Date post: | 05-Apr-2015 |
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Die Schwächen des Mehrheitsprinzips
Termine
1 Montag 31%
2 Dienstag 22%
3 Mittwoch 8%
4 Donnerstag 10%
5 Freitag 11%
6 Samstag 18%
69%
Das Mehrheitsprinzip verträgt keine Vielfalt
2-wertige Fragestellungen
• Das österreichische Volksbefragungsgesetz
• In der Vollversammlung: Über jeden Antrag sofort abstimmen
… die erstbeste Lösung …
… wird angenommen
Qualität?
Kritikerkriege …• … sind unvermeidlich• … vergiften die Atmosphäre• … erzeugen Aggressionen
• … sind nicht Zeichen einer mangelnden Diskussionskultur!
Das Gegeneinander - 1
Die Gefahr des banalen Scheiterns durch 2-wertige
Fragestellungen
… alle Anträge können abgelehnt werden
Termine
1 Montag 10
2 Dienstag 10
3 Mittwoch 10
4 Donnerstag 10
5 Freitag 10
6 Samstag 10
Das Gegeneinander - 2
Termine
1 Montag 10
2 Dienstag 10
3 Mittwoch 11
4 Donnerstag 10
5 Freitag 10
6 Samstag 10
Das Gegeneinander - 2
• Bei der Mehrheitsabstimmung wirkt eine Stimme für eine Alternative wie eine Stimme gegen alle anderen
• Wer nicht für mich ist, ist gegen mich• Falls vitale Interessen der Abstimmenden betroffen sind:
• Wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind
• Das Mehrheitsprinzip spaltet die Gruppe in streng getrennte Lager
Das Gegeneinander - 2
Das Gegeneinander - 3• Ziel des Mehrheitsprinzips
ist es, den anders Denkenden zu überstimmen
• Und der anders Denkende will mich überstimmen
Es ist wie in einer Gruppe, in der jeder den anderen überschreien will:Da ist kein Platz für Gemeinsamkeit, jeder ist jedermanns Gegner
Die (Konflikt-) Fragen:
„Wer ist für den Antrag?“„Wer ist gegen den Antrag?“
Xdafür dagegen
Das Gegeneinander - 4
Das Mehrheitsprinzip …• … zwingt dazu, Anhänger zu sammeln• … spaltet die Gruppe in solche, die sich
durchsetzen, und solche, die auf der Strecke bleiben
• … also in Sieger und Besiegte• … verursacht dadurch MachtKÄMPFE
Das Gegeneinander - 5
Kampfabstimmung
Wahlkampf
Wahlsieger
Wahlschlacht
Abstimmungsniederlage
Wahlsieg
Das Mehrheitsprinzip …
• … verträgt keine Vielfalt• … gibt Raum für manipulative
Fragestellungen• … scheitert bei banalen Problemen• … liefert die erstbeste Lösung• … ist ein Konflikt erzeugendes Prinzip
Die Schulze-Methode
Theorie kollektiver Entscheidungen
Eine alte Wissenschaft
• Jean Charles Chevalier de Borda, 1733 -
1799; • Marquis de Condorcet, 1743 – 1794
…hat Kriterien für gute Entscheidungsverfahren entwickelt
Kriterium M Sch
Unabhängigkeit von Klon-Alternativen X
Condorcet-Kriterium X
Condorcet-Verlierer-Kriterium X
Konsistenzkriterium X
… X
Unabhängigkeit von irrelevanten Alt. X
MehrheitsprinzipSchulze-Methode
– Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen: Die Reihung der besten Alternativen ändert sich nicht, wenn schlechtere Alternativen hinzugefügt werden
Ein Beispiel
Kriterium M Sch
Unabhängigkeit von Klon-Alternativen X
Condorcet-Kriterium X
Condorcet-Verlierer-Kriterium X
Konsistenzkriterium X
… X
Unabhängigkeit von irrelevanten Alt. X
MehrheitsprinzipSchulze-Methode
Schwächen der Schulze-Methode
• Kein Minderheitenschutz• Beachtet die Ablehnung nicht
Bei meiner letzten (Nationalrats-) Wahl habe ich die Partei bzw. Liste meiner Wahl gewählt:
A weil ich mir gewünscht hatte, von dieser Partei vertreten zu werden
