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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart Leipzig 2016 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehaltenDiese Probeseiten ermöglichen Ihnen eine konkrete inhaltliche Auseinandersetzung mit dem neuen Lehrwerk. Die hier dargestellten Texte, Bilder undIllustrationen sind gezielt für bestimmte Lernsituationen und passgenau zu den Inhalten der Lehrpläne ausgesucht und verstärken die Lerneffekte. Diemethodische Abstimmung der Texte einerseits und Bilder andererseits wird durch diese Probeseiten verdeutlicht.
Sonderseitensind mit einer Farbe hinterlegt.
Nah dranGroßzügige Abbildungen bieten die Gelegenheit, ein Thema ganz im Detail zu betrachten.
MethodenseitenSchritt für Schritt lernst du hier wichtige Arbeitsmethoden der Gesellschaftslehre kennen. Später wirst du sie immer wieder anwenden.
OrientierungAuf diesen Seiten lernst du, dich in einem Raum zu orientieren. Auch dies wirst du immer wieder üben.
Offenes LernenHier kannst du einen Auftrag wählen, den du alleine oder in einer Gruppe über einen längeren Zeitraum selbstständig bearbeitest. Am Ende steht immer ein Produkt, das du anderen vorstellst.
Bei einer Sitzung im Bundestag
T 1 Der Bundestag im ReichstagAm Platz der Republik in Berlin steht das Reichstagsgebäude. Es wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 / 71 ge-plant. 1884 fand die Grundsteinlegung statt, 1894 war der Bau fertig. Bis 1933 tagte hier der Reichstag – so hieß das Parlament im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Daher nennt man das Gebäude auch heute noch Reichstag. Seit 1999 ist es Sitz des Deutschen Bundestages.
T 2 Zerstörung und Neubeginn1933 wurde der Bau durch den Reichstags-brand und während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) durch Bombardierungen schwer beschädigt. 1949 grundete sich die Bundesre-publik Deutschland. Ihr neues Parlament – der Bundestag – tagte zunächst in Bonn. Erst in den 1960er-Jahren wurde das Berliner Reichs-tagsgebäude wiederhergestellt. Nach dem Mauerfall (1989) und der deutschen Wieder-vereinigung (1990) beschloss der Bundestag, in die alte und neue Hauptstadt umzuziehen.
1 Sitzungspräsident: Der Bundestagspräsident oder seine Vertreter
leiten die Debatten und Abstimmungen.
2 Anzeigetafeln: Sie zeigen den aktuellen Punkt der Tagesordnung, die
Rednerliste, Redezeiten sowie die nächste Abstimmung.
3 Rednerpult
4 Stenografen: Jede Sitzung wird von Stenografen protokolliert, die
sich regelmäßig abwechseln. Sie notieren nicht nur den Wortlaut der
Reden, sondern auch Zwischenrufe und Beifall.
5 Regierungsbank: Hier sitzen die Mitglieder der Bundesregierung.
6 Bundesratsbank: Mitglieder des Bundes rates, also Vertreter der Bun-
desländer, sind anwesend.
7 Fraktionen: Abgeordnete derselben Partei schließen sich im Parla-
ment zu einer Fraktion zusammen. Die Fraktionen bilden Sitzgruppen.
8 Zuschauer: Der Sitzungen sind fur Zuschauer geöffnet. Sie durfen sich
aber nicht in die Debatten einmischen.
9 Medien: Es sind immer Vertreter der Medien anwesend. Sie berichten
uber wichtige Debatten und die Beschlusse des Bundestages.
10 Kameras: Die Sitzungen werden live im Parlamentsfernsehen ubertra-
gen.
11 Bundesadler: Der Adler ist das älteste deutsche Staatssymbol. Die
sogenannte „Fette Henne“ im Bundestag ist sieben Meter hoch und
mehr als acht Meter breit.
12 Bundesflagge: Sie ist schwarz-rot-gold. Anfang des 19. Jahrhunderts
wurden diese Farben zum Sinnbild fur nationale Einheit und Freiheit.
13 Europaflagge: Deutschland ist Mitglied der Europäischen Union. Die
Flagge verdeutlicht, dass die Gesetzgebung des Bundes und der EU
eng verzahnt sind.
Aa Ein Blick hinein in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin. (Foto, 2011)
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1 Beschreibe, wie der Plenarsaal des Deutschen Bundestages auf dich wirkt.
