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Seite 8 – Nr. 6 Donnerstag, 12. Februar 2009N

MITTE Nachrichten aus den Ortsteilen

Rauchen„verlernen“

Mitte/Moabit. In derSelbsthilfe-, Kontakt- und Be-ratungsstelle Mitte, Perleber-ger Straße 44, wird am kom-menden Mittwoch, 18. Febru-ar, um 18 Uhr ein neues Pro-gramm „Rauchfrei in achtWo-chen“ vorgestellt. Die Teilneh-mer entwickeln ein individu-elles „Verlernprogramm“, dassie innerhalb von zwei Mona-ten zu Nichtrauchern machensoll. Die Kosten betragen 110Euro, die Krankenkassen er-statten oftmals einen großenAnteil. Weitere Informationenerteilt die Beratungsstelle un-ter der Rufnummer 394 63 64.Um 18.30 Uhr trägt die Au-

torin Barbara Sichtermann inder SHK Mitte Passagen ausihrem Buch zur Pubertät beiund steht anschließend für ei-ne Diskussion zur Verfügung.

„LebenselixierBiorhythmus“

Wedding. Die „innere Uhr“bestimmt den Wach- undSchlafrhythmus sowie dieKörperfunktionen. Der Di-plom-Biologe Gunter Martinspricht am kommenden Mitt-woch, 18. Februar, über das„Lebenselixier Biorhythmus“und antwortet auf Fragen zurBeziehung der inneren Uhrund des äußeren Rhythmus’und Folgen möglicher Störun-gen. Der Lichtbildervortragim Umweltladen, Seestraße49, beginnt um 18 Uhr. DieTeilnahme ist kostenlos. Wei-tere Informationen gibt es imUmweltladen: 9018-46081.

„Flugsimulator Berlin“ macht’s möglich

VomWedding in die ganze Welt– im Cockpit einer Boeing

WEDDING. Am Ende der beleuchtetenLandebahn schiebt sich das Flughafenge-bäude ins Sichtfeld. Der Himmel ist grau,doch kein Regenmacht die Bahn glitschig,die Befeuerungsanlage weist unmissver-ständlich den Weg. Die Turbinen heulenauf. Längst sind die Landeklappen ausge-fahren. Nur noch wenige Meter trennendie Boeing 737 NG vom Asphalt. Dass dieFinger desFlugkapitäns leicht verkrampft

den Steuerknüppel halten, ist verzeihbar:Immerhin handelt es sich um den Jung-fernflug – zumindest für den Piloten. Dau-men nach oben. Aufatmen in der Kanzel.„Alles Roger!“, signalisiertMaik Schindler.Aber selbst wenn der Pilot Fehler gemachthätte, säße er unverletzt im Cockpit. Denndie Landung fand nur auf dem Monitorstatt, der Pilot hatte seinen Flug im „Flug-simulator Berlin“ gebucht.

„Nochmal eineRunde,diesesMal vielleicht nach Madeira?“,fragt Maik Schindler denMann im Cockpit. „Und möch-ten Sie beim Rückflug wiederin Tempelhof landen?“, haktder 23-jährige Brandenburgernach.Mittlerweile kennt er dieWünsche seiner Kunden gut.DerTempelhofer Flughafen lie-ge unter den Top Ten der An-flugziele, dicht gefolgt von SanFrancisco, erzählt er.„Die Skyline samt Golden

Gate Bridge ist auch einfachwunderschön“, kann Schindler,derzeit einer der jüngsten Be-rufspiloten Deutschlands, dasAnsinnen der Flugenthusias-ten nachvollziehen. Und diefinden sich in derLuxemburgerStraße 20 b reichlich ein. SeitOktober 2008 kann man vomWedding aus nämlich in dieganze Welt – genauer gesagt:zu 24 000 Orten – starten.

