vom bie-
deren Paar mit Brotzeitbox zu einer reißen-
den Beziehungsbestie: Sie keift hysterisch, er
wirft die Schulbank um – eine der wenigen
Überraschungen in dem Gegenwartsstück.
Iris Hochberger spielt souverän die autoritär-
gefasste Grundschullehrerin.
Garniert mit einigen komödiantischen Ele-
menten und einer (überflüssigen) Affäre zwi-
schen zwei Eltern hat Regisseur Gerhard Fehn
aus den Ängsten einer Elterngeneration ein
solides Stück gezimmert. Eine schöne Abend-
unterhaltung ohne Provokationen, ausge-
stattet von Jens Hübner. [kk]
KarLmayInVoLLErGrössE
Traumwelten – Villa Dessauer
Wer kennt sie nicht, die heldenhaften Indi-
anergeschichten aus dem Wilden Westen
über Winnetou und Old Shatterhand wie
„Der Schatz im Silbersee“ aus der Autoren-
feder von Karl May, verfilmt in Hollywoods
Traumschmiede. Über 90 Abenteuerromane,
übersetzt in 46 Sprachen hat Karl May Zeit
Lebens verfasst. Bis heute werden die Bücher
im Bamberger Karl-May-Verlag publiziert, der
in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert.
Noch bis zum 12. Mai zeigen die Museen der
Stadt Bamberg in der Stadtgalerie Villa Des-
sauer im Rahmen der Ausstellung „Traum-
welten“ zahlreiche Buchillustrationen zu den
Werken Karl Mays. Angeregt von der detail-
verliebten Fantasie, die die Erzählweise des
Autors in seinen Büchern bestimmt, haben
zahlreiche Künstler Illustrationen und Grafi-
ken angefertigt, die die aufregenden Aben-
teuer in großartigen Landschaften lebendig
werden lassen.
Den Besucher erwartet eine Darstellung
der Charaktere aus der Sicht verschiedener
Künstler, als Bleistift- und Federzeichnungen,
Aquarelle und Gouachen. Da Karl May auch
in Tschechien viel gelesen wurde, haben auch
tschechische Künstler an der Illustration sei-
ner Werke mitgearbeitet. Dazu gibt es ein
paar Gegenstände, die der Autor sammelte
und sogar eigens anfertigen ließ: einen To-
tempfahl, Old Shatterhands Büchse und Win-
netous Indianerschmuck.
Gegen Ende seines Schaffens schlüpfte Karl
May selbst in die Rolle der Protagonisten sei-
ner Fantasiewerke. Er verkleidete sich als Old
Shatterhand und ließ sich dabei ablichten.
Auch darauf kann der Besucher einen Blick
werfen – in Lebensgröße. [dp]
ErLEBt–ImMÄRZ 2013
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dieZWIEBEL4/2013 anzeige
Auf nach Gößweinstein!Wenn Ende April die ersten warmen Sonnenstrahlen hinter dem zum Teil noch wolkenverhangenen Himmel her-vorblitzen, ist der Sommer und mit ihm auch die Freibadsaison nicht mehr weit. Zeit für einen Ausflug in die Fränkische Schweiz nach Gößweinstein.Wer Gößweinstein bisher nur mit den Stichworten „Wallfahrtsbasilika“ und „Burg“ in Verbindung brachte, hat eini-ges verpasst. Auch Badespaß und Pan-oramablick inmitten einer intakten Na-tur gibt es im dortigen Ferienzentrum, genauer gesagt im Höhenschwimmbad. Die Anlage auf einer Anhöhe am Orts-eingang, die sich über drei Ebenen er-streckt, steht ganz im Zeichen von Natur und Nachhaltigkeit. Mit ihrer aufwändig angelegten Pflanzenfilteranlage ist ba-den dort auch ohne chemische Zusätze im Wasser möglich. Der Eintritt ist kos-tenlos.Das Höhenschwimmbad, das es in den 1980er und 90er Jahren schon einmal gab, war rund zehn Jahre außer Betrieb, bevor es 2011 mit einem neuen Konzept wieder an den Start ging. Seither gilt es
als Geheimtipp, nicht nur für Einheimi-sche.Ob Babybecken, Matschspielplatz für Kleinkinder oder Schwimmerbecken für die Großen – das Höhenschwimmbad bietet Badespass und Erholung auf den drei Liegewiesen in einem. Das zugehö-rige Café „Leinen-Los“ verwöhnt seine Besucher zudem mit selbstgebackenen Kuchen und Slow Food aus regionalen Produkten für einen rundherum gesun-den Freibadbesuch.Zur Saisoneröffnung am 30. April tan-zen die ersten Freibadbesucher abends in den Mai, bevor am 1. Mai ein kunter-buntes Familienprogramm mit Olym-piade, Piratenshow zum Mitmachen, Tombola und verschiedenen Show-Acts für Groß und Klein den Nachmittag bis zum frühen Abend spannungs- und abwechslungsreich füllt. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auf dem na-hegelegenem Minigolf-Platz und dem Pferdehof „Sternenhof“ auspowern oder sich im Kurpark mit Kneippanlage entspannen. [dp]
Mehr Infos im Internet: www.ferienzentrum-goessweinstein.de
gelesen dieZWIEBEL4/2013
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Das Gewicht spricht Bände
8,4KILounDKEInBIsschEnLanGEWEILE–anmErKunGEnZumnEuEnBamBErGErInVEntarBanD:staDtEntWIcKLunGsGEschIchtEunD-DEnKmaL
Zehn Jahre Arbeit für ein Ziel: das Bayerische Landesamt für Denk-malpflege präsentierte zusammen mit der Stadt Bamberg und dem Bezirk Oberfranken einen weiteren Inventarband, diesmal zur Bamber-ger Stadtentwicklung.
Ein „Überschauband“ war überfällig, als Ein-
führung zur städtebaulichen Entwicklung ab
Bistumsgründung 1007 bis zum Welterbeti-
tel 1993, auch zu den bereits teilweise veröf-
fentlichten Einzelbänden.
Die Konzeption des Bands geht auf das Jahr
2002 zurück, nachdem bereits zwei mono-
grafische Teilbände erschienen waren. Er
wurde vorgezogen auf Druck der Stadt, die
sich vor allem stadtplanerischen Nutzen ver-
sprach. Auch hier war man also endlich auf
den „Denkmalgeschmack“ gekommen, was
ja keineswegs immer so war! Im Nachhin-
ein ist man jetzt gern mit stolz, nach den so
vielen Jahren. Wer Druck macht, musste fi-
nanziell mit ran: 98 €uro für 8,4 kg geballte
Bamberger Stadt- und Baugeschichte ist ein
Schnäppchen, weil: ein politischer Preis, der
in keinem Verhältnis steht zu seiner über-
mächtigen Qualität und Bedeutung. Viele an-
dere mussten dafür ins Boot geholt werden:
der Bezirk Oberfranken und die Oberfranken-
stiftung, auch die Welterbe- und Sparkassen-
stiftung.
DIEBIBELfürBamBErGsrEnommEE
Mit Band 1 wird ein Exempel deutscher In-
ventarisation statuiert, woran zukünftig kei-
ner mehr vorbeikommt. Er ist die Bibel für
Bambergs Renommee in der DenkmalWELT,
ein MUSS für denkmalgeschichtlich interes-
sierte Bamberger und Zug'reiste. In 10-jäh-
rigem Marathon hat eine Mannschaft 19 ver-
schiedener Fachautoren Bamberg als Ganzes
in den Griff genommen. Es geht hier bewusst
nicht um Bambergs Einzeldenkmäler, son-
dern um die historisch-sozioökonomischen
wie kulturgeschichtlichen Zusammenhänge.
Viel neue Grundlagenforschung war nötig.
Geografische Stadtkarten sind hier metho-
disch das Medium für die Vermittlung histo-
rischer Daten.
Nach einem trockenen Einstieg mit Litera-
turverweisen zu Quellen, Ansichten, Karten,
Luftbildern, Modellen entwickelt der zweite
Teilabschnitt in Band 1 die Stadtgeschichte
streng chronologisch. Band 2 dann beschäf-
tigt sich mit urbanistischen Zusammen-
hängen der Stadtraumbildung: Stadtmauer,
Straßen – Plätze, Stadt-, Fluss-, Grünflächen,
Stadt – Kirche/n oder Gärtner-/Häcker – Bür-
gerhaus, Sakralbau etc. Prägende Typologien
wie Keller und Dachwerk werden fundiertest
vorgetragen.
Der analytische Ansatz ist besonders für eine
„diachrone“ Darstellung der Stadtgeschichte
komplex. Er stößt mit unseren heute mögli-
chen Datenmengen quantitativ schnell an
physische Grenzen des Printmediums. Als
kartografisches Werkzeug bot sich das Geo-
Informationssystem GIS an, das für den Nut-
zer weitere digitale Erkenntnismöglichkeiten
erschließt. Eine gesondert zu erwerbende
CD-ROM mit Volltext-recherchefähiger pdf-
Datei (98 €) leistet mittels Sprungmarken
den Zugang zu 50 Farbtafeln (gegenüber nur Foto
: Wol
fgan
g N
eust
adt
dieZWIEBEL4/2013 gelesen
27
24 Farbtafeln im Printmedium). In Planung
ist eine interaktive Internetplattform.
ns-ZEItunDhExEnWahnWErDEnnIchtausGEKLammErt
Kritik ist nur wenig mehr als die Suche nach
dem Haar in der Suppe. Inhaltlich sei hier
neben den mannigfachen Informationen
und Aspekten die Klärung des „Bamberger
7-Hügelmythos“ eher anekdotisch herausge-
griffen (S 93ff). Absolut unabdingbar war die
Einbeziehung der „Denkmalpflege-Geschich-
te“ Bambergs, die keineswegs „ein wenig aus
der Reihe fällt“. Sie gehört ganz im Gegenteil
hier hinein, umfasst sie doch den denkmal-
pflegerischen Werdegang der Stadt bis zum
UNESCO-Titel 1993. Die NS-Zeit wird nicht
ausgeklammert, auch nicht der Hexenwahn
oder der jüdische Einfluss auf Stadt- und
Baugeschichte. Immer aber fein chronolo-
gisch sortiert. Die mit dem Wiederaufbau
einhergegangenen Probleme werden eben-
falls nicht übersehen (s. diverse Abbruch-/
Neubau-Karten), bis zur Andeutung noch
heute brisanter Themen. Leider zitiert man
anstelle einer amtlichen Stellungnahme zur
Frage des „Quartiers“ einen FT-Artikel von M.
Wehner: Kahlschlag im Welterbe Bamberg?
(FT 144/25.6.2011, S. 761). Kritische Heraus-
forderungen wie die Frage neuen Bauens
im Bestand, zu Nachhaltigkeit, Investoren-
druck oder zur Touristenschwemme fehlen
(natürlich). Achim Hubel sah schon mal im
Tourismus einen „Segen für Bamberg“. Des-
sen ungeachtet bleibt sein persönlicher wie
universitärer Anteil an Bambergs Denkmal-
Genese im Band unterbelichtet.
Diskussionen verschwinden in die Fußnoten,
vertretbar. 2002 versprach man, die Zusam-
menhänge in ihrer jeweiligen Zeitschiene
darzustellen. Das geschah, aber ausschließ-
lich. So fehlen übergreifende Betrachtungen
und Interpretationen zu Entwicklungen wie
zB Stadt – Kirche, Stadt – Judentum oder
sonstige größere Stränge. Formal gibt es ver-
einzelt schlecht erklärende Fotountertitel
oder unleserliche Pfeilmarkierungen in den
Plänen. Auch die Verpackung in losen Ein-
zelband und Schuber ist unpraktisch. Auch:
„Fotografie“ geht schon mal mit „ph“ durch.
Alles „peanuts“ – in Anbetracht der Größe
dieses „opus“. [wn]
Die Kunstdenkmäler von Bayern:
Bamberg, Band 1: Stadtdenkmal und
Denkmallandschaft, 1. Halbband:
Stadtentwicklungsgeschichte, ersch. 2012; 2.
