Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V .
VDW-Informationen in BLICKPUNKT ZUKUNFT – Ausgabe 60 – Seite 1
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ANKÜNDIGUNG:
SYMPOSIUM MIT ANSCHLIEßENDEM FESTEMPFANG ANLÄSSLICH
ERNST ULRICH VON WEIZSÄCKERS 75. GEBURTSTAG
25. JUNI 2014, BERLIN
Am 25. Juni 2014 begeht Ernst Ulrich von Weizsäcker seinen 75. Geburtstag. Die Vereinigung Deutscher
Wissenschaftler (VDW) hat die Freude, ihr langjähriges Mitglied, ihren vormaligen Vorsitzenden und akti-
ves Beiratsmitglied mit einer Feier zu ehren und zugleich ein Forum für die Lebensthemen des weltweit
geachteten und gehörten Wissenschaftlers zu gestalten.
Im Mittelpunkt des Tages soll das internationale Symposium „Unterwegs in Sachen Nachhaltigkeit – ak-
tuelle Herausforderungen einer besonderen Mission“ stehen. Dieses beschäftigt sich mit aktuellen Fra-
gen der Nachhaltigkeit und deren gesellschaftlicher Bedeutung. Daran anschließend wird es eine Festver-
anstaltung geben.
Ausrichten wird die VDW den Geburtstag in enger Zusammenarbeit mit dem von Ernst Ulrich von
Weizsäcker gegründeten Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, dem von ihm zurzeit geleite-
ten Club of Rome sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Internationales Symposium und Festveranstaltung Unterwegs in Sachen Nachhaltigkeit – Aktuelle Herausforderungen einer besonderen Mission
12:30
Eröffnung und Begrüßung
Hartmut Graßl
Eröffnungsrede
Nachhaltigkeitsdiskurs im globalen Dorf: Zwischen
Ordnungsrahmen, Markt und Gesellschaft
Klaus Töpfer
13:30 Panel 1
Die große Transformation eine Generationenfrage?
Einführung:
Uwe Schneidewind
Über Politik und Wandel – Jugendliche im Gespräch
mit Ernst Ulrich von Weizsäcker
Mit Tobias Orthen (VDW), Melanie Brüderle (Uni
Eichstätt-Ingolstadt, Henrike Hennies (DBU), Jo-
séphine Mitschke-Collande (Club of Rome), N.N.
(Wuppertal Institut f. Klima, Umwelt, Energie
Moderation:
Ulrich Bartosch
15:00 Kaffeepause
15:30 Panel 2
Lost in Transition? Über die Tauglichkeit und Chan-
cen von Nachhaltigkeitsstrategien
Einführung:
Jacqueline McGlade (angefragt)
Gesprächsrunde
Mit Jacqueline McGlade (angefragt), Ashok Khosla,
Andreas Wijkman
Moderation:
Maja Göpel
17:00 Abschlussvortrag
Anforderungen an den Nachhaltigkeitsdiskurs heute
Gesine Schwan
Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V .
VDW-Informationen in BLICKPUNKT ZUKUNFT – Ausgabe 60 – Seite 2
DIE NEUE GESCHÄFTSFÜHRERIN ULRIKE WUNDERLE STELLT SICH VOR
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am 15. März habe ich die VDW-Geschäftsführung von Reiner Braun übernommen. Ich bin seit 2006 Mitglied der
VDW und habe die Entwicklung der VDW seit 2009 im Beirat begleitet. Die Geschäfte der Vereinigung nun zu füh-
ren, sehe ich als eine große Verantwortung, die ich sehr gerne wahrnehmen werde.
Das Thema meiner zeithistorischen Dissertation zu Wissenschaft und internationale Friedenssicherung nach dem
Zweiten Weltkrieg führte mich über die Pugwash Bewegung zur VDW. 2005 und 2006 hatte ich die Möglichkeit, an
den internationalen Jahreskonferenzen in Hiroshima und Kairo teilzunehmen und dort die Diskussionen zu Sicherheit
und Frieden im studentischen Rahmen mitzugestalten. In den Folgejahren engagierte ich mich in der Bundesdeutschen
Studenten Pugwash Gruppe (BdSP) und rief mit den Jungen VDWlern die VDW-Sommerakademien ins Leben. Ziel
der Diskussionen war es, junge Wissenschaftler an die Themen der VDW heranzuführen und den Austausch mit
VDW-Mitgliedern zu fördern. Dieser Austausch ist zu einem wichtigen Bestandteil vieler VDW-Veranstaltungen –
sehr erfolgreich in Kooperation mit den Hochschulen in Kiel und Göttingen – geworden und es ist mir ein Anliegen,
ihn weiter auszubauen.
