Post on 16-Sep-2015
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Ratschlge, Tipps und Informationen
rund ums Bauen und Sanieren
DER WEG ZUM EIGENEN HAUSDie Baufibel des Landkreises Traunstein
Sparkassen-Finanzgruppe
Von Ausbauen ber Energiesparen bis hin zu Wohn-Riester: Egal was Sie beschftigt zusammen mit unserem Partner LBS stehen wir Ihnen in allen Fragen kompetent zur Seite und sorgen fr gengend Spielraum bei der Erfllung Ihrer Wohnwnsche. Mehr Infos in Ihrer Geschfts-stelle oder unter www.spk-ts.de. Wenns um Geld geht Sparkasse.
Mehr Spielraum mit der Sparkassen-Baufinanzierung.Bauen. Modernisieren. Renovieren.
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort von Landrat Herman Steinmal ...........................................................................................................2
Der Traum vom eigenen Haus ...........................................................................................................................3
Baugrundstck ..................................................................................................................................................5
Bauplanung .......................................................................................................................................................7
Baugestaltung ...................................................................................................................................................9
Bauen und Umwelt ..........................................................................................................................................15
Energieeinsparungsverordnung und Energiebedarfsausweis .........................................................................19
Vorbildliches Beispiel zur energetischen Gebudesanierung..........................................................................23
Altbausanierung ..............................................................................................................................................24
Denkmalschutz ................................................................................................................................................28
Gartengestaltung .............................................................................................................................................31
Finanzierung und Frderung ...........................................................................................................................37
Baurecht ..........................................................................................................................................................42
Notizen ........................................................................................................................................................... U3
U = Umschlagseite
IMPRESSUM:
Herausgegeben vom Landkreis Traunstein, Kreisbauamt
in Zusammenarbeit mit dem mediaprint WEKA info verlag gmbh, Mering
Fotos: Landratsamt Traunstein (Kreisbauamt)
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VORWORT DES LANDRATS
Liebe Brgerinnen und Brger,
der Hausbau ist eine der wichtigsten groen Ent-
scheidungen im Leben. Wer vor diesem groen
Schritt steht, hat viel zu bedenken. Es sollen mg-
lichst alle Wnsche und Ansprche an die eigenen
vier Wnde realisiert werden.
Diese sollen zudem im Einklang mit den wirtschaft-
lichen Mglichkeiten und dem rechtlich Machbaren,
also den Baugesetzen, stehen.
Das Landratsamt Traunstein als Genehmigungsbe-
hrde will Sie optimal beraten und insbesondere im
persnlichen Gesprch mit Ihnen nach geeigneten
Lsungen suchen.
Eine frhzeitige Information darber, welche Schrit-
te zu beachten sind, wer Ihnen als Ansprechpartner
und Anlaufstelle zur Seite steht, hilft bereits bei den
Planungen, Zeit, rger und Kosten zu sparen.
Das Landratsamt Traunstein gibt Ihnen mit der vor-
liegenden Baubroschre einen ausfhrlichen Weg-
weiser an die Hand. Er richtet sich an alle, die sich
ber das Bauen, das dazu ntige Genehmigungs-
verfahren und ber Wissenswertes aus dem Bau-
recht informieren mchten. Die Baubroschre ent-
hlt auch ntzliche Informationen zu den Themen
Sanieren, Umwelt und Energie.
Die Baubroschre fhrt Sie durch den Fachbegriffs-
und Paragraphendschungel, um Verstndnisproble-
me aus dem Weg zu rumen.
Zudem soll sich jeder Brger seiner Verantwortung
bewusst werden, das Vorhaben im Einklang mit der
Umwelt sowie dem Orts- und Landschaftsbild zu
planen und zu verwirklichen. Wir begren ein ener-
gie- und ressourcensparendes Bauen.
Ich wnsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen und
dass sich viele offene Fragen schon im Vorfeld be-
antworten lassen.
Ihr
Hermann Steinmal, Landrat
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DER TRAUM VOM EIGENEN HAUS
Drei Dinge sind an einem Gebude zu beachten:
dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlge-
grndet, dass es vollkommen ausgefhrt sei.
Diesen Worten des deutschen Dichters Johann
Wolfgang von Goethe mchte man eigentlich nur
eins hinzufgen: Wenn das alles so einfach wre!
Unsere Broschre Der Weg zum eigenen Heim
versucht, eine grundstzliche Einfhrung in die
Welt des Bauens und praktikable Entscheidungs-
grundlagen zu vermitteln.
Finanzierung, Baugrundstck, Planung, Bauaus-
fhrung, Altbausanierung, Nutzung erneuerbarer
Energien sind nur einige der Schlagworte, die im-
mer dann auftauchen, wenn es darum geht, Wohn-
eigentum zu schaffen. Deshalb muss jeder zuknfti-
ge Hausbesitzer, unabhngig davon, ob er sich zum
Neubau oder zum Kauf entscheidet, vorab genau
klren, was er am Ende haben will und wie er zu die-
sem Ziel gelangt. Damit stellt sich schon die erste
Gewissensfrage:
Altbausanierung oder Neubau?
Fr beide Entscheidungen gibt es gute Argumente.
Beim Kauf eines lteren Hauses profi tiert der Neu-
besitzer vor allem von bestehenden Strukturen. Im
gesamten Umfeld sind die Bauarbeiten abgeschlos-
sen, die Grten sind gut bewachsen, die vor Jahren
gepfl anzten Bume haben eine ordentliche Gre
erreicht. Das Leben in der Nachbarschaft hat sich
eingespielt, es ist Ruhe eingekehrt im Viertel, das
20 Jahre davor vielleicht noch eine einzige groe
Baustelle war. Der Nachteil: Es gibt auf dem Grund-
stck und vor allem im Haus selber weniger Gestal-
tungsraum als bei einem Neubau.
Hier ist der Bauherr nicht festgelegt und kann sich
sein Lebensumfeld so schaffen, wie er sich das
vorstellt. Grenzen setzen nur der Bebauungsplan
und der eigene Geldbeutel. Allerdings: Rund um
das eigene Haus wird in einem typischen Neubau-
gebiet ebenfalls gebaut. Es gibt Lrm, und bis aus
den Lehmhaufen um die Huser ansehnliche grne
Grten werden, wird noch einige Zeit vergehen.
Die Baubiologie nimmt inzwischen im modernen
Wohnbau eine zentrale Stellung ein. Der Zusam-
menhang zwischen unserer Wohnumwelt und un-
serer Gesundheit ist unbestritten. Gesundheitliche
Risiken lassen sich beim Hausbau weitgehend ver-
meiden
durch sorgfltige Auswahl eines Bauplatzes
ohne Industrie- und Verkehrsbelastungen,
durch Verwendung von baubiologisch gnstigen
Baustoffen,
durch Verwendung von schadstofffreien Materia-
lien beim Innenausbau.
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Prfen Sie Sonderangebote von Baumrkten
und Baustoffhndlern. Kaufen Sie zum richtigen
Zeitpunkt.
Bringen Sie nur wenn es auch in der Praxis
mglich und machbar ist Ihre Eigenleistung ein.
Basis fr das Gelingen Ihres Bauvorhabens ist eine
solide und langfristig gesicherte Finanzierung. Als
Faustregel gilt, dass zumindest ein Drittel der Kauf-
summe beziehungsweise der Gesamtbaukosten
durch Eigenkapital abgedeckt sein sollte. Auch Wohn-
baufrderungen sollten unbedingt einbezogen wer-
den. Nutzen Sie diese ffentlichen Frderungen! Wel-
che Frderungsmglichkeiten und Steuervorteile Sie
im einzelnen beanspruchen knnen, haben wir fr Sie
in kompakter Form im Kapitel Baufi nanzierung zu-
sammengefasst. Auch hier gilt wie in allen anderen
Bauphasen auch: Holen Sie den Rat eines Fachman-
nes ein. Die Ersparnis durch eine professionelle Bera-
tung und Ausfhrung ist in aller Regel immer hher als
die damit verbundenen zustzlichen Kosten.
Ein Tipp, um vor berraschungen sicher zu sein:
Halten Sie die anfallenden Darlehensrckzahlungen
in einer realistischen und auch machbaren Gren-
ordnung. Gehen Sie nicht an Ihre persnliche fi nan-
zielle Schmerzgrenze, behalten Sie sich fi nanzielle
Reserven vor! Dann kann bei Ihren Hausbauplnen
nichts schief gehen.
Wohnqualitt ist Lebensqualitt
Auch die Form des Hauses trgt entscheidend zum
Wohlbefi nden der Bewohner bei. Es lohnt sich, zu-
sammen mit Ihrem Planer ein mageschneider-
tes eigenstndiges Konzept zu erarbeiten. Ebenso
wichtig ist es, sich intensiv mit der Raumplanung zu
befassen. Schlielich gehrt der Bau eines Hauses
meist zu den einmaligen Dingen des Lebens. Eine
zu geringe Anzahl an Zimmern oder eine zu geringe
Raumgre kann schnell die Wohnqualitt mindern.
So kann ein zunchst sehr grozgig geplantes
Haus bei Familienzuwachs schnell zu klein werden.
Aber auch eine zu grozgige Planung sollte vermie-
den werden. Denn jeder Quadratmeter mehr kostet
Sie sowohl in der Bauphase als auch nach dem Ein-
zug durch steigende Heizkosten zustzliches Geld.
Eine umsichtige Planung spart Geld
Eine von Beginn an umsichtige Planung ist Voraus-
setzung fr wirtschaftliches und kostengnstiges
Bauen.
Einige Grundstze zur Umsetzung Ihres Bau- oder
Sanierungsvorhabens:
Eine kompakte Hausform spart Material und
Energie.
Sparen Sie nicht beim Rohbau. Die Ausgaben
fr Auenmauern mit optimalem Wrmeschutz
und ein gutes Dach rentieren sich.
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BAUGRUNDSTCK
Das richtige Grundstck
Baugrund, 800 Quadratmeter, sonnige Lage die
Anzeige im Immobilienteil der Tageszeitung klingt
verlockend. Grundstckssuche und -kauf sind ne-
ben der soliden Finanzierung die ersten groen
Schritte zum eigenen Haus. Und eine Entschei-
dung von besonderer Reichweite. Schlielich legen
Sie damit den Mittelpunkt ihres zuknftigen Lebens
fest.
Bei der Suche nach einem Baugrundstck gibt es
zwei entscheidende Richtpunkte:
Preisvorstellungen und Preislimit ergeben sich
aus Ihrem Finanzierungsrahmen.
Das Grundstck muss bebaubar und fr Ihre
konkreten Bauabsichten geeignet sein.
Standortfrage ist entscheidend
Kaum weniger bedeutsam ist die Standortfrage.
Bitte bedenken Sie, dass die Entscheidung fr
einen bestimmten Standort nicht korrigierbar ist.
Hier sollte man bei der Kalkulation der einzelnen
Posten besonders fl exibel sein.
Entscheiden Sie sich eher fr einen gnstigeren,
aber etwas teureren Standort, und machen Sie da-
fr lieber entsprechende Abstriche bei der Bau-
ausfhrung. Der Hobbyraum lsst sich immer noch
ausbauen, das Bad grozgig einrichten, wenn sich
die Kassenlage spter bessert.
Was bei der Standortsuche vor allem zu beachten ist:
Gute Anbindung an das ffentliche Verkehrsnetz
(erspart manchen Zweitwagen).
Gute Infrastruktur; insbesondere sollten rztli-
che Versorgung, kirchliche und soziale Einrich-
tungen, Geschfte, Banken und ffentliche Ver-
waltungsgebude in angemessener Entfernung
erreichbar sein. Fr Familien mit Kindern sollten
Kindergrten, Kinderspielpltze und Schulen in
der Nhe sein.
Freizeit- und Sportmglichkeiten knnen die
Wohnqualitt wesentlich erhhen. Entsprechen-
des gilt, wenn Naherholungsgebiete gut erreich-
bar sind.
uere Gestaltung und Gesamtcharakter des
Wohngebiets sind von Bedeutung.
