Die Schwächen des Mehrheitsprinzips. Gescheitert … 1968er-Bewegung Projektschule Kindergarten...

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Die Schwächen des Mehrheitsprinzips

Termine

1 Montag 31%

2 Dienstag 22%

3 Mittwoch 8%

4 Donnerstag 10%

5 Freitag 11%

6 Samstag 18%

69%

Das Mehrheitsprinzip verträgt keine Vielfalt

2-wertige Fragestellungen

• Das österreichische Volksbefragungsgesetz

• In der Vollversammlung: Über jeden Antrag sofort abstimmen

… die erstbeste Lösung …

… wird angenommen

Qualität?

Kritikerkriege …• … sind unvermeidlich• … vergiften die Atmosphäre• … erzeugen Aggressionen

• … sind nicht Zeichen einer mangelnden Diskussionskultur!

Das Gegeneinander - 1

Die Gefahr des banalen Scheiterns durch 2-wertige

Fragestellungen

… alle Anträge können abgelehnt werden

Termine

1 Montag 10

2 Dienstag 10

3 Mittwoch 10

4 Donnerstag 10

5 Freitag 10

6 Samstag 10

Das Gegeneinander - 2

Termine

1 Montag 10

2 Dienstag 10

3 Mittwoch 11

4 Donnerstag 10

5 Freitag 10

6 Samstag 10

Das Gegeneinander - 2

• Bei der Mehrheitsabstimmung wirkt eine Stimme für eine Alternative wie eine Stimme gegen alle anderen

• Wer nicht für mich ist, ist gegen mich• Falls vitale Interessen der Abstimmenden betroffen sind:

• Wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind

• Das Mehrheitsprinzip spaltet die Gruppe in streng getrennte Lager

Das Gegeneinander - 2

Das Gegeneinander - 3• Ziel des Mehrheitsprinzips

ist es, den anders Denkenden zu überstimmen

• Und der anders Denkende will mich überstimmen

Es ist wie in einer Gruppe, in der jeder den anderen überschreien will:Da ist kein Platz für Gemeinsamkeit, jeder ist jedermanns Gegner

Die (Konflikt-) Fragen:

„Wer ist für den Antrag?“„Wer ist gegen den Antrag?“

Xdafür dagegen

Das Gegeneinander - 4

Das Mehrheitsprinzip …• … zwingt dazu, Anhänger zu sammeln• … spaltet die Gruppe in solche, die sich

durchsetzen, und solche, die auf der Strecke bleiben

• … also in Sieger und Besiegte• … verursacht dadurch MachtKÄMPFE

Das Gegeneinander - 5

Kampfabstimmung

Wahlkampf

Wahlsieger

Wahlschlacht

Abstimmungsniederlage

Wahlsieg

Das Mehrheitsprinzip …

• … verträgt keine Vielfalt• … gibt Raum für manipulative

Fragestellungen• … scheitert bei banalen Problemen• … liefert die erstbeste Lösung• … ist ein Konflikt erzeugendes Prinzip

Die Schulze-Methode

Theorie kollektiver Entscheidungen

Eine alte Wissenschaft

• Jean Charles Chevalier de Borda, 1733 -

1799; • Marquis de Condorcet, 1743 – 1794

…hat Kriterien für gute Entscheidungsverfahren entwickelt

Kriterium M Sch

Unabhängigkeit von Klon-Alternativen X

Condorcet-Kriterium X

Condorcet-Verlierer-Kriterium X

Konsistenzkriterium X

… X

Unabhängigkeit von irrelevanten Alt. X

MehrheitsprinzipSchulze-Methode

– Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen: Die Reihung der besten Alternativen ändert sich nicht, wenn schlechtere Alternativen hinzugefügt werden

Ein Beispiel

Kriterium M Sch

Unabhängigkeit von Klon-Alternativen X

Condorcet-Kriterium X

Condorcet-Verlierer-Kriterium X

Konsistenzkriterium X

… X

Unabhängigkeit von irrelevanten Alt. X

MehrheitsprinzipSchulze-Methode

Schwächen der Schulze-Methode

• Kein Minderheitenschutz• Beachtet die Ablehnung nicht

Bei meiner letzten (Nationalrats-) Wahl habe ich die Partei bzw. Liste meiner Wahl gewählt:

A weil ich mir gewünscht hatte, von dieser Partei vertreten zu werden

B weil mich die Kandidaten oder der Wahlkampf dieser Partei besonders angesprochen haben

C weil ich ein persönliches Nahverhältnis zu dieser Partei hatte

D aus Tradition

E weil sie für mich das geringste Übel unter den wählbaren Parteien war

F aus anderen Gründen

Die Ablehnung der Gruppe bei Parlamentswahlen

~30%

~50%

Bei meiner letzten (Nationalrats-) Wahl habe ich die Partei bzw. Liste meiner Wahl gewählt:

