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FinanzPortDer Service-Newsletter von n-tv, Ausgabe Oktober 2012
plus n-tv Depot Check
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zurzeit haben es Sparer schwer. Zuletzt gab es nach Zahlen der FMH Finanzberatung für 5 000 Euro auf dem Tagesgeld-konto bei rund 40 großen Banken
im Schnitt 1,24 Prozent Zinsen. Die Inflation in Deutschland lag bei zwei Prozent. Bei solchen Sätzen angelegt, schwindet also das Vermögen. Was tun? Einige Institute bieten für Neu-kunden teils viel bessere Konditionen.
Also wechseln? Meist läuft die Beloh-nungszeit mit hohem Zins rasch aus. So verwundert es kaum, dass nach einer GfK-Erhebung im Auftrag der Barclays Bank nur 17 Prozent der Spa-rer regelmäßig neue Tagesgeldkonten eröffnen. Anleger sollten prüfen, wie hoch die Liquiditätsreserve sein muss, und Alternativen suchen. Beispiels-weise Fonds mit Unternehmensanlei-hen oder Pfandbriefen, deren Rendite über der Inflationsrate liegt.Ihre
Carola Ferstl
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Das „Schwarzbuch Banken und Finanz
vertriebe“ der Verbraucherzentralen
be schreibt unseriöse Finanzprodukte
sowie Fälle falscher Beratung. Mangel
hafte Beratung gibt es in allen Finanz
instituten. Es
kommt auf den
konkreten Bera
ter an. Wichtig
ist, dies frühzei
tig zu erkennen.
176 Seiten, 11,90
Euro, www.vz
ratgeber.de
TNS Emnid hat im Auftrag der Invest
mentbank Goldman Sachs deutsche
Anleger befragt und gelangte zu über
raschenden Ergebnissen. Zwar rechnet
etwa die Hälfte der Befragten damit,
dass die Märkte mindestens noch fünf
weitere Jahre stark schwanken. Doch
ein Drittel der Anleger hält Deutsch
land für die sicherste Volkswirtschaft
der Erde – vor der Schweiz. Für fast drei
Viertel der Befragten sind trotz Euro
Krise Anlagen in Schwellenländer ris
kanter als Investments in europäische
Industrieländer.
Vorsicht ratsamDie Verbraucherzentralen geben Tipps gegen schlechte Beratung.
Anleger zufriedenEine Umfrage beweist: Deutsche Anleger halten Europa die Treue.
Carola Ferstl, n-tvwww.carolaferstl.de
FONDS & DIREkTINVESTmENTSDie Preise von Gold, Silber und anderen Rohstoffen steigen. Wie Anleger profitieren. 03
UNTERNEhmENChemiekonzern Lanxess: starke Kursentwicklung auch dank Fantasie durch neue, grüne Reifen. 12
n-tv TESTSGirokonten, Beratung zur Altersvorsorge, Darlehen und Anlagebanken im Test. 07
DEpOT-ChECkWie Anleger ihre Risikobereitschaft ganz einfach einschätzen können. 11
STANDpUNkTE & mEINUNgENGastbeiträge von Jens Luther, Vorstand der HEK, und Dirk Heß, Derivateexperte bei Citi. 09
BöRSENSpIELNach Ende der Anmelde-frist können Anleger bei Eniteo.de ihr Muster-depot verwalten. 06
Lesen Sie im großen Spezial, was Sie jetzt über die neuen Unisex-Tarife wissen müssen.
n-tv SpezialPortSpezialPortDer Service-Newsletter von n-tv, Sonderausgabe Oktober 2012
Gleich gut abgesichertWas die neuen Unisextarife für
Versicherungsverträge und die
Policenwahl bedeuten
Musterdepots ganz einfach mobil verwalten Eniteo TV: mit wöchentlichen Tipps zu aktuellen Derivate-Trends – jeden Freitag ab 16:30 Uhr
TraderDaily Video: die tägliche DAX-Analyse der DZ BANK Experten – jeden Morgen ab 8:30 Uhr
Derivate und Hebelprodukte der DZ BANK einfach und schnell finden
Jetzt haben Sie die Börse in der Hand:
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Eniteo TV mobil nutzen!
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n-tv FinanzPort Oktober // 2012
preis bietet sich Anlegern aus unserer
Sicht nach wie vor eine attraktive
Investmentchance“, sagt Evy Hambro,
Manager des BGF World Gold Fund.
„Basierend auf mehreren Kennzahlen
sind Goldaktien derzeit günstig bewer-
tet“, so Hambro. „Dank starker Margen
in der Goldminenbranche können die
Unternehmen heute Rekordgewinne
einfahren.“ Auch Koen Straetmans,
Rohstoffexperte bei ING Investment
Managers, sieht Edelmetall gegen-
S eit Beginn der Krise setzen Anleger
auf Edelmetalle, motiviert vor
allem durch Angst vor steigender Infla-
tion. 2011 kletterte der Goldpreis um
rund 29 Prozent, insgesamt war es das
zehnte Jahr in Folge mit kräftigem
Anstieg. Viele Anleger entscheiden sich
für Direktinvestments (siehe Kasten
nächste Seite). Sie kaufen physisches
Gold, um es zu einem späteren Zeit-
punkt gewinnbringend zu veräußern.
Vorteile: Gold hat einen eigenen Wert
und kann als Zahlungsmittel eingesetzt
werden. Zudem ist der Veräußerungs-
gewinn abgeltungsteuerfrei.
GÜNSTIG BEWERTETE GOLDAKTIEN Dagegen verzichten sie auf Dividenden,
die Aktien von Unternehmen einbrin-
gen, welche sich auf Abbau oder Wei-
terverarbeitung von Gold spezialisieren.
Bei ihnen ist der Einstiegszeitpunkt
günstig. „Mit der niedrigen Bewertung
von Goldaktien im Vergleich zum Gold-
Gefragte RohstoffeOb Edel- und Industriemetalle oder Energieträger – langfristig sprechen einige Argumente für steigende Preise. Wie Anleger davon profitieren können.
FONDS & DIREKTINVESTMENTS
Goldbarren: Anders als die Kurse von Unternehmen aus der Goldbranche hat sich der Preis für das Edelmetall zuletzt positiv entwickelt.
VIELE MÖGLICHKEITEN, IN ROHSTOFFE ZU INVESTIEREN
Name KAG/Anbieter ISIN Art Wertentwicklung*1 Jahr
100 g Goldbarren Index-Zertifikat Platino DE000A1KK980 Endlos-Zertifikat 10,6 %
BGF World Gold Fund BlackRock LU048222320 Aktienfonds - 1,6 %
Erste Group Edelmetall Basket Erste Group Bank AT000B004700 Endlos-Zertifikat 10,6 %
UBS ETF Stoxx Gl. Rare Earth UBS LU0671492899 Indexfonds -32,7 %**
* gerundet , ** 6 Monate (Neuauflegung) Quelle: teleboerse
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n-tv FinanzPort Oktober // 2012FONDS & DIREKTINVESTMENTS
wärtig als gute Anlage an: „Durch die
unkonventionellen Strategien der Euro-
päischen Zentralbank, zum Beispiel mit
dem Ankauf von Euro-Anleihen, wird
der Realzinsvorteil weiter niedrig blei-
ben.“ Dies unterstütze die Nachfrage
nach Goldinvestments. Rohstofffonds
spekulieren auf die Preisentwicklung
etwa von Gold, Kupfer oder Agrargü-
tern. Neben Edelmetallen liegt der
Fokus vieler Fonds auf der Energiege-
winnung, sie setzen auf Rohöl oder
Erdgas. „Erdgas nimmt bei uns derzeit
mit rund zehn Prozent eine große Posi-
tion ein“, sagt Iwan Brouwer, Portfoli-
omanager des Fonds ING Commodity
Enhanced. Er orientiert sich bei der
Gewichtung der Titel an seiner Bench-
mark, dem Dow Jones UBS Commodity
Total Return Index. Andere Rohstoffe
könnten ebenso lohnen, etwa Selten-
erdmetalle, die zur Herstellung von
Smartphones oder Flachbildschirmen
benötigt werden. Seit rund einem Jahr
gibt es einen börsennotierten Index-
fonds auf die Spezialmetalle, den UBS-
ETF Stoxx Global Rare Earth. Er bildet
die Wertentwicklung des Stoxx Global
Rare Earth Index ab und umfasst
Unternehmen weltweit, die mindestens
30 Prozent ihres Umsatzes mit dem
Abbau und der Produktion Seltener
Erden erwirtschaften.
STEIGENDE NACHFRAGE IN CHINAAuch fossile Brennstoffe dürften künf-
tig teurer werden. Die Internationale
Energieagentur schätzt, dass der Ölver-
brauch trotz Förderung alternativer
Energien von 85 Millionen Barrel pro
Tag 2011 auf täglich 105 Millionen Bar-
rel bis 2030 steigen wird. Nach den Ver-
einigten Staaten ist China der größte
Ölverbraucher, beim Kohlekonsum
liegt China weltweit an der Spitze. Die
Rohstoffe sind begrenzt, die Nachfrage
bleibt weiterhin stark: Langfristig ori-
entierte Anleger können profitieren.
Goldmine in Australien: Die Aktien von Unternehmen aus der Goldindustrie sind zurzeit günstig bewertet.
Handfeste AlternativeIn Metalle und Seltene Erden können Anleger auch physisch investieren.
Z insen sind bei physischen Invest-
ments Fehlanzeige. Aber auf Ren-
dite muss der Anleger trotzdem nicht
verzichten, denn das Metall steigt im
Wert, wenn die Nachfrage boomt.
Edelmetalle sind bei Anlegern schon
längst etabliert. Es gibt sie als Barren
oder auch als Goldtafeln, von denen
Stückchen für Stückchen abgebrochen
werden kann, falls dies einmal nötig
wird. „Gold – aber auch Silber, Platin
und Palladium – sind als Wertanlage
begehrter denn je. Die Nachfrage nach
handfesten Werten steigt unaufhör-
lich“, sagt Georg Steiner, Leiter des
Geschäftsbereichs Edelmetall-Halb-
zeuge/Recycling bei Heimerle + Meule.
