Die Dynamik der menschlichen Bedürfnisse

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Die Dynamik der menschlichen Bedürfnisse. Pfarrer Rolf-Michael Turek Seelsorger am Universitätsklinikum Leipzig. Definition Palliative Care. - PowerPoint PPT Presentation

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Die Dynamik der menschlichen Bedürfnisse

Pfarrer Rolf-Michael TurekSeelsorger am Universitätsklinikum Leipzig

Definition Palliative CareDefinition Palliative Care

Palliative Care dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind.Dies geschieht durch Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“

WHO 2002

bio-medizinischesKonzept

bio-physio-physisches Ganzheitskonzept

Basiert auf der Annahme, dass jede Erkrankung auf bestimmte und erkennbare biologische Ursachen zurückgeführt werden

kann. Diese Ursachen führen danach zu einer Schädigung von Zellen oder Gewebe

oder zu einer Disregulation von mechanischen oder biochemischen

Prozessen.

körperlich psychosozial

spirituell

teleologischeKonzepte

CopingKonzept

kosmologischesKonzept

Verhaltens-Konzepte

„… Vorbeugung und Linderung von Leiden

mittels frühzeitiger Erkennung,

hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung

von Schmerzen und anderen Problemen

physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“

Gesprochen wird hier von:

Bedürfnissen

Bedürfnisse entdecken

Körpereigenes Motivationssystem

Belohnungssystem„Zuckerbrot“

Warnsystem„Peitsche“

„… belohnt worden?“ Süßigkeiten Nähe, Streicheln Gemeinsame Unternehmungen (Zoo, Essen …) …

Zugang:„wie bin ich als

Kind…“

„… gewarnt worden?“ Kontaktverweigerung Schrille Schreie Schmerzen …

40 verschiedene Substanzen körperintern

Endogene Opioide Dopamin Oxytozin Neurotransmitter CalcititominHistamin

NoradrenalinCortisolAdrenalin

Endorphine Enkepahline Dymorphyne

Nikotin Alkohol Kokain

Sex Singen Lachen Tanzen Gebären

Reduzieren: Angst Schmerzempfinden

Stärken:I mmunsystem

Steigern: Kreativität

Senken: Blutdruck Angstempfinden

Beruhigen: Stress

Gefühlte Folgen Schmerz Angst

Neuroleptika dämpfen Motivationssystem

Die Dynamik der Bedürfnisse

Bedürfnisse

1. (nur) indirekte Vermittlung

2. Aufbau

3. Spannung(en)

Bedürfnisse sind (dem Bewusstsein) nicht direkt zugänglich, sondern „verstecken“ sich.

Z.B. hinter:

• Handeln

• Urteilen

• Vorwürfen

• Körpersignalen

1. (nur) indirekte Vermittlung

Handlungen

Gefühle

Bedürfnisse

sichtbar

internwahrnehmbar

nur vermitteltwahrnehmbar

1. (nur) indirekte Vermittlung

Gefühle sind nicht Selbstzweck sondern haben eine wichtige Funktion

BewusstseinBedürfnisse

Gefühle

Für Platon (der in dieser Hinsicht unser abendländisches Denken wesentlich beeinflusst hat) behindern Gefühle das „eigentliche“ Denken.

Für Peter Sloterdijkist das Fühlen für das Denken unverzichtbar.

GUT SCHLECHT

ZI EL

ANGENEHM UNANGENEHM

Gefühle, die Sie spüren können,wenn sich Ihre Bedürfnisse erfüllen

Gefühle, die Sie spüren können,wenn sich Ihre Bedürfnisse nicht erfüllen

wohl inspiriert irritiert erschrocken

glücklich klar frustriert gelangweilt

froh liebevoll gestresst genervt

begeistert lustig überrascht hilflos

berührt neugierig ängstlich nervös

gelassen zuversichtlich ärgerlich traurig

entspannter zufrieden bedrückt ungeduldig

erleichtert erstaunt aufgeregt unglücklich

erfrischt leicht besorgt unwohl

gespannt ruhig einsam verstört

gutgelaunt lebendig enttäuscht verzweifelt

hoffnungsvoll wach müde widerwillig

Abwechslung

Aktivität

Anerkennung

Akzeptanz

Aufrichtigkeit

Austausch

authentisch sein

Autonomie

Balance von

- Arbeit und Freizeit

- Geben und Nehmen

- Sprechen und Zuhören

- aktiv sein und ausruhen usw.

