Unterstützung durch VerwandteSeite 12
Traktor –Quo vadis?Seite 20
Boden –unsere GrundlageAb Seite 41
Mehr Speck mitUFA-FutterSeite 80
Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 4 / 2010
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3538 Röthenbach i.E., Schüpbach Gebrüder
9486 Schaanwald, Senti Harald
8834 Schindellegi, Schuler Albert
3555 Trubschachen, Zaugg Heinz
8730 Uznach, Technikcenter Uznach AG
8564 Wäldi TG, Reusser AG
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EDITORIAL
Speziell geeignet für den grösseren MischbetriebSteyr «4110 Profi Classic» im Praxistest 24
Kurzmeldungen 19Brantner: Neues Konzept für Oberflächenbeschichtung 20Traktor – Quo vadis? Wohin entwickelt sich der Traktor? 22Produktneuheiten 26Lindner mit neuen «Geotrac»-Modellen 27
BodenUnsere Grundlage ab Seite 41
Esskultur aus dem KlassenzimmerHauswirtschaftsunterricht 85
Kurzmeldungen 84Leserreise an die Ostküste Kanadas 87Rezeptseite: Frühling flattert durch die Küche 88Garten: Einmal gepflanzt, 10 Jahre ernten 93Natalie Brunner ist gerne Bäuerin 94
FerkelproduktionJungsauenaktion gegen Sommerloch 74
Kurzmeldungen 62UFA aktuell 63Bio-Seite: UFA investiert in Bio-Markt 68Munimast mit Vision 70Orientierungswerte für Mykotoxine ändern? 72IP-Suisse sucht Vollmilch-Mastkälber 76Eutergesundheit: Anhand Alarm- und Grenzwerten agieren 78Jungsauenaufzucht: Mehr Speck mit Konditionierungsfutter 80
Getreide«System Maxi» gewinnt Marktanteile 30
Kurzmeldungen 28Vermarktung: Ölsaaten bleiben interessante Kulturen 33Biodiversität: Empfehlungen für artenreiche Heuwiesen 34Applikationstechnik: Damit Pestizide nicht am falschen Ort wirken 36Flachsilo: Alles dicht? 38Hirse: Früh oder spät behandeln? 60
Erbvorbezug, Schenkung oder DarlehenLebzeitige Zuwendungen an die Nachkommen 16
Kurzmeldungen 9 Investitionen in einen Abferkelbetrieb 10Sozialhilfe: Sind Verwandte in der Pflicht? 12Frage des Monats 15
In der Nachbarschaft: LANDI und VolgDer Detailhandel der fenaco-LANDI Gruppe 4
fenaco und Ökostrom Schweiz 4Ramseier sucht den Superstar 4Auf ein Wort 5Termine 5
Es hat sich gelohnt Früher wurden nebenbei Schweine gemästet, heute haben Steiners einenmodernen Abferkelstall.
Universalmaschine Der Traktor wird auch in Zukunft die Universal-maschine in der Landwirtschaft bleiben.
Marktbedarf decken IP-Suisse Kälber sind gefragt. Eineoptimierte Ergänzung der Vollmilchträgt dazu bei, die nötigeQualität zu erreichen.
Sauber arbeiten Neue Wirkstoffe können mit geringerAufwandmenge appliziert werden,erfordern aber gezielte Ge-wässerschutzmassnahmen.
UFA-REVUE · 4 2010 3
SONDERTHEMA
LANDLEBEN
NUTZTIERE
PFLANZENBAU
LANDTECHNIK
MANAGEMENT
FENACO AKTUELL
Damit der Pflanzen-schutz wirkt, brauchtes gute Technik und ein fundiertesWissen über dieeinzusetzenden Mittel.Bild: Roman Engeler
Haben Sie sich auch schon einmalnäher mit Gesetzesartikeln,juristischen Ausdrücken odergenerell mit schwer verständlichenWörtern aus der Landwirtschaftbefasst oder befassen müssen? Wasfür Berater, Juristen, Treuhänder,Grundbuch- oder Steuerexpertenzum Alltag gehört, stellt für dielandwirtschaftliche Praxis oft eineschwer verdauliche Kost dar. Mirjedenfalls ging es so, als ich kürzlicheine Tagung zum bäuerlichenBodenrecht besuchte.
Da wird aus einem plausiblen undanschaulichen Begriff wie Selbstbe-wirtschafter fast eine juristischeAbhandlung gemacht und ich höreWörter und Begriffe, die ich nieoder äusserst selten brauche odernoch gar nie gehört habe, wie zumBeispiel «stipulieren», «Retensions-recht», «Testierfähigkeit» oder«Anwartschaften».
Die UFA-Revue will in dieserBeziehung etwas Licht ins Dunkelbringen und inskünftig regelmässigjuristische oder betriebswirtschaftli-che Fachbegriffe aus der Landwirt-schaft kurz und einfach erklären.Wir haben dazu mit Eduard Hofer,dem früheren Vizedirektor desBundesamts für Landwirtschaft,einen Fachmann gewinnen können.In dieser Ausgabe legt er auf Seite10 dar, was ein «Vorkaufsrecht» ist.
Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser,auf einen Begriff stossen, den Siegerne erklärt haben wollen, schickenSie uns einfach ein E-Mail.
DanielaClemenz
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IN KÜRZEEN BREF
FENACOAKTUELL
fenaco und Ökostrom Schweizspannen zusammen mit dem Ziel,die in den Industriebetrieben der fenacoanfallende und für die Vergärung geeig-nete Biomasse wenn möglich in den
Mitglied-Betrieben von Öko-strom Schweiz, also in bäuerli-chen Biogasanlagen, vergären zulassen. Diese Zusammenarbeitwird vom fenaco-Bereich «Ener-gie und Umwelt» respektive vomÖkostrom-Bereich «Koordinati-on Biomasse» gemanagt und be-
zweckt, dass so die Wertschöpfung inbäuerlichen Kreisen bleibt.