Mit der Vermittlung aktueller, gesellschaftlich relevanter Themen beschäftige ich mich seit 2006 auch beruflich. Als
Projektleiterin beim Zeitbild Verlag und zuletzt bei capito Bildungskommunikation habe ich u. a. Projekte zu Inklusi-
on und Armut in Deutschland konzipiert und im Team durchgeführt. Diese Tätigkeit sehe ich als eine gute Vorberei-
tung auf die VDW-Geschäftsführung: Die bereits genannten Veranstaltungen in Kiel und Göttingen zeigen beispiel-
haft, wie sehr sich das Themenspektrum in den vergangenen Jahren ausweitet hat. Neben Abrüstung und Frieden bil-
den Nachhaltigkeit, Biodiversität, Ernährung und Klimawandel zentrale Arbeitsschwerpunkte der Vereinigung. Mit
dem Projekt Forschungswende bringt sich die VDW in eine zukunftsweisende forschungspolitische Diskussion ein.
Zugleich konnte die Außenwirkung über Kooperationen, Veranstaltungen und politische Signale gesteigert werden,
zuletzt mit der Berliner Erklärung und dem Whistleblower Preis an Edward Snowden. Wichtig ist, dass die VDW bei
der Ausweitung der Aktivitäten ihre eigenen Werte und Ansprüche reflektierend beibehält und in ihren Projekten deut-
lich zum Ausdruck bringt. Die Geschäftsführung nimmt hierbei eine wichtige Funktion zwischen Mitgliedern, Beirat
und Vorstand ein. Es gilt nicht nur, die Geschäftsstelle an die neuen Anforderungen anzupassen. Ich sehe sie vor allem
als eine Anlaufstelle für alle Mitglieder, die die VDW zu einem durchaus streitbaren Diskussionsforum machen und
gemeinsam im Sinne der Verantwortung der Wissenschaft wirksam werden möchten.
Internationales Symposium und Festveranstaltung Unterwegs in Sachen Nachhaltigkeit – Aktuelle Herausforderungen einer besonderen Mission
18:00
Festveranstaltung
Eröffnung und Begrüßung:
Ulrich Bartosch
Festredner:
Sigmar Gabriel
Hans Joachim Schellnhuber
Moderation:
Christiane Grefe
Veranstaltungsorte: Humboldt-Universität, Rotes Rathaus Berlin (angefragt)
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VDW-Informationen in BLICKPUNKT ZUKUNFT – Ausgabe 60 – Seite 3
VDW JAHRESTAGUNG 2013:
ZWISCHEN DESTABILISIERUNG UND PLURALISIERUNG. FRIEDE IN ZEITEN
GLOBALER MACHTVERSCHIEBUNGEN
Welche Perspektiven auf den Weltfrieden eröffnet eine Zeit globaler Machtverschiebungen? Diese anspruchsvolle
Fragestellung bildete den Ausgangspunkt der Jahrestagung der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, die unter
der Federführung der VDW, der Evangelischen Akademie Frankfurt, der Deutschen Stiftung Friedensforschung und
dem Centre for Global Cooperation Research vom 6. bis 8. Dezember 2013 in Arnoldshain abgehalten wurde und
ausgewiesene Experten der Friedenspolitik aus Wissenschaft und Praxis unter dem Titel „Zwischen Destabilisierung
und Pluralisierung: Friede in Zeiten globaler Machtverschiebungen“ zusammengebracht hat.
Die Konferenz fand auf der einen Seite vor dem Hintergrund des positiven Ausblicks auf die Möglichkeiten der Zi-
vilisierung der Weltpolitik, wie er in den 1990er Jahren entwickelt wurde, statt. Auf der anderen Seite steht diese
Perspektive am Beginn des 21. Jahrhunderts im Kontrast zu tektonischen Machtverschiebungen, die die westlich-
liberalen Weltordnungsmodelle und Kooperationsparadigma unter Rechtfertigungsdruck setzen.
Die erste Runde unterzog die Europäische Union als Friedensordnung einer kritischen Bewertung. Ein wiederkeh-
rendes Thema während der Konferenz war die Frage nach der Rolle der Zivilgesellschaft in der Weltpolitik und die
enttäuschten akademischen Erwartungen, die in den 1990er Jahren – nicht nur im europäischen Kontext sondern
auch im Hinblick auf die Herausbildung einer globale öffentlichen Sphären – in zivilgesellschaftliche Triebkräfte
zur Zivilisierung und Demokratisierung der Weltpolitik gesetzt wurden.
Die Gleichzeitigkeit von einerseits zurückkehrenden geopolitischen Tendenzen und andererseits der Stärkung von
Global Governance offenbarte sich in einer Reihe von Beiträgen; so steht beispielsweise die zunehmende Remilita-
risierung der Weltpolitik im scharfen Kontrast zur normativen Entwicklung des Völkerrechts. Die Diskussionen
während der Konferenz unterstrichen die Implikationen der Ausweitung des US-Drohnenkrieges und warnten vor
wachsenden repressiven Elementen in der Weltpolitik. Zur Beurteilung der Auswirkungen einer Friedensdividende
nach dem Ende des Kalten Krieges wurden aus dem Blickwinkel des Völkerrechts und der Friedens- und Konflikt-
forschung Schlaglichter auf das Gewaltverbot, auf Normen zum Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten –
die internationale Schutzverantwortung – auf den Internationalen Strafgerichtshof und auf gewaltfreie Ansätze zur
Konfliktbewältigung geworfen. Das Begriffspaar von Gerechtigkeit und Frieden bildete während der Diskussionen
ein überwölbendes Spannungsverhältnis.