Halbband: Das Stadtdenkmal, ersch. 2012,
Bayer Verlagsanstalt Bamberg, Deutscher
Kunstverlag Berlin, München, R. Oldenburg
Verlag München, 1970 Seiten, 1350
Abbildungen, 24 Farbtafeln, ISBN/EAN: 978-
3-89889-171-4, 98 €; die Publikation ist auch
als CD - ROM (mit volltextrecherchefähiger
PDF- Datei des Gesamtwerks zum Preis von
98,00 Euro erhältlich.
28
gelesen dieZWIEBEL4/2013
Auf der Leipziger Buchmesse wurde druckfrisch der jüngste, inzwischen siebte Gedichtband der Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia präsentiert. Ein viertel Hun-dert Monsterpoeme nehmen den Leser mit auf einen lyrischen Horrortrip. Dieser lässt sich auch akustisch erleben, denn Gomringer, die ja eine ganz ausgezeich-nete Rezitatorin nicht nur eigener Werke ist, hat sämtliche Gedichte auf einer dem Band beigegebenen CD eingesprochen. Als dritte Komponente kommt die bild-künstlerische hinzu. Der Bamberger Grafiker Reimar Limmer hat jedem Text eine zumeist farbenfrohe, oft als Collage
gestaltete Illustration gegenüberge-stellt. Limmers Arbeiten sind übrigens gesondert als Postkartenserie zu haben. Auf die Idee zu den Monster Poems dürf-
te Gomringer bei der Beschäftigung mit ihrer Dissertation gekommen sein, die dem Horrorgenre in Film und Literatur gilt. So variiert sie Hitchcocks „Psycho“, indem sie Anthony Perkins und Sylvia Plath zusammen bringt oder lässt sich von dem Spielfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Markus Schleinzer inspirieren. Bisweilen aber bezieht sich Gomringer auch auf die traurige Realität, etwa, wenn sie über Josef und Elisabeth Fritzl schreibt oder Böcklins „Toteninsel“ Utøya gegenüberstellt und so mit Anders Breiviks Attentat verbindet. Gomringer, 1980 geboren im saarländischen Neun-kirchen, das an der Blies, nicht, wie oft geschrieben, an der Saar liegt, interes-siert sich dafür, „wer oder was ein Mons-ter ist oder auch sein kann, wie es zum Monster wird“. Am 12. April stellt Gom-ringer ihre Gedichte in Nürnberg, am 19. April in Ansbach vor. [jg]
Bamberg ist zum Verlieben. Das wissen die Zugereisten besser als die Alteinge-sessenen, denn für Letztere ist der be-sondere Charme normal. Heike Mallad gehört zu den Ersteren, kann aber auch schon auf rund dreißig Jahre Bamberg-Erfahrung zurückblicken. Kommunika-tionstalent, das die PR-Fachfrau ist, hat sie in dieser Zeit vielfältige Geschichten aus und Erlebnisse in der Stadt aufge-sammelt. Zeit, das ganze in einem Buch zu verarbeiten, und so erscheint nun das Werk als Liebeserklärung an ihre Wahlheimat. Historisches und Aktuelles
mischen sich munter, kleine Seitenhiebe gegen die Stadtpolitik bleiben nicht aus, und auch die Leiden, die alle Bamberger teilen („PÜD – Menschenfänger mit drei Buchstaben“ heißt ein Kapitel) finden ihr Plätzchen. Man ist ganz nah dran an der Stadt, erlebt mit der Ich-Erzählerin einen Morgen auf dem Markt, einen Abend im Schlenkerla und viele Stadtinterna dazwischen, von den vielen Bamberger Promis, die sie kennt, ganz zu schwei-gen. Kein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen wird, aber Kapitel für Kapitel erblickt man unweigerlich neue Facetten seiner Stadt. Selbst ein Alteingesessener. [hb]
Sie ist jung, pfiffig und fühlt sich ge-borgen im Schoss ihrer Großfamilie. Morayo lebt unbeschwert in Ibadan, Nigeria. Bis eines Tages ihr Cousin Bros T in die Familie aufgenommen wird. Die anfängliche Begeisterung für den Cousin schwindet schlagartig, als Bros T nachts zu Morayo kommt, sie bedrängt, vergewaltigt. Doch statt von Hilfe sieht sich das junge Mädchen von Schweigen und Ablehnung umgeben. Ihre Tante Morenike erlebt ein ähnliches Schicksal. Der Geschäftspartner ihres Vater vergeht sich an der jungen Frau. Morenike wird
der Schule verwiesen, verbringt die Zeit der Schwangerschaft bei ihrer Großmut-ter und kann auf Umwegen die Schule beenden und studieren. In ihrem Roman schildert Yejide Kilanko, die ihrerseits in Ibadan aufgewachsen ist und heute in Kanada lebt, das Leben der zwei jun-gen Frauen, die einerseits modern und aufgeklärt wirken und andererseits in hierarchische Traditionen eingebunden
sind, gegen sie sich nicht zur Wehr set-zen können. Das Buch fasziniert zwei-felsohne. Allein die Übersetzung stellt sich gelegentlich in den Fluss des Textes. [bp]
Hier macht Schmökern Spaß! Martin Beyer gibt seiner Textsammlung be-wusst den Titel „Mörderballaden“, denn es sind keine reinen Mord- oder gar Krimigeschichten. Wahrlich nicht. Es gibt keinen Kommissar, häufig keine Lei-che und der Leser entwickelt durchaus Sympathie mit den Opfern wie mit den Tätern. Der junge Autor untergliedert die Balladen nach den großen Themen, die zu einem Mord führen können: Mythos, Begierde, Macht, Trauer und schließlich Suizid. Jede Geschichte ist anders, man kann und sollte sie nicht miteinander
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GELEsEnAPRIL 2013
dieZWIEBEL4/2013 gelesen
vergleichen. Einzig die Sprache verbin-det sie: es ist eine schöne, klare Sprache, die den Figuren häufig eine gewisse Vor-
nehmheit verleiht. Neben rein fiktiven Erzählungen greift Martin Beyer Stoffe aus der Geschichte auf, wie etwa in „Der Mond ist immer schön“, worin er die Hinrichtung des populären chilenischen Sängers Victor Jara schildert. Der Autor wechselt die Perspektiven, ist Täter, Op-fer und trauernder Hinterbliebener und bleibt dennoch in einer gewissen Dis-tanz zu ihnen. Ein Lesevergnügen auch für Nicht-Krimi-Begeisterte. [bp]
Falls Sie noch ein originelles Geschenk für jemanden suchen, der auf dem Sprung in die große weite Welt ist („Tschüß Mut-ti!“) – voilà: Mit „Kochhelden“ kann gar nichts mehr schief gehen. Schließlich haben auch die beiden Buchautoren Max und Eli Sussmann so manches Essen erst einmal anbrennen lassen, bevor sie in die Haute Cuisine eingestiegen sind. Dass sie ihre Kochkünste inzwischen derart verfeinert haben, liegt vor allem an zwei Dingen: sie sind besessen vom Essen – und sie lieben es, neue Dinge zu entdecken. „Einfach ohne Einkaufsliste und Rezept im Kopf losstiefeln, inter-
essante Dinge einkaufen und auspro-bieren, was man daraus machen kann.“ Selbst mit nur zwei Herdplatten in einer Stehküche zaubern sie kreative Gerich-te, die so lecker sind, dass man endlich
„weiss, wie es ist, am Weihnachtsmor-gen Geschenke zu öffnen.“ Die Rezepte für Sonntagsbrunch, den Abend daheim, Süßkram oder Grill-Futter sind allesamt mit vergnüglichen Anekdoten gespickt, so dass schlussendlich nur stimmen kann, was das Vorwort bereits anklingen lässt: „Die Sussman-Brüder schlafen in Hochbetten in der mütterlichen Speise-kammer, die aus großen Käserädern und Salami bestehen.“ [sb]
Man muss kein Wagner-Kenner oder gar eingefleischter Wagnerianer sein, um diesen Roman mit Vergnügen zu lesen. Karin Nohr, Literaturwissenschaftlerin und Psychologin, verquickt in „Vier Paare und ein Ring“ das Schicksal ihrer acht Hauptfiguren mit den Geschehnissen des „Ring des Nibelungen“. Leicht, ironisch und dabei alles andere als oberflächlich
nimmt sie den Leser mit auf eine Reise durch emotionale Höhen und Tiefen – und reicht als Zugabe Wissenswertes über das opus magnum des umjubelten Komponisten. Dresden statt Bayreuth, Semper-Oper statt Grünem Hügel. An vier aufeinander folgenden Sonntagen werden dort die vier Opern des „Rings“ präsentiert. Dazwischen bleibt ausrei-chend Zeit, um einen Blick hinter die Lebens-Kulissen der einzelnen Paare zu werfen. Das „Ring-Projekt“, wie es sein Initiator Kurt Schwemmers nennt, ent-wickelt sich zunehmend schneller und verstrickt die „dramatis personae“ in Ge-schicke, über die sie die Kontrolle verlie-ren. Was mit einer harmonischen Ouver-türe beginnt, endet in einer reinigenden „Götterdämmerung“, die Klarheit und neue Perspektiven bietet. [bp]
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Werner Bätzing (Bamberg)Das Sektionsmitglied des Alpenvereins stellt seinen
neuen Wanderführer Piemont vor:
am Di, 23. April um 19:30 Uhr
Gran ParadisoWandern auf der piemontesischen
Seite des Nationalparks
ein mensch dieZWIEBEL4/2013
Manche Portraits schreiben sich beinahe von selbst. In anderen Fällen stellt das Lebenswerk den Verfasser vor echte Herausforderungen: wo beginnen, wenn der Portraitierte nicht nur als Musiker, Komponist, Buchautor, Heimatfreund, vielseitiger Handwerker und Instrumen-tenbauer tätig ist, sondern darüber hinaus auch noch ein reichhaltiges künstlerisches Erbe verwaltet? Thomas Löffler hat viel geleistet – und viel erlebt. Fotos: Anny Maurer
Ein Leben für zwei
30
dieZWIEBEL4/2013 ein mensch
31
Im eigenen Schaffen des 81-jährigen steht
die Musik im Mittelpunkt, und die fand über-
wiegend nicht in Bamberg statt. Zu Beginn
der Fünfzigerjahre, der Vater war kurz zuvor
gestorben, zog es den Abiturienten des Neu-
en Gymnasiums an die Münchner Musik-
hochschule. Deren späterer Präsident Karl
Höller war schon frühzeitig in Bamberg auf
das pianistische Talent Löfflers aufmerksam
geworden und unterstützte seine Aufnahme
nachhaltig. Das Studium des Klaviers und der
Komposition ergänzte sich ausgezeichnet
mit einer besonderen Begabung: „Man hat
schon früh bemerkt, dass mir die Improvisa-
tion besonders liegt“, erinnert sich der Musi-
ker, der bereits als Vierjähriger mangels No-
tenkenntnissen seine Bilderbücher auf Vaters
Klavier stellte und die Bären und Vögel darin
ausdauernd brummen und singen ließ.
Neben dem bald darauf begonnenen Klavier-
unterricht erkundete er sein Instrument auf
eigene Faust und lernte recht bald, dass Me-
lodien keineswegs an die notierte Tonart ge-
bunden sind, sondern sich unter Zuhilfenah-
me diverser schwarzer Tasten über die ganze
Klaviatur ausdrücken ließen. Dieser Forscher-
drang setzte sich fort, und so beschäftigte
sich der Jugendliche Thomas mit Generalbass
und klassischem Kon trapunkt. Noch heute
kann er sich an seinen Flügel setzen und aus
dem Stand eine ausgedachte Melodie nach
allen Regeln der Kunst zur mehrstimmigen
Fuge fortspinnen.