„Dem Bedarf privater und institutio-
neller Anleger nach Edelmetallen wird
mit innovativen Investmentprodukten
in formschönen Designs nachgekom-
men.“ Auch Technologiemetalle und
Seltene Erden gibt es inzwischen als
physische Investments. „Physische
Rohstoffanlagen sind stabil und trans-
parent“, sagt Matthias Rüth, geschäfts-
führender Gesellschafter von Tradium,
einem der größten Händler für Tech-
nologiemetalle und Seltene Erden in
Europa. Ein weiterer Vorteil: „Auch
wenn die Nachfrage schwankt, kann
der Wert dieser Anlageprodukte nie auf
null fallen“, so Rüth. Über seine Part-
nergesellschaft Metlock können die
Investoren Gallium, Indium oder Neo-
dym sicher lagern – in einem eigens
dafür umgebauten Bunker aus dem
Zweiten Weltkrieg. Smartphone: Anleger investieren mit Sel-tenen Erden in große Wachstumsmärkte.
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BÖRSENSPIEL n-tv FinanzPort Oktober // 2012
Hilfreiche AppEniteo.de, die Derivateplattform der DZ Bank, hat ihren Service erweitert: Mit der Eniteo.de App haben Anleger stets einen direkten Draht zur Börse.
teo.de App haben Anleger die Börse
buchstäblich in der Hand. Das Trader-
Daily Video zeigt eine tägliche Dax-
Analyse der DZ Bank-Experten jeden
Morgen ab 8:30 Uhr. Hinzu kommen
immer freitags Tipps zu aktuellen
Derivate-Trends von Research-Profis
auf Eniteo TV.
MUSTERDEPOT MOBIL VERWALTENDas Musterdepot kann jetzt ebenfalls
von unterwegs am Smartphone erstellt
und verwaltet werden. Es bleibt immer
up to date und synchronisiert Verän-
derungen automatisch auf dem Smart-
phone sowie auf dem Browser.
Auch Karsten Böttcher kann seine
Strategie auf diese Weise jederzeit über-
prüfen. Bestimmt hat er noch Erfolg!
Apple App-Store
Google Android-Store
D ie meisten Anleger freuen sich über
steigende Kurse. Bei Karsten Bött-
cher ist das anders. „Der Markt hätte in
dieser wirtschaftlichen Situation ein-
brechen müssen“, sagt er. Als Teilneh-
mer des AnlageProfi 2012 hat er bisher
vollkommen auf eine pessimistische
Strategie gesetzt: fallende Indizes, sin-
kender Euro-Dollar-Kurs und steigende
Bund Futures. Damit rangiert Böttcher
etwa an 15 000. Stelle aller Mitspieler,
sein Depotwert betrug zuletzt knapp
99 000 Euro. Angesichts des Startkapi-
tals von 100 000 Euro halten sich seine
Verluste damit in Grenzen.
VOLLE KRAFT VORAUS „Meine Strategie hat sich bisher als
fragwürdig erwiesen“, erklärt Böttcher.
Aber er will dabei bleiben: „Meine Posi-
tionen werde ich so eng wie möglich
am Knock-out setzen, um den größt-
möglichen Hebel zu erreichen.“ Er hat
die Hoffnung, doch die vorderen Ränge
des AnlageProfi 2012 zu erreichen.
Mittlerweile ist für den Börsenwett-
bewerb AnlageProfi 2012 die letzte
Runde eingeläutet, die Anmeldefrist ist
verstrichen. Dennoch können Anleger
auch weiterhin auf Eniteo.de neue
Investmenterfahrungen sammeln.
DIE GANZE BÖRSE IN DER HANDAb sofort ist die neue Eniteo.de App im
Apple App-Store beziehungsweise im
Google Android-Store kostenlos abzu-
rufen. Mit diesem Instrument haben
Anleger mobilen Zugriff auf alle wich-
tigen Börsendaten – wo und wann auch
immer sie es wollen. Optimiert für den
mobilen Bedarf und ebenso interessant
wie die Website, bietet die Eniteo.de
App die mediengerechte Ergänzung zur
PC-Version von Eniteo.de. Mit der Eni-
Anleger unterwegs: Mit der kostenlosen App können Börseninformationen immer und überall abgerufen werden.
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n-tv FinanzPort Oktober // 2012n-tv TESTS
Im Voraus Kredit nehmenDeutsche Bank am günstigsten.
Wer vor Ablauf seines Immobilien-
kredits ein Darlehen aufnimmt, um
niedrige Zinsen zu sichern, muss
Aufschläge in Kauf nehmen. Die
FMH Finanzberatung verglich An-
gebote von 13 regionalen und über-
regionalen Banken: Regionalbanken
bieten oft bessere Konditionen, die
besten gab es jedoch bei der Deut-
schen Bank. Mehr: www.n-tv.de
Es gibt viele Gründe, nicht für das Alter vorzusorgen: man ist wohl-
habend und braucht es nicht oder man kann es sich nicht leisten. Oder
man hat kein Vertrauen in die Altersvorsorgeberatung. Wie gut ist die
Beratung in dieser wichtigen Angelegenheit tatsächlich? Das Deutsche
Institut für Service-Qualität testete 15 regionale und überregionale Finanz-
institute. Generell, so eines der Ergebnisse, lässt die Beratung deutlich zu
wünschen übrig. So unterließ es jeder fünfte Berater, den Kunden nach
seinen Einkünften und Lebenshaltungskosten zu fragen – eine wichtige
Voraussetzung, um das
passende Altersvorsor-
geprodukt zu finden.
Beste Beratung gab es
bei der Deutschen
Bank, auf Platz zwei
landete die Berliner
Sparkasse, gefolgt von
der Berliner Volks-
bank. Weitere Informa-
tionen gibt es unter
www.n-tv.de
Altersvorsorge braucht Beratung Viele Finanzinstitute ermitteln den Bedarf unzureichend.
Rentenbescheid: Altersvorsorge ist zwingend notwendig. Doch die Beratung muss stimmen.
Geld fürs Haus: lange Niedrigzinsphase.
Dürftige AnlagezinsenRaboBank bietet am meisten.
Zinsen für Tages- und Festgeld sinken,
nur für Neukunden gibt es bisweilen
gute Angebote. Doch nicht jeder
möchte ständig mit seinem Geld
umziehen. Die FMH Finanzberatung
ermittelte deshalb bei 25 europäischen
Banken jeweils einen Durchschnitts-
zins. Das Ergebnis: Ausländische Ban-
ken bieten bessere Konditionen.
Mehr: www.n-tv.de
Münzstapel: Anleger sollten Einlagensicherung beachten.
Ein Girokonto sollte nichts kosten,
auch nicht die Kreditkarte, es
sollte niedrige Dispozinsen verlangen
und sicheres Online-Banking ermög-
lichen. Auf der Suche nach dem besten
Girokonto verglich das Deutsche Insti-
tut für Service-Qualität 30 regionale
und überregionale Banken miteinan-
der. Auch wenn viele Banken mit
einem kostenlosen Girokonto werben,
fallen oft dennoch Gebühren an, etwa
für Überweisungen. Es zeigte sich, dass
Konten bei Direktbanken günstiger
sind als bei Filialbanken. Wenn Kun-
den nicht auf den Service einer Filiale
verzichten wollen, wird es teurer.
Zudem bestehen große Unterschiede
beim Angebot von Geldautomaten.
Testsieger wurde die Sparda-Bank
West. Mehr unter www.n-tv.de
Günstige KontenWer Girokonten mit viel Service und ohne Gebühren bietet.
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n-tv FinanzPort Oktober // 2012STANDPUNKTE & MEINUNGEN
A nders als Aktien können Anleger
Öl nicht direkt, sondern etwa über
Zertifikate erwerben. Mitentscheidend
für die Kursentwicklung der Zertifikate
sind die Öl-Notierungen am Termin-
markt, den sogenannten Futures. Wenn
die Future-Kurse höher ausfallen, je län-
ger deren Laufzeiten sind, ist von „Con-
tango“ die Rede. Die Marktteilnehmer
erwarten steigende Ölpreise. Umgekehrt
spricht man von „Backwardation“, wenn
die länger laufenden Terminkontrakte
billiger als der aktuelle Preis sind. Dann
gehen die Akteure von fallenden Ölprei-
sen aus. Welche Situation wann eintritt,
hängt von Faktoren wie der Angebots-
und Nachfragesituation, langfristigen
Produktionskosten oder der geopoli-
tischen Großwetterlage ab.
ROLLGEWINNE AUSNUTZENÜberträgt man die Preise der Futures in
eine Grafik, spricht man von der Futures-
kurve. Je nachdem, ob die Kurve steigt
oder fällt, können sich teils erhebliche
Auswirkungen auf die Preise von Öl-
Indexzertifikaten ergeben. Diesen Papie-
ren liegt in der Regel der nächstfällige
Future zugrunde. Um Anlegern eine lang-
fristige Investitionsmöglichkeit in Öl zu
ermöglichen, muss der Future durch den
Emittenten regelmäßig ersetzt werden –
ein Vorgang, der als „Rollen“ bezeichnet
wird. In einer Backwardation-Situation
liegt der Verkaufserlös, der für den kürzer
laufenden Future erzielt wird, über dem
für den länger laufenden Future – Roll-
gewinne sind die Folge. Umgekehrt ist das
Risiko von Rollverlusten gegeben, wenn
Öl in Contango notiert. In diesem Fall
reicht der erzielbare Verkaufserlös für den
fälligen Future nicht aus, um die gleiche
Anzahl des länger laufenden Kontrakts
zu erwerben. Der wichtigste Einflussfak-
tor bei Öl-Investments ist aber die Preis-
entwicklung von Öl selbst. Nur wenn die
Richtung stimmt, kann ein Engagement
auch lohnend sein.
Dirk Heß: Co-Leiter europäischer Vertrieb für Warrants und Zertifikate bei der Citi
Investieren in Öl mittels ZertifikatenWer in Öl-Zertifikaten anlegt, sollte nicht nur den Ölpreis, sondern auch die Kurse am Terminmarkt beobachten. Diese sind mitentscheidend für die Wertentwicklung.
Beitragsautonomie statt PrämienzahlungSeriöser Wettbewerb unter den Kassen als Garant für Vielfalt und Wahlfreiheit.
V or Kurzem drohte dem Gesund-
heitssystem ein Milliardendefizit.
