Wen brauchen wir zukünftig im Care-Bereich?
Eine europäische Idee zur Qualifizierung von Arbeitskräften
Oder: Wer pflegt wenn alle in Rente gehen….
04.11.14 TAGwerk/ Kassel
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Herausforderungen im Care-Bereich
• Alterung der Bevölkerung & steigende Lebenserwartung,
• Veränderungen der Familien- & Lebensmuster,
• Mangel & niedrige Qualifizierung der Arbeitskräfte im Altenpflege-/ Gesundheitssektor,
• Steigende Anzahl an Mitarbeitern & Kunden mit Migrationshintergrund.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Demographischer Wandel = extreme Knappheit in Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen
Dramatisch schrumpfender Arbeitsmarkt 2012 42 Mio. Beschäftigte (davon 4,2 Mio. Personen in
Gesundheits-und Pflegeberufen) 2030 32 Mio. Beschäftigte (10 % Anteil = 3,2 Mio. Beschäftigte) Schulabgänger allgemeinbildende Schulen: 2013 887.000 2025 700.000 Das ist ein Rückgang von 21 % in nur 12 Jahren. __________________________________________ Fazit: Um 2030 die absolute Beschäftigtenzahl im Gesundheits- und
Pflegewesen auf heutigem Niveau (4,2 Mio. Beschäftigte) stabil zu halten, ist ein relativer Zuwachs an allen Beschäftigten um über 30 %! notwendig.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Demographischer Wandel
Wachsender Pflegebedarf und zeitgleich schrumpfender Arbeitsmarkt führen bei Fortschreibung des heutigen Pflegesystems zu einer Personallücke von 500.000 Beschäftigten.
Bertelsmann Stiftung/Rothgang Report
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Demographischer Wandel
Anteil der Pflegebedürftigen, die derzeit von Verwandten versorgt werden, wird sich bis zum Jahr 2020 von derzeit fast 70 Prozent auf dann 35 Prozent halbieren.
… und bis 2020 sind es nur noch gut 5 Jahre!
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
2.5 Mio. Menschen benötigen Betreuung und Pflege
70% (1,8 Mio.) werden zu Hause betreut
47% (1,2 Mio.) betreut von Angehörigen
23% (0,6 Mio.) in Koop./ Ambulante Dienste
12.300 Ambulante Dienste
300.000 Mitarbeiter
30% (0,75 Mio) werden in Senioreneinrichtungen betreut
12.500 Senioreneinrichtungen
700.000 Mitarbeiter
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
ECVET for Elderly Care (EFEC)
• eines von vier transnationalen Partnerschafts-
programmen im Rahmen von Sector Skills Alliances
(SSA)/ Leonardo da Vinci, finanziert durch die
Europäische Union.
• zielt auf die Vereinfachung der Vergleichbarkeit und
Steigerung der Transparenz und der gegenseitigen
Anerkennung von Qualifikationen in den beteiligten
Partnerländern.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Ziele und Vorhaben des Projektes EFEC
• Neue transnationale Allianz gründen
• Bedarfe des Arbeitsmarktes analysieren und bestehende Curricula und Qualifikationen vergleichen
• Arbeitsbasierte Liste der Kompetenzen erstellen
• Lerneinheit “Elderly Care” entwickeln und implementieren
• an- und ungelernte Mitarbeiter trainieren • Die ECVET-Idee verbreiten
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Partnerländer in ECVET for Elderly Care
Country Legal name Type of applicants Category
Finland Omnia, the Joint Authority of Education in Espoo
Vocational educational and training provider
VET provider
Finland Villa Tapiola Small medium enterprise and craft industry
Sector Specific expertise
Lithuania Klaipėdos valstybinė kolegija in Klaipeda
Research centre/ institute VET provider
Estonia Sihtasutus Kutsekoda in Tallinn
Qualification accreditation or/and awarding
Bodies involved VET systems
Germany Schulzentrum Neustadt in Bremen
Educational establishment VET provider
Germany Bremer Dienstleistungs-Service GmbH/ Bremer Heimstiftung
Large enterprise/ Entrepreneur
Sector Specific expertise
United Kingdom
Anniesland College of Further and Higher Education in Glasgow
Vocational educational and training provider
VET provider
Italy Speha Fresia Società Cooperativa in Rome
Guidance or counselling bodies
VET provider
VET = Vocational Education and Training