Ramseier sucht den Superstar Das 100-Jahr-Jubiläum der berühmtes-ten Fruchtsaftmarke der Schweiz soll ge-bührend zelebriert werden. Deshalblanciert die zur fenaco gehörende Ram-seier Suisse AG einen nationalen Wett-bewerb für Bands und Solokünstler. Zugewinnen gibt es einen Gig in eineretablierten Konzertlokalität in Zürich,Bern und Luzern. Bewerben kann man
sich mit einer Eigeninterpretation von«S’Ramseyers wei go grase» per You -tube-Video auf der Musikplattform restorm.com. Jetzt anmelden für die 1. Demotape-Session Zürich am 22. Mai2010! www.ramseier.ch
Die Bauern sind bei den Konsumen-ten sehr präsent. Auf Eier- undFleischpackungen, auf Honiggläsernund Gemüseetiketten steht, woher
das Produkt kommt, manchmal sogar mitBild vom Erzeuger oder vom Hof. Inhalts-angaben geben Auskunft über den Ener-gie- und Vitaminwert der Nahrungsmit-
tel. Umgekehrt ist es für den Landwirtsehr viel schwieriger, zu wissen, wie dieKonsumenten sind bzw. was sie kaufenwollen, denn sie sind ausgesprochenwählerisch: Konsumenten wollen ihr be-währtes Sortiment und doch immer wie-der etwas Neues. Sie wollen möglichstbillig einkaufen – geben aber in teuren
Delikatessläden und Tankstellen-Shopsungehemmt viel Geld aus. Sie entschei-den sich abwechlsungsweise rational,emotional und lustbetont, switchen zwi-schen Importware und Exklusivem ausder Region oder vom Biohof und wissenkaum mehr, wann welches Gemüse inder Schweiz Saison hat.
Jemand, der den Detailhandel kenntund die Konsumenten spürt, ist Ferdi-nand Hirsig (siehe «Auf ein Wort», rechteSpalte). Als Mitglied der fenaco-Ge-schäftsleitung ist er für den Detailhandelin der fenaco-LANDI Gruppe zuständig,der hauptsächlich auf zwei Säulen steht:Den Kanälen Volg und LANDI. Damitverfügt die fenaco über eine direkte Ver-marktungsschiene von der Scholle bisauf den Teller oder auf französisch «dela terre à la table» (Unternehmens-Slo-
ALS MITTLERIN ZWISCHEN BAUERN UND KONSUMENTEN muss sich die
fenaco-LANDI Gruppe Tag für Tag beweisen. Beleuchteten wir in der Märzausgabe die
Agrarhandelskompetenz, setzen wir den Focus jetzt auf das Detailhandelsgeschäft.
In der Nachbarschaft: LANDI und Volg
Optimale Nahversorgungund Kontaktpflege dankVolg-Laden.
4 4 2010 · UFA-REVUE
TERMINEAGENDA
FENACOBILD DES MONATS
PHOTO DU MOIS
AUF EIN WORTEN UN MOT
AKTUELL
Jubiläumsanlass Maxi-Event: 10 Jahre ErfolgDonnerstag, 8. April 2010, Saalbau, Kirchberg (BE) für LANDI/Sammelstellen, welche im Vermarktungsverbund Maxi für Getreide und Ölsaaten mitmachen.
Jubiläums-Flurbegehungen anlässlich 150 Jahre Inforama 20. April und 11. Mai 2010 am Inforama Rütti/Zollikofen (BE). Organisiert von Inforama,fenaco Pflanzenbauberatungsdienst, IP-Ringen und örtlichen LANDI.
Regionalversammlungen der fenaco-LANDI GruppeZentralschweiz 6. Mai 2010Westschweiz 7. Mai 2010 Mittelland 18. Mai 2010Ostschweiz 21. Mai 2010
Delegiertenversammlung der fenaco 2010Donnerstag 24. Juni 2010 in Bern
UFA-REVUE · 4 2010 5
gan der fenaco). Volg und LANDI arbei-ten dabei mit unterschiedlichen Kon-zepten. Der eine wirbt «frisch undfründlich» (Volg-Slogan), die andere«angenehm anders» (LANDI). Erfolg-reich sind beide, weil sie auf Eigenschaf-ten setzen, die sie mit ihrer bäuerlichenBasis gemeinsam haben: Sie sind Ni-schenplayer, genügsam (kleine Margen)
und arbeiten hart. Sie beherrschen ihrHandwerk, sind unternehmerisch undinnovativ. Sie sind verwurzelt auf demLand, in der Landwirtschaft und in derTradition (Genossenschaftswesen).
Volg-Läden: Klein und nah Volg-Dorfläden sind dort, wo die Menschenwohnen oder auf dem Arbeitsweg vor-
Wo werden die Westschweizer Kartoffeln abgepackt? Seit Anfang 2010 ist die modernste Kartoffel-Abpackanlage der Schweiz mit
einer Jahreskapazität von 20 000 t im waadtländischen Bercher in Betrieb. Die fenaco investierte dabei rund 13 Mio. Fr. Für Kartoffel pro duzenten findet
am Freitag 2. Juli 2010 ein Eröffnungstag statt mit einer Erntedemo,Besichtigung des Betriebs, Infoständen und Verpflegungsmöglichkeiten.
In den letzten Jahren haben diezwei Detailhandelskanäle derfenaco, Volg und LANDI, ver-mehrt die Aufmerksamkeit aufsich gezogen. Sowohl LANDI alsauch Volg sind zwei typischeNischenplayer, die zwar kaum mitden «Grossen» zu vergleichensind, in ihrer Nische aber guteArbeit leisten und dadurch stetigMarktanteile gewinnen können.Auch innerhalb des Agrarkon-zerns fenaco hat der Detailhandelan Bedeutung gewonnen.
LANDI und Volg sind zweiverschiedene, eigenständigeKonzepte mit vielen gemein -samen Aspekten, mit denen siesich von der Konkurrenz klarabheben können. Diese gemein-samen Qualitäten von LANDI undVolg werden offensichtlich vonder Kundschaft geschätzt:
• Sie sind nah beim Kunden, nahsowohl geografisch als auchemotional.
• Sie konzentrieren sich auf dasKerngeschäft und ihre Stärken.
• Sie sind bodenständig, dieMitarbeitenden sind mit derBevölkerung und den Kundenoft eng verbunden.
• Die Läden sind überschaubar,die Kunden finden sich raschzurecht.
• Trotz Bodenständigkeit habendie Verkaufsstellen ein moder-nes, attraktives Erscheinungs-bild.
• Die Mitarbeitenden leistentagtäglich gute, solide Arbeit.
Mit LANDI und Volg sind fenacound die Bauern nahe bei denKonsumenten und am Markt.Dies ist im Detailhandel diewichtigste Voraussetzung für denErfolg – auch in Zukunft.
