Post on 06-Apr-2015
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2 Bundesamt für Sport BASPO
Jugend+Sport
Lernen heisst selbst tun
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Jugend+Sport
Lernen heisst selbst tun
Man kann einen Menschen nicht lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu tun.
Galileo Galilei (1564–1642)
4 Bundesamt für Sport BASPO
Jugend+Sport
Lernen als komplexer individueller Prozess
• Körper und Psyche entwickeln sich nicht unabhängig voneinander.
• Bewegung führt zur besseren Durchblutung von Muskulatur und Gehirn. Damit wird auch die geistige Leitungsfähigkeit erhöht.
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Jugend+Sport
Lernen als komplexer individueller Prozess
Neurowissenschaft (Hirnforschung)
Lernprozessen
Lernpsychologie
Neuropsychologie
Deklaratives Gedächnis (speichert Tatsachen)
Prozedurales Gedächnis (Bewegungslernen)
6 Bundesamt für Sport BASPO
Jugend+Sport
Lernen als komplexer individueller Prozess
Konsequenzen für die Unterrichts und Trainingsgestaltung ��• Für lernfördernde Umgebungen sorgen ��• Vielseitige Lerngelegenheiten anbieten��• Niveaugerecht und differenziert fördern• Motivierende und herausfordernde Lernsituationen arrangieren�� ��• Zum eigenen sportlichen Handeln anregen• Lernen zu lernen: Lernstrategien entwickeln• Lernwege gemeinsam gestalten• Wertschätzende Atmosphäre schaffen• Kompetenzgefühle vermitteln��
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Jugend+Sport
Wahrnehmung als eine Grundlage des Lernens
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Jugend+Sport
Wahrnehmung als eine Grundlage des Lernens
Die Entwicklung der Sinne: - sehen- hören- riechen- schmecken
- fühlen/ertasten
hat für die individuelle Lernfähigkeit eine grosse Bedeutung;
sie ist auch Voraussetzung für das Lernen von Bewegungsabläufen und das Verbessern der Bewegungskoordination.
Wahrnehmung schafft Zugänge zur Welt.
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Jugend+Sport
Wahrnehmung als Grundlage des Lernens
Konsequenzen für die Unterrichts und Trainingsgestaltung ��• Wahrnehmungsfähigkeit schulen ��• Eigene Körperwahrnehmung verbessern ��• Jeden Sinn schärfen• Mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen und unterschiedlich ��
kombinieren ��• Bei Aufgabenstellungen Sinne bewusst ansprechen: einmal nur
vorzeigen, einmal nur erklären, einmal nur spüren lassen ��• Wahrnehmung in Sprache fassen (verbalisieren) ��• Wahrgenommenes mit Bekanntem verknüpfen (vernetzen) ��• Aufmerksamkeit wecken und Betroffenheit herstellen• Aufmerksamkeit auf Kernpunkte und Rhythmus der Bewegung ��
lenken ��• Aufmerksamkeit durch Rituale unterstützen
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Jugend+Sport
Vererbung und soziale Umwelt
Genies werden nicht geboren. Genies werden aufgrund ihrer Potenziale gemacht.
11 Bundesamt für Sport BASPO
Jugend+Sport
Vererbung und soziale Umwelt
«Unsere Biologie legt fest, was aus uns werden könnte.
Was aber tatsächlich aus uns wird, hängt von den Erfahrungen ab, die wir im Lauf unseres Lebens innerhalb des jeweiligen kulturellen Rahmens machen, in den wir hineinwachsen.
Wir Menschen sind biologische Wesen, die sich in einem kulturellen Raum entwickeln»
(Hüther 2011, S. 120).