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Deutsche EFEC-Arbeitsgruppe
Kategorie Organisation
Sector Specific expertise
Bremer Heimstiftung BDS Bremer Dienstleistungs - Service GmbH
Monika Böttjer, Geschäftsführerin Reinhild Egbers
Sector Specific expertise
Bremer Heimstiftung ambulante PFLEGE Bremer Heimstiftung gGmbH
Christina Middelberg, Leitung ambulante Pflege
VET provider
Schulzentrum Neustadt, Bremen
Abteilung Hauswirtschaft Judith Mahlmann Anja Reuter
Bodies involved in VET systems
Senatorin für Bildung und Wissenschaft
Referat Berufliche Bildung Sigried Boldajipour, Pädagogische Mitarbeitern
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Zeitplan ECVET for Elderly Care
Zeit Meetings Aufgaben
08/12 Antrag für das Projekt
03/13 Kick-off Meeting in Espoo, Finnland Erstellung des Fragebogens
Fragebogen national anpassen und Befragung durchführen
06/13 2. Meeting in Bremen, Deutschland Ergebnisse bewerten
Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen aufstellen
10/13 3. Meeting in Glasgow, Schottland
Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen aufstellen
03/14 4. Meeting in Klaipeda, Litauen Unit entwickeln
Lernergebnisse überarbeiten, Beurteilung vorbereiten
09/14 5. Meeting in Rom, Italien Beurteilung evaluieren
Implementationspläne erstellen, alle Ergebnisse überarbeiten
12/14 6. Meeting in Tallinn, Estland Abschlussbericht
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
1. Schritt: Bedarfe des Arbeitsmarktes analysieren
Entwicklung eines Fragebogens, mit dem in allen Partnerländer die Entscheidungsträger befragt wurden:
Welche Kompetenzen müssen Mitarbeiter im Care-Bereich mitbringen?
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Fragebogen
Das Ziel dieses Fragebogens/dieser Umfrage ist es zu ermitteln, welche Fähigkeiten in den Augen der anderen Partnerländer zukünftig in der Altenpflege für die Grundstufe (DQR 3) vonnöten sein werden. Die Fragen sollten in Hinblick auf die Senioren und das Arbeitsleben beantwortet werden.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
DQR 3 – was heißt das?
Kompetenzcharakteristika des DQR Niveaustufe 3
Über Kompetenzen zur selbstständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in einem noch
überschaubaren und zum Teil offen strukturierten Lernbereich oder beruflichen
Tätigkeitsfeld verfügen.
Fachkompetenz Personale Kompetenz Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstständigkeit
Über erweitertes
allgemeines Wissen oder
über erweitertes
Fachwissen in einem
Lernbereich oder
beruflichen Tätigkeitsfeld
verfügen.
Über ein Spektrum von
kognitiven und praktischen
Fertigkeiten zur Planung
und Bearbeitung von
fachlichen Aufgaben in
einem Lernbereich oder
beruflichen Tätigkeitsfeld
verfügen.
Ergebnisse nach weitgehend
vorgegebenen Maßstäben
beurteilen, einfache
Transferleistungen erbringen.
In einer Gruppe mitwirken
und punktuelle Unter-
stützung anbieten.
Die Lern- oder
Arbeitsumgebung
mitgestalten, Abläufe und
Ergebnisse
adressatenbezogen
darstellen
Auch in weniger
bekannten Kontexten
selbständig und
verantwortungsbewus
st lernen und arbeiten.
Das eigene und das
Handeln anderer
einschätzen
Lernberatung nach-
fragen und verschie-
dene Lernhilfen
auswählen.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Exkurs: formales und
nicht-formales Lernen
formales Lernen nicht-formales Lernen
Ort/ Kontext
Intentionaler Lernort
(Bildungseinrichtungen:
Schule, Hochschule, Betrieb)
Funktionaler Lernort
(Familie, Verein,
Betrieb usw.)
Regulierungsgrad
Informelles Lernen formales Lernen non-formales
Lernen
Lernprozess
Systematisch, selbstgesteuert
Implizit, erfahrungsbasiert, beiläufig
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Was sind Lernergebnisse / learning outcomes ?
Lernergebnisse beschreiben, was eine Person
weiß,
versteht und
in der Lage ist zu tun.
Wie, wann und wo sich eine Person die Lernergebnisse angeeignet hat ist unwesentlich.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Welche Chancen bietet der DQR?
• Anrechnung von formalen und non-formalen Lernergebnissen.
