46 Weinwirtschaft 4/2017
WEINExtra | ProWein Messeführer
C73), an denen eine Vielzahl von Wein-
gütern gefragte Anlaufstellen für Besu-
cher aus Handel und Gastronomie sind.
Mit Ecovin, Bioland und Demeter sind
hier auch die großen Bio-Verbände zu
Gnden genauso wie die Gemeinschafts-
stände von Nahe, Rheingau, Franken,
Sachsen und Sachen-Anhalt. Die beiden
großen Werbegemeinschaften aus Würt-
temberg (Werbegemeinschaft Württem-
bergischer Weingärtnergenossenschaft,
14/B60) und Baden (Badischer Wein, 13/
A100.../B120) sowie Weinland Baden (13/
B100) versammeln unter ihrem Dach die
Winzergenossenschaften dieser Regi-
onen und sind ebenfalls stark frequen-
tierte Messestände.
Neben den Gemeinschaftsständen
Gnden sich in Halle 14 und vor allem in
Halle 13 auch der Kern der großen Lie-
feranten für den deutschen Handel. Da-
runter Importeure wie Mack & Schühle
(13/C09/...C20), Schlumberger (14/D91),
Johann Eggers Sohn (13/B42), Reide-
meister & Ulrichs (13/C40), Weinkon-
tor Freund (13/D42), HEB-Heinz Eg-
gert (13/D29), Zeter – Die Weinagentur
(13/D40), die Sektkellereien Henkell,
Schloss Wachenheim und Rotkäpp-
chen-Mumm sowie die großen Genos-
senschaften Badischer Winzerkeller, die
WZG Württembergische Weingärtner-
Zentralgenossenschaft, die Moselland
(13/C30) und mit Peter Mertes, ZGM
Zimmermann-Graeb & Müller, BSU
Binderer Sankt Ursula, Reh Kender-
mann und der Herres Gruppe die größ-
ten deutschen Weinkellereien. In Halle
13 schlägt auch der MEININGER VER-
LAG seinen Messestand auf und ist dort
Anlaufstelle für Gesprächspartner aus
Fachhandel, Gastronomie und Erzeu-
gerseite und präsentiert dort während
der gesamten Messelaufzeit interessan-
te thematische Verkostungen.
Halle 15/16: Italien und EuropaWie die anderen großen Weinnationen
beanspruchen auch die Aussteller aus
Italien mehr als eine Messehalle und
sind deshalb überwiegend in den beiden
Hallen 15 und 16 zu Gnden. Unter dem
Dach von mehr als 40 Werbegemein-
schaften und Gemeinschaftsständen der
Konsortien und Vereinigungen Gndet
eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Er-
zeuger Platz. Alle wichtigen großen Re-
gionen sind vertreten: die Abruzzen un-
ter dem Dach der Handelskammer, die
Emilia-Romagna mit ihrer Enoteca, das
Piemont mit »Land of Perfection« und
dem »Consorzio Barbera d’Asti e Vini«,
die Toskana unter dem Dach der Promo-
Grenze mit den Konsortien Brunello di
Montalcino, Vino Chianti Classico, Vino
Chianti und Montecucco. Aus dem Ve-
neto sind Soave Vini Venezia, die Uni-
one UVIVE, Valpolicella, Prosecco Co-
negliano Valdobbiadene, Bardolino und
Custoza neben einer Vielzahl anderer
vertreten.
Verteilt über beide Hallen Gnden sich
auch wichtige Einzelaussteller wie der
Italienspezialist Schenk (16/J03), die
Agenturen Pellegrini (16/G31), Stecher
& Krahn (16/H78), Smart-Wines (16/J61),
GES Sorrentino (16/E01), Saber Weinim-
port (15/A62) und natürlich die Stände
vieler Weinkellereien von Casa Vinicola
Zonin (16/C01) über Fratelli Martini (16/
D31), Santa Margherita, die Gruppo Ita-
liano Vini (16/A03), die Cantina di Soave
bis zu Allegrini, Masi sowie vieler weite-
rer italienischer Weingüter.
Halle 15 beherbergt auch eine Vielzahl
der Gemeinschaftsstände aus Osteuropa,
aus der Tschechischen Republik, Geor-
gien, Ungarn, Slowenien, Mazedonien,
Rumänien, Tunesien, Kosovo, Bosnien
und Herzegowina, Kroatien bis hin zu
Bulgarien und Armenien.
Halle 17: Schwerpunkt ÖsterreichUnter dem Dach der Wirtschaftskammer
Österreich ist hier alles versammelt, was
in Österreich in Weinproduktion und
Vermarktung Rang und Namen hat und
nach Deutschland und in andere Länder
exportiert. Ausnahmen bestätigen aller-
dings auch hier die Regel. Die Weinkel-
lerei Lenz Moser sucht sich selbständig
zu präsentieren und schlägt ihre Zelte in
Halle 13 Stand D50 auf.
Hier sind dann auch die Werbege-
meinschaften aus der Wachau, dem
Weinviertel, dem Burgenland und der
Steiermark neben allen wichtigen und
großen Ereugern zu Gnden. Die Wirt-
schaftskammer organisiert auch ein veri-
tables Heurigen Lokal, das stets vom Pu-
blikum bestens frequentiert wird.
Neben der geballten Phalanx öster-
reichischer Austeller hält die Halle 17
auch die große Verkostungszone von
MUNDUS VINI bereit und bietet die
Gelegenheit, neue Wein zu entdecken
und zugleich die Breite der auf der Pro-
Wein angebotenen Weine auf eigene
Faust kennen zu lernen.
USA
Gute Zuwächse
W Anbau/äche (in ha): 418.850, davon 248.000 in Kalifornien
W Winzer: ca. 25.000
W Kellereien/Weingüter: ca. 10.000, Kalifornien 4.600
W Produktionsvolumen 2016 (in Mill. hl):
29,08, davon Kalifornien 24,10
W Inlandskonsum (in Mill. hl): 36,52
W Pro-Kopf-Konsum (in l): 11,13
W Exportvolumen 2016 (in Mill. hl): 4,13
Fast jeder US-Bundesstaat betreibt Weinbau, keiner jedoch so
erfolgreich wie Kalifornien. Rund 85 Prozent aller US Weine
werden in Kalifornien hergestellt. 2016 ernteten die kaliforni-
schen Winzer 3,9 Mill. Tonnen Trauben – allen voran Chardonnay
Zinfandel, und Cabernet Sauvignon. Die 2016er-Lese brachte ein
bisschen mehr Menge als im Jahr zuvor, als eine mehrjährige
Dürreperiode die Erträge um fünf Prozent drückte. Die US-
Weinexporte erreichten 2016 mit 1,62 Milliarden US-Dollar
Umsatz (+ 1 %) einen neuen Rekordwert, obwohl die exportierte
Menge mit 413 Mill. Litern (– 10,5 %) rückläu^g war. Am
stärksten gefragt waren die Weine in der Europäischen Union.