Bewegung

Bewusstheit

Beständigkeit

Bildung

Disziplin

Effektivität

Ehrlichkeit

Einfachheit

Einfühlsamkeit

Engagement

Entspannung

Entwicklung

Erfolg

ernst genommen werden

feiern

Flexibilität

Freiheit

Freizeit

Freude bereiten

freundlicher Umgang

Freundschaft

Frieden

Gastfreundschaft

Geborgenheit

gehört werden

gesehen werden

Gelassenheit

Genießen

Gesundheit

Gemeinschaftssinn

Gleichwertigkeit

Glück

Großzügigkeit

Harmonie

Herausforderung

Hilfsbereitschaft

Humor

Identität

Initiative

innerer Friede

Integrität

Inspiration

Kultur

Kompetenz

Konfliktfähigkeit

Kongruenz

Kontakt

Konzentration

Kraft

Kreativität

Lebensfreude

Lebenserhalt

Liebe

Menschlichkeit

Mitgefühl

mitgestalten

Mut

Nähe

Natur

Offenheit

Optimismus

Originalität

Ordnung

partnerschaftlicher Umgang

Privatsphäre

Pünktlichkeit

Raum für persönlichen Ausdruck

Respekt

Ruhe

Rücksichtnahme

Selbstbestimmung

Selbstrespekt

Selbstverantwortung

Selbstvertrauen

Selbstverwirklichung

Sicherheit

Sinnhaftigkeit

Schutz

Sport

Umweltschutz

Umweltbewusstsein

Sexualität

soziales Engagement

Spiritualität

Stärke

Struktur

Tatkraft

Tiefe

Toleranz

Unterstützung

Verantwortlichkeit

Verbundenheit

Vergnügen

Vertrauen

Verständigung

Verlässlichkeit

Vielfalt

Vorwärtskommen

persönliches Wachstum

wahrgenommen werden

Wärme

Weitblick

Wertschätzung

wirtschaftliche Sicherheit

Wissen, wo man dran ist

Zeit sinnvoll nutzen

Bedürfnisse - Ausdruck der Lebensenergie Diese Liste dient Ihrer Inspiration und der Erweiterung Ihres Bedürfnis Wortschatzes

Grundgefühle

Wut Trauer Angst Freude

Angst des Säuglings beim Wegbleiben

der Mutter

Angst des Torwarts vor dem Elfmeter

Angst des Prüflings vor der Prüfung

Das Phänomen der Ersatzgefühle

Wut

Angst

Trauer

Freude

Grundgefühle

Das Phänomen der Ersatzgefühle

Wut

Angst

Trauer

Freude

Ersatzgefühle

Das Phänomen der Ersatzgefühle

Hunger

Aggression

Anspannung

Trauer

Kerngefühle

Vordergründige Gefühle

Schutzwall zur Absicherung

Stellen Sie sich Robinson Crusoe vor, der gerade auf der einsamen Insel gestrandet ist. Was wird er wohl tun?

Zunächst wird er versuchen, sein nacktes Überleben zu sichern, also Essen und frisches Wasser zu suchen, damit er wieder zu Kräften kommt. Wenn er erschöpft ist, wird er eine Weile schlafen --> Physiologische Grundbedürfnisse.

Dann überlegt er sich, ob es auf der Insel wilde Tiere gibt. Und was ist, wenn das Wetter mal schlecht wird und es zu Stürmen kommt? Also versucht Robinson Crusoe, sich eine kleine Hütte zu bauen--> Sicherheitsbedürfnisse.

Als das alles geklärt ist, beginnt Robinson Crusoe sich zu langweilen. Er führt Selbstgespräche und ist erfreut, als er einen Gefährten - Freitag - trifft --> Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse.

Zu Beginn läuft auch alles gut zwischen beiden, aber dann möchte Robinson sich doch etwas von Freitag abheben und diesem zeigen, dass er ihm überlegen ist. Insgeheim freut Robinson sich riesig über die großen Augen von Freitag, als dieser ihm beim Schnitzen beobachtet --> Wertschätzungsbedürfnis.

Als alles geschafft ist, sitzt er den Großteil des Tages am Strand, philosophiert über den Sinn des Lebens und bemüht sich, ein noch besserer Mensch zu werden

--> Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.

