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Anhörung Energiepolitik in der südlichen Ostseeregion, 19.12.2007
Klimaschutz in Deutschland - das integrierte Energie- und
Klimaprogramm als Schritt zum 40% Ziel
Klaus Müschen
Abteilung I 4Klimaschutz, Umwelt und Energie
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Übersicht
– Treibhausgasemissionen – Ist-Stand und Ziele
– Die acht wichtigsten Maßnahmen und ihre Umsetzung im integrierten Energie- und Klimapaket der Bundesregierung
– Fazit
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1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
TH
G-E
mis
sio
nen
[G
g C
O2-
Äq
]
THG-Emissionen
Kyoto-Ziel
Projektion MM
40%-Ziel
Stand der Zielerreichung in Deutschland
BAU
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Die acht wichtigsten Maßnahmen und die Instrumente, um sie zu verwirklichen
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Klimaschutzpolitik in Deutschland
– Deutschland hat das Ziel, 40% seiner Treibhausgasemissionen bis
2020 gegenüber 1990 zu reduzieren.
– Das Umweltbundesamt hat acht zentrale Maßnahmen identifiziert,
mit denen diese Minderung erreicht werden kann.
– Neben den schon implementieren Maßnahmen stellt das „integrierte
Energie- und Klimaprogramm“ einen wichtigen Schritt dar.
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Kategorisierung der 8 Maßnahmen
Energie
Elektrizität Wärme
Angebot AngebotNachfrage
Effizienz Erneuerbare Energien
Nachfrage
EffizienzErneuerbare
EnergienEffizienz Effizienz
Transport
Effizienz
Nachfrage
Vermeidung6 7 854321
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0%10%20%30%40%
2005 2020
Erdgasanteil
1. Maßnahme: höhere Wirkungsgrade bei fossilen Kraftwerken und Ausbau des Erdgasanteils 30 Mio. t CO2
Höhere Wirkungsgrade: Fuel Switch:
Umsetzung: 1. Maßnahmenpaket:
– Förderung sauberer Kraftwerkstechnologie
Darüber hinaus wichtig: – Emissionshandel
40%
45%
50%
55%
2007 2020
Wirkungsgrad
+ 7%+ 19%
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Kraftwerke und Netze in NO-Deutschland
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Kraftwerke in Polen
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– CCS mögliche Übergangslösung, aber nicht nachhaltig– Nicht vor 2020 verfügbar– Herausforderung sind vor allem Speicher
Speicherkapazität in Deutschland?Theoretische Reichweite evtl. nur für 40 Jahre?Speichergrößen und Geologie immer geeignet?Nutzungskonkurrenzen (Erdgasspeicher?)Anforderung zur Genehmigung von Speichern?Haftungsfragen im Langzeitbetrieb?
– Gretchenfrage ist Verteilung der FördermittelF&E ja – aber nachrangig hinter EE und EffizienzÜber Einführung entscheiden Technik- vs. CO2-PreiseKeine Infrastrukturhilfen, z.B. Pipelines
Wunderwaffe CO2-Abscheidung (CCS)?
Quelle: www.vattenfall.de
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0%10%20%30%
2005 2020
2. Maßnahme:Ausbau der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung 44 Mio. t CO2
Verdopplung auf 26% der Stromerzeugung
• vor allem durch Windenergie auf 85 TWh (Repowering und Offshore) und Biomasse auf 30TWh
Umsetzung:• Novellierung EEG
+ 13%
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EEG Erfahrungsbericht
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3. Maßnahme:11% Stromeinsparung bis 2020 40 Mio. t CO2
• Haushaltselektronik: Leerlaufverluste minimieren und Effizienz erhöhen
• höhere Effizienz in der Industrie: Effizienzsteigerungen bei Querschnittstechnologien wie Druckluft und Elektromotoren
Umsetzung:• Intelligente Messverfahren für Stromverbrauch• Leitlinien zur Beschaffung energieeffizienter Produkte und
Dienstleistungen
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Energieeinsparkosten Quelle: Wuppertal-Institut
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4. Maßnahme: Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung 15 Mio. t CO2
• Wärmeerzeugung aus mit Öl und Gas betriebenen dezentralen Heizungen wird durch Nah- und Fernwärme ersetzt.
• Problem: Rentabilität der Wärmenetze bei weiterer Zersiedelung - Lösung durch Anschlusszwang?
• Bis 2020 kann die KWK-Stromproduktion verdoppelt werden.
Umsetzung: • Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes im
1. Maßnahmenpaket
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5. Maßnahme:Ausbau der erneuerbaren Energien bei der Wärme 10 Mio. t CO2
• Steigerung des Anteils von Biomasse, Solarthermie, Geothermie zur Wärmeerzeugung um 6%-Punkte (auf 12%)
-> 6 Mio. t bei Haushalten und GHD
-> 4 Mio. t in der Industrie
Umsetzung: • Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)• Novelle Gasnetzzugangsverordnung
0%5%
10%15%
2005 2020
+ 6%
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Techniken: Von Biomasse zu Energie
Holz ReststoffeEnergiepflanzen
Ernte/Sammlung, Transport, Lagerung, Aufbereitung (mech.)
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Holz, Pflanzenöl Kohle Synthesegas Pyrolyseöl PME Ethanol Biogas
biogener Brennstoff (fest, flüssig, gasförmig)
Verbrennung
dir
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tzu
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thermochemische Umwandlung chem. U. biochem. Umwandl.