Nicht zuletzt sollten Sie wissen, ob in der Nhe
Immissionen verursachende Einrichtungen (Ge-
werbebetriebe, berregionale Straen) vorhan-
den oder geplant sind. Bedenken Sie, dass in
einem Dorfgebiet landwirtschaftliche Betriebe
ansssig und auch knftig zulssig sind.
Es empfi ehlt sich immer Einblick in den Flchennut-
zungsplan der Gemeinde zu nehmen und sich bei
der Gemeinde nach den Mglichkeiten einer Bebau-
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Nordlage erhht Energiekosten
Wer ein Grundstck in Nordlage ins Auge fasst, dem
sollte klar sein, dass er mit weniger Sonne und mehr
Wind zu rechnen hat und damit auch mit deutlich
hheren Energiekosten. Bei der Auswahl des Grund-
stckes sollte bedacht werden, dass auch gute Bau-
pltze ihre Schattenseiten haben. Wer im Sommer
ein Grundstck aussucht, sollte die Besonnung auch
im Frhjahr, Herbst und Winter prfen. Bedingt durch
den jahreszeitlich unterschiedlichen Sonneneinfalls-
winkel kann ein im Sommer sonniges Grundstck zu
anderen Jahreszeiten im Schatten liegen. Schlecht
tragfhiger Boden oder Felsboden, hoher Grund-
wasserspiegel und Quellen knnen fr unangenehme
berraschungen und stark erhhte Kosten fr Fun-
dierungsarbeiten sorgen.
Und noch etwas ist wichtig, ehe Sie sich entschei-
den: Besichtigen Sie das Grundstck fter. Schau-
en Sie sich alles in Ruhe an. So knnen Sie feststel-
len, ob Lrm- oder Geruchsbelstigungen auftreten
oder andere Besonderheiten auffallen.
Kosten des Grunderwerbs
Beim Grundstckskauf kommen neben den Grund-
stckskosten noch weitere Kosten hinzu, die man
bei der Finanzplanung nicht vernachlssigen sollte
und die beim Thema Baufi nanzierung noch ausfhr-
lich erlutert werden.
ung zu erkundigen. Gibt es z. B. einen Bebauungs-
plan, so sind dessen Festsetzungen zu beachten.
Der Flchennutzungsplan stellt die beabsichtig-
te knftige Entwicklung der Gemeinde dar, gibt vor
allem Aufschluss ber die wichtigsten Planungen.
Der Flchennutzungsplan kann jederzeit bei der
Gemeinde eingesehen werden. In Bebauungspl-
nen und Satzungen knnen z. B. Festsetzungen zur
Lage, Gre und Gestaltung der Bebauung getrof-
fen sein. Hier wird Ihnen die Gemeinde wie auch
das Landratsamt, soweit mglich, Auskunft erteilen.
Die Lage beeinfl usst die Kosten
Die Lage des Grundstckes ist von ganz entschei-
dender Bedeutung. Am Hang oder in der Ebene? Am
Waldrand oder in der Nhe einer Staats- oder Bun-
desstrae? Als Einzelhaus, in einer Siedlung oder
mglichst nahe dem Ortszentrum? Ein ganz typi-
sches Beispiel ist ein Grundstck in Hanglage. Das
kann toll sein, wenn die Aussicht passt, das kann
aber teuer und mhsam sein, wenn Hangneigung
und Bodenverhltnisse die Bauarbeiten erschweren.
Aus klimatischen Grnden empfehlen sich Grundst-
cke in Sdlage oder in Sdhanglage. Optimal sind
windgeschtzte Baupltze, auf denen das Haus nach
der Sonne orientiert werden kann. Denn die klima-
tische Lage des Grundstckes hat entscheidenden
Einfl uss auf den spteren Energieverbrauch.
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BAUPLANUNG
Vom Vorentwurf zum Bauplan
Wenn die Finanzierung steht und ein Baugrund-
stck gefunden ist, beginnt ein weiterer Schritt auf
Ihrem Weg zum neuen Haus: die Bauplanung. Je-
des Gebude, jedes Haus ist eine Einzelanfertigung.
Im Gegensatz zur Serienproduktion, zum Beispiel
von Autos, steht jedes Gebude auf einem be-
stimmten Grundstck, in seiner eigenen Umgebung.
Jeder Bauherr hat zudem eigene Vorstellungen von
Gre, uerer Gestaltung und Raumverteilung.
Kein Haus gleicht dem anderen
So gleicht fast kein Haus dem anderen. Selbst die
meisten Hersteller von Fertighusern bieten nde-
rungsmglichkeiten an. Damit so ein Haus nach
den Wnschen des Bauherrn geplant werden kann,
muss vorher wie fr alle anderen Produkte auch
ein gehriges Ma an Entwicklungsarbeit geleistet
werden.
Ergebnis dieser Arbeit sind die Bauplne. Diese die-
nen dazu, das fertige Gebude vorwegzunehmen
und Auenstehenden zu zeigen, wie es aussehen
soll. Dies gilt auch fr die Mitarbeiter der Gemeinde.
Erst mit Hilfe bersichtlich dargestellter und genau-
er Bauplne kann die Gemeinde schnell und sicher
erkennen, ob fr das Bauvorhaben die Freistellung
vom Genehmigungsverfahren oder das (vereinfach-
te) Baugenehmigungsverfahren in Frage kommt.
Das heit vor allem, dass die genauen Abstnde
und Mae, auch in Bezug auf die Gelndeober-
fl che, eingetragen sein mssen.
Bauplne sind Arbeitsanweisungen
Die Bauplne dienen den ausfhrenden Baufi rmen
und Handwerkern als gezeichnete Handlungsan-
weisung. Wichtig ist: Die Bauplanung muss im We-
sentlichen vor Baubeginn abgeschlossen sein, da-
mit Sie bei spteren nderungen keine unliebsamen
berraschungen erleben.
Grundstzlich gilt auch: Je besser die Qualitt der
Planung, umso weniger Probleme und Rckfragen
sind bei der Ausfhrung zu erwarten. Dies wirkt sich
gnstig auf die Baukosten aus und kann unter Um-
stnden hhere Planungskosten leicht ausgleichen.
Selbstverstndlich werden Sie fr die Fertigung
der Bauplne einen Fachmann zu beauftragen. Sie
mssen das sogar, da die Bayerische Bauordnung
nicht zuletzt im Interesse des Bauherrn besondere
Anforderungen stellt.
Durch den Rckzug des Staates aus der hoheitli-
chen Prfung bentigt der Bauherr je nach Schwie-
rigkeit des Bauvorhabens einzelne Nachweise,
zumindest zur Standsicherheit und Feuerwider-
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Passive Sonnenergienutzung
Die Sonne scheint fr uns alle. Sie ist eine kosten-
lose Energiequelle, die einen Schnheitsfehler hat
je nach Tageszeit, Jahreszeit, Witterung, Lage des
Grundstcks und Ausrichtung des Gebudes nach
den Himmelsrichtungen bekommt man nicht gleich-
mig viel Energie von der Sonne.
Passive Sonnenenergienutzung bedeutet den Ein-
satz baulicher Manahmen zur Nutzbarmachung
auf das Gebude eingestrahlter Sonnenenergie fr
die Raumtemperierung unter weitgehendem Ver-
zicht auf technische Einrichtungen.
Das Gebude selbst bzw. Teile des Gebudes
dienen dem Sammeln, Verteilen und Speichern
von Sonnenenergie.
Die wichtigste Manahme zur passiven Sonnen-
energienutzung sind zur Sonne hin orientierte Fens-
ter. Auch im sonnenarmen Mitteleuropa trgt die
direkte und diffuse Sonneneinstrahlung in Gebu-
den dazu bei, den Heizenergieverbrauch betrcht-
lich zu reduzieren.
Die Lage eines Hauses wird durch die Richtung der
Strae, vom Sicheinfgen in die vorhandene Be-
bauung oder durch die Festsetzungen eines Bebau-
ungsplanes bestimmt.
standsdauer tragender Bauteile. Fragen Sie deshalb
vorher Ihren Planer nach der Berechtigung.
Architekten sind Fachleute
Die Fachleute fr den Entwurf von Gebuden al-
ler Art sind Architekten und bauvorlageberechtigte
Bauingenieure (Mitglieder der Bayerischen Ingeni-
eurekammer Bau).
Fr kleine Wohngebude bis zu zwei Wohnungen
und maximal einer zustzlichen Wohnung in der
ersten Ebene des Dachgeschosses sowie fr klei-
ne eingeschossige gewerblich genutzte Gebu-
de bis zu 250 Quadratmeter und einer Spannweite
bis zu zwlf Meter, Garagen bis 100 Quadratmeter
Nutzfl che und einige weitere kleinere Bauvorhaben
knnen auch andere Entwurfsverfasser (z. B. Bau-
techniker, Maurermeister, Zimmermeister) beauf-
tragt werden.
Gebudeorientierung und Grundrissform
Eine gute Zuordnung zusammengehriger Rume
und die richtige Orientierung der Raumanordnung
an den Himmelsrichtungen erhhen den Nutzwert
des Gebudes. Eine vernnftige Gre und ein gu-
ter Zuschnitt der Rume ohne berfl ssige Ecken
sowie Rck- und Vorsprnge wirken sich positiv auf
die Fassadengestaltung und den Heizenergiebedarf
aus.
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Fr eine junge Familie mit engem Finanzrahmen
mag es sinnvoll sein, zuerst ein kleineres Gebude
zu errichten, jedoch bereits bei der Planung Erwei-
terungsmglichkeiten einzubeziehen.
Ebenso sollte frhzeitig an die Anforderungen ei-
ner seniorengerechten Nutzung gedacht werden,
schlielich mchten Sie Ihr Wohnhaus sicher auch
noch in hohem Alter nutzen knnen. Kann z. B. ein-
fach eine barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss
eingerichtet werden? Sind die Treppen breit genug
fr die vielleicht spter erforderliche Installation
eines Treppenliftes? Auch die Tren z. B. von B-
dern und Toiletten sollten immer breit genug fr eine
mgliche Rollstuhlnutzung sein.
Ein Haus erfhrt die lngste Besonnungsdauer
durch die Ausrichtung des Gebudes in Ost-West-
Lage. Das Sonnenlicht erreicht fast ganzjhrig die
sinnvollerweise im Sden des Gebudes angeord-
neten Wohnrume.
Flexible Grundrisse
Bei der Grundrissplanung ist es wichtig, die sich im
Laufe der Jahre verndernden Nutzungsanforderun-
gen zu bercksichtigen. Fr eine junge Familie mit
Kindern sind z. B. eine groe Wohnkche, grozgi-
ge Kinderzimmer und Spielfl chen wichtig. Sind die
Kinder grer, sollte vielleicht mit einem einfachen
Umbau die Schaffung einer separaten Wohneinheit
mglich sein.
BAUGESTALTUNG
Gestaltung ist die Visitenkarte
Das uere Erscheinungsbild eines Hauses ist die
Visitenkarte seines Bauherrn. Es versteht sich da-
bei von selbst, dass jeder Bauherr ein Interesse dar-
an hat, sein Haus ansprechend zu gestalten und gut
in die Landschaft einzufgen. Dass dies aber nicht
ganz einfach ist, zeigen leider nicht wenige Beispie-
le in Stadt und Land. Frher wurde die uere Form
eines Hauses mageblich durch landschaftliche und
klimatische Gegebenheiten, durch rtlich verfgbare
Baustoffe, durch das Geschick und die handwerkli-
chen Fhigkeiten einheimischer, traditionsbewusster
Handwerker und Baumeister bestimmt. Das Ergebnis
waren meist harmonisch in die vorhandene Bebau-
ung eingefgte Neubauten, die wesentlich zur Ent-
stehung der heute so hoch geschtzten geschlosse-
10
nen Ortsbilder in unseren alten Stdten und Drfern
beitrugen. Als Oberbayern sind wir stolz auf unsere
Heimat und unsere Kultur. Auf unsere historischen
Drfer und lndliche Siedlungen, die eingebun-
den in ihre Umgebung seit Jahrhunderten unsere
Landschaft geprgt und unverwechselbar gemacht
haben. Es liegt in der Verantwortung aller Brger, die-
se hohe Qualitt zu erhalten und weiterentwickeln,
damit auch die nachfolgenden Generationen sich
in dieser Kulturlandschaft heimisch fhlen und den
lndlichen Raum mit Leben erfllen knnen.