2 Benenne einzelne Teile des Bundestages (Personen gruppen, Einrichtungen, …).
3 Begrunde, warum die Sitzungen immer live ubertragen werden und fur Zuschauer und Medien geöffnet sind.
4 Informiere dich uber die Entstehungs geschichte des Gebäu-des (T 1, T 2, Projekt G-Code).
5 Recherchiere die Sitzordnung im Parlament: Welche Fraktionen sitzen links, welche rechts (vom Redner aus gesehen)?
6 Vergleiche die Sitzordnung im Bundestag mit der im ersten deut-schen Parlament 1848/49 in der Paulskirche in Frankfurt (Internet).
0 1, 2 $ 3, 4, 5 . 6
Surftipp Der Bundestag | 9kr66g
Demokratie aktiv mitgestalten
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Nah dran2
Ein Mystery entschlüsseln
BbPedroGonzalves,Mallorca
CcBeispielfüreinArgumentationsetz
AaRentnerehepaarSalmbeieinemUrlaubaufMallorca
T1 AusgangslageEhepaar Salm und Pedro Gonzalves leben in unterschiedlichen Ländern: das Ehepaar Salm in Deutschland, Herr Gonzalves in Spanien.Herr Salm war Ingenieur bei einem Autoher-steller, Frau Salm arbeitet bei einer Versiche-rung. Pedro Gonzalves betreibt einen kleinen Verleih von Wasser-Jetskis auf Mallorca. Weil Frau Salm nun in Rente geht, muss Pedro in Zukunft einen Umweg zu seinem Wasser-Jetski-Verleih gehen. Das ist schon rätselhaft, ein Mystery halt.
Für die Lösung dieses Mysterys braucht ihr zwei Arten von Materialien:1. Material, das Informationen über die Aus-gangssituation aus zwei unterschiedlichen Perspektiven gibt, und Hintergründe und Zu-sammenhänge verdeutlicht.2. Storykarten (kleine Kärtchen), die zu bei-den Perspektiven des Falles besondere In-formationen geben. Damit das Ganze noch rätselhafter wird, gibt es auch allgemeine In-formationen, die zu beiden Perspektiven pas-sen könnten.
Herr und Frau Schmitz
Pedro Gonzales übrige Infos
Herr und Frau Schmitz
Pedro Gonzales übrige Infos
Herr und Frau Schmitz
Pedro Gonzales
Informationspäckchen
Argumentationsketten:
Fertiges Argumentationsnetz:
Antwort:
Leitfrage:
? ? ?
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1 Kopiert die Storykarten auf Seite 229 oder ladet sie unter dem Projekt G-Code herunter. Schneidet alles aus.
2 Löst in Kleingruppen (drei Schü-lerinnen und Schüler) das Mystery nach den Schritten 1 – 6. Die Grafik M 3 zeigt euch ein Beispiel, wie eine solche Lösung aussehen könnte.
3 Präsentiert eure Lösung des Mysterys in der Klasse, zum Beispiel in einem Museumsgang. Vergleicht die Lösungen.
0 1 . 2, 3
WiedueinMysteryentschlüsselst
1.Schritt: InformationenlesenLest in eurer Kleingruppe das Hintergrund-material und alle Storykarten.
2.Schritt: LeitfrageformulierenErstellt zur Ausgangslage eine Leitfrage.
3.Schritt: VermutungenanstellenStellt erste Vermutungen zur Beantwor-tung der Leitfrage auf.
4.Schritt: InformationeninPäckchenordnenOrdnet die Storykarten in drei Päckchen: Perspektive 1, Perspektive 2, Übriges. Arbei-tet nur mit den Informationen weiter, die eurer Meinung nach für die Lösung nützlich sind. Gebt den drei Päckchen Überschriften.
5.Schritt: Argumentationskettenfürje-desPäckchenherstellenStellt für jedes Päckchen Argumentations-ketten her. Legt die Kärtchen nach Ursa-che-Wirkung-Zusammenhängen auf ein großes Stück Pappe (noch nicht kleben).
6.Schritt: InformationenineinemArgumentationsnetzzusammenfügenFügt die Ketten zu einem Argumentations-netz zusammen. Prüft, ob alle Informatio-nen logisch miteinander verknüpft sind, und ob damit das Mystery gelöst ist. Klebt erst jetzt die Kärtchen fest. Formuliert eine abschließende Antwort.
7.Schritt: AuswertungPräsentiert der Klasse eure Lösung des My-sterys. Vergleicht die Lösungen. Diskutiert die Problematik des Falles.
Unterwegssein!–Ankommen?
