12 KULMBACH STADT DIENSTAG, 6. MÄRZ 2018 Volksgarten und ...braufranken.de/pdf/moenchshof.pdf ·...

Post on 03-Mar-2020

1 views 0 download

transcript

nur das Symptom an sich, son-dern den gesamten Menschbehandeln soll. TCM beinhaltetalternative Therapieformen wieAkupunktur, Kräuterheilkundeoder Tai-Chi, die eine zusätz-liche Heilungsform erwirken.Die Traditionelle ChinesischeMedizin wird als Ergänzung zurklassischen schulischen Medizingesehen und soll somit die Stär-ken beider verbinden. Sie möch-ten gerne mehr zu den Anwen-dungsgebieten und Wirkungender TCM erfahren? Ihre Heimat-zeitung lädt Sie zum Infoabendmit Dr. med. Oliver Gerlach vomShen-Zentrum Erlangen ein. Der

Die Forschung von Arzneiist unermüdlich und

dennoch werden dadurch nichtalle Schmerzen gelindert.Egal ob Rücken-, Kopf- oderGliederschmerzen – unange-nehme Beschwerden begleitenviele Menschen in ihrem Alltag.Doch was kann man dagegentun? Bestehen andere Möglich-keiten als direkt auf Tablettenzuzugreifen? Die TraditionelleChinesische Medizin erfreut sichals alternative Behandlungsformimmer größerer Beliebtheit. Zu-nehmend mehr Menschen ver-trauen auf das jahrtausendalteMedizinsystem, welches nicht

Vortrag findet am 15. März um19.30 Uhr im Medienhaus Frän-kischer Tag, Gutenbergstraße 1,in Bamberg statt. Einlass istab 19.00 Uhr. Lernen Sie, wasTraditionelle Chinesische Medi-zin bedeutet,wie sich Schmerzenlindern lassen und überhauptentstehen und wie Sie selbst aufandere Weise zur VerbesserungIhrer Gesundheit beitragen kön-nen.

Informationen und Anmeldungfinden Sie im Internet unterwww.Events-Franken.de oderunter der kostenlosen Hotline0800/500 50 80.

Traditionelle Chinesische Medizin–Heilung auf andere Weise

Anzeige

12 KULMBACH STADT DIENSTAG, 6. MÄRZ 2018

VON UNSEREM MITARBEITER HELMUT GEIGER

Blaich — Kein Wölkchen trübteam Wochenende des 8. und 9.Juni 1991 bei der Einweihungdes Mönchshof Biergartens denHimmel. Und es kamen vieleSchaulustige. Vollmundig wardas Ereignis in den Medien an-gekündigt worden unter denSlogan „Komm ins Bierparadiesauf Erden“.

Die Bayerische Rundschauberichtete am 10. Juni von50 000 Besuchern und von der„Menscheninvasion in derBlaich“. Was sollte da nochschiefgehen? Nachdem die Rei-chelbräu die Brauerei Sandlerund auch die Mönchshof unterihre Fittiche gebracht und die je-weiligen Sudhäuser stillgelegthatte, fehlte nur noch das Sahne-häubchen. Da bot sich der da-malige „Klosterkeller“ mit sei-nem altehrwürdigen Biergartenan. Auf diesem Terrain sollte

nun nach Worten von Mönchs-hof-Werbeleiter Andreas Esserdas „Andechs Nordbayerns“entstehen. Insgesamt verfügtedas neue Ensemble mit Wirt-schaft und Freigelände über3500 Sitzplätze, davon allein derBiergarten über 2200.

Mit der Planung war Mönchs-hof-Geschäftsführer Hans-Christoph Ihring betraut. Ihmzur Seite stand der Hausarchi-tekt der Reichel, Dieter Birkevon Schledorn. Und sie nahmenihren Auftrag ernst. Mehrmalsholten sie sich Anregungen imBiergartenparadies Oberbayern.So musste in der Blaich die Tra-ditionskegelbahn weichen.

Alte Kegelbahn abgerissen

An ihrer Stelle entstand ein Aus-schank- und Versorgungstrakt,der aber nie so richtig seinenZweck erfüllen konnte. Auchviele Türen der achteckigen Ki-oske nahe des Pavillons wurdenkaum geöffnet. Die Umbaukos-ten für das Gesamtobjekt wur-den mit zwei Millionen Mark be-ziffert. Optimistisch gaben sichdie Verantwortlichen bei der Er-öffnungslaudatio. Die vielenMenschen seien gekommen,weil hier etwas Besonderes ange-boten worden sei, so AndreasEsser. Und Architekt Birke vonSchledorf freute sich, dass „ausdem Traum Wirklichkeit gewor-den“ sei. Geschäftsführer Ger-hard Wiedenhöfer hob hervor:„Hier wurde ein wunderbaresgastronomisches Objekt ge-

schaffen, das in Nordbayern sei-nesgleichen sucht“.

Das Weitere ist bekannt. DerMönchshof-Biergarten konntenie die in ihn gesetzten Erwar-tungen erfüllen. Selbst die Tra-ditionsfeste, die Blaicher Kirch-weih und das Gregoriusfest, ver-loren dort in den letzten Jahrenihre Anziehungskraft. Und nun,aktuell, ist der mit vielen Vor-schusslorbeeren bedachte Be-

trieb geschlossen (wir berichte-ten).

Das war 87 Jahre früher ganzanders. Damals war zu Pfingsten1904 der „Mönchshof Volksgar-ten“ eingeweiht worden. Ver-mutlich waren es der verlorene„Zuckercoleurprozess“, aberauch die allgemein schlechte La-ge auf dem Biermarkt, die dieBrauerfamilie Meußdoerffer er-mutigte, auf ihren gepflegtenPrivatgarten zu verzichten unddiesen in einen hektoliterträch-tigen Ausschank umzuwandeln.

