Post on 06-Apr-2016
transcript
( Aviophobie)
Angst ist ein Gefühl, das jeder kennt und das bei ganz unterschiedlichen Gelegenheiten auftaucht: z. B. vor einer Prüfung oder vor einer fremden Situation, bei der man noch nicht weiß, was auf uns zukommen wird. Angstist nicht auf einen genau benennbaren Gegenstand gerichtet.
Angstschweiß
Nebenniere
nervös (Sympaticus /Para-)hormonell
Gänsehaut
Thalamus
Hypothalamus
Hypophysetrockener Mund
HerzklopfenWeitung der Bronchien
Spannungserhöhung
Energiebereitstellung
Libidoverlust
Erschlaffung
Wie der Körper auf Power schaltet
Körperliche Störungen, die mit Angst einhergehen können
Gastrointestinale Störungen Colitis ulcerosa Morbus Crohn
Pulmonale Erkrankungen Asthma Pneumothorax Hyperventilationssyndrom
Kardiovaskuläre Störungen Arrhythmien Myokardinfarkt
Neurologische Störungen Demenz/Verwirrtheitszustände Multiple Sklerose Morbus Wilson
Endokrine Störungen Nebenniereninsuffizienz Hypoglykämie
Angststörungen – Phobien
Die betroffene Person leidet an einer hartnäckigen, irrationalen Furcht
einer Aktivitäteinem bestimmtenObjekt
einer Situation
es entsteht
vor
ein zwanghafter Wunsch nach Vermeidung (phobische Reaktion)
Agoraphie• Angst das Haus zu verlassen• sich in Menschen- mengen zu befinden
Soziale Phobie• Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen Gamophobie - Furcht vor der Ehe
Spezifische/IsoliertePhobien• Furcht vor Spinnen• geschlossenen Räumen• Höhe• Zahnarzt• im Flugzeug (Aviophobie)
PHOBIEN
Unter Flugangst (Aviophobie) verstehen wir eine anhaltende und unange-messene Furcht vor dem Fliegen. Das erlebte Ausmaß an Angstreaktionen reicht von Unbehagen bis hin zur Panik. Quer durch alle Alters- und Berufsgruppen leiden Menschen unter Flugangst. Dabei sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Personen, die noch nie geflogen sind, können genau wie Vielflieger eine Flugangst entwickeln.
Fakten:
ca. die Hälfte aller Passagiere leidet unter Symptomen der Flugangst.
nur ca. 40% fühlen sich an Bord eines Flugzeuges wirklich wohl
ca. 60% verspüren leichtes Unbehagen oder gar Angst und Panik
mindestens 10% der deutschen Bevölkerung fliegen auf Grund von Flugangst gar nicht
FlugangstAuslöser und Entstehung
Angst und Stress
Flugbedingungen
Fehlende Informationen
Angst als biologischeReaktion
Kontrollverlust undHilflosigkeit
Soziale ÄngsteAndere Phobien
Flugangst als biologische Reaktion
Ebene der Gedanken und Gefühle Gefühle der Angst und Panik Selbstgespräche Vorstellung von Katastrophen- zenarien, die entmutigen, Hilf- losigkeit und Ohnmachtsgefühle erzeugen
Körperliche Ebene Zittern Herzklopfen Schweißausbruch flaues Gefühl im Magen
Verhaltensebene Flucht aus der Situation bzw. Vermeidung dieser Veränderungen in Gestik und Mimik Aggression
Fehlende Informationen
♠ Undurchschaubarkeit der Technik
♠ Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen
♠ Hinweise der Flugbegleiter auf Verhalten in Havariesituationen
♠ Unbekannte Geräusche
♠ Körperempfinden bei Start und Landung (Steigwinkel von 18° empfinden viele Passagiere als „fast senkrecht nach oben gehend“)
Flugbedingungen
Unregelmäßigkeiten während der Vorbereitung zum Flug
gefahrenvolle Start- oder Landesituationen Gewitter, Blitzeinschlag, Schnee, Vereisung, Sturm
heftige Turbulenzen Aufforderung sich anzuschnallen wird als
drohende Gefahr verstanden unerwartete Erlebnisse während eines Fluges
(Außerplanmäßige Zwischenlandung, Durchstarten beim Landeanflug, langes Kreisen im Holding)
Kontrollverlust und Hilflosigkeit
Beifahrersyndrom sich einer anderen Person (Piloten), seiner Kompetenz, seinem Reagieren anzuvertrauen (auch PPL-Inhaber)
„sich der Technik ausliefern“ Die Möglichkeit aktiv und zielgerichtet im Falle eines Zwischenfalls einzugreifen fehlt
Angst vor Blamage, Wahrnehmungen anderer Personen(z.B. im beengtem Flugzeug zwischen fremden Menschenzu sitzen, die das „Zittern der Hand“ wahrnehmen)
Soziale Ängste
Angst und Stress
max.