B weil mich die Kandidaten oder der Wahlkampf dieser Partei besonders angesprochen haben
C weil ich ein persönliches Nahverhältnis zu dieser Partei hatte
D aus Tradition
E weil sie für mich das geringste Übel unter den wählbaren Parteien war
F aus anderen Gründen
Die Ablehnung der Gruppe bei Parlamentswahlen
~30%
~50%
Bei meiner letzten (Nationalrats-) Wahl habe ich die Partei bzw. Liste meiner Wahl gewählt:
A weil ich mir gewünscht hatte, von dieser Partei vertreten zu werden
B weil mich die Kandidaten oder der Wahlkampf dieser Partei besonders angesprochen haben
C weil ich ein persönliches Nahverhältnis zu dieser Partei hatte
D aus Tradition
E weil sie für mich das geringste Übel unter den wählbaren Parteien war
F aus anderen Gründen
Die Ablehnung der Gruppe bei Parlamentswahlen
~10%
~70%
Personen 5 5 8 3 7 2 7 8
Priorität 1 A A B C C C D E
Priorität 2 C D E A A B C B
Priorität 3 B E D B E A E A
Priorität 4 E C A E B D B D
Priorität 5 D B C D D E A C
Die Prioritäten der Gruppe
Kandidat E ist Schulze-Sieger (siehe Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Schulze-Methode)
45 Personen sollen unter 5 Kandidaten wählen
Die Ablehnung der Gruppe
Personen 5 5 8 3 7 2 7 8
Priorität 1 A A B C C C D E
Priorität 2 C D E A A B C B
Priorität 3 B E D B E A E A
Priorität 4 E C A E B D B D
Priorität 5 D B C D D E A C
Unter den 40 ausgedrückten Präferenzen gibt es 18 mal Ablehnung
A 8 7
B 5 7 7
C 5 8
D 5 8 3 7
E 5 5 8 3 7 2 7
Die Ablehnung der einzelnen Kandidaten:
Kandidat E, der Schulze-Sieger, wird nur von 8 Personen gut geheißen, aber von 37 Personen abgelehnt! 37 Personen sind unzufrieden!
15
19
13
23
37
Sum-me
… die Unzufriedenheit hervorruft …… die der Partei schadet
… die daher vermieden werden muss
Es sind nicht unerfüllte Wünsche …Menschen, deren Wünsche bei einem Entscheid
nicht berücksichtigt werden…
… die aber eine akzeptable Alternative angeboten bekommen, sind nicht unzufrieden.
Sie sind nur dann frustriert und empört wenn sie die angebotene Alternative ablehnen
Es ist die übergangene Ablehnung ...
Die Ablehnung/Unzufriedenheit
minimieren durch das
SK-Prinzip
Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch
Rainer
Aaron
Xaver
Volker
x
x
x
x
11 2
Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch
Rainer
Aaron
Xaver
Volker
xx
x
11 2x
Bewertung durch subjektiven Widerstand
Jeder Vorschlag wird von jeder Person mit Widerstandsstimmen (W-Stimmen) bewertet:
• 0 W-Stimmen: Kein Widerstand • 10 W-Stimmen: Totale Ablehnung
• Zwischenwerte nach Gefühl
Chinesisch Griechisch Italienisch Steirisch
Rainer
Aaron
Xaver
Volker
xx
xx
10
1010
100
0
00 2
03
33
40
2
1651323Gruppen-Widerstand
Der Vorschlag mit dem geringsten Gruppenwiderstanderzeugt die geringste Unzufriedenheit in der Gruppe …
wird von allen gemeinsam am leichtesten angenommen …
erzeugt das geringste Konfliktpotential …
kommt daher als Problemlösung am ehesten in Frage …
kommt dem Konsens am Nächsten
Wir nennen ihn „konsensiert“
www.sk-prinzip.net
Die Bewährung
Neuordnung von Sprachlehrgängen
Praxisbeispielmit 36 am Konflikt beteiligten
Instruktoren/Dozenten
Universität
Vorschläge
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung (Grammatik, Lerntechniken, etc.)
V2 Spezieller Modultag jede Woche nach Wahl des Studierenden (Grammatik, Lerntechniken, etc.)