Aus Zufallentdeckt

Direkt neben dem gläsernen,flughafengetreu eingerichtetenEmpfangsbereich steht dasCockpit einer ehemaligen TNTBoeing 707.Diemusste einst inBrüssel notlanden, das Inven-tar wanderte in Bremen insMuseum, bis es Henning Wulffim Internet entdeckte – für ei-nen sechsstelligen Betrag. DieIdee, mit einem FlugsimulatorGeld zu machen, war geboren.Sie im Wedding – gegenüberdem Virchow-Klinikum – zurealisieren, basiert eher auf ei-nem Zufall. Denn allein dasmehrstöckige Glashaus in derLuxemburger Straße,umgeben

von Suppen-Kiosk und afrika-nischem Spezialitätengeschäft,bietet genügend Raum für dasCockpit mit seinen nicht ebengeringen Ausmaßen.„DreiTage habenwir für den

Umzug von Bremen nach Ber-lin gebraucht. Sogar die Glas-fassade des Gebäudes mussteentfernt werden. Ohne Tiefla-der und aufwändigeTransport-logistik hätte sich unserVorha-ben nicht umsetzen lassen“,sagt Wulff, der sich mit demFlugsimulator einen Kind-heitstraum erfüllt hat. Eigent-lich leite er eine EDV-Firma,aber das Simulator-Projekt seieine besondere, vor allem per-sönliche Herausforderung.Über den Flugsimulator-

Stammtisch lernte er MaikSchindler kennen. Gemeinsammit dem Berliner Flugfan Ma-ximilian Zellner entwickeltensie ein dreistufiges Preiskon-zept. Die Economy-Class, eineinstündiger Simulatorflug inder Boeing 737-700 inklusiveBriefing, ist für 159Euro zu ha-ben. Business und First Classschlagen mit entsprechend hö-heren Summen zu Buche. „Obeine Stunde oder acht, früh amMorgen oder mitten in derNacht, mit Prosecco oder Fin-gerfood – alles ist buchbar“,richten sich Wulff und sein Si-mulator-Team ganz auf die Be-dürfnisse der Kunden ein.„Und natürlich hat der Kundestets einen Tipps gebenden Be-rufspiloten an seiner Seite.“Ein Service, der ankommt:

Mit mindestens vier Buchun-gen in der Woche kann Wulffrechnen, einzeln oder in derGruppe. Und längst kommendie Buchungen nicht mehr nur

aus Berlin und dem Branden-burger Umfeld, sondern ausganz Deutschland. Was wohlnicht nur darin begründet liegt,dass der „Flugsimulator Ber-lin“ gegenüber anderen Anbie-tern recht preiswert ist: DieAnimation auf der dreimal vierMeter großen Leinwand samteingespielten Triebwerksge-räuschen und 250 Knöpfen imCockpit wirkt überzeugendecht.

„Frauen fliegenbesser“

Übrigens hat Schindler dieErfahrung gemacht, dass dieFliegerei längst keine Männer-domäne mehr sei. „Ähnlich wieim Straßenverkehr setzenFrauen die Anweisungen derratgebenden Piloten besonnenund zielgenau um. Männerwollen erst mal alle Pedale,Schubregler und Knöpfe aus-probieren – ohne Rücksicht aufVerluste“, lobt Schindler dieweibliche Zurückhaltung.Männer riskierten durchausauch mal einen Absturz – Wa-gemut, den Schindler gar nichtgern sieht. Für den Sommerschmiedet das Team bereitsweitere Pläne. „Wegen der rea-litätsgetreuen Atmosphärewollen wir, betreut von einerPsychologin, einen Kurs fürFlugangstkandidaten entwi-ckeln. Nachfragen haben wirbereits“, geht Wulff in seinemzum Beruf gewordenen Hobbyganz auf.Weitere Informationen sind

unter www.flugsimulator-berlin.de oder unter 450 28 406erhältlich. star

Maik Schindler (links) und Henning Wulff bieten den Kunden in ihrem Flugsimulator rund 24 000Ziele in der ganzen Welt an. Foto: Starke