Ferdinand Hirsig Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung
FENACO
beikommen. Sie sind einfach zu errei-chen, zu Fuss, mit dem Velo oder mitdem Auto. Geographische Nähe wird inden Volg-Läden ergänzt durch emotio-nale Nähe, das heisst, sympathischfreundliche Kontakte. Ein durchschnitt-licher Volg-Laden ist 173 m2 gross. DerKunde kauft im Schnitt für 18 Fr. Güterdes täglichen Bedarfs ein. Im Volg sindFrüchte, Gemüse und Frischprodukteimmer im Mittelpunkt. Unter dem Label«Feins vom Dorf» gibt es auch Produkte,die aus dem Dorf selber oder einer an-grenzenden Gemeinde stammen. Dazugehören Früchte und Gemüse vom Hof,Brot vom Beck, Eier vom Hof, Honigvom lokalen Imker, Wein aus der Region
liefert. Was in der Deutschschweiz«frisch – nah – günstig» heisst, nenntsich in der Westschweiz und im Ober-wallis «Visavis» und ist seit 2009 in Be-trieb. Bereits gehören über 60 Lädenzum im Aufbau befindlichen neuenVerkaufskanal.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeitbesteht auch mit der Post. Beim Einkau-fen Pakete aufgeben, Einzahlungen ma-chen oder Briefe frankieren, ist heute in94 Volg-Läden und 20 Partnerlädenmöglich.
Preiskampf Vielerorts haben dieVolg-Läden lange Öffnungszeiten,manchmal bis 20.00 Uhr. Beim Einkau-
das durch bis zu den Produzenten, dieihre Erzeugnisse der Gruppe verkaufen.Rund 14 Tochtergesellschaften der fenaco liefern ihre Produkte, die sie vonden Bauern übernommen und in ihrenIndustriebetrieben veredelt haben, derVolg-Konsumwaren AG und damit indie Volg-Läden. Das machte im letztenJahr eine Gesamtsumme von rund140Mio. Fr. aus. Für rund 78Mio. Fr.verkaufte Volg Fleisch und Fleischwarender Ernst Sutter AG, für über 18Mio. Fr.Weine der Volg Weinkellereien. Von derRamseier Suisse AG werden Apfelsaft,Schorle und weitere Getränke im Wertvon über 11Mio. Fr. verkauft. Obst undGemüse lieferten die Obst- und Gemü-sezentrale Ins, die Obsthalle Sursee, dieLandesproduktezentrale Marthalen,Steffen-Ris AG und weitere Unterneh-men des Departements «Landesproduk-te» im Wert von 17 Mio. Fr. Durch die-sen Einkauf bleibt die Wertschöpfung inder eigenen Unternehmensgrup-pe und das liegt im Interes-se der Bauern, denenüber ihre Mitglied-LANDI die fenaco-LANDI Gruppe unddamit auch die Di-vision «Detailhan-del» der fenaco defacto gehört.
Volg kennt in derOstschweiz jeder. Im-mer öfter sorgt Volg mit po-sitiven Schlagzeilen für einen höherenBekanntheitsgrad auch in der übrigenSchweiz. In Sachen Bekanntheitsgradaber sind die LANDI-Läden vom Volgkaum zu übertreffen.
Jeder kennt die LANDI Sind dieVolg-Läden in den Dorfzentren zu Hau-se, so sind die neu gebauten LANDI- Läden vor allem ausserhalb der Dorf -zone zu finden. Ausgestattet mitgenügend Parkplätzen, einer Agrola-Tankstelle und häufig mit einem Tank-stellen-Shop, locken sie die Kunden anverkehrsgünstigen Standorten im Grü-nen.
In diesen LANDI-Märkten kann mansich eindecken mit ausgesuchten Wei-nen, Süssgetränken, preisgünstigen Pro-dukten für Haus, Garten, Haustiere undFreizeit, aber immer auch mit einemqualitativ hochstehenden Produktesor-
6 4 2010 · UFA-REVUE
Tabelle: Zahlen zur Verkaufsfront (2009)Volg-Gruppe LANDI
Auftritt Frisch und fründlich Angenehm andersVerkaufsstellen 546 Volg-Läden 295 LANDI-Läden
170 Detaillisten mit dem Partnerkonzept «frisch – nah – günstig»43 Visavis-Läden in der Westschweiz und im Oberwallis50 weitere Detaillisten53 Tankstellen-Shops
Detailhandelsumsatz 1273 Mio. Fr. (plus 3.8% 995 Mio. Fr. (plus 9.3% gegenüber dem Vorjahr) gegenüber dem Vorjahr)
Ø Verkaufsfläche pro Laden 173.6 m2 1300 m2
Ø Umsatz pro Laden 1.93 Mio. Fr. 6.5 Mio. Fr.Ø Umsatz pro Quadratmeter 11101 Fr. 5000 Fr.
– sofern diese Produkte lokal vorhandensind und den Ansprüchen genügen. Mitder Etikette «Typisch Schweiz –TypischVolg» bezeichnet Volg Produkte vonkleinen bis mittelgrossen Schweizer Be-trieben. Sie sind etwas Besonderes undschaffen unzählige Arbeitsplätze. Damitsolidarisiert sich Volg mit mittelständi-schen Schweizer Unternehmen, die inhartem Wettbewerb mit der weltweitenKonkurrenz stehen.
Zusammenarbeit Neben den Volg-Dorfläden, welche in der ganzenDeutschschweiz zu finden sind, arbei-ten Ferdinand Hirsig und seine 420Mitarbeiter der Volg Konsumwaren AGin Winterthur, Landquart und Suhr seiteinigen Jahren erfolgreich mit freienDetaillisten zusammen, einerseits mitdem Franchising-Konzept «frisch – nah– günstig», andererseits werden Tank-stellen-Shops, vor allem TopShops, be-
fen der täglichen Güter sind Nähe, Er-reichbarkeit und ein übersichtliches An-gebot wichtig und beim Kaufentscheidausschlaggebender als der Preis. Dochauch die Dorfläden können sich dem zu-nehmenden Preisdruck im schweizeri-schen Detailhandel nicht entziehen. Sowurde im letzten Jahr das Einkaufenauch im Volg-Kanal günstiger. Das ist imhartumkämpften Detailhandelsmarkteine Herausforderung, wie FerdinandHirsig sagt, denn die kleinflächigenDorfläden haben vergleichsweise hoheKosten für den Betrieb der Verkaufsstel-len und in der Logistik. Trotzdem konn-te die Volg-Gruppe 2009 den Detail-handelsumsatz um 3.8 % auf 1.27 Mia.Fr. steigern. «Und darauf sind wir stolz»,erklärt Hirsig.
Wertschöpfung bleibt erhaltenWenn die fenaco-LANDI Gruppe an derDetailhandelsfront Erfolg hat, schlägt
Die fenaco spielt einewichtige Rolle in derKette der erfolgreichenNahrungsmittel -produktion. Einwichtiges Glied sinddabei die Volg-,Visavis- und «frisch –nah – günstig»-Ver -kaufs stellen sowie diewachsende Zahl der Agrola-TopShops.
AKTUELL
FENACO
UFA-REVUE · 4 2010 7
timent im Agro-Bereich für den profes-sionellen Landwirt. Die bäuerlichenWurzeln und die Verbundenheit mit deraktiven Landwirtschaft werden nichtnur im Sortiment gepflegt, sondernauch in der hohen Fachkompentenz derLANDI-Mitarbeiter im Agrarbereich.