Der Sinn für das Harmonische blieb Löffler
auch im Studium treu. Nicht immer zum Ge-
fallen seiner Professoren, die ihn der dama-
ligen Mode nach zu atonaler Komposition,
zum Beispiel nach dem Prinzip der Zwölf-
tonmusik, drängen wollten. Das war mit ihm
nicht zu machen: „Ich kann doch den Zuhö-
rern keine Musik zumuten, die mir selbst
nicht gefällt!“ war die konsequente Erkennt-
nis, und in gleicher Konsequenz hat er eines
Tages kurzerhand alle seine atonalen Stücke
verbrannt. Erhalten geblieben sind hingegen
seine weltlichen und sakralen Chorwerke (zu-
letzt wurde eine Kantate 2007 vom Bamber-
ger Domchor in der Kathedrale aufgeführt)
oder die Sonate für Cello und Klavier.
Doch wer musiziert, improvisiert und kompo-
niert, der landet – das Leben muss finanziert
werden – schnell bei der leichteren Muse.
Und dafür war das München der Fünfziger
das ideale Pflaster. Thomas Löffler war mit-
tendrin, seine Wohnung lag (natürlich) mit-
ten in Schwabing, das Leben tobte „Das wa-
ren meine schönsten Jahre“, resümiert er, mit
einem Engagement als Theatermusiker, als
Korrepetitor an der Opernbühne, als Barpia-
nist, als Ensemblemitglied eines Kabaretts,
und – hier war der geschickte Handwerker
gefragt – als Mitgestalter von Dekorationen
der berühmten Film- und Faschingsbälle.
Neben allem Trubel aber auch der solide Ab-
schluss des Studiums und die Lehrbefähi-
gung für den gymnasialen Unterricht. Mit
der drei Jahrzehnte währenden Anstellung
an einem Münchner Privatgymnasium ge-
wann Löffler die wirtschaftliche Absicherung
seines Künstlerlebens – und neue Ensemb-
lemitglieder: „Jedes Jahr haben wir dort ein
Theaterstück aufgeführt, das ich geschrieben
und vertont habe.“ Unter den Schülern waren
auch Kinder Münchner Schauspieler, etwa
aus der Hörbiger-Familie oder Oliver Grimm,
der mit Heinz Rühmann in „Wenn der Vater
mit dem Sohne...“ bekannt wurde; sie alle
trugen maßgeblich zum Erfolg der Auffüh-
rungen bei.
Mitten in den fröhlichen Sechzigern verän-
derten sich auch die privaten Lebensumstän-
de: ausgerechnet sein Hausarzt führte den
lebensfrohen Junggesellen mit einer seiner
Patientinnen zusammen. „Damals haben sich
die Ärzte noch um den ganzen Menschen ge-
kümmert“, meint Thomas Löffler verschmitzt,
„er hat uns mit einer Gruppe von Freunden
zum Wandern eingeladen, und als es an die
Verteilung der Schlafplätze ging, hatte er für
uns nur noch einen gemeinsamen Platz im
Stroh übrig...“ Aus diesem Freundschafts-
dienst hat sich eine langjährige Ehe entwi-
ckelt, die zu früh mit dem Tod Helga Löfflers
1988 endete.
In dieser Phase orientierte sich das Leben
des Musikers wieder mehr in Richtung sei-
ner Bamberger Heimat. Seine Mutter, Anna
Löffler-Winkler, war 1967 verstorben und die
bereits 1929 angemietete Wohnung stand
leer. „Diese Wohnräume im Haingebiet auf-
zugeben, kam für uns nie infrage“, erinnert er
sich, „hier war ich geboren, hier“ – er zeigt auf
eine Ecke des Raumes – „ist mein Vater 1950
verstorben, hier wurde der gesamte Nachlass
„Max“ – Anna Löffler-Winkler, 1952
32
ein mensch dieZWIEBEL4/2013
verwahrt“. So pendelte das Ehepaar häufig zwischen Haupt- und
Domstadt und renovierte die Bamberger Wohnstätte perma-
nent über die Jahrzehnte. Neue Böden, ein Kachelofen, die Zwi-
schendecke vertäfelt, ein Einbauregal mit verstecktem Zugang
ins Schlafzimmer – ständig gab es etwas zu tun. Dabei kam Löff-
ler das handwerkliche Geschick zu Hilfe, das er sich beim Instru-
mentenbau angeeignet hatte. „Es begann nach dem Krieg, wir
hatten damals wie die meisten sehr wenig Geld. Ein befreunde-
ter Klavierbauer zeigte mir, wie man ein Klavier stimmt, damit
wir nicht immer den Klavierstimmer kommen lassen mussten.“
Durch viel Tüftelei entwickelten sich die Fähigkeiten fort, bis hin
zu einer Erfindung, die noch heute Löfflers Wohnzimmer ziert:
er baute ein senkrecht an der Wand hängendes Cembalo, „ein
Instrument für kleine Räume“, komplett in Eigenleistung bis
hin zur kunstvollen Intarsienschrift. Ein altes italienisches Cello
hängt daneben, das nach einem Spannungsriss auf Reparatur
wartet.
Die Instrumente und zahlreiche Stücke machen die Wohnung,
die die Familie nun seit 84 Jahren bewohnt, zu einem kleinen
Museum. Skurrilitäten sind hier aufbewahrt, wie der Schädel
eines mutmaßlichen Bamberger Weihbischofs, gefunden im
entsorgten Aushub der alten St. Martinskirche. Erinnerungsstü-
cke wie der Kasperl, den der junge Thomas 1947/48 mit seinem
Jugendfreund Ernstl bastelte, um nach dem Krieg mit einem
Marionettentheaterauf dem Dachboden etwas Freude unter die
Kinder im Hainviertel zu bringen. Vor allem aber Bilder, Bilder,
Bilder: Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle seiner Mutter,
deren künstlerisches Erbe Thomas Löffler pflegt. Und nicht nur
ihren Nachlass, sondern auch den des Onkels Eduard Winkler,
der als angesehener Zeichner und Grafiker in München wirkte
und ihn in den ersten Jahren dort wie einen Sohn aufnahm.
Anna Löffler-Winkler ist vielen Bambergern noch ein Begriff,
nicht wenigen auch aus eigenem Erleben: denn ihre Malschule,
im Winter in der kleinen Malküche, im Sommer im Garten vor
dem Haus, brachte zahlreichen „höheren Töchtern“ der Bamber-
ger Gesellschaft eine intensive Begegnung mit Zeichnung und
Malerei. In St. Petersburg als eines von zwölf Kindern des bay-
erischen Kunstschmiede-Fabrikanten Karl Winkler geboren, der
mit seinen Arbeiten unter anderem für die Zarenpaläste selbst
technisch wie künstlerisch begabt war, unternahm sie noch in
der Stadt an der Newa die ersten Ausbildungsschritte. Über Hei-
dieZWIEBEL4/2013 ein mensch
33
delberg und München, dort zum Studium an
der staatlichen Kunstakademie, fand sie nach
Bamberg und lernte hier den Kunsthistoriker
Karl Theodor Löffler kennen. Mit der Hoch-
zeit Ende 1919 zogen beide nach München
und lebten dort 10 Jahre lang eine Künstler-
bohéme, inklusive fruchtbarer Begegnungen
mit zahlreichen anderen Kunstschaffenden.
Während er seine ausführlichen Studien fort-
setzte (und es am Ende auf stolze 36 Semes-
ter gebracht haben soll), verfeinerte sie ihre
Fertigkeiten insbesondere im Portrait, für das
sie schon früh eine Begabung erkannt hatte.
Sind die frühen, vor allem in Kohle ausgeführ-
ten Petersburger Arbeiten noch von kraftvol-
ler Beherrschung der Linien und einer klaren
Gliederung beherrscht, so entwickelte sich
in München ein lebendiger, in den Farben an
das Art Déco erinnernder Stil.
mEIstErInDEsportraIts
Über alle Phasen hinweg bleibt die Intensi-
tät ihrer Portraits erhalten. „Meine Mutter
ging beim Malen stets von den Augen aus“,
erinnert sich Thomas Löffler, „erst wenn die
Augenpartie stimmig war, nahm sie das rest-
liche Gesicht, den Körper und die Umgebung
in Angriff.“ Gut zu sehen in den beiden Por-
traits links, die im Abstand von nur einem
Jahr entstanden. 1931 malte sie eine von
der Krankheit gezeichnete Tante, die den
letzten Lebenstagen mit dem Rosenkranz in
der Hand entgegensieht. Im Gegensatz dazu
steht das Anfang 1932 gemalte Portrait ih-
res neugeborenen Sohnes, dessen Augen die
Welt mit einer Mischung aus Neugier und
Zögerlichkeit betrachten. Im Stil dieser und
weiterer Bilder der Zeit spiegelt sich ein neu-
er Lebensabschnitt der Künstlerin: aus dem
turbulenten München zieht das Paar ins be-
schauliche Bamberg, Ehemann Karl Theodor
findet beim Bamberger Tagblatt eine Anstel-
lung als Korrektor (und erwirbt sich dank sei-
ner umfassenden Bildung und seiner sechs
Sprachen schnell den Ruf als lebendes Lexi-
kon), und dann kommt spät, mit 41 Jahren,
auch noch das ersehnte Kind zur Welt.
Natürlich wurde der Sohn schnell das be-
vorzugte Modell für Anna Löffler-Winkler.
Musste sie sich früher für ihre Studien Kinder
„ausleihen“, so wurde jetzt der eigene Sohn
regelmäßg mit viel Liebe in unterschiedli-
chen Techniken potraitiert. Neben Kindermo-
tiven zeigen die Arbeiten der 30er-Jahre vor
allem Naturbetrachtungen, die von den re-
gelmäßigen Urlauben auf einem Bauernhof
am Chiemsee inspiriert waren. „Hier habe
ich auch meine Liebe zur Natur entwickelt,“
denkt Thomas Löffler zurück, „das war noch
ein Bauernhof, wie er sein soll. Mit Hühner,
die umherliefen, einigen Kühen auf der Wei-
de, die ich alle beim Namen kannte und der
schönsten Natur ringsherum.“
Die gesellschaftlichen Entwicklungen des
Nationalsozialismus machten jedoch auch
vor Bamberg nicht halt. Als „die Löfflerin“
wurde die herzliche Künstlerin zwar schnell
aufgenommen, doch war die Familie im Um-
gang wählerisch – wer sich forsch das braune
Gewand anzog, dem ging man aus dem Weg,
und weiterhin mit Juden zu verkehren, war
für die Löfflers eine Selbstverständlichkeit,
selbst als der gelbe Stern schon zur Pflicht
geworden war. „Die ganzen Nachbarn in der
Schützenstraße waren ja alles Nazis und Mit-
läufer, die zu uns gesagt haben ‚Ja, Frau Löff-
ler, bei Ihnen gehen ja Juden ein und aus!‘“
Dafür hatte man in der Münchner Künstler-
szene die Weltoffenheit gelernt, und mehr
noch: Anna Löffler-Winkler hatte die Greuel
des Ersten Weltkriegs schon hautnah erlebt,
als sie als Krankenschwester im Lazarettein-
satz war und Elsa Brandström 1918 bei ihrer
ein mensch dieZWIEBEL4/2013
Hilfe in sibirischen Kriegsgefangenenlagern
begleitete – ein Lehrstück in Zivilcourage.
Ein Erlebnis aus den letzten Tagen des 2. Welt-
kriegs prägte den Sohn: „Nach dem Attentat
auf Hitler hatte sich die Schwiegermutter von
Stauffenbergs, sie wohnte ja gegenüber in
der Hainstraße, vollkommen zurückgezogen.
