Mag. Günter Jochum
GRUNDLAGEN
Inhaltsverzeichnis:
Teil 1: Maturatextsorten
Erörterung (‚freie Erörterung‘) Erörterung (‚textbezogene Erörterung‘) Kommentar Leserbrief Rede / Überzeugungsrede Textanalyse Textinterpretation Zusammenfassung
Teil 2: Alle Grundlagen
Angaben zu den Beurteilungskriterien für Kulturportfoliobeiträge Angaben zu den Beurteilungskriterien für die Mitarbeit Angaben zu den Beurteilungskriterien für mündliche Präsentationen Angaben zu den Beurteilungskriterien für schriftliche Arbeiten Angaben zur Mappe Argumentation Arten von Nebensätzen Beistrichsetzung I, II Bericht Berichterstattung Beschreibung eines Gegenstandes Beschreibung eines Vorganges Charakterisierung Debatte Deutsch Durchsetzungsstrategien Eigenschaften Einleitungen – Überblick Empfehlung Entscheidungsfindung Erörterung (‚freie Erörterung‘) Erörterung (‚textbezogene Erörterung‘) Erörterung – Gliederungsmöglichkeiten I Erörterung – Gliederungsmöglichkeiten II Gesprächsformen Inhaltsangabe Interview Kausaladverbien Kommentar Kompromiss Kulturportfolio-Beitrag (Anleitung) Leserbrief
Literatur-Reflexion Moderation Motivationsschreiben Offener Brief Podiumsdiskussion Protokoll Rede / Überzeugungsrede Redigieren Reportage Rhetorik Rhetorische Stilmittel Schlüsse - Überblick Selbstkorrektur Strategie zum Finden von Alternativen Textanalyse Textinterpretation Überzeugungsstrategien Verbalisierung von Grafiken Vorwort Zitieren Zusammenfassung
Muster
Teil 1:Maturatextsorten
Mag. Günter JochumGrundlagen 03
ERÖRTERUNG(‚FREIE ERÖRTERUNG‘)
Basis für argumentative Entscheidungsfindung
1. THEMA
Erfassen des Themas. Aufgabe mehrmals lesen! Was ist zentral? Eventuell Definition der Schlüsselbegriffe. Eventuell Stoffsammlung / Brainstorming.
2. ART DER AUFGABENSTELLUNG
Erkennen der Art der Aufgabenstellung.2.1. Entscheidungsfrage (Verb am Satzanfang, Antwort Ja/Nein) Möglichkeiten 2.1.a) Summenhafte Darstellung aller Proargumente, dann aller Kontraargumente2.1.b) Unmittelbare Gegenüberstellung von „Pro-“ und „Kontraargument“
2.2. Ergänzungsfrage (Fragewort am Satzanfang) oder allgemeine Aufforderung, sich über ein Thema Gedanken zu machen
(z.B. diskutiere, erörtere das Problem …) Möglichkeiten2.2.a) Gedankenkette: Tatsachen
Ursachen Folgen / Probleme / Gefahren
Verbesserungsvorschläge / Problemlösung2.2.b) Realität - Ideal: Beschreibung des „Ist“ - Standes Definition des „Soll“ - Standes Weg vom „Ist“- zum „Soll“-Stand
3. SICHTWEISEN
Auswahl der Sichtweisen. Abhängig von der Themenstellung!Standardsichtweisen: 3.1. politisch 3.7. medizinisch 3.13. moralisch / ethisch3.2. psychologisch 3.8. pazifistisch 3.14. ökologisch 3.3. soziologisch 3.9. feministisch 3.15. historisch3.4. makroökonomisch 3.10. sicherheitsrelevant 3.16. geografisch 3.5. mikroökonomisch 3.11. juristisch 3.17. ästhetisch3.6. religiös 3.12. technisch 3.18. …weitere
4. GLIEDERUNG
Überschrift Einleitung Hauptteil
Auswahl der Gliederungsart.4.1. Hauptgliederung nach Sichtweisen (diese stehen im Vordergrund), Art der Aufgabenstellung ist untergeordnet.4.2. Hauptgliederung nach der Art der Aufgabenstellung, Sichtweisen sind untergeordnet.
Schluss
5. ARGUMENTATION
Argumentation zu jedem Punkt der Gliederung.„3 Bs“5.1. Behauptung5.2. Begründung5.3. Beleg
6. SCHLUSS
Auswahl eines Schlusses (auch Kombinationen möglich).6.1. Der Schluss kann die persönliche Entscheidung oder Wertung des Schreibers klar zum Ausdruck bringen (eventuell mit appellativem Charakter). 6.2. Das Ergebnis soll in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden.6.3. Mögliche zukünftige Entwicklungen beschreiben.6.4. Das Wesentliche soll zusammengefasst, der Gedankengang abgerundet werden.
7. EINLEITUNG
Auswahl einer Einleitung (auch Kombinationen möglich).7.1. Überraschender Einstieg 7.2. Historischer Überblick7.3. Begriffserklärung7.4. Zitat7.5. Persönliche Entscheidung
8. PRODUKTION DES TEXTES - SCHREIBPROZESS
Neben ‚Inhalt‘ und ‚Textstruktur‘ die Kriterien für ‚Ausdruck‘ und ‚normative Sprachrichtigkeit‘ beachten.
Wichtig: Überleitungen, sprachliche Verknüpfungen,…
Mag. Günter JochumGrundlagen 02
ERÖRTERUNG(‚TEXTBEZOGENE ERÖRTERUNG‘)
1. THEMA
Erfassen des Themas. Aufgabe mehrmals lesen! Was ist zentral? Eventuell Definition der Schlüsselbegriffe.
2. ORIGINALTEXT
Text(e) der Beilage lesen Grundaussagen /-gedanken herausarbeiten Diese Grundaussagen stellen die Behauptungen für den Hauptteil dar! (Wenn die Grundaussagen reine Sachinformation darstellen – Sonderform:
siehe weiter unten.)
3. GLIEDERUNG DES HAUPTTEILES
Im Hauptteil werden die Grundaussagen (des/der Originaltextes/e) als Behauptung wiedergegeben.
Diese werden dann argumentativ bestätigt und widerlegt. Argumentativ bedeutet mit Begründung(en), Beleg(en). Die Reihenfolge (zuerst Bestätigung dann Widerlegung oder umgekehrt) ist
freigestellt, soll jedoch im Text beibehalten werden. Durch Absätze werden einzelne Gedankengänge voneinander abgegrenzt!
4. SICHTWEISEN
Auswahl der Sichtweisen. Abhängig von der Themenstellung!Standardsichtweisen: 3.1. politisch 3.7. medizinisch 3.13. moralisch / ethisch3.2. psychologisch 3.8. pazifistisch 3.14. ökologisch 3.3. soziologisch 3.9. feministisch 3.15. historisch3.4. makroökonomisch 3.10. sicherheitsrelevant 3.16. geografisch 3.5. mikroökonomisch 3.11. juristisch 3.17. ästhetisch3.6. religiös 3.112technisch 3.18. …weitere
5. SCHLUSS
Gewichtung der Argumente Summierung der Bestätigungen / Widerlegungen Gesamturteil, ob den Grundaussagen zugestimmt werden sollte oder diese
abzulehnen sind.
Das Ergebnis noch in einen größeren Zusammenhang einordnen oder mögliche zukünftige Entwicklungen beschreiben.
6. EINLEITUNG
Überschrift Auswahl einer Einleitung (auch Kombinationen möglich).
7.1. Überraschender Einstieg 7.2. Historischer Überblick7.3. Begriffserklärung7.4. Zitat
In der Einleitung Originaltext(e) zitieren (Name, Titel, Quelle)!
7. PRODUKTION DES TEXTES - SCHREIBPROZESS
Neben ‚Inhalt‘ und ‚Textstruktur‘ die Kriterien für ‚Ausdruck‘ und ‚normative Sprachrichtigkeit‘ beachten.
Wichtig: Überleitungen, sprachliche Verknüpfungen,…
SONDERFORM – GRUNDAUSSAGEN (des/der Originaltextes/e) EIGNEN SICH NICHT ALS BEHAUPTUNG, da sie eine reine Sachinformation darstellen.(außer man zweifelt den Wahrheitsgehalt der Sachinformation an).
GLIEDERUNG DES HAUPTTEILES
Wiedergabe der Aussage (Sachinformation) Erörterung im Hinblick auf die Bedeutung der Aussage in dem größeren
Zusammenhang des Themas (unter Verwendung verschiedener Sichtweisen).
SCHLUSS Bewertung des/der Originaltextes/e in Bezug auf die Relevanz zum
grundsätzlichen Thema.
Mag. Günter Jochum
Grundlagen 02KOMMENTAR
Ziel: (Schriftliche) Darlegung der eigenen Meinung Meist, um andere Menschen davon zu überzeugen.
Aufbau: Überschrift Einleitesatz – Thema vorstellen Meinung darlegen (Behauptung) Begründung, Beleg Hintergrund größerer Zusammenhang Schluss: Wunsch, Appell, Lösungsvorschlag
Kriterien: Eine eindeutige Meinung überzeugend vertreten! Prägnant formulieren. Allgemeine Formulierungen: Vermeidung von z.B. „Meiner
Meinung nach…“, „Ich glaube,…“,“Ich bin der Meinung…“; Konjunktiv II
Im Präsens. Einsatz von rhetorischen Stilmitteln.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
LESERBRIEF
Ziel: Andere Menschen von seiner Meinung zu überzeugen. Soll in einer Zeitung, Zeitschrift, Internet, … veröffentlicht
werden.
Aufbau: Überschrift Einleitesatz – Thema vorstellen / Bezug zu einem Artikel
herstellen Meinung darlegen (Behauptung) Begründung(en), Beleg(e) Schluss: Wunsch, Appell, Lösungsvorschlag Name, Adresse
Kriterien: Eine eindeutige Meinung überzeugend vertreten! Das Wesentliche zuerst (Möglichkeit, vom Ende her zu kürzen). Prägnant formulieren. Keine strafrechtlich relevanten Vermutungen, Gerüchte,
Schuldzuweisungen, Beschimpfungen, Unterstellungen, … Im Präsens. Kurz (wenig Platz in den Zeitungen). Arten der Leserbriefe:
a) appellativer Leserbrief Prangert Missstand an, macht Vorschläge, was zu verändern wäre, fordert eventuell Leser zur Mithilfe aufb) Stellungnahme Greift einen Artikel der Zeitung auf (im Einleitesatz wird ein Hinweis gemacht, auf welchen Artikel man sich bezieht) um diesen zu kritisieren oder zu unterstützen. Eine Sonderform ist die Darlegung der eigenen Ansicht zu einem konkreten Problem (Person, Firma, Verein,…), wenn man in den Medien kritisiert wurde.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
REDE(„Meinungsrede“, „Überzeugungsrede“)
I. Ziel Die Zuhörerinnen und Zuhörer überzeugen (Meinung, Idee, …). (Rede allgemein: Gedanken zu einem bestimmten Anlass den
Zuhörerinnen und Zuhörern näherbringen.)
II. AufbauII.1. Zuhörer/innen in der richtigen Form begrüßen.II.2. Einleitung II.3. Den Inhalt vortragen. Seinen Standpunkt begründen.