2. Bedürfnisse bauen aufeinander auf2. Bedürfnisse bauen aufeinander auf

Auf eine komplexe Situation oder anstehende Entscheidung reagieren wir oft unklar oder gemischt. Wenn wir in uns hineinhorchen, finden wir verschiedene innere Stimmen vor, die sich zu einem bestimmten Vorfall oder Thema zu Wort melden und auf unsere Kommunikation und unser Handeln Einfluss zu nehmen scheinen. Diese vielfältigen, oft widersprüchlichen inneren Regungen haben vielfältige Quellen, z. B. Erziehung, Religion und Traditionen. Sie spiegeln politische Prägung, gesellschaftliche Trends, die Evolutionsgeschichte und letztlich jede individuelle Lebensgeschichte wider. Es handelt es sich nicht um eine seelische Störung, sondern um eine ganz normale menschliche und letztlich auch wünschenswerte "innere Pluralität".

3. Zwischen Bedürfnissen kommt es zu Spannungen

Schlaf – Spaß

Essen – Gewicht

Gesundheit – Lust

Dauer – Qualität

Kontakt - Sicherheit

intern

Anregung Ruhe

extern

3. Zwischen Bedürfnissen kommt es zu Spannungen

Einfühlungsvermögen Respekt Mitgefühl Empathie Compassion

Ziel akademische Ausbildung =

abfragbares Wissen

Spirituelle Bedürfnisse ?Spiritualität rechnet mit einer Wirklichkeit,

die über die eigenen Ich-Grenzen hinausgeht (Transzendenz).

• Fragen:

Woher komme ich?

Wohin gehe ich?

Was ist der Sinn meines / des Lebens?

• Sehnsucht nach der Berührung mit dem Unendlichen und Numinosen

• Wissen um die Begrenztheit und die Vorläufigkeit des eigenen Wissens

• Einsicht in die Abhängigkeiten von etwas Unfasslichen

• Gefühle des Verschmelzens (Liebe),

der Hoffnung und des Vertrauens,

des inneren Friedens

Menschen durchlaufen eine vorhersehbare

und erkennbare Serie von Entwicklungsschritten

Maslow Erikson Growan

Hohes Alter VIIIIntegrität

gegen Verzweiflung

Erwachsenenalter VIIGenerativität

gegen Abkapslung

Frühes Erwachsenenalter

VIIntimität gegen

Isolation

Adoleszenz VIdentität gegen Rollen-

konfussion

Schulalter IVWerksinn

gegen Minderwertig--

keitsgefühl

Spielalter IIIInitiative gegen

Schuldgefühl

Frühe Kindheit IIAutonomie

gegen Scham und

Zweifel

Säuglingsalter IVertrauen

gegen Misstrauen

Entwicklungsstufen 1 2 3 4 5 6 7 8

Graves - Modell

1. Jeder Mensch beginnt mit der reaktiven Stufe, hierbei geht es ums nackte Überleben, oder auch um die primären Bedürfnisse eines neu geborenen Babys.

2. Danach kommen wir zum tribalistischen Erleben, wo die Familienzugehörigkeit erkannt und definiert wird, wo wir vom ich zum du kommen und unsere Umgebung bewusster wahrnehmen.

3. Die egozentrische Phase ist dann meist die Zeit der Pubertät, in der man sich selbst als Mittelpunkt der Welt sieht.4. Nach der Pubertät kommt dann meist die absolutistische Zeit des polaren Denkens und Handelns, wir unterscheiden

in schwarz und weiß, bzw. in „gut“ oder „böse“ und beharren oftmals verbissen auf unseren Standpunkten.5. Während der materialistischen Phase wird uns die Sicherung unserer materiellen Erfolge wichtig.6. Nach Erreichen unserer beruflichen Ziele kommen wir oftmals in die sogenannte personalistische Phase, wo es ums

„wir“ geht, hier beginnt man sich für zwischenmenschliche Hilfestellung zu interessieren, sich sozial zu engagieren.7. In der systemischen Phase beginnt das zusammenhängende Denken, das Erkennen von systemischen

Zusammenhängen in allen Lebensbereichen.8. Die holistische Phase ist eben das ganzheitliche Denken unter Einbeziehung einer generellen Einheit. Anders gesagt

geht es hierbei darum, dass die Elemente eines Systems durch deren strukturierten Beziehungen zueinander bestimmt werden.

9. In der transpersonellen Phase geht es nicht mehr um uns als Individuum, sondern um Erkenntnisse jenseits der Erfahrungen einzelner Personen.

Ich fühle mich eingebunden

in einen Zusammenhang,

der über meine Existenz (zeitlich und/oder räumlich)

hinausreicht.

EkstaseErhabenheit

Die Sprache der Seele

Formen der „Verschlüsselungen“:

1. Bilder, Symbole, Träume

2. Körper

3. Rituale

Terminale Sprache ist gelebte Symbolsprache.