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Vererbung und soziale Umwelt
Konsequenzen für die Unterrichts und Trainingsgestaltung ��• Soziales Umfeld mit einbeziehen (Familie, Schule/Betrieb,
Verein, Peergroup usw.) ��• Als Vorbild auftreten, glaubwürdig sein ��• Vielseitige Bewegungserfahrungen ermöglichen ��• Bewegungsrepertoire erweitern ��• Körperliche Aktivitäten stimulieren ��• Bewegungsabläufe innerlich nachvollziehen lassen
13 Bundesamt für Sport BASPO
Jugend+Sport
Lernen heisst vernetzen
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Jugend+Sport
Lernen heisst vernetzen
• Etwa 100 Milliarden Neuronen (Nervenzellen)• Etwa 400’000Km Faserlänge (Netzwerk)
Lernen bedeutet aus der Sicht der Neurowissenschaften:
Vernetzen
Verbinden
Pruning (Unnötige Verbindungen abbauen)
Myelinisierung von Axonen (Verbindungen bescheunigen)
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• Stimulation• Verbindungen schaffen• Netzwerke nutzen• Erfahrungen sammeln
• Früh beginnen• Das Goldene Lehrnalter?
Ill.: Réseaux neuronaux (Matthews, G. (2000))
Lernen heisst vernetzen
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Jugend+Sport
Lernen heisst vernetzen
Lernprozesse, die Vernetzung fördern, Zusammenhänge aufzeigen, Sinn eröffnen, sind erfolgreicher und nachhaltiger als lineare, isolierte, nicht auf eine Gesamtsicht ausgerichtete Prozesse.
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Jugend+Sport
Lernen heisst vernetzen
Konsequenzen für die Unterrichts und Trainingsgestaltung• ��Alle Eingangskanäle der Wahrnehmung ansprechen ��• Fragen stellen, Gespräche initiieren ��• Eigene und fremde Erfahrungen mit neuen
Bewegungselementen verknüpfen��• Bewegungsverwandtschaften nutzen ��• Bewegungen variieren (wiederholen, ohne dasselbe zu tun) ��• Bewegungen mit Bildern (Metaphern) verknüpfen,
Bewegungsvorstellung aufbauen• Beidseitigkeit fördern (Beidhändigkeit, Beidfüssigkeit ��
trainieren)
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Jugend+Sport
Lernen heisst das Hirn entwickeln
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Jugend+Sport
Lernen heisst das Hirn entwickeln
• Das Gehirn ist trainierbar analog der Trainierbarkeit eines Muskels.
• Lernen verändert Hirnstrukturen.
• Eigene Tätigkeiten der Lernenden verändern das Gehirn.
• Durch Lernaktivitäten werden komplizierte Nervenzellverbindungen allmählich aufgebaut.
• Komplexe Bewegungsabläufe werden in bestimmten Bereichen des Gehirns abgelegt und bei Bedarf abgerufen.
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Jugend+Sport
Lernen heisst das Hirn entwickeln
Konsequenzen für die Unterrichts und Trainingsgestaltung ��• Regenerationsbedarf beachten, Erholungsphasen einbauen• Wichtigkeit von genügend Schlaf betonen ��• Ausdauerndes, permanentes Üben, fortgesetztes Anwenden («use
it or lose it») ��• Den Unterricht und das Training differenzieren und individualisieren ��• Kinder und Jugendliche ihrem Alter und Niveau entsprechend
herausfordern und fördern ��• Erfolg versprechende Bewegungen positiv verstärken ��• Gegensatzerfahrungen initiieren, zu einer optimalen
Bewegungsausführung hinführen ��• Freiräume zum eigenen Gestalten zur Verfügung stellen
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Jugend+Sport
Emotionen sinnvoll nutzen
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Emotionen sinnvoll nutzen
•Individuell als bedeutsam, wichtig, anregend, erfreulich, sinnvoll empfundene Ereignisse werden schneller gelernt, besser gespeichert und sind besser erinnerbar. •Bewegungslernen und Sport können für das allgemeine Lernvermögen wichtige Emotionen stimulieren und dadurch positive Einflüsse auf das Lernen in anderen Bereichen erzeugen. •Sport steigert das Wohlbefinden und Selbstbewusstsein.•Starke Erlebnisse werden vom Gehirn anders behandelt als persönlich belanglosere.