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Methode10
Armes und reiches Europa
T 1 Regionale Unterschiede in der EUDie EU ist bei weitem kein einheitlicher Raum. Es gibt dicht und dunn besiedelte Regionen, Gebiete, aus denen die Bevölkerung abwan-dert und solche, in denen die Bevölkerungs-zahl zunimmt. Es gibt Industrieräume und uberwiegend landwirtschaftlich genutzte Ge-biete. Diese Unterschiede fuhren dazu, dass man innerhalb der EU wirtschaftsstarke und benachteiligte Räume unterscheidet. Dabei stellt man fest, dass die Lage dieser Räume einer gewissen Ordnung folgt und sie nicht willkurlich uber die gesamte EU verstreut lie-gen.
T 2 AktivräumeWirtschaftsstarke Räume sind in der EU da-durch gekennzeichnet, dass ihr BIP pro Kopf deutlich uber dem EU-Durchschnitt liegt. Sie verfugen uber viele Arbeitsplätze im sekun-dären und tertiären Sektor. Deshalb weisen diese Gebiete auch ein hohes Durchschnitts-einkommen und eine niedrige Arbeitslosen-quote auf. In der Regel sind es verkehrsgunstig gelegene Regionen, die eine hohe Zuwande-rung verzeichnen. Daruber hinaus gibt es wei-tere positive Standortfaktoren.
1 Beschreibe M 1 und M 2 und be-grunde, warum die Unterschiede ein Problem fur das Zusammenleben in der EU darstellen.
2 Arbeite mit M 3: a) Beschreibe die Lage von Aktiv- und Passivräumen in der EU und benenne jeweils konkrete Beispiele.
b) Stelle in Stichworten wesentliche Merkmale von Aktiv- und Passiv-räumen in einer Tabelle gegenuber.
3 Beurteile die Möglichkeiten, die sich fur die deutsche Wirtschaft aus dieser Raumstruktur ergeben. Welche Grunde könnte es dafur geben?
4 Beurteile die Einordnung einiger sudeuropäischer Regionen in die Kategorie „benachteiligte Räume“.
5 Du möchtest gerne nach deiner Ausbildung in einem anderen Land der EU arbeiten. In welche Regionen wurdest du gehen? In welche eher nicht? Begrunde.
0 1, 2 $ 5 . 3, 4
T 3 PassivräumeIn benachteiligten Räumen liegt das BIP pro Kopf deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Meist sind es ländliche oder altindustriali-sierte Regionen, die hohe Abwanderungsra-ten aufweisen. Wegen der hohen Arbeitslo-sigkeit und der Abwanderung vor allem von jungen Menschen drohen diesen Gebieten Überalterung und Schließung von Schulen und Unternehmen. Hinzu kommen zumeist eine schlechte Verkehrsanbindung sowie eine niedrige Bevölkerungsdichte.
T 4 Die wirtschaftsstarken „Bananen“Seit 1989 wird der wirtschaftliche Kernraum Europas von den Raumplanern als „Blaue Ba-nane“ bezeichnet. Er ist allerdings nicht durch Planung entstanden. Die Verdichtung von Bevölkerung, Wirtschaft, Kapital, Verkehr und Siedlungen hat sich selbstständig gebildet. Hier leben 40 % der Bevölkerung der EU. Weil sich einige wich-tige Regionen nicht in der „Blauen Banane“ wiederfanden, wurde quer dazu eine „Gelbe Banane“ als Entwicklungsziel ausgewiesen. Später kam das Entwicklungsziel der EU, die „Blaue Banane 2“, hinzu.