Die Europäer gaben 685 Mill. US-Dollar für amerikanischen
Wein aus. Kanada folgt mit 461 Mill. US-Dollar vor Hongkong mit
98,6 Mill. US-Dollar. Trotz starkem Dollar und internationalem
Konkurrenzdruck zeigten fast alle Exportmärkte in Kontinental-
europa starke Zuwächse im Wert. iho
Quellen: Wine Institute & Global Trade Information Services, TDA, CDFA, USDA, alle Daten von 2015, wenn nicht anders ausgewiesen
Weinwirtschaft 4/2017 75
Eleganz aus Asolo
VILLA SANDI Die Proseccokellerei der
Familie Moretti Polegato reist mit ihrem
neuen Asolo Prosecco Superiore DOCG
nach Düsseldorf. Der Asolo Prosecco
Superiore DOCG von Villa Sandi wird den
ProWein-Besuchern in eleganter
FormDasche präsentiert. 16 G31
Bio-Franciacorta
MOSNEL Dieses Jahr lanciert das
Geschwisterpaar Lucia und Giulio
Barzanò den Mosnel Franciacorta Brut
Nature, den ersten biologisch zertiMzier-
ten Franciacorta des Hauses. 15 F03
Im Zeichen des DOCG
MONTELVINI Montelvini stellen nicht nur
ihren Asolo Prosecco Superiore Mille-
simato Extra Brut in Düsseldorf aus,
sondern auch ihren roten Stillwein
Montello Rosso DOCG. Besonderes
Augenmerk möchte die Kellerei im Zuge
der Messe auf ihre neue Top-Kollektion
»Serenitatis« richten, die alle DOCG-
Erzeugnisse von Montelvini umfasst.
16 B25
Chianti-Classico-Facetten
RIECINE Am Stand des Chianti-Classico-
Konsortiums haben Messebesucher die
Gelegenheit Chianti Classico 2014, IGT
Toscana La Gioia 2012 und Riecine di
Riecine 2012 für sich zu entdecken. 16 H50
Buntes Sizilien
SETTESOLI Deutschlandpremiere feiern
drei Weine der Linie »Mandrarossa«
Colours auf der ProWein: Frappato 2015
(Rot), Zibibbo 2016 (Weiß) und Perricone
2015 (Rosé) präsentieren sich in
erfrischendem Design und zeigen das
Potenzial sizilianischer Rebsorten. 16 C62
Weine aus dem Orcia-Tal
TENUTA DI TRINORO Protagonist auf der
ProWein ist der Jahrgang 2013 mit dem
Flaggschiffen Tenuta di Trinoro, dem
Zweitwein Le Cupole und dem Merlot
Palazzi. Drei reinsortig ausgebaute
Cabernet Francs mit Jahrgang 2015 aus
drei unterschiedlichen Lagen stehen
ebenfalls zur Verkostung bereit. 16 H60
Neues Gewand
PLANETA In Düsseldorf stellt das sizilia-
nische Familienweingut die neue Ausstat-
tung seiner beiden Weine aus der Linie
»La Segreta« vor. Die Weißwein-Cuvée
aus Grecanico, Chardonnay, Fiano und
Viognier sowie die Rotwein-Cuvée aus
Nero d‘Avola, Merlot, Syrah und Caber-
net Franc behalten trotz des überarbeite-
ten Etiketts ihren Charakter bei, wie Pla-
neta erklärt. Auf der ProWein ist Planeta
gleich auf drei Ständen vertreten, die sich
alle in der Italienhalle 16 beSnden. Bei
Der Feinschmecker (16 H61), dem Ge-
meinschaftsstand der ISWA Italian Sig-
nature Wine Academy Hall (16 H20) und
bei ihrer Agentur Stoppervini Enomarke-
ting (16 J57) stehen die Weine von Plane-
ta zur Verkostung bereit. 16 J57
Italienischer Stil ZONIN1821 Das Familienunternehmen
aus dem Veneto kündigt für die Pro-
Wein Neuigkeiten für den Groß- und
Einzelhandel an. der Zonin Prosecco
Brut und Zonin I Classici, jeweils er-
hältlich bei Mack&Schühle, präsentie-
ren sich mit einem Restyling im Sinne
des frisch eingeführten Slogans »Zonin,
your most loved Italy«. Der Weinguts-
Prosecco »Ca’ Bolani«, der sich im Fach-
handel und im On-Trade wiederSndet,
wird ebenfalls mit neuer Ausstattung
gezeigt. Besonderes Augenmerk richtet
Zonin auf sein Chianti-Classico-Weingut
Castello di Albola, dessen Premium-Er-
zeugnisse für Düsseldorf mit im Gepäck
sind. 16 C01
150 Weinwirtschaft 4/2017
WEINExtra | Top 100 Italien
Neu in die Top-Ten Italiens aufgerückt: Santa Margherita
Ergebnis von 360 Mill. Euro. GIV bau-
te den Abstand zu Caviro sogar trotz ei-
ner Produktionseinbuße von 2 Mill. Fla-
schen weiter aus.
Die Strategien der Juristin Roberta
Corrà, die ihr zweites Jahr als Geschäfts-
führerin des Branchenersten hinter sich
gebracht hat, scheinen aufzugehen. »Für
unsere Gruppe war 2016 ein sehr posi-
tives Jahr. Trotz der schwierigen Markt-
situation und des starken Wettbewerbs
sind wir vor allem auf dem heimischen
Markt bemerkenswert gewachsen«,
kommentiert die mächtige Weinlady aus
Verona. In Deutschland räumt die GIV
derzeit auf. »Unsere Ausfuhren nach
Deutschland sind erwartungsgemäß ge-
sunken. 2016 haben wir den Verkauf von
Private Labels begrenzt und Produkte
ohne angemessene Margen eliminiert.