Die gute Konjunktur, die verbesserte
Beschäftigungslage und wegweisende
Entscheidungen der Bundesregierung
haben bewirkt, dass ein Überschuss
entstanden ist. Mehr noch: Jene Kran-
kenkassen, die vorausschauend planen,
ihre Verwaltung effizient ausrichten
und solide wirtschaften, haben die
Leistungen für ihre Versicherten weit
über den gesetzlich vorgegebenen Rah-
men ausweiten können. Angesichts des
einheitlichen Krankenkassenbeitrags
und der Tatsache, dass vorübergehend
keine Kasse mehr einen Zusatzbeitrag
erheben muss, sind Leistungen und
Service zum wichtigen Kriterium bei
der Kassenwahl geworden. Trotz
zusätzlicher Leistungen und gestie-
gener Ausgaben werden besonders
wirtschaftlich operierende Kranken-
kassen wie die HEK in diesem Jahr
sogar einen Überschuss erzielen kön-
nen. So können sie nicht nur ihre
Rücklagen stärken und ihren Mitglie-
dern langfristig einen Zusatzbeitrag
„ersparen“, sondern sogar eine Prämie
zahlen – ein zusätzlicher Wettbewerbs-
vorteil. Weitaus besser wäre es jedoch,
wenn statt des staatlich geregelten Ein-
heitsbeitrags mit Zusatzbeiträgen und
Prämienzahlungen jede Krankenkasse
ihren Beitragssatz wieder selbst
bestimmen könnte. Ein seriöser Preis-
und Leistungswettbewerb unter den
Kassen steuert unser Gesundheitssys-
tem wirksamer als die Politik. Jens Luther: Vorstand der HEK – Hanseatische Krankenkasse
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n-tv FinanzPort Oktober // 2012DEPOT-CHECK
Wie viel Minus ist akzeptabel?Der Zusammenhang von Renditechance und Verlustrisiko ist den allermeisten Anlegern klar. Ein Tool hilft, die eigene Risikobereitschaft einzuschätzen.
von wahrscheinlichen Wertentwick-
lungen für das Depot. Der Nutzer
erhält am Ende eine Spannbreite mög-
licher Renditen für seine Geldanlage,
die er in 70 Prozent der Fälle – also
wahrscheinlich – erzielt hätte. Die
Anlageberatung zum passenden Pro-
dukt gibt das Risikotool jedoch nicht.
www.behavioral-finance.de/Risiko/
S ind Sie konservativ, risikobewusst
oder spekulativ in Bezug auf Ihre
Geldanlage? Mithilfe von Formularen
wollen Finanzinstitute ihre Kunden in
eine Kategorie stecken, um ihnen das
passende Investment vorschlagen zu
können. Doch die Selbsteinschätzung
fällt vielen Anlegern nicht leicht.
SCHWIERIGE SELBSTEINSCHÄTZUNG Wer Erspartes in festverzinsliche Geld-
anlagen investiert, senkt zwar in der Regel
das Risiko, doch die Rendite ist zurzeit
meist mager. Groß ist die Verlockung, auf
chancenreichere Investments zu setzen,
etwa Aktien. Dass diese Geldanlagen auch
ein höheres Risiko mit sich bringen, ist
bekannt – doch niemand möchte gern
zu den Verlierern gehören.
Um Anlegern, die bisher noch keine
Erfahrungen mit chancenreichen
Investments machten, ein Gefühl für
das Risiko zu geben, hat die Universität
Mannheim ein Risikotool entwickelt,
dessen Anwendung wenige Minuten
dauert. „Dieses Instrument soll Pri-
vatanlegern helfen, ihr eigenes Risiko-
profil zu bestimmen“, sagt Wissen-
schaftlerin Christine Kaufmann, die
das Instrument mit konzipiert hat.
Die Anwendung ist denkbar einfach:
Der Nutzer bestimmt die Summe, die
er anlegen möchte, und wie lange er
investieren möchte. Zuletzt legt er fest,
welchen Teil der Summe er sicher und
welchen er in deutsche oder weltweite
Aktien anlegen möchte.
Das Programm hinter diesem Tool
ermittelt nun mithilfe von Börsendaten
der vergangenen 40 Jahre eine Vielzahl
n-tv Ratgeber HIGHTECH: jeden Montag STEUERN & RECHT: jeden zweiten Dienstag im wöchentlichen Wechsel mitBAUEN & WOHNEN: jeden zweiten Dienstag GELD: jeden Mittwoch TEST: jeden Donnerstag FREIZEIT & FITNESS: jeden Freitag
jeweils um 18.35 Uhr
Tresor: Anleger sollten ihre Verlust-toleranz einschätzen können.
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ZWEI JAHRE MIT (MEIST) TRAUMHAFTER KURSENTWICKLUNG
Auf dem Höhepunkt der Krise konnte sich die Lanxess- Aktie den Börsenturbulenzen nicht entziehen. Doch 2010 startete der Titel durch – mit einem Rückschlag um die Jahreswende 2011/2012, als die Sorge um den globalen Absatz stieg. Doch die Aufnahme in den Dax gab dem Kurs neuen Schub.
Quelle: Deutsche Börse
2008 2009 2010 2011 2012
175
150
125
100
75
50
Lanxess AGDax
%
UNTERNEHMEN
Ein Chemiekonzern sieht grünDie Leverkusener Lanxess AG positioniert sich erfolgreich als Retter der Umwelt. Wie das Unternehmen Autofahrern beim Energiesparen hilft.
Produktion von Durethan: Der Hightech-Kunststoff wird zu Granulat verarbeitet und etwa in der Automobil-industrie ein-gesetzt.
soll nun schon 2014 und damit ein Jahr früher als geplant auf 1,4 Milliarden Euro klettern. 2018 sollen es dann bereits 1,8 Milliarden Euro werden. „Wir haben Lanxess zu einem Wachs-tumsunternehmen transformiert“, bekrä"igt Vorstandschef Axel Heit-mann.
Die Erfolgsgeschichte von Lanxess ist umso beeindruckender, als das Unternehmen erst 2004 – mit Milliar-denschulden belastet – aus dem Bayer-Konzern ausgegliedert wurde. Mit der Aufnahme in die erste Börsenliga, den Deutschen Aktienindex (Dax), kann die Aktiengesellscha" zudem mit zusätzlichem Interesse auch instituti-oneller Investoren rechnen. Dem Kurs der Titel sollte das zu weiterem Anstieg verhelfen, sofern die Weltkonjunktur einigermaßen mitspielt. Andernfalls würden die Aktien des Zyklikers ein gutes Stück ausgebremst.
E rsparnisse im Spritverbrauch sind beim Reifen nicht mehr durch Phy-
sik zu erzielen. Da ist Chemie gefragt.“ Wenn der promovierte Chemiker Axel Heitmann über das Projekt „Green Tires“ spricht, kommt der Vorstandschef des deutschen Chemiekonzerns Lanxess in Fahrt. 20 bis 30 Prozent des Ver-brauchs beim Auto ent$elen allein auf den Reifen, so Heitmann. Auch das p$f-$gste Pro$l kann dort nicht mehr helfen. Aber: Mit synthetischer Intelligenz geht noch was. Stark vereinfacht: Die Kau-tschuk-Moleküle sorgen beim Rollen des Reifens für geringere Energieverluste und somit für eine bessere Energiee%-zienz. Auf der anderen Seite absorbiert der Kautschuk bei nassen Strassenver-hältnissen die vorhandene Rollenergie und wandelt sie in Bremsenergie um. Heit mann: „Wir können nun die kon-!iktierenden Eigenscha"en von Rollwi-derstand und Bremswirkung überwin-den.“ Kein Wunder, dass sich die Leverkusener darüber freuen, dass ein Reifen aus dem neuen Lanxess-Material im Test sowohl zur Kra"sto#e%zienz als auch bei der Nassha"ung die EU-Spitzennote A bekam.
GRÜNE MOBILITÄT LÄUFT RUNDDoch das Material für „grüne Reifen“ ist nur eines von vielen Produkten des Chemiespezialisten, der sich zuneh-mend im Nachhaltigkeitsbereich posi-tioniert. Auch Kunststo#e, die Stahlteile im Automobilbau ersetzen können, bie-tet Lanxess an. Das sind zum Beispiel Ölwannen, Lenkstangen, Batteriege-häuse oder ganze Karosserieteile. 17 Prozent des Gesamtumsatzes von 8,8 Milliarden Euro ent$elen im ver-gangenen Jahr auf „grüne Mobilität“.
Im Jahr 2015 könnte die Sparte rund ein Drittel zu den Erlösen beitragen.
BEEINDRUCKENDE STORYUnd auch sonst ist Lanxess auf einem guten Weg. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)
n-tv FinanzPort Oktober // 2012
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CLEVER KONSUMIEREN Wie intelligent können Verbraucher überhaupt sein, die zwar über eine Fülle von Informationen verfügen, diesen jedoch vielfach nicht vertrauen?