Einst waren die LANDI als Einkaufs-orte allein für die Bauern gedacht, heuteist der Anteil nichtbäuerlicher Kund-schaft gross. Neun von zehn Kundengehören nicht mehr dem Bauernstandan. Die LANDI-Läden verfügen in derschweizerischen Bevölkerung über ei-nen sagenhaften Bekanntheitsgrad vonüber 98%, das heisst, fast jeder kenntdie LANDI. Dies ist einerseits auf dieHerkunft und die Verbundenheit mit
der einheimischen Landwirtschaft zu-rückzuführen – über 80% der SchweizerBauern sind Mitglied in einer LANDI –,andererseits auf die zunehmende Prä-senz der professionell geführten LANDI-Läden im ganzen Land. Jährlich werdenetliche neue Läden mit einer Verkaufs-fläche von durchschnittlich 2000 m2
und einem modernen, auf einheimi-schem Holz basierenden Modulsystemgebaut. Am 15. April öffnet beispiels-weise ein neuer LANDI-Laden in Bu-bendorf (BL) seine Tore und ab EndeApril wird auch die neue LANDI in Wol-husen (LU) geöffnet.
Ergebnis 2009 Die Mitarbeiter derLANDI-Läden erbrachten 2009 eine
aussergewöhnliche Leistung. Der De-tailhandelsumsatz liegt bei 990 Mio. Fr.Der Kundenzustrom stieg um 6.5% an.2009 wurden 13 neue LANDI, so ge-nannte Expansionsprojekte, realisiert,die zum Wachstum beitrugen. Ausser-gewöhnlich positiv entwickelten sichdie Sortimentsbereiche Pflanzen, Ge-tränke, Leitern und das Brennstoffange-bot. Die LANDI hat 2009 ihre Marktan-teile erneut weiter ausbauen könnenund für 2010 wird mit einer ähnlich gu-ten Entwicklung gerechnet. �
Volg-RundgangWer mehr über Volg wissen will, hat abMai Gelegenheit, die Volg-Verteil -zentralen in Winterthur und Landquartzu besichtigen. Auf einem stündigenRundgang ist man hautnah dabei, wennWaren angeliefert, zwischengelagert,kommissioniert und für die Auslieferungan die Volg-Läden bereitgestellt werden.Mehr über die Volg-Rundgänge fürjedermann steht auf www.volg.ch.
Die fenaco erwirt -schaftet rund einenViertel ihres Gesamt-umsatzes aus dem Detailhandel.
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MANAGEMENTKURZNEWS
Vom Nutzen der Früherkennung
Für viele Bauernfa-milien ist die
Einkommens-situation pre-
kär (UFA-Revue5/2009). Das zeigt die Sozialwissen-schaftlerin Sandra Contzen (links)der schweizerischen Hochschule fürLandwirtschaft in der Studie «Bau-ernhaushalte unter dem Existenzmi-nimum», die sie an der «Plattformländliche Soziologie» präsentierte.Das Ausmass der bäuerlichen Armutsei unbekannt, oftmals gar tabui-siert. Deshalb fordert die Wissen-schaftlerin Mechanismen der Früh-erkennung, die in der Beratung undbei Agro-Treuhandstellen ansetzensowie ein gesamtschweizerischesMonitoring von armutsbetroffenenBauernhaushalten. Die Ausführun-gen von Sandra Contzen ergänzte
kürzlich Martin Huber (rechts). Er iststellvertretender Direktor des Are-nenbergs und seit über 20 JahrenBerater im Thurgau. Für viele Bau-ern stünde, bei einer Aufgabe derBewirtschaftung, nicht nur dieSchmach im Vordergrund, son-dern als beängstigend wer-de auch das Fehlen einerTagesstruktur empfun-den. «Was mache ich,wenn ich am Morgennicht mehr in den Stall muss»,erweise sich als existenzielleFragestellung. Den Nutzen derFrüherkennung relativiert MartinHuber: «Die armutsbetroffenenMenschen wissen meistens um ihreunangenehme Lage. Sie brauchenkaum eine organisierte Früherken-nung, nur um eine Statistik zu füllen.Oft merken die Familienmitglieder
nicht gleichzeitig,dass sie ein Pro-blem haben. Es ist
in jeder Paarbezie-hung, nicht nur auf
Bauernhöfen, schwierig,als erster auf einen Miss-
stand im gemeinsamen Lebenund Arbeiten aufmerksam zu
machen und sich auf gemein-same tragfähige Lösungen zu
einigen.» Das Protokoll derPlattform ländliche Soziolo-
gie und dasHandout von
Sandra Contzensind demnächst aufwww.sga-sse.chaufgeschaltet.dc
Im «Weissbuch LandwirtschaftSchweiz» wird den Bauern ein deut-lich höheres Einkommen verspro-chen, falls sie weniger produzierenund voll auf Ökologie setzen. An-geblich führt das nicht einmal zu hö-heren Staatsausgaben, weil die Au-toren dafür die allgemeinenDirektzahlungen und die Anbaubei-träge, Verarbeitungsbeiträge undZahlungen für Produktion und Ab-satz umlagern. 1ha extensive Wiesein Steillagen würde den Bauern imBerggebiet samt Ökoqualität undVernetzung bis zu 6500 Fr. Direkt-zahlungen bringen, während ein«normales» Getreidefeld nur noch400 Fr. pro ha wert wäre. Der Land-wirtschaftliche Informationsdienst(LID) hat festgestellt, dass sich dieWeissbuch- Autoren verrechnet ha-ben. Das gaben die Autoren dannauch zu und publizierten wenig spä-ter eine Korrigenda auf ihrer Websi-te www.visionlandwirtschaft.ch. Doch damit ist nur rechnerisch allesim Lot. Der grösste Teil der Berech-nung beruht nämlich auf nicht nach-vollziehbaren Annahmen, wie derLID erklärt. Offensichtlich war derWunsch «zu beweisen», dass mehrÖkologie auch ökonomisch mehrbringe, grösser als das Bedürfnis rea-listische Zahlen zu verwenden. Sosollen die Umlagerung von Markt-stützungen und Anbauprämien da-zu führen, dass das Einkommen derBauern um genau diesen Betragsteigt. (Wenn das so wäre, wäre dasEinkommen der Bauern bereits inden letzten zehn Jahren um vielehundert Millionen gestiegen). LID-Redaktionsleiter Roland Wyss-Aernifindet es «bedenklich, dass solcheZahlenspielereien überhaupt ver -öffentlicht werden». Offensichtlichsolle das Buch die Meinungsbildungzur Weiterentwicklung des Direkt-zahlungssystems beeinflussen. dc
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Visionäre Zahlenakrobatik
Löhne in der LandwirtschaftIn der Schweiz werden die Lohn-richtlinien der Berufsverbände land-wirtschaftlicher Angestellter einge-halten, meldet SBV Statistik. Bei denhöheren Lohnklassen übersteigendie ausbezahlten Löhne die Richt-löhne teilweise sogar deutlich. Dieaktuelle Lohnstatistik zeigt, dass dieAngestellten vor allem saisonal imObst-, Wein- und Gemüsebau ar-beiten. Die meisten von ihnen sindzwischen 20 und 29 Jahre alt. EinDrittel der Angestellten ist Schwei-zer Herkunft, dann folgen die Ange-stellten aus Polen (eher in derDeutschschweiz) und Portugal (eherin der Romandie und im Tessin).