Über das Haus hatten die Nazis den Bann
verhängt und die alte Baronin von Lerchen-
feld vegetierte recht hilflos vor sich hin. Mei-
ne Mutter hat mich öfter zu ihr geschickt, um
ihr Essen zu bringen.“ Bis eines Tages zwei
Gestapomänner ins Haus eindrangen, um
Anna Löffler-Winkler zur Rede zu stellen. „Die
hatten wohl angenommen, meine Mutter
würde klein beigeben und sich einschüchtern
lassen. Aber von wegen, sie hat alles zugege-
ben und gesagt, sie kennt kein Gesetz, das es
verbietet, einer alten Dame in der Nachbar-
schaft Essen zu bringen.“
hartEnachKrIEGsjahrEunDEInrEIchEsaLtErsWErK
Fünf Jahre nach Kriegsende ereilt die kleine
Familie der nächste Schlag: der Vater stirbt,
Mutter und Sohn verbleiben 70 Mark Wit-
wenrente, die nicht einmal die Miete decken
– und der Sohn will Musik studieren. Und es
gelingt: mit der Malschule und zahlreichen
Zeitungs- und Buchillustrationen, gelegent-
lichen Verkäufen, hält sie ihre Künstlerklause
im Hain über Wasser und den Sohn gleich
mit, bis er sich sein erstes Geld an den Tasten
erspielt. Das Alterswerk besteht neben ihren
geliebten Portraits vor allem aus Aquarellen
von Bamberger Ansichten und Zeichnungen
aus dem Konzertsaal, in denen sie die Bewe-
gungen der Musiker mit sparsamem Strich,
aber ungeheurer Dynamik einfängt. Und
auch hier bleibt sie sich treu: das Angebot ei-
nes großen Verlags, die Zeichnungen als Buch
Das selbst gestaltete
Ausstellungsplakat mit
der Künstlerin und ihrem
Werk als Motiv: München
und Bamberg präsentiert
sie vereint als die zwei
Hauptschauplätze ihrer
Kunst, ihre Geburtsstadt St.
Petersburg liegt schon in der
Ferne.
Kunst im Gang: nicht nur den Flur seiner Wohnung
widmet Thomas Löffler den Bildern seiner Mutter.
34
35
dieZWIEBEL4/2013 ein mensch
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herauszubringen, lehnt sie ab, weil gefordert
wird, einige große Musiker lediglich nach Fo-
tos zu ergänzen.
Dieses reiche Werk zu verwalten ist vielleicht
die umfangreichste Aufgabe Thomas Löfflers.
Noch lange nicht alle Stücke sind im ALWV,
dem Verzeichnis ihrer Werke, katalogisiert,
manche verschollen. Die Musikerskizzen,
immerhin, hat sich das Historische Museum
komplett gesichert. Es wäre wieder einmal,
nach zuletzt 1990 in der Stadtgalerie Villa
Dessauer, Zeit für eine Ausstellung ihrer Wer-
ke. Wie stark hat sich das kulturelle Leben
Bambergs entwickelt, wie viele Neubürger
kennen noch nicht die Ansichten der Stadt,
wie sie Anna Löffler-Winkler gesehen und
ihr Sohn, zum Beispiel als Mitgründer der
Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg, verteidigt
hat.
Er ist „der letzte Löffler“, wie er selbst sagt,
Nachwuchs war ihm nicht beschieden. Sein
Erbe soll einmal seine geliebte Großnichte
Johanna antreten, doch ob sie den künstle-
rischen Nachlass mit der gleichen Intensität
pflegen kann wie er als Sohn, das weiß er
nicht. Wer sich für die Bilder der Malerin inte-
ressiert, muss solange mit den Büchern vor-
lieb nehmen, die er veröffentlicht hat. Zwei
Ausstellungskataloge von 1970 und 1990,
ersterer mit einer so sprachgewandten wie
liebevollen Biographie durch Thomas Löff-
ler, letzterer mit kunstgeschichtlichen Wür-
digungen ihres Schaffens, stehen nur noch
antiquarisch zur Verfügung. Gleiches gilt
für „Geliebtes Bamberg“, einen Bildband mit
wunderschönen Stadtansichten, der diese
in den Zusammenhang mit Betrachtungen
E.T.A. Hofmanns aus seiner Bamberger Zeit
stellt. Doch das bleiben Reproduktionen – es
wäre an der Zeit, wieder einmal die Originale
einer großen Bamberger Künstlerin zu zeigen.
Thomas Löffler wäre sofort dabei. [hb]Blick über Wildensorg nach Südwesten: die
Leichtigkeit, zugleich die Detailtreue ihrer
Aquarelle machen die besondere Stimmung aus
36
gelauscht dieZWIEBEL4/2013
Die junge Hamburgerin Minou ist eine hübsche und talentierte Newcomerin. Ihr Debüt gab sie 2011 mit „Ich“. Jetzt ist der Nachfolger fertig. Auf „Nur die guten Tasten“ ist ihr ganz eigener Soundtrack der letzten beiden Jahre zu hören. Es ist wieder ein deutschsprachiges Popalbum geworden, das auch vor Ausflügen in Soul, Jazz und Blues nicht halt macht.
Die Musikerin mit ghanaischen Wurzeln ist sowieso recht einzigartig. Sie liebt Auftritte an besonderen Plätzen, verteilt bei ihren Konzerten gerne Kekse und hat so innerhalb kurzer Zeit eine beträchtli-che Fangemeinde aufgebaut. Im Studio stand Minou wieder Achille Fonkam zur Seite, den man von Acts wie Ayo und Nneka kennt. „Nur die guten Tasten“ zeichnet sich durch wahre Gefühle und schöne Melodien aus und ist allemal eine Entdeckungsreise wert. [fk]
Der junge Berliner Max Prosa gehört zur sogenannten neuen deutschen Sänger/Songwriter-Generation, die von Fans und Feuilleton seit längerem gefeiert wird. Während sein Debütalbum „Die Phantasie Wird Siegen“ 2012 noch stark von Singer/Songwriter-Elementen geprägt war, überschreitet er mit dem aktuellen Nachfolger „Rangoon“ diese Grenzen bereits. Die insgesamt 12 Stücke von „Der Clown“ über „Verlorene Söhne“ bis hin zu „Heimkehr“ wurden mit ei-nem mobilen Tonstudio in einer Hütte im Thüringer Wald, einem Bauernhaus in der Lüneburger Heide und in Berlin
aufgenommen. Bei einigen Titeln stand sogar Misha G. Schoeneberg (Ton Steine Scherben) Max Prosa zur Seite, was sich positiv auf das Songmaterial ausgewirkt hat. Rechtzeitig zur Veröffentlichung im April wird Max Prosa auf eine ausge-dehnte Tournee durch die deutschspra-chigen Länder gehen. Ein positives Echo scheint dabei erneut sicher. Zumal Prosa mit der Singleauskoppelung „Der Zaube-rer“ eine hohe Chartplatzierung anpeilt. [fk]
Die international bekannte und erfolg-reiche Sängerin/Harfenistin Cristina Brage stellt mit „Samba, Jazz and Love“ ihr neues Album vor. Mit den 11 Titeln von „Love Parfait“ bis „Desde De Que O Samba É Samba“ pendelt die Künstlerin aus Rio de Janeiro zusammen mit ihren vier Musikern stilsicher zwischen Sam-ba , Jazz und Bossa Nova. Dabei werden ihre Fähigkeiten als Professorin für Har-
fe ebenso deutlich wie ihre Arbeit mit Symphonieorchestern. Mit ihren Stücken zeigt Cristina Braga, dass sie sich gleich-wohl in populärer wie auch in klassischer Musik zu Hause fühlt. Und sie beweist nachhaltig, dass auch die Harfe ein In-strument ist, das sich hervorragend mit ihrer warmen, temperamentvollen Stim-me ergänzt. [fk]
Hinter dem Bandnamen Attwenger ver-birgt sich das österreichische Duo Markus Binder (Gesang, Schlagzeug) und Hans-Peter Falkner (Gesang, Steirische Har-monika). Seit der Bandgründung 1991 gehören sie zu einer neuen Volksmusik-Bewegung, die sie dank zahlreicher Veröffentlichungen, zweier Dokumen-tarfilme und unzähliger Tourneen im
In- und Ausland maßgeblich mitgeprägt haben. Ihre aktuelle Veröffentlichung „Clubs“ besteht denn auch aus einer CD & DVD, ein virtuelles Attwenger-Konzert mit Live-Samples aus den Jahren 2001-2012. Ihre verschiedenen Adaptionen traditioneller Mundartmusik werden dabei mit den unterschiedlichsten Sti-len kombiniert. Die Aufnahmen wurden großteils neu gemischt und sind teilwei-se in dieser Form bisher unveröffentlicht. Damit bleiben Attwenger auch 2013 un-verwechselbar. [fk]
Die Musikerin Ofri Brin alias Ofrin stammt aus Israel und hat zahlreiche Wurzeln. Über Großbritannien kam sie 2005 nach Berlin, wo ihre Karriere dank zwei CD-Veröffentlichungen an Fahrt aufnahm. „The Bringer“ ist jetzt ihr erstes Projekt als Solo-Künstlerin. Ihre Arbeit daran kommentiert sie folgendermaßen: „Ich konnte mich durch dieses Album meinen eigenen Wurzeln annähern. Plötzlich platzten alle meine meine multikulturel-len Einflüsse aus mir heraus.“ Ofrin nutzt bei Stücken wie „Sacks On Your Backs“, „One Shot Song“ oder „Nothings Falling Down“ ihre außergewöhnliche Stimme
LIEBEmInounurDIEGutEntastEnsonymusIc
maxprosaranGoonsonymusIc
crIstInaBraGasamBa,jaZZanDLoVEEnjarEcorDs
attWEnGErcLuBstrIKont
ofrInthEBrInGErKrEIsmusIK/souLfooD
GELauschtAPRIL 2013
37
dieZWIEBEL4/2013 gelauscht
mal kraftvoll mal weich. Das alles vereint sich mit den englischsprachigen Texten zu einem besonderen Schmelztiegel. Den hatte sie zunächst live auf einer Tournee in Israel getestet, anschließend
im Berliner Babylon-Theater verfeinert und erst dann als jetzt vorliegendes Stu-dioalbum aufgenommen. Dabei wurde sie von zahlreichen Musikern unter-stützt, die „The Bringer“ zu einem spezi-ellen Hörerlebnis machen. [fk]
Der in den USA aufgewachsene jüdische Künstler Matthew Miller alias Matisjahu gilt nicht nur in seiner Wahlheimat New
York als Phänomen. Mit seinen ersten drei Alben zwischen 2005 und 2009 gelang es ihm, jüdische Inhalte mit Reg-gae, Rock und Rap zu verbinden und da-mit die Billboard-Charts zu stürmen. Auf seinem vierten Album „Spark Keeper“ bleibt er sich stilistisch treu, vermittelt seine jüdischen Überzeugungen aber nur noch im Privatleben. „Spark Keeper“ wird in Europa als exklusive Digipack-Doppel-CD mit sieben zusätzlichen Akustikstücken veröffentlicht. Während
die erste Singleauskopplung „Sunshine“ sehr beschwingt und Reggae-lastig er-scheint, kommen im weiteren Verlauf des Albums auch futuristische Elektro-Beats, Hip Hop-Einlagen und Rock-Elemente zur Geltung. Und damit bleibt Matisjahu auch zukünftig ein außerge-wöhnlicher Musiker, dessen Durchbruch
hierzulande nur eine Frage der Zeit sein dürfte. [fk]
Tabea Zimmermann, in dieser Spielzeit artist in residence bei den Bamberger Symphonikern, hat es getan, ihr Schüler Antoine Tamestit gleichfalls, und nun auch Nils Mönkemeyer: Sie alle haben Bachs Cellosuiten in einer Bearbeitung für Bratsche auf CD eingespielt. Solche Arrangements für andere als die vom Komponisten ursprünglich intendierten Instrumente sind durchaus legitim und waren gerade in der Barockzeit verbrei-tet. Bach selbst hat viele eigene und fremde Werke bearbeitet. Hinzu kommt, dass das Repertoire für Bratsche nicht sehr umfangreich ist, zumal im Barock. Außerdem spielte Bach kein Cello, sehr wohl aber Bratsche. Die ersten drei der sechs zeitlos schönen Cellosuiten inter-pretiert Mönkemeyer, der sich vor allem
auf das Tänzerische versteht, genau so: zeitlos schön. Auch hat er Darmsaiten aufgezogen, die ihm einen warmen, obertonreichen Klang erlauben, und er greift zum Teil zum Barockbogen, ohne ein dogmatischer Verfechter der histori-schen Aufführungspraxis zu sein. Die vier zeitgenössischen Werke auf der Bonus-CD sind allesamt Weltersteinspielungen, sogar Krysztof Pendereckis „Sarabande“. Sally Beamish, Marco Hertenstein und Konstantina Gourzi führen Bach auf je eigene Weise ins 21. Jahrhundert. Auch wenn sich das Beiheft über weite Strecken als Mode- und Reisejournal entpuppt (zu den Werken, zu den Kom-ponisten, gerade den zeitgenössischen, erfährt man herzlich wenig), tut der Hinweis, wessen Kleidung Mönkemeyer trägt, rein gar nichts zur Sache. [jg]
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Nette Gäste sind das BesteLiegt die Einladung zur Hochzeit erst einmal im Briefkasten, beginnen auch für die Gäste die Vorbereitungen. Geschen-ke, Restaurant-Etikette, Reden und Spiele – es gibt vieles, worauf man achten sollte und ein paar Fettnäpfchen, in die man besser nicht tappt.