Zehn Wesensmerkmale der
oberbayerischen Bauweise
1. Einfi rsthfe und -anlagen: rechteckige, lang-
gestreckte Baukrper, die alle Funktionen un-
ter einem Dach, also Wohnen und Wirtschaf-
ten, vereinen. Mittelfl urhuser mit Hauseingang
in der Mitte der Giebelseite. Giebelfassade mit
strenger Symmetrie.
2. Flachsatteldcher als Pfettendcher mit einem
First ausgebildet.
3. Groe Dachberstnde an den beiden Giebeln
sowie an den Traufen. Dabei kaum Dachber-
stnde unter einem Meter, eher darber.
4. Dachdeckung mit roten oder rotbraunen
Farben, frher aus Holzschindeln.
5. Ortgangverkleidung aus Holz, die sogenannten
Wind lden.
6. Sichtbare Sparren im Vordachbereich.
7. Bretter- bzw. Balusterbalkone, sogenannte Lau-
ben, die entweder an ein oder zwei Wnden an-
gebracht sind oder gar um drei Hausseiten laufen.
8. Sprossenfenster und Fensterlden aus Holz.
9. Weie Kalkputzfl chen, Putzbnderungen,
aufgemalte Haussprche.
10. Holzblockbauweise: Blockwerkobergeschoss
auf gemauertem Erdgeschoss, im Wohnteil als
Blockwerk-Konstruktion, ber dem Stall die
Tennenwnde mit senkrechter, berlukter Bret-
terschalung.
Typische Bauformen werden selten
Die Abkehr von ortsblichen Baustoffen und nicht
zuletzt tiefgreifende Vernderungen in den hand-
werklichen Berufen haben teilweise zu einer vlligen
Aufgabe der berkommenen, fr unsere Landschaft
typischen Bauformen gefhrt. Nicht mehr der Bau-
meister, sondern das Material bestimmt vielfach die
Planung. Das Ergebnis ist dann ein Haus, das ohne
Rcksicht auf Landschaft und Umgebung nur nach
Zweckmigkeitserwgungen und nach den Vorga-
ben der Baustoffi ndustrie gebaut wird, oder fast
noch schlimmer kurzlebige Ideen oder Gestal-
tungselemente aus aller Herren Lnder bernimmt.
Durch die strmische Entwicklung der Bautechnik
steht eine Flle neuer, nicht mehr standortgebunde-
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ner Baustoffe zur Verfgung. Fr das Erscheinungs-
bild eines Hauses wesentliche Einzelteile wie Tren,
Fenster, Zune werden fabrikmig vorgefertigt.
Was ist zu tun, damit Sie eine ansprechende Ge-
staltung Ihres Hauses erreichen? Die Lsung ist ein-
fach und doch sehr kompliziert: Entscheidend fr
eine angemessene Gestaltung ist die Wahl eines
guten Entwurfsverfassers, der nach Ausbildung und
praktischer Erfahrung in derart schwer zu beurtei-
lenden Gestaltungsfragen das richtige Gespr hat.
Bereiten Sie diese Entscheidung mit groer Sorgfalt
vor. Sehen Sie sich im Landkreis Traunstein nach
besonders gut gestalteten Wohnhusern um und
erkundigen Sie sich danach, wer das Haus entwor-
fen hat. Wenn Sie sich fr einen Entwurfsverfasser
entschieden haben, so verlangen Sie von ihm Bau-
plne fr ein Haus, in dem Sie sich auch viele Jahre
und Jahrzehnte wohl fhlen knnen.
Fehler sind schwer korrigierbar
Bedenken Sie, dass sich einmal begangene Fehler bei
der Gestaltung spter kaum mehr oder nur unter gro-
em fi nanziellen Aufwand beheben lassen. Eine an-
sprechende Gestaltung muss nicht zwangslufi g mehr
Geld kosten. So wirken zum Beispiel einfache, zu-
rckhaltend gestaltete Huser hufi g viel vornehmer,
berzeugender und zeitloser als berladene oder einer
gerade aktuellen Moderichtung folgende Bauten.
Einige praktische Hinweise, die Sie bei der Gestal-
tung beachten sollten:
Bei lteren Husern fllt auf, wie sorgfltig diese
meist in das vorgegebene, natrliche Gelnde ein-
gebunden sind. Da alle Erdbewegungen von Hand
ausgefhrt werden mussten, wurden Vernderun-
gen der natrlichen Gelndeoberfl che so weit wie
mglich vermieden. Aufschttungen, Abgrabungen
und Sttzmauern wurden nur ausgefhrt, wenn dies
unbedingt erforderlich war.
Grundstcke zu oft umgeformt
Heute hingegen kann man mit Hilfe moderner Ma-
schinen die Oberfl che eines Grundstcks prak-
tisch vollstndig verndern. Die Folge ist, dass
hufi g Hanggrundstcke gewaltsam zu ebenen
Grundstcken umgeformt werden. Die Nachteile:
Fr den Bauherrn verteuern umfangreiche Erdbe-
wegungen und aufwndige Sttzmauern nicht sel-
ten das Bauvorhaben. Das Grundstck wie die um-
liegende Landschaft werden durch die knstlichen
Erdbewegungen und mchtigen Sttzmauern ent-
stellt und entwertet. Der gestaltungsbewusste Bau-
herr kann solche Nachteile vermeiden, indem er von
seinem Planer eine sorgfltige, auf die jeweiligen
Gelndeverhltnisse abgestimmte Planung verlangt.
Weit verbreitet ist auch die Mode, das Kellerge-
schoss mglichst weit aus dem Erdreich herausra-
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gen zu lassen. Der vermeintliche Vorteil, durch eine
geringere Tiefe der Baugrube Kosten zu sparen und
auf Lichtschchte vor den Kellerfenstern verzichten
zu knnen, wird durch schwer wiegende Nachteile
erkauft. So mssen vor den Wohnrumen Terrassen
aufgeschttet werden. Ein ungestrtes Wohnen ist
auf solchen Terrassenhgeln aber kaum mglich, da
Sie wie auf einem Prsentierteller den Blicken von
Passanten und Nachbarn ausgesetzt sind.
Die umliegende Bebauung
bercksichtigen
Ein Gebude kann nicht isoliert von seinem Stand-
ort und seiner umliegenden Bebauung geplant wer-
den. Andernfalls luft es Gefahr, ein Fremdkrper
in seinem Gebiet zu werden und damit auch den
Bauherrn zu isolieren. Verlangt wird aber nicht eine
sklavische Angleichung an die Umgebung, sondern
ein gewisses Mindestma an Rcksichtnahme und
gestalterischer Harmonie. Das bedeutet zum Bei-
spiel, dass Hausformen, die in den Einfamilienhaus-
gebieten stdtischer Vororte bevorzugt werden,
nicht in Drfer mit lndlichem Charakter passen.
Baukrper
Zum Wesentlichen im bodenstndigen Bauen ge-
hren vor allem Ruhe und Klarheit des Baukrpers.
Die Relation von Lnge, Breite und Hhe eines Ge-
budes soll zu guten Proportionen fhren. Die Ln-
genausdehnung parallel zum Dachfi rst sollte des-
halb stets merklich grer sein als die Hausbreite.
Auch verschachtelte und ausgeschnittene Baufor-
men mit allen mglichen Vor- und Rcksprngen
sollten, nicht zuletzt auch wegen der energetischen
Nachteile, vermieden werden. Sofern Anbauten
und sonstige Hausergnzungen trotzdem notwen-
dig werden, sollten sich diese dem Hauptbaukrper
deutlich unterordnen.
brigens:
Bitte lassen Sie das Toskanahaus in der Toskana.
Niemand kme auf die Idee, in der Toskana ein
oberbayerisches Bauernhaus zu errichten. Warum
also umgekehrt?
Das Dach: die Krone des Hauses
Das Dach als fnfte Fassade des Hauses ist mit
das prgendste Element eines Baukrpers. Die
Vielzahl im Grundsatz hnlich gestalteter Dcher
bildet die typischen ortsbildprgenden Dachland-
schaften. Die vorherrschende Dachform im Land-
kreis Traunstein ist das symmetrische lngsgerich-
tete Satteldach. Die Neigung der Dcher ist auf die
Umgebungsbebauung abzustimmen; in der traditi-
onellen Bauweise sind Dachneigungen zwischen 18
und 24 Grad blich. Als Dacheindeckungsmaterial
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Licht einlassen, Klte, Feuchtigkeit und Lrm abhal-
ten das sind die Grundfunktionen eines Fensters.
Fenster waren frher einfachste Holzrahmen mit
Einfachglas, die ihre Funktionen mehr schlecht als
recht erfllten. Moderne Fenster sind aufwndig
konstruiert, sehr gut gedmmt und bieten zudem
noch Sicherheit und Komfort. Zudem: Fenster sind
markante Blickfnge, die das Erscheinungsbild
eines Hauses entscheidend beeinfl ussen.
Die Augen des Hauses
Vor allem stehende rechteckige Fensterformate, in
einem ausgewogenen Verhltnis zur geschlossenen
Wandfl che gesetzt, eignen sich gut, um der Fassa-
de ein harmonisches Aussehen zu geben. Mehrteili-
ge Fenster sind einfl geligen Fenstern vorzuziehen;
groe Fensterfl gel ragen weit in den Raum und
belasten die Beschlge stark. Sofern Fensterlden
nach Mglichkeit aus glatten verleimten Brettern
Verwendung fi nden, sollten diese auch funktions-
tchtig sein.
Einzelne Fenstergewnde, die aus Naturstein stein-
metzmig bearbeitet und in Ausnahmefllen auch
knstlerisch gestaltet sind, insbesondere auch um-
laufende in der Struktur abgesetzte Einfassungen,
so genannte Putzfaschen (12 bis 16 cm breit), sind
im Landkreisgebiet bei Mauerwerksbauten seit je-
sollte im Regelfall der naturrote Tonziegel Verwen-
dung fi nden. Je nach Gebudestandort und Dachn-
eigung werden aber auch materialfarbene Blechein-
deckungen zugelassen. Dachaufbauten sollten bei
dieser fl achen Neigung vermieden werden. Gauben
setzen in der Regel eine Mindestdachneigung von
30 Grad voraus, Quergiebel sollten aus der Traufe
entwickelt sein und deutlich unter dem First anset-
zen. Die Breite des Quergiebels sollte maximal ein
Drittel der Gebudelnge betragen. Aufgestnderte
Photovoltaik- und Solaranlagen sollten deutlich un-
terhalb des Firstes und nur parallel zum First ange-
ordnet sein. Gestalterisch vertrglicher sind jedoch
immer in der Dachneigung angebrachte Anlagen.
Fassadengestaltung
Jedes alte Bauernhaus hat ein Gesicht, eine Haupt-
front, die Fassade. Meist ist es die Giebelseite. Sie
lebt vom Rhythmus, von der Zahl und von der Pro-
portion der Fenster.
Fenster und Tren
Um ein harmonisches Bild der Fassade zu erhalten,
sollten Tr- und Fensterffnungen in einem ausge-
wogenen Verhltnis zur Wandfl che stehen, wobei
die Wandfl che deutlich berwiegen sollte; danach
richtet sich auch die Gre und Anordnung der
Wandffnungen.
14
her ein charakteristisches Gestaltungselement. Far-
big abgesetzt, auf Wand und Fenster abgestimmt,
geben sie dem Fenster erst den richtigen Rahmen.
Dies gilt sinngem natrlich auch fr Tren; jedoch
sollten diese Einfassungen gegenber den Fens-
tern etwas breiter angesetzt werden. Haustren sind
die Visitenkarten der Huser. Ihnen kommt bei der
Gestaltung eine besondere Bedeutung zu. Durch
die Haustr betritt und verlsst man ein Gebude.