„Rechnerisch wird in unserem Land an jedem Tag für vier Milliarden Euro privat gekauft“, schreibt Michael Freytag im Vorwort des von ihm herausgegebenen Sammelwerks „Verbraucherintelligenz“. Darin steckt Wirtschaftskraft, um die sich Unternehmen bewerben. Wie handeln Verbraucher und warum? Wo stehen deutsche Konsumenten zwischen Verbraucherschutz und Marktingstrategien heute und im Jahr 2020? Die im Buchverlag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erschienene Anthologie stellt neueste Erkenntnisse aus diversen Fachrichtungen zum Thema Verbraucherverhalten zusammen, unter anderen aus der Gehirnforschung, Psychologie, den Medien und nicht zuletzt der Wirtschaft. Es soll Konsumenten dabei helfen, eigenes Verhalten zu hinterfragen, und sie über aktuelle Marketingstrategien informieren, um selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen. Abschlie-ßend werden Zielgruppen benannt, und es wird ein Szenario des Ver-braucherverhaltens im Jahr 2020 entworfen. Das Buch richtet sich laut Verlag sowohl an Verbraucher selbst als auch an Experten. Der Herausgeber Freytag ist seit 2010 Schufa-Chef und verfügt über große Mengen an Ver-braucherdaten. www.faz-institut.de
Impressum n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH • Picasso-Platz 1 • 50679 Köln Telefon: 0221/45 63-0 Telefax: 0221/45 63-10 09 • HRB 54606 Amtsgericht Köln, USt-IdNr. DE152510348 Kontaktformular: http://www.n-tv.de/ntvintern/kontakt • n-tv – Mitglied der Mediengruppe RTL Deutschland Geschäftsführer: Hans Demmel Verantwortlich für den Inhalt (i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV): Jochen Dietrich, n-tv Fotos: dpa (1), fotolia (4), iStockphoto (5), JDB (2), n-tv (1), PR (8), veer (1) Vermarktung: Jörg Zimmermann, Tel.: 040/46 88 32-31 • media@finanzport.de • Joanna-Katharina Wedl, Tel.: 040/46 88 32-13 • media@finanzport.de
NACH BÖRSENSCHLUSS n-tv FinanzPort Oktober // 2012
Es beginnt die Zeit des Jahres, in der man sich nach ihnen sehnt: beheizbare Haus-schuhe! Mehrere Firmen sind dieser Sehn-sucht nachgekommen. So gibt es Pantoffeln mit Kabel, die für wenige Minuten an die Steckdose angeschlossen werden und bis zu eine Stunde warm halten – zu beziehen etwa über www.techgalerie.de. Eine Alternative sind Puschen, die für 90 Sekunden in die Mi-krowelle gestellt werden, sodass sich die Füllung aus Leinsamen und Kräutern auf-wärmt und die Füße für eine bis zwei Stun-den warm hält – über www.proidee.de zu beziehen. Preislich bewegen sich die Warm-halter zwischen 30 und 40 Euro.
Wundermittel gegen Eisfüße Die ultimative Alternative zu dicken Socken und Kamillentee in der kalten Jahreszeit.
Beheizbare Haus-schuhe: Verschiedene Modelle lassen sich in der Mikrowelle oder elektrisch aufwärmen.
Verbraucherintelligenz: 29,90 Euro, ISBN-13: 9783899812626
SpezialPortDer Service-Newsletter von n-tv, Sonderausgabe Oktober 2012
Gleich gut abgesichertWas die neuen Unisextarife für Versicherungsverträge und die Policenwahl bedeuten
n-tv SpezialPort Oktober // 2012
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EDITORIAL / INHALT
EditorialUnterschiedliche Versicherungstarife für Männer und Frauen werden ab Dezember nicht mehr angeboten. Ab dann gelten Unisex-Tarife. Das kann Vorteile bieten.
Sobald das !ema Alters-vorsorge über die TV-Bildschirme "immerte, gri#en die meisten Bun-desbürger zur Fernbedie-nung. Das dür$e sich nun ändern. Die politische Diskussion um das Kon-zept Zuschussrente von Ursula von der Leyen haben wohl alle verfolgt.
Damit rückt das !ema private Vorsorge in den Fokus, viele machen sich erst jetzt damit vertraut, dass ihnen möglicherweise eine große Versorgungslücke droht.
Für Frauen sieht die Zukun$ o$ besonders dramatisch aus, zu lückenha$ ist ihre Erwerbsbiogra%e. Höchste Zeit, sich mit Möglichkeiten der %nanziellen Absiche-rung auseinanderzusetzen.Es gibt einen zweiten Grund, es jetzt zu tun: In puncto Versicherungen geht es nun einen Schritt in Richtung Gleichberechtigung. Der Gesetzgeber schreibt vor: Versicherungsprämien dürfen nicht mehr geschlechts-abhängig berechnet werden. O$ kamen Männer bes-ser weg als Frauen, in einigen Fällen war es umgekehrt. Es lohnt sich zu schauen: Mit welcher Variante fahre ich besser? Der n-tv SpezialPort will helfen, einen Überblick über die neue Versicherungswelt zu bekom-men. Wir wünschen eine informative Lektüre!
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
SpezialPortDer Service-Newsletter von n-tv, Sonderausgabe Oktober 2012
Gleich gut abgesichertWas die neuen Unisextarife für Versicherungsverträge und die Policenwahl bedeuten
GLEICHBERECHTIGUNG BEI POLICENAb dem 21. Dezember 2012 gelten neue Tarife für nahezu alle Versicherungsarten. Was bedeutet das für die Versicherten? 04
PRIVATE ALTERSVORSORGEEs gibt viele Möglichkeiten, die drohende Rentenlücke zu schließen: mit einer privaten Renten- oder einer Lebensver-sicherung. Was ist besser? 07
BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNGJeden vierten ereilt es, dennoch sind die wenigsten Menschen gegen Berufsunfä-higkeit versichert. Warum eine Police dennoch lohnt. 10
KRANKENVERSICHERUNGDie Ungleichbehandlung war bei der Krankenversicherung besonders eklatant. Wie Versicherte nun am gün-stigsten fahren. 12
UNFALLVERSICHERUNGSind Männer oder Frauen unfallgefährdeter? Für die Prämie spielt das bald keine Rolle mehr. Wie Versicherte den für sie besten Tarif finden. 14
RISIKOLEBENSVERSICHERUNGDie Familie im Fall des eigenen Todes abzusichern war bisher für Frauen deutlich günstiger. Wenige Tage bleiben, um sich noch alte Tarife zu sichern. 16
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GLEICHBERECHTIGUNG BEI POLICEN
der Unisextarife für abenteuerlich,
Manfred Poweleit, Herausgeber des
Assekuranz-Branchendienstes „map-
report“ bezeichnet das neue Tarif-
pflichtwerk als „offene Männerdiskri-
minierung“.
BETRIFFT DIES NUR NEUE ODER AUCH SCHON BESTEHENDE VERTRÄGE? Für Verträge, die vor dem 21. Dezember
2012 abgeschlossen wurden, bleibt alles
beim Alten. Sie werden im jeweiligen
Männer- beziehungsweise Frauentarif
weitergeführt. Allerdings können sol-
che Verträge nur noch verändert wer-
den, wenn der Versicherungsnehmer
einen gesetzlichen Anspruch auf die
gewünschte Vertragsänderung hat oder
ihm das Recht auf die gewünschte Ver-
tragsänderung in den Versicherungs-
bedingungen eingeräumt wurde.
WAS BEDEUTET UNISEX GENAU?Aktuell entscheidet bei der Kalkulation
von Versicherungstarifen noch der
kleine Unterschied zwischen Männern
und Frauen über Preis und Leistung.
So sind einige Versicherungen für Män-
ner günstiger, andere für Frauen. Der
Gesetzgeber verpflichtet alle Versiche-
rungsunternehmen, ab dem 21. Dezem-
ber 2012 Männer und Frauen bei der
Kalkulation gleichzustellen. Von die-
sem Zeitpunkt an werden für neue
Vertragsabschlüsse nur noch soge-
nannte Unisextarife angeboten – mit
gleichen Beiträgen und gleichen
Leistungen für Männer und Frauen.
WARUM GIBT ES UNISEXTARIFE?Mit Unisextarifen wird die Gleichstel-
lung von Mann und Frau auch auf die
Versicherungstarife ausgeweitet. In
den meisten europäischen Ländern ist
das bereits umgesetzt. Bislang wurden
zur Risikoberechnung genaue versi-
cherungsmathematische und statis-
tische Daten herangezogen – was für
beide Geschlechter zu unterschied-
lichen Beitragshöhen führen konnte.
Ein Beispiel: Frauen leben im Durch-
schnitt fünf Jahre länger als Männer.
Als Folge davon erhalten Männer aus
einer privaten Rentenversicherung bei
gleichen Beiträgen aktuell eine höhere
Rentenleistung. Frauen dagegen zah-
len geringere Beiträge für ihre Todes-
fallabsicherung. Diese Praxis ist nach
dem Urteil des Europäischen Gerichts-
hofs nun nicht mehr zulässig. Unver-
ändert ist es aber möglich, die Beiträge
weiterhin abhängig von Kriterien wie
dem Alter zu gestalten. Kritiker halten
die Begründung für die Einführung
Gleiche Tarife für Mann und Frau: Profitieren können beide Ab Ende 2012 gelten die neuen Unisextarife. Was Versicherte jetzt wissen müssen.
Tauziehen: Gleiche Bedingungen bei Versicherungen.
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GLEICHBERECHTIGUNG BEI POLICEN
NUTZEN VERSICHERER DIE UMSTEL-LUNG, UM KASSE ZU MACHEN?Kein Versicherer weiß im Voraus, wie
sich der Anteil von Frauen und Män-
nern im neuen Unisextarif entwickeln
wird. Im Interesse aller Beteiligten
kalkulieren die Unternehmen daher
bewusst vorsichtig. Dies führt dazu,
dass die neuen Unisextarife in der
Regel nicht genau in der Mitte zwi-
schen den bisherigen Männer- und
Frauentarifen liegen. Übrigens: Wenn
beispielsweise in der Lebensversiche-
rung durch diese neue Kalkulation
Überschüsse entstehen, bekommen die
Kunden sie später über die Gewinnbe-
teiligung wieder zurück.
WO LOHNT SICH EIN ABSCHLUSS NOCH IM JAHR 2012?Rentenversicherungen sind 2012 spe-
ziell für Männer interessant, da sie im
bestehenden Tarif eine höhere Rente
erhalten. „Auch in der privaten Kran-
kenversicherung lohnt sich ein schnel-
ler Abschluss, da aktuell die Beiträge
für Männer in der Regel niedriger sind
als für Frauen“, sagt Versicherungsex-
perte Poweleit. Für Frauen ist aktuell
der Beitrag in der Risikolebensversi-
cherung niedriger als für Männer.
Doch egal ob Mann oder Frau, Risiko-
oder Rentenversicherung: Experten
empfehlen eine generelle Überprüfung
der privaten Vorsorge und Absiche-
rung. Nur so ist es möglich, diese pas-
send zur aktuellen Lebenssituation und
zu den persönlichen Bedürfnissen zu
gestalten.
WIE LANGE KANN ICH DIE ALTEN TARIFE NOCH IN ANSPRUCH NEHMEN?Ab dem 21. Dezember 2012 dürfen nur
noch Verträge mit Unisexkalkulation
im Briefkasten eines Kunden landen.
Einige Anbieter erstellen letztmalig
wenige Tage vorher noch getrennt kal-
kulierte Männer- und Frauenpolicen.