• Anerkennung vorhandener Qualifikationen und Kompetenzen schafft attraktive Karrieremöglichkeiten
• Erhöht Selbstvertrauen und Motivation und fördert lebenslanges Lernen
• Durchlässigkeit…
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Einstieg in den Fragebogen
Stellen Sie sich vor, dass Sie einen Mitarbeiter für ein Pflegeheim, für betreutes Wohnen oder für die ambulante Pflege einstellen. Würden Sie bitte kurz die fünf wichtigsten Punkte aufzählen, die Sie davon überzeugen, dass dies genau die Person ist, nach der Sie gesucht haben?
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Fragebogen - Abschnitt 2: Praktische Fähigkeiten
• Ist in der Lage, bei der persönlichen Pflege, wie Anziehen, Ernährung und Körperpflege
behilflich zu sein.
• Kann angemessene Hautpflege einschätzen und durchführen.
• Kann eine Wundbehandlung mit Anweisungen eines Arztes durchführen.
• Kann Blutproben entnehmen, oder ist bereit, es am Arbeitsplatz zu lernen.
• Kann Injektionen verabreichen oder ist bereit, dies am Arbeitsplatz zu lernen.
• Ist vertraut mit dem Vorgang der Medikamentengabe sowie der Wichtigkeit der genauen
Einnahmezeit und der Buchführung.
• Kann den Blutdruck, den Puls, die Temperatur, die Flüssigkeitsbilanz und andere
grundlegende Dinge messen.
• Kann mit Verhaltensauffälligkeiten umgehen und angemessen reagieren.
• Kann die Teilnahme von älteren Menschen mit einer Gedächtnisstörung fördern.
• Verwendet eine wirksame verbale Kommunikation und erkennt
Kommunikationshindernisse.
• Wendet angemessene Kommunikationsfähigkeiten mit individuellen Klienten an.
• Kann gut Probleme lösen.
• Kann mit älteren Menschen kochen.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Auswertung des Fragebogens: Ergebnisausschnitt
Question Professional
Values/ ICT-Skills
Mean
28. Ethical issues 3.8
29. Follows development 3.3
30. Well motivated 3.8
31. Interpersonal skills 3.8
32. Professional appearance 3.6
33. Recognises own limitations 3.7
34. Responsibility 3.9
35. Supervised experience 3.7
36.Respect to life experience 3.8
37. Applies equality 3.7
ICT skills
38. Telephone and messages 3.7
39. Computer systems 2.8
40. Keeps records 3.6
Keine signifikanten Aussagen über die Mittelwerte- alles scheint wichtig zu sein.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Ergebnisse gebündelt Question NEW Category
1.Communication interaction Communication and interpersonal
skills... 22.Challenging behaviour
24. Effective communication
25.Appropriate communication
31.Interpersonal skills
32. Professional appearance
28. Ethical issues
33. Recognises own limitations Professional Responsibility and
Recognition of limitations of practice/
care
Life Long Learning
Compassionate Care
Equality and Diversity
34. Responsibility
35. Supervised experience
26.Problem solving skills
28. Ethical issues
30. Well motivated
29. Follows development
2.Coping with disease and death
3.Compassionate care
28. Ethical issues
36.Respect to life experience
37. Applies equality
4.Prevention, control infections Prevention of infection and
maintenance of a safe environment 8. Knows ergonomics
9. Safe environment
6. Understands common disease Awareness of common disease and
pain 12. Pain awareness
14. Support in loneliness Promote inclusion and participation 23.Promotes participation
5.Importance of skin care (Practical) Personal Care and Nutrition 15.Assists in personal care
16. Carries out skin care
13. Person oriented nutrition
10. Rehabilitory approach Rehabilitation 11. Importance physical activity
38. Telephone and messages ICT-Skills 39. Computer skills
40. Keeps records
27. Cook with elderly
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Worauf konzentriert sich die Unit?
Was fangen wir mit den Ergebnissen an?
Worauf setzen wir den Fokus?
Worum geht es im Kern unserer Arbeit?
Bestimmende Leitgedanken für unsere Unit
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Wichtiger als Technik –
die (suchende) Haltung
gegenüber Menschen mit Demenz. Barbara Klee-Reiter
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Was soll Care leisten?
Einsamkeit
Nutzlosigkeit
Langeweile
Die 3 Qualen des Alters Care
Gemeinschaft
Selbstbestimmtes Leben
Abwechslung
Siehe: Eden-Alternative®
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Wen brauchen wir?
An welche Betreuungsformen denken wir?
• Hausgemeinschaften
• Wohngemeinschaften
• Ambulante Dienste
• Quartiersmanagement
• ……..