Anfang 2016 wurde auch unser Außen-
dienst GIV Deutschland restrukturiert
und um neue Kräfte verstärkt. Wir ha-
ben ebenfalls begonnen, unseren strate-
gischen Plan umzusetzen, mit dem wir
die Präsenz der Marken unserer Gruppe
auch im Horeca Kanal forcieren wollen.
Mit GIV, Caviro, Riunite
& CIV sowie Antinori
und Zonin 1812 bleibt
die Reihenfolge der
ersten fünf unverän-
dert. In der zweiten Hälfte hingegen gab
es aus unterschiedlichen Gründen reich-
lich Bewegung.
Die Gruppe Mezzacorona ist ledig-
lich auf Platz 8 abgerutscht, weil die Ge-
nossen in diesem Jahr nur eine 11-Mo-
nats-Bilanz vorgelegt haben. Das Ge-
schäftsjahr wurde um einen Monat
vorverlegt, weil sich die Zeiten der Trau-
benanlieferungen in den letzten Jah-
ren stark verändert haben. Im nächs-
ten Jahr ist also wieder mit ihrer Prä-
senz im Mittelfeld zu rechnen. Fratelli
Martini konnte sich dank eines bemer-
kenswerten Sprungs von 12 Mill. Euro
vom 8. auf den 6. Platz verbessern. Den
Knaller serviert jedoch ein Neuzugang:
Die Gruppe Santa Margherita katapul-
tierte sich mit einem Zuwachs von sa-
genhaften 33 Prozent gegenüber 2015 in
die Zehnergruppe. Mit ihrem Gesamt-
ergebnis von 157 Mill. Euro verwies sie
die Italian Wine Brands (IWB) auf Platz
11. IWB war im vergangenen Jahr mit ei-
nem Umsatz von 144 Mill. Euro in die
Top Ten gelangt. 2016 generierte das an
der Mailänder Börse notierte Unterneh-
men, das aus dem Zusammenschluss
von Giordano Vini und Provinco ent-
standen ist, ein Plus von 4 Mill. Euro.
Das hat nicht gereicht.
Deutlich privilegiert sind Unterneh-
men mit einer starken Proseccoproduk-
tion, vor allem wenn sie über reichlich
eigene Rebgächen verfügen wie bei-
spielsweise Zonin 1821. Die meisten Zu-
gewinne der Top Ten stammen wie ge-
wohnt aus dem Exportgeschäft, aber
auch der nationale Markt hat einigen
Clubmitgliedern auf die Sprünge gehol-
fen, zum Beispiel der Gruppo Italiano
Vini (GIV), der ewigen Nummer Eins
im Ranking.
Gruppo Italiano Vini. Der Verbund von
15 Qualitätsweingütern konnte nach
zwei zuwachsschwachen Jahren 2016 ein
Plus von 10 Mill. Euro erwirtschaften
und kommt damit auf ein konsolidiertes
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Rekorde nach Plan
Die zehn umsatzstärksten Weinunternehmen Italiens setzten 2016
gemeinsam die Rekordhöhe von knapp 2 Mrd. Euro um. Neun Kellereien
haben teils gewaltige Zuwächse generiert
Prickelnde
Absätze erzielt
»Maschio hat mit
einem Umsatz-
wachstum von
18 Prozent einen
bedeutenden Anteil
an unserem Ergeb-
nis. Maschio und
die Business Unit
Riunite realisieren
gemeinsam inzwi-
schen 80 Prozent
unseres Gesamt-
umsatzes.«
Corrado Casoli,
Präsident Riunite
& CIV
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Wir schätzen, dass diese neue Ausrich-
tung schon 2017 Früchte tragen wird«,
führt Roberta Corrà aus.
Deutschland hat seine Position als be-
deutendster Exportmarkt an die USA
abtreten müssen. Auch Großbritan-
nien und Kanada sind am deutschen
Markt vorbeigezogen. Sein Anteil am
Gesamtexport ist von 22 auf 15 Prozent
abgesackt.
Caviro. Die Genossenschaftskellerei
zweiten Grades engagiert sich neben der
Weinproduktion auch in der Energieer-
zeugung, stellt Weinsäure her und ist
ein bedeutender Alkoholdestillateur. Für
2016 legte Caviro bisher nur seinen kon-
solidierten Umsatz vor, der mit 310 Mill.
Euro eine Million geringer ist als im
Vorjahr. Die Weinproduktion macht
rund 73 Prozent des Umsatzes aus. In
der 2015er Bilanz wies er 226 Mill. Euro
aus. Möglicherweise Zel das Ergeb-
nis 2016 geringer aus, da die Produkti-
on von 189,9 Mill. Liter auf 181 Mill. Li-
ter Wein gesunken ist. Der Exportan-
teil des Tavernello-Produzenten Zel von
29 auf 25 Prozent, aber die Ausfuhr nach
Deutschland stieg von 19 Prozent auf
29 Prozent, auch dank der Einführung
der Marke »Duca del Valentino«, die aus
einem weißen und einem Rosé-Sekt be-
steht. Der Kooperative sind 11.500 Win-
zer aus 32 Genossenschaftskellereien in
sieben Regionen Italiens angeschlossen.
Caviro verarbeitet rund 10 Prozent der
gesamten Traubenmenge Italiens. Der
Weingigant kontrolliert aber auch Pre-
miummarken. Ende 2012 hatte das Un-
ternehmen die Mehrheitsanteile an der
Vertriebsgesellschaft Dalle Vigne Spa ge-
kauft. Dalle Vigne besitzt die Handels-
marken »Leonardo da Vinci« und »Can-
tina di Montalcino« der gleichnamigen
zuliefernden Genossenschaftskellerei-
en. Anfang Februar 2014 setzte Caviro
ein weiteres Zeichen und erstand über
Dalle Vigne die Mehrheit an der Kelle-
rei Gerardo Cesari aus dem Veneto, die
in Deutschland vor allem für die hoch-
prämierten Amarone- und Ripassomar-
ke »Bosan« bekannt ist. Mitte 2014 kam
ein Bündnis mit der apulischen Kellerei
Torrevento hinzu.