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Ist die Kleiderfrage geklärt, kann man auch
als Gast in Hochzeitsstress geraten. Ein pas-
sendes Geschenk muss her, koste es, was es
wolle – zumindest bei Familienmitgliedern.
Das Geschenk sollte nützlich und originell
sein, nur beim Witz sollte man sparen. Et-
was für den Haushalt vom Hochzeitstisch,
ein Geldgeschenk, etwas Persönliches oder
vielleicht auch etwas Außergewöhnliches,
das den Geschmack des Brautpaares trifft,
kommen gut an. Wer sich nicht sicher ist, was
wirklich gefallen könnte, kann auch zusam-
men mit anderen Gästen etwas aussuchen.
Das bietet sich vor allem im Kollegenkreis
oder unter Freunden an.
In Schale geworfen geht es mit dem Ge-
schenk unterm Arm dann auf zur Hochzeit.
Doch Vorsicht, nicht zu spät kommen! Vor
allem an der Kirche ist es besser, draußen
zu warten bis die Zeremonie vollzogen ist,
wenn man es aus irgendwelchen Gründen
nicht pünktlich schafft. So erspart man sich
argwöhnische Blicke der Schwiegermütter.
Diese kann nur besänftigen, wer stört, weil
er draußen gerade ein Bettlaken in Herzform
aufbaut, durch das der Bräutigam die Braut
später tragen soll oder Herzluftballons mit
Helium füllt, um sie in den Himmel steigen
zu lassen. Was im Übrigen auch sehr schöne
Geschenke sind. Es muss nicht immer der
Blumenstock mit Kärtchen sein, man kann
auch eine stilvolle Hochzeitszeitung entwer-
fen, die die Gäste gegen eine kleine Spende
an das Brautpaar erwerben oder ein Gäste-
buch der extravaganten Art auflegen, etwa
Aufstrebendes Glück: Gasluftballons
nach der Trauung – vielleicht mit
einer Glückwunschkarte als Gruß
aus der Ferne?
lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
40
in Form einer Leinwand, auf der jeder Anwe-
sende mit Lippenstift seinen Kussmund samt
Signatur hinterlässt.
Beim Sektempfang und anschließendem Kaf-
fee und Kuchen im Restaurant wird es legerer.
Dort kann man völlig zwanglos seine Glück-
wünsche samt Geschenk – hat man sich doch
für den Blumenstock als Klassiker oder etwas
Nützliches entschieden – überbringen. Vom
abendlichen Sturm auf das Buffet sollte man
allerdings Abstand nehmen. „Sehen Sie das
Buffet als eine Möglichkeit, elegant herum
zu naschen. Überladen Sie Ihren Teller nicht,
sondern probieren Sie und nehmen Sie sich
Zeit“, empfiehlt Gastronom Klaus Müller.
Rund 30 Hochzeiten plant und bewirtet Mül-
ler pro Saison im Cafe und der Orangerie von
Schloss Seehof, zum Teil an der Familientafel,
meist jedoch an runden Tischen. „Runde Ti-
sche bringen Bewegung in den Raum, das för-
dert die Kommunikation“, meint der Experte.
Wer an dem für ihn vorgesehenen Tisch nicht
sitzen möchte, sollte schnell und unbemerkt
Abhilfe schaffen. „Auf der Suche nach ihrem
Lieblingsplatz können Gäste schon einmal
ein paar Minuten im Raum stehen, werden
aber vom Service-Personal gleich erkannt.“
BEImEssEnGILt:amBEstEnGIBt‘sfürjEDEnWas
Ob 5-Gänge-Menü oder 2-Gänge-Menü mit
Buffet – die Mischung macht‘s. „Beim Essen
sollte für jeden etwas dabei sein, also auch
Kloß für Opa und Mediterranes für die junge
Generation“, sagt Müller. Hat man besondere
Wünsche, etwa als Vegetarier oder Veganer,
mit Laktose- oder Glutamat-Unverträglich-
keit, muss man diese im Vorfeld frühzeitig
dem Brautpaar mitteilen, anstatt darauf zu
hoffen, dass das Buffet schon etwas Geeigne-
tes bieten werde.
Nach dem Essen wird vom Brautpaar häu-
fig eine Runde Schnaps serviert. Aber nicht
mehr und das hat seinen Grund: „Grundsätz-
lich wird bei einer Hochzeitsfeier schon ge-
trunken, aber nicht im Übermaß“, meint der
Gastro-Experte. Wer über die Stränge schlägt,
macht sich schnell unbeliebt und wer meint,
bis sieben Uhr morgens feiern zu müssen,
auch. „Bis drei Uhr morgens zu feiern und da-
bei nicht zu viel zu trinken, ist in Ordnung.“
rEDEn?KurZunDKnacKIG!
Doch eine Hochzeit wäre keine Hochzeit,
wenn es zu Bier und Wein nicht auch ein
abendfüllendes Programm gäbe. Meist be-
ginnt der Abend mit einer kleinen Rede, etwa
des Brautvaters oder des Trauzeugen vor dem
Abendessen. Diese nimmt idealerweise fünf
Minuten in Anspruch – und nicht mehr! Um
in dieser kurzen Zeit elegant zum Punkt zu
kommen, nämlich dem Brautpaar am Ende
alles Gute für noch viele gemeinsame Jahre
zu wünschen, sollte der Redner nur das Wich-
tigste erzählen – und nicht alles, was er weiß.
Schön sind eine kleine Anekdote, etwa die
Kennenlerngeschichte oder eine gemeinsa-
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hof
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Wenn das Brautpaar will und
die Gäste auch: dann steht
einer fröhlichen Party nichts
mehr im Wege.
dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
41
me Erinnerung als Einstieg. Nicht gut sind Ereignisse oder Erleb-
nisse, die dem Brautpaar vielleicht peinlich sein könnten. In jedem
Fall empfiehlt es sich, vorher einige Male zu üben und bei einer
Person seines Vertrauens nachzufragen, ob das Gesagte gut an-
kommt.
partyspIELE:mEIstaLptraumfürDasBrautpaat
Nach dem Abendessen stehen häufig Spiele auf dem Programm.
Die meisten Brautpaare hassen sie, da sie oft so peinlich sind wie
der überflüssige Scherz in der Hochzeitsrede. Möchte man als
Gast auf ein wenig Unterhaltsames, das die Hochzeitsgesellschaft
erheitert, dennoch nicht verzichten, kann man beispielsweise das
Brautpaar um immaterielle Geschenke am Glücksrad drehen oder
darten lassen. Nett ist auch, wenn ein paar Gäste auf der „Reise
nach Jerusalem“ um eine monatliche Unterstützung im Ehealltag
spielen. Die Aufgaben, die es dabei zu verteilen gibt, werden na-
türlich vorher genau festgelegt.
Mit einer endlosen Aneinanderreihung im Abendprogramm soll-
te man es allerdings nicht übertreiben. „Die Planung am Abend
sollte unbedingt eine Person übernehmen und koordinieren“,
empfiehlt Müller, „wird zu viel vorgetragen und kommt die Band
nicht zum Zug, kommt auch das Tanzen und Feiern zu kurz und
das ist schade, vor allem für das Brautpaar.“ Schließlich will es sei-
nen Gästen einen schönen Abend an einem so aufregenden Tag
bieten – und ihn auch selbst genießen. [dp]
Klaus Müller hat Erfahrung: sein Café und die
Orangerie in Schloss Seehof werden regelmäßig für
Hochzeitsfeiern gebucht.
lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
42
Bitte nicht auffallen!
Sollten die Gäste hinter Ihrem Rücken die
Köpfe zusammenstecken und Ihnen Blicke
folgen, haben Sie wahrscheinlich einen der
folgenden Kardinalsfehler begangen:
Fehler Nummer eins: Sie tragen weiß – und
weiß ist die Farbe der Braut.
Fehler Nummer zwei: Sie tragen schwarz und
verzichten auf jegliche farbige Akzente. Herr-
je, genauso gut könnten Sie ein Fähnchen
mit der Aufschrift „Die zwei haben keine Zu-
kunft!“ hochhalten! (Gilt nicht für Männer im
schwarzen Anzug.)
Fehler Nummer drei: Das engtaillierte Kleid
mit dem Wahnsinns-Dekolleté macht aus
Ihnen eine Sexbombe. Das ist schön, aber Ihr
Auftrag für diesen Tag lautet: NICHT AUFFAL-
LEN!
Fehler Nummer vier: Alle männlichen Gäste
tragen Smoking, nur Sie nicht? Jetzt wissen
Sie, dass die Worte „Black Tie“ auf der Einla-
dungskarte nicht für einen Begrüßungscock-
tail, sondern für eine bestimmte Kleiderord-
nung stehen.
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Fehler Nummer fünf: Der „Cocktail“ kann zu
Recht als Hinweis auf den Genuss alkoholi-
scher Getränke interpretiert werden. Auf der
Einladungskarte einer Hochzeit bedeutet das
aber in erster Linie, dass das glückliche Paar
Wert auf ein festliches und schickes Outfit
legt.
Wenn Sie diese Regeln beherzigen, kann nur
noch wenig schiefgehen. Denn die meisten
Hochzeitsgäste wählen für den großen Tag
mittlerweile Kleidung, die sie auch im Alltag
tragen würden – und möchten.
Maria Luise Schwarz vom Damenmodefach-
geschäft Speer rät: „In erster Linie soll man
sich darin wohlfühlen. Am besten sucht man
sich eine Kombination aus, die man nicht nur
einmal trägt und dann wegpackt, sondern
danach zum Ausgehen oder zu feineren An-
lässen anziehen kann.“ Egal ob Hosenanzug,
Kleid, Rock oder Kostüm – erlaubt ist, was ge-
fällt.
„Zusammenpassen muss es aber schon“,
sagt die Modefachverkäuferin. So sollte frau
bei der Wahl von Schuhen und Accessoires
darauf achten, dass sich die Farbe in dem
Outfit wiederholt. Sprich: Schwarze Schuhe
zum farbigen Kleid sind okay, wenn auch die
Handtasche schwarz ist.
Hält Mann etwas auf Traditionen, überlässt
er die Farbe schwarz dem Bräutigam und be-
hilft sich mit einem Anzug in Dunkelblau oder
Grau. Kommt er in Begleitung einer Dame,
zeigt er Stil, wenn die Farbe seines Hemdes
die Kleiderfarbe seiner Gattin aufnimmt.
Modebewussten Damen ab 50 Jahren emp-
fiehlt Fachverkäuferin Schwarz einen oran-
gen Sommerblazer in Leinenoptik (zum Bei-
spiel von Basler, 299 Euro), dazu ein schlichtes
schwarzes Shirt und eine leichte, helle Stoff-
hose (Basler, 99 Euro). Sportliche Frauen
können gut den dunkelblauen Hosenanzug
von Marco Polo tragen (Blazer 229,90 Euro,
Hose 139 Euro), dazu eine Georgette-Bluse in
Creme oder Melone.