Hauseingnge riegeln ab, sollten aber gleichzeitig
einladend auf Gste und Freunde wirken. Mit der
Eingangstr prsentiert der Bewohner sein Haus,
sie stellt eine Willkommensgeste dar und sollte mit
Sorgfalt ausgesucht werden. Frher wurden hufi g
Inschriften, Jahreszahlen, aber auch die Namen oder
Initialen der Erbauer ber der Haustr angebracht.
Damit wurde eine gut gestaltete Haustr auch zur
persnlichen Mitteilung an ihre Umwelt. Achten Sie
deshalb bei der Haustr auf eine klare und einfache
Formensprache.
Die Wandgestaltung
Gute wertbestndige Gestaltung ist durch die Ver-
wendung mglichst weniger Materialien zu errei-
chen. Qualittsvolles Bauen heit handwerkliches
Bauen. In frheren Zeiten wurden berwiegend Holz
in Block bauweise mit kleinen ffnungen, dann zu-
nehmend verputzte Steinwnde verwendet. Heu-
te ist berwiegend Mauerwerk blich, das durch
Mehrlagenputz geschtzt wird und harmonische, in
regelmigen Abstnden und bereinander in Ach-
sen angeordnete Fensterffnungen aufweist. Ge-
bietstypisch ist eine glatte Putzoberfl che. Wahl-
weise schtzt ein senkrechter Brettermantel vor
Verwitterung, Kniestockbereiche sind an der Ver-
schalung zu erkennen. In den letzten Jahren hat
sich auch die Holzstnderbauweise etabliert.
Die Farbe der Fassade ist Bestandteil der Oberfl -
che. Sie wirkt entweder als Eigenfarbe des Materi-
als oder als Ergebnis einer Oberfl chenbehandlung.
Bei Farbanstrichen sollten Sie im Regelfall weie
oder pastellfarbige Farbtne fr Putzfl chen ver-
wenden. Holzbauteile sollten naturbelassen oder
lasiert werden, damit die natrliche Maserung er-
halten bleibt. Wichtig ist, dass die Farben aller Bau-
teile in sich abgestimmt sind. Nur so ergibt sich ein
ausgewogenes Gesamtbild Ihres Hauses. Das Ge-
bude soll sich aber auch farblich harmonisch in
seine Umgebung einpassen. Vergessen Sie deshalb
nicht den Bezug Ihres Hauses zur Umgebungsbe-
bauung und zum Ortsbild.
Ein Haus steht nicht fr sich allein
Erst Nebenanlagen wie Garage, Terrasse oder
Wintergarten komplettieren das Ensemble. Neben-
15
gebude und Garagen sollten das Hauptgebude
lediglich harmonisch ergnzen, Flickwerk zerstrt
leicht das Erscheinungsbild eines Anwesens.
Garage: Mehr als ein Autoabstellplatz
Meist ist die Garage auch Unterstellplatz fr Fahr-
rder, Gartengerte und vieles mehr. Die Garage
ist in enger Verbindung mit der Architektur und den
Proportionen des Wohnhauses zu sehen und sollte
sich deutlich unterordnen. Schlielich soll nicht der
Eindruck einer Garage mit Haus entstehen.
Wintergrten: Glashuser zum Wohnen
Wintergrten erfreuen sich groer Beliebtheit.
Sie sind zum einen eine gute Mglichkeit, den
Wohnraum zu vergrern, zum anderen tragen
sie wesentlich zur Erhhung der Wohnqualitt
bei. Dabei sollte eine erdgeschossige Bauweise in
Holz vorgezogen werden, damit der Wintergarten
sich an die Materialien und die Proportionen des
Hauptgebudes anpasst.
Balkon: Ein Platz fr die Seele
Balkone sollten sich harmonisch in ein Gebude
einfgen. Ein Hauptgesichtspunkt ist die Gestaltung
der Balkonbrstung. Einfache, schlichte und senk-
recht gestaltete Holzgelnder wirken zurckhaltend
und fi ligran.
Terrasse: Das Sommer-Sonnen-
Wohnzimmer
Eine grozgige Terrasse spielt beim vielzitierten
Traum vom eigenen Haus oft eine zentrale Rolle.
Auf der Terrasse zu frhstcken, im Liegestuhl da-
hinzudsen und an lauen Sommerabenden gemein-
sam mit Freunden drauen zu sitzen gilt als Inbe-
griff der Lebensqualitt, die viele Menschen mit
einem eigenen Haus verbinden. Entscheidend ist
die Lage: Die Wege zwischen Wohnbereich, Kche
und Terrasse sollten mglichst kurz sein, auf Son-
ne und Wind ist besonders zu achten. Bei einer
Sdterrasse muss fr gute und ausreichende Be-
schattung gesorgt werden.
BAUEN UND UMWELT
Jedes Bauen belastet, verndert und verbraucht
ein Stck Natur. kologisches Bauen heit des-
halb, das Gleichgewicht kologischer Kreislufe so
zu beachten, dass die Belastungsgrenzen der Na-
tur nicht berschritten werden. Gebude und Sied-
lungen sollen mglichst schonend, die gegebenen
natrlichen Verhltnisse nutzend, in die Landschaft
oder die vorhandene Bebauung eingefgt werden.
Dabei mssen wir sparsam mit dem vorhandenen
Grund und Boden und den natrlichen Mineralien
umgehen. Bauabflle sind sachgem zu entsor-
gen. Das Gebude sollte Luft, Wasser und Boden
nicht belasten und mglichst wenig Energie ver-
brauchen. Es sollte schon zur gesundheitlichen
Vorsorge der Bewohner aus mglichst natrlichen
Materialien gebaut werden, die auch bei Renovie-
rungen, Austausch und Abriss nicht zu Abfallproble-
men fhren.
Biologisch Bauen
Der Trend zu gesnderem Bauen ist unverkennbar.
Die Gesundheitsgefhrdung durch bestimmte Bau-
materialien und Bauweisen ist in den vergangenen
Jahren stark diskutiert worden. Es konnten immer
hufi ger Wirkungen nachgewiesen werden, die das
Wohlbefi nden der Bewohner deutlich beeintrchtigt
16
haben oder gar gesundheitsschdlich waren. Ihre
Aufmerksamkeit sollten Sie deshalb hauptschlich
auf folgende Baustoffgruppen richten:
Schweb- und Faserstoffe aus bestimmten Materi-
alien (Asbestfasern oder knstliche Mineralfasern)
Chemische Substanzen in Baustoffen (z.B.
Formaldehyd in Spanplatten, Dmmstoffen,
Belgen, Tapeten, PCB und Lindan in Holz-
schutzmitteln, Lsungsmittel in Farben,
Lacken, Klebern, usw.)
Strahlenexposition aus Baustoffen, z.B. durch
Radon und Radonzerfallsprodukte. Gesund-
heitliche Beeintrchtigungen konnten sich vor
allem deshalb einstellen, weil zum einen lange
Zeit die Wirkungszusammenhnge mancher
gefhrlicher Stoffe nicht bekannt waren. Zum
anderen deshalb, weil gerade im Heimwerker-
bereich bei der Anwendung und Verarbeitung
von Baustoffen manche Regeln nicht beachtet
wurden, die dem Bauprofi vertraut sind. Beim
biologischen Bauen wendet man sich deshalb
wieder verstrkt den altbewhrten Materiali-
en wie z. B. Ziegel, Holz, Kalk, Gips, Wolle und
Kork zu. Das gilt sowohl fr den Rohbau als
auch fr den Innenausbau. Ob Baustoffe um-
weltvertrglich sind, hngt von verschiedenen
Aspekten ab. Zu bercksichtigen sind insbe-
sondere ihr Primrenergiegehalt, der Ressour-
cenverbrauch (endliche Vorrte oder nachwach-
sende Rohstoffe), Schadstoffemissionen bei
der Herstellung, Benutzung und Beseitigung
und die Recyclingfhigkeit.
Denken Sie daran:
Ein Mitteleuroper verbringt im Durchschnitt rund 90
Prozent eines Tages in Gebuden. Das sollte fr Sie
Grund genug sein, dafr zu sorgen, dass zumindest
in ihrem Haus ein gesundes Wohnklima herrscht.
Energiesparendes Bauen
Der Stand der Technik erlaubt es heute, Wohnge-
bude zu bauen, die bis zu 70 Prozent weniger
Energie verbrauchen als der Gebudebestand. Das
ist ein gewaltiges Einsparungspotential. Dennoch
setzen sich energieeffi ziente Techniken im Woh-
nungsbau nur sehr langsam durch.
Die Grnde dafr sind vielfltig:
Fehlendes Problembewusstsein
Unkenntnis und teilweise unzureichende Aus-
bildung bei Planern und Handwerkern
Investitionen als einzige und alleinige Entschei-
dungsgrundlage fr Bauprojekte, fehlende Ein-
beziehung von Betriebskosten, fehlende Voll-
kostenrechnung
Nutzer-Investor-Problematik bei Mietobjekten
17
der ergnzen und nicht durch fehlende Koordinie-
rung einander entgegenwirken.
Parameter aufeinander abstimmen
Um den optimalen Effekt zu erreichen, sollten alle
beschriebenen Parameter aufeinander abgestimmt
werden. Mit dieser Betrachtungsweise wird deut-
lich, dass eine gute Planung eine wichtige Voraus-
setzung fr das defi nierte Ziel darstellt.
Moderne Heiztechnik
In der Vergangenheit hat man die Heizung aus
Sicherheitsgrnden gerne einige Nummern zu gro
gewhlt. Dieses Darf es ein bisschen mehr sein?
ist fr einen guten Heizungsbauer heute keine Fra-
ge mehr. Es muss die richtige Heizung sein, be-
rechnet nach dem tatschlichen Wrmebedarf der
jeweiligen Wohnung. Fachleute fordern von moder-
nen Heizungen die problemlose Eignung fr Nie-
dertemperaturbetrieb. Im Sommer sollten Sie die
Warmwasserbereitung von der Heizung trennen. Die
Auswahl des optimalen Heizsystems wird von einer
ganzen Reihe von Kriterien beeinfl usst:
Dimensionierung der Heizung: Sie richtet sich
nach dem Wrmebedarf des Gebudes.
Kamin: Energietrger, Heizkessel und Kamin ms-
sen aufeinander abgestimmt sein. Das gilt vor allem
im Hinblick auf Kaminquerschnitt und Kaminhhe.
Mangelnde Transparenz ber Frderprogram-
me und immer noch unzureichender fi nanzieller
Anreiz fr Bauherren und Hausbesitzer
Deshalb verbrauchen die Gebude im Bestand
durchschnittlich 200 bis 300 Kilowattstunden pro
Quadratmeter und Jahr (kWh/ma) Heizenergie fr
die Raumwrme. Das entspricht 20 bis 30 Litern l.
Ab den achtziger Jahren wurden zehn- bis 15-Liter-
Huser gebaut. Die bis vor kurzem noch gefrder-
ten Niedrigenergiehuser verbrauchen vier bis sie-
ben Liter pro Quadratmeter und Jahr. 1991 wurden
bereits die ersten Passiv- oder 1,5 Liter-Huser rea-
lisiert. Eine weitere Steigerung sind das in den 90er
Jahren realisierte Null-Energie-Haus oder das
Energieautarke Solarhaus in Freiburg.
Parameter fr Energieverbrauch
Dieser geschichtliche Rckblick vergegenwrtigt die
zeitliche Entwicklung des energiesparenden Bauens
und verdeutlicht, dass der Gebudebestand bis in
die achtziger Jahre hinein aus energetischer Sicht
als Altbau bezeichnet werden kann. Prinzipiell wird
der Energieverbrauch eines Gebudes durch drei
Parameter bestimmt: die baulichen Voraussetzun-
gen, die Anlagentechnik und das Nutzerverhalten.
Um mglichst gute Verbrauchswerte zu erzielen,
mssen die verschiedenen Einfl ussfaktoren einan-
18
ser Energieform die Wertschpfung in der Region, die
Transportkosten sind gering, und die Restasche ist als
Naturdnger verwertbar. Gleichzeitig ist die Biomasse
ein heimischer Energietrger, der nachhaltig produ-
ziert wird und nicht importiert werden muss.