Riunite & Civ. Die vielseitige Genossen-
schaftskellerei könnte man als die Graue
Eminenz der italienischen Weinwirt-
schaft betrachten. Sie besitzt die Gruppo
Italiano Vini, aber beide Unternehmen
werden unabhängig geführt. 2016 konn-
te Riunite & CIV mit dem Rekordum-
satz von 227 Mill. Euro abschließen. Er
liegt 8 Mill. Euro höher als das Vorjah-
resergebnis. Dem Unternehmen liefern
knapp 1.800 Winzer und 16 angeschlos-
sene Kooperativen aus der Emilia-Roma-
gna, dem Veneto und anderen Regionen
Italiens zu. Es hält die Marktführerschaft
im Bereich des Lambrusco und Pigno-
letto. Als Coup hat sich der Zukauf der
Privatkellerei Cantine Maschio in Trevi-
so erwiesen, die bedeutende Mengen an
Prosecco und Perlweinen aus dem Vene-
to produziert. »Maschio hat mit einem
Qualität und
Wertschöpfung
haben Vorrang
»Wir können und
wollen unsere
Produktionsmen-
gen nicht mehr
steigern. Alle
unsere Aktivitäten
orientieren sich an
der Qualität der
Weine und der
Wertschöpfung.«
Stefano Leone, Verkaufsdirektor Marchesi Antinori
Exploring Taste.
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152 Weinwirtschaft 4/2017
WEINExtra | Top 100 Italien
Umsatzwachstum von 18 Prozent einen
bedeutenden Anteil an unserem Ergeb-
nis. Maschio und die Business Unit Ri-
unite realisieren gemeinsam inzwischen
80 Prozent unseres Gesamtumsatzes«,
informiert Präsident Corrado Casoli.
90 Prozent der Flaschenweinproduktion
des Unternehmens fallen auf Schaum-
und Perlweine, sprich Lambrusco, Pro-
secco und zunehmend auch Pignoletto.
Die Exportmenge stieg 2016 von 45 auf
48 Prozent, wobei Mexiko mit einem Zu-
wachs von 40 Prozent eine entscheiden-
de Rolle spielte und sich nach den USA
und Deutschland zum drittstärksten Ex-
portmarkt gemausert hat. Deutschland
hielt seine 12 Prozent auch am erhöh-
ten Exportvolumen, da die Verkäufe im
LEH stabil blieben und im Horeca Ka-
nal angezogen sind. Riunite & CIV er-
wartet ein konsolidiertes Ergebnis von
545 Mill. Euro.
Marchesi Antinori. Die Weingeschäf-
te der Marchesi Antinori gehen bis auf
das Jahr 1385 zurück. Die Familie be-
treibt nicht nur Weingüter oder Beteili-
gungen in mehreren Weinregionen Ita-
liens, sondern auch auf Malta, in Un-
garn (mit eigener Küferei), Chile und
den USA. Im Geschäftsjahr 2015 hat-
te die Gruppe mit einem konsolidier-
ten Umsatz von 209 Mill. Euro (+13 %)
ein Spitzenergebnis erreicht. Die Ein-
künfte auf dem nationalen Markt waren
überraschenderweise um 18 Prozent
auf 68 Mill. Euro angestiegen und die
aus den USA um 19 Prozent auf 44 Mill.
Euro. Innerhalb von vier Jahren verdop-
pelte Antinori den Umsatz in den USA.
Auch Europa hatte mit einem Plus von
9 Prozent auf 52 Mill. Euro zum Rekord-
umsatz beigetragen. Bei Redaktions-
schluss lagen die endgültigen Zahlen
für 2016 noch nicht vor, aber Verkaufsdi-
rektor Stefano Leone schätzt das konso-
lidierte Ergebnis, das auch die Umsätze
der Restaurants einschließt, auf 206 bis
209 Mill. Euro. Der Anteil des Weinsek-
tors soll zwischen 170 und 173 Mill. Euro
liegen. Für den deutschen Markt rech-
net Leone mit einem Umsatzplus von 10
Prozent. »Wir verkaufen fast ausschließ-
lich Weine, die zu 100 Prozent aus un-
seren eigenen Trauben hergestellt wer-
den. Lediglich für Santa Cristina Rosso
und Bianco kaufen wir geringe Anteile
an Trauben hinzu. Wir können und wol-
len unsere Produktionsmengen nicht
mehr steigern. Alle unsere Aktivitäten,
von Verbesserungen im Weinbau und
bei den Produktionsprozessen, der Ge-
staltung des fertigen Produkt bis hin zur
Qualität des Vertriebs, orientieren sich
an der Wertschöpfung«, erklärt Stefano
Leone die Unternehmenspolitik. Antino-
ri ist auf rund 150 Exportmärkten vertre-
ten. Der heimische Markt bleibt jedoch
mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent
wichtiger als bei allen anderen Privatun-
ternehmen der Top Ten.
Zonin 1821. Das geschätzte konsolidier-
te Ergebnis für 2016 des Unternehmens
aus Gambellara liegt trotz eines leicht
rückläuhgen Produktionsvolumens von
51,9 auf 50,2 Mill. Flaschen bei stolzen
193 Mill. Euro. »Mit stabilen Wechsel-
kursen wären wir nahe an 200 Mill. Euro
herangekommen, denn 2016 konnten
wir unseren Exportanteil um 5 Prozent
erhöhen. Sehr gute Steigerungen haben
wir in den USA erreicht, die inzwischen
63 Mill. Euro Umsatz erzielen. Auch in
den baltischen Ländern, in China, Bra-
silien und Frankreich sind unsere Um-
sätze gewachsen, selbst in Russland
konnten wir aufholen. Der deutsche
Markt hat leicht nachgegeben, weil un-
sere Weine 2016 bei den Sonderaktionen
von Hawesko nicht an der Reihe waren.