Argumente nennen.II.4. Eventuell das Wichtigste zusammenfassen. Wichtige Punkte noch einmal wiederholen.II.5. Schluss:
- eine Aufforderung an die Zuhörer/innen richten- einen Wunsch äußern- eventuell sich für das aufmerksame Zuhören/innen bedanken
(z.B. „Danke!“ oder „Danke für die Aufmerksamkeit!“)- Verabschiedung, ...
III. Kriterien Eine eindeutige Meinung vertreten! Überzeugende Argumente verwenden. Viele rhetorische Stilmittel verwenden! Einleitung: (immer abhängig von der Redesituation)
- Emotionen/Sympathie wecken, überraschen;- Thema vorstellen (eventuell Begriffe definieren);- sich selber vorstellen;
mit Qualifikation und/oder Motivation für die Rede; Vermeidung von monotonen Reden (speziell bei ‚gelesenen Reden‘) Emotionen ansprechen
‚Fragenkatalog‘ für eine Rede Vor wem spreche ich? Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung? Wie kann ich die Zuhörer/innen für das Anliegen interessieren und
gewinnen? Wie kann ich die Zuhörer/innen überzeugen? Wie soll die Rede
strukturiert sein? In welcher Reihenfolge bringe ich die Argumente? Welche Ausdruckweise passt für die Rede? Welche rhetorischen Stilmittel soll ich verwenden? Wie erhöhe ich die Verständlichkeit? (richtige Lautstärke und
Sprechtempo wählen) Wo spreche ich? (Pult, Licht usw) Welche audiovisuellen Medien
verwende ich? Wie funktionieren diese? (Mikrofon, Lautsprecher, Beamer usw)
Mag. Günter Jochum, Grundlagen 05
TEXTANALYSE Ziel:
Einen Text in „Einzelteile“ zerlegen, um diesen dadurch besser zu verstehen.
Erkennen, ob ein Text seine Funktion erfüllt. Die Qualität eines Textes beurteilen können.
Aufbau: Überschrift (Textanalyse und Originaltitel) Einleitung:
- Angaben zum Text Hauptteil:
- Grundaussagen- Analyse formal- Analyse inhaltlich
Schluss: - Hypothese mit Bestätigung/Widerlegung- Bewertung
Kriterien: Überschrift: „Textanalyse“ oder „Textanalyse plus (Original-)
Titel“ Angaben: Titel, Autor/in, Quelle, Textsorte benennen; eventuell
auch ‚Hintergrundwissen‘, Zielgruppe usw. (eventuell Hypothese – siehe unten – in der Einleitung)
Grundaussagen - die Inhaltsangabe wird kurz gehalten. - Formale Analyse:
Gliederung; Länge; Wortwahl, Satzbau und rhetorische Mittel- Inhaltliche Analyse: Qualität, Vollständigkeit usw. der Argumentation
Die Hypothese kann auch in der Einleitung aufgestellt werden. Beurteilung: stimmt die (vermeintliche) Intention des Textes
mit der formalen, inhaltlichen usw. Realisierung überein? Die Aussagen durch Zitate aus dem Text belegen. Neutrale, informative, wissenschaftliche Herangehensweise
(keine Interpretation im Hauptteil) Im Präsens Die Textanalyse kann sich auch auf ‚nichtlineare Texte‘ (z.B.
Diagramme usw.) beziehen. (Wenn in der Aufgabenstellung verlangt: selbst zum Thema
Stellung beziehen)
Mag. Günter Jochum Grundlagen 04
TEXTINTERPRETATION
Ziel: Intensive Bearbeitung eines Textes, um diesen besser zu
verstehen und in Beziehung zur Realität zu setzen. Herausarbeiten der Grundgedanken, -aussagen eines Textes;
Intention des Autors / der Autorin
Aufbau:1) Überschrift2) Einleitung (Quelle)3) Inhaltsangabe4) Formale und sprachliche Analyse5) Interpretation nach bestimmten Gesichtspunkten6) Literatur-Reflexion7) (eventuell) Bewertung
Kriterien: Inhaltsangabe (nur das Wesentliche) Analyse des Aufbaus, der Erzählperspektive und der
sprachlichen Besonderheiten. Zur Interpretation - mögliche Gesichtspunkte:o Buchtitelo Thema, Motiveo Charakterisierungo Allgemeine Aussageno Aspekte, die umfangreich behandelt werden.o Aspekte, die häufig erwähnt werden.o Schlüsselszenen, die die Handlung prägen. Zu „allgemeine Aussagen“ - mögliche Perspektiven der
Interpretation: politisch, psychologisch, soziologisch, makroökonomisch, mikroökonomisch, religiös, medizinisch, pazifistisch, feministisch, juristisch, technisch, moralisch / ethisch, ökologisch, historisch, geografisch, ästhetisch ... andere / weitere
Die Aussagen der Interpretation müssen durch Stellen im literarischen Text ‚belegbar’ sein.
Immer richtig zitieren! Literatur-Reflexion: Die Relevanz des Textes für die Gegenwart
herausarbeiten. Eventuell: Schluss – Bewertung des Textes. Im Präsens.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
ZUSAMMENFASSUNG
Funktion: (lange) Texte nicht mehrmals lesen zu müssen – es genügt die
Zusammenfassung. Eine Zusammenfassung für andere Personen zu erstellen,
damit ihnen in kurzer Zeit das Wesentliche des Textes zugänglich ist.
Fast jede schriftliche Prüfung ist eine Art der Zusammenfassung.
Aufbau: Eigene Überschrift (möglichst aussagekräftig) Basisinformationen zum Text (Quelle: Originaltitel; Autor/in;
Medium, in dem der Text veröffentlicht wurde; Zeitangabe der Veröffentlichung; eventuell Umfang) und zum Thema (in einem Satz).
Das Wesentliche zusammengefasst.
Kriterien: Nicht Satz für Satz zusammenfassen. Ganze Absätze lesen,
dann Gedanken in eigenen Worten darlegen (nicht einfach Sätze streichen und den Rest abschreiben)!
Die Zusammenfassung muss in sich logisch und nachvollziehbar sein (ohne Kenntnis des Originaltextes!).
Zusammenfassung muss wieder Gesamttext werden! Konjunktionen, Kausaladverbien usw. verwenden, um Gedanken zu verbinden.
Intention des Originals nicht verändern – inhaltlich, aber auch in Bezug auf den Umfang der einzelnen Ausführungen.
Reihenfolge des Originals beibehalten. Orientierung an den Absätzen – jeder sollte einen in sich abgeschlossenen Gedankengang beinhalten – diesen Grundgedanken herausarbeiten.
Keine eigene Meinung oder Ergänzungen hinzufügen! (In Ausnahmefällen: Ergänzungen in eckigen Klammern)
Stil des Autors nicht übernehmen. Fachbegriffe dürfen übernommen werden. Falls einzelne Sätze
zitiert werden, müssen diese unter Anführungszeichen gesetzt werden (eventuell plus Seitenangabe).
„Verwendung verschiedener Mittel der Redewiedergabe.“ Im Präsens.
Teil 2:Alle Grundlagen
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
ANGABEN ZU DENBEURTEILUNGSKRITERIEN für Kulturportfoliobeiträge
1) Inhalt1a) Themenstellung richtig erfasst / bearbeitet1b) Anforderungen an die Textsorte erfüllt; passende, nachvollziehbare Gliederung1c) stimmige Umrahmung (Einleitung / Schluss)1d) inhaltliche Richtigkeit der Aussagen, Sinnhaftigkeit, Argumentation1e) Außergewöhnliches, Gedanken über das Übliche hinaus, Kritikfähigkeit, Abstraktionsvermögen, Originalität,
Kreativität, Ideenvielfalt, Phantasie
2) Ausdruck2a) Größe des Wortschatzes, Stilmittel2b) richtige, präzise Wortwahl2c) Syntax2d) Variation 2e) Flüssigkeit, Überleitungen, Verknüpfungen 3) Sprach- und Schreibrichtigkeit3a) Rechtschreibung3b) Grammatik3c) Zeichensetzung
4) Engagement4a) Vollständigkeit / Umfang der Texte4b) Eigenständigkeit / Quellenangabe4c) Verwendung von Belegen4d) Reflexion / allgemeingültige Aussagen4e) optische Gestaltung / Kreativität
ANGABEN ZU DENBEURTEILUNGSKRITERIEN für Mitarbeit
Mitarbeit im Unterricht besteht aus:
1. Aufmerksamkeit– aktive Beteiligung
2. Qualität der Beiträge– durchdachte Beiträge– Sachverhalte verständlich erklären
3. Fragen stellen– hinterfragen– Fragen auf den Punkt bringen
4. Vorwissen einbringen5. Reaktion bei direkter Ansprache ohne Meldung6. Thematisch angemessen
Bezug zum Thema – Interesse am Thema – Themen weiter führen – Transfer zu anderen Fächern herstellen
7. Regelmäßigkeit– Durchhaltevermögen– Ausdauer
8. Einhaltung von Gesprächsregeln– abwarten können – nicht dazwischen rufen– Kritik äußern und annehmen können– Respekt
9. Aktiv zuhören können10.Kreativität
– weiterentwickeln von Ideen
Quelle:Aus dem Werk 07462 "Mündliche und praktische Leistungen bewerten Sek I+II" BN: 07462 – Auer Verlag - AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
ANGABEN ZU DENBEURTEILUNGSKRITERIEN für mündliche Präsentationen
1) Inhalt1a) Themenstellung richtig erfasst / bearbeitet1b) Anforderungen an die Textsorte erfüllt; passende, nachvollziehbare Gliederung1c) stimmige Umrahmung (Einleitung / Schluss)1d) inhaltliche Richtigkeit der Aussagen, Sinnhaftigkeit, Argumentation1e) Außergewöhnliches, Gedanken über das Übliche hinaus, Kritikfähigkeit, Abstraktionsvermögen, Originalität,
Kreativität, Ideenvielfalt, Phantasie
2) Ausdruck2a) Größe des Wortschatzes, Stilmittel2b) richtige, präzise Wortwahl2c) Syntax2d) Variation 2e) Flüssigkeit, Überleitungen, Verknüpfungen 3) Präsentationsverhalten3a) Haltung, Gestik, Mimik3b) (Blick-) Kontakt3c) Freies Sprechen3d) Aussprache (Intonation, Pausen, Deutlichkeit, Lautstärke, Geschwindigkeit)3e) Einsatz von visuellen (und auditiven) Medien
Vorbereitung bei einem Redemanuskript (siehe 3d): Markieren von besonders wichtigen Inhalten. In jedem Satz/Nebensatz ein Wort hervorheben, welches
stärker betont wird. Extrapausen im Text kennzeichnen (Grundsätzlich: jeder
Punkt / Beistrich ist eine kurze Pause.) Überprüfen, ob die Summe der hervorgehobenen Wörter
mit der Intention der Rede übereinstimmt.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 06
ANGABEN ZU DENBEURTEILUNGSKRITERIEN für schriftliche Arbeiten
A) InhaltA.1) Schreibhandlung (im Sinne der Textsorte)A.2) Arbeitsaufträge (erfüllt)A.3) Textbeilage (im Sinne der Arbeitsaufträge erfasst)A.4) sachliche RichtigkeitA.5) Qualität der inhaltlichen Auseinandersetzung(komplex/treffsicher/eigenständig; gegebenenfalls ideenreich)
B) TextstrukturB.1) Textsorte (gedanklich und formal der Textsorte angemessen; klar, zielgerichtet strukturiert)B.2) Textbeilage (verknüpft)B.3) formaler Zusammenhalt eines Textes (gedanklich-inhaltlich, sprachliche Verbindungen)
C) Stil und AusdruckC.1) Sprachverwendung (schreibhandlungs- und situationsadäquat)C.2) Wortwahl (korrekt, präzise, differenziert, variantenreich)C.3) Satzstruktur (variantenreich, komplex, textsortenangepasst)C.4) eigenständige Formulierungen in Bezug auf die Textbeilage
D) Sprachnormen (Normative Sprachrichtigkeit)D.1) RechtschreibungD.2) ZeichensetzungD.3) Grammatik
Kennzeichnung der Fehler
Fehlerart Kennzeichnung Buchstabeim Text am Rand
Zu A) Inhaltsfehler } IZu B) Textstruktur } TZu C) Ausdrucksfehler ~~~~ AZu D) Rechtschreibfehler _ RZu D) Zeichensetzungsfehler _ ZZu D) Grammatikfehler _ GZu A), B), C), D) Leichter Fehler } oder~~~oder_ Buchstabe plus Punkt
(wird als halber Fehler gewertet)Folgefehler } oder~~~oder_ FF
(wird nicht als Fehler gewertet)Zu C) Wiederholungsfehler ~~~ WI
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
ANGABEN ZUR MAPPE
Ziel: Leichter Überblick über die geleistete Arbeit Leichteres Lernen Leichtere Überprüfbarkeit
Ordnung in der Mappe: 1. Teil: Allgemeines 2. Teil: Grundlagen 3. Teil: Kulturportfolio (HAK) / Literatur (HAS)
Kriterien: (Dünne) Ringmappe für das Fach Deutsch ‚Allgemeines‘: Übungen,… nach Datum geordnet (Sept.