Index für AgrarrohstoffeDie Agrarmarkt Informations GmbHin Bonn entwickelte einen Agrarroh-stoff-Index der sowohl die Erlösent-wicklung der landwirtschaftlichenBetriebe als auch die Rohstoffkostenfür die Ernährungswirtschaft inDeutschland abbildet. Dieser Kon-junkturindikator erscheint monat-lich. www.marktundpreis.de
Stellenbörse für ÄlplerNeben einer Stellenbörse für Älpler,die eine Alp suchen und Alpmeister,die Personal suchen, sind aufwww.zalp.ch auch die akutellenLohnrichtlinien abrufbar (Richtlöh-ne 2010 gleich wie im Vorjahr).Auch die Arbeitsgemeinschaft fürdas Berggebiet (SAB) führt eine Ver-mittlung von Alppersonal durch.Diese Dienstleistung werde aber perEnde 2010 eingestellt.
Importe verdrängen Der Pro-Kopf-Konsum von Käse istim Jahr 2009 auf 21.41 kg gestiegen.Gewinner dieses Anstiegs sind be-sonders die ausländischen Käse. DieSchweizer Käsebranche regiert da-rauf mit einer Werbeoffensive fürSchweizer Käse, die im Mai startet.
Gerichtspraxis BodenrechtSeit 16 Jahren ist das Bundesgesetzüber das bäuerliche Bodenrecht(BGBB) in Kraft. Während dieserZeit gab es acht grössere Revisio-nen, wobei 36 BGBB-Artikel geän-dert, umgestaltet oder gar gestri-chen wurden. Parallel zumInkrafttreten des BGBB publizierteder schweizerische Bauernverbanddamals einen Kommentar mit Erläu-terungen. Dieses Standardwerk wirdnun von etabilierten Fachleutenüberarbeitet, wobei die Gerichts-praxis der letzten Jahre eingearbei-tet wird. Erscheinen wird der aktua-lisierte BGBB-Kommentar gegenJahresende 2010.
UFA-REVUE · 4 2010 9
Was ist ein Vorkaufsrecht?Vorkaufsrecht heisst die Möglichkeit, eine Sachean sich zu ziehen, wenn sie verkauft wird. Dasbäuerliche Bodenrecht enthält verschiedeneVorkaufsrechte. Wird zum Beispiel ein verpachte-tes landwirtschaftliches Gewerbe verkauft, kannder Pächter innert drei Monaten sein Vorkaufs-recht ausüben. Er kann, wenn er will, dasGewerbe anstelle des vertraglichen Erwerberskaufen; er hat also ein Vorkaufsrecht.
Dr. Eduard Hofer, Heimberg (BE)
Rita und Daniel Steiner, Schweinezuchtbetrieb in
Brunnen (SZ).
Früher nebenbei, heute voll dabeiMANAGEMENT
Steiners Betrieb in Brunnen (SZ) ge-hört mit rund 12ha Land eher zuden kleineren Betrieben. Zwei Drittel des Landes sind zudem zu-
gepachtet, vor Privaten und der Koope-ration. Der Betrieb ist in den «Schräng-
gigen». Von wo, man eine wunderschö-ne Sicht über den Schwyzer Talkesselhat, und zu dem man vorbei an wunder-
schönen Einfamilienhäusern und Villenzum Betrieb fährt. «Zupachtflächen sindimmer ein Risiko», sagt BetriebsleiterDaniel Steiner. Das Land ist begehrt undso gingen ihm im Herbst 09 wieder an-derthalb ha Pachtland weg.
Abferkelbetrieb Der Betrieb hat15 Milchkühe und hat sich auf dieSchweinezucht spezialisiert.
Daniel Steiner kauft 20 hochträchtigeMuttersauen, die auf seinem Betrieb ab-ferkeln und während sechs Wochen aufseinem Abferkelbetrieb verbleiben. Da-nach werden die Muttertiere auf denDeckbetrieb zurückgebracht. Die rund
vier Wochen alten Ferkel gehenweiter in die Aufzucht, undwerden über die Anicom ver-marktet. Die Stallbuchtenwerden gereinigt und des-infiziert. Anschliessendwird eine neue Gruppezum Abferkeln einge-stallt. Rund acht bis
neun solcher Umtrie-be hat der Betrieb.
Steiners arbeitenin langjährigerPartnerschaft mitanderen Bauernzusammen und
sind ein Glied in ei-nem AFP-Ring. AFP
steht für arbeitsteilige Fer-kelproduktion, wobei diebeteiligten Betriebsleiterhochspezialisiert sind, dieeinen als Deck- und Wart-betrieb und jene wie Stei-ners fürs Abferkeln und fürdie Aufzucht. «Je mehr Fer-kel wir absetzen können,
DER ABFERKELBETRIEB von Daniel und Rita Steiner steht seit fünf Jahren. Das
Ehepaar ist froh, investiert zu haben. Die Arbeit rund um die Muttersauen
und das Abferkeln gefällt ihnen. Befriedigend ist vor allem auch der Verdienst. So
können Steiners von der Landwirtschaft leben, trotz Kleinbetrieb und einem hohen
Anteil an Zupachtland.
ES HAT SICH GELOHNT
10 4 2010 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
desto besser ist unser Verdienst. ImSchnitt rechnen wir mit 11 abgesetztenFerkeln pro Sau und Wurf. Wir stehenmit unserer Sauenzucht gut da. Das zei-gen die Auswertungen des Zuchtpro-gramms UFA 2000», erzählt Daniel Stei-ner, um anzufügen, dass seine Fraumitarbeite und zum Erfolg beitrage. Je-den Morgen gehen sie gemeinsam inden Schweinestall. Vier Augen sähenmehr als zwei. Die Sauenhaltung ist ar-beitsintensiv. Geht es ums Abferkeln,sind Steiners fast rund um die Uhr imStall. Dann müssen die Muttersauen ge-nauestens beobachtet und betreut wer-den. Die Ferkel desgleichen, sie erhalteneine Eisenspritze, müssen gegen Circo-viren geimpft und mittels Narkose kas-triert werden.