Auf den anderen Absatzkanälen konnten
wir zulegen, und wir werden in Deutsch-
land in diesem Jahr weitere Mitarbeiter
für den Vertrieb einstellen«, informiert
Geschäftsführer Massimo Tuzzi. In den
letzten Monaten feilte das junge Team
am Markenauftritt von »Ca’ Bolani«, die
Linie »I Classici« für den LEH wurde
frisch gestylt, und in Deutschland wird
die neue »Zonin Seal Collection« lan-
ciert werden, die über den Classici an-
gesiedelt ist. Die Weine stammen von
den Weingütern in der Toskana und in
Apulien und werden für einen UVP von
8 bis 9 Euro im Regal stehen. Die Neuig-
keiten haben auf der ProWein Premiere,
wo auch die überarbeitete Webseite vor-
gestellt wird. Im letzten November hatte
das Haus bereits einen Zonin-Facebook-
Account für den deutschen Markt entwi-
ckelt. Die Anstrengungen und Investiti-
onen des Unternehmens ließen seit ge-
raumer Zeit in den Ausbau von Qualität,
Image und Absatz der Weine von den
zehn familien eigenen Weingütern im
Veneto, Friaul, der Toskana, Lombardei,
in Apulien, dem Piemont und auf Sizili-
en. Den Kauf von weiteren Weingütern
in Italien schließen Massimo Tuzzi und
Präsident Domenico Zonin aus, aber es
werden geeignete Objekte in Chile oder
Kalifornien gesucht.
Fratelli Martini. Nach einigen wachs-
tumsschwachen Jahren prognostiziert
Gianni Martini für 2016 einen gehöri-
gen Zuwachs. Der konsolidierte Um-
satz wird auf 178 Mill. Euro geschätzt,
was eine Steigerung von knapp 18 Mill.
Euro gegenüber dem Vorjahr bedeuten
würde. Damit klettert das 1947 gegründe-
te Abfüllunternehmen aus Cossano Bel-
bo im Piemont vom 8. auf den 6. Platz
unter den umsatzstärksten Weinunter-
nehmen Italiens. Die immensen Inves-
titionen in die Technik und der frische
Wind im Marketing, den Gianni Mar-
tinis Tochter Eleonora seit ihrem Ein-
tritt in die Geschäftsleitung eingebracht
hat, tragen Früchte. 2013 gingen in Cos-
sano Belbo die automatisierte Lager-
halle und eine superschnelle Abfüllan-
lage in Betrieb. Die Verdoppelung und
Modernisierung der Produktionslä-
che im Hauptquartier in Cossano Belbo
sind fertiggestellt worden. Im Frühjahr
2016 ging je eine Hightech-Abfüllanlage
für Sekt und eine für Stillweine in Be-
trieb. Prosecco und Asti sind die Haupt-
produkte der Firma, Weine aus dem Sü-
den sind ebenfalls eine bedeutende Ein-
Auf eigene
Marken gesetzt
»Unsere Ausfuhren
nach Deutschland
sind erwartungsge-
mäß gesunken.
2016 haben wir den
Verkauf von Private
Labels begrenzt
und Produkte ohne
angemessene
Margen eliminiert.
Wir waren uns
bewusst, dass
diese Entscheidung
unausweichlich zu
einem Umsatzver-
lust führen würde,
aber wir haben
entschieden,
unseren eigenen
Marken zuneh-
mend Vorrechte
einzuräumen«
Roberta Corrà, Geschäftsführerin Gruppo Italianio Vini (GIV)
170213_AZ_Weinwirtschaft_225x142mm_RZ.indd 1
Caviro-General-direktor Sergio Dagnino
FOTO: ALESSAN
DRATINOZZI
nahmequelle. 1.200 Familien liefern den
Martinis das Basismaterial für ihre Pro-
duktion. 2016 investierte Fratelli Martini
in eine bessere Positionierung der tradi-
tionsreichen Marke »Casa Sant’Orsola«.
Eleonara Martini entwickelte sowohl für
Sant’Orsola als auch für »Canti« neue
Weine, die 2017 lanciert werden. Neben
Cossano Belbo besitzt das Unternehmen
Kellereien in Gavi, Castel di Serra und
in Neive. In die Bilanz 2016 sind auch
die Zahlen der vier piemontesischen Fa-
milienweingüter der Martinis integriert.
295 Hektar RebXäche gehören zum Pri-
vatbesitz der Familie.
Cavit. Die 1950 gegründete Cantina Vi-
ticoltori del Trentino präsentierte in den
letzten drei Geschäftsjahren zunehmen-
de und solide Wachstumsraten. Nach ei-
nem Plus von 3,7 Prozent 2013/2014 leg-
te Cavit 2014/2015 um 5,2 Prozent zu
und kommt in der jüngsten Bilanz
mit einem Schub von 6,6 Prozent auf
177,9 Mill. Euro. Entsprechend dem nati-
onalen Trend erreichte der Schaumwein-
bereich mit 10,2 Prozent die höchste Zu-
wachsrate unter den Typologien. Der
Exportwert konnte um 7,6 Prozent ge-
steigert werden und macht nun 80 Pro-
zent des Umsatzes aus. Selbst der sa-
turierte deutsche Markt konnte zum
guten Ergebnis beitragen. »Die Wachs-
tumszahlen bestätigen auch in diesem
Jahr, dass der deutsche Konsument die
Qualität unserer Weine anerkennt. In-
nerhalb unserer Linie »Mastri Vernaco-
li« für den LEH ist der Pinot Grigio das
beliebteste Produkt. Deshalb haben wir
beschlossen, dem deutschen Markt eine
neue Variante des Pinot Grigio anzubie-
ten, einen Rosé. Er wird in Kürze in den
gehobenen Märkten des LEH erhältlich
sein«, informiert Exportdirektor Andrea
Nicolini. Cavit ist eine Genossenschaft
zweiten Grades und stemmt 60 Pro-
zent der Produktion im Trentino. Zehn
Winzergenossenschaften mit insgesamt
4.500 Weinbauern liefern das Basismate-
rial, das Cavit prüft, abfüllt und vermark-
tet. 2013 kaufte Cavit die Mehrheitsantei-
le an der ältesten Sektkellerei Deutsch-
lands, Kessler in Esslingen am Neckar.
Bei Redaktionsschluss bahnte sich ein
weiteres Engagement im Sektbereich in
der Lombardei an.
Gruppo Mezzacorona. Die Gruppe
Mezzacorona legte in diesem Jahr eine
11-Monats-Bilanz vor und schließt das
Geschäftsjahr künftig am 31. Juli statt
am 31. August. Dem Ergebnis fehlen
also die Einkünfte eines Monats, nur
deshalb ist Mezzacorona auf Platz 8 ab-
gerutscht. Von 1. September 2015 bis
31. Juli 2016 erwirtschaftete das Unter-
nehmen einen Umsatz von 163,4 Mill.