bis Juli) ‚Grundlagen‘: Wichtiges, kurz zusammengefasst, zu
Textsorten, Fähigkeiten,… nach Alphabet geordnet; Dieser Teil wird jedes Jahr erweitert und bis zur Abschlussklasse weiterverwendet.
‚Kulturportfolio‘ / ‚Literatur‘: Texte (gedruckt) zu Kultur,… nach Datum geordnet (Sept. bis Juli)
Grundlagen 03
ARGUMENTATION
SICHTWEISEN: - politisch- psychologisch- soziologisch- makroökonomisch- mikroökonomisch- religiös- medizinisch- pazifistisch- feministisch- sicherheitsrelevant- juristisch- technisch- moralisch / ethisch- ökologisch- historisch- geografisch- ästhetisch- … weitere (abhängig von der Themenstellung)
3B`s:
BehauptungBegründungBeleg
Die Reihenfolge kann auch variiert werden.
Grundlagen 01
ARTEN VON NEBENSÄTZEN
Temporale Nebensätze (Nebensätze der Zeit)
wenn„Wenn der Wecker klingelt, stehe ich sofort auf.“
als „Als er das Feuer bemerkte, rannte er sofort zur Tür.“während
„Während er am Schreibtisch arbeitete, sah sie fern.“solange
„Solange er studierte, war sie berufstätig.“bevor
„Er musste eine Prüfung machen, bevor er studieren konnte.“nachdem
„Er beginnt zu arbeiten, nachdem er gefrühstückt hat.“sobald
„Sobald er heimkommt, bereitet er das Essen zu.“bis
„Bis er aus Amsterdam anruft, bleibe ich im Büro.“
seit(dem)„Seit man das Verkehrsschild aufgestellt hat, passieren weniger Unfälle.“
Kausale Nebensätze (Nebensätze des Grundes)
weil„Er kam früher nach Hause, weil er noch in die Oper wollte.“
da„Da sie ihnen nicht gefiel, gingen sie wieder nach Hause.“
zumal„Er sollte es besser nicht wagen, zumal die Ausrüstung nicht gut ist.“
Konditionale Nebensätze (Bedingungssätze)
wenn„Wenn ich das Geld bekomme, kaufe ich zuerst ein Fahrrad.“(„Bekomme ich das Geld, kaufe ich zuerst ein Fahrrad.“)
falls„Falls ich ihn noch treffe, gehen wir in ein Gasthaus.“(„Treffe ich ihn noch, gehen wir in ein Gasthaus.“)
Konsekutive Nebensätze (Nebensätze der Folge)
sodass (so dass)„Der Gast stieß die Kellnerin an, so dass sie die Suppe verschüttete.“
so..., dass„Er ist ein so guter Schüler, dass ihn alle als Vorbild haben.“
Konzessive Nebensätze (Nebensätze der Einschränkung)
obwohl„Wir sind doch gute Freunde, obwohl wir uns häufig streiten.“
obgleich„Obgleich wir uns schon lange kennen, hast du mich niemals besucht.“
Modale Nebensätze (Nebensätze der Art und Weise)
wie (Modalsätze)„Ich habe dir schon geschrieben, wie ich ihn kennen gelernt habe.“
indem (Modalsätze)„Sie gewöhnte ihm das Rauchen ab, indem sie seine Zigaretten versteckte.“
wie (Vergleichssätze)„Er ist so reich, wie ich vermutet habe.“
als (Vergleichssätze)„Er ist noch reicher, als ich erwartet habe.“
je..., desto (Vergleichssätze)„Je schlechter die Wirtschaftslage ist, desto höher ist die Kriminalitätsrate.“
Finalsätze (Absichtssätze)
damit„Er versteckte die Falsche, damit sie nichts merkte.“
um...zu„Er trank einen Kaffee, um wach zu werden.“
Sinngerichtete Infinitivkonstruktion
um...zu„Ich gehe zum Fotogeschäft, um die Bilder abzuholen.“
ohne...zu„Er ging einfach weg, ohne meine Frage zu beantworten.“
anstatt...zu„Er spielte weiter, anstatt dem Unterricht zu folgen.“
Relativsätze
der, die, das, den, dem, denen, dessen, deren, „Der Polizist fragt den Passanten, der den Unfall gesehen hat, nach seiner Meinung.“
mit Präposition„Einige Häuser, für die wir gekämpft haben, sollen erhalten bleiben.“
wer, wessen, wem, wen„Wem die Wanderung zu anstrengend ist, der soll hier bleiben.“
was„Das, was mich ärgert, ist der Inhalt deines letzten Briefes.“
Umwandlung von „dass - Sätzen“ in Infinitivkonstruktionen„Er glaubt noch immer, dass er es besser weiß.“„Er glaubt noch immer, es besser zu wissen.“
Umwandlung von Partizipialkonstruktionen in RelativsätzePartizip I
„Das schreiende Kind konnte rasch gerettet werden.“„Das Kind, das schrie, konnte rasch gerettet werden.“„Das laut um Hilfe schreiende Kind konnte rasch gerettet werden.“„Das Kind, das laut um Hilfe schrie, konnte rasch gerettet werden.“
Partizip II„Die durch ein Erdbeben zerstörte Stadt war ein Kulturdenkmal.“„Die Stadt, die durch ein Erdbeben zerstört wurde, war ein Kulturdenkmal.“„Die in einem Keller gefundene Vase ist sehr wertvoll.“„Die Vase, die in einem Keller gefunden wurde, ist sehr wertvoll.“
Bildung von Partizipialsätzen
Partizip I„Die Besucher verließen den Saal. Sie diskutierten lebhaft über den Vortrag.“„Über den Vortrag lebhaft diskutierend, verließen die Besucher den Saal.“„Die Besucher verließen, lebhaft über den Vortrag diskutierend, den Saal.“
Partizip II„Napoleon schrieb seine Memoiren. Er war auf St. Helena verbannt worden.“„Napoleon, auf St. Helena verbannt, schrieb seine Memoiren.“
„Auf St. Helena verbannt, schrieb Napoleon seine Memoiren.“
Grundlagen 04
BEISTRICHSETZUNGI. Das Wichtigste – es muss ein Beistrich gesetzt werden
Beistriche, die bei den angeführten Beispielen in Klammern [ ] stehen, kann man - muss man aber nicht - setzen. Beispielssätze sind kursiv geschrieben.
1. D ie Grundregel - Vollverben: Zwei Vollverben müssen immer durch einen Beistrich getrennt werden.Anstelle des Beistrichs können bestimmte Konjunktionen (z.B. und, oder, …) treten.Vollverben sind alle Verben ausgenommen der Hilfsverben („sein, haben, werden“) und Modalverben („dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen“).
1a. In Ausnahmefällen kann auch ein Hilfs- oder Modalverb zum Vollverb werden. Diese Fälle kann man erkennen, da zum Hilfs- oder Modalverb das dazupassende Vollverb fehlt.„Sie hat ein Buch, liest es aber nicht.“ „Er mag Schokolade.“aber: „Sie hat ein Buch gekauft, liest es aber nicht.“
2. Aufzählungen:Zwischen Wörtern in einer Aufzählung muss ein Beistrich oder eine der Konjunktionen „und“ / „oder“ gesetzt werden.„ein frisches, gebügeltes Hemd“ (man kann den Beistrich durch ein „und“ ersetzen)
3. Einschübe:Einschübe werden zwischen Beistriche gesetzt.„Johnny, Herr über fünfzig Pferde, reitet wieder.“„Herr Hut, wohnhaft in Bregenz[,] reist nach Paris.“„Sie kommt am Montag, dem 5. September[,] nach Hause.“„Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks, starb arm.“ aber: „Der Erfinder des Buchdrucks[,] Johannes Gutenberg[,] starb arm.“
4. Konjunktionen mit Beistrich:4a. Ein Beistrich wird gesetzt: bei entgegengesetzten Konjunktionen„sondern, aber, allein, doch, jedoch, vielmehr,...“ „arm, aber glücklich“; „Das war kein Haus, sondern eine Hütte.“
4b. Ein Beistrich wird gesetzt: bei anreihenden Konjunktionen in der Art einer Aufzählung„bald - bald, einerseits - andererseits, je - desto, ob - ob, teils - teils, nicht nur - sondern auch, halb - halb,...“„Sie lernten teils in der Schule, teils zu Hause.“„Sie ist nicht nur Klassensprecherin, sondern auch Schulsprecherin.“„Wir waren halb betrübt, halb glücklich.“
Grundlagen 01
BEISTRICHSETZUNGII. Das Wichtigste – es wird KEIN Beistrich gesetzt
Beispielssätze sind kursiv geschrieben.