Einige Tarife anderer Anbieter werden
aber bereits deutlich früher umgestellt.
Hierbei ist wichtig: Wer noch von den
Vorteilen eines Männer- oder eines
Frauentarifs profitieren möchte, sollte
sich also unbedingt rechtzeitig beraten
lassen!
DARF ICH VON MEINEM AKTUELLEN TARIF IN UNISEX WECHSELN?Ein Wechsel erfolgt nicht automatisch
– und ist auch nicht bei allen Versi-
cherungsprodukten unbedingt sinn-
voll. Lebensversicherungen beispiels-
weise können nicht umgestellt,
sondern müssten gekündigt und neu
abgeschlossen werden. Die Kündigung
ist oft mit Nachteilen verbunden, da
bisherige Zinsgarantien und Steuer-
vorteile verloren gehen. Eine Kran-
kenversicherung kann jederzeit in
einen gleichartigen Tarif umgestellt
werden. Deshalb sollte eine Absiche-
rung nicht verschoben werden, son-
dern direkt erfolgen. Vor allem Frauen
können Ende 2012 ihren Beitrag in den
neuen Unisextarifen ermitteln lassen
und bei einer Beitragsersparnis den
Vertrag umstellen. In der Unfallversi-
cherung wird ein Wechsel nicht rele-
vant sein. Die neue Unisextarifierung
betrifft nur körperlich berufstätige
Frauen, die in den aktuellen Tarifen
noch günstiger wegkommen.
VERSICHERUNG BEITRAG IN DER REGEL DERZEIT NIEDRIGER FÜR
Private Rentenversicherung Männer
Basis-Rentenversicherung Männer
Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds Männer
Riester-Rente niemanden, da schon seit 2006 Unisex-Tarif
Berufsunfähigkeitsversicherung Männer
Risikolebensversicherung Frauen
Private Krankenvoll- und Kranken zusatzversicherung inkl. Pflegezusatzversicherung Männer
Unfallversicherung körperlich berufstätige Frauen
Kfz-Haftpflichtversicherung Frauen (zum Teil)
Die Tabelle zeigt, bei welchen Versicherungen Männer beziehungsweise Frauen derzeit besser wegkommen und wo sie künftig mit Prämienerhöhungen rechnen müssen.
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PRIVATE ALTERSVORSORGE
Betrag, der monatlich zur Seite gelegt
werden muss. Mehr noch: „Die ganze
Diskussion um den Sinn von privaten
Lebens- und Rentenversicherungen als
wichtiges Element der privaten Alters-
vorsorge und damit einhergehend die
Diskussion über die Einführung der
Unisextarife ist völlig sinnlos, denn ich
sehe keine Alternative für die private
Zusatzvorsorge“, sagt Manfred Powe-
leit, der sich als Herausgeber des Bran-
chendienstes „map-report“ bereits seit
Jahrzehnten mit Versicherungen und
Altersvorsorge beschäftigt.
LIEBER EINE LEBENS- ODER EINE PRI-VATE RENTENVERSICHERUNG?Am sinnvollsten wäre beides. Das Prin-
zip der Kapitallebens versicherung: Der
Versicherungsnehmer sammelt Kapital
an, das im Erlebensfall ausgezahlt wird.
Darüber hinaus beginnt der Schutz der
Hinterbliebenen mit der Zahlung des
ersten Beitrags. Stirbt die versicherte
Person zum Beispiel wenige Tage nach
Versicherungsbeginn, bekommt die
Familie die volle vereinbarte Versiche-
rungssumme, obwohl erst ein einziger
Beitrag eingezahlt wurde. Eine Ergän-
zung, in manchen Fällen auch Alter-
native zur Kapitallebensversicherung
ist die Risikolebensver sicherung.
Außerdem kann der Kunde bei der
Lebensversicherung je nach Bedarf wei-
teren Risikoschutz, wie etwa bei
Berufsunfähigkeit, Unfall oder Pflege-
bedürftigkeit, als Zusatzversiche-
rungen einschließen. Bei der privaten
Rentenversicherung erhält die versi-
cherte Person bis zu ihrem Lebensende
eine monatliche Rente. Die Versiche-
rungsleistung setzt sich aus einer
E ine Erkenntnis setzt sich durch:
Inzwischen erwartet jeder fünfte
Berufstätige ab 50 Jahren, im Alter
seinen Lebensunterhalt nicht aus eige-
nen Mitteln bestreiten zu können. Dies
ist das Ergebnis der Studie „Altersvor-
sorge in Deutschland“ der Postbank
in Zusammenarbeit mit dem Institut
für Demoskopie Allensbach. „Jeder
zweite Deutsche sorgt sich um seine
Altersvorsorge“, ergänzt Michael
Meyer, Vorstand der Postbank. Die
Angst vor einer wachsenden Renten-
lücke führt allerdings nicht zu einer
verstärkten privaten Versorge. Im
Gegenteil: Nur rund die Hälfte der
jungen Berufstätigen unter 30 Jahren
plant noch einen Ausbau der privaten
Altersvorsorge. Das ist ein Negativre-
kord. Ein Grund für die schrumpfende
Bereitschaft, sein Geld fürs Alter
zurückzulegen, heißt es in der Studie,
sei die Furcht davor, dass die Inflation
die Ersparnisse entwertet. Hinzu
kommt ein nachlassendes Vertrauen
in die bekannten Anlageformen. Jeder
Dritte hat Zweifel an der Sicherheit
seiner privaten Altersvorsorge. Außer-
dem fragen sich 43 Prozent, welche
private Anlageform überhaupt noch
sinnvoll ist. Insbesondere die staatlich
geförderte Riester-Rente kommt bei
den Deutschen schlecht weg: Nur 21
Prozent der Befragten halten die Ries-
ter-Rente für „besonders sicher“. Doch
man kann es drehen und wenden, wie
man will: Erstens ist private Vorsorge
unerlässlich. Niemand wird Freude bei
der Vorstellung eines Lebens in Alters-
armut verspüren. Und zweitens: Je
früher man mit dem Zusatzsparen fürs
Alter anfängt, umso geringer der
Senioren auf Motorroller: Geld vorausgesetzt, lässt sich das Leben im Alter genießen.
Rentenlücke auffüllenJeder Mensch wünscht sich ein möglichst langes Leben in Gesundheit und Wohlstand. Die Voraussetzung dafür ist, dass man sich zeitig um dessen Finanzierung kümmert. Die besten Wege für die private Zusatzversorgung im Ruhestand.
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PRIVATE ALTERSVORSORGE
sicherungsvertrag nicht vererbbar,
nicht beleihbar, nicht veräußerbar und
nicht kapitalisierbar.
UND WAS KANN MEIN ARBEITGEBER FÜR MICH TUN?Wie eine private Altersvorsorge funk-
tioniert, ist bekannt: Man schließt mit
einem Finanzdienstleister – etwa einer
Versicherung, einer Bank oder einer
Fondsgesellschaft – einen Vertrag ab,
zahlt die Beiträge selbst ein und erhält
dafür einen Anspruch auf ei ne Rente.
Bei der betrieblichen Altersversorgung
(bAV) ist das anders. Bei ihr bildet der
Arbeitgeber entweder Rückstellungen
für die Alterssicherung seiner Beschäf-
tigten, oder er schließt für seine
Mitarbeiter einen Vertrag zur Alters-
vorsorge ab. „Die betriebliche Alters-
versorgung ist für fast alle Arbeitneh-
mer ein idealer Baustein der
Altersabsicherung“, sagt Frank Hubert,
selbstständiger Finanzberater und bAV-
Experte aus Hamburg.
Wichtig: Inzwischen hat jeder Arbeit-
nehmer einen gesetzlichen Anspruch
darauf, Teile des Lohns oder des Gehalts
in eine der insgesamt fünf Alternativen
der betrieblichen Altersversorgung
einzuzahlen.
garantierten Rente plus einer Rente aus
der Überschussbeteiligung zusammen.
Private Rentenversicherungen sind sehr
flexibel gestaltbar, und zwar sowohl
hinsichtlich der Art der Beitragszah-
lung als auch des Rentenbeginns, der
Form der Überschussverwendung
sowie der Kapitalauszahlung. Auch der
Hinterbliebenen-, der Unfall- und der
Berufsunfähigkeitsschutz können auf
Wunsch den individuellen Bedürfnis-
sen genau angepasst werden.
Es gibt zwei Grundformen der privaten
Rentenversicherung: die aufgescho-
bene und die sofort beginnende. Bei
der aufgeschobenen Privatrente
beginnt die Rentenzahlung erst in eini-
gen Jahren. Der Versicherungsnehmer
zahlt monatlich oder jährlich seine
Beiträge oder entrichtet sie in einer
Summe in Form eines Einmalbeitrags.
Bei praktisch allen Versicherern hat
der Kunde die freie Wahl zwischen
lebenslanger Rente und einmaliger
Kapitalauszahlung, den Rentenbeginn
kann er selbst bestimmen. Auch wenn
kein Hinterbliebenenschutz vereinbart
wurde, erhalten die Hinterbliebenen
im Todesfall vor Rentenbeginn das
eingezahlte Kapital als Einmalleistung
zurück. Eine vereinbarte Garantiezeit
sichert die Rentenzahlung bei Tod der
versicherten Person nach Rentenbe-
ginn für einen bestimmten Zeitraum.
Bei der sofort beginnenden Privatrente
zahlt der Versicherungsnehmer einen
Einmalbeitrag und bekommt diekt im
Anschluss eine Rente. Eine sofort
beginnende Privatrente wird oftmals
genutzt, um die Ablaufleistungen aus
Kapitalanlagen wieder anzulegen und
daraus lebenslange Leistungen zu
erhalten. Interessant ist sie zum Bei-
spiel für ältere Kunden, die an der
Schwelle zum Ruhestand stehen und
ihre gesetzliche Altersrente ergänzen
möchten.
BEKOMME ICH VOM STAAT ETWAS DAZU?Der Staat fördert gerade Familien bei
der Altersvorsorge besonders – vor
allem bei der Riester-Rente. Bei keiner
anderen Vorsorgelösung steuert der
Staat so viel bei wie hier: Vater und
Mutter erhalten pro Jahr jeweils bis zu
154 Euro Grundzulage. Für Kinder, die
vor 2008 geboren wurden, gibt es bis
zu 185 Euro; wenn das Kind nach 2008
geboren wurde, sogar bis zu 300 Euro
Kinderzulage. Wer ein Eigenheim
möchte, kann ebenfalls Riester nutzen.