Rückblick Vor zehn Jahren über-nahm Daniel Steiner den Betrieb vonseinem Vater. «Schon mein Vater hatteSchweine. Wir hatten vier Mohren undmästeten die Ferkel, vor allem mit Gas-troabfällen», erzählt Daniel Steiner, waser auch nach der Hofübergabe weiter-führte. Der damalige Schweinestallstand auf einer Pachtparzelle. Diesewurde eingezont und der Schweinestallmusste weg. «Das fiel uns nicht schwer,denn so konnten wir sowieso nicht wei-ter kutschieren», erzählt er. Die Fleisch-qualität sei zudem aufgrund der Fütte-rung mit Gastroabfällen nicht idealgewesen und hätte immer wiederGrund für Abzüge am Schlachtpreis ge-geben. «Aber wir mussten uns überle-gen, wie es weitergehen soll. Ich ent-schloss mich in die Schweinemasteinzusteigen», erzählt Daniel Steinerweiter. Der Kanton habe das Projekt je-doch abgelehnt. Der Maststall hätte inNähe zu einer Bauzone gestanden undaufgrund der Immissionen sei das Pro-jekt abgelehnt worden.
Ortsschau Eugen Schmid, ein Land-wirt mit einer eigenen Stalleinrichtungs-firma aus dem benachbarten Ibach (SZ)empfahl ihm, in die Schweinezucht ein-zusteigen. Erstens handle es sich dabeium ein geschlossenes System, bei demdie Abluft einfacher gereinigt und gefil-tert werden könne, und zweitens seiendie Immissionen auch kleiner, weil dieFerkel nach der Aufzucht mit rund 25 kgvom Betrieb wegkommen. Das Ehepaar
Steiner besuchte den Betrieb von EugenSchmid und informierte sich so aus ers-ter Hand, wie ein Abferkelbetrieb in ei-nem AFP-System funktioniert. Steinersentschieden sich relativ rasch auch ei-nen Abferkelstall zu bauen und mit UFA2000 in ein AFP-System einzusteigen.Der Stall wurde in den Hang mit einerdeckenlastigen Remise hineingebaut.Meistens bläst der Wind so, dass allfäl-lige Geruchsimmissionen RichtungWald verweht werden und nicht Rich-tung Villen- und Einfamilienquartier.Rund eine halbe Million Franken koste-te der Stall mit der Remise und VaterStaat habe mit Investitionskrediten ge-holfen.
Preisschwankungen Daniel Stei-ner berichtet: «Als wir mit der Planung2004 begannen, hatten wir sensationel-le Ferkelpreise von bis zu 9 Fr. pro Kilo.Im Sommer 2005 wurden die erstenMuttersauen im neugebauten Stall ein-gestallt. Die Preise sanken, waren aberimmer noch gut.» Aber dann ging esweiter im Schweinezyklus, diesmal nachunten. 2006 war für Steiners ein abso-luter Tiefpunkt. Man bekam noch 3.50Fr. pro Kilo. Der Markt erholte sich erstab 2007. Durststrecken und Schwan-kungen, diesen so genannten Marktin-stabilitäten stehen fixe Abläufe in derSauenhaltung gegenüber. «Auch bei tie-fen Preisen, müssen wir genauso vielund sorgfältig arbeiten wie immer. DieseMarktschwankungen muss ein Betriebverarbeiten können», fügt Daniel Stei-ner an. Wöchentlich ändernde Preisewirken sich direkt auf den Kontostandaus. Heute seien die Preise zufrieden-stellend und es sei zu hoffen, dass es sobleibe.
Fazit Steiners sind stolze Schweine-züchter. Wesentlich zum Betriebserfolgträgt auch Ehefrau Rita Steiner bei. Dieanfänglich geplante Schweinemaststiess bei ihr nicht unbedingt auf grosseBegeisterung. Die Tiere nur zum Metz-gen zu halten, war ihr nicht sympa-thisch. Jetzt mit der Schweinezuchtbringt sie sich als vollwertige Partnerinein.
Die Schweinezucht ergänzt den Be-trieb, so dass Steiners von der Landwirt-schaft leben können. «Ich oder meineFrau hätten uns ansonsten auswärts ei-
ne Arbeit suchen müssen», schlussfol-gert Daniel Steiner und fügt an: «Wir ha-ben vor fünf Jahren viel investiert. DieSchweinehaltung läuft nicht mehr wiefrüher nebenher, sondern ist für uns zueinem wichtigen Betriebszweig gewor-den. Wenn man eine halbe Million ver-baut, muss auch etwas herausschauen.»Ein Vorteil des AFP-Rings ist, dass mannicht allein unterwegs ist. Es gibt immerwieder Treffen und Weiterbildungen,wo man gemeinsam mit einem Ring-oder UFA-Berater Probleme diskutiert,und wo man schaut, dass man gemein-sam weiterkommt. �
ES HAT SICH GELOHNT
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
Daniel und Rita Steiner bewirtschaftenihren Betrieb in Brunnen (SZ). Sie sindquasi umgeben von einer Bauzone, diefast vollständig überbaut ist. Ihr Betriebhat sich als Abferkelbetrieb im Rahmeneines AFP-Rings spezialisiert. Danebenhaben sie Kühe und Aufzuchtkälber (20 GVE). Sie haben drei Kinder (Jolanda20, David 17, Andi 13 J.). Daniel Steinerist zudem im Vorstand der KooperationGenossame Ingenbohl für das RessortWald, Forst und Alpung zuständig.
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UFA-REVUE · 4 2010 11
Standortgerechte BauweiseIm benachbarten Ibach (SZ) ansässig, kennen Daniel Steiner und ich unsschon lange. Im Gespräch hat sich ergeben, dass anstelle des vorerstgeplanten Maststalles ein Abferkelbetrieb in einem AFP-Ringsystemvorteilhafter wäre. Ich bin selber auch Mitglied eines AFP-Rings mit 26 Muttersauen. Daniel und Rita Steiner hatten Gelegenheit, meinenBetrieb zu besichtigen. Neben der Landwirtschaft führe ich meineeigene Stalleinrichtungsfirma IS Tool-Systems AG und so konnten wirgemeinsam eine Lösung für den Betrieb Steiner erarbeiten. Ich legegrossen Wert auf ein Gesamtkonzept, welches alle Aspekte berücksich-tigt, angefangen bei den Betriebsleiterfähigkeiten, über Stalleinrich-tung, Immissionen bis hin zu Finanzierungsfragen. Wir liefern alles aus einer Hand und koordinieren den Bauprozess. Da sich der Betrieb Steiner an einer Wohnzone angrenzend befindet, waren die Immissionen ein grosses Thema. Mit dem Bau eines Abferkel- und Aufzuchtstalles mit einer gut konzipierten Lüftung konnten die Immissionen gering gehalten werden. Auch wurde die Abluft so geführt, dass bei Bedarf ein Luftwäscher eingesetzt werden kann.