Kraft Wärme
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6. Maßnahme:Wärmeeinsparung in der Industrie sowie durch Gebäudesanierung und effizientere Heizungsanlagen 39 Mio. t CO2
• Wirtschaftliches Potenzial in der Industrie: 8 Mio. t- v.a. bei Prozesswärme und Dampferzeugung
• Gebäudesanierung:- Zur Zeit energetische Sanierungsrate von 0,6% - und das bei
2,5% Gebäudesanierung insgesamt- UBA: Rate von 2% möglich, mit 60% CO2-Einsparung
20 Mio. T- Modernisierung Heizungsanlagen
11 Mio. t
Umsetzung:• Bericht und Entwurf der Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV)• Novelle der Heizkostenverordnung
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Passivhaus:Energiekennzahlen in D im Vergleich
Quelle: Passivhaus-Institut, Darmstadt
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1615 35 55 75 95 115
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335
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395
Energieverbrauchsklasse [kWh/(m²)]
An
zah
l Geb
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e in
Tau
sen
d alle Energieträger
Heizenergieverbrauch in Deutschland 2002
ca. 250.000 Gebäude, GdW (Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen)
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Beispiele für Sanierungen auf Passivhaus-Standard
– Ludwigshafen (Hoheloogstraße)
12 Wohungen, Bj. 1960/2005
Energieüberschuss 35 kWh/m²a (3,5 Liter Öl)
Mehrkosten 22 %
– Frankfurt (Tevesstraße)
60 Wohnungen, Bj. 1950/2005
– Schwanenstadt, Österreich (Hauptschule II und Polytechnische Schule)
Anbau+Sanierung: Mehrkosten 13 %
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7. Maßnahme:Senkung des spezifischen Verbrauchs im Verkehr 15 Mio. t CO2
• Effizientere Motoren, Leichtbauweise und kraftstoffsparende Fahrweise können die spezifischen CO2-Emissionen bei Pkw um bis zu 40% vermindern.
• Bei Lkw: 20%, z.B. durch Leichtlaufreifen und Leichtlauföle
Umsetzung: • Novelle Biokraftstoffquotengesetz
• Umstellung der KFz-Steuer auf Schadstoff- und CO2-Basis
• Novelle der PKW-Kennzeichnungsverordnung
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8. Maßnahme:Vermeidung von Verkehr und Verlagerung auf Schiene und Schiff 15 Mio. t CO2
• Abkehr vom Straßenneubau und der Ausbau der Bahninfrastruktur: Verschiebung – insbesondere des Güterverkehrs – von der Straße auf Schiene und Schiffe
• Bsp.: Verlagerung von 5% aller Pkw-Fahrten im Stadtverkehr auf den ÖPNV und 30% aller Pkw-Fahrten, die nicht länger als 5 km sind, auf das Fahrrad zu verlagern -> 3-4 Mio. t
• Zunahme des Flugverkehrs stoppen
Umsetzung: • Novelle der Mauthöheverordnung• Flugverkehr in den Emissionshandel integrieren
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Fazit
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Übersicht der Maßnahmen
-224Gesamte energiebedingte CO2-Emissionen
-23sonstige Maßnahmen[1]
-15Modal Split und Verkehrsvermeidung8.
-15Senkung des spezifischen Verbrauchs7.
-30Verkehr
-10Ausbau der erneuerbare Energien6.
-32Wärmeeinsparung in Gebäuden5.
-15Kraft-Wärme-Kopplung4.
-57Wärmeversorgung
-44Ausbau der erneuerbaren Energien3.
-30Brennstoffwechsel und Effizienzsteigerungen2.
-40Stromeinsparungen1.
-114Stromerzeugung
Minderung 2005-2020in Mio t CO2
[1] z.B. Einsparungen in Kokereien und Raffinerien, Prozesswärme
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Kosten
– Die überwiegende Anzahl der Maßnahmen führt zu Einsparungen für den Endnutzer.
– Förderung der Erneuerbaren Energien und der Kraftwärmekopplung: moderate Kostenerhöhungen auf der Nutzerseite erwartet,Aufbau innovativer Industrien entstehen, die weltweit zum Klimaschutz beitragen.
– Für einige Maßnahmen fallen hohe Bruttoinvestitionen in der Anfangsphase staatliche Förderprogramme
– Insgesamt:Programmkosten: 1 Mrd. €Investitionskosten: 31 Mrd € Energieeinsparungen: 36 Mrd €
Klimaschutz in Deutschland ist eine lohnende Investition!
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Fazit
• Eine Verminderung der CO2-Emissionen um 40% ist technisch möglich und wirtschaftlich förderlich.
• Drei Säulen müssen ausgewogen aufgebaut werden:
• Effiziente Energieversorgung• Erneuerbare Energien • Endenergieeffizienz
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Vielen Dank
für Ihr Interesse!
Klaus Müschen
www.umweltbundesamt.de
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UBA-Szenario und IKARUS Modellrechnung
-224-40%571-248795948Energieb. CO2
-10-50%43-185387GHD
-39-43%74-39113129Haushalte
-30-17%134-22164162Verkehr
-30-53%73-27103154Industrie
-115-41%247-142362415Energie-wirtschaft
Absolute Minderung 2005-2020
Prozentuale Minderung 1990-2020
CO2-
Emissionen 2020
Absolute Minderung 2004-2020
20051990in Mio. t CO2-Äq.
UBA SzenarioIKARUSIst-Werte
durchschn. Kosten bei IKARUS: 50 Euro/t CO2 im Vergleich zur Referenzentwicklung -> zwischen 1,7 Mrd. Euro im Jahr 2010 und 11,2 Mrd. Euro im Jahr 2020
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clean power from deserts
Quelle: Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation TREC