Moskau
Paris
London
Mittel-england
Randstad
Rhein-Ruhr
Ober-schlesien
London
ParisFrankfurt
Mailand
Glasgow
Dublin
Hamburg
Berlin
StuttgartMünchen
Marseille
BarcelonaMadrid
Lissabon
Stoke
Birmingham
Toulouse
LyonBasel
Lille
Kopenhagen
Essen
Dortmund
Manchester
Oslo
Odessa
Kiew
İstanbul
Stockholm
Budapest
St. Petersburg
Bilbao
Turin
Wien
Prag
Warschau
Łódź
Danzig Minsk
Bukarest
Charkiw
Helsinki
Dnipropetrowsk
Katowice
Triest
Bordeaux
Porto
ValenciaSevilla
Gijon
Göteborg
Malmö
Turku
Riga
Twer
VarnaSofia
Belgrad
Zagreb
Athen
Rom
Neapel
Pressburg
Ostrau
NishniNowgorod
Moskau
Paris
London
Mittel-england
Randstad
Rhein-Ruhr
Ober-schlesien
London
ParisFrankfurt
Mailand
Glasgow
Dublin
Hamburg
Berlin
StuttgartMünchen
Marseille
BarcelonaMadrid
Lissabon
Stoke
Birmingham
Toulouse
LyonBasel
Lille
Kopenhagen
Essen
Dortmund
Manchester
Oslo
Odessa
Kiew
İstanbul
Stockholm
Budapest
St. Petersburg
Bilbao
Turin
Wien
Prag
Warschau
Łódź
Danzig Minsk
Bukarest
Charkiw
Helsinki
Dnipropetrowsk
Katowice
Triest
Bordeaux
Porto
ValenciaSevilla
Gijon
Göteborg
Malmö
Turku
Riga
Twer
VarnaSofia
Belgrad
Zagreb
Athen
Rom
Neapel
Pressburg
Ostrau
NishniNowgorod
Paris
„Sunbelt” (südlichesKraftfeld Europas)
„Blaue Banane 2”(zweiter europäischer Kernraum als Ziel)
„Gelbe Banane”(zentraler starker Wirtschaftsraum)
„Blaue Banane”(Kernzone wirtschaftlicher Stärke)
bedeutenderWirtschaftsstandort
wirtschaftlichführende Stadt
„Der Süden”
Mitgliedsstaaten derEuropäischen Union
Atlantische Peripherie
Gebiet mitvielen ArbeitsplätzenwichtigerWirtschaftsraum
untergeordneterWirtschaftsstandort
Wirtschaftsstarke Räume Benachteiligte Räume
0 200 400 600 km
© Klett© Klett
#408948 Projekt G 3 RP, S.157, M3
Europa, Aktiv- und Passivräume (Breite 169,5 mm, Höhe 161,908 mm, davon Karte 102,7 mm, 01.10.2015)Cc Wirtschaftsstarke und benachteiligte Räume in Europa
Aa Die ärmste Stadt der EU ist Aninoasa in den Südkarpaten, 330 km westlich von Bukarest (Rumänien). (Foto, 2013)
Bb Die reichste Stadt der EU ist London ( Großbritannien). (Foto, 2015)
Infoblatt Wirtschaftsräume in Europa | r77z7a
157156
In Vielfalt geeint – Die Europäische Union
7 Orientierung
Wichtige Begriffe:Arbeitsnormen
Bundesrepublik Deutschland
DDR
EntnazifizierungFDJMarktwirtschaft
PlanwirtschaftRepublikfluchtSBZ
SpeziallagerStasiWestzonen
Wenn du alle
Seiten bearbeitet
hast, dann kannst
du …
– Alltagssituationeninunter-
schiedlichenGesellschaften
vergleichen.
– politischeundwirtschaftliche
SystemeundderenAuswir-
kungenaufdieLebensbedin-
gungencharakterisieren.
– MöglichkeitenundGrenzen
vonWirtschaftsordnungen
diskutieren.
– dieEntwicklungenvonGe-
sellschaftenunterverschie-
denenhistorischen,wirt-
schaftlichenundpolitischen
Rahmenbedingungenbewer-
ten.
– Möglichkeitenbeurteilen,ge-
sellschaftlichenUngleichhei-
tendurchpolitischesHan-
delnentgegenzuwirken.
– eineZeitzeugenbefragung
durchführen.
Aa Das besetzte Deutschland
Kennen und verstehen1 ErgänzedieLücken(S.92/93).
– Mitder…derdeutschenStreit-
kräfteendeteinderNachtzum
9.Mai1945derZweiteWeltkriegin
Europa.
– DieSowjetunion,dieUSAund
Großbritannienwaren….
– BereitsaufderKonferenzinJalta
hattensiemiteinandervereinbart,
dassjedeSiegermachtundFrank-
reichjeeineeigene…inDeutsch-
landbekommensollte.
– VieleStädteinDeutschlandwaren
zerstörtundglicheneiner….
– DieVersorgungmit…warfast
zusammengebrochen.
– DieMenschengingenauf…aufs
Land.
Beurteilen und bewerten2 BeschreibedieKarteM1undbeur-
teile:WardiedeutscheKapitulation
am8.Mai1945eineNiederlageoder
eineBefreiung?
Handeln3 ÜberlegedirzuderKarikaturM2,
womitderGrabenvon1990bisheute
gefülltwurde.SchreibeStichwortein
denGrabenoderzeichneBeispiele
hinein(benutzedazueineKopieder
KarikaturoderdieKopiervorlageim
ProjektG-Code).