Im Modegeschäft „Ultimativ!“, ein paar Stra-
ßen weiter, erwartet suchende Hochzeitsgäs-
te eine exquisite Auswahl an Designermode.
Hier hängen Stücke von Barbara Schwarzer,
Schumacher oder Steffen Schraut an der
Stange. Mit einem schwarzen, an der Brust
gerafften Wickelkleid (Barbara Schwarzer,
279 Euro) in Kombination mit einem Taft-
mantel in lachs-rosè (Barbara Schwarzer, 279
Euro) dürfte es allerdings schwer fallen, nicht
positiv aufzufallen. [kk]
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Feiern, dass die Tante lacht
Nun, nicht jede Familie hat solch einen Pa-
pagei – und falls doch, ist das mit dem un-
besorgt verkaufen so eine Sache. Denn in
kaum einer Familie ist alles in Ordnung –
und zu keinem Zeitpunkt offenbart sich das
deutlicher als bei den besonders wichtigen
Feiern: Ob Hochzeiten, Taufen, Kommunion
und Konfirmation, runde Geburtstage oder –
last but not least – Beerdigungen: Familiäre
Groß ereignisse lassen selbst sorgfältig unter
dem Deckel gehaltene Emotionen wieder
aufkochen.
„Wie, den Erwin willst Du zu Eurer Hochzeit
einladen? Spätestens nach dem zweiten
Schnaps rastet der doch immer aus…“, „Du
kannst unmöglich Tante Hildegard neben
Oma platzieren, die mochten sich schon als
Kinder nicht…“ Bereits Wochen vor dem –
eigentlich – freudigen Ereignis beginnen die
ersten Probleme: Schaffen es die geschie-
denen Eltern, sich bei der Hochzeit nicht zu
streiten? Welches Essen eignet sich am bes-
ten für Omas 90sten? (Man bedenke, dass 70
Prozent der Gäste Gebissträger sind...) Was
tun, wenn Onkel Bernd wieder eine seiner
endlosen Tischreden hält und zwischenzeit-
lich das Essen kalt wird? Und was, wenn die –
ach so süßen – Kinder sich plötzlich weigern,
die mühsam erlernten Gedichte aufzusagen?
Oh, Himmel! Tante Olga wird doch hoffent-
lich nicht schon wieder „An der schönen
blauen Donau“ singen wollen..!
Die Planung von Familienfeiern erfordert
feinstes Fingerspitzengefühl, um bereits im
Vorfeld die Gefahr von Unstimmigkeiten im
Keim zu ersticken. Deshalb sollten heikle The-
men außen vor bleiben, altbekannte Streit-
hähne möglichst weit voneinander platziert
und allzu stürmische Verwandte fürsorglich
unter Beobachtung gesetzt werden. Darum
kümmert sich am besten ein ruhiges und
von allen geschätztes Familienmitglied, das
nicht im Mittelpunkt der Festivitäten steht
und somit Brautpaar oder Jubilar den Rücken
frei halten kann. Falls dann doch etwas schief
gehen sollte, kann man es ja auch einfach
mal mit Humor nehmen: Immerhin sind die
Peinlichkeiten von heute oft die Brüller von
morgen.
Ansonsten hilft es, das ganze Geschehen mit
etwas mehr Distanz zu beobachten und sich
damit zu trösten, dass in fast jeder Familie
irgendjemand einen Vogel hat, den man am
liebsten abschießen möchte. Das muss nicht
immer ein Papagei sein… [sb]
„Eine Familie ist in Ordnung, wenn man den Papagei un-besorgt verkaufen kann.“ (William Rogers, 1879-1935, amerik. Humorist)
45
dieZWIEBEL4/2013 zuhause in…
Zuhause in der
Die Kroatengasse ist eine kleine Gasse im
Bamberger Westen. Fährt man den Oberen
Kaulberg bergauf, so geht sie links ab, noch
bevor man den Laurenziplatz erreicht.
Ihre erstmalige Bebauung geht bis ins frühe
16. Jahrhundert zurück und ist in den Kupfer-
stichen von Petrus Zweidler von 1602 bereits
abgebildet. Damals war die Kroatengasse
vermutlich Teil einer frühen Siedlungsphase
von Häckern.
Ihren Namen bekam die Gasse erst im 19.
Jahrhundert. Dass der Name durch die An-
siedlung eines oder mehrerer Kroaten zu-
stande kam, ist nicht belegt. Vielmehr ist
der auch in anderen Städten vorkommende
Name nicht zuverlässig zu deuten, wird aber
mit kriegerischen Ereignissen in Verbindung
gebracht. Etwa mit dem 30-jährigen Krieg,
bei dem sich unter den eingerückten öster-
reichischen Truppen auch Kroaten befanden,
die in kleinen Häuschen einquartiert wurden.
Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie hei-ßen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund und stellt monatlich eine Straße und die Herkunft ihres Namens vor.
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Im Volksmund wurde die Straße früher als
„Krawallgasse“ bezeichnet. „Krawatengasse“
ist eine noch ältere Bezeichnung. Dabei stell-
te „Krawatt“ eine Art Schimpfwort dar für ei-
nen kleinen Menschen, der etwas Schlimmes
angestellt hatte.
Nicht nur Häcker waren es, die vornehmlich
die Grundstücke in der Kroatengasse erwar-
ben. Im 18. Jahrhundert wurden auch ein
Domkapitel-Dachdeckermeister, ein Apothe-
ker, ein Zimmerer, ein Ziegler, ein Backofen-
bauer und einen Tuchmacher Eigentümer der
kleinen Häuschen. In der Kroatengasse 9 gab
es zudem ein Wirtshaus. Die über die Jahr-
hunderte hinweg wechselnden Besitzer ga-
ben ihm Namen wie „Haus zur Blauen Trau-
be“, „Maultiegelsches Wirtshaus“ oder „Zum
Goldenen Schwan“. Wer eine Maß- und Re-
paraturwerkstätte für Herren- und Damen-
hüte suchte, wurde um 1930 ebenfalls in der
kleinen Gasse am Oberen Kaulberg fündig.
[dp]
46
ausgestellt dieZWIEBEL4/2013
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dieZWIEBEL4/2013 ausgestellt
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Die Verfilmung des Jugendbuch-Klas-sikers „Das fliegende Klassenzim-mer“ ist schon lange her: 40 Jahre um genau zu sein. 1973 wurde Erich Kästners Roman in dem altehrwür-digen Gebäude am Michelsberg ver-filmt. Als farbiges Remake des Films von 1954.
Seitdem hat sich das Aufseesianum nicht
groß verändert. Rein äußerlich zumindest.
Die dicken Sandsteinmauern lassen die
Schüler des historischen Internats Sommer
wie Winter frösteln. „Das ist aber nur am
Anfang so. Da gewöhnt man sich schnell
dran“, erzählt Dominik. Der 14-Jährige
wetzt nur mit einem T-Shirt bekleidet an
den kalten Steinen eines schmalen Verbin-
dungsgangs entlang. Das Gebäude hat drei
Etagen, es gibt einen Speisesaal im Erdge-
schoss und Freizeitmöglichkeiten wie Ki-
cker, Air-Hockey und Billard im ersten und
zweiten Stock. Auf dem Campus steht auch
eine Turnhalle mit Tischtennisplatte. Dort
will Dominik hin. Heute ist Montag, Fuß-
balltraining.
Während der Internatsschüler aus Kronach
auf dem Weg zum Sport die ersten Freunde
trifft, sitzt Katha in einem der Studierzim-
mer im Erdgeschoss. Die 16-Jährige be-
sucht die Mittelstufe und muss pro Woche
zwanzig Einheiten á 30 Minuten büffeln.
Wann sie das tut, bleibt ihr überlassen. Sie
muss nur in einer – oder in mehreren – der
über den Tag verteilten Studierzeiten sein.
Katha lernt am liebsten abends. Wann sie
sich am besten auf welches Fach vorberei-
tet, spricht sie mit dem zuständigen Präfek-
ten ab.
Obwohl das Aufseesianum als katholische
Stiftung den Glauben seines Gründers,
Domkapitular Freiherr Jodocus Bernhard
von Aufsees, lebt, steht der Begriff „Präfekt“
hier nicht für einen leitenden Geistlichen
der katholischen Kirche. Die Präfekten im
Internat sind Erzieher, die die Schüler in der
Freizeit und bei der Erledigung ihrer Haus-
Lernerfolge fern der Heimat
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lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
aufgaben betreuen. 13 sind es insgesamt, al-
lesamt Diplom-Pädagogen. Fünf davon sind
Pädagogik-Studenten und arbeiten in Teilzeit.
Das Aufseesianum ist das letzte von einst
mindestens sieben Internaten, das sich in der
Domstadt halten konnte. Entscheidend für
das wirtschaftliche Überleben war die Öff-
nung nach außen. So vermietet das Aufseesi-
anum Klassenräume an das Clavius-Gymna-
sium sowie an die Private Wirtschaftsschule
und nimmt mittlerweile Schüler aller Schul-
arten auf. Momentan besuchen 62 Internats-
und 38 Tagesschüler die Einrichtung. Dazu
kommen etwa 30 Berufsschüler, die hier
während ihrer Blockbeschulung in Bamberg
übernachten. Das Einzugsgebiet der Schüler
hat einen Radius von etwa 80 Kilometern.
19.45 Uhr: Mit dem Anpfiff zu Dominiks Fuß-
balltraining ist auch Kathas Lernzeit endlich
vorbei. Die 16-Jährige springt auf und stürmt
in das Gemeinschaftszimmer im zweiten
Stock – ihre Freundinnen suchen. Doch kei-
ne ist da. Nur eine Dreizehnjährige, die mit
pubertärem Kreischen die Aufmerksamkeit
eines älteren Jungen zu erhaschen versucht.
Der Typ streift sich lässig einen Kopfhörer
über die Ohren und tritt den geordneten
Rückzug an, Katha geht gleich hinterher – das
Handy im Anschlag.
„Ohne Handy ist man hier verloren“, erzählt
Katha und tippt eine Nachricht. Ständig
bimmelt und vibriert das Smartphone in ih-
rer Hand. So viele Freunde, so viele Möglich-
keiten, aber auch so viele Stockwerke, auf
die sich die Schüler verteilen können. Katha
Freizeitleben im Aufseesianum
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dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
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macht der Trubel glücklich. Seit eineinhalb
Jahren besucht sie das Bamberger Internat.
„Meine Noten sind hier viel besser gewor-
den“, erzählt sie stolz. Außerdem habe sie
hier viele neue Freunde gefunden. Obwohl
die 16-Jährige im Aufseesianum die üblichen
Höhen und Tiefen eines Teenagers durchlebt,
fällt eines doch auf, wenn sie erzählt: Die
Internatsregeln sind von jeder Kritik ausge-
nommen. „Das macht schon alles Sinn“, er-
klärt sie und ergänzt: „Sonst ist es hier ganz
locker.“
Zum Thema „Internatsordnung“ ist man bei
Ulrike Linz an der richtigen Adresse. Die Tür
der Internatsleiterin und Stiftungsdirektorin
Lehrergespräche 1948 und heute. Der Dresscode hat sich
auf Lehrer- wie auf Schülerseite „leicht verändert“.
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lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
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steht Schülern wie Lehrkräften immer offen.
„Uli“ lässt sich wie alle anderen Erwachsenen
im Aufseesianum duzen und ist seit ihrem
Amtsantritt 2005 die oberste Instanz. „Ohne
feste Regeln funktioniert das Internatsleben
einfach nicht“, sagt sie. Dazu gehöre auch
der Respekt vor den Erwachsenen. „Wenn ich
einen Schüler zu mir ins Büro zitiere, wech-
selt der unbewusst in Sekundenschnelle vom
„Du“ zum „Sie““, erzählt die Rektorin.