Eines jedoch gilt immer: „Je geringer
das Einkommen, desto besser die För-
derquote“, so Prof. Dr. Thomas Dom-
mermuth, Experte für Altersvorsorge
an der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Amberg-Weiden.
Übrigens: Bereits seit 2006 sind für die
Riester-Rente Unisextarife vorge-
schrieben.
Die Rürup-Rente bietet vor allem
Selbstständigen und Freiberuflern
Vorteile: Sie können einen Teil der
Einzahlungen von der Steuer absetzen.
2012 sind es noch 74 Prozent der
gezahlten Beiträge. Jedoch steigt dieser
Anteil jährlich bis auf 100 Prozent im
Jahr 2025. Die wichtigsten Eckpunkte:
Der Versicherungsvertrag darf nur die
Zahlung einer monatlichen lebenslan-
gen Leibrente vorsehen und nicht vor
Vollendung des 60. Lebensjahrs, bei
einem Vertragsabschluss nach dem 31.
Dezember 2011 nicht vor Vollendung
des 62. Lebensjahrs, beginnen. Außer-
dem sind die Ansprüche aus dem Ver-
UNISEX BEI DER ALTERSVORSORGE
Gerade Männer, die noch keine Altersvorsorge getroffen haben, sollten sich sputen: Nur noch bis zum 21. Dezember 2012 gelten die alten, für sie günstigeren Rententarife mit höherer Rentenleistung. Das betrifft die privaten Rentenversicherungen und betriebliche Altersversorgung gleichermaßen. Bei der Riester-Ren-te gilt seit 2006 der Unisextarif.
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BERUFSUNFÄHIGEITSVERSICHERUNG
Abschlägen bei der Rente rechnen.
Diese Bestimmungen betreffen alle ab
dem Jahrgang 1961 Geborenen. Wer
bereits früher das Licht der Welt
erblickte, ist etwas besser dran: Für ihn
gilt ein Berufsschutz, das heißt, auch
die berufliche Qualifikation wird
berücksichtigt; es besteht dann ein
Anspruch auf Rente wegen teilweiser
Erwerbsminderung bei Berufs un-
fähigkeit.
MIT EINER BERUFSUNFÄHIGKEITSVER-SICHERUNG VORBEUGENDie gute Nachricht: Man kann sich
dennoch für den Ernstfall schützen,
und zwar mit einer privaten Berufs-
unfähigkeitspolice. Die Berufsunfä-
higkeitsversicherung zähle zu den
wichtigsten Versicherungen
W er mit halbwegs offenen Augen
durchs Leben geht, kann nicht
leugnen: Die Gefahr, aufgrund ge-
sundheitlicher Probleme vorzeitig aus
dem Berufsleben aussteigen zu müs-
sen, ist viel größer als gemeinhin an-
genommen. Dieses Schicksal trifft
jeden vierten Berufstätigen – Männer
wie Frauen, Junge wie Alte, Leute mit
riskanten Jobs genauso wie solche, die
ihrer Beschäftigung überwiegend im
Sitzen nachgehen. In Zahlen ausge-
drückt: Fast 1,6 Millionen Deutsche
sind derzeit von einer Berufsunfähig-
keit betroffen.
Dies bedeutet in der Regel große
finanzielle Probleme: Die gesetzliche
Invalidenrente beziehungsweise Er -
werbs minderungsrente springt nur
noch bei jenen ein, die erwerbsunfähig
sind. „Mit der Rentenreform zum 1.
Januar 2001 ist die staatliche Fürsorge
bei einer Berufsunfähigkeit deutlich
zurückgeschraubt worden“, sagt Frank
Hubert, Versicherungsmakler in Ham-
burg. Seitdem gilt ein zweistufiges
System: Wer aufgrund gesundheit-
licher Beeinträchtigungen weniger als
drei Stunden täglich arbeiten kann,
erhält volle Erwerbsminderungsrente.
Allerdings entspricht diese Rente im
Schnitt gerade 38 Prozent des letzten
Nettoeinkommens. Männer erhalten
dann umgerechnet im Durchschnitt
rund 800 Euro, Frauen knapp 700 Euro
monatlich. Oft bekommen sie sogar
noch weniger: Wer drei bis sechs Stun-
den arbeiten kann, erhält nur die halbe
Erwerbsminderungsrente. Außerdem
müssen Leistungsempfänger später mit
Zimmermann: Arbeitsunfälle enden schnell im finanziellen Fiasko.
Einkünfte sichernDie Arbeitskraft ist ein kostbares Gut, dessen Verlust zumeist schwerwiegende finanzielle Folgen hat. Dennoch sind nur wenige Menschen hinreichend gegen eine Berufsunfähigkeit versichert. Welche Policen Hilfe bieten.
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BERUFSUNFÄHIGEITSVERSICHERUNG
einer Berufsunfähigkeit eher gering,
Dachdecker, Fleisch- und Wurstwa-
renhersteller sowie Krankenpfleger
sind statistisch gesehen am häufigsten
berufsunfähig und müssen somit auch
höhere Beiträge entrichten. Für die
Beitragshöhe relevant ist schließlich
die Möglichkeit der sogenannten
abstrakten Verweisung. Mit dieser
Klausel kann die Versicherungs ge-
sellschaft die Rentenzahlung im Ver-
sicherungsfall ablehnen, wenn der
Versicherte aufgrund seines gesund-
heitlichen Zustands in der Lage ist,
einen anderen Beruf auszuüben, wel-
cher seiner bisherigen Lebensstellung,
Ausbildung und Berufserfahrung ent-
spricht. Frohe Botschaft: Die meisten
Versicherer bieten inzwischen fast nur
noch Tarife ohne abstrakte Verwei-
sung an.
Ganz wichtig für Menschen mit
Vorerkrankungen oder sonstigen
Gebrechen: Sie sind mit dem Abschluss
einer privaten Berufsunfähigkeitsver-
sicherung immer gut beraten. Sie müs-
sen zwar zumeist mit bestimmten
(Leistungs-)Ausschlüssen oder mit
einer erhöhten Prämie rechnen. Doch
eine Berufsunfähigkeit kann auf vie-
lerlei Art und Weise eintreten – etwa
durch einen Unfall, der gar nichts mit
der Vorerkrankung zu tun hat. Ent-
sprechende Argumente gelten für Aus-
zubildende und Berufseinsteiger. Sie
haben in der gesetzlichen Rentenver-
sicherung innerhalb der ersten fünf
Beitragsjahre in der Regel keinen
Anspruch auf Erwerbsminderungs-
rente. Und auch nach Ablauf dieser
Wartezeit reicht die gesetzliche Rente
bei Berufsunfähigkeit zur Aufrechter-
haltung eines angemessenen Lebens-
standards nicht aus.
überhaupt, so das Urteil der Stiftung
Warentest. Auch Verbraucherschützer
sind sich einig, dass private Berufsun-
fähigkeitspolicen ein wichtiges Ele-
ment der Vorsorge sind – noch vor
einer privaten Altersversorgung. Die
Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
zahlt eine vorher vereinbarte monat-
liche Rente, wenn der Versicherte ge-
sundheitlich nicht mehr in der Lage
ist, seiner geregelten Arbeit nachzuge-
hen. Die monatliche Höhe der BU-
Rente legt der Versicherte bei Vertrags-
abschluss selbst fest. Somit kann er im
Fall einer Berufsunfähigkeit seinen
gewohnten Lebensstandard wenigstens
finanziell halten.
Eine private Berufsunfähigkeitsversi-
cherung leistet, wenn der Versicherte
voraussichtlich sechs Monate ununter-
brochen infolge von Krankheit, Kör-
perverletzung etwa durch einen Unfall
oder Kräfteverlust seinen Beruf nicht
mehr ausüben kann. Der Versiche-
rungsfall liegt im Allgemeinen bei min-
destens 50 Prozent Berufsunfähigkeit
vor. Über die Berufsunfähigkeitsrente
hinaus zahlt der Versicherer dann für
den Kunden obendrein die Beiträge für
die Hauptversicherung.
Die Absicherung in Form einer Berufs-
unfähigkeitsversicherung ist in meh-
reren Varianten möglich:
als selbstständige Versicherung,
als Risikoversicherung mit Ein-
schluss einer Berufsunfähigkeitszu-
satzversicherung (BUZ),
als Kapital- oder Rentenversicherung
mit Einschluss einer BUZ,
als Basisrente mit Einschluss einer
BUZ,
in Kombination mit einem Aktien-
oder Rentenfonds,
als Einschluss in eine betriebliche
Altersversorgung.
AUCH BEI VORERKRANKUNGEN LOHNT EINE BERUFSUNFÄHIGKEITSPOLICEDie Höhe des zu zahlenden Versiche-
rungsbeitrags richtet sich nach einer
Vielzahl von Faktoren. Zunächst spie-
len das Alter des Versicherten und die
Höhe der im Leistungsfall zu zah-
lenden BU-Rente eine Rolle. Außer-
dem kommt es auf den Gesundheits-
zustand des Versicherten an und
darauf, ob Vorerkrankungen vorlie-
gen. Ganz wichtig für die Höhe des
Beitrags ist auch, welchen Beruf der
Versicherte ausübt. Bei Ärzten, Physi-
kern und Ingenieuren ist das Risiko
UNISEX BEI DER BERUFS- UNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG
Die Beiträge für Männer werden ab 2013 steigen. Schnelles Handeln sichert günstige Prämien.
RANG BERUF ANTEIL DER ERWERBSUNFÄHIG-KEITSRENTEN
1 Gerüstbauer 52,18 %2 Dachdecker 51,26 %3 Bergleute 50,06 %4 Pflasterer 41,81 %5 Fleisch-/Wurstwarenhersteller 41,77 %
RANG BERUF ANTEIL DER ERWERBSUNFÄHIG-KEITSRENTEN
1 Physiker 3,62 %2 Ärzte 4,10 %3 Maschinenbauingenieure 4,62 %4 Chemiker 5,37 %5 Fertigungsingenieure 5,39 %
Quelle: map-report 2011
Die gefährlichsten Berufe
Die ungefährlichsten Berufe
STATISTIK: BERUFSUNFÄHIGKEITSRISIKO
UNISEX
n-tv SpezialPort Oktober // 2012
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KRANKENVERSICHERUNG
ler und Studenten gibt es spezielle
Tarife mit günstigen Beiträgen.