4 StelledeineÜberlegungendeinem
Tischnachbarnvor.Entscheideteuch
fürdreiBeispiele,dieeuchwichtig
sind,undnotiertsieaufdreiKartei-
karten.ÜberlegteuchArgumentezur
BegründungeurerAuswahl.
5 DiskutiertinderKlasse,wiedie
BeispieleimKraterangeordnetwer-
densollenundwieweitderGraben
gefülltist.
1945 bis 1990 Selbsteinschätzung, Lösungen, Üben interaktiv gh7h6v
Bb Vorher – nachher (Karikatur von Karl-Heinz Schoenfeld, Anfang der 1990er Jahre)
KriegsendeBeginnderKriegsverbrecherprozesseinNürnberg
Währungsreform
GründungderBundesrepublikDeutschland VolksaufstandinderDDR
Montagsdemonstrationen2+4-Vertrag–DeutscheEinheitundFriedensvertrag
PotsdamerKonferenz
GründungderDDR
MauerbauFallderMauer
Berlin-Blockade
20. 11. 1945 20. 6. 1948 23. 5. 1949 17. 6. 1953 1989 12. 9. 1990 17. 7. – 2. 8. 1945 7. 10. 1949 13. 8. 1961 9. 11. 198924. 6. 1948 – 12. 5. 19498. 5. 1945
Kopiervorlage Graben | u5722m
© Klett© Klett
Deutschland, Besetzer (Breite 169,5 mm, davon Karte 125,875 mm, Höhe 95,24 mm, 01.10.2015)
#408948 Projekt G 3 RP, S.120, M1
Deutschland: besetzt, geteilt, vereint
121120
Training5TrainingAuf dieser Seite trainierst und überprüfst du die erlernten Kompetenzen.
Die wichtigen Begriffe der Themeneinheit stehen hier oben.
Wenn du einmal unsicher bist, kannst du hier nachschlagen.
Hier ist zusammengefasst, was du kannst, wenn du alle Seiten bearbeitet hast.
Den Zeitstrahl findest du bei Themen, die sich hauptsächlich mit Geschichte befassen.
B Auftrag2:Ein Experteninterview durchführen
In einer Nachrichtensendung soll die Ukraine-Krise für das Publikum verständlich dargestellt werden. Führt dazu ein Experteninterview durch.
Sokönntihrvorgehen:a) Betrachtet alle Bildmaterialien auf den Seiten
204 – 207. Schreibt auf, was euch spontan dazu einfällt. Orien tiert euch über Lage und Besonder-heiten der Ukraine.
b) Lest aufmerksam alle Informationen und nutzt die Schritte zur Konfliktanalyse.
c) Erarbeitet Fragen für das Experteninterview. Fasst den Inhalt der Materialien so zusammen, dass sie Antworten auf die Fragen ergeben. Denkt auch an eine Stellungnahme und achtet auf die Perspek-tive, die ihr einnehmt.
d) Natürlich könnt ihr auch Fragen stellen, die eine Diskussion auslösen.
C Auftrag1:Ein Themenplakat gestalten
Im Nahostkonflikt hat eine lange Geschichte mit vielen Beteiligten. Erstellt ein informatives Themen-plakat über den Konflikt.
Sokönntihrvorgehen:a) Hier ist vor allem Kartenarbeit gefragt. Die
Entwicklung des Konflikts könnt ihr anhand der Karten (S. 201, M4 – M6) verfolgen.
b) Konzentriert euch auf die Legenden und ergänzt die Informationen mit Hilfe des Textes. Bezieht die Fotos (S. 202 / 203) ein. Interessant wird euer Vortrag, wenn ihr euch in die Bilder hineinver-setzt.
c) Macht euch klar, welche unterschiedlichen Pers-pektiven möglich sind. Berichtet als Augenzeuge, Beteiligte/r oder Anwohner/in von dem darge-stellten Ereignis.
d) Beachtet auch die Schritte zur Konfliktanalyse.