Eugen Schmid, Landwirt und Stalleinrichter «IS Tool-Systems AG» in Ibach (SZ) www.tool-systems.ch
EvaBitterli
MANAGEMENT
Die soziale Verbindung innerhalbder «Familiensippe» wandelt sichseit längerer Zeit auch in derLandwirtschaft. Der Gemein-
schaftssinn und die Selbsthilfe treten inden Hintergrund. Die «Selbstverständ-lichkeit», dass zum Beispiel über dasWohnrecht hinaus auch die Pflege imAlter auf dem Hof gewährleistet wird, istnicht mehr grundsätzlich gegeben. Da-für nimmt die Beanspruchung von Pfle-geplätzen in spezialisierten Institutio-nen ausserhalb der Betriebe zu, wasFolgekosten verursachen kann.
In direkter Linie Die Verwandten-unterstützung (VUST) ist in Art. 328 desZivil gesetzbuches (ZGB) geregelt undbetrifft Verwandte in auf- und abstei-gender Linie (Kinder, Eltern, Gross-eltern). Allerdings werden vor derBeanspruchung der VUST die Ein-kommens- und die Vermögenswerteder Betroffenen «in Not» sowie dieLeistungen der Sozialversicherungenwie AHV, IV oder Ergänzungsleistungenvoll beansprucht. Die Änderung der
SKOS-Richtlinien (SKOS:schweizerische Konferenzfür Sozialhilfe) im Dezember2008 hatte in vielen Kantonen auch An-passungen der Handhabung der VUSTzur Folge, sei dies als Leitfaden oder ver-bindlich, wie zum Beispiel im KantonSolothurn ab 1.1.2009 in Kraft gesetzt.Wenn das steuerbare Einkommen Di-rekte Bundessteuer, inklusive Vermö-gensverzehr die Bemessungsgrenze (Ta-belle 1) überschreitet, werden dieBehörden bezüglich Berechnung einerallfälligen Verwandtenunterstützungaktiv. Für die Berechnung der VUST gehtman vom effektiven Einkommen, das
heisst dem Total der Einkünfte(ohne Eigenmietwert), ohne Abzügeund dem jährlichen Vermögensverzehraus, welche zusammen das anrechenba-re Einkommen ergeben. Wird die VUSTfür Verwandte in günstigen Verhältnis-sen geprüft, dann ist folgender, anre-chenbarer Bedarf pro Monat zu Gunstendes Unterstützungspflichtigen geltendzu machen:• 1-Personenhaushalt: 10000 Fr.• 2-Personenhaushalt: 15000 Fr.• plus pro Kind (minderjährig oder in
Ausbildung): 1700 Fr.
VERWANDTENUNTERSTÜTZUNGSPFLICHT Muss die vermögende Bauernfamilie
dafür aufkommen, wenn zum Beispiel Pflegeheimkosten nicht mehr gedeckt sind?
Bei grossen Einkommen und Vermögenswerten prüfen Sozialämter eine finanzielle
Unterstützung. Massgebend sind Einkommens- und Vermögensgrenzen.
Wer kommt dafür auf?
12 4 2010 · UFA-REVUE
Tabelle 1: Bemessungsgrundlage (Fr.)Die SKOS-Richtlinien gehen von folgender Bemessungsgrundlage beziehungsweise -grenze aus: Steuerbares Einkommen bei derDirekten Bundessteuer (nach Abzügen Schuldzinsen, Beiträge Säule 3a, Liegenschaftsunterhalt, etc.), inklusive Vermögensverzehr:Alleinstehende ab 120000.–Verheiratete ab 180000.–plus Zuschlag pro Kind 20000.–(minderjährig oder in Ausbildung)Bei der Berechnung des Vermögensverzehrs gelten die folgendenFreibeträge vom steuerbaren Vermögen:Alleinstehende 250000.–Verheiratete 500000.–plus pro Kind (minderjährig oder in Ausbildung) 40000.–Der anrechenbare, jährliche Vermögensverzehr beträgt z. B. bei einem50-jährigen 1/40 des um den Freibetrag bereinigten Vermögens.
Bei den meisten Bauernfamilien kommt die
Verwandtenunter stützungs-pflicht gemäss ZGB
nicht zum Tragen.
UFA-REVUE · 4 2010 13
MANAGEMENT
Tabelle 2: Fallbeispiel für Verwandtenunterstützung (Fr.)Ein 50-jähriges Ehepaar mit 2 Kindern in Ausbildung erzielt zusammen ein Einkommen aus Lohnausweisen von 100000 Fr. und deklariert ein steuerbares Vermögen von800000 Fr. Der Wertschriftenertrag beläuft sich auf 5000 Fr.Bemessungsrundlage Grenzbetrag Verwandtenbeitrag:Verheiratete 180000.–2 Kinder in Ausbildung 40000.–Grenzbetrag Verwandtenbeitrag 220000.–Unter diesen Einkommens- und Vermögensverhältnissen wird die genannte Familie nicht unterstützungspflichtig und die VUST wird seitens Behörde nicht geprüft.Bei einer Erhöhung des Lohnes (gemäss Lohnausweis) von 100000 auf 239500 Fr. bei gleich bleibendem steuerbaren Vermögen würde der Grenzbetrag der VUST von 220000 Fr. überschritten.Eine Prüfung der VUST berechnet sich wie folgt:Anrechenbares Einkommen:Effektives Einkommen: Lohnausweise 239500.–
Wertschriftenerträge 5000.–+ Vermögensverzehr: steuerbares Vermögen 800000.–
./. Freibetrag 580000.–bereinigtes Vermögen 220000.–1/40-Anteil bereinigtes Vermögen 5500.–
Anrechenbares Einkommen 250000.–Verwandtenbeitrag:Anrechenbares Einkommen 250000.–./. 2-Personenhaushalt mit 2 Kindern (pro Jahr) 220800.–Differenz 29200.–Jährlich zu bezahlender Verwandtenbeitrag (1/2 der Differenz) 14600.–Pro Monat müsste somit die Familie rund 1220 Fr. an Verwandtenunterstützung leisten.
Zieht man vom anrechenbaren Einkom-men den anrechenbaren Bedarf ab, soergibt sich der jährlich zu bezahlendeVerwandtenbeitrag aus der Hälfte derDifferenz, sofern ein Restbetrag übrigbleibt.
