Aspekte zur Schülergesundheit Dr. Gundolf Berg - zap-mainz.de · Prävalenz im internationalen...

Post on 10-Oct-2019

1 views 0 download

transcript

Aspekte zur Schülergesundheit

Dr. Gundolf Berg

Heinrich Hoffmann, 1845: Struwwelpeter

Heinrich Hoffmann, 1845: Struwwelpeter

http://www.bnl.gov/bnlweb/pubaf/pr/photos/2006/ADHD-DAT-300.jpg

Heinrich Hoffmann: Struwwelpeter ◦ Zappelphilipp

◦ Hans guck in die Luft

Logische Konsequenz als pädagogische Maßnahme?

MCD-Konzept

POS

HKS

ADHS Psychiatrische Behandlung als logische Maßnahme?

Prävalenz im internationalen Vergleich in verschiedenen Gesellschaften sehr ähnlich.

Wahrscheinlich keine Zunahme der Häufigkeit in den letzten Jahren aber:

Wesentlich mehr Beachtung des Themas, mehr diagnostizierte und behandelte Fälle.

Insgesamt zunehmende Professionalisierung und Spezialisierung: Man schaut genauer hin.

Wissen hat allgemein eine wesentlich weitere Zugänglichkeit und Verbreitung.

Bereitschaft (und Druck!), sich professionelle Hilfe zu holen ist wesentlich größer.

Gesundheitssystem insgesamt wesentlich differenzierter.

Gesundheit als einkommens-superiores Gut

Kinder werden anders bewertet: Knappes Gut, Prestigeobjekte, es wird in sie investiert.

Individualität der Wertesysteme

Veränderte Sozialisationsbedingungen durch veränderte Familienstrukturen: Kleinstfamilie

Wesentliche Veränderungen in den schulisch-beruflichen Anforderungen.

Angst vor sozialem Abstieg in der Gesellschaft.

Nicht Zunahme der Häufigkeit, aber wesentliche Zunahme der Bedeutung für den Einzelnen!

Veränderte Bewertung des Phänomens.

Neue Lösungsstrategien erforderlich.

Betrachtung des „Objekts“ vs. systemischer Blickwinkel.

Defizitorientierung vs. Ressourcenorientierung

Problemorientierung vs. Lösungsorientierung

Kategoriale Diagnosen: ◦ gesund vs. krank

Dimensionale Diagnosen: ◦ Fließende Übergänge von gesund nach krank

Multiaxiale Diagnosen: ◦ Zusätzliche Betrachtung verschiedener Ebenen

Multiaxiales Klassifikationssystem

1. Klinisch-psychiatrisches Syndrom 2. Umschriebene Entwicklungsrückstände 3. Intelligenzniveau 4. Körperliche Symptomatik 5. Aktuelle, abnorme psychosoziale

Umstände 6. Globalbeurteilung des psychosozialen

Funktionsniveaus

Gemeinsame Sprache zur Verständigung über ein Phänomen

Präzisierung von Beobachtungen

Komplexitätsreduktion

Entwickeln von nützlichen Handlungsstrategien

Sozialrechtliche Abgrenzungen

Schulrechtliche Abgrenzungen

Vermittlung von Wissen und Kompetenzen

Bewertung von Wissen und Kompetenzen

Berücksichtigung individueller Besonderheiten eines jeden Schülers

Erzieher

Co-Therapeut

Überfrachtung? Rollendiffusion?

Verschiedene Systeme stoßen aktuell an Grenzen

Weitere Systeminterne Spezialisierung sinnvoll?

Kooperation im System und

Kooperation über Systemgrenzen als Chance?

Tagung als Chance

◦ miteinander ins Gespräch zu kommen,

◦ sich in den unterschiedlichen „Welten“ kundig zu machen,

◦ Kooperation auf- und auszubauen!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Gundolf Berg