V3 Einstufung nach FortschrittstestV4 Neue EinstufungskriterienV5 starke/schwache Studenten auf Kurse gleich
verteilenV6 Spätere Einstufung nach StandardtestV7 Zwei Niveaus (Anfänger, Fortgeschrittene)
Mehrheitsabstimmung
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
V7
V6
V5
V4
V3
V2
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung5
Spezieller Modultag9
Einstufung nach Fortschrittstest3
Neue Einstufungskriterien5
Gleichverteilung in Kursen7
Spätere Einstufung Standardtest4
Zwei Niveaus3
Blauer Balken: Stimmenzahl der Befürworter
2
1
Stichwahl
Vorschlag Stimmen Rang
V2 Spezieller Modultag 12 1
V5 Gleichverteilung in Kursen 10 2
Enthaltungen 14 1
Null-Lösung
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
V7
V6
V5
V4
V3
V2
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung5
Spezieller Modultag9
Einstufung nach Fortschrittstest3
Neue Einstufungskriterien5
Gleichverteilung in Kursen7
Spätere Einstufung Standardtest4
Zwei Niveaus3
Blauer Balken: Stimmenzahl der Befürworter
2
1
V8 NULL-LÖSUNG: „Alles soll so bleiben wie es ist“
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
V8
V7
V6
V5
V4
V3
V2
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung
Spezieller Modultag
Einstufung nach Fortschrittstest
Neue Einstufungskriterien
Gleichverteilung in Kursen
Spätere Einstufung Standardtest
Zwei Niveaus
NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher
5
9
3
5
7
4
3
Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%
2
1
Gruppenwiderstand
Rangordnung
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
V2
V3
V5
V6
V7
V8
V4
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung
Spezieller Modultag
Einstufung nach Fortschrittstest
Neue Einstufungskriterien
Gleichverteilung in Kursen
Spätere Einstufung Standardtest
Zwei Niveaus
5
9
3
5
7
4
3
NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher
2
1
Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%
1
5
4
3
2
6
7
8
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
V2
V3
V5
V6
V7
V8
V4
V1 Kurse mit Schwerpunktsetzung
Spezieller Modultag
Einstufung nach Fortschrittstest
Neue Einstufungskriterien
Gleichverteilung in Kursen
Spätere Einstufung Standardtest
Zwei Niveaus
5
9
3
5
7
4
3
NULLLÖSUNG Alles bleibt wie bisher
Weiß:Keine Ablehnung Rot:Gruppenwiderstand in%Blau:Zahl der Befürworter in%
Akzeptanz
Die Bewertung des Gruppenwiderstandes
liefert eine Lösung…• … welche in der Gruppe die
größtmögliche Akzeptanz erhalten hat
liefert tragfähige Lösungen• … und zwar bei beliebig vielen
Alternativen …• … und beliebig vielen Beteiligten
Eignet sich daher zur Entscheidungsfindung in der Gruppe
www.sk-prinzip.net
Die Lösungssuche
Das SK-Prinzip
Es wird nicht einfach nur das beschlossen, was die Mehrheit will, sondern die Gruppe entwickelt möglichst viele Vorschläge
und wählt dann jenen aus, der dem KONSENS am nächsten kommt
Hinter diesem Vorschlag steht dann die größtmögliche Akzeptanz-Mehrheit
“Systemisches Konsensprinzip”
Systemisches Konsensierenwww.sk-prinzip.net
Das Verhalten der Menschen folgt aus den Erfolgskriterien
Die neuen ErfolgskriterienEs wird derjenige Vorschlag konsensiert, der in der
Gruppe den geringsten Widerstand erweckt
Wer mit seinen Vorschlägen Erfolg haben will, muss
Lösungen anbieten, die zwar die eigenen Interessen wahren, aber trotzdem die Ablehnung aller Beteiligten gering halten oder ganz vermeiden. Er muss …
• versuchen, die anderen zu verstehen • die Bedürfnisse der anderen erkunden • möglichst viele dieser Bedürfnisse berücksichtigen• Entgegenkommen zeigen
Wer Macht auszuüben versucht … … wird Widerstand ernten
… wird seine Vorschläge nicht konsensiert erhalten
… und ist daher zu Erfolglosigkeit verurteilt
Das Machtparadoxon
Das Machtparadoxon
Verhaltens-
umkehr
Machtorientiertes Verhalten
Rücksichtsvolles Verhalten
Wer Macht auszuüben versucht …
… ist bei Systemischem Konsensieren …
zu Erfolglosigkeit verurteilt
Die Lernfähigkeit des Menschen…
• Das Machtparadoxon
Menschen vermeiden Verhaltensmuster, die zu frustrierenden Misserfolgen führen
Gruppenstimmung
Gruppen, deren Mitglieder rücksichtsvoll miteinander umgehen …
… zeichnen sich durch ein hohes Gemeinschaftsgefühl aus
… ihre Mitglieder behindern sich nicht gegenseitig
… sind teamfähig … arbeiten zusammen bei der gemeinsamen Suche nach für alle tragfähige Lösungen
… streiten nicht… bleiben beisammen
Seminar-Erfahrungen
Einige hundert Teilnehmer haben unsere SK-Seminare bisher besucht
Über 90 % davon waren vom SK-Prinzip begeistert und würden sich seinen Einsatz in der Politik wünschen
… und würden wahrscheinlich ihre Stimme einer Partei geben, die das SK-Prinzip in ihrem Programm vertritt
www.sk-prinzip.net
Andere Wahlverfahren• Vorschläge werden auf einer Skala
<+1, 0, -1> bewertet
• Arithmetische Summe wird gebildet
• Alternative mit höchstem Wert ist gewählt starke Ablehnung kann durch starke Zustimmung
kompensiert werden: Konfliktpotenzial wird nicht erkannt
Gefahr von Streit in der Gruppe, von Spaltung
Große Unzufriedenheit kann bestehen bleiben