A weil ich mir gewünscht hatte, von dieser Partei vertreten zu werden

B weil mich die Kandidaten oder der Wahlkampf dieser Partei besonders angesprochen haben

C weil ich ein persönliches Nahverhältnis zu dieser Partei hatte

D aus Tradition

E weil sie für mich das geringste Übel unter den wählbaren Parteien war

F aus anderen Gründen

Die Ablehnung der Gruppe bei Parlamentswahlen

~10%

~70%

Personen 5 5 8 3 7 2 7 8

Priorität 1 A A B C C C D E

Priorität 2 C D E A A B C B

Priorität 3 B E D B E A E A

Priorität 4 E C A E B D B D

Priorität 5 D B C D D E A C

Die Prioritäten der Gruppe

Kandidat E ist Schulze-Sieger (siehe Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Schulze-Methode)

45 Personen sollen unter 5 Kandidaten wählen

Die Ablehnung der Gruppe

Personen 5 5 8 3 7 2 7 8

Priorität 1 A A B C C C D E

Priorität 2 C D E A A B C B

Priorität 3 B E D B E A E A

Priorität 4 E C A E B D B D

Priorität 5 D B C D D E A C

Unter den 40 ausgedrückten Präferenzen gibt es 18 mal Ablehnung

A 8 7

B 5 7 7

C 5 8

D 5 8 3 7

E 5 5 8 3 7 2 7

Die Ablehnung der einzelnen Kandidaten:

Kandidat E, der Schulze-Sieger, wird nur von 8 Personen gut geheißen, aber von 37 Personen abgelehnt! 37 Personen sind unzufrieden!

15

19

13

23

37

Sum-me

… die Unzufriedenheit hervorruft …… die der Partei schadet

… die daher vermieden werden muss

Es sind nicht unerfüllte Wünsche …Menschen, deren Wünsche bei einem Entscheid

nicht berücksichtigt werden…

… die aber eine akzeptable Alternative angeboten bekommen, sind nicht unzufrieden.

Sie sind nur dann frustriert und empört wenn sie die angebotene Alternative ablehnen

Es ist die übergangene Ablehnung ...

Die Ablehnung/Unzufriedenheit

minimieren durch das

SK-Prinzip

Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch

Rainer

Aaron

Xaver

Volker

x

x

x

x

11 2

Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch

Rainer

Aaron

Xaver

Volker

xx

x

11 2x

Bewertung durch subjektiven Widerstand

Jeder Vorschlag wird von jeder Person mit Widerstandsstimmen (W-Stimmen) bewertet:

• 0 W-Stimmen: Kein Widerstand • 10 W-Stimmen: Totale Ablehnung

• Zwischenwerte nach Gefühl

Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch

Rainer

Aaron

Xaver

Volker

xx

xx

10

1010

100

0

00 2

03

33

40

2

1651323Gruppen-Widerstand

Der Vorschlag mit dem geringsten Gruppenwiderstanderzeugt die geringste Unzufriedenheit in der Gruppe …

wird von allen gemeinsam am leichtesten angenommen …

erzeugt das geringste Konfliktpotential …

kommt daher als Problemlösung am ehesten in Frage …

kommt dem Konsens am Nächsten

Wir nennen ihn „konsensiert“

www.sk-prinzip.net

Die Bewährung

Neuordnung von Sprachlehrgängen

Praxisbeispielmit 36 am Konflikt beteiligten

Instruktoren/Dozenten

Universität

Vorschläge

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung (Grammatik, Lerntechniken, etc.)

V2 Spezieller Modultag jede Woche nach Wahl des Studierenden (Grammatik, Lerntechniken, etc.)

V3 Einstufung nach FortschrittstestV4 Neue EinstufungskriterienV5 starke/schwache Studenten auf Kurse gleich

verteilenV6 Spätere Einstufung nach StandardtestV7 Zwei Niveaus (Anfänger, Fortgeschrittene)