Leistungsfähigkeit
Anspannung völligeGleichgültigkeit
ausgeglichenesErregungsniveau
Übermaß an Erregung
Hektik
Denkblockade
Todes- angst
Panik
Eu - Stress Dis - Stress
Einfluss der Medien ???
Filme aus Wissenschaftund Technik
Filme von Katastrophen
Flugangst kann man nicht mit Statistiken abbauen!Deshalb erspare ich mir auch die üblichen Hinweiseauf die hohe Sicherheit beim Fliegen, w.z.B. dass dasGefährlichste am Fliegen die Autofahrt vom und zumFlughafen ist.
Die Angst bewältigen heißt aktiv werden und sich der Angst stellen. Dabei ist es zuerst hilfreich zu wissen, wie die übermäßige Angst entstanden - aber noch wichtiger, wodurch sie aufrecht erhalten wird und wie man diesen Teufelkreis durchbrechen kann.
Bewusste Bauchatmung(bei schneller, flacher Atmung,Schwindel, Herzklopfen)
Spontanentspannungstechnik(Reduzierung der Kohlendioxid-abgabe, neutrales Zählen lenkt ab)
OM – Technik(Zwerchfellatmung)
Progressive Muskelrelaxation(Entspannung der Muskulatur übervorhergehende Anspannung)
Konfrontationsmethode Implosionstherapie Systematische Desensibilisierung Kognitive Therapie Hypnotherapie
Tiefenpsychologische Therapie
KonfrontationsmethodeDer Patient setzt sich der angstauslösenden Situation maximal aus.
Vorteile:• Ist das erfolgreichste Verfahren bei der Angstbekämpfung in der Psychotherapie• Funktioniert sehr gut bei Höhenängsten oder Angst vor engen Räumen• Die Angst verschwindet und tritt auch nicht wieder auf• Ermöglicht die Erfahrung, dass die Angst abnimmt, wenn man nur lange genug wartet
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KonfrontationsmethodeDer Patient setzt sich der angstauslösenden Situation maximal aus.
Nachteile:• Verfahren benötigt ausführliche u. sehr detaillierte Vorbereitung durch gut ausgebildete u. erfahrene Therapeuten• Hoher Einsatz und Aufwand (therapeutische Flüge, Flugsimulatoren)• Ein gewisses Maß an Angst muß während der Therapie wieder durchlebt werden• Nicht in allen Angstsituationen einsetzbar (z.B. Gewitterangst ist schwierig in einer Praxis zu behandeln)
ImplosionstherapieDurchführung der Konfrontation in sensu d.h. in derVorstellung bzw. in der Phantasie.
Der Therapeut versucht durch möglichst lebendige Schilderung angstvolle Situation im Erleben des Patienten so lebendig wie möglich werden zulassen. D.h. es wird eine starke körperliche Erregung hervorgerufen, unddas Erleben des Abklingens dieser aversiven körperlichen Erregung stelltdas eigentliche Wirkagens dar.