SolarenergieVerbrennungsprozesse sind fr den CO2-Anstieg in
der Atmosphre und den Treibhauseffekt verant-
wortlich. Die verstrkte Nutzung der Sonnenener-
gie ist ein Weg, die Umweltbelastungen im priva-
ten Bereich zu reduzieren. Die Sonnenenergie wird
in den meisten Fllen zur Warmwasseraufbereitung
oder zur Beheizung genutzt. Oder sie wird passiv
geerntet, indem zur Sdseite groe Fensterfl chen
mit Wrmeschutzverglasung eingeplant werden. Die
Wrmegewinnung durch die Sonnenenergie ist da-
bei deutlich grer als der Wrmeverlust ber die
Fensterfl chen. Zur direkten Nutzung der Sonnen-
einstrahlung erfreuen sich auch Glasvorbauten und
Wintergrten zunehmender Beliebtheit. Selbstver-
stndlich drfte sein, dass beheizte Wintergrten
nicht zum Energiesparen beitragen.
ErdwrmeErdwrmenutzungen sind gestattungs- bzw. anzei-
gepfl ichtig. Fr die Gestattungspfl icht ist zu unter-
scheiden zwischen oberfl chennahen Anlagen und
solchen in greren Tiefen, mit und ohne Nutzung
des Grundwassers.
Heizungsregelung: Die Regelung der Heizung
sollte mglichst einfach und automatisch erfol-
gen. Der Heizkessel ist das Herz des Systems.
Spezialkessel fr den jeweiligen Brennstoff ge-
whrleisten eine schadstoffarme Verbrennung mit
hohem Wirkungsgrad. Grundstzlich gilt: Moder-
ne Technologie bedeutet geringe Emissionen und
hohen Nutzungsgrad. Nach Ansicht des Verbrau-
cherzentralen-Bundesverbandes (VZBV) gilt unter
den modernen Heizkesseln der Brennwertkes-
sel als besonders energiesparende und umwelt-
schonende Wrmeerzeugung. Entscheidend fr
den Wirkungsgrad und die saubere Verbrennung
sind jedoch nicht zuletzt die optimale Einstellung
und eine regelmige Wartung der Gerte.
Holz und BiomasseDie Verbrennung von Stckholz oder Hackgut liegt
heute im Trend. Moderne Spezialkessel mit Geblse-
untersttzung sorgen fr eine schadstoffarme Holz-
verbrennung bei hohen Temperaturen. Vorausset-
zung fr eine schadstoffarme Verbrennung ist jedoch
trockenes Holz. Neben Stckholz und Hackschnit-
zeln sind Holzbriketts und Pellets ideale Brennstof-
fe. Insgesamt stellt die Biomasse-Heizung auch eine
vernnftige Alternative fr den Klimaschutz dar: Beim
Verbrennen von Holz entsteht nmlich nur genau so
viel Kohlendioxid (CO2), wie der Baum whrend sei-
ner Wachstumsphase der Luft entnommen hat. Die
CO2-Bilanz ist also neutral. Zustzlich bleibt bei die-
19
ENERGIEEINSPARUNGSVERORDNUNG UND ENERGIEBEDARFSAUSWEIS
der EnEV entsprechen der heutigen Baupraxis. Zu
empfehlen ist im Hinblick auf Wertsicherung, Wohn-
komfort und die Senkung laufender Betriebskos-
ten eine optimale Abstimmung des Gesamtsystems
und dabei die Verwendung effi zienter Bauteile und
Komponenten gem den heutigen technischen
Mglichkeiten.
Groe Chance fr Einfamilienhaus
Die technische Entwicklung ist beim Bau von Ein-
familienhusern am weitesten fortgeschritten. Der
klassische Niedrig-Energiehausstandard hat sich
vor allem bei Ein- und Zweifamilienhusern viel-
fach bewhrt und ist eine Mindestempfehlung fr
die bauliche Ausfhrung. 2004 und 2007 wurde die
Energieeinsparverordnung novelliert. Die nchs-
te Novelle ist bereits von der Bundesregierung be-
schlossen und tritt am 1. Oktober 2009 in Kraft.
Energieausweis fr den Baubestand
Die Einfhrung von Energieausweisen fr den Ge-
budebestand ist durch die am 1. Oktober 2007
in Kraft getretene novellierte EnEV 2007 geregelt.
Gerade bestehende Gebude bieten das grte
Einsparpotential. Jeder einzelne kann seinen per-
snlichen Beitrag dazu leisten. Allein Heizung und
Warmwasserbereitung haben einen Anteil von rund
40 Prozent am gesamten Energieverbrauch in Bay-
ern.
Energiebedarfsausweis ist Pfl icht
Am 1. Februar 2002 trat die erste Energieeinspar-
verordnung (EnEV) in Kraft. Erstmalig wurden darin
Bauhlle und Energieversorgung als Einheit be-
trachtet. Wichtige Anforderungsgren bei dem
Nachweisverfahren sind der Endenergie- und der
Primrenergiebedarf. Der Endenergiebedarf be-
schreibt den tatschlichen Energieverbrauch einer
Immobilie in kWh/ma. Der Primrenergiebedarf
bercksichtigt noch zustzlich die Verluste, die
bei einem bestimmten Energietrger durch Trans-
port, Gewinnung und Umwandlung entstehen.
Je nach verwendetem Energietrger fallen diese
Werte unterschiedlich aus. Die Anforderungen der
Energieeinsparverordnung sind fr den Bauherrn
grundstzlich zwingend; der Bauherr ist allerdings
frei in der Wahl der hierfr zu verwendenden
Baustoffe und Bauteile. Einen Nachweis ber die
Einhaltung der Anforderungen, den Energiebedarfs-
ausweis, hat der Bauherr vor Baubeginn erstellen
zu lassen.
Fr den Neubau ist der Energiebedarfsausweis
zwingend vorgeschrieben. Die Grenzwerte fr den
Primrenergiebedarf liegen bei der zentralen Warm-
wasserbereitung fr Reihenhuser bei 100 bis 120
kWh/ma, fr freistehende Einfamilienhuser bei
140 kWh/ma und bei Mehrfamilienhusern bei 70
bis 90 kWh/ma. Diese Mindestanforderungen nach
20
Am 1. Juli 2008 wurde der Energieausweis fr eine
Vielzahl von bestehenden Gebuden eingefhrt.
Seit 1. Januar 2009 muss nahezu fr jedes Wohn-
gebude bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung
ein Energieausweis erstellt werden. Die Energieaus-
weise fr bestehende Gebude werden zustzlich
ein neues Bewusstsein fr den Energieverbrauch
schaffen. Fr Eigentmer, Kufer, Vermieter und
Mieter von Immobilien entsteht dadurch ein Mehr
an Transparenz. Somit stellen die Energieauswei-
se eine groe Chance dar, Energieeinsparpotentia-
le von Gebuden zu erkennen und zu nutzen sowie
mageblich zum Klimaschutz beizutragen.
Je nach Gebudetyp sind dabei unterschiedliche
Fristen zu beachten:
Fr Wohngebude mit Baufertigstellung bis
Ende 1965 ab dem 1. Juli 2008
Fr spter errichtete Wohngebude ab dem
1. Januar 2009
Fr Nichtwohnbebude ab dem 1. Juli 2009
Energieausweise sind zehn Jahre lang gltig, da-
nach mssen sie neu ausgestellt werden.
Welcher Ausweis fr welches Gebude?
In Abhngigkeit von Gre, Nutzung, Alter und
energetischer Qualitt des Gebudes ist bei Ver-
kauf, Neuvermietung oder Neuverpachtung die Vor-
lage ein Energieausweis erforderlich. Der Energie-
ausweis ist in der Regel fr das gesamte Gebude,
nicht jedoch fr einzelne Wohn- oder Nutzungsein-
heiten auszustellen.
Dabei sind folgende Unterschiede zu beachten:
Bei greren Gebuden ab fnf Wohneinheiten
sowie fr Nichtwohngebude besteht die Wahlmg-
lichkeit zwischen dem Energiebedarfsausweis, der
den unter normierten Bedingungen errechneten
theoretischen Energiebedarf eines Gebudes zu-
grunde legt, und dem Energieverbrauchsausweis,
basierend auf dem tatschlich gemessenen, aller-
dings nutzerabhngigen Energieverbrauch eines
Gebudes.
Bei kleineren lteren Gebuden mit weniger als
fnf Wohneinheiten, fr die der Bauantrag vor dem
1. November 1977 eingereicht wurde (Inkrafttre-
ten der ersten Wrmeschutzverordnung), bestand
diese Wahlfreiheit nur noch bis zum 30. Semptem-
ber 2008. Seit dem 1. Oktober 2008 darf fr die-
se Gebude nur noch ein Energiebedarfsausweis
ausgestellt werden. Wahlfreiheit besteht nur dann
weiterhin, wenn diese Gebude bereits seit der
Baufertigstellung oder seit einer spteren Sanierung
den Anforderungen der Wrmeschutzverordnung
von 1977 entsprechen.
21
Denkmalgeschtzte Gebude sind von der Aus-
weispfl icht bei Verkauf, Vermietung oder Verpach-
tung ausgenommen.
Wer stellt Energieausweise aus?
Wenn es sich um einen Energieausweis fr einen
Bestandsbau handelt, der verkauft oder neu ver-
mietet wird, regelt die EnEV selbst, wer ausstel-
lungsberechtigt ist. Dabei unterscheidet die EnEV
wiederum, wer fr den Wohn- und auch fr den
Nichtwohnbestand ausstellungsberechtigt ist. Im
brigen berechtigt die Bayerische Bauordnung mit
der Bauvorlage- u. Nachweisberechtigung auch zur
Ausstellung der Energieausweise.
Die energetischen Anforderungen an Neubauten sol-
len um durchschnittlich 30 Prozent steigen. Gleiches
gilt fr wesentliche nderungen an Husern und
Wohnungen im Gebudebestand. Hinzu kommen
verschiedene Nachrstpfl ichten fr Anlagen und Ge-
bude, unabhngig von Umbauten.
Langfristig und stufenweise sollen die verbrauchin-
tensiven Nachtstromspeicherheizungen auer Be-
trieb genommen werden, abhngig von der Gre
des Gebudes, seiner Dmmqualitt und der Zahl
der Wohneinheiten.
Den Vollzug sollen die Nachweispfl ichten, Kontrol-
len durch die Bezirkskaminkehrermeister sowie Bu-
geldvorschriften bei erheblichen Versten sichern.
Die Bundesregierung hat die Novelle zur Energieein-
sparverordnung bereits beschlossen. Die neue ENEV
tritt zum 1. Oktober 2009 in Kraft.
Hinweise zu den Angaben ber die energetische Qualitt des Gebudes
Die energetische Qualitt eines Gebudes kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten Randbedingungen oder durch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsflche dient die Nettogrundflche.
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 2 dargestellt. Zustzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig. Diese Art der Ausstellung ist Pflicht bei Neubauten und bestimmten Modernisierungen. Die angegebenen Vergleichswerte sind die Anforderungen der EnEV zum Zeitpunkt der Erstellung des Energieausweises (Erluterungen siehe Seite 4).
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 3 dargestellt.Die Vergleichswerte beruhen auf statistischen Auswertungen.
Datenerhebung Bedarf/Verbrauch durch Eigentmer Aussteller
Dem Energieausweis sind zustzliche Informationen zur energetischen Qualitt beigefgt (freiwillige Angabe).
Hinweise zur Verwendung des Energieausweises
Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das gesamte Gebude oder den oben bezeichneten Gebudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafr gedacht, einen berschlgigen Vergleich von Gebuden zu ermglichen.