Euro (+0,44 %). Für die vollen 12 Mo-
nate lag er auf Niveau der Vorjahrespe-
riode bei 174,4 Mill. Euro. Die Auszah-
lungssumme an die Mitglieder hatte
beim Abschluss von 2014/2015 aufgrund
der schwachen Ernte 44,25 Mill. Euro
betragen. Im Geschäftsjahr 2015/2016
konnten sich die Winzer über insge-
ITALIEN AUF DER PROWEIN 2017DIE ITALIENISCHE AGENTUR FÜR AUSSENHANDEL PRÄSENTIERT 31 AUSSTELLER AUS ITALIEN
Informationen und Verkostungsprogramm: www.prowein.italtrade.com
HALLE 16 | STAND C39 / C41
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An 200 Mill.-
Euro-Marke
gekratzt
»Mit stabilen Wech-
selkursen wären
wir sehr nahe
an 200 Mill. Euro
herangekommen,
denn 2016 konnten
wir unseren Export-
anteil um 5 Prozent
erhöhen.«
Massimo Tuzzi, Geschäftsführer Zonin 1821
154 Weinwirtschaft 4/2017
WEINExtra | Top 100 Italien
samt 54 Mill. Euro und einen Erlös von
17.200 Euro pro Hektar freuen. Auf der
Vinitaly konnte die Geschäftsleitung ei-
nen Deal mit dem chinesischen E-Com-
merce-Mogul Jack Ma (Alibaba) ab-
schließen: Mitte des Jahres ging Mez-
zacoronas Flagship Store dann auf dem
Alibaba-Ableger Tmall in China on-
line. Die Trentiner intensivierten auch
ihre Kommunikation in den Social Me-
dia. Nach den Erfolgen der italienischen
und amerikanischen Facebook-Seiten
ist nun auch ein deutscher Ableger am
Start (www.facebook.com/Mezzacorona-
DE), der helfen soll, die Käuferschicht
der Millennials zu erreichen. Allein im
Trentino verarbeitet Mezzacorona das
Traubenmaterial von 2.800 Hektar. Zwei
Weingüter auf Sizilien steuern den Er-
trag von rund 700 weiteren Hektar hinzu.
Casa Vinicola Botter. 2016 steigerten
Botters die Abfüllung von 74,3 Mill. auf
82 Mill. Flaschen und das Ergebnis um
8,4 Mill. auf 163,4 Mill. Euro. Einen gro-
ßen Anteil am Wachstum hat Botters
»Doppio Passo Primitivo«. Er zählt zu
den erfolgreichsten LEH-Marken der
jüngeren Vergangenheit. Nach Angaben
des Importeurs Eggers & Franke, Bre-
men, verdreifachte sich der Absatz seit
2014, was ihn zum meistverkauften ita-
lienischen Wein im deutschen Handel
machen soll. Aufgrund dieses Siegeszu-
ges wurde aus der Marke eine Weinlinie:
In diesem Frühling wurden auch Dop-
pio Passo Rosato, eine Bio-Version des
Primitivo und eine Riserva lanciert. Laut
Botter ist Deutschlands Anteil an der
Exportquote 2016 von 10,7 auf 7,9 Pro-
zent abgerutscht. Das kann allerdings
auch auf das starke Wachstum des Pro-
secco in Großbritannien und den USA
und nicht unbedingt auf Mengenverlust
in Deutschland zurückzuführen sein.
Die Familie investierte 2014/2015 über
15 Mill. Euro in die Konstruktion eines
5.000 Quadratmeter großen, vollständig
automatisierten Lagers und in die vier-
te Abfülllinie. 2016 steckten Botters er-
neut 7,5 Mill. Euro in die Erweiterung
der Produktionskapazitäten. Das Un-
ternehmen wurde 1928 von Carlo Botter
gegründet, der ausschließlich Fassweine
handelte. Mit dem Einstieg seiner Söhne
Arnaldo und Enzo begann 1950 die Fla-
schenabfüllung, und schon 1965 der Ex-
port in europäische Länder. Heute sind
ihre Kinder Luca, Alessandro und Anna-
lisa Botter für die Geschicke des Unter-
nehmens verantwortlich. Botter konzen-
triert sich auf die Abfüllung von Weinen
aus mehreren Anbaugebieten Italiens,
vor allem aus dem Veneto, Apulien und
Sizilien. Die Familie besitzt zwei eigene
Weingüter im Veneto. Auf Là di Motte
(60 ha) in der Provinz Treviso wird Gle-
ra für die Prosecco-Produktion angebaut
sowie Pinot Grigio, Chardonnay, die ro-
ten französischen Sorten. Divici (100 ha)
ist das komplett biozertilzierte Wein-
gut, das sich vornehmlich über Prosec-
co DOC idenlziert und 2011 die ersten
Weine erzeugte.
Santa Margherita. Der Neuzugang
aus Venetien hat sich mit einem ähnli-
chen Knall in die Top Ten katapultiert
wie 2014 die Casa Vinicola Botter. Bot-
ter war mit der 2013er Bilanz ein Um-
satzsprung von 30 Mill. Euro gelungen,
Santa Margheritas Ergebnis schnellte
2016 um 38,9 Mill. Euro in Höhe. Die-
se kolossalen Sprünge sind nicht die Ar-
beit eines Jahres, sondern sie honorie-
ren langfristig angelegte Strategien und
eine hohe Investitionsbereitschaft. Das
Unternehmen, das in den 1930er Jahren
von Gaetano Marzotto gegründet wurde,
gab beispielsweise innerhalb der letzten
zehn Jahre über 100 Mill. Euro für die
Restaurierung und den Ankauf von Reb-
nächen (Prosecco) aus, neue Kellereian-
lagen, die Renovierung des Hauptsitzes
in Fossalta di Portogruaro und die Teni-
menti Toscani in Greti in Chianti, die
2015 eingeweiht wurden. Die Tenimen-
ti vereinen die Weinproduktion der Gü-
ter Lamole di Lamole im Chianti Clas-
sico und Sassoregale in der Maremma
mit einem modernen Weintourismus-
Konzept. Der Ruhm Santa Margheritas
beruht auf der Pioniersarbeit, die Mar-
zottos ab 1961 für die Produktion und
den Export von Pinot Grigio geleistet ha-
ben. Prosecco füllten die Marzottos so-
gar schon ab 1952 ab. In den USA ist der
Name Santa Margherita das Synonym
für Pinot Grigio. 2014 investierte San-
ta Margherita 14 Mill. Euro in eine eige-
ne Vertriebslrma mit Sitz in Miami. Die
Santa Margherita USA Inc. distribuier-
te ab 2015 nur die Satelliten der Gruppe
wie Kettmeir in Südtirol und die toska-
nischen und sizilianischen Weine, denn
die Produkte der Marke Santa Margheri-
ta, also hauptsächlich Pinot Grigio und
Prosecco, waren bis Ende 2015 dem ame-
rikanischen Importeur Terlato vorbehal-
ten. Nach 38-jähriger Partnerschaft ver-
diente die Gruppe Santa Margherita
2016 erstmalig selbst am Import und
Vertrieb in 50 US-Staaten. Der konso-
lidierte Umsatz in den USA liegt min-
destens bei 73 Mill. Euro, die genauen
Zahlen werden erst bei Bekanntgabe des
Bilanz im März verraten. »Unser Wachs-
tum im Jahr 2016 ist nicht nur unserer
Umstellung in den USA zu verdanken.