Kann man internationale Konflikte verstehen?
nisse darstellen und in der Klasse präsentie-ren. Die Expertengruppe kann dann Fragen aus anderen Gruppen beantworten und eine Diskussion über ungelöste Aspekte des Kon-flikts anregen. Egal, welchen Auftrag eure Gruppe über-nimmt: Am Ende könnt ihr, wenn alle Ergeb-nisse zusammengetragen wurden, mit Hilfe der Konfliktanalyse erklären,– wer die Konfliktparteien sind,– worum es in dem Konflikt geht,– welche Mittel zur Konfliktlösung einge-
setzt werden– wie andere auf den Konflikt reagieren– welche Lösungsmöglichkeiten sich ab-
zeichnen– welche Grundsatzfragen zur Diskussion
stehenIhr könnt: – unterscheiden zwischen Anlass und
Ursache eines Konflikts– diskutieren, welche Lösungsmöglichkeiten
die Konfliktparteien und andere sehen– Stellung beziehen
T1 DieSituationHeute gibt es viele Möglichkeiten für Jugend-liche, politisch aktiv zu sein. In Berlin zum Bei-spiel findet jedes Jahr das Jugendforum statt. Kinder und Jugendliche nehmen dann die Plätze der Abgeordneten ein, informieren sich und beziehen Stellung. Auch im Jugendparlament in Mainz und in vie-len anderen Städten nehmen Jugendliche die Chance wahr, sich einzubringen, ihre Meinung zu sagen und damit Einfluss zu nehmen. Na-türlich kommen dabei auch Fragen zur inter-nationalen Politik auf den Tisch.
T2StarterkitfürdieDiskussioninternationalerThemenWenn ihr die Schritte der Konfliktanalyse (S. 212/213) beachtet, habt ihr einen Werk-zeugkasten zur Verfügung, der euch hilft, in-ternationale Konflikte zu verstehen. Mehrere Arbeitsschritte sind notwendig. Arbeitet in Kleingruppen und konzentriert euch jeweils auf einen internationalen Kon-flikt. Am Ende kann jede Gruppe ihre Ergeb-
AaZweiMitgliedereinesJugendparlamentsimGespräch
Ach so, ja. Aber wer soll da noch mitreden können, bei
diesen vielen Kriegen und Konflikten überall?
Was ist heute
eigentlich das Thema in unserem
Jugendparlament?
Es geht doch um
internationale Politik, schon vergessen?
A Auftrag3:Ein Rollenspiel durch-führen
Stellt euch vor, ein/e Jugendliche/r aus eurem Umfeld lässt sich von islamistischer Propaganda beeinflus-sen und spielt mit dem Gedanken, für den IS nach Syrien zu gehen.
Sokönntihrvorgehen:a) Geht von dem offenen Brief eines jungen Muslims
(S. 209, M 5) aus und bestimmt den Standpunkt des Autors Hakan Turan und des Adressaten Bek-kay Harrach.
b) Lest die Informationen aus den Seiten 208 / 209 und ergänzt euer Wissen mit Hilfe der Fotos. Beachtet auch die Schritte zur Konfliktanalyse.
c) Spielt eine mögliche Diskussion mit verteilten Rollen vor.
C Auftrag4:Eine Präsentation erstellen
Immer wieder wird über neue Konflikte und Krisen-berichtet. Ein Schulbuch kann nicht alle aufgreifen. Informiert über einen Konflikt eurer Wahl.
Sokönntihrvorgehen:a) Besorgt euch eine aktuelle Tageszeitung oder
sucht im Internet nach aktuellen Informationen.b) Stellt Fragen zu dem Konflikt. Nutzt dazu Schritte
zur Konfliktanalyse auf Seite 212 / 213.c) Verteilt die Aufgaben entsprechend der darge-
stellten Schritte in eurem Team.d) Sucht informatives Anschauungsmaterial zur
Visualisierung.e) Wählt eine geeignete Darstellungsform (Wand-
zeitung, Powerpoint Vortrag …).
InternationaleKonflikte
199198
Offenes Lernen9
DO0B_3-12-408948_vorderer Vorsatz_So_lernst_du.indd 3 08.12.2015 14:55:54
So lernst du mit Projekt G
Entnazifizierung und EntmilitarisierungPotsdam, im Sommer 1945: Die Siegermächte treffen sich zu einer großen Konferenz, um das weitere Vorgehen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges abzustimmen. Auf der Tages ordnung steht auch die Zukunft Deutschlands.
Aa Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess: W. Keitel (rechts), Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, wird am 1. Oktober 1946 zum Tode verurteilt und wenige Tage später hingerichtet. Neben ihm (von links nach rechts) J. von Ribbentrop, B. von Schirach und H. Göring. (Foto, 1946)
Dd Austausch eines Straßen schildes in Trier: In fast jedem Ort gab es in der Zeit des Nationalsozialismus eine Straße oder einen Platz, die / der nach Adolf Hitler benannt waren. (Foto, 1945)
T 1 Das Potsdamer AbkommenAuf der Konferenz von Potsdam (17. Juli bis 2. August 1945) beschlossen die USA, Großbri-tannien und die Sowjetunion die Neuordnung Deutschlands. Im Einzelnen legten sie fest:– Das deutsche Volk trägt die Verantwortung
für Chaos und Elend nach dem Krieg, weil die eigene Kriegsführung mitleidlos und der Widerstand der Nazis fanatisch waren.