Mehrheitsabstimmung

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

V7

V6

V5

V4

V3

V2

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung5

Spezieller Modultag9

Einstufung nach Fortschrittstest3

Neue Einstufungskriterien5

Gleichverteilung in Kursen7

Spätere Einstufung Standardtest4

Zwei Niveaus3

Blauer Balken: Stimmenzahl der Befürworter

2

1

Stichwahl

Vorschlag Stimmen Rang

V2 Spezieller Modultag 12 1

V5 Gleichverteilung in Kursen 10 2

Enthaltungen 14 1

Null-Lösung

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

V7

V6

V5

V4

V3

V2

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung5

Spezieller Modultag9

Einstufung nach Fortschrittstest3

Neue Einstufungskriterien5

Gleichverteilung in Kursen7

Spätere Einstufung Standardtest4

Zwei Niveaus3

Blauer Balken: Stimmenzahl der Befürworter

2

1

V8 NULL-LÖSUNG: „Alles soll so bleiben wie es ist“

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

V8

V7

V6

V5

V4

V3

V2

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung

Spezieller Modultag

Einstufung nach Fortschrittstest

Neue Einstufungskriterien

Gleichverteilung in Kursen

Spätere Einstufung Standardtest

Zwei Niveaus

NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher

5

9

3

5

7

4

3

Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%

2

1

Gruppenwiderstand

Rangordnung

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

V2

V3

V5

V6

V7

V8

V4

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung

Spezieller Modultag

Einstufung nach Fortschrittstest

Neue Einstufungskriterien

Gleichverteilung in Kursen

Spätere Einstufung Standardtest

Zwei Niveaus

5

9

3

5

7

4

3

NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher

2

1

Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%

1

5

4

3

2

6

7

8

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

V2

V3

V5

V6

V7

V8

V4

V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung

Spezieller Modultag

Einstufung nach Fortschrittstest

Neue Einstufungskriterien

Gleichverteilung in Kursen

Spätere Einstufung Standardtest

Zwei Niveaus

5

9

3

5

7

4

3

NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher

Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%

Akzeptanz

Die Bewertung des Gruppenwiderstandes

liefert eine Lösung…• … welche in der Gruppe die

größtmögliche Akzeptanz erhalten hat

liefert tragfähige Lösungen• … und zwar bei beliebig vielen

Alternativen …• … und beliebig vielen Beteiligten

Eignet sich daher zur Entscheidungsfindung in der Gruppe

www.sk-prinzip.net

Die Lösungssuche

Das SK-Prinzip

Es wird nicht einfach nur das beschlossen, was die Mehrheit will, sondern die Gruppe entwickelt möglichst viele Vorschläge

und wählt dann jenen aus, der dem KONSENS am nächsten kommt

Hinter diesem Vorschlag steht dann die größtmögliche Akzeptanz-Mehrheit

“Systemisches Konsensprinzip”

Systemisches Konsensierenwww.sk-prinzip.net

Das Verhalten der Menschen folgt aus den Erfolgskriterien

Die neuen ErfolgskriterienEs wird derjenige Vorschlag konsensiert, der in der

Gruppe den geringsten Widerstand erweckt

Wer mit seinen Vorschlägen Erfolg haben will, muss

Lösungen anbieten, die zwar die eigenen Interessen wahren, aber trotzdem die Ablehnung aller Beteiligten gering halten oder ganz vermeiden. Er muss …

• versuchen, die anderen zu verstehen • die Bedürfnisse der anderen erkunden • möglichst viele dieser Bedürfnisse berücksichtigen• Entgegenkommen zeigen

Wer Macht auszuüben versucht … … wird Widerstand ernten

… wird seine Vorschläge nicht konsensiert erhalten

… und ist daher zu Erfolglosigkeit verurteilt

Das Machtparadoxon

Das Machtparadoxon

Verhaltens-

umkehr

Machtorientiertes Verhalten

Rücksichtsvolles Verhalten

Wer Macht auszuüben versucht …

… ist bei Systemischem Konsensieren …

zu Erfolglosigkeit verurteilt

Die Lernfähigkeit des Menschen…

• Das Machtparadoxon

Menschen vermeiden Verhaltensmuster, die zu frustrierenden Misserfolgen führen

Gruppenstimmung

Gruppen, deren Mitglieder rücksichtsvoll miteinander umgehen …

… zeichnen sich durch ein hohes Gemeinschaftsgefühl aus

… ihre Mitglieder behindern sich nicht gegenseitig

… sind teamfähig … arbeiten zusammen bei der gemeinsamen Suche nach für alle tragfähige Lösungen

… streiten nicht… bleiben beisammen

Seminar-Erfahrungen

Einige hundert Teilnehmer haben unsere SK-Seminare bisher besucht

Über 90 % davon waren vom SK-Prinzip begeistert und würden sich seinen Einsatz in der Politik wünschen

… und würden wahrscheinlich ihre Stimme einer Partei geben, die das SK-Prinzip in ihrem Programm vertritt

www.sk-prinzip.net

Andere Wahlverfahren• Vorschläge werden auf einer Skala

<+1, 0, -1> bewertet

• Arithmetische Summe wird gebildet

• Alternative mit höchstem Wert ist gewählt starke Ablehnung kann durch starke Zustimmung

kompensiert werden: Konfliktpotenzial wird nicht erkannt

Gefahr von Streit in der Gruppe, von Spaltung

Große Unzufriedenheit kann bestehen bleiben