Wir konnten auf allen Märkten zulegen,
sogar 7,9 Prozent auf dem nationalen
und 8 Prozent in Deutschland, wo der
Durchschnittspreis pro Flasche immer-
hin bei 5 Euro liegt. Natürlich spielt auch
der Prosecco-Boom eine große Rolle für
unsere Bilanz. Wir produzieren insge-
samt 3 Mill. Flaschen, wovon zwei Drit-
tel auf den Prosecco Superiore DOCG
fallen. Bisher importiert Santa Marghe-
rita USA bis auf eine kleine Rosé-Pro-
duktion eines toskanischen Weinguts
nur die eigenen Weine. Wir können uns
jedoch gut vorstellen, auch italienische
Weingüter aus Regionen in unser Port-
folio aufzunehmen, in denen wir selbst
nicht vertreten sind«, erklärt Geschäfts-
führer Ettore Nicoletto.
VERONIKA CRECELIUS
Auf nach China: Fabio Maccari und Luca Rigotti von Mezzacorona mit Jack Ma (re.) von Alibaba
Pinot Grigio
boomt weiter
»Innerhalb unserer
Linie ›Mastri Ver-
nacoli‹ für den LEH
ist der Pinot Grigio
das beliebteste
Produkt und die
Verkaufszahlen
sind kontinuier-
lich im Anstieg.
Deshalb haben wir
entschlossen dem
deutschen Markt
eine neue Variante
des Pinot Grigio
anzubieten, einen
Rosé. Er wird in
Kürze in den Qua-
litätssupermärkten
des Landes erhält-
lich sein«
Andrea Nicolini. Exportdirektor Cavit
FOTO: M
ATTEO DE STEFANO FOTOGRAFO
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Santa Margherita S.p.A. Via Ita Marzotto 8, 30025 Fossalta di Portogruaro; Tel. +39 0421 246111 Fax. +39 0421 246417; www.santamargherita.com
Wichtigste Tochtergesellschaften: Caʼ del Bosco Società Agricola, Santa Margherita USA, Tenimenti Toscani, Tenute Santa MargheritaPräsident: Gaetano MarzottoCEO: Ettore NicolettoExportdirektor: Francesco Maria De Alessi
Umsatz 2016 in Mill. €: 157Anzahl der Mitarbeiter: 291Produktion 2016 in Mill. Liter: 14,7 Flaschenweinanteil (in %): 100Eigene Rebflächen (in ha): 394
Exportanteil (in %): 70Davon nach Deutschland (in % des Gesamtexports): k.A.Wichtigste Exportmärkte: USA, Kanada, AustralienWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Karstadt, Kaufhof, Edeka GruppeWichtigste Marken/Produkte: Santa Margherita, Caʼ del Bosco
Casa Vinicola Botter S.p.A Via Luigi Cadorna 17, 30020 Fossalta di Piave; Tel.: +39 0421 67194 Fax: +39 0421 67309; [email protected]; www.vinibotter.it
Präsident: Arnaldo BotterGeschäftsführung: Enzo BotterExportdirektor: Luca BotterUmsatz 2016 in Mill. €: 163,4Anzahl der Mitarbeiter: 145
Produktion 2016 in Mill. Liter: 76,5Flaschenweinanteil (in Fl.): 82 Mill.Eigene Rebflächen (in ha): 150Exportanteil (in %): 98Davon nach Deutschland (in % des Gesamtexports): 7,9
Wichtigste Exportmärkte: k.A.Wichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Eggers & FrankeWichtigste Marken/Produkte: Doppio Passo, Botter, Verso, Caleo, Tor del Colle
Gruppo Mezzacorona Via del Teroldego 1/E, 38016 Mezzocorona, Tel. +39 0461 616399; Fax +39 0461 605695; [email protected]; www.gruppomezzacorona.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: Nosio Spa, Bavaria Wein Import GmbH (D), Prestige Wine Imports Corp. (USA), Solsicano Sarl, Villa Albius SarlPräsident: Luca RigottiCEO: Fabio MaccariVertriebsdirektor: Anthony Bijleveld
Umsatz 2016 in Mill. €: 163,4 (GF = 11 Monate)Anzahl der Mitarbeiter: 441Produktion 2016 in Mill. Liter: 40,1Flaschenweinanteil (in %): 80Exportanteil (in %): über 80
Davon nach Dtl. (in % des Gesamtexports): 13Wichtigste Exportmärkte: USA, Deutschland, GBWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: HaweskoWichtigste Marken/Produkte: Mezzacorona, Rotari, Feudo Arancio, Castel Firmian
Cavit Scarl Via del Ponte 31, 38123 Trento; Tel.: +39 0461 38 17 11; Fax: +39 0461 91 27 00; [email protected]; www.cavit.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: Kessler Sekt GmbH & Co. KGPräsident: Bruno LutterottiCEO: Enrico ZanoniExportdirektor: Andrea NicoliniUmsatz 2016 in Mill. €: 177,9 (GJ 2015/2016)
Anzahl der Mitarbeiter: 199Produktion 2016 in Mill. Fl.: 60Flaschenweinanteil (in % ): 96Eigene Rebflächen (in ha): 10.000Exportanteil (in %): 80
Davon nach Dtl. (in % des Gesamtexports): 10Wichtigste Exportmärkte: USA, Deutschland, GBWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Saffer, Giordano WeinWichtigste Marken/Produkte: Mastri Vernacoli (LEH), Bottega Vinai (HoReCa), Altemasi TrentoDOC
Marchesi Antinori SpA Palazzo Antinori, Piazza Antinori 3, 50100 Florenz; Tel.: +39 055 2359–5; Fax: –884; www.antinori.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: USA Antica, Chile Haras de Pirque, Hu Tuzko, Malta Meridiana, Ro Vitis MetamorfosisPräsidentin: Albiera AntinoriCEO: Renzo Cotarella; Exportdirektor: Stefano LeoneUmsatz 2016 in Mill. €: ca. 207 (konsolidiert)