5. Konjunktionen ohne Beistrich: KEIN Beistrich wird gesetzt: bei folgenden Konjunktionen„und, oder, beziehungsweise (bzw.), entweder – oder, nicht – noch, sowie, sowohl – als (auch), sowohl – wie (auch), weder – noch „Er war entweder krank oder anderweitig verhindert.“„Der Chef sowie alle Mitarbeiter wurden geehrt.“ 5a. Das schließende Komma eines Einschubs muss trotzdem gesetzt werden.„Die Eltern, die Kinder, mittlerweile schon volljährig, und die Freunde feierten die ganze Nacht.“
6. Nicht gleichrangige Adjektive: Es wird KEIN Beistrich gesetzt: bei nicht gleichrangigen Adjektiven, von denen das erste das folgende näher bestimmt„ein frisch gebügeltes Hemd“„die jüngsten wirtschaftlichen Erfolge“„Sie schnitt sich ein Stück vom neuen griechischen Schafskäse ab.“
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
BERICHT
Ziel: Informationen über ein Ereignis dokumentieren
und weitergeben
Aufbau: Überschrift (eventuell) Zusammenfassung in einem Satz Textteil
Kriterien: Im Präteritum W-Fragen
4 W-Fragen: wer?, wann?, wo?, was? oder 7 W-Fragen: wer?, wann?, wo?, was?,
wie?, warum?, welche Folgen? Möglichst objektiv / sachlich Vermeidung manipulativer Sprache Wahrheitsgetreu
Grundlagen 01
BERICHTERSTATTUNG
Ziel: Sprachliche und inhaltliche Anpassung an die Zielgruppe. Unterschiede in der Berichterstattung erkennen.
Arten:a) Sprachliche Varianten der Berichterstattungb) Sprachliche Verfahrensweisenc) Interessensfaktoren
Kriterien:zu a): - sachbezogene Berichterstattung - menschenbezogene Berichterstattung - folgenbezogene Berichterstattung - reportagenhafte Berichterstattungzu b): - Der Beweis - Die Details - Das Gefühl - Die Tendenz zu c) - Prominenz - Nähe - Gefühl - Sex - Fortschritt - Folgenschwere, Wichtigkeit - Dramatik - Konflikt, Kampf - Kuriosität, ungewöhnlicher Ablauf
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
BESCHREIBUNG EINES GEGENSTANDES
Ziel: Möglichst exakte schriftliche Wiedergabe der
Wahrnehmung durch die Sinnemit eventuell zusätzlicher Erklärung der Funktion
In folgenden Fällen notwendig:- Hinweis auf Eigenschaften, die schwer zu erkennen sind. - Der Gegenstand ist nicht verfügbar.- Die zu informierende Person ist nicht anwesend.
Aufbau: Überschrift - Bezeichnung des Gegenstandes Beschreibung der Wahrnehmungen Eventuell Funktion erklären
Kriterien: Möglichst viele Wahrnehmungen beschreiben:
sehen, fühlen/tasten, hören, riechen, schmecken Eine Systematik verwenden:
- von oben nach unten oder- vom Großen zum Kleinen oder- von außen nach innen oder- vom Wichtigen zum Unwichtigen, usw.
Im Präsens Gleich bleibende Personalform Verben variieren
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
BESCHREIBUNG EINES VORGANGES
Ziel: Möglichst exakte Nachvollziehbarkeit einer
Handlung
Aufbau: Überschrift Beschreibung der Handlung Ergänzung durch Hinweise auf notwendige
Materialen
Kriterien: Grammatikalische Arten der Beschreibung:
1) „Nehmen Sie …“ (Personalf. + 3. Pers. Sing.)2) „… nehmen …“ (Infinitiv)3) „Man nimmt …“ (man + Personalform)4) „Man nehme …“ (man + Konjunktiv I)5) „Nimm …“ (Imperativ)6) „… wird genommen …“ (Passiv; ohne Subjekt)
Einmal gewählte Art beibehalten Im Präsens Chronologischer Ablauf Verben variieren
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
CHARAKTERISIERUNG
Ziel: Beschreibung einer anderen Person / Figur eines Textes,
um diese besser einschätzen, verstehen, … zu können.
Aufbau: Überschrift (z.B. Charakterisierung und Name) Name ‚Äußeres’ (Alter, Geschlecht, Beruf, sozialer Status,
körperliche Merkmale, Styling, …) ‚Inneres’ (Verhaltensweisen, Werte, Meinungen, siehe
auch Liste „Eigenschaften“)
Kriterien: Unterscheidung: Direkte Charakterisierung
(z.B. „Er ist feige.“) Indirekte Charakterisierung (z.B. „Er schafft es nicht, vom Garagendach zu springen.“)
Mögliche Veränderungen der Person in einem bestimmten Zeitraum mitberücksichtigen.
Im Präsens. Schwerpunkt auf ‚Inneres’ legen (Ca. 1/3 ‚Äußeres’,
2/3 ‚Inneres’). Unterscheidung: Fremdcharakterisierung
Eigencharakterisierung Verben variieren
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
DEBATTE
Ziel: Inhaltliche Vorbereitung auf eine Abstimmung Demokratische Entscheidungsfindung durch eine
Abstimmung Erweiterung des Horizonts durch das Kennenlernen
verschiedener Standpunkte
Aufbau: Begrüßung Einführung in die Problemstellung Darlegung der unterschiedlichen Standpunkte mit
Argumentation und Bewertung Diskussion darüber Konkrete Fragestellung für die Abstimmung formulieren Abstimmung und Dokumentation des Ergebnisses (event. Darlegung der resultierenden Handlungen, Folgen) Verabschiedung
Kriterien: Grundsätze der Moderation beachten (siehe „Moderation“) Möglichst viele Sichtweisen verwenden (siehe
„Argumentation“) Abstimmung:
Pro- und Kontrastimmen (event. mit Stimmenthaltung)- offen: einfache Stimmenzählung (event. namentliche Dokumentation)- geschlossen: geheime Abstimmung mit kontrollierter Auszählung der Stimmen
Beide Seiten müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Standpunkte darzulegen. Es sollen möglichst viele zu Wort kommen.
Sonderform: wettkampfmäßiges Debattieren (es werden kurze Reden mit einer Behauptung zu einem Thema gehalten, um die Jury / Zuhörer/innen zu überzeugen)
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
DEUTSCH
Du willst dich durchsetzen, selbst verwirklichen, erfolgreich sein -Machen wir in Deutsch – z.B. durch gut kommunizieren, argumentieren, sich ausdrücken können, Rhetorik verbessern,… Du willst dich und andere besser kennen lernen / verstehen –Machen wir in Deutsch – z.B. durch lesen und charakterisieren, zuhören lernen,…
Du willst selbstsicherer werden –Machen wir in Deutsch – z.B. durch passend formulieren, präsentieren können, sich vor anderen sprechen trauen,…
Du willst selbst bestimmt leben, dich nicht manipulieren lassen –Machen wir in Deutsch – z.B. durch kennen und verstehen der verbalen und nonverbalen Strategien und Tricks, eigene Meinung bilden,…
Du willst Probleme lösen / Aufgaben umfassend bearbeiten können –Machen wir in Deutsch – z.B. durch analysieren, strukturieren, verschiedenste Sichtweisen verwenden, argumentieren, Zusammenhänge erfassen, bewerten,…
Du willst deinen Horizont erweitern / Neues erfahren –Machen wir in Deutsch – z.B. durch lesen, interpretieren, hinterfragen, von Autoren profitieren,…
Du willst deine Ideen schriftlich gut präsentieren und festhalten –Machen wir in Deutsch – z.B. durch kennen lernen von verschiedensten Textsorten, zielgruppengerecht formulieren, richtig schreiben,…
Du willst mitreden können / deine Allgemeinbildung erweitern –Machen wir in Deutsch – z.B. durch diskutieren, lesen, in Literaturkunde forschen,…
Du willst mit Sprache kreativ sein –Machen wir in Deutsch – z.B. mit Sprache spielen, Sprachkünstler imitieren, den Sprachhorizont erweitern,…
Du willst noch mehr – Machen wir in Deutsch!
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
DURCHSETZUNGSSTRATEGIEN
Ziel: Planung der Vorgehensweise, wenn andere Menschen den eigenen
Standpunkt übernehmen oder einen Wunsch erfüllen sollen.
Aufbau:1) Klares Ziel definieren.2) Richtige Umgebung und richtigen Zeitpunkt planen. 3) Mögliche Verhaltensweisen überlegen.4) Reihenfolge der Verhaltensweisen festlegen.5) Sich Situation/en vorstellen und durchdenken.6) Negative Reaktionen durchdenken und Gegenreaktionen planen. 7) Schluss planen.
Kriterien: Strategie bedeutet, dass man sich vor dem eigentlichen Gespräch den Ablauf
genau überlegt. Eventuell in mehreren Varianten, da nicht immer vorherzusehen ist, wie die andere Person reagiert.
Zu 1) die Frage muss sein „Was will ich eigentlich?“; Konzentration auf einen Punkt (oder wenige Punkte), die man durchsetzen will.
Zu 2) passenden Ort, mit oder ohne Zuhörer / Zeugen;genug Zeit einplanen (oder absichtlichen Zeitdruck entstehen lassen).
Zu 3) Verhaltensweisen:positive Stimmung, „nett sein“!a) sicher auftreten (Körpersprache)b) laut sprechenc) hartnäckig bleiben , „betteln“, d) beleidigt seine) enttäuscht / traurig seinf) wütend / aggressiv seing) drohen (etwas verweigern)h) erpresseni) verweigern oder abbrechen der Diskussion
Zu 4) wichtig, damit eine Steigerung möglich ist. Zu 5) bildhafte Vorstellung; Charakter der anderen Person berücksichtigen. Zu 6) angemessene, zusammenpassende Verhaltensweisen; eventuell
Überraschungen; siehe auch 4) Zu 7)
wenn man erfolgreich war – festhalten, wie die konkrete Umsetzung aussieht. Ohne Erfolg – planen, wie man ohne Gesichtsverlust aussteigt oder später einen weiteren Versuch starten kann. Eventuell akzeptable ‚Gegengeschäfte’ überlegen.
Mag. Günter Jochum, Grundlagen 02
EIGENSCHAFTEN
Von jeder Eigenschaft kann auch das Gegenteil (Antonym) gebildet werden!Beachte Synonyme!