– Entnazifizierung: Die NSDAP und alle ihre Organisationen werden verboten.
– Entmilitarisierung: Alle militärischen Orga-nisationen und die Produktion von Kriegs-gerät werden verboten.
– Demokratisierung: Das politische und wirt-schaftliche Leben wird auf demokratischer Grundlage wieder aufgebaut.
– Deutschland zahlt Reparationen (Entschä-digungen) für die Schäden, die durch den Krieg entstanden sind.
– Deutschland bekommt keine zentrale Regierung.
T 2 Die Nürnberger ProzesseEinig waren sich die vier Alliierten darin, die Hauptschuldigen an den NS-Verbrechen hart zu bestrafen. Dazu gründeten sie den Inter-nationalen Militärgerichtshof in Nürnberg. 22 Hauptkriegsverbrecher wurden angeklagt. Das Gericht verurteilte zwölf von ihnen zum Tod und sieben zu langen Haftstrafen.
T 3 Entnazifizierung in der SBZIn der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) ging man gegen alle NSDAP-Mitglieder vor. Sie verloren ihren Beruf als Polizist, Lehrer oder Richter. In Kursen wurde neues, kommu-nistisch geschultes Personal ausgebildet. Die neuen Machthaber nutzten die Entnazifizie-rung auch als Vorwand, um gegen unliebsame Gegner vorzugehen. Kritiker des Kommunis-mus wurden verhaftet, manche kamen in „Speziallager“. In der SBZ begann eine neue, kommunistische Diktatur. Die Ent nazifizierung wurde 1948 für abgeschlossen erklärt.
T 4 Entnazifizierung in den WestzonenIn den drei Westzonen sollte die gesamte Bevölkerung entnazifiziert werden. Die Ame-rikaner waren am gründlichsten: Sie ließen die Deutschen in ihrer Zone einen langen Fragebogen ausfüllen. Daraufhin wurde die Person von Spruchkammern z. B. als „Haupt-schuldiger“ oder „Belasteter“ eingestuft und bestraft. Allerdings kamen auch Schwerbela-stete als „Mitläufer“ oder „unbelastet“ durch das Entnazifizierungsver fahren. Oft fehlten Beweise oder die Menschen entlasteten sich gegenseitig. Und auch die aus ihrem Amt entfernten Deutschen kehrten oft nach kur-zer Zeit in ihre Stellen zurück, weil Personal fehlte. Der Wiederaufbau hatte Vorrang.
Spruchkammern Um die Entnazifizierung durchzuführen, besetzten die Alliier ten Kommissionen mit unbelasteten Deutschen und kontrollierten ihre Arbeit. Speziallager Lager in der SBZ, in denen ab 1945 NSFunktionäre und KPDGegner inhaftiert waren.
CcIdaLippmann(Namegeändert)arbeitetenachKriegsendeineinemDüsseldorferEntnazifizierungsausschuss.1987berichtetesie:Das war ein Ausschuss aus sechs oder sieben
Mitgliedern. Was haben wir gemacht? Vielleicht
mal als Beispiel: Das war ganz zu Anfang, da
wurden in Backenberg – das ist eine Nervenkli
nik (…) – alle Pfleger entlassen. Das haben noch
die Engländer gemacht. Aber wir konnten ja die
Patienten nicht alle entlassen, das ging ja nicht.
Also was tun? Dann haben wir die wieder ein
gestellt. Die mussten natürlich alle durch den
Ausschuss. Und wer nicht besonders belastet
war, wurde wieder eingestellt. Wir brauchten ja
die Leute.
BbDerkommunistischeFunktionärWilhelmPiecknotiertenachGesprächenmithohensowjetischenMilitärsam23.Januar1946,wiemaninderSBZmit„Nazimitgliedern“umgehenwollte:aktive Nazi weiter wie bisher bekämpfen
nominelle (nicht aktive) Mitglieder der Nazi
partei heranziehen, ihnen sagen, dass (sie) bei
loyalem Verhalten auf unsere Unterstützung
rechnen (können) dass wir ihnen Arbeit anver
trauen. (…)
Die Besten unter ihnen, die durch Tat be weisen,
dass sie innerlich gebrochen mit Nazismus –
werden am pol(itischen) Leben teilnehmen,
andeuten, dass sie sogar Mit glieder der Partei
werden können.