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Care- Prinzipien
• Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität so lang wie möglich sichern
• Prävention von Krankheiten
• Zu selbstbestimmtem Leben befähigen trotz Einschränkungen
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Strategien zum Erreichen der Ansprüche
medizinisch-pflegenden Aspekt aus neuer Perspektive betrachten
Betonung von Normalität, Lebensqualität und Teilhabe
Partnerschaft zwischen allen relevanten Akteuren entwickeln
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Gewählte Kompetenzbereiche für die Unit
Lernergebnisse
Partizipation und Teilhabe Begleitung und Unterstützung der zu Betreuenden bei deren täglichen Aktivitäten
Professionelle berufliche Werte Anwendung von ethischen Prinzipien und Werten, um einen personenbezogenen Ansatz zu gewährleisten
Kommunikation und zwischenmenschliche Fähigkeiten Nutzung von angemessenen Kommunikationsformen und –methoden, um eine professionelle Beziehung aufzubauen
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Titel und Zielstellung
Unit Title: Promote Inclusion and Participation in Elderly
Care Practice
Das Ziel dieser Lerneinheit ist es, den “Lerner” in die Schlüsselkompetenzen, Werte und Verhalten einzuführen zur Entwicklung einer hochqualifizierten Betreuung, Versorgung und Pflege älterer Menschen.
Dies beinhaltet das Konzept einer holistischen personenorientierten Care durch die Förderung von Kommunikation, Inklusion und Partizipation.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Lernergebnisse für die Unit
Teilhabe und Inklusion Der Lernende ist in der Lage
• Altenpflege unter Berücksichtigung der Fähigkeiten des zu Pflegenden zu beurteilen, zu planen und anzuwenden
• sein persönliches Wissen und Fähigkeiten für die Arbeit mit älteren Menschen, deren Familien und anderen zu nutzen;
• Selbständigkeit und personenbezogene Pflege fördern
• Inklusion und Teilhabe durch Begleitung und Unterstützung der Älteren bei deren täglichen Aktivitäten zu fordern (rehabilitative approach)
• Risikobewertungen durchzuführen, um eine sichere Umgebung zu gewährleisten; einschließlich der Anwendung von Schutzmaßnahmen und dem Erkennen von Missbrauch bzw. menschenunwürdigem Verhalten.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Lernergebnisse für die Unit
Kommunikation und zwischenmenschliche Fähigkeiten Der Lernende in der Lage • angemessene Kommunikationsformen und –methoden zu nutzen,
um eine professionelle Beziehung zu Pflegebedürftigen/ Kunden/ Bewohner, Familie, Pfleger und anderen aufzubauen
• Informationen mit Fachpersonal, anderen Teammitgliedern und sonstigen Interessenvertretern auf der Sachebene auszutauschen
Berufliche Werte Der Lernende ist in der in der Lage • ethische Prinzipien und Werte anzuerkennen, um einen
personenbezogenen Ansatz zu gewährleisten • die Grenzen des eigenen Verantwortungsbereiches zu setzen
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Learning Outcomes Communication and Interpersonal Skills
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Learning Outcomes Professional Values
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Learning Outcomes Participation and Inclusion
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Exkurs: formales und
nicht-formales Lernen
formales Lernen nicht-formales Lernen
Ort/ Kontext
Intentionaler Lernort
(Bildungseinrichtungen:
Schule, Hochschule, Betrieb)
Funktionaler Lernort
(Familie, Verein, Betrieb
usw.)
Regulierungsgrad
Informelles Lernen formales Lernen non-formales Lernen
Lernprozess
Systematisch, selbstgesteuert
Implizit, erfahrungsbasiert, beiläufig
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Umsetzung der Ergebnisse
Was machen wir mit den Lernergebnissen und Kompetenzbeschreibungen?
Wie beurteilen wir vorhandene Kompetenzen?
Was muss ein Beurteilungswerkzeug leisten?