Versicherte im Ruhestand brauchen
sich ebenfalls keine Gedanken über
hohe Versicherungsbeiträge zu machen:
Die Beiträge in der privaten Kranken-
versicherung enthalten Alterungsrück-
stellungen, die zur Finanzierung der
mit zunehmendem Alter steigenden
Krankheitskosten verwendet werden
– das sogenannte Anwartschaftsde-
ckungsverfahren. Dass der Beitrag
allein aufgrund des zunehmenden
Alters steigt, ist somit ausgeschlossen.
KRANKENVERSICHERUNGSSCHUTZ INDIVIDUELL ZUSAMMENSTELLENPrivat Versicherte genießen Wahlfrei-heit und können sich den Kranken-versicherungsschutz individuell und bedarfsgerecht zusammenstellen. Klar: Je mehr Leistungen hinzuge-bucht werden, umso höher der Beitrag. Natürlich kann der Versicherte
D as !ema bewegt. Über Kranken-versicherungen wird zurzeit viel
gesprochen und debattiert. Da geht es zum Beispiel um die gesetzlichen Leistungen, um Kürzungen derselben, um Tarife und deren Erhöhung sowie um die Frage, ob Mann oder Frau in der gesetzlichen (GKV) oder doch der privaten Krankenversicherung (PKV) besser aufgehoben ist. Bekanntlich hat nicht jeder die Wahl zwischen PKV und GKV. P"ichtversichert sind Arbeitnehmer, deren jährliches Bruttoeinkommen unterhalb der Versicherungsp"ichtgrenze liegt. Im Jahr 2012 beträgt diese 50 850 Euro (4 237,50 Euro pro Monat). In die PKV wechseln können beispielsweise alle Arbeitnehmer, deren Brutto-einkommen die Versicherungs-pf lichtgrenze übersteigt. Selbst-ständige, Freiberu"er und Beamte unterliegen grundsätzlich nicht der Versicherungsp"icht in der GKV – unabhängig von der Höhe ihres Einkommens. Studenten sind ver-sicherungsp"ichtig, haben jedoch häu#g die Möglichkeit, sich auf Antrag befreien zu lassen.
LOHNT SICH EIN WECHSEL IN DIE PRI-VATE KRANKENVERSICHERUNG?Die Beiträge der Versicherten in der
PKV errechnen sich nach dem Ein-
trittsalter, Gesundheitszustand und
den gewünschten Versicherungslei-
stungen. Damit unterscheidet sich die
PKV grundsätzlich von der GKV, bei
der die Beiträge von der Einkommens-
höhe abhängig sind. Letztere bietet
allen Versicherten unabhängig vom
Alter, Gesundheitszustand und Ein-
kommen lediglich eine Grundversor-
gung. Sie arbeitet nach dem Umlage-
verfahren, das heißt, es wird keine
Vorsorge für die Beiträge im Alter
getroffen. Familienangehörige sind
unter bestimmten Voraussetzungen
beitragsfrei mitversichert. Die PKV ist
eine interessante Alternative: Die
Leistungen können individuell verein-
bart werden – vom Basisschutz bis hin
zur Rundum-Absicherung – und sind
ein Leben lang garantiert. Zudem kann
der Beitrag je nach persönlicher Situa-
tion hier erheblich niedriger sein als in
der GKV. Das gilt etwa für jüngere Sin-
gles oder für Paare, bei denen beide
Partner voll berufstätig sind. Aber auch
bei der Gründung einer Familie bleibt
die PKV bezahlbar. Für Kinder, Schü-
Gesundheit in gute Hände gebenInnovative Tarife machen es möglich: Gesetzlich Versicherte können ihre Grundversorgung nach Bedarf aufstocken. Privat Versicherte haben viele Gestaltungsfreiheiten.
Ärztin: Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt nicht in jedem Fall.
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KRANKENVERSICHERUNG
Versicherungen gilt: Je früher der Ver-
sicherte einen Vertrag abschließt,
umso günstiger sind die Beiträge.
WELCHE PRIVATEN KRANKENVERSI-CHERER SIND WIRKLICH GUT? Die Qualität eines Versicherers und
seines Angebots ist nicht unbedingt
eine Frage der Beitragshöhe. Wer also
mit dem Wechsel zu einem privaten
Versicherer schwanger geht, sollte sich
unbedingt vorher auch mit den Ange-
boten beschäftigen. Eine gute Orien-
tierung bietet der unabhängige Experte
Manfred Poweleit, der regelmäßig die
unterschiedlichen Sparten der Versi-
cherungswirtschaft bewertet (map-
report.de). Es geht um die Profitabilität
der Anbieter, die auch Versicherungs-
nehmern zugute kommt. In der Sparte
Krankenversicherung gibt es gerade
einmal ein halbes Dutzend Gesell-
schaften, die Poweleit als erstklassig
einstuft.
einen gewählten Tarif zu einem spä-teren Zeitpunkt auch in einen mit günstigeren Beiträgen tauschen.
WELCHE ZUSATZPOLICEN BRAUCHT EIN GESETZLICH VERSICHERTER?Zahnersatz, Auslandsreiseschutz,
alternative Therapien beim Heilprak-
tiker: Immer mehr Kassenpatienten
stocken ihren gesetzlichen Schutz
durch private Zusatzversicherungen
auf. Ob Zusatzpolicen ratsam sind? Die
Stiftung Warentest hält etliche Extra-
verträge für „sinnvoll“ oder für „sehr
zu empfehlen“. Eine Zahnzusatzversi-
cherung sollte zum Beispiel abschlie-
ßen, wer die zusätzlichen Kosten für
teuren Zahnersatz wie Kronen oder
Brücken in höherwertiger Ausführung
oder für Implantate nicht allein tragen
will. Die gesetzliche Krankenkasse
zahlt immer nur einen festen Zuschuss.
Lässt sich ein Patient beispielsweise ein
Implantat einsetzen, kann der Eigen-
anteil schnell einmal 2 000 Euro aus-
machen.
Sehr zu empfehlen ist auch die Krank-
entagegeldversicherung. Für viele
Selbstständige ist dieser Schutz ele-
mentar, denn sie erhalten kein gesetz-
liches Krankengeld. Aber auch für
Arbeitnehmer kann der Abschluss
einer privaten Krankentagegeldversi-
cherung sinnvoll sein. Bei längerer
Krankheit zahlt die Krankenkasse
zwar Krankengeld, doch das deckt nur
einen Teil des Einkommensausfalls ab.
Auch die Auslandsreise-Krankenver-
sicherung ist mehr als sinnvoll, denn
die gesetzliche Krankenversicherung
kommt nicht einmal innerhalb der EU
für alle Gesundheitsleistungen auf. Bei
Reisen in die Ferne kann ein fehlender
Versicherungsschutz unter Umstän-
den katastrophale Konsequenzen
haben – etwa dann, wenn ein Rück-
transport zum Beispiel aus einem Ent-
wicklungsland notwendig ist. Dieser
wird grundsätzlich nicht von den
gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Last, but not least zu erwähnen ist die
private Pflegezusatzversicherung. Die
gesetzliche Pflegeversicherung deckt
nur einen Teil der Pflegekosten ab. Je
nach Pflegestufe kann eine Lücke von
bis zu 2 000 Euro im Monat entstehen.
Diese müssen Betroffene aus eigener
Tasche schließen. Rente oder Privat-
vermögen, das erleben Pflegeexperten
jeden Tag aufs Neue, reichen in den
meisten dieser Fälle nicht aus. Hier
springt die private Pflegezusatzversi-
cherung ein. Wie bei vielen anderen
UNISEX BEI DER KRANKENVERSICHERUNG
Die Krankenversicherung dürfte für Männer deutlich teurer werden – obwohl Frauen erheblich kostspie-ligere Patienten sind. Wichtigste Gründe: Frauen leben länger und gehen häufiger zum Arzt als Männer.
Gipsbein: Private Krankenver sicherungen sorgen für eine bessere medizinische Versorgung.
UNISEX
n-tv SpezialPort Oktober // 2012
14
UNFALLVERSICHERUNG
sicherung schon ab einer Einschrän-
kung von einem Prozent. Der gesetz-
liche Schutz reicht mithin nicht aus,
um alle Notfälle und unfallbedingten
Konsequenzen aufzufangen; eine pri-
vate Unfallversicherung ist eine unbe-
dingt sinnvolle Ergänzung.
LEISTUNGEN DER PRIVATEN UNFALL-VERSICHERUNGWer eine private Unfallversicherung
abschließen möchte, kann sich hinsicht-
lich Leistungsumfang und Versiche-
rungssumme frei entscheiden, also
D arüber hat sich bestimmt noch nicht jeder wirklich ernstha!
Gedanken gemacht: Wie teuer mag es wohl sein, ein Haus oder eine Woh-nung behindertengerecht umzubauen? Wie lebt es sich, wenn man nicht mehr spontan in die Eckkneipe, zum Shop-pen oder zu Freunden gehen oder fah-ren kann? Woher kommt das nötige Geld, um die Familie zu versorgen, wenn man überhaupt nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeitsfähig ist, aber noch einige Lebensjahrzehnte vor sich hat?