Auslandsjobbörse der Arbeitsagentur Mitte

Als Schneewittchenins Disneyland

Mitte. Schule oder Ausbil-dung sind erfolgreich absol-viert, doch wie geht es weiter?Viele junge Menschen zieht eszunächst ins Ausland, bei-spielsweise als Au-pair-Mädchen oder Erntehelfer.Doch die Auslandsjobbörse

der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte zeigt Interessierten amheutigen Donnerstag im Be-rufsinformationszentrum inder Friedrichstraße 39 vieleandere Beschäftigungsmög-lichkeiten. Von 14 bis 18 Uhrpräsentieren unter anderemUnternehmen wie TUI, ClubMed oder Thomas Cook, wieman alsAnimateur oder in an-deren Tourismus-Bereichenerste Berufserfahrungen sam-meln kann.Außerdem stellt ein spani-

sches ProjektAngebote imHo-

tel-Unterhaltungsbereich vor,bietet das Centre FrancaisUnterstützung bei der Suchenach Arbeit und Praktika inFrankreich – beispielsweise inDisneyland – an. Die Hotel-und Kochausbildung in Portu-gal, Jobs in Italien und Frei-willigendienste im Auslandsind weitere Themen.Die Niederlande suchen

Produktionshelfer, DänemarkSaisonarbeiter als Weih-nachtsbaumpflücker undÖsterreich Kräfte für dasGastgewerbe – wer also 18Jahre alt und offen für vieleneue Erfahrungen und Ein-drücke ist, findet bei der Bör-se viele Angebote. Die Arbeits-agentur empfiehlt, möglichstschon einen tabellarischen Le-benslauf und andere Unterla-gen mitzubringen. fis

Hohe Aufwendungen rund um Schillerpark

Viel Aufmerksamkeitfürs Weltkulturerbe

Wedding. Nicht erst seitder Verleihung des Unesco-Welterbe-Titels im vergange-nen Sommer genießen dieSiedlung Schillerpark und an-grenzende Bereiche besondereAufmerksamkeit.Das zeigt eine Zusammen-

stellung des Bezirkamts, diein der Sitzung der Bezirksver-ordnetenversammlung (BVV)vor wenigen Tagen vorgelegtwurde.CDU- und SPD-Frakti-on hatten das Bezirksamt er-sucht, „ein Konzept zu erar-beiten, wie die Ernennung derSiedlung Schillerpark...posi-tiv für das unmittelbare Um-feld und den Stadtteil genutztwerden kann“.In einer Vorlage zur Kennt-

nisnahme betont das Bezirks-amt, dass sowohl die Gebäudeals auch die Parkanlage vonprivater und öffentlicher Seite„durch zahlreiche Pflegemaß-nahmen betreut“ werden. Zuden Denkmalen in diesem Ge-biet gehören demnach nichtnur der Park und die ausge-zeichnete Siedlung, sondernauch verschiedene weitere Ge-bäude. Stadtrat Ephraim Go-the zählt unter anderem die2008 restaurierte Feuerwache(erbaut von Ludwig Hoff-mann), das Paul-Gerhardt-Stift, Gottfried-Röhl-Grund-schule und katholische St.Aloysius-Kirche sowie die U-Bahn-Hauptwerkstatt mitWohnbebauung an der Edin-burger Straße 9/23 auf.

In seiner Auflistung derPflegemaßnahmen des Stra-ßen- und Grünflächenamteserwähnt er für das Haushalts-jahr 2005 die Herstellung ei-ner Sichtachse zwischen demSchillerdenkmal und demParkeingang auf den Terras-sen, verschiedende Anpflan-zungen – darunter 27 Pappelnim Rahmen einer Aktion derUmweltorganisation „Gaia –Bäume sind cool“ – und dieAufstellung mehrerer Park-bänke.Weitere Maßnahmen betra-

fen in den Folgejahren die Re-generation der Rasenflächen,umfangreiche Wegesanierun-gen und die Erneuerung derHolzspielanlage auf demSpielplatz an der Plansche. Zuden in Kürze umzusetzendenArbeiten gehören laut Gotheder Austausch vorhandenerKunststoffbänke durch so ge-nannte „ReinickendorferHolzlattenbänke“ und dieAufstellung neuer Abfallbe-hälter.In Absprache mit dem Stra-