Angesichts der wachsenden Kritik an westlichen Ansätzen zur Gestaltung von Weltpolitik und der Auswirkungen
auf die Chancen zur Verwirklichung eines kosmopolitischen Ideals wurden verschiedene „kooperative Infrastruktu-
ren des Friedens“, wie die Vereinten Nationen, regionale Ordnungen, sub-nationale Initiativen und kirchliche Netz-
werke, diskutiert.
Trotz konkurrierender und widersprüchlicher Tendenzen in der Weltpolitik endete die Konferenz mit einem optimis-
tischen Ausblick. Friedensinfrastrukturen auf einer Vielzahl von Ebenen sollten als Zeichen einer wachsenden Resi-
lienz gewertet werden und zeigten, dass – bei allen Schwachpunkten – solche noch rudimentären Infrastrukturen ei-
nen profunden Beitrag zum Weltfrieden leisten, nicht nur in Bezug auf große zwischenstaatliche Konflikte im enge-
ren, sondern auch im Hinblick auf weltgesellschaftlichen Frieden im weiteren Sinne.
Max Lesch, Research Assistant Research Unit 1: The (Im)Possibility of Cooperation Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research
ANKÜNDIGUNG
DOKUMENTATION: WHISTLEBLOWER-PREISVERLEIHUNG 2013 AN EDWARD SNOWDEN
In Deutscher und Englischer Sprache
Geplanter Erscheinungstermin: April 2014
Berliner Wissenschafts-Verlag
Herausgeber: Dr. Dieter Deiseroth
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VDW TERMINÜBERSICHT 2014
Projekt Forschungswende,
Tagung „Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung und Entwicklungszusammen-
arbeit“
Bonn 25.02.2014
Pressekonferenz VDW / BUND,
Vorstellung Energie-Memorandum
Berlin 11.03.2014
Kooperation mit EED / Brot für die Welt,
Buchvorstellung der Publikation „Future of Food”
Berlin März / April 2014
Kooperation mit Ev. Akademie Villigst,
Tagung „Big Data – gefährdet die digitale Revolution unsere Demokratie?“
Haus Villigst,
Schwerte
28. – 29.04.2014
Projekt Forschungswende, Abschluss-Tagung
Berlin, BBAW 07.05.2014
Veranstaltung mit Herfried Münkler zum „Großen Krieg“
Berlin 08.05.2014
Veranstaltung mit Ernst Ulrich von Weizsäcker,
zu seinem Geburtstag
25.06.2014
Veranstaltung Pugwash Regional
Berlin? September 2014?
Kooperation mit Ev. Akademie Villigst,
Tagung „Wissenschaft für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformation“
Haus Villigst,
Schwerte
25. – 26.10.2014
Kooperation mit Universität Göttingen,
Tagung zum Thema (Arbeitstitel): „Wachstum und Nachhaltigkeit – wie geht das
zusammen?“
Göttingen 14. – 16.11.2014
Mitgliederversammlung 2014
Göttingen 16.11.2014 (?)
VORSTANDSMITGLIED DR. BEATRIX TAPPESER VON HESSISCHER LANDESREGIERUNG ZUR STAATS-
SEKRETÄRIN IM UMWELTMINISTERIUM ERNANNT
Liebe VDW-Mitglieder,
das ist eine großartige Würdigung der Expertise von Beatrix Tappeser und eine wunderbare Auszeichnung für unsere
VDW zugleich. Beatrix Tappeser ist zur Staatsekretärin im hessischen Umweltministerium bestellt worden.
Leider, leider wird sie ihre Vorstandsarbeit damit wohl beenden müssen. Das nehmen wir als bittere 'Nebenwirkung'
dieser herausragenden und verantwortungsvollen Berufung in Kauf. Wir hoffen, dass wir auf der anstehenden Vor-
standsklausur eine angemessene "Verabschiedung" vornehmen können. Besonders hoffen wir, dass Beatrix Tappeser
als engagiertes VDW-Mitglied weiterhin die Geschicke der VDW im Auge und Herzen behält. Die Themen werden
uns ohnehin auch künftig eng verbinden.
Vom Vorsitzenden im Namen aller Vorstandsmitglieder und auch der gesamten Vereinigung - und ganz persönlich -
gehen die besten Glückwünsche an Beatrix Tappeser.
Möge ihr eine glückliche Hand und eine erfolgreiche Zeit gegeben sein!
Unsere besten Gedanken und Wünsche werden sie in der neuen Aufgabe jedenfalls begleiten.
Herzlich
Ihr Ulrich Bartosch