Hauptnutzung/Gebudekategorie
Adresse
Gebudeteil
Baujahr Gebude
Baujahr Wrmeerzeuger
Baujahr Klimaanlage
Nettogrundflche
Anlass der Ausstellungdes Energieausweises
ENERGIEAUSWEIS fr Nichtwohngebude gem den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)
Aussteller
Datum Unterschrift des Ausstellers
Gebude
1
NeubauVermietung / Verkauf
Modernisierung (nderung / Erweiterung)
Aushang bei ffentl. GebudenSonstiges (freiwillig)
Gltig bis:
Gebudefoto (freiwillig)
25.04.2017
Fachhochschule
Musterstrae 99, 12345 Musterstadt
Hauptgebude
1965
1996/97
1996
11.940 m
Paul MustermannIngenieurbro MustermannMusterstrae 12312345 Musterstadt
Hinweise zu den Angaben ber die energetische Qualitt des Gebudes
Die energetische Qualitt eines Gebudes kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten Randbedingungen oderdurch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsflche dient die energetische Gebudenutzflche nach der EnEV,die sich in der Regel von den allgemeinen Wohnflchenangaben unterscheidet. Die angegebenen Vergleichswerte sollen berschlgigeVergleiche ermglichen (Erluterungen siehe Seite 4).
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 2 dargestellt. Zustzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig.
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 3 dargestellt.
Datenerhebung Bedarf/Verbrauch durch: Eigentmer Aussteller
Dem Energieausweis sind zustzliche Informationen zur energetischen Qualitt beigefgt (freiwillige Angabe).
Hinweise zur Verwendung des Energieausweises
Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das gesamte Wohngebude oder den oben bezeichneten Gebudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafr gedacht, einen berschlgigen Vergleich von Gebuden zuermglichen.
ENERGIEAUSWEIS fr Wohngebude gem den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)
1Gltig bis:
Gebude
NeubauVermietung/ Verkauf
Modernisierung (nderung/ Erweiterung)
Sonstiges (freiwillig)
Gebudefoto (freiwillig)
Gebudetyp
Adresse
Gebudeteil
Baujahr Gebude
Baujahr Anlagentechnik
Anzahl Wohnungen
Gebudenutzflche (AN)
Anlass der Ausstellung
des Energieausweises
Aussteller
Datum Unterschrift des Ausstellers
25.04.2017
Mehrfamilienhaus
Musterstr. 123, 12345 Musterstadt
Vorderhaus
1928
1982
9
575 m
Paul MustermannIngenieurbro MustermannMusterstrae 4512345 Musterstadt 26.04.2007
22
0LWGHU6RQQH*HOGYHUGLHQHQPLW,KUHP3KRWRYROWDLN)LQDQ]LHUHU 1ULQGHU5HJLRQ
8PZHOWVFKXW]=XNXQIWVLQYHVWLWLRQXQG*HOGYHUGLHQHQ 8QYHUELQGOLFKH,QYHVWLWLRQVEHUHFKQXQJXQGLQGLYLGXHOOH)LQDQ]LHUXQJVDQJHERWHXQWHU(LQEH]LHKXQJGHU|IIHQWO)|UGHUSURJUDPPH 5XQGXP6RUJORV9HUVLFKHUXQJVSDNHW ]XP:HUWHUKDOW,KUHU$QODJH
6GOLFKHU/DQGNUHLV7UDXQVWHLQXQG&KLHPLQJ1LFROH-XUNRYLWV/XGZLJ7KRPD6WU7UDXQVWHLQ7HO)D[(0DLOQLFROHMXUNRYLWV#VSNWVGH
1|UGOLFKHU/DQGNUHLV7URVWEHUJ7UDXQUHXW:DJLQJ7LWWPRQLQJ6HEDVWLDQ0H\HU.DQWVWUDH7UDXQUHXW7HO)D[(0DLOVHEDVWLDQPH\HU#VSNWVGH
:LUEHDQWZRUWHQ,KUH)UDJHQ
,FK:LUELWWHQXPXQYHUELQGOLFKH.RQWDNWDXIQDKPH%HUDWXQJKLQVLFKWOLFKGHU)LQDQ]LHUXQJHLQHU3KRWRYROWDLNDQODJH1DPHBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB7HOHIRQBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB$QVFKULIWBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB*U|HGHUJHSODQWHQ$QODJHBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB%LWWHJHEHQ6LHGLHVHQ$EVFKQLWWLKUHP$QODJHQEDXHUPLW$EJDEHDXFKLQHLQHU6SDUNDVVHQ*HVFKlIWVVWHOOHGHU.UHLVVSDUNDVVH7UDXQVWHLQ7URVWEHUJP|JOLFK
,KUH(QHUJLH6SDUNDVVHYRU2UWZZZVSNWVGHHQHUJLHVSDUNDVVH
.UHLVVSDUNDVVH7UDXQVWHLQ7URVWEHUJ
23
VORBILDLICHES BEISPIEL ZUR ENERGETISCHENGEBUDESANIERUNG
Nicht nur mit der landkreisweiten Vortragsreihe zum
Thema Energiesparen hat die Kreissparkasse Traun-
stein-Trostberg gezeigt, dass ihr der Klimaschutz
vor Ort am Herzen liegt. Seit dem Umbau prsen-
tiert sich auch die Hauptgeschftsstelle an der Ro-
senheimer Strae von der Energieeffi zienz her auf
dem neuesten Stand. Im sechsstelligen Bereich in-
vestierte die Kreissparkasse Traunstein-Trostberg im
Rahmen der energetischen Gebudesanierung am
Gebude an der Rosenheimer Strae 1. Dazu Vor-
standsvorsitzender Werner Linhardt: Unseren Kun-
den raten wir ebenfalls, alte Gebude energetisch
zu sanieren. Dabei spart man auf Dauer bares Geld,
schont die natrlichen Ressourcen und unsere Um-
welt. Zudem profi tiert die heimische Wirtschaft, an
die smtliche Auftrge vergeben wurden. An dieser
Stelle ein Dankeschn an die beteiligten Firmen fr
die reibungslose Abwicklung. Durch die neue Fas-
sadendmmung samt der Erneuerung von Fens-
ter und Tren erhofft man sich 14 Tonnen CO2-Ein-
sparung pro Jahr. Dazu kommt noch die Einsparung
ber die neu installierte Photovoltaikanlage, die mit
ca. 3,5 Tonnen CO2 zu Buche schlgt.
1965 wurde das altehrwrdige Gebude errichtet. In
den ersten Jahren waren hier die Verwaltung und der
Kundenbereich untergebracht. Die sprunghafte Ge-
schftsausweitung sorgte dafr, dass die Rumlichkei-
ten im Laufe der Jahre aus allen Nhten platzten. So
entschloss sich die Sparkasse im Jahr 1987, schrg
gegenber in der St. Oswald-Strae ein neues Verwal-
tungsgebude zu errichten. Als auch hier die Platzver-
hltnisse beengt waren, wurde 1996 noch ein fnftes
Stockwerk auf das Gebude in der Rosenheimer Strae
aufgesetzt. Im Jahr 2000 entstand schlielich das neue
Hauptstellengebude gegenber in der Ludwig-Thoma-
Strae. Nach der Innenmodernisierung der Beratungs-
und Servicebereiche sowie der Kasse im Erdgescho
im Jahr 1998 erstrahlt auch die Auenfront im neuen
Glanz. In den Obergeschossen wurde ein Wrmever-
bundsystem aufgebracht.
Im Erdgescho wurden die bereits teilweise kaputte
und undichte Natursteinfassade abgebaut und eine zu-
stzliche Wrmedmmung mit Mineralwolle sowie einer
Sockeldmmung aufgebracht. Auch die neuen Kas-
tenfenster mit innen liegendem Sonnenschutz tragen
deutlich zur Energieeinsparung und zum Schallschutz
bei. Die gesamte Auenfront erhielt eine Pfosten-Rie-
gel-Fassade mit blau schimmerndem emaillierten Glas
im unteren Bereich. An der Fassadensdseite wurde
eine groe Photovoltaikanlage installiert sowie ein fest-
stehender Sonnenschutz ber der Schaufensterfront.
Damit auch auswrtige Kunden ihre Sparkasse fi nden,
wurde die alte Leuchtschrift ber dem Eingang durch
eine neue ersetzt. Dank moderner LED-Technik ver-
braucht diese Anlage nur 1/20 (64Wh) im Vergleich zu
der alten Version.
24
ALTBAUSANIERUNG
Altbauten statt Neubau
Beim Kauf eines lteren Hauses profi tiert der Neu-
besitzer vor allem von bestehenden Strukturen. Der
Nachteil: Es gibt auf dem Grundstck und vor allem
im Haus selber weniger Gestaltungsraum als bei
einem Neubau.
Bereits ber die Hlfte aller Baumanahmen betrifft
heute dennoch den Altbaubereich. Immer mehr
Architekten, Handwerker und Baustoffhndler stel-
len sich auf diesen Trend ein. In besonderer Weise
nehmen sich immer mehr Heimwerker der Altbauten
an. Wenn die Grundsubstanz noch intakt ist, lassen
sich oft schon mit kleinen Renovierungsarbeiten be-
achtliche Erfolge erzielen. Zudem lockt viele Bau-
herren die besondere Atmosphre von Altbauten.
Sehr oft bleibt es aber nicht bei vergleichsweise
harmlosen Renovierungsarbeiten wie einem neuen
Farbanstrich oder neuen Bodenbelgen. Wird eine
regelrechte Instandsetzung fllig, so ist der Auf-
wand an Kosten und Zeit deutlich grer. Dann gilt
es bauliche Mngel und Schden zu beseitigen, die
durch Alterungs- und Witterungseinfl sse oder an-
dere Einwirkungen entstanden sind.
Die Instandsetzung ist meist gleichzeitig mit einer
Modernisierung des Gebudes verbunden. Typische
Modernisierungsmanahmen sind die Erneuerung
von Fenstern und Tren, eine neue Sanitr-, Elektro-
oder Heizungsinstallation sowie eine Verbesserung
des Wrmeschutzes. Besonderes Kennzeichen der
Modernisierung ist, dass der Gebrauchswert einer
Immobilie nachhaltig erhht wird.
Die schwierigste Stufe baulicher Manahmen an
Altbauten ist die Sanierung. Sie ist dann erforder-
lich, wenn ein Gebude bereits erhebliche Schden
aufweist. Feuchte oder rissige Mauern, stark durch-
hngende Decken, unzureichende Fundamentie-
rung oder zerstrte Holzkonstruktionen gehren zu
den hufi gsten Schadensbildern.
Neben den ausfhrenden Fachfi rmen mssen Sie
dann in aller Regel auch Sachverstndige, z.B. einen
Architekten, hinzuziehen. Dies gilt umso mehr, wenn
denkmalschtzerische Belange eine Rolle spielen.
Dann mssen Sie die Sanierung in enger Zusammen-
arbeit mit der Denkmalschutzbehrde durchfhren.
Denkmalgeschtzte Gebude sind in der Denkmal-
topograhie fr den Landkreis Traunstein eingetragen.
Nhere Informationen dazu erhalten Sie bei der Denk-
malschutzbehrde im Landratsamt Traunstein.
Baumanahmen an bestehenden Gebuden sind
oftmals genehmigungspfl ichtig. Bitte informieren
Sie sich rechtzeitig bei der Baugenehmigungsbe-
hrde im Landratsamt Traunstein.
25
Erfolgreich sanieren
Im Altbau ist es ungleich anspruchsvoller als im
Neubau, den Heizwrmebedarf zu minimieren, da
traditionelle Gebude nicht auf Energieeinsparung
ausgelegt sind. Ein groer Erfolg sind Drei- oder Vier-
Liter-Huser nach der Sanierung. Um dieses Ziel zu
erreichen, werden die im Neubau erprobten Passiv-
hauskomponenten eingesetzt. Dach, Fassade und
Fenster sind meist die ersten Ansatzpunkte, wenn es
um die energetische Sanierung geht.
Dabei gibt es je nach Baujahr einer Immobilie typische
Schwachpunkte, die erhebliche Auswirkungen auf den
Energieverbrauch und das Raumklima haben:
Grnderzeit (18901930): An Fenstern und Bal-
konen rostender Stahl (nicht immer sichtbar);
Schallschutz und Wrmedmmung mangelhaft;
Schimmelpilz oder Schdlingsbefall (Holzbock,
Mauerschwamm); Hohlstellen unter dem Putz
(Fassade und innen).