KLarErEGELnfürhanDynutZunGunDausGanG
Pünktlichkeit ist eine weitere Grundvor-
aussetzung im Internatsbetrieb. Die Stu-
dierzeiten sind heilig. Ebenso die Gemein-
schaftsdienste im Speisezimmer und in den
Gruppenräumen auf dem Stockwerk. Die
„Unterstüfler“ (Schüler der Klassenstufen
fünf bis sieben) müssen ihr Handy nachts
abgeben. „Manche spielen sonst die ganze
Nacht und bekommen kaum Schlaf“, erklärt
Ulrike Linz. Allerdings hat die Schülerver-
tretung der Unterstufe vor kurzem durch-
gesetzt, dass die Schüler ihr Handy an zwei
Tagen pro Woche gleich morgens nach dem
Frühstück zurückbekommen und nicht erst
nach Schulschluss. Auch, wenn das Aufseesi-
anum in diesem Jahr sein 275-jähriges Jubilä-
um feiert, geht man mit der Zeit.
Die Ausgehzeiten der Schüler sind durch so
genannte „Ausgehkarten“ geregelt: verknit-
terte Papierkarten, auf denen der Präfekt den
Ausgang gegenzeichnen muss. Je älter die
Schüler, umso öfter dürfen sie abends das
Gelände verlassen. Auch die Bettruhe staf-
felt sich nach dem Alter: Die Unterstufe liegt
um 21 Uhr, die Mittelstufe um 22 Uhr in den
Betten. Die „Großen“ sind in ihrem Tun relativ
frei. Nur um 23 Uhr muss es auf den Gängen
still sein.
Seitdem das Aufseesianum seit 2005 auch
Mädchen aufnimmt, muss die Internatslei-
tung allzu Zwischenmenschliches verbieten.
Ursprünglich war das Internat für arme ka-
tholische Knaben gegründet worden. „Be-
suche auf den Zimmern sind absolut tabu.
Wenn ein Junge bei einem Mädchen oder
umgekehrt erwischt wird, droht der Inter-
natsausschluss“, sagt Ulrike Linz streng.
Dann lächelt sie aber auch schon wieder. „Die
Verpflegung
inklusive: die 110
Schüler werden
hier täglich
bekocht.
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dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
033_13_zwiebel 18.03.2013 13:32 Uhr Seite 1
Eltern finden es natürlich toll, dass
wir hier so klare Regeln haben“, sagt
sie.
Ulrike Linz erzählt, dass sich viele
Eltern und Kinder gemeinsam für
das Internat entscheiden, um ihr Fa-
milienleben zu befrieden. „Bei uns
gibt es keine Diskussionen darüber,
warum man pünktlich zum Essen
erscheinen oder seine Hausaufga-
ben machen soll. Die Regeln sind
da und sie gelten für alle. Durch das
Auslagern des Konfliktfelds Schule
nimmt man viel Stress aus den Fa-
milien raus,“ sagt die 47-Jährige.
Vor allem aber beobachtet die In-
ternatsleiterin, dass immer mehr
Eltern Beruf und Erziehungsarbeit
nicht mehr unter einen Hut bekom-
men. „Wer den ganzen Tag arbeitet,
kann abends nicht alles reinholen,
was das Kind tagsüber versäumt
hat.“ Dabei versteht sich das Auf-
seesianum nicht als ein Angebot für
Großverdiener. Mit 480 Euro im Mo-
nat ist das Bamberger Internat ver-
gleichsweise günstig. „Eltern wol-
len ihre Kinder gut betreut wissen.
Das Internat ist eine Alternative, an
die viele gar nicht denken.“
Dominik und Katha haben ihren
Entschluss, auf das Internat zu
wechseln, nicht bereut. Auch wenn
sie beide anfangs etwas enttäuscht
waren, dass es die „typischen Inter-
natsstreiche“, die sie aus Büchern
oder Fernsehen kannten, im Aufsee-
sianum nicht gibt. Als Internatsrek-
torin Ulrike Linz kurz das Zimmer
verlässt, erzählt Katha flüsternd,
dass sie mit „ihren Mädels“ schon
mal auf Matratzen das Treppenhaus
hinunter geflitzt wäre. „Wir auch!“,
ruft Dominik begeistert. Vielleicht
ist das Aufseesianum einfach zu
groß, dass alle Unartigkeiten be-
merkt würden. [kk]
Aufseesianum
Aufseßstraße 2, 96049 Bamberg
www.aufseesianum.de
Ulrike Linz leitet das Internat seit 2005.
Seit jenem Jahr werden auch Mädchen in
der Schule aufgenommen.
lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
In den Armen von Sophia
Bei Sophia fühlen sich die Menschen wohl. Das merkt man gleich, wenn man die Service-Zent-rale der Sophia Franken GmbH & Co.KG in der Maria-Ward-Straße in Bamberg betritt.
Die Abkürzung steht für „Soziale Personenbetreuung – Hil-
fen im Alltag“. Vielleicht sind es die sozialen Wurzeln, durch
die sich das aufstrebende Unternehmen eine gewisse Güte
und Bodenhaftung bewahren konnte – auch im Umgang
mit den Mitarbeitern. Schließlich wurde Sophia 2001 als
Modellprojekt der katholischen Joseph-Stiftung in Bamberg
gegründet, bevor daraus 2004 zusammen mit nordbayeri-
schen Wohnungsunternehmen eine GmbH entstand. In den
beiden Niederlassungen in Bamberg und Nürnberg arbeiten
mittlerweile 20 Mitarbeiter.
Katja Uske ist Ehrenamtsmanagerin und koordiniert die
Dienste der 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter in Bamberg.
„Emas“ werden die Helfer bei Sophia liebevoll genannt und
Katja Uske wird nicht müde, ihr Engagement zu loben. Doch
bevor sie das Ehrenamtlichen-Programm vorstellt, erklärt
sie die technischen Fakten.
Das ist nicht Sophia. Sondern Katja Uske – sie
koordiniert die „Emas“: die ehrenamtlichen
Mitarbeiter, die sich um hilfsbedürftige Menschen
kümmern. Foto
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dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
Sophia ist die Abkürzung für „Soziale Per-
sonenbetreuung – Hilfen im Alltag“. Dabei
handelt es sich im Kern um einen Hausnot-
ruf – aber mit gewissen Extras. Das Kernstück
von Sophia ist ein Sicherheitsarmband, das
aussieht wie eine Uhr. Auf Knopfdruck wird
ein Alarm ausgelöst, der direkt bei der Nie-
derlassung des Arbeiter-Samariter-Bundes
(ASB) in Bamberg eingeht. Das Armband löst
aber auch nach 30 Minuten Bewegungslo-
sigkeit automatisch einen Alarm aus. In dem
kleinen Gerät verstecken sich Beschleuni-
gungssensoren, die die Bewegungen seines
Trägers aufzeichnen. Diese Daten sendet das
Armband im Umkreis von 30 Metern an ein
in der Wohnung angebrachtes Modem. Von
dort aus werden sie an die Sophia-Zentrale in
der Maria-Ward-Straße übertragen.
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Schlägt das Armband Alarm, läuft eine Ret-
tungskette an. Zuerst versucht der ASB, über
den Hausnotruf Kontakt zu dem Teilnehmer
herzustellen. Antwortet der und beschreibt
ein nicht-akutes Problem, wird ein Angehö-
riger oder ein Pflegedienst verständigt. Re-
agiert der Angesprochene nicht und/oder es
besteht Lebensgefahr, wird umgehend der
Rettungsnotdienst verständigt.
1500 Kunden betreut Sophia in Nordbayern
mittlerweile. Das Einzugsgebiet erstreckt
sich über ganz Mittel- und Oberfranken mit
Ausläufern in Unterfranken. Auch in Berlin,
Nordrhein-Westfalen, Hessen und Südbayern
hat sich der soziale Dienst mittlerweile fest
etabliert. Der Erfolg seiner Leistungen ist un-
ter anderem der gesellschaftlichen Entwick-
lung geschuldet: Immer mehr ältere Men-
schen leben in Deutschland allein. Um ihnen
möglichst lange ein unabhängiges Leben in
den eigenen vier Wänden zu ermöglichen,
gibt es Sophia.
„Die meisten Interessenten entscheiden sich
für unseren Notruf, weil sie Angst haben,
nach einem Sturz hilflos in ihrer Wohnung zu
liegen“, erklärt Martina Saalmüller, Leiterin
der Bamberger Servicezentrale. In 45 Prozent
der Fälle, in denen Teilnehmer Hilfe benöti-
gen, werde der Pflegedienst verständigt. 63
Prozent dieser Einsätze seien wegen eines
Sturzes.
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lebenswertes dieZWIEBEL4/2013
KurVEnsInDInDIKatorEnfürDasWohLBEfInDEn
Aber auch, wenn das Armband keinen Alarm
auslöst, liefert es wichtige Informationen.
Die Aufzeichnungen, die es von den Bewe-
gungen seines Trägers anfertigt, werden in
der Sophia-Zentrale einmal täglich als Akti-
vitätskurve ausgedruckt. An den Kurven lässt
sich ablesen, wann der Patient das Armband
abgelegt hat, wann er außer Haus war und
wann er schläft. Verzeichnet das Gerät bei-
spielsweise nachts keine Ruhephasen mehr,
kann das auf eine beginnende Demenz hin-
deuten. Die Sophia-Mitarbeiter nehmen
dann – je nachdem wie es mit dem Kunden
vereinbart ist – zu den Angehörigen oder zu
einer Pflegeeinrichtung Kontakt auf und ma-
chen sie auf die Veränderungen aufmerksam.
„Wir können nur darauf hinweisen, handeln
müssen die Verantwortlichen“, erklärt Katja
Uske.
Die 42-jährige Ehrenamtsmanagerin steht
nun vor einer Tafel mit Fotografien, die die
lächelnden Gesichter der „Emas“ zeigen. Drei
Viertel davon sind Frauen, meist um die 60,
die in ihrer Freizeit die Sophia-Kunden telefo-
nisch betreuen. „Jede unserer Emas hat einen
persönlichen Teilnehmerstamm und hält mit
ihren Kunden regelmäßig Kontakt. Die meis-
ten wollen ein Mal pro Woche angerufen 56
werden“, erklärt Katja Uske. Dazu stehen den
Ehrenamtlichen in der Bamberger Zentrale
sechs moderne Studios zur Verfügung: Klei-
ne Büros mit großen Fensterscheiben, ausge-
stattet mit einer Telefonanlage mit Headset
und einem PC mit Datenbank, in der alle Kon-
takte eingetragen werden.
Hinter einer der Scheiben sitzt Hermine Wald-
ner und plaudert fröhlich in ihr Headset. Oft
lacht sie. Bevor die 59-Jährige zu Sophia kam,
hat sie zwei Jahre lang ihre Mutter zuhause
gepflegt. „Als meine Mutter 2008 starb, war
das Haus so groß und leer“, erzählt sie. Dann
las sie von Sophia, rief dort an und war von
der herzlichen Aufnahme so begeistert, dass
sie bis heute geblieben ist. „Die machen hier
wirklich viel für ihre Ehrenamtlichen. Es gibt
regelmäßig Schulungen, Treffen und Feiern
und man hat immer einen Ansprechpartner“,
erzählt die Einzelhandelsverkäuferin. Drei
Mal pro Woche ist sie hier und ruft „ihre“ Teil-
nehmer an. Die meisten davon kennt sie seit
fünf Jahren – wenn auch nur übers Telefon.