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5
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10
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5
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10
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1 Nenne die Bedingungen der Sieger für Nachkriegsdeutschland (T 1, M 4).
2 Ordne die Bestimmungen des Potsdamer Abkommens den Begrif-fen Demokratisierung, Demilitarisie-rung, Denazifizierung, Demontage und Dezentralisierung („Fünf Ds“) zu (T 1).
3 Beschreibe das Vorgehen der sowjetischen Besatzungsmacht bei der Entnazifizierung (T 3, M 1, M 2, M 4).
4 Beschreibe das Vorgehen der westlichen Alliierten bei der Ent-nazifizierung (T 4, M 1, M 3, M 4).
5 Vergleiche die Ziele der Entnazifi-zierung im Westen und im Osten (T 3, T 4).
6 Beurteile den Prozess der Ent-nazifizierung.
7 Ein ehemaliges NSDAP-Mitglied ist vor eine Spruchkammer geladen und unterhält sich kurz vor dem Termin mit einem Bekannten, der als „Mitläufer“ eingestuft wurde. Welche Bedenken, welche Erfahrungen tau-schen die beiden aus? Schreibe das Gespräch auf (T 4, M 3). Beurteile an-schließend aus heutiger Sicht.
8 Informiere dich, ob in deinen Schulort auch Straßen oder Plätze nach Adolf Hitler benannt waren.
0 1, 2, 3, 4 $ 5, 8 . 6, 7
1945 bis 1990
Wusstest du schon … 1933 wurden zwei Straßen in Leipzig zusammengelegt und AdolfHitlerStraße genannt. Am 18. Mai 1945 wurde sie unter amerikanischer Besatzung wieder in Südstraße umbenannt. Am 1. August 1945 erhielt die Straße unter nun sowjetischer Besatzung ihren heutigen Namen KarlLiebknechtStraße, nach dem Leipziger KPD Mitbegründer Karl Liebknecht.
Deutschland: besetzt, geteilt, vereint
5
9594
AaAufmarschderNationalsozialistischenDeutschenArbeiterpartei(NSDAP)inderTriererSimeonstraßeanlässlichdesKreisparteitages.Mit Massenveranstaltungen wie dieser wollten die Nationalsozialisten die Menschen für ihre Partei und ihre Ziele begeistern. (Foto, 1937)
Von1933bis1945gabesinDeutschlanddieDiktaturAdolfHitlers.MithilfeseinernationalsozialistischenParteierrichteteereinTerrorsystem,dasalleLebensbereichekontrollierte.DieNationalsozialistenschüch-tertenIhreGegnersystematischein,sperr-tensieinGefängnisseundermordetenviele.
Minderheitenwurdenaus„rassischen“Gründenausgegrenzt,verfolgtundplanmä-ßiggetötet.HitlerbeganneinenEroberungs-krieg,derzumWeltkriegwurde.ErbrachteTodundZerstörung–amEndewurdendieDeutschenbesiegt.1945schautedieWeltvollerVerachtungaufDeutschland.
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1 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Die AuftaktseitenJede neue Themeneinheit des Buches beginnt mit einer Auftaktseite. Interessante Abbildungen und spannende Fragen führen in das Thema ein.
Die farbigen Kreise zeigen, aus welcher fachlichen Blickrichtung das Thema betrachtet wird.
steht dabei für Geschichte,
für Erdkunde,
für Politik, Sozialkunde oder Wirtschaft.
Manchmal sind zwei oder drei Kreise gefüllt, dann wird das Thema aus mehreren Blickwinkeln betrachtet.
1 Mit diesen Aufgaben erarbeitest du grundlegende Kenntnisse.
2 Diese Aufgaben kannst du lösen, wenn du etwas Besonderes machen willst. Sie vertiefen oder erweitern ein Thema.
0 $ . Diese Zeichen zeigen, welche Anforderungen die Aufgabe an dich stellt. Meist nimmt dabei die Schwierigkeit zu.
Zum Beispiel sollst du hier …0 etwas nennen oder wiedergeben,$ etwas begründen oder erklären,. etwas beurteilen oder Stellung
nehmen.
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Animation 3D Modell Grenzanlage | r5g395
Wenn du Hinweise zum Lösen der Aufgaben brauchst, frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer nach den Lösungshilfen.
DO0B_3-12-408948_vorderer Vorsatz_So_lernst_du.indd 2 08.12.2015 14:55:47Probeseite aus Projekt G Schülerbuch Klasse 9/10ISBN: 978-3-12-408948-9