50er-Jahre: Baumaterialien manchmal min-
derwertig; Wrme- und Schallschutz schlecht;
Schden an Fassade und Dach.
60er-Jahre: Wrmeschutz unzureichend und
viele Wrmebrcken; Schden an Balkonen
und vorgehngten Fassaden.
70er-Jahre: Wrmedmmputzfassaden von
schlechter Qualitt; elastische Fugen sind
inzwischen sprde.
80/90er-Jahre: Haus bei Dachausbauten undicht;
Unterspannbahnen nicht UV-bestndig (Folie
zerstrt, Feuchtigkeit bildet sich in Dmmwolle),
Blasenbildung und Ablsung von Anstrichen.
Der Schlssel zum Erfolg
Eine gute Wrmedmmung sorgt in erster Linie fr
ein behagliches Raumklima und krperliches Wohl-
befi nden, indem im Winter die Klte drauen bleibt
und im Sommer mglichst wenig Hitze durch Dach
oder Wand dringt. Nebenbei bewahrt sie auch die
Baukonstruktion vor extremen Temperaturschwan-
kungen und Feuchteeinwirkungen mit den damit
verbundenen Folgeschden.
Dabei funktionieren die heute marktblichen Dm-
mungen nach dem Prinzip einer in hohem Mae
wrmedmmenden Struktur, die Platz lsst fr Luft
oder Gaseinschlsse.
Gebude als Ganzes betrachten
Bei allen bauphysikalischen Details darf das Ge-
bude als Ganzes nicht aus den Augen verloren
werden. Neben den tragenden Wnden und dem
Dach treten noch weitere Bauteile in Kontakt mit
der Auenluft: die erdberhrten Bauteile, die Ge-
schossdecken im Bereich von Aufl agern und Ein-
schnitten wie zum Beispiel bei einer Loggia. Und
natrlich Fenster, Rollladenksten oder Tren.
26
Der beste Wrmeschutz ist dabei eine konstrukti-
ve thermische Trennung, sprich: Durchbrche durch
die Wand sollten vermieden werden. Was bei einem
vorgehngten Balkon oder beim auen angebrach-
ten Rollladenkasten kein Problem ist, lsst sich
bei anderen Bauteilen gar nicht oder nur mit gro-
em Aufwand und hchster handwerklicher Sorg-
falt erreichen. Selbst Innenbauteile bentigen eine
Dmmung, nmlich dann, wenn sie an Rume an-
grenzen, zu denen ein starkes Temperaturgefl-
le besteht. Neben Energieverlusten drohen bei der
Auskhlung von Bauteilen die gefrchteten Wrme-
brcken und in deren Folge Feuchtigkeitsbildung,
Stockfl ecken und Schimmelbefall.
Auenhlle vor Wetter schtzen
Die Auenhlle des Hauses ist dem Wetter gnaden-
los ausgesetzt. Das fhrt dazu, dass im Lauf der
Zeit die Farben verblassen und der Putz sprde und
schmutzig wird. Lediglich ein neuer Anstrich und
eine Ausbesserung des schadhaften Putzes sind aus
energietechnischer Sicht viel zu wenig. Sanieren Sie
gleich richtig und versehen Sie Ihre alten Fassade
mit einer Wrmedmmung. Denn allein das kann Ihre
jhrlichen Heizkosten deutlich senken.
Einzige Chance: Innendmmung
Bei denkmalgeschtzten Fassaden darf hufi g kei-
ne Dmmung von auen aufgebracht werden. Als
einzige Mglichkeit bleibt damit nur die Dmmung
von innen, sofern diese Manahme denkmalvertrg-
lich ist. Wichtig ist hier das sorgfltige Anbringen
eine Dampfsperre, um Feuchteschden zu vermei-
den. Aus diesem Grund sollte die Innendmmung
nur von Fachleuten ausgefhrt werden.
Dcher von auen dmmen
Neben der Auenwand bietet auch die nachtrgli-
che Dachdmmung erhebliches Energieeinspar-
potenzial. Am besten wird die Dmmschicht wie
bei der Fassade als Auenhaut angebracht. Hier
bildet die Dmmschicht eine durchgehende Ebe-
ne direkt unter der Dacheindeckung. Wenn ohnehin
eine neue Dacheindeckung ansteht, ist die Aufspar-
rendmmung die beste Lsung.
Dach-Dmmung von innen
Die Innendmmung ist vor allem zur Komplettierung
des Wrmeschutzes beim Dachausbau sinnvoll. Am
hufi gsten wird dabei die Dmmung zwischen den
Sparren angewendet. Da hier die Dmmstoffstrke
oft durch die Sparrentiefe begrenzt wird, sollte eine
Zwischensparrendmmung mit einer Dmmung un-
ter den Sparren kombiniert werden. Die Sparren bil-
den sonst Wrmebrcken, die den Wrmeschutz
deutlich verschlechtern. Diese Verpfl ichtung besteht
nicht bei Husern mit bis zu zwei Wohnungen, so-
fern eine der Wohnungen vom Eigentmer selbst
27
Fenster, Rolllden, Haustechnik
Besonders hohe Wrmeverluste treten an den Fens-
tern auf. So strmt beispielsweise durch einfach ver-
glaste Fenster nahezu doppelt so viel Wrme nach
auen wie durch zweifach verglaste Fenster. Daher
sind gute Fenster die effi zienteste Methode, Energie
zu sparen.
Eine weitere Schwachstelle in der Auenwand stel-
len die Rollladenksten dar. Hier knnen durch den
nachtrglichen Einbau von Dmmstoffen Energie-
verluste reduziert und Zugluft ins Rauminnere ver-
mieden werden.
Neben der Sanierung der Gebudehlle knnen
auch durch die Modernisierung der Haustechnik er-
hebliche Einspareffekte erzielt werden (siehe Kapitel
Bauen und Umwelt).
bewohnt wird. In diesem Fall muss nur bei einem
Eigentmerwechsels nachtrglich gedmmt wer-
den.
Kellerdecken richtig isolieren
Sptestens beim Spielen mit dem Nachwuchs auf
dem Wohnzimmerfuboden fllt in schlecht ge-
dmmten Gebuden die Fuklte auf. Weil die Kel-
lerdecke hufi g gar nicht oder nur gering gedmmt
ist, ent stehen relativ niedrige Temperaturen an der
Fu bodenoberfl che.
Die einfachste Art der nachtrglichen Wrmedm-
mung von ebenen Massivdecken ist das Ankleben
oder Andbeln von Styroporplatten an der Decken-
unterseite. Die Dmmstoffdicke richtet sich hufi g
nach der vorhandenen Raumhhe im Keller und der
verbleibenden Hhe von Fenster- und Trsttzen.
28
Denkmal umfasst verschiedene Denkmalgruppen
wie etwa die Baudenkmler mit den historischen
Ausstattungsstcken, Ensembles, technische Bau-
denkmler, historische Gartenanlagen, bewegliche
Denkmler und Bodendenkmler. Baudenkmler
sind bauliche Anlagen (oder Teile davon) ein-
schlielich dafr bestimmter historischer Ausstat-
tungsstcke wie etwa Tren, Fenster, Bden und
Decken. Auch bewegliche Objekte wie beispiels-
weise Mbel oder Teppiche knnen historische
Ausstattungsstcke sein, wenn sie mit dem Raum
eine Einheit von Denkmalwert bilden. Zu den Bau-
denkmlern kann auch eine Mehrheit von baulichen
Anlagen gehren, und zwar selbst dann, wenn
nicht jedes Einzelgebude schtzenswert, aber das
Orts-, Platz- oder Straenbild insgesamt erhaltens-
wrdig ist. Diese Form des Denkmals wird als En-
semble bezeichnet.
Technische Baudenkmler knnen u.a. Verkehrs-
anlagen, Fabrikationssttten sowie Maschinen
und Gertschaften sein. Auch historische Park-
oder Gartenanlagen als eigenstndiges Werk
der Gartenbaukunst oder als Bestandteil eines
Einzeldenkmals sind Denkmler. Bewegliche Denk-
mler sind zum Beispiel Gemlde, Skulpturen,
Mbel usw., sofern sie keine historischen Aus-
stattungsstcke sind. Bodendenkmler sind be-
wegliche und unbewegliche Denkmler, die sich im
Boden befi nden oder befanden. Allein im Land-
kreis Traunstein befi nden sich rund 2500 Baudenk-
mler, und jedes fr sich, vom Bildstock bis zur
Klosteranlage, ist ein Zeugnis unserer Kultur und
Tradition. Dieses nachhaltige Erbe wird in der 2007
erschienen Denkmaltopographie (Denkmler in
Bayern: Landkreis Traunstein Band 1 und 2) aus-
fhrlich in Wort und Bild dokumentiert und vorge-
stellt.
DENKMALSCHUTZ
Denkmalpfl ege und Denkmalschutz
Oft wird der Begriff Denkmalschutz nur mit strengen
Aufl agen, hohen Zusatzkosten und Einschrnkun-
gen der persnlichen Freizgigkeit in Verbindung
gebracht. Die positiven Aspekte wie etwa kosten-
lose Beratung vor Ort und fi nanzielle Untersttzung
von Seiten des Staates und der Kommunen werden
dabei bersehen.
Das Landratsamt als Untere Denkmalschutzbehr-
de im Landkreis Traunstein ist immer bemht, ge-
meinsam mit dem Denkmaleigentmer und dem
Bayerischen Landesamt fr Denkmalpfl ege sinn-
volle und denkmalgerechte Konzepte zu entwickeln
und die darauf basierende Umsetzung der Manah-
men zu begleiten.
Was ist ein Denkmal?
Das Bayerische Denkmalschutzgesetz defi niert
Denkmler als von Menschen geschaffene Sa-
chen oder Teile davon aus vergangener Zeit, deren
Erhaltung wegen ihrer geschichtlichen, knstleri-
schen, stdtebaulichen, wissenschaftlichen oder
volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allge-
meinheit liegt (Art.1Abs.1DSchG). Oft erschliet
sich die Bedeutung eines Denkmals nicht auf den
ersten Blick, da bei der Beurteilung der Denkmal-
eigenschaft die Gre oder der Wert des Objekts
keine entscheidenden Rollen spielen. Der Begriff
29
Die Denkmalliste
Die bekannten Bau- und Kunstdenkmler, Boden-
denkmler und beweglichen Denkmler sind in der
bayerischen Denkmalliste verzeichnet. Sie kann im
Landratsamt oder bei den Gemeinden eingesehen
werden. Unabhngig davon kann es sein, dass ein
Gebude Denkmaleigenschaft besitzt, obwohl es
(noch) nicht in der Liste eingetragen ist.
Die endgltige Beurteilung, ob es sich bei einem
Gegenstand oder einer baulichen Anlage um ein
Denkmal handelt, obliegt dem Bayerischen Landes-
amt fr Denkmalpfl ege, das die Denkmalliste von
Amts wegen fhrt und fortschreibt. Seit kurzem ist
es auch im Internet mit dem BayernViewer-Denkmal
(http://www.blfd.bayern.de) mglich, die kartogra-
fi sche Darstellung der Bau- und Bodendenkmler
des Landkreises samt Listentext und Bildmaterial
einzusehen.
Der richtige Weg zum denkmal-
pfl egerischen Bescheid
Wer an einem Denkmal Instandsetzungs- oder
nderungsmanahmen vornehmen will, braucht
eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis und/oder
eine Baugenehmigung. Dies gilt sowohl fr das
uere wie auch im Inneren. Auch Manahmen
in der Nhe von Baudenkmlern oder im Ensem-
ble bedrfen einer Erlaubnis, wenn sich diese
auf den Bestand oder das Erscheinungsbild aus-
wirken.