Anzahl der Mitarbeiter: 400Produktion 2016 in Mill. Liter: 18Flaschenweinanteil (in %): 100Eigene Rebflächen (in ha): 2.500 (Italien)Exportanteil (in %): 70 (Umsatzwert)
Davon nach Dtl.: 8-9%Wichtigste Exportmärkte: USA, Deutschland (+10% zu 2015), SchweizWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Weinland Ariane AbayanWichtigste Marken/Produkte: Prestigio Solaia, Tignanello, Villa Antinori, Santa Cristina
Fratelli Martini Secondo Luigi SpA Via Statale 26, Loc. S. Bovo, 12054 Cossano Belbo; Tel.: +39 0141 837–211; Fax: –205; www.fratellimartini.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: Fratelli Martini GmbH, NürnbergPräsident: Gianni MartiniUmsatz 2016 in Mill. €: 178Anzahl der Mitarbeiter: 75Produktion 2016 in Mill. Liter: 74
Flaschenweinanteil (in %): 96Eigene Rebflächen (in ha): k.A.Exportanteil (in %): 90Davon nach Dtl. (in % des Gesamtexports): k.A.Wichtigste Exportmärkte: GB, Deutschland, USA, Russland
Wichtigster Kunde/Importeur in Dtl.: Fratelli Martini GmbH; Stephan Pellegrini GmbH (On-Trade)Wichtigste Marken/Produkte: Canti, Casa SantʼOrsola, Villa Lanata, Lo Zoccolaio, La Toledana, La Doria
Zonin 1821 SpA Via Borgolecco 9, 36053 Gambellara; Tel.: +39 0444 640111 Fax: +39 0444 446000; [email protected]; www.zonin.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: Zonin USA, Zonin UK, Barboursville Vineyard Inc., Zonin ChinaPräsident: Domenico ZoninCEO: Massimo Tuzzi; Vertriebs- und Marketingchef: Giuseppe Di GioiaUmsatz 2016 in Mill. €: ca. 193 (voraussichtl. Ergebnis)
Anzahl der Mitarbeiter: 215Produktion 2016 in Mill. Fl.: 50,2Flaschenweinanteil (in %): 100Eigene Rebflächen (in ha): 1.960Exportanteil (in %): 85
Davon nach Dtl.: 7%Wichtigste Exportmärkte: USA, GB, DeutschlandWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Mack & Schühle (LEH)Wichtigste Marken/Produkte: LEH: Zonin Prosecco, Zonin I Classici, Zonin Seal Collection; On-Trade: Castello di Albola, Rocca di Montemassi
Cantine Riunite & CIV sca Via G. Brodolini 24, 42040 Campegine; Tel.: +39 0522 90 57–11; Fax: –78; [email protected]; www.riunite.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: sämtl. Anteile an Gruppo Italiano ViniPräsident: Corrado CasoliCEO: Vanni LusettiExportdirektorin: Elena LotticiUmsatz 2016 in Mill. €: 227 (per 31.07.2016, konsilidiert ca. 545 Mill . Euro)
Anzahl der Mitarbeiter: 330Produktion 2016 in Mill. Fl.: 130 + 170.000 hl FassweinFlaschenweinanteil (in %): 85Eigene Rebflächen (in ha): 4.300Exportanteil (in %): ca. 48
Davon nach Dtl. (in %): 12Wichtigste Exportmärkte: USA, Deutschland, MexikoWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Mack & SchühleWichtigste Marken/Produkte: Riunite, Albinea Canali, Maschio, Maschio dei Cavalieri, CIV & CIV. Righi, Cella, Bella Tavola, QB.
Caviro Soc. Coop Via Convertite 12, 48018 Faenza; Tel.: +39 0546 629–111; Fax: –321; [email protected]; www.caviro.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: Dalle Vigne, CesariPräsident: Carlo DalmonteCEO: Sergio Dagnino Exportdirektor: Pierluigi CalcagnileUmsatz 2016 in Mill. €: 310
Anzahl der Mitarbeiter: 556Produktion in 2016 in Mill. Liter: 181Flaschenweinanteil (in %): 100Eigene Rebflächen (in ha): 39.834Exportanteil (in %): 25
Davon nach Dtl. (in % des Gesamtanteils): 29 Wichtigste Exportmärkte: Deutschland, GB, USAWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: Bofrost, Hawesko, Mack & Schühle, GES Sorrentino für den On-Trade, SafferWichtigste Marken/Produkte: Tavernello, Cesari, Da Vinci, Leonardo
Gruppo Italiano Vini SpA Villa Belvedere, 37010 Calmasino; Tel.: +39 045 6 26 96 00; Fax: +39 045 7 23 57 72; [email protected]; www.giv.it
Wichtigste Tochtergesellschaften: F. Wildman (USA), Carniato Europe (F), GIV Deutschland, GIV UK, GIV CZ, Shanghai GIV Präsident: Corrado CasoliGeschäftsführer: Roberta Corrà; GF GIV Dtl.: Rouven MertensExportdirektor: Marco Gobbi
Umsatz 2016 in Mill. €: 360 (konsolidiert)Anzahl der Mitarbeiter: 799 weltweit (476 Italien)Produktion 2016 in Mill. Fl.: 85 (Flaschenweinanteil 100%)Eigene Rebflächen (in ha): 1.363Exportanteil (in %): 70
Davon nach Dtl. (in %): 15Wichtigste Exportmärkte: USA, GB, Kanada, DeutschlandWichtigste Kunden/Importeure in Dtl.: GIV DeutschlandWichtigste Marken/Produkte: Bolla, Folonari, Lamberti, Cavicchioli