„Warum in die Ferne schweifen?“

„Warum in die Ferne schweifen?Sieh’, das Gute liegt so nah“,schrieb die Bayerische Rund-schau am Eröffnungstag. Es istnicht bekannt, wie viele Men-schen an diesem Pfingstwochen-ende kamen, aber der neu ent-standene Volkspark hatte Erfolg– und das auf viele Jahre. Nur diebeiden Weltkriege konnten ihnbremsen. „Aus dem Privatgar-ten ist ein Wirtschaftsgarten immodernsten Stile entstanden“,schrieb die Zeitung weiter, „umden uns manche Großstadt be-neiden würde.“ Es wird von ei-nem Springbrunnen berichtetmit Goldfischen im Bassin. Voneinem mächtigen Musikpodiummit Tanzbrücke und von einer„eine tüchtige Anzahl von Gäs-ten fassenden Halle“.

Hauptattraktion war aber derneu angelegte See, auf dem sichein Schwanenpaar und eine Viel-

zahl von Enten tummelten. Undwer sich traute, konnte sich ei-nen Kahn mieten und sein Ge-schick als Wassersportler testen.Im Winter wurde zum Schlitt-schuhfahren, am Sonntag mitMusik, eingeladen. BesondereAufmerksamkeit erregte dermehrstöckige Holzturm im Gar-ten zwischen den Kastanienbäu-men. Der jetzt bekannte Pavil-lon wurde erst später gebaut.

Es war immer was los imVolksgarten. Den Anfang mach-te der Stenografenverein mit ei-nem Sommervergnügen und der„Koburger Militärkapelle“. Der

erste Höhepunkt war ein „Gros-ses Kavallerie-Konzert“, ange-führt vom Trompeterkorps des„1. K. S. Husaren-Regiments“aus Großenhain.

Als es 1923 in Kulmbach von-seiten der Stadt das Bestrebengab, das seit 1913 bestehendeBlaicher Wiesenfest mit demStädtischen Gregoriusfest zu-sammenzulegen, wehrten sichdie Stadtteilbewohner aus derBlaich erfolgreich. Sie setztendurch, dass das traditionelleKinderfest auch weiterhin in ih-rem „Mönchshof Volksgarten“gefeiert werden konnte.

Kulmbach — Beim nächstenKonzert im Kinder- und Ju-gendkulturzentrum „Alte Spin-nerei“ am Samstag, 10. März,werden auf der „Unplugged“-Bühne die leiseren Töne ange-schlagen.

Die bekannte Formation„D.I.E.B.A.N.D.“ spielt in vol-ler Besetzung, live und unver-zerrt. Ab 19 Uhr kredenzen diesechs Vollblutmusiker ein reich-haltiges Menü für alle Musik-liebhaber. Auf dem Programmstehen Interpretationen bekann-ter Klassiker und weniger be-kannter Songs.

Es spielen und richten an:Christian Hanf (Piano, Bass, Gi-tarre und Gesang), KatrinHendrich (Shaker & Gesang),Stefan „Bonsai“ Lehner (Gitar-re, Percussion, Blues Harp undGesang), Stefan Ludwig (Gitar-

re, Bass und Gesang), StefanNiemann (Gitarre) sowie Johan-nes Rübesam (Schlagzeug undPercussion). Einlass ist ab 18.30Uhr. Wegen der begrenzten An-zahl an Sitzplätzen wird um eineReservierung unter der Telefon-nummer 09221/607692) gebe-ten, Stehplätze sind in ausrei-chender Menge vorhanden.

Der Eintritt frei, Spenden fürdie Evangelische Jugend im De-kanat Kulmbach werden erbe-ten, sie sind für neue Gerätschaf-ten für den Kindermitmachzir-kus gedacht.

Da die „Alte Spinnerei“ einKinder- und Jugendkulturzent-rum ist, dürfen Jugendliche ab14 Jahren Konzerte ohne Auf-sichtsperson bis 24 Uhr besu-chen. Ein Schüler- oder Perso-nalausweis muss am Eingangvorgezeigt werden. red

Kulmbach — Im November1918 endete der Erste Welt-krieg mit der NiederlageDeutschlands. An dem bis da-hin umfassendsten Krieg derGeschichte beteiligten sich 40Staaten. Umstritten ist die Ver-antwortung für den Ausbruchdes Ersten Weltkriegs. Bei ei-ner Veranstaltung des Katholi-schen Kulturkreises stellt deraus Kulmbach stammende His-toriker Rainer F. Schmidt eineneue Deutung zum verbreite-ten Geschichtsbild von derHauptverantwortung desDeutschen Reiches vor. DerVortrag findet am Donnerstag,8. März, um 19.45 Uhr imPfarrzentrum St. Hedwig, AmGalgenberg, statt. red

„Hier wurde einwunderbaresgastronomischesObjekt geschaffen, dasin Nordbayernseinesgleichen sucht.“

Bestaunt wurde im einstigen Volksgarten in der Blaich der grazile, mehrstöckige Holzturm. Foto: Stadtarchiv

Einladung zur Eröffnung des Volksgartens Repro: Helmut Geiger

GERHARD WIEDENHÖFERGeschäftsführer

GESCHICHTE Das Mönchshofs-Gelände in der Blaich regte schon immer die Fantasie von Brauereioberen und Architekten an.

Volksgarten und Andechs Nordbayerns

KONZERT

Musik live und unverzerrt Neue Sichtauf den Krieg

VORTRAG