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Emotionen sinnvoll nutzen
Konsequenzen für die Unterrichts- und Trainingsgestaltung• Eigene Leiterpersönlichkeit weiterentwickeln��
– Wertschätzung, Respekt, Toleranz– Emotionalität, emotionell sein können– Ausstrahlung, Begeisterungsfähigkeit
• Vorbild sein��• Wertschätzende Atmosphäre schaffen��• ��Gruppenzusammenhalt pflegen (Training, Lager, Wettkampfbesuche
usw.)• Realistische, aber herausfordernde Ziele setzen��• Neugier wecken, Betroffenheit erzeugen��• Hohe Identifikation mit gemeinsamen Zielsetzungen suchen und ��
fördern
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Emotionen sinnvoll nutzen
Konsequenzen für die Unterrichts- und Trainingsgestaltung• Motivierendes Feedbackverhalten pflegen����• Erfolgserlebnisse ermöglichen��• Selbstvertrauen stärken (Ängste abbauen)��• Umgang mit Sieg und Niederlage thematisieren��• Musik bewusst einsetzen��
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Jugend+Sport
Begabung, Talent und Intelligenz
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Begabung, Talent und Intelligenz
•Begabung ist ein lebenslanger Prozess der Wechselwirkung zwischen Anlage (Potenzial) und Umwelt.•Begabte Menschen sind ein Leben lang in der Lage, ihr Potenzial durch Wechselwirkung mit der sozialen Umwelt und durch innere Stimulation zu optimieren. •Begabung ist also eine Bezeichnung für das gesamte Leistungsvermögen eines Menschen. •Begabte suchen nach möglichst anregenden Personen und einer möglichst anregenden Umwelt.
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Begabung, Talent und Intelligenz
•Talent bezeichnet eine hohe Begabung in einem Speziellen Leistungsbereich, zum Beispiel in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Fussball …
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Begabung, Talent und Intelligenz
•Intelligenz kann als allgemeine Denk- und Lernfähigkeit verstanden werden − mit unterschiedlichen individuellen Ausprägungen. •Sie lässt sich durch standardisierte Tests (IQ-Tests) relativ präzise erfassen und gibt einen Zustand zu einem definierten (Mess-) Zeitpunkt wieder.•Intelligenz ist also ein Teil der Begabung, der messbar gemacht werden kann.
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Begabung, Talent und Intelligenz
Fazit Lernen
Je:•aktiver, selbstregulierter, selbstverantwortlicher��•handlungsorientierter, lösungsorientierter��•besser mit dem Vorwissen, Vorkönnen, Vorverhalten ��verknüpft
•bewusster, reflexiver��•dialogischer und interaktiver��•emotionell engagierter��Wissen und Verhalten erworben wird,
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Begabung, Talent und Intelligenz
desto:•besser wird es verstanden (Transparenz, Klarheit)��•dauerhafter wird es behalten (Stabilität)��•beweglicher kann es beim Denken und Handeln in ��neuen Zusammenhängen genutzt werden
•positiver werden die damit verbundenen Lernprozesse ��erlebt (Motivationsgewinn, Interesse, Selbstwirksamkeit).
Nach Kurt Reusser, Universität Zürich, 2006 (leicht ergänzt durch WS).
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• Lernen als komplexer individueller Prozess (4/5)• Konzequenzen• Fazit für meine Sportart
• Wahrnehmung als Grundlage des Lernens (6/7)• Konzequenzen• Fazit für meine Sportart
• Lernen heisst vernetzen (10/11)• Konzequenzen• Fazit für meine Sportart
Vertiefung der 3 Kapitel
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Jugend+Sport
http://www.youtube.com/watch?v=flxmavrgMAo4:4
Aufmerksamkeit
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=3gU83WJViXs&NR=1Das Geheimnis Jenseits der Materie
http://www.youtube.com/watch?v=UTKUPkKhO9UTesten Sie ihre Wahrnehmung JETZT MITMACHEN!