ßen- und Grünflächenamt sei-en in die „neue investive Pla-nung 500 000 Euro für dieWe-gesanierung im Schillerparkaufzunehmen“.„Hier ergibt sich die Frage,

ob diese Summe im Rahmender Ernennung der SiedlungSchillerpark zum Weltkultur-erbe der Unesco nicht erhöhtwerden kann“, blickt derStadtrat voraus. fis

Eine Pippi Langstrumpf wie aus dem Bilderbuch: Johanna Lei-nen verkörpert die Neunjährige auf der Bühne. Foto: promo

Gesundbrunnen. Die Ge-walt gegen Lesben undSchwule hat in Berlin wiederdeutlich zugenommen. Dementgegenzuwirken, scheintnicht so einfach, bei konkretenForderungen und Vorschlägenherrscht Uneinigkeit unter al-len Parteien. Für die Schwu-sos der SPD Mitte ein guterGrund, zum Thema „Homo-

phobe Gewalt“ einen Polit-Talk zu organisieren.

Uneinigkeit beiden Parteien

Zur Diskussion, die die Ber-liner Schwuso-Chefin KirstinFussan moderiert, wird amDienstag, 17. Februar, um 20

Uhr ins Lichtburgforum,Behmstraße 13, eingeladen.Auf dem Podium unterhaltensich Tülin Duman vom VereinGladt, Lars Bergmann vonLambda, Bastian Finke vonManeo und Alexander Zinnvom Lesben- und Schwulen-verband. Der Eintritt ist frei.Weitere Details sind unter499 88 151 erhältlich.

Gegen die Gewalt angehen

Ein Tag der WeltGesundbrunnen. Der 27.

Februar ist für ChristaWolf einbesonderes Datum. Dem Auf-ruf Maxim Gorkis folgend, „ei-nen Tag der Welt zu dokumen-tieren“, hielt sie die Ereignisse,die sie am 27. Februar Jahr fürJahr zwischen 1960 und 2000erlebte, fest. Auszüge aus „EinTag im Jahr“ stellt die bekann-te einstige DDR-Schriftstelle-rin, die mit Werken wie „Ge-teilter Himmel“ oder „Kassan-dra“ deutsch-deutsche Litera-turgeschichte schrieb, amSonnabend, 14. Februar, vor.Der Bericht vom Alltag im ge-teilten Deutschland, die auchein Stück Autobiographie dar-stellt, ist um 20 Uhr im Licht-burgforum, Behmstaße 13, zuhören. Moderiert wird die Le-sung, die anlässlich des 80. Ge-burtstages der Autorin am 18.März veranstaltet wird, vomHerausgeber des „Tagesspie-gel“, Dr. Hermann Rudolph.DerEintritt kostet 5Euro.Kar-ten können unter 895 99 224reserviert werden.

Klassiker aufder Bühne

Wedding. Pippi Lang-strumpf kommt: Am Sonn-abend und Sonntag (jeweils 16Uhr) sowie am Montag undDienstag (jeweils 10.30 Uhr)ist die Astrid-Lindgren-Bühne im ATZE-Musikthea-ter, Luxemburger Straße 20,zu Gast.Johanna Leinen verkörpert

das gewitzte Mädchen, dasmit ihrem Affen, Herrn Nils-son, und dem Pferd KleinerOnkel zusammenlebt. Siemuss sich mit Dieben, tollpat-schigen Polizisten und TantePrysellius herumschlagen. InAnnika und Tommy findet dieNeunjährige gute Freunde,mit denen sie viele Abenteuerbesteht.Weitere Informationen sind

im Internet unter www.atze-berlin.de oder unter817 99 188 erhältlich.

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