"DREI GRÜNDE FÜR DEN ABSCHLUSS EINER UNFALLVERSICHERUNG Was hat das mit mir zu tun?, mag sich
jetzt mancher fragen. Erstens: Das
Risiko, einen Unfall zu erleiden, ist
groß. Rund neun Millionen Menschen
– bezogen auf die Gesamtbevölkerung
ist das jeder Neunte – kommen pro Jahr
in Deutschland bei Unfällen zu Scha-
den. Davon eine Million so schwer, dass
sie im Krankenhaus behandelt werden
müssen. Rund 60 Prozent der Betrof-
fenen verletzen sich zu Hause oder in
der Freizeit. Statistisch gesehen passiert
in Deutschland alle vier Sekunden ein
Unfall, stürzt also eine Hausfrau von
der Leiter, hält ein Heimwerker seinen
Finger in die Kreissäge oder bricht sich
ein Freizeitsportler das Bein. Zweitens
zahlt die gesetzliche Unfallversiche-
rung nur bei Unfällen am Arbeitsplatz,
im Kindergarten oder in der Schule,
auf den direkten Wegen dorthin und
wieder zurück nach Hause sowie in
bestimmten Fällen bei Berufskrank-
heiten. Schon wenn man vom direkten
Weg abweicht, um beispielsweise auf
dem Heimweg noch ein paar Besor-
gungen zu machen, verliert man den
Versicherungsschutz. In der Freizeit,
im Urlaub und am Wochenende besteht
keinerlei Versicherungsschutz. Davon
betroffen sind vor allem Hausfrauen
und Kinder, denn über 80 Prozent ihrer
Unfälle fallen nicht unter die gesetz-
liche Absicherung.
Und schließlich zahlt die gesetzliche
Unfallversicherung erst ab einer Min-
derung der Erwerbsfähigkeit in Höhe
von 20 Prozent; die private Unfallver-
Unfallfolgen finanziell absichernManchmal reicht ein Sturz von der Leiter, um in einen dauerhaften Finanznotstand zu geraten. Eine entsprechende Vorsorge ist deshalb jedem unbedingt anzuraten: mit einer Unfallversicherung, die sich am persönlichen Bedarf orientiert.
Hausarbeit: Gut 60 Prozent der Unfälle ereignen sich zu Hause oder in der Freizeit.
n-tv SpezialPort Oktober // 2012
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UNFALLVERSICHERUNG
Das liegt meist zwischen 60 und 65
Jahren. Diese Rente erhält der Betrof-
fene auch erst dann, wenn er zu min-
destens 50 Prozent nicht mehr in der
Lage ist, seinem zuletzt ausgeübten
Beruf nachzugehen. Doch nach einem
Unfall werden meist höhere Geldbe-
träge benötigt, um beispielsweise den
Umbau einer Wohnung finanzieren
zu können oder um Hilfsmittel anzu-
schaffen, die von der Kasse nicht
bezahlt werden. Mit der monatlichen
Rente aus einer Berufsunfähigkeits-
versicherung sind diese Ausgaben
kaum finanzierbar. Die ist nämlich
dazu gedacht, fehlendes Einkommen
zu ersetzen. Insofern: Beide Policen
zusammen – also Unfall- plus BU-
Versicherung – ergänzen sich ideal.
die Police individuell und am persön-
lichen Bedarf orientiert zusammenstel-
len. Kernstück der privaten Unfallver-
sicherung ist die Invaliditätsleistung
(Kapitalleistung). Bleiben als Folge eines
Unfalls dauerhafte gesundheitliche Ein-
schränkungen zurück, erhält der Versi-
cherte je nach Grad der Invalidität und
der Höhe der vereinbarten Versiche-
rungssumme einen entsprechenden
Kapitalbetrag ausgezahlt. Der Invalidi-
tätsgrad wird über eine Gliedertaxe
bestimmt. Für den Verlust beziehungs-
weise die vollständige Funktionsunfä-
higkeit eines kompletten Arms sind zum
Beispiel 70 Prozent Invalidität festgelegt,
bei Erblindung 100 Prozent.
Eine Option ist die Unfallrente. Deren
Leistung ist vergleichbar mit der Inva-
liditätsleistung. Unterschied: Anstatt
eines einmaligen Kapitalbetrags wird
eine lebenslange Unfallrente gezahlt,
und die Leistung wird erst ab einem
Invaliditätsgrad von mindestens 50
Prozent fällig. Mit der Unfallrente
können lebenslange finanzielle Bela-
stungen abgesichert werden wie zum
Beispiel Einkommenseinbußen oder
eine erforderliche Haushaltshilfe. In
die Police einschließbar ist darüber
hinaus ein Krankenhaustagegeld. Es
wird für jeden Tag des vollstationären
Aufenthalts in einer Klinik gezahlt,
längstens für zwei Jahre.
Ebenfalls eine Option ist die Todes-
fallleistung: Stirbt der Versicherte
innerhalb eines Jahres an den Folgen
des Unfalls, bekommen die Hinterblie-
benen die vereinbarte Todesfallsumme.
Darüber hinaus können folgende
Leistungsarten vereinbart werden:
Tagegeld für die Dauer der unfallbe-
dingten Arbeitsunfähigkeit,
Übergangsleistung nach einem
schweren Unfall,
Unfallhinterbliebenenrente nach
Unfalltod,
Kosten für kosmetische Operationen.
UNFALL- UND BERUFSUNFÄHIGKEITS-POLICE: SINNVOLLE VERBINDUNGHäufig wird argumentiert, dass eine
Unfallversicherung entbehrlich sei,
wenn bereits eine Berufsunfähigkeits-
versicherung (BU) abgeschlossen
wurde. Fakt ist: Eine BU-Versicherung
zahlt eine monatliche Rente bis zu
einem vorher bestimmten Endalter.
UNISEX BEI DER UNFALLVERSICHERUNG
Es ist damit zu rechnen, dass körperlich berufstätige Frauen ab 2012 höhere Prämien zahlen müssen. Bisher wurden sie unabhängig vom Beruf in den günstigen Tarif einge-stuft. Bei Männern wird schon seit jeher nach Berufen unterschieden. So zahlen Handwerker mehr als kaufmän-nisch tätige Personen.
Radfahrer: Die Gesetzliche kommt nicht für Freizeitunfälle auf
Die Grafik zeigt die jährlich durch Unfälle Verletzten in Deutschland (inklusive der Getöteten).
Verletzte insgesamt: 8,48 Mio., davon (in Mio.)
2,73
2,63
1,40
1,28
0,44
UNFALLGEFAHR ZU HAUSE
zu Hausein der Freizeitin der Schuleam Arbeitsplatzim Verkehr
Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
UNISEX
n-tv SpezialPort Oktober // 2012
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RISIKOLEBENSVERSICHERUNG
diesem Grund ist dieser Versiche-rungstyp auch günstiger als eine Risikolebensversicherung mit fester Versicherungssumme. Bei einer Risi-kolebensversicherung sind wie bei Ren-tenversicherung und Kapitallebensver-sicherung Zusatzpolicen für Unfalltod und Berufsunfähigkeit mög lich.
SONDERFALL STERBEGELDVERSICHE-RUNGEine besondere Form der Risikole-bensversicherung ist die Sterbegeld-versicherung. Nach einem Todesfall be!nden sich die Angehörigen in ei-ner schwierigen Situation; o"mals kommt auf die Hinterbliebenen eine besondere Belastung zu. Von ö#ent-licher Seite können die Trauernden keine Unterstützung erwarten, da bereits seit 2004 das gesetzliche Sterbegeld entfallen ist. Mit einer pri-vaten Sterbegeldversicherung können Kunden vorsorgen und die Familie für den Trauerfall !nanziell entlasten. Normalerweise ist die Sterbegeldver-sicherung eine lebenslange Risikover-sicherung auf den Todesfall zur Fi-nanzierung von Bestattungskosten. Es ist kein Ablau"ermin festgelegt, der Versicherungsschutz besteht bis zum Tod.
H ilfe in !nanzieller Not: Die Risi-kolebensversicherung garantiert
im Todesfall der versicherten Person eine – einmalige – Kapitalzahlung an die Hinterbliebenen. Diese Versiche-rungsform ist deshalb für Personen gedacht, die andere nach einem Todes-fall gut versorgt wissen wollen. Die Police eignet sich aber nicht dazu, Geld anzusparen. Lebt der Versicherte über das Vertragsende hinaus, behält die Versicherung das eingezahlte Geld. Für Ehepaare oder eingetragene Lebens-partner zum Beispiel kann es sich lohnen, eine verbundene Risikolebens-versicherung abzuschließen. Die To -des fallsumme wird dann nach dem Tod der zuerst versterbenden versicherten
Person an die bezugsberechtigte Person ausbezahlt.
VORTEILE EINER RISIKOLEBENSVER-SICHERUNGUnschlagbarer Vorteil einer Risikole-bensversicherung ist, dass der Versi-cherte die Höhe der Versicherungs-summe selbst bestimmen kann. Die monatlichen Raten richten sich da-nach und sind in aller Regel deutlich niedriger als jene der Kapitallebens-versicherung. Deshalb ist die Risiko-lebensversicherung vor allem für jun-ge Familien mit geringem Budget erschwinglich und sinnvoll. Aber auch in vielen anderen Konstellatio-nen ist !nanzieller Schutz für die Hin-terbliebenen wichtig.
RESTSCHULDVERSICHERUNG: DRIN-GEND EMPFOHLEN FÜR KREDITNEHMERDarlehen, zum Beispiel für den Kauf eines Hauses, können mit einer Risiko-lebensversicherung abgesichert werden. Das gilt ebenso für Lebens- und Ge-schä"spartner, die einen gemeinsamen Kredit beispielsweise für eine Existenz-gründung aufnehmen wollen. Beim Tod des versicherten Schuldners kommt die Risikolebensversicherung für den versicherten Darlehensbetrag auf, Fa-milie oder (Geschä"s-)Partner werden von der weiteren Rückzahlung des Dar-lehens befreit. Der Versicherungsschutz beginnt mit Zahlung des ersten Bei-trags. Risikolebensversicherungen wer-den mit gleichbleibender oder fallender Versicherungssumme angeboten. Da-bei kann die Todesfallleistung gleich-mäßig oder wie der Darlehensbetrag eines Annuitätendarlehens fallen. Aus
Brautpaar: Eine Heirat rückt das Thema Vorsorge in den Fokus.
Familie absichernDie Risikolebensversicherung ist eine besonders kostengünstige Todesfallabsicherung. Beim Tod des Versicherten erhalten die Hinterbliebenen die Ver sicherungssumme ausbezahlt. Dies sichert vor allem Familien mit nur einem Einkommen.
UNISEX BEI DER RISIKO- LEBENSVERSICHERUNG
Anders als bei der Rentenversiche-rung, bei der Männer mit höheren Prämien beziehungsweise gerin-geren Rentenleistungen zu rechnen haben, kann die Risikolebensversi-cherung für Frauen deutlich teurer werden. Schnelles Handeln sichert mithin günstige Prämien.
UNISEX