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Das Beurteilungswerkzeug…
• soll verschiedene Werkzeuge zur Feststellung der Kompetenzen enthalten
• soll zu unterschiedlichen Zwecken und Zeitpunkten eingesetzt werden können
• soll individuell anpassbar sein
Unser Vorschlag
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Assessment: Beobachtungsbogen Teil 1
Beobachtung Assessment
Erreicht (1-3)
Nicht erreicht
Motiviert zur Selbständigkeit in Abhängigkeit der individuellen Fähigkeiten des „Klienten“
Zeigt aktivierendes Verhalten: Unterstützt die Bewohner, nimmt ihnen Tätigkeiten aber nicht ab die sie selbständig leisten können (aktivierende Pflege)
Unterstützt Personen bei der Gestaltung des Alltags und bei alltäglichen Aufgaben zur Sicherung eines selbstbestimmten Lebens
Behält die Privatsphäre des Einzelnen durch Erlaubnis, Respekt und Höflichkeit
Arbeitet nach ergonomischen Prinzipien
Berücksichtigt Regeln und Vorschriften über Arbeitssicherheit und Hygiene
Übernimmt die Verantwortung für die eigene Arbeit und schätzt deren Folgen ein
Identifiziert Bedürfnisse und plant Pflege mittels Nutzung von geeigneten Werkzeugen (z.B. Messung des Flüssigkeitshaushalts)
Fördert die Bedürfnisse und Vorlieben der Bewohner
Erkennt Missbrauch und berichtet entsprechend
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Assessment: Beobachtungsbogen Teil 2
Beobachtung Assessment
Erreicht (1-3)
Nicht erreicht
Nutzt angemessene Kommunikationsformen und –methoden in Bezug auf verschiedenste Situationen, auch um Kommunikationsbarrieren zu überwinden
Bereiten Informationen für Stakeholder auf und geben diese weiter
Nutzen Kommunikationskanäle, um mit Konflikten und herausfordernden Verhaltensweisen umgehen zu können
Begegnet allen Stakeholdern gleichwertig
Respektiert die Erfahrungen, Vorlieben und Entscheidungen des Einzelnen
Übernimmt Verantwortung für das eigene Handeln und beachtet die eigenen Grenzen
Wendet berufliche Standards an (Achtung: Ausmaß unterschiedlich je nach Einsatz des Bogens),
Zeigt Lernbereitschaft
Begegnet den Stakeholdern mit Würde und Respekt und wahrt die Privatsphäre
Hält gesetzliche und ethische Grenzen innerhalb ihres Berufes ein
Beachtet die Auswirkungen ihres Verhaltens, der eigenen Werte und Prinzipien auf die Stakeholder (Achtung: Thema sollte im reflektierenden Dialog vertieft werden)
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Assessment: Reflektion
1 Reflektionsbericht Geben Sie Beispiele wie Sie folgende Themen (Wissensspalte) in Ihrer Arbeit berücksichtigen/ umsetzen
2 Reflektionsgespräch zu Professional Values z.B. Welcher Art von ethischen Herausforderungen bist Du begegnet und wie hast Du diese gelöst? zu Partizipation und Inklusion Arbeit mit Fallbeispielen: Frau K möchte nicht länger im Speisesaal essen. Sie schämt sich, weil sie beim Essen eine ziemliche “Schweinerei” anrichtet. Was tun Sie? Wie erläutern Sie Ihr Vorgehen gegenüber den Angehörigen? Frau O. weigert sich an einer Aktivität teilzunehmen. Nennen Sie zwei Möglichkeiten, die Bewohnerin zu motivieren und begründen Sie Ihre Vorschläge. Trotz all Ihrer Bemühungen möchte Frau O. immer noch nicht mitmachen. Wie gehen Sie damit um? Begründen Sie Ihre Handlung/Maßnahme.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Vorteile eines modularen und individuellen Trainings
Arbeitgebersicht kostengünstige Form schnellere Einsatzfähigkeit
Arbeitskräfte Anerkennung der bereits erworbenen Kompetenzen (Zertifikat) Erhöhung des Selbstbewusstseins Chancen der Einmündung und dauerhaften Erwerbstätigkeit
Gesellschaft gut ausgebildetes Personal ist schneller auf Arbeitsmarkt verfügbar Schließung der Versorgungslücke mit qualifizierten Kräften Sicherung der Qualität der personenbezogenen Dienstleistung Imagesteigerung des Care-Bereichs.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Implementation
• Neue und vorhandene MA beurteilen und individuell schulen
• Qualifizierung von Auszubildenden ZQ für DQR 3 und DQR 4
• Vollzeitschulische Ausbildung in dualisierter modularer Form
• Qualifizierungsbausteine auf DQR 2
• Qualifizierung der Ausbilder
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Wie geht es weiter?
• Lernergebnisse und Training verbindlich für alle Personen, die in der Betreuung, Pflege und Versorgung von älteren Menschen arbeiten
Sicherung der Qualität der erbrachten Leistungen über eine gleiche Vorstellung und Haltung
+ weitergehende Qualifizierung zu einem sogenannten Alltagsassistenten/ Care-Assistent vorbereiten.
Monika Böttjer/ Judith Mahlmann
Weitere Informationen
Monika Böttjer
Judith Mahlmann
Informationen über dieses Projekt können Sie auch der Projektseite von EFEC entnehmen: http://www.ecvetforec.eu/