1) großzügig2) rücksichtsvoll3) selbstlos4) aufmerksam5) aufrichtig6) verlässlich7) gefühlsbetont8) impulsiv9) herzlich10) heiter11) optimistisch12) frei von Vorurteilen13) ehrlich14) mutig15) überempfindlich16) sparsam17) temperamentvoll18) offen für Neues19) emotionsfrei20) kreativ21) freundlich22) beherrscht23) zuhörfähig24) selbstbewusst25) partnerschaftlich26) dynamisch27) Vertrauen schenkend28) ausgleichend29) bescheiden30) energisch31) kritisch32) sachlich33) tolerant34) konfliktfähig35) intelligent36) fortschrittlich37) Gewalt ablehnend38) diskret39) spontan40) demokratisch41) sensibel42) entschlossen43) aktiv44) vertrauenserweckend45) gerecht46) liebenswürdig47) zupackend
48) neutralisierend49) begeisternd50) zurückhaltend51) motivierend52) suchtfrei53) Natur liebend54) treu55) leidenschaftlich56) liebevoll57) Kinder liebend58) emanzipiert59) musikalisch60) sportlich61) tanzbegeistert62) humorvoll63) hauswirtschaftlich64) zärtlich65) tierliebend66) religiös67) misstrauisch 68) leicht zu enttäuschen69) eifersuchtsfrei70) gesund71) sauberkeitsliebend72) kann gut genießen73) abenteuerlustig74) gesellig75) engagiert76) flexibel77) hilfsbereit78) kontaktfreudig79) selbstsicher80) selbstkritisch81) zuverlässig82) seelisch belastbar83) zielstrebig84) selbstständig85) ordnungsliebend86) konsequent87) einfühlsam88) geschickt und gewandt89) schnell im Erfassen von
Aufgaben90) arbeitet sorgfältig und genau91) korrekt92) handwerklich geschickt93) mündlich gut ausdrücken
94) schriftlich gut ausdrücken95) planen und organisieren96) keine Probleme, rasche
Entscheidungen zu treffen97) mathematisch begabt98) körperlich stark und
belastbar99) zeichnet, formt und gestaltet
gern100) kann gut mit anderen
zusammenarbeiten101) einsatzfreudig102) oft eigene Ideen, kann sie
auch umsetzen103) sucht gern nach eigenen
Lösungen104) kräftig105) reaktionsschnell106) fremdsprachlich begabt107) redegewandt108) gutes Erinnerungsvermögen109) logisch denken110) höflich111) anpassungsfähig112) kooperativ113) überzeugend114) pünktlich115) ausdauernd116) besonnen117) ruhig und ausgeglichen118) vielseitig begabt und
interessiert119) praktisch veranlagt120) schnelle Auffassung121) erkennt Zusammenhänge122) kann abstrakt denken123) entwickelt originelle Ideen124) kann sich verständlich
ausdrücken125) ist ein guter Redner
126) vertritt seine eigene Meinung127) schließt sich oft der Mehrheit
an128) kann sich gut anpassen129) kann sich in eine Gruppe
einfügen130) ausgeprägtes
Selbstbewusstsein131) stabiles Selbstwertgefühl132) kann sich durchsetzen133) kann gut zusammen arbeiten 134) dominiert oft die anderen135) pflichtbewusst136) realistisch137) entscheidungsfreudig138) Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten 139) Selbstdisziplin140) Kooperationsbereitschaft141) Eigeninitiative142) Durchsetzungskraft143) Verantwortungsbereitschaft144) Kommunikationsfähigkeit145) Entscheidungskraft146) Problemlösefähigkeit147) Teamgeist148) Einsatzbereitschaft149) Führungsfähigkeit150) über der Sache stehend151) Zivilcourage152) kann gut ordnen153) Autorität ausstrahlend 154) koordinierend155) vermittelnd156) unparteiisch157) ideenreich158) kollegial159) verstehend160) informiert
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
EINLEITUNGEN - ÜBERBLICK
Ziel: Viele Einleitungen kennen und verwenden können. Mit den Einleitungen variabel und kreativ umgehen können.
Mögliche Einleitungen: Überschrift Begrüßung Zusammenfassung in einem Satz / Lead / Kopf Thema vorstellen Beschreibung der Ausgangssituation Quelle Basisinformation / Hintergründe Definition Persönliche Meinung Entscheidung Bezug zu einer anderen Meinung (einem Artikel) herstellen Zitat Historischer Einstieg Überraschender Einstieg mit einer Geschichte …
Kriterien: Die Einleitung muss immer themenbezogen sein. Die Einleitung muss zum Ziel der Textsorte passen. Einleitungen können / müssen kombiniert werden. In der Einleitung nicht das Thema abändern oder sich ein
neues Thema geben. Auf die Zielgruppe achten. Die Länge der Einleitung sollte ca. 10 – 15 Prozent des
Gesamtumfanges betragen.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
EMPFEHLUNG
Ziel: Das Ziel ist, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Diese kann einen selbst betreffen und man schreibt eine
Empfehlung, um mehr Klarheit über das Für und Wider zu bekommen.
Die Empfehlung kann für andere verfasst werden, um sie in der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Aufbau:Einleitung: Überschrift Entscheidungssituation schildern. Varianten vorstellen (einschränken). (Eventuell die Entscheidung vorwegnehmen und eine Variante
empfehlen.)Hauptteil: Nach Kriterien jeweils die Vor- und/oder Nachteile der Varianten
argumentativ darlegen.Schluss: Die Argumente bewerten und eine Conclusio / Konklusion /
Schlussfolgerung finden. Eine Empfehlung formulieren.
Kriterien: Event. Zielgruppe für Empfehlung beachten. Sachliche, möglichst objektive Argumentation (Behauptung -
Begründung/en – Beleg/e). Relevante Kriterien auswählen (je nach Situation; oft mit
Sichtweisen möglich – siehe Grundlagen ‚Argumentation‘). Bewertung: Gewichtung einzelner Argumente, Relevanz
berücksichtigen. Ausschließungsargumente beachten! Die empfohlene Variante kann an bestimmte
Bedingungen/Einschränkungen gebunden sein – diese benennen.
Normalerweise eindeutige Empfehlung (event. Kompromiss) Die Empfehlung verlangt nicht zwingend Alternativen. Im Präsens.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
Ziel: Bei komplexen Problemen leichter Entscheidungen treffen können und den
Überblick bewahren. Entscheidungen multi-kausal absichern. Eine Entscheidung für andere nachvollziehbar machen.
Aufbau:1) Überschrift2) Problemstellung richtig erfassen3) Passende Sichtweisen auswählen (möglichst viele)4) Informationen sammeln5) Argumentieren (pro / kontra)6) Einzelne Argumente gewichten7) Entscheidung treffen8) Entscheidung mit anderen diskutieren (verifizieren / falsifizieren)9) Intuition miteinbeziehen10)Entscheidung (Auswirkungen) nach bestimmter Zeit überprüfen / eventuell
abändern
Mag. Günter JochumGrundlagen 03
ERÖRTERUNG(‚FREIE ERÖRTERUNG‘)
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter JochumGrundlagen 02
ERÖRTERUNG(‚TEXTBEZOGENE ERÖRTERUNG‘)
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Grundlagen 01Erörterung – Gliederungsmöglichkeiten I
4.1. Hauptgliederung nach Sichtweisen
Unmittelbare Gegenüberstellung (siehe 2.1.b):Sichtweise 1 - Pro - 3Bs
- Kontra - 3Bs Sichtweise 2 - Pro - 3Bs
- Kontra - 3Bs Sichtweise 3 - Pro - 3Bs
- Kontra - 3Bs
Gedankenkette (siehe 2.2.a):Sichtweise 1 - Tatsache - 3Bs
- Ursache - 3Bs- Folge - 3Bs- Verbesserung - 3Bs
Sichtweise 2 - Tatsache - 3Bs- Ursache - 3Bs- Folge - 3Bs- Verbesserung - 3Bs
Sichtweise 3 - Tatsache - 3Bs- Ursache - 3Bs- Folge - 3Bs- Verbesserung - 3Bs
Realität – Ideal (siehe 2.2.b)Sichtweise 1 - Ist-Stand - 3Bs
- Soll-Stand - 3Bs- Weg vom Ist- zum Soll-Stand - 3Bs
Sichtweise 2 - Ist-Stand - 3Bs- Soll-Stand - 3Bs- Weg vom Ist- zum Soll-Stand - 3Bs
Sichtweise 3 - Ist-Stand - 3Bs- Soll-Stand - 3Bs- Weg vom Ist- zum Soll-Stand - 3Bs
Grundlagen 01Erörterung – Gliederungsmöglichkeiten II
4.2. Hauptgliederung nach der Art der Aufgabenstellung
Summenhafte Darstellung (siehe 2.1.a):Pro - Sichtweise 1 - 3Bs
- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Kontra - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Unmittelbare Gegenüberstellung (siehe 2.1.b):Pro - Sichtweise 1 – 3BsKontra - Sichtweise 1 – 3BsPro - Sichtweise 2 – 3BsKontra - Sichtweise 2 – 3BsPro - Sichtweise 3 – 3BsKontra - Sichtweise 3 – 3Bs
Gedankenkette (siehe 2.2.a):Tatsache - Sichtweise 1 - 3Bs
- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Ursache - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Folge - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Verbesserung - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Realität – Ideal (siehe 2.2.b)Ist-Stand - Sichtweise 1 - 3Bs
- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Soll-Stand - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Weg vom Ist- zum Soll-Stand - Sichtweise 1 - 3Bs- Sichtweise 2 - 3Bs- Sichtweise 3 - 3Bs
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
GESPRÄCHSFORMEN
Ziel: Verschiedene Gesprächsformen kennen- und anwenden zu
lernen. Situationsadäquat die richtige, passendste Gesprächsform
bewusst wählen zu können.
Formen:1. (aktives) Zuhören ↔ Erzählung / Monolog2. Interview3. Beratungsgespräch4. Verkaufsgespräch5. Moderation6. Diskussion7. Podiumsdiskussion8. Debatte9. Streitgespräch10. Dialog11. Small talk12. …
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
INHALTSANGABE
Ziel: Diejenigen, die das Buch gelesen haben, sollen die
wichtigsten Inhalte rekapitulieren und sich mit Hilfe der Inhaltsangabe später wieder an das Wesentliche erinnern können.
Jemandem, der das Buch / den Text nicht gelesen hat, sollte ein Überblick (Handlung, Personen) geboten werden.
Aufbau: Überschrift (Inhaltsangabe und Titel des Originals) Einleitung: Autor/in, Textsorte, Schauplatz, Zeit, Personen,
Milieu, Zusammenfassung in einem Satz. Hauptteil: Handlungsverlauf des Buches / das Wichtigste
Kriterien: Zeitform ist Präsens Keine kommentierenden, wertenden Elemente Sachliche Sprache Erklärender Stil z.B. durch Konjunktionen In eigenen Worten (Stil nicht übernehmen) Direkte Reden in indirekte umwandeln Chronologie des Originals beibehalten Arten der Inhaltsangabe:
- informative Inhaltsangabe- wertende Inhaltsangabe (z.B. Rezension)- werbende Inhaltsangabe (z.B. Klappentext)
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
INTERVIEW
Ziel: Informationen zu erhalten
(im Speziellen die Meinung zu einem Thema oder Entscheidung in einer Sache)
Aufbau: Überschrift Einleitung – Thema, Vorstellen des Interviewten Frage (fett oder kursiv) / Antwort Schlusssatz
Kriterien: Absicht / Ziel des Interviews muss klar sein konkrete, eindeutige Frage Arten der Fragen
1) Entscheidungsfrage (Verb am Satzanfang)2) Ergänzungsfrage (Fragewort am Satzanfang)3) Behauptung (Aussagesatz)4) Behauptung plus Entscheidungsfrage 5) Behauptung plus Ergänzungsfrage
gute Vorbereitung – Recherche Interessen der Zielgruppe beachten sprachlich angepasst an Zielgruppe
Grundlagen 01
KAUSALADVERBIENMit den Kausaladverbien werden Umstände des Grundes, kausale Umstände im weitesten Sinn, bezeichnet.
KAUSALADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DER BEGRÜNDUNG UNDKONSEKUTIVE ADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DER FOLGE:
daher darum deswegeninfolgedessen deshalb alsodemnach folglich mithinsomit demzufolge sonach(so)
INSTRUMENTALE ADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DES MITTELS:
dadurch hierdurch damithiermit
KONDITIONALE ADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DER BEDINGUNG,DES MÖGLICHEN GRUNDES:
genau genommen notfalls dannschlimmstenfalls andernfalls sonstgegebenenfalls streng genommen
KONZESSIVE ADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DER EINRÄUMUNG,DES GEGENGRUNDES OHNE EINFLUSS:
nichtsdestoweniger gleichwohl trotzdemdessen ungeachtet dennoch
FINALE ADVERBIEN ZUR KENNZEICHNUNG DES ZWECKES, DER ABSICHT:
dazu darum hierzuhierfür
Mag. Günter Jochum
Grundlagen 02KOMMENTAR
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
KOMPROMISS
Ziel: Bei unterschiedlichen Meinungen und der Notwendigkeit,
eine Entscheidung treffen zu müssen, Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind.
Aufbau: Überschrift Beschreibung der Ausgangssituation Mögliche Lösungsvorschläge Diskussion mit Kompromiss (mögl. Überprüfung der Akzeptanz des Kompromisses)
Kriterien: Überzeugen (nicht z.B. erpressen) Keine „faulen“ Kompromisse
(z.B. einer gibt fast ganz nach) Gemeinsamkeit der Wünsche analysieren, um
Lösungsvorschläge zu finden. Beide Seiten sollen Lösungsvorschläge präsentieren.
(Eine Seite kann nicht einfach alle Vorschläge ablehnen.) Wenn kein richtiger Kompromiss in der Sache zustande
kommt, ist auch ein ‚Ausgleich’ außerhalb des Problems möglich.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
KULTURPORTFOLIO-Beitrag (Anleitung)
Ziel: Sich mit einem Werk eines Künstlers/einer Künstlerin intensiv
auseinandersetzen. Das Werk mit der Realität in Verbindung bringen. Eine Empfehlung abgeben können.
Reihenfolge:1) Sich einen Eindruck des Kunstwerkes verschaffen.
Z.B. Umschlagtext eines Buches, eine zufällige Seite lesen; Trailer ansehen.2) Das Kunstwerk erfassen.
Z.B. Buch lesen, Film, Bild, Aufführung usw. betrachten.3) Das Wesentliche veranschaulichen.
Z.B. Inhaltsangabe (siehe ‚Grundlagen‘) schreiben – bei Texten aus dem Internet immer die Qualität berücksichtigen (Fehler verbessern!) und die Quelle (Internet-Adresse) kopieren.
4) Formale und sprachliche Analyse dokumentieren. (siehe ‚Grundlagen‘)5) Interpretation verfassen. (siehe ‚Grundlagen‘)
Den Arbeitsauftrag beachten – Aufgabe/n aussuchen. Grundaussagen des Werkes erschließen und mit Zitaten (hier ‚Kurzzitat‘ - Familienname, Jahr, Seite xy) belegen.
6) Bezug und Relevanz für das reale Leben beschreiben. (siehe ‚Grundlagen‘)Bezug zwischen Kunstwerk und Realität herstellen.
7) Biografie des Künstlers/der Künstlerin einfügen.Im Internet recherchieren (biografische Angaben, die wichtigsten Werke, Bild).
8) Zusatzaufgaben ausführen. Arbeitsauftrag beachten - z.B. kreative Aufgabe, Werkvergleich usw.
9) Empfehlung schreiben. (siehe auch ‚Grundlagen: Literatur-Reflexion‘)10)Kulturportfolio-Beitrag gestalten.
Design kreieren! Deckblatt entwerfen (Titel des Werkes, Autor/in, optische Gestaltungselemente, Fußzeile mit Vor- und Familienname und Klasse/Jahr)Alle Text einheitlich formatieren, Gestaltungselemente (Sprüche, Bilder, Grafiken usw. – letztere durchnummerieren und mit „Abb. 1“ usw kennzeichnen) hinzufügen, eventuell Seitenhintergrund einrichten.
11)Literaturverzeichnis zusammenstellen. (siehe ‚Grundlagen‘ – „Zitieren“)Alle Quellen – alphabetisch geordnet! – benennen. Hier werden die ‚Langzitate‘ angegeben - bei einem Buch: Familienname, Vorname (Erscheinungsjahr): Buchtitel, Verlag, Verlagsort; bei Internetquellen: die gesamte Adresse)Folgender Satz ist verpflichtend: „Alle Texte wurden eigenständig verfasst – sind Gedanken oder Textstellen übernommen worden, wurden diese korrekt zitiert.“
12)Abbildungsverzeichnis erstellen.Im Abbildungsverzeichnis (durchnummeriert) die gesamte Internet-Adresse angeben.
13)Kulturportfolio-Beitrag redigieren (siehe ‚Grundlagen‘)14)Kulturportfolio-Beitrag abschicken.
Abgabedatum beachten! Eine Word-Datei als Anhang/Attachment - der Dateiname muss lauten: KLASSE, FAMILIENNAME, BUCHTITEL!An folgende Adresse schicken: [email protected]
Mag. Günter Jochum
Grundlagen 01
LESERBRIEF
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
LITERATUR-REFLEXION
Ziel: Ein literarisches Werk zur gesellschaftlichen Realität in
Beziehung setzen. Eventuell: Ein literarisches Werk zu seinem eigenen Leben in
Beziehung setzen. Eventuell: Bewertung eines Buches.
Aufbau: Überschrift Bezug zum realen Leben Relevanz für das reale Leben Gesamtbeurteilung Empfehlung
Kriterien: Definition (nach Duden): Reflexion – das Nachdenken,
Überlegung, Betrachtung, vergleichendes und prüfendes Denken, Vertiefung in einen Gedankengang.
Bei der Gesamtbeurteilung relevante Qualitätskriterien festlegen und das Werk nach diesen bewerten.Positives / Negatives z.B. zu: Thema, Handlung, Figuren, Sprache usw.
Mögliche Aspekte der Sprache: Vokabular, Satzbau, Sprachbilder, besondere Ausdrucksweise (siehe auch: „rhetorische Stilmittel“)
Die Empfehlung auf konkrete Zielgruppe/n beziehen (wenn allgemein gehalten – aufgrund besonderer Qualitätskriterien empfehlen).
Im Präsens.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
MODERATION
Ziel: Eine Diskussion zu leiten:
- Ablauf- Thema
Aufbau: Begrüßung der Zuhörer/innen Begrüßung der Gäste / Diskutanten Einleitung ins Thema Leitung der Diskussion neue Gesichtspunkte einbringen / Fragen stellen inhaltlich abschließen Verabschiedung
Kriterien:Der Moderator / die Moderatorin ist neutral. hat sich thematisch eingearbeitet. hat zu allen eine kritische Distanz. gibt die Diskussionsführung nicht aus der Hand. sorgt für die Einhaltung der Diskussionsregeln. erteilt das Wort. achtet auf eine faire Verteilung der Redezeit. führt bei „Abschweifungen“ zurück zum Thema. klärt Schwieriges / Unverständliches (aus der Sicht der
Zuhörer/innen). ergänzt Hintergründe / notwendiges Vorwissen.
Ein/e Moderator/in unterstützt die Teilnehmer in der Gesprächsrunde. Er/Sie begrüßt die Zuhörer, erklärt einleitend das Thema des Gespräches, den Ablauf und die Regeln, und er/sie stellt die Teilnehmer vor. Er/sie steuert die einzelnen Redebeiträge, greift wichtige Kernsätze auf, fasst zusammen, bremst übereifrige und unterstützt stille Teilnehmer/innen, vermittelt bei Konflikten, behält den Überblick und versucht die Zeiten einzuhalten. Er/Sie lenkt den Umgang mit dem Thema und bezieht die Zuhörer/innen mit ein. Am Ende fasst er/sie die Erkenntnisse und offenen Punkte zusammen, bedankt sich bei den Teilnehmern und verabschiedet die Zuhörer/innen. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Podiumsdiskussion)
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
MOTIVATIONSSCHREIBEN
Ziel: Zusätzliche Information neben Bewerbungsschreiben und
Lebenslauf- die eigenen Stärken genauer darlegen- Interesse an der Aufgabe erläutern- sich von anderen Bewerbern/Bewerberinnen unterscheiden
Aufbau: Überschrift (mit Bezug zur Textsorte „Motivationsschreiben“) Eventuell (Lebens- / Arbeits-) Motto Zwischenüberschriften mit Text über Stärken / Interessen
(siehe Kriterien)
Kriterien: Perspektivenwechsel – welche „Vorteile“ ergeben sich für
die Firma/Institution Folgende Punkte sollten enthalten sein (mindestens drei) beruflich prägende Erfahrungen relevante Erfahrungen in Freizeit, Schule oder freiwilliger
Arbeit die Motivation für die angestrebte Aufgabe/das angestrebte
Studium die Identifikation mit dem zukünftigen Unternehmen/der
Universität usw. besondere fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten persönliche Stärken und soziale Kompetenzen (Soft Skills) berufliche und persönliche Ziele Kurz und prägnant (nicht länger als eine DIN A4 Seite) Keine Übertreibungen Möglichst viele Belege (nicht nur Behauptungen)
Quelle: vgl. www.motivationsschreiben.de
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
OFFENER BRIEF
Ziel: Die Öffentlichkeit auf etwas aufmerksam machen. Seine Meinung kundtun. Einen Appell an eine Person / Personengruppe richten.
Aufbau: Briefkopf wie Geschäftsbrief Betreff / Überschrift Direkte Anrede an Person / Personengruppe Sachverhalt kurz erklären Meinung argumentativ / überzeugend darlegen Appell an eine Person / Personengruppe richten Schlussformel
Kriterien: Eine eindeutige Meinung überzeugend vertreten! Kriterien wie Geschäftsbrief; Betreff „offener Brief“ + Thema Angabe, in welche Medien der offene Brief veröffentlicht wird Person / Personengruppe in dem offenen Brief mehrmals
ansprechen. Anlass ist meist eine Kritik, kann aber auch eine Zustimmung /
Unterstützung sein. Appell: möglichst konkrete Handlungsaufforderung! (etwas
Bestimmtes zu tun / zu unterlassen / rückgängig zu machen) Grußformel mit Name des Verfassers / der Verfasserin;
bei einer Gruppe: Name des Verfassers / der Verfasserin plus Bezeichnung der Gruppe; eventuell Unterschrift plus Unterschriftenliste (im Anhang)
Trotz eindeutiger Meinung höflich formulieren. Kurz und prägnant.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
PODIUMSDISKUSSION
Ziel: Erweiterung des Horizonts durch (neue) Informationen von
Fachleuten, die über ein vorgegebenes Thema diskutieren. (Event. Möglichkeit) Fragen von Fachleuten beantwortet zu
bekommen.