Bitte wenden Sie sich zur Abklrung deshalb recht-
zeitig vor Beginn der Arbeiten an uns. Beschrei-
ben Sie Ihr Vorhaben und fragen Sie nach, ob dafr
eine Baugenehmigung oder eine denkmalschutz-
rechtliche Erlaubnis erforderlich ist. Das Landrats-
amt stellt im Regelfall den Kontakt zum Landesamt
fr Denkmalpfl ege her. Die Beratung und Betreu-
ung von Denkmaleigentmern und Behrden erfolgt
im Rahmen regelmig stattfi ndender Sprechtage
zwischen dem Bayerischen Landesamt fr Denk-
malpfl ege und dem Landratsamt Traunstein. Den
zustndigen Referenten der Praktischen Bau- und
Kunstdenkmalpfl ege werden die aktuellen Bauan-
trge bzw. Erlaubnisantrge zur fachlichen Beurtei-
lung vorgelegt, die denkmalpfl egerische Stellung-
nahme fl iet dann in die Entscheidung der Unteren
Denkmalschutzbehrde ein. Gegebenenfalls werden
bei Vernderungs- oder Restaurierungsmanahmen
Ortsbesichtigungen durchgefhrt, in denen auch
persnliche Beratungen von Bauherrn und Architek-
ten stattfi nden.
Als Leitfaden kann Ihnen folgende Vorgehensweise
dienen:
1. Defi nieren Sie fr sich Ihre Ziele oder Planung.
2. Informieren Sie das Landratsamt Traunstein von
Ihren Absichten.
3. Es folgt ein Beratungsgesprch vor Ort mit dem
zustndigen Gebietsreferenten des Landesamts
fr Denkmalpfl ege und des Landratsamts Traun-
stein.
4. Lassen Sie darauf basierend ein Planungskon-
zept bzw. eine Kostenermittlung durch ein Archi-
tekturbro oder einen Handwerksbetrieb erstel-
len.
30
5. Es folgt gegebenenfalls eine Abstimmung des
endgltigen Konzepts mit dem Landratsamt
Traunstein und dem Gebietsreferenten des
Landesamts fr Denkmalpfl ege.
6. Reichen Sie den Bau- oder Erlaubnisantrag ber
die Gemeinde ein.
7. Darauf folgt der Genehmigungs- oder Erlaubnis-
bescheid durch das Landratsamt.
8. Die Durchfhrung der Manahme erfolgt gege-
benenfalls mit einer Betreuung durch den zu-
stndigen Gebietsreferenten vom Landesamt.
Frderung denkmalpfl egerischer
Manahmen
Fr die Erhaltung, Sicherung und Restaurierung
von Denkmlern, die sich nicht im Eigentum des
Staates befi nden, knnen direkte Zuschsse ber
das Landratsamt vom Staat beantragt werden.
Auch die Gemeinden, der Landkreis Traunstein
und der Bezirk Oberbayern beteiligen sich im Rah-
men ihrer fi nanziellen Mglichkeiten. Die Zuschs-
se kommen Privatpersonen, aber auch kommuna-
len Gebietskrperschaften oder Kirchen zugute.
Ein Rechtsanspruch auf Frderung besteht aller-
dings nicht, die Entscheidung erfolgt vielmehr nach
pfl ichtgemem Ermessen. Die Hhe der Zuschs-
se richtet sich vor allem nach der Bedeutung und
Dringlichkeit des Einzelfalls, der Finanzkraft des Ei-
gentmers, nach der Zahl der vorliegenden Antr-
ge und natrlich auch nach den bereitstehenden
Haushaltsmitteln.
Auerdem werden Manahmen an Denkmlern durch
Steuererleichterungen in Form von Abschreibungs-
mglichkeiten gefrdert. Die Abschreibungsmglich-
keiten richten sich nach den Nutzungsverhltnissen.
Ausknfte darber knnen das zustndige Finanzamt
und das Bayerische Landesamt fr Denkmalpfl ege er-
teilen. Wenn ausnahmsweise die Grenze der Zumut-
barkeit fr die Erhaltung eines besonders bedeutenden
Denkmals berschritten wird, kann das Bayerische
Staatsministerium fr Wissenschaft, Forschung und
Kunst aus dem so genannten Entschdigungsfonds
eine fi nanzielle Beteiligung in Betracht ziehen.
Wichtig im Zusammenhang mit Frderungen ist: Es
werden nur die Kosten bezuschusst, die bedingt
durch denkmalpfl egerische Aufl agen den blichen
Erhaltungsaufwand bersteigen. Auerdem knnen
Finanzierungshilfen nur gewhrt werden, wenn die
Manahmen vor ihrer Durchfhrung mit dem Baye-
rischen Landesamt fr Denkmalpfl ege abgestimmt
und die Antrge fr Zuschsse vor Beginn der Ma-
nahmen bewilligt sind bzw. die Freigabe des vorzei-
tigen Baubeginns schriftlich vorliegt.
Ihre Ansprechpartner im Landratsamt Traunstein
sind:
Herr Seeholzer (Bautechnik), Tel.: 0861/58-262
rupert.seeholzer@lra-ts.bayern.de
Herr Disterer (Verwaltung), Tel.: 0861/58-420
robert.disterer@lra-ts.bayern.de
Frau Nitsch (Zuschusswesen), Tel.: 0861/58-226
yvonne.nitsch@lra-ts.bayern.de
31
Allgemein
Wesentlich an einem gelungenen Garten ist ein von
Pfl anzen gebildeter Raum. Nur in einem solchen
Auenbereich fhlen wir uns geborgen und der Na-
tur nahe. So verschieden auch die Gestaltungsauf-
fassungen sein mgen, der Weg dahin ist nur selten
ohne vorherige Planung zu erreichen.
Welche Grundgedanken bei Gartenplanungen wich-
tig sind, auf was es im wesentlichen dabei an-
kommt, das sollen Ihnen die folgenden Informatio-
nen nahe bringen.
Wnsche
Sehr wichtig ist, dass Sie sich vor der Planung dar-
ber im Klaren sind, welchen Funktionen der Garten
dienen soll:
Wohn- und Ziergarten? Kindgerecht? Wasser im
Garten? Obst? Gemse? Terrasse? Sicht-
schutz? Formale Vorstellungen? Abgrenzungen?
Zeitaufwand fr Pfl ege? usw.
Umsetzung im Plan
Sinnvoll ist es, wenn Sie sich eine mastabsgerechte
Skizze des Grundstcks mind. im Mastab 1:200 mit
dem vorhandenen Bestand anfertigen. Damit knnen
Sie dann verschiedene Mglichkeiten in Bezug auf
Gelndeeinteilung, Wegefhrung, Bepfl anzung und
sonstige Garteneinrichtungen ausprobieren.
Bodenmodellierung
Ein ebenes Grundstck ist am leichtesten zu
gestalten, wirkt aber dadurch auch schnell lang-
weilig. Durch eine leichte Modellierung kann es
interessanter und abwechslungsreicher gestaltet
werden.
Ein Gartenraum wirkt wesentlich grer, wenn er
leicht ausgemuldet ist. Mit einem sanft geformten
Erdwall schaffen Sie rumliche Geborgenheit, und
grere Grten knnen Sie mit kleinen Anhhen ge-
schickt gliedern.
Allerdings mssen Sie die natrlichen Gelndege-
gebenheiten bercksichtigen und die Dimensionen
wahren. Zu hohe und steile Aufschttungen wirken
meist unharmonisch.
Die Grundstcksgestaltung bei Hanglangen ist da-
gegen oft problematischer. Auf alle Flle sollten
Sie hohe und steile Bschungen oder Sttzmauern
mglichst vermeiden. Besser ist es, ebene Flchen
nur so gro wie ntig anzulegen (z.B. Terrasse) und
die Hhenunterschiede durch leicht fallendes Ge-
lnde und Terrassierungen auszugleichen. Trocken-
mauern, mit blhenden Posterstauden bepfl anzt,
sind fr diese Zwecke hervorragend geeignet und
bieten zustzlichen Lebensraum fr Eidechsen und
zahlreiche Insektenarten.
GARTENGESTALTUNG
32
wo sie es wnschen, Geborgenheit, Privatsphre
und eine gewisse Abgrenzung schaffen.
Gartenrume knnen Sie durch Bume, Strucher
und Hecken bilden, allerdings brauchen diese eine
gewisse Zeit, bis die erwnschte Raumwirkung er-
reicht wird.
Zustzlich knnen Sie bei greren Grundstcken
Erdwlle, Hgel oder Mulden zur Gliederung ver-
wenden.
Bei beengten Situationen knnen Sie auch freiste-
hende Trennwnde mauern oder aus Holz sowie
Rankgitter und Pergolen gute Elemente zur Raum-
bildung einsetzen.
Der Vorgarten
Vorgrten fallen, besonders in Siedlungen, oft sehr
schmal aus. Doch sie sind Teil des Straenraums
und deshalb fr das Ortsbild sehr wichtig. Wenn der
Verkehr dies zulsst, sollten Sie Vorgrten mglichst
nicht einzunen. Dadurch knnen diese wie ein Teil
der ffentlichen Grnfl chen wirken. Besonders der
Eingangsbereich eignet sich gut fr die Bepfl anzung
mit Bltenstauden. Sowohl fr schattige als auch
fr sonnige Bereiche gibt es geeignete Stauden, die
ber das ganze Jahr immer wieder neue Blhas-
pekte bieten.
Bodenbehandlung
Der Mutterboden ist kostbar und muss sorgfltig
abgetragen und in Mieten von nicht mehr als drei
Meter Breite und 1,5 Meter Hhe gelagert werden.
Zum Schutz vor Sonne und Erosion empfi ehlt es
sich, die Erdmiete mit Grndngungspfl anzen (z.B.
Senf, lrettich und Phazelia) einzusen.
Die hufi gsten Pfl anzenschden entstehen durch
verdichtete, staunasse Bden. Deshalb ist es sehr
wichtig, von Baumaschinen verdichtete Bden vor
Aufbringen der Humusschicht tiefgrndig zu lockern.
Es gengt, den Oberboden (Humus) in einer Schicht-
dicke von 1015 Zentimeter bei Rasen und 2550
Zentimeter bei sonstigen Pfl anzfl chen aufzubringen.
Zu schwere Bden knnen mit Sand durchlssiger
und zu leichte oder humusarme Bden mit Grn-
gutkompost (2030 l/qm) verbessert werden.
Grundstzlich ist es ratsam, den Nhrstoffgehalt
des Bodens, vor der Anlage des Gartens durch ei-
ne Bodenuntersuchung bestimmen zu lassen.
Raumbildende Elemente
Die ein Haus umgebenden Freifl chen sind anfangs
im Regelfall von allen Seiten einsehbar. Man fhlt
sich wie auf dem Prsentierteller. Um dem entge-
genzuwirken, mssen Sie Rume schaffen, die dort,
33
Die Befestigung knnen Sie je nach Nutzungsinten-
sitt whlen: Rasenwege, Trittplatten, Schotter, Rin-
de, Pfl aster- oder Plattenbelge. Nach Mglichkeit
sollten Sie hier in der Region vorkommende Mate-
rialien verwenden. Eher fremd wirken rote und sehr
helle Belagoberfl chen. Geschwungene Wege wir-
ken immer geflliger als geradlinige.
Wasseranlage
Wasser ist nicht nur fr das Wachstum der Pfl an-
zen wichtig, sondern auch als belebendes Garten-
element. Ob Brunnen sprudeln oder Libellen ber
einem Gartenteich schwirren sollen, hngt ganz von
Ihren persnlichen Wnschen ab. Trinkwasser wird
in Zukunft ein immer kostbareres Gut, deshalb lohnt
es sich fr Sie auf alle Flle, eine Regenwassersam-
melanlage einzuplanen.
Einfriedungen
Zune sollten Sie nur dann aufstellen, wenn sie
wirklich notwendig sind.
Als Material kommt im lndlichen Raum nur Holz
in Betracht, sei es in Form von Latten, Halbrund-
hlzern oder Hanicheln. Eine chemische Impr-
gnierung oder ein Anstrich ist aus Grnden des
Holzschutzes nicht erforderlich, weil dadurch die
Lebensdauer nur unwesentlich verlngert werden
Meist reicht der Platz auch noch fr einen kleinkro-
nigen