Systematische DesensibilisierungHierbei erlernt der Patient zuerst ein Entspannungsverfahren, meistdie progressive Muskelrelaxation. Dann werden dem Patienten, dersich in einem völlig entspannten Zustand befindet, angstauslösendeVorstellungsbilder vorgegeben. Jetzt allerdings nur so dosiert, dass erdabei entspannt bleibt und keine aversive Erregung bzw. Angst spürt.Mit der Zeit werden dann immer bedrohlichere Situationen vorgegeben,und der Patient soll diese in einem entspannten Zustand innerlichnacherleben können.
Vorteile:• Ist effektiv und für manche Angstbehandlung gut geeignet• Geringer Aufwand, dadurch sehr häufig im Einsatz• leicht nachvollziehbar, da in Selbsthilfebüchern gut beschrieben
Kognitive Therapie
Neben der körperlichen Erregung nehmen auch gedankliche VorgängeEinfluss auf das Entstehen von aversiven Emotionen. Typische gedanklicheAbläufe, die uns zum Teil gar nicht bewusst sind, werden erhoben und aufihre Gültigkeit hin überprüft. So werden beispielsweise Gedanken aufgespürt,die die Angst eher begünstigen, die fatale Wirksamkeit dieser Gedankendemonstriert und alternative Gedanken dazu entwickelt.
Kognitive Therapie
Ein weiteres Element einer kognitiven Angsttherapie ist die Informations-vermittlung. Ausgehend von der Erkenntnis, daß unser Verhalten und Erleben in hohem Maße durch unsere Überzeugungen bestimmt wird, zeigt sich die Korrektur von Fehlannahmen, z.B über das Fliegen, als wichtige "Angst-bremse". Die Informationsvermittlung zielt darauf ab, falsche Annahmen überdie Gefährlichkeit des Fliegens abzubauen. Die Patienten werden daher über die Physik des Fliegens und weitere technische Aspekte sowie Sicherheitseinrich-tungen aufgeklärt. Am besten geschieht das durch einen erfahrenen Piloten.
Hypnotherapie
Die hypnotherapeutische Behandlung von Flugphobien unterscheidet sich nicht wesentlich von der Behandlung anderer Phobien mit Hypnose. Da ein Verfahren, das die Konfrontation mit dem phobischen Objekt (dem Flug) beinhaltet, teuer und nur schwer realisierbar ist, stellt die Hypnose gerade bei der Therapie von Flugängsten eine effektive und relativ kostengünstige Behandlungsmöglichkeit dar. In einer amerikanischen Studie konnten 52 % der Klienten über eine Reduktion ihrer Flugangst nach nur einer 45minütigen Hypnosesitzung berichten
Tiefenpsychologische Therapie
Die Tiefenpsychologische Therapie bleibt nicht an der „Oberfläche“ des bewussten Seelenlebens haften, sondern leuchtet in die unterbewusste und unbewusste Tiefe der Seele hinein, dabei rückt sie insbesondere die Beziehung zwischen Gefühl und Willen „triebdynamisch“ in den Vordergrund.
Tiefenpsychologie umfasst:
Psychoanalyse IndividualpsychologieAnalytische/KomplexePsychologie
Hier noch ein paar Tipps vom fliegenden Personal
! !
Flugangst beim Einchecken angeben, um Sitz am Notausgang zu bekommen Platz im Schwerpunkt des Flugzeuges wählen, dort spürt man Änderungen in der Flugbewegung am wenigsten. Musikhören lenkt ab und entspannt. Menschen mit Flugangst sind sehr verkrampft und angespannt. Durch etwas Bewegung lockern sich diese Verspannungen und der Passagier wird ruhiger. Moderne Flugzeuge haben Fluginformationssysteme, so kann man genau verfolgen, wie hoch, wie schnell man fliegt und wo man sich zur Zeit befindet. Gespräche mit anderen Personen über Fluggeräusche (z.B. Aus- und Einfahren des Fahrwerks, der Landeklappen und Vorflügel, Erhöhung und Verringerung der Triebwerksleistung).
Im Übrigen gilt immer noch der Spruch:
Nur Fliegen istSchöner !