Aufbau: Begrüßung der Zuhörer/innen Begrüßung der Diskutanten / Fachleute Einleitung ins Thema Leitung der Diskussion neue Gesichtspunkte einbringen / Fragen stellen (event. Fragen aus Publikum ermöglichen) inhaltlich abschließen Verabschiedung
Kriterien: Grundsätze der Moderation beachten (s. „Moderation“). Verschiedene Sichtweisen verwenden (s. „Argumentation“). Fachleute sitzen (meist) auf einem Podium (Def. erhöhte
Plattform) / einer Bühne. Ausgewogenheit der Personen auf dem Podium beachten. Fair diskutieren. Beim Ausgangsthema bleiben. Definition: Podiumsdiskussion / Podiumsgespräch: Diskussion, Gespräch
mehrerer kompetenter Teilnehmer über ein bestimmtes Thema vor (gelegentlich auch unter Einbeziehung) einer Zuhörerschaft (Quelle: Duden - Das Fremdwörterbuch, 9. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM])
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
PROTOKOLL
Ziel: Dokumentation von Aussagen Erinnerung für Anwesende, Information für Abwesende
Aufbau: Überschrift - Anlass (Kopf) Tag, Zeit (von – bis), Ort An- und Abwesende Schriftführer/in Tagesordnungspunkt(e) Aussagen der Teilnehmer
(Umfang abhängig von Protokollart) Datum und Unterschrift des/r Schriftführers/in
(event. auch Unterschrift Vorsitzender/Vorsitzende)
Kriterien: Wahrheitsgetreu Objektiv; sachliche Formulierungen Im Präsens Protokollarten:
- zusammenfassend oder wörtlich (event. gemischt)- Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll- Gedächtnisprotokoll
Zusammenfassend: das Wichtigste in den Worten des/r Protokollführers/in
Wörtlich: (meist) Abschrift einer Tonbandaufnahme Verlaufsprotokoll: jede (wichtige) Aussage eines/r
Teilnehmers/in wird notiert Ergebnisprotokoll: nur die Beschlüsse / Entscheidungen /
Abstimmungen werden notiert (nicht die Diskussion davor) Gedächtnisprotokoll: ohne sich während des Gespräches
Notizen gemacht zu haben, werden zu einem späteren Zeitpunkt wesentliche Inhalte notiert.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
REDE(„Meinungsrede“, „Überzeugungsrede“)
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
REDIGIEREN
Ziel: Die Qualität von Texten verbessern. Einen Text überarbeiten und gestalten, dass er veröffentlicht
werden kann.
Aufbau: Aufgabenstellung nochmals lesen. Die Angaben zur Textsorte rekapitulieren. Korrektur lesen - auf den Inhalt fokussieren. Korrektur lesen - auf die Textstruktur fokussieren. Korrektur lesen - auf die Ausdrucksweise fokussieren. Korrektur lesen - auf die normative Sprachrichtigkeit
fokussieren. Den Text abschließend gestalten (z.B. Überschriften,
Absätze, Schriftart usw; eventuell optische Gestaltungselemente verwenden).
Kriterien:
Aufgabenstellung mehrfach lesen (bei Fragen z.B. Begriffe klären usw).
Ziel, Aufbau und Kriterien der Textsorte beachten (siehe Grundlagen).
„Angaben zu den Beurteilungskriterien für schriftliche Arbeiten“ (siehe Grundlagen) berücksichtigen.
Definition „redigieren“: - [als Redakteur, Redakteurin] (einen Text) bearbeiten, ihm die endgültige Form für die Veröffentlichung geben- (eine Zeitung o. Ä.) durch Bestimmung von Inhalt und Form, Auswahl und Bearbeitung der Beiträge gestalten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
REPORTAGE
Ziel: Unterhaltsam zu informieren Leser/innen oder Zuhörer/innen sollen das Ereignis aufgrund
der Schilderung miterleben können.
Aufbau: Überschrift Einstieg, um zum Weiterlesen zu animieren. Hauptteil Pointierter Schluss
Kriterien: Abwechslungsreich:
- Bericht / Erlebnisbericht- (Stimmungs-) Schilderung- Zitat / kurzes Interview- kommentarhafter Teil- Perspektivenwechsel: Details / größerer Zusammenhang- Hintergründe- Emotionen wecken- Atmosphäre einfangen
Zeitenwechsel erlaubt: - grundsätzlich Präteritum- Präsens für Emotionen, Spannung- Perfekt für Abgeschlossenes (mit einer Bedeutung für die Gegenwart)- Futur
Einstieg: z.B. ein Rätsel, etwas Ungewöhnliches Schluss: eventuell eine inhaltliche Klammer zum Einstieg lockerer Sprachstil
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
RHETORIK
Ziel: Publikum hört wirklich zu Inhalt / Überzeugung / Emotion kann vermittelt werden
Vorbereitung: Manuskript vorbereiten Proben (allein) und Wichtiges im Manuskript kennzeichnen Proben vor ausgewählten, kritischen Personen
Kriterien: Rhetorische Stilmittel verwenden Beim Sprechen beachten:
- Betonung- Stimmführung- Pausen- Lautstärke- Geschwindigkeit
Körperhaltung, Gestik, Mimik, Blickkontakt,… beachten Passendes Outfit auswählen Mikrofon, Computer, Beamer usw. sicher beherrschen
Definitionen:Rhetorik: a) (ohne Plural) Wissenschaft von der wirkungsvollen Gestaltung öffentlicher Reden; b) (ohne Plural) Redebegabung, Redekunst; c) Lehrbuch der RedekunstManuskri pt: vollständige oder stichwortartige Ausarbeitung eines Vortrags, einer Vorlesung, Rede u. Ä.Ge ste: Gebärde, die Rede begleitende Ausdrucksbewegung des Körpers, besonders der Arme und HändeMimik: Gebärden- und Mienenspiel des Gesichts als Ausdruck eigenen seelischen ErlebensOutfit: das äußere Erscheinungsbild bestimmende Kleidung, Ausstattung, Ausrüstung; Stil(nach: Duden - Das Fremdwörterbuch, 9. Aufl. Mannheim 2007)
Mag. Günter JochumGrundlagen 02
RHETORISCHE STILMITTEL(Seite 1)
Ziel: Aktive Verwendung in allen Textsorten (speziell meinungsbildenden
wie z.B. Rede usw). Passives Erkennen (speziell für Textanalyse und Textinterpretation).
Name des rhetorischen Stilmittels – Erklärung – Beispiel:
Hypotaxe – (viele Neben-) Sätze, die untergeordnet sind (Schachtelsätze) – „Der Manager, der sich in seinem Job sicher fühlte, wurde, damit sich nicht noch mehr Verluste anhäufen, entlassen, um dem Vorstand Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, weil dieser in einem Interview gefordert hatte, dass sich dringend etwas, was den Ruf des Unternehmens nachhaltig verbessert, ändern müsste.“Parataxe – gleichwertige, nebengeordnete Sätze (z.B. Hauptsatzreihen) – „Die Eltern kommen in die Schule. Sie haben sich für eine Wahl eingefunden. Das Ergebnis ist eindeutig.“
Identifikationsformel – eine Nähe zu den Zuhörern/innen herstellen – „wir“, „uns“Parallelismus – „inhaltlich und grammatisch gleichmäßiger Bau von Satzgliedern oder Sätzen“ 1 – „Wir wünschen uns alle Frieden, wir wünschen uns alle Freiheit usw.“Ausrufe – kurzer, einprägsamer Satz mit zentraler Botschaft (z.T. mehrmals wiederholt) – „Die Zukunft gehört uns!“Mehrmalige Anrede der Zuhörer/innen oder Leser/innen – „Liebe Freunde“, „Meine lieben Freunde“ usw.Ankündigung – um Spannung zu erzeugen – „Die einfache und sichere Lösung erfahren Sie nach der kurzen Schilderung des Problems.“Emotionalisierung – Steigerung der Aufmerksamkeit (durch Verwendung von Begriffen mit starker emotionaler Konnotation) – „dieses sauteure Misthandy“, „Das Inkassobüro agiert wie blutsaugende Vampire.“ „Er ist der strahlende Sonnenschein unserer Firma.“Konnotation – „assoziative, emotionale, stilistische, wertende [Neben]Bedeutung“ 1 – „Konnotationen des Wortes ‚weiß‘: sauber, rein, Winter, kalt, leicht, unschuldig, hell usw.“ Rhetorische Frage – immer mit einer (eindeutigen) Antwort in der Intention des Textes – „Wollen Sie auch weniger Steuern zahlen?“Appell – Aufforderung, eine konkrete Handlung zu vollziehen – „Beginnt morgen mit dem Training!“Bitte – eine ‚abgeschwächte‘ Aufforderung – „Bitte beginnt schon morgen mit dem Training.“
RHETORISCHE STILMITTEL(Seite 2)
Klimax – Steigerung im Ausdruck – „Er spazierte, ging, rannte, um den Bus noch zu erreichen.“ Antithese – „Zusammenstellung entgegengesetzter Begriffe (z. B. der Wahn ist kurz, die Reu ist lang)“ 1
Metapher – „sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort, eine Wortgruppe aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem vorliegt; bildhafte Übertragung (z. B. das Haupt der Familie)“ 1
Vergleich – etwas Abstraktes anschaulicher machen (meist mit dem Wort „wie“) – „Dieses Problem kam wie eine Lawine auf uns zu.“Ellipse – „Auslassungssatz; Satz, in dem Redeteile erspart sind, z. B. keine Zeit (= ich habe keine Zeit)!“ 1 (meist bei Überschriften)Hyperbel – Übertreibung des Ausdrucks 1 – „Der in aller Ewigkeit beste Schneebesen der Welt.“Euphemismus – beschönigender Ausdruck (bei Wörtern, die man vermeiden möchte; oft bei Tabu-Themen) – „Er ist gefallen.“ (im Krieg getötet worden)Neologi smus – „sprachliche Neubildung (Neuwort bzw. Neuprägung) “ 1 – z. B. „Mikroplastik“, „Nudging“Oxymoron (das Scharfdumme) – „Zusammenstellung zweier sich widersprechender Begriffe in einem Additionswort oder als rhetorische Figur“ 1 – z. B. „bittersüß“, „Eile mit Weile!“Paradoxon - scheinbar falsche Aussage, die aber bei genauerer Analyse auf eine höhere Wahrheit hinweist – „Sei spontan!“ oder „Dieser Satz ist falsch.“ (Definition von „paradox“: widersinnig, einen Widerspruch in sich enthaltend)Periphrase – „Umschreibung eines Begriffs, einer Person oder Sache durch kennzeichnende Eigenschaften (z. B. der Allmächtige für Gott)“ 1 – „der gelbe Engel“ (Rettungshubschrauber mit gelber Lackierung)Personifikation – Verbindung eines Begriffes mit einer menschlichen Eigenschaft – „Die Sonne lacht vom Himmel.“ „Traurig stand das alte Auto in der Garage.“Symbol – etwas Abstraktes wird durch einen konkreten Gegenstand ausgedrückt – „Herz“ (für Liebe), „Himmel“ (für das Jenseits) usw.Pleonasmus – überflüssige Häufung sinngleicher oder sinnähnlicher Wörter, Ausdrücke (z. B. weißer Schimmel, schwarzer Rappe)“ 1 – „alter Greis“Synonyme dazu sind ‚Tautologie‘ und ‚Redundanz‘ Chiasmus – „kreuzweise syntaktische Stellung von aufeinander bezogenen Wörtern oder Redeteilen (z. B.: groß war der Einsatz, der Gewinn war klein)“ 1
Ironie – die Absicht der Aussage sprachlich ins Gegenteil verkehren (idealerweise mit Hyperbel verbunden) – „Es macht uns einfach nur glücklich, dass wir für dieses wunderbar alte, kleine Kämmerlein so viel bezahlen dürfen.“Sarkasmus – „beißender, verletzender Spott“ 1 – „Wenn du schon nicht gut Auto fahren kannst, hast du hoffentlich eine gute Versicherung.“ (Aussage nach Unfall zu dem Verursacher)
___________________________________________________________1) Duden - Das Fremdwörterbuch, 9. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
SCHLÜSSE - ÜBERBLICK
Ziel: Viele Schlüsse kennen und verwenden können. Mit den Schlüssen variabel und kreativ umgehen können.