„Manche Emas gehen auch in den Außen-
dienst und besuchen die Leute. Aber das ent-
scheidet jeder selbst“, erklärt Hermine Wald-
ner und ergänzt: „Jeder, der ehrenamtlich
arbeiten möchte, ist hier willkommen.“
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Bei den Telefonaten spricht die 59-Jährige
mit den Sophia-Kunden über alles, was die
bewegt. Manchmal gibt Hermine Waldner
konkrete Wünsche – wie nach hauswirt-
schaftlicher Unterstützung oder Essen auf
Rädern – an Sophia weiter oder informiert
über eine Verschlechterung des Gesund-
heitszustandes. Meistens hört sie sich aber
„nur“ die kleinen und großen Sorgen ihrer
Gesprächspartner an. „Das größte Problem
Bei Hermine Waldner sind die Sorgen der Kunden gut aufgehoben
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dieZWIEBEL4/2013 lebenswertes
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für die meisten ist die Einsamkeit“, erzählt
Hermine Waldner. Mit manchen unterhält
sie sich übers Sockenstricken und Kochen,
andere diskutieren gerne über Lokalpolitik,
wieder andere schütten Hermine Waldner
ihr Herz aus. „Aber ich nehme keine Proble-
me mit nach Hause. Ich mache hinter mir die
Tür zu“, erklärt die 59-Jährige. Sie sei dankbar,
dass ihr „der Luxusartikel Zeit“ so zahlreich
zur Verfügung stehe. „Solange das so ist, teile
ich gerne meine Zeit mit anderen.“ [kk]
Am Donnerstag, 11. April, lädt Sophia
von 10 bis 14 Uhr Interessenten an einem
ehrenamtlichen Engagement zu einem Tag
der offenen Tür in die Maria-Ward-Straße 8
in Bamberg ein. Interessenten können sich
auch telefonisch bei Katja Uske unter der
Telefonnummer 0951/20880 melden.
Armband und Sender halten die
Verbindung zu Sophia aufrecht
gesundheit dieZWIEBEL4/2013
Sanfte Hände, exotische Kräuter und heilende Stiche
Natürlich heilen – für immer mehr Menschen ein hilf-reicher Weg auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Doch nicht immer ist es einfach, sich im Dschungel der zahlreichen alternativen Therapie-
formen zurechtzufinden. Deshalb stellt die ZWIEBEL in dieser zweiteiligen Serie erfolgreiche und anerkannte Naturheilverfahren vor. (Falls Sie Teil 1 verpasst haben, finden Sie ihn unter www die-zwiebel.de)
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dieZWIEBEL4/2013 gesundheit
DIEtraDItIonELLEchInEsIschEmEDIZIn(tcm)
Seit über 2000 Jahren wird die TCM in China
praktiziert, inzwischen erfreut sich diese sehr
umfangreiche Lehre jedoch weltweit höchs-
ter Anerkennung. In Therapie und Diagnostik
stützt sie sich auf fünf Behandlungssäulen:
Akupunktur und Moxibustion (siehe unten),
Heilkräuter- und Arzneimitteltherapie, Tuina-
Massage, Tai Qi und Qi Gong sowie der Er-
nährung nach den fünf Elementen. Basis der
Behandlung ist das Qi – die fließende Lebens-
energie des Körpers. Damit diese ungestört
strömen kann, müssen die gegensätzlichen
Prinzipien Yin und Yang im Gleichgewicht
sein – Yin steht dabei u.a. für Ruhe und Kälte,
das Weibliche, die Nacht und den Mond, Yang
hingegen für Aktivität, Helligkeit und Wärme,
das Männliche, Sonne und Tag. Beide müssen
ein harmonisches Spannungsfeld bilden,
damit die Lebensenergie des Menschen ihre
volle Kraft entfalten kann. Desweiteren be-
rücksichtigt die TCM die sogenannten fünf
Wandlungsphasen: Das sind zum einen die
fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und
Wasser, aber auch die Jahreszeiten Frühling,
Früh- und Spätsommer sowie Herbst und
Winter. Sowohl den Elementen als auch den
Jahreszeiten werden die fünf Organbereiche
Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere zugeord-
net. Hierbei spielt auch die Organuhr eine
wesentliche Rolle: Jedes Organ hat eine be-
stimmte Aktivitäts- und Ruhephase – melden
sich also Störungen immer zu bestimmten
Zeiten, kann man Rückschlüsse auf das je-
weilige Organ ziehen. Auf Basis dieses Wis-
sens wird in der TCM eine individuelle Thera-
pie erstellt: Von großer Bedeutung ist dabei
die Akupunktur, bei der mit feinsten Nadeln
genau definierte Punkte entlang der Meridi-
ane (Leitbahnen im Körper) und somit das Qi
stimuliert werden. Darüber hinaus werden
Kräuter, Pilze, Mineralien und andere hei-
lende Substanzen exakt auf die Bedürfnisse
des jeweiligen Patienten zusammengestellt
und z.B. als Tee verabreicht. Atem- und Be-
wegungsübungen, Massagen z.B. entlang der
Akupunkturpunkte sowie eine nach den fünf
Elementen ausgerichtete Ernährung ergän-
zen die Therapie.
DIEaKupunKtur
Obwohl ein wichtiger Bestandteil der TCM,
hat die Akupunktur im Laufe der Zeit ein
„Eigenleben“ entwickelt: Inzwischen gibt es
zahlreiche Varianten wie beispielsweise die
koreanische Handakupunktur, die Ohraku-
punktur, die Elektro- oder auch die Laseraku-
punktur sowie die Akupressur und die Moxi-
bustion – letztere beinhaltet eine Erwärmung
der Akupunkturpunkte. Bei der klassischen
Akupunktur konzentriert man sich auf die
zwölf Hauptmeridiane des Körpers – diese sind Bahnen, durch
die die Lebensenergie (Qi) ungehindert fließen sollte. Über 360
genau definierte Akupunkturpunkte befinden sich auf diesen
Meridianen, die mit Hilfe feinster Nadeln stimuliert werden. Diese
Stimulation löst bestimmte Nervenreize aus, die beispielsweise die
Weiterleitung von Schmerzsignalen hemmen oder die Ausschüttung
von Endorphinen und anderen positiven Botenstoffen bewirken können.
Deren schmerzlindernder, entspannender Einfluss auf innere Organe, Gefäße,
Muskulatur oder Bindegewebe fördert wiederum die Selbstheilungskräfte des
Patienten. Der Therapeut setzt nach einer ausführlichen Diagnose bis zu 15 Na-
deln (manchmal auch mehr), je nach Behandlungsziel verwendet er dafür sterile
Einmal-Nadeln aus Stahl oder auch sterilisierte Gold- und Silbernadeln.
DIEfussrEfLExZonEnthErapIE
Zurückgehend auf eine Jahrtausende alte indi-
anische Massagebehandlung wurde diese
Therapieform Anfang des 20. Jahrhun-
derts von dem amerikanischen Arzt
William Fitzgerald (1872-1942) er-
forscht und systematisiert. Dabei
wird die seitliche Fußansicht mit
der Silhouette eines sitzenden
Menschen verglichen (der große
Zeh als Kopf, der Ballen als Krüm-
mung der Wirbelsäule, etc), der
rechte Fuß entspricht der rechten
Körperhälfte, der linke Fuß der lin-
ken. Für jeden Körperteil und jedes
Organ gibt es eine entsprechende
Zone auf dem Fuß. Auf Basis dieser
Einteilungen kann der Therapeut Er-
krankungen sowohl diagnostizieren
als auch behandeln. Verhärtungen,
schmerzhafte Druckstellen, die Be-
schaffenheit von Haut und Nägeln,
Veränderungen von Zehenstellung
oder Fußgewölbe, aber auch die Re-
aktion auf die manuelle Behandlung
(Schmerzen, Schwitzen, Wohlgefühl)
spielen eine wichtige Rolle. Reagiert bei-
gesundheit dieZWIEBEL4/2013
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dieZWIEBEL4/2013 gesundheit
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spielsweise die Nierenzone auf Berührung
oder Druck schmerzhaft, lassen sich unter
Umständen Rückschlüsse auf eine Störung
der Nieren schließen. Umgekehrt kann man
durch Stimulation dieses Bereichs Ausschei-
dungsprozesse anregen und somit die Selbst-
heilungskräfte aktivieren. Dabei ist von aller-
größter Bedeutung, dass der aktuelle Zustand
des Patienten berücksichtigt wird: bei akuten
Entzündungen im Venen- oder Lymphsystem,
fiebrigen, infektiösen Erkrankungen oder
auch starkem Fußpilzbefall kann die Behand-
lung zu schweren, unerwünschten Neben-
wirkungen führen.
ausLEItunGsVErfahrEn
„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort
will sie schädliche Stoffe ausleeren“ (Para-
celsus 1493-1541) – diese mittelalterliche
Erkenntnis des legendären Arztes und Phi-
losophen macht deutlich, wie man Heilung
vorantreiben kann: durch Aus- und Ablei-
tung über die Haut, den Darm, Leber, Galle,
Nieren oder auch das Lymphsystem. Dafür
wurden im Laufe der Jahrhunderte die ver-
schiedensten Verfahren entwickelt – hier
eine kleine Auswahl: Aderlass, Blutegel-The-
rapie, Schröpfen oder auch ansteigende Wär-
mebäder regen die Ausscheidung über die
Haut an, mit Leberwickeln, Diäten oder der
Colon-Hydro-Therapie kann man Schadstof-
fe über den Verdauungstrakt ableiten, eine
Entsäuerungskur mit basischen Tees oder
Nahrungsmitteln hingegen ermöglicht die
Ausscheidung über die Nieren. Die Lymphe
lassen sich durch Cantharidenpflaster, Be-
wegung, Wechselduschen oder eine Lymph-
drainage aktivieren und sorgen so für den
Abtransport schädlicher Substanzen, Erreger
und Stoffwechselendprodukte. Die Verfahren
sind sehr vielfältig und sollten unbedingt,
dem Krankheitsbild des Patienten angepasst
werden, um schädliche Nebenwirkungen
auszuschließen. Sie alle erzielen aber die
gleichen positiven Wirkungen, nämlich eine
Entlastung des Stoffwechsels, eine Reinigung
von Blut, Lymphe und Gewebe, Stärkung und
Harmonisierung des Immunsystems, Förde-
rung von Ausscheidung und Entgiftung, was
letztendlich zu einer positiven Beeinflussung
von Schmerzen und psychischen Belastun-
gen führen sollte.
DIEostEopathIE
Obwohl diese Form der manuellen Thera-
pie bereits Ende des 19. Jahrhunderts von
dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still
(1828-1917) entwickelt wurde, hat sie sich
hierzulande erst in den vergangenen Jahren
etabliert. Dabei handelt es sich um ein äu-
ßerst komplexes und vielschichtiges Heilver-
fahren, das auf vier Grundpfeilern basiert:
Der Einheit von Körper, Geist und Seele, den
Selbstheilungskräften, dem freien Fluss von
Körperflüssigkeiten sowie einer Wechselbe-
ziehung zwischen Struktur und Funktion. Der
Therapeut behandelt mit seinen Händen alle
Bereiche des Bewegungsapparates: Knochen,
Gelenke, Muskeln, Bindegewebe und Bänder.
Darüber hinaus jedoch auch Adern, Venen,
Lymphgefäße und das Hirn-Rückenmark-Sys-
tem, denn nur wenn alle Körperflüssigkeiten
ungestört fließen können, kann der gesamte
Organismus einwandfrei funktionieren. Mit
seinen Händen tastet er sich behutsam durch
die Schichten des Körpers und kann so Stö-
rungen von inneren Organen erspüren und
behandeln. Darüber hinaus berücksichtigt
der Osteopath die Wechselwirkung der Funk-
tion von z.B. Gelenken und der sie umgegebe-
nen Struktur, z.B. Muskelgewebe. So kann ein
Knieschaden zu einem gestörten Gangbild
führen, genauso gut kann eine fehlerhafte
Haltung Ursache für eine gestörte Gewebs-
struktur sein. Ziel der gesamten Therapie ist
es, vorhandene Blockaden zu lösen und so die
körpereigenen Selbstheilungskräfte wieder
in Gang zu bringen. Basis der Arbeit eines je-
den Osteopathen ist dabei eine ganzheitliche
Behandlung, die nicht nur die akuten körper-
lichen Beschwerden miteinbezieht, sondern
auch die jeweiligen Lebensumstände (u.a.
Psyche, Gewohnheiten, Krankheitsgeschich-
te). [sb]
Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und
Heilpraktikerin in Bamberg.
gesundheit dieZWIEBEL4/2013
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dieZWIEBEL4/2013 cartoon – gerd bauer
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