Mögliche Schlüsse: Persönliche Entscheidung oder Wertung Das Ergebnis soll in einen größeren Zusammenhang
eingeordnet werden. Mögliche zukünftige Entwicklungen beschreiben. Das Wesentliche soll zusammengefasst werden. Wunsch Appell Lösungsvorschlag Empfehlung Verabschiedung Pointe Kompromiss Sich beim Publikum bedanken. Grußformel Name + Adresse Name (eventuell Unterschrift) + Datum Plötzliches Ende / offener Schluss …
Kriterien: Der Schluss muss einen Text abrunden. Der Schluss muss zum Ziel der Textsorte passen. Schlüsse können / müssen kombiniert werden. Im Schluss nicht ein neues (interessantes) Thema
ankündigen. Im Schluss die Aussagen des Hauptteiles nicht relativieren
oder konterkarieren. Auf die Zielgruppe achten. (Abhängig von der Textsorte!) Die Länge des Schlusses
sollte ca. 10 – 15 Prozent des Gesamtumfanges betragen.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
SELBSTKORREKTURNochmalige Konzentration beim
Korrigieren.Durchlesen - auf Inhalt, Textstruktur,
Sprache achten.Durchlesen - Sprach- und
Schreibrichtigkeit beachten.Fragliche Wörter beim Schreiben
kennzeichnen.Mindestens zwei Varianten aufschreiben
und nach der „Optik“ entscheiden.Im Wörterbuch nachschlagen.
Stammformen überlegen.Regeln anwenden.
(bei Rechtschreibschwäche: Wort für Wort von hinten nach vorne lesen.)
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
STRATEGIE ZUM FINDEN VON ALTERNATIVEN
Ziel: Wenn sich der Wunsch nach einer bestimmten Handlung,
einem Produkt usw. nicht verwirklichen lässt – wie findet man passende Alternativen.
Aufbau: Überschrift exakte Benennung des Wunsches Analyse, warum der Wunsch nicht verwirklichbar ist Analyse des dahinter liegenden Bedürfnisses Alternativen finden, die das Bedürfnis erfüllen
Kriterien: Horizonterweiterung (z.B. durch Gespräche) Offenheit gegenüber Neuem Sammeln von Informationen Reflexionsfähigkeit Ehrlichkeit (eventuell) Kompromissbereitschaft Definition „Alternative“ (nach Duden):
a) freie, aber unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten (der Aspekt des Entweder-Oder)b) zweite, andere Möglichkeit; Möglichkeit des Wählens zwischen zwei oder mehreren Dingen.
Mag. Günter Jochum, Grundlagen 05
TEXTANALYSE
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 03
TEXTINTERPRETATION
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
ÜBERZEUGUNGSSTRATEGIEN
Ziel: Planung der Vorgehensweise, wenn andere Menschen den eigenen Standpunkt
übernehmen sollen.
Aufbau:1) Klares Ziel definieren 2) Vorbereitung von Argumenten 3) Reihenfolge der Argumente festlegen4) Situation durchdenken – mögliche Einwände / Gegenargumente
überlegen5) Gegenargumente zu den Gegenargumenten überlegen6) Möglichen Schluss durchdenken;
eventuell notwendige Kompromisse überlegen;wie Ergebnis festhalten?
Kriterien:
Strategie bedeutet, dass man sich vor dem eigentlichen Gespräch den Ablauf genau überlegt. Eventuell in mehreren Varianten, da nicht immer vorherzusehen ist, wie der / die Gesprächspartner reagiert/en.
Eventuell das Wesentliche stichwortartig notieren. Bei wichtigen Punkten kann auch eine aufgeschriebene Formulierung hilfreich sein.
Zu 1) die Frage muss sein „Was will ich eigentlich?“; manchmal ist es besser, in einem Gespräch nicht zu viele verschiedene Punkte gleichzeitig anzusprechen.
Zu 2) ein Argument besteht aus: Behauptung, Begründung, Beleg; verschiedenste, alternative Sichtweisen verwenden
Zu 3) gute Argumente zu Beginn – Reaktion des Gesprächspartners abwarten – mindestens ein gutes Argument für schwierige Gesprächsphasen aufbehalten, um ein Gespräch, wenn es ‚auf der Kippe steht’, wesentlich beeinflussen zu können.
Zu 4) Strategisch sinnvoll kann sein, Einwände selbst vorwegzunehmen und gleich zu entkräften;
Zu 5) Eventuell Diskussion mit Übungspartner, der Gegenargumente findet. Zu 6) Den Abschluss eines Gespräches nicht unterschätzen!
Eventuell - nach erfolgreicher Überzeugung - ‚abrundende’ Gesprächsthemen (Smalltalk) vorbereiten.Überlegen, wann ein Gespräch besser abgebrochen wird.‚Ausstiegsszenario‘ durchdenken, wenn keine Seite nachgeben will/kann.’Schmerzgrenze’ für Kompromisse sollte klar sein.Festlegung des Ergebnisses (eventuell schriftlich / mit Zeugen) und wie es konkret umgesetzt werden soll.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
VERBALISIERUNG VON GRAFIKEN
Ziel: Grundaussagen einer Grafik mit Worten wiedergeben
können (z.B. in einer Diskussion, ... ohne Möglichkeit der Darstellung).
Das Wichtigste einer Grafik herausarbeiten.
Aufbau: Überschrift - eventuell der Grafik (unter Anführungszeichen) Quelle Art der Darstellung, was wird veranschaulicht Hauptteil Zusammenfassung
Kriterien: ‚Art der Darstellung‘: z.B. Balkendiagramm,
Säulendiagramm, Kurvendiagramm, Kreisdiagramm, Tabelle, …
‚was wird veranschaulicht‘: Dargestellte Werte / Legende / Achsen, … benennen.
‚Hauptteil‘: Anfangs- und EndwerteVeränderung (Steigerung, Senkung)Maximal- und MinimalwerteExtremwerteungewöhnliche Abweichungen („Ausreißer“)
‚Zusammenfassung‘:Grundaussagen, Trends
Nicht zu viele Details! (keine Überfrachtung mit Zahlen) Objektiv, sachlich - ohne Interpretation / Vermutungen, …
über Fakten Verben variieren. Sind die Aussagen gegenwartsbezogen - Präsens
Beziehen sich die Aussagen auf die Vergangenheit – Präsens mit Angabe des Zeitpunktes der Erhebung oder Präteritum / Perfekt
Mag. Günter Jochum
Grundlagen 03
VORWORT
Ziel: Information für den Leser / die Leserin über das Arbeiten am
(Kulturportfolio-) Beitrag Information über Fortschritte zu vorhergehenden Beiträgen
Aufbau: Überschrift „Vorwort“ Selbstreflexion / Selbstbeurteilung zu den einzelnen Texten
verfassen den Wissens- und Kompetenzzuwachs reflektieren
Kriterien: konkreten Bezug zum Arbeiten an einem Werk herstellen. die Stärken eines jeden Beitrags erläutern. Defizite, an denen gearbeitet werden soll, benennen. den Entstehungsprozess der ausgewählten Beiträge
reflektieren. den ‚Schwierigkeitsgrad‘ der einzelnen Aufgabenstellungen
bewerten. eventuell Reflexion über die Informationsquellen hinzufügen. eventuell die getroffene Auswahl der Beiträge begründen. persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen, an denen
weitergearbeitet werden soll, benennen.
Mag. Günter Jochum Grundlagen 02
ZITIERENDas Wichtigste in Kurzform
Ziel: Deutlich machen, dass ein Text / ein Gedanke von einer anderen Person
übernommen worden ist. Exakte Angabe der Quelle der Originale, damit jede/r, der/die dort nachlesen
möchte, diese auch findet.
Aufbau: Zitat im Text Kurzangaben zur Quelle – Buch/Internet
(nach Zitat in Klammer oder mit Hochzahl und Fußzeile) Literaturverzeichnis mit genauer Quellenangabe – Buch/Internet
Kriterien: Wörtliches (direktes) Zitat im Text: Sätze oder Satzteile werden wortwörtlich
in den eigenen Text übernommen; Die Kennzeichnung erfolgt durch Anführungszeichen. Beispiel: „Casanova war extrem gutgelaunt.“ (Safier 2010, S.136)Auslassungen aus dem Originalsatz werden mit eckiger Klammer und drei Punkten gekennzeichnet. Beispiel: „Du hast mehr geleistet […]. Du kannst stolz sein […].“ (Safier 2010, S.157)
Sinngemäßes (indirektes) Zitat im Text:Man übernimmt einen Gedanken aus einem anderen Text und verwendet diesen in der eigenen Arbeit. Beispiel:Ein Hund verhinderte scheinbar die Hochzeit. (vgl. Safier 2010, S. 184)
Kurzangabe zur Quelle - Buch: nach den übernommenen Sätzen / Gedanken wird in Klammer der Autor/die Autorin; die Jahreszahl der Veröffentlichung; ein Beistrich; dann ein ‚S.‘ mit der Seitenanzahl gesetzt. Bei sinngemäßen Zitaten steht vor dem Namen ein ‚vgl.‘ (d.h. ‚vergleiche‘).
Kurzangabe zur Quelle - Internet: Ist die Quelle das Internet, steht nach dem Satz oder dem Gedanken in Klammer: der Name der Seite; das Jahr; ein Beistrich und die gesamte URL. Beispiel: „Ab 2012 wird es in Österreich deshalb Rettungsgassen geben.“ (ORF 2010, http://www.orf.at/#/stories/2026797/)
Literaturverzeichnis: Am Ende einer Arbeit werden die genauen Quellenangaben alphabetisch nach Familiennamen aufgelistet.Buch: Bei Büchern ist die Reihenfolge: Familienname; Beistrich; Vorname; Erscheinungsjahr in Klammer; Doppelpunkt; Titel des Buches; Punkt; Verlagsort; Doppelpunkt; Verlag; Punkt. Beispiel: Safier, David (2010): Mieses Karma. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt.Internet: Da sich eine Internetseite jederzeit ändern kann, muss zum Namen der Seite; dem Jahr; einem Doppelpunkt und der gesamten URL zusätzlich noch der Tag und eventuell die Uhrzeit in Klammern mit einem Punkt angegeben werden. Beispiel: ORF 2010: http://www.orf.at/#/stories/2026797/ (Stand 22.11.2010, 21:15).
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
ZUSAMMENFASSUNG(auch ‚Kurzfassung‘)
Siehe Teil 1: Maturatextsorten
Mag. Günter Jochum Grundlagen 01
MUSTER
Ziel: abc def
Aufbau: ghi jkl mno
Kriterien: pqr stu vwx yz