Fazit Zusammenfassend lässt sichfesthalten, dass für die meisten Bauern-familien die finanzielle Verwandtenun-ter-stützungspflicht nicht zum Tragenkommt. �
Autorin Eva Bitterli, IngenieurAgronom ETH, ist Treuhänderin beiNebiker Treuhand AG in Sissach (BL)und kann die Handhabung der SKOS-Richtlinien im zuständigen Kanton(Wohnort des zu unterstützendenVerwandten) abklären sowie beiallfälligen weiteren, notwendigenSchritten beraten, wie der Feststellungdes Verwandtenbeitrags. www.nebiker-treuhand.ch
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Aushilfe bei betrieblichen Arbeiten
Abwägen/Nachdenken überbetriebliche Entscheide
Reparaturen/Service-leistungen an Maschinen
Finanzierung von betrieblichen Projekten
bei anderem
werde nicht unterstützt
� Total (Basis: 300)
� Deutschschweiz (Basis: 220)
� Westschweiz (Basis: 80)keine Verwandtschaft/keine Angabe
Die aktuelle repräsen -tative Umfrage wurdevom Marktforschungs -institut TransferPlus AGin Stansstad im Auftragder UFA-Revue im März2010 durchgeführt.
Wollen Sie sich künftigebenfalls an denUmfragen beteiligen?Die nächste Frage -stellung ist aufwww.ufarevue.ch auf -geschaltet. Die Resultatewerden in der nächstenUFA-Revue publiziert.
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Worin unterstützt
Sie Ihre Verwandtschaft?
Bauernfamilien leben oft in engemKontakt mit ihrer Verwandtschaft,also zu Eltern, Schwiegereltern undGeschwistern. Deshalb befragte die
UFA-Revue diesmal in ihrer repräsenta-tiven Monatsumfrage die Landwirte, beiwelchen Angelegenheiten sie von derVerwandtschaft unterstützt werden.Dabei wurden ihnen fünf mögliche Va-rianten vorgelesen. Es waren auchMehrfachnennungen möglich.
Fast zwei Drittel (64%) der Landwirtegeben an, dass sie von ihren Eltern,Schwiegereltern und Geschwistern Un-terstützung erhalten. Dabei kann mehrals die Hälfte (60%) bei den betriebli-chen Arbeiten auf Hilfe zählen. Abernicht nur von Muskelkraft, sondern auchquasi von Geistesblitz profitieren 15%der Befragten. Sie geben an, gemeinsammit den Verwandten über betrieblicheEntscheide nachzudenken. Rund jeder
Achte (12%) erhält Unterstützung beiden Reparaturen und Serviceleistungenan Maschinen. Auch 12 % helfen bei Fi-nanzierungsangelegenheiten, indem siebeispielsweise Familiendarlehen zurVerfügung stellen. Weitere 5% erhaltenin anderen Bereichen Hilfe, wobei spon-tan das Kinderhüten erwähnt wurde.
Neben den 3%, die keine Verwandt-schaft haben oder keine Angabe ma-chen wollten, verbleibt noch ein Drittel(33%), der keine Unterstützung erhält.Teilweise wurde berichtet, dass derKontakt zur Verwandtschaft abgebro-chen wurde, beispielsweise um eine zugrosse Einmischung zu verhindern.
Die liebe VerwandtschaftVergleicht man die beiden Landestei-
le, so zeigt sich, dass die WestschweizerLandwirte im Vergleich zu den Deutsch-schweizern häufiger von ihrer Ver-wandtschaft unterstützt werden. Dabeiliegt die Aushilfe bei betrieblichen Ar-beiten in der Westschweiz höher. Dage-gen fällt die Hilfe bei der Finanzierungin der Deutschschweiz etwas grösseraus als in der Westschweiz.
Diese Umfrage war auch aufwww.ufarevue.ch aufgeschaltet (aller-dings waren dabei keine Mehrfachnen-nungen möglich). Über 41% der Usergaben an, keine Unterstützung durchdie Verwandtschaft zu haben. Am meis-ten Hilfe durch die Verwandtschaft ge-
niessen die User bei betriebli-chen Arbeiten. �
UMFRAGEMANAGEMENT
MarkusStauffer
Das Vermögen kann zu Lebzeitenden Kindern oder dem Nachwuchsvermacht werden, nämlich in Formeines Erbvorbezugs, einer Schen-
kung oder eines Darlehens.
Erbvorbezug Beim Erbvorbezughandelt es sich um eine lebzeitige Zu-wendung eines Vermögenswertes anNachkommen. Diese müssen sich denBetrag nach dem Tod des Erblassers anihr Erbe anrechnen lassen, da der Erb-vorbezug der Ausgleichungspflicht un-tersteht. Die Eltern können Geld, eineLiegenschaft oder andere Vermögens-werte überschreiben. Nach dem Tod desErblassers werden die Geldbeträge zumNominalwert angerechnet. Damit wer-den weder Verzinsung noch Kaufkraft-schwund berücksichtigt. Bei Grundstü-cken ist für die Ausgleichung derVerkehrswert zum Zeitpunkt der Teilungmassgebend. Ein Beispiel: Die Tochterhat vor 15 Jahren von den Eltern100000 Fr. für den Kauf eines Hauseserhalten. Da beim Erbvorbezug Geldbe-träge zum Nominalwert angerechnetwerden, muss die Tochter nur diese100000 Fr. zur Ausgleichung bringen. IhrBruder hat vor 15 Jahren mit einemGrundstück im Wert von 100000 Fr.ebenfalls einen Erbvorbezug erhalten.Hätte sich der Quadratmeterpreis in derZwischenzeit verdoppelt, bestünde eineAusgleichungspflicht von 200000 Fr.
Schenkung Bei der Schenkung wol-len die Eltern dem Kind etwas unent-geltlich zukommen lassen. Sie soll alsoim Erbfall nicht berücksichtigt werden.Schenkungen unterliegen allerdings derAusgleichungspflicht, wenn es sich umZuwendungen mit Ausstattungscharak-
ter handelt, die der Existenz-begründung, -sicherung oder -ver-besserung dienen. Dann werden siedem Erbvorbezug gleichgestellt. Willder Erblasser die Ausgleichungspflichtaufheben, muss er dies ausdrücklich,möglichst schriftlich, erklären. Wennzum Beispiel der Sohn 20000 Fr. für dieGründung eines Unternehmens und dieTochter denselben Betrag für den Kaufeines Autos erhalten, muss beim Erbfallder Sohn mangels anderer Abrede die20000 Fr. zur Ausgleichung bringen, dasie der Existenzbegründung dienten.Die Tochter jedoch muss nichts zur Aus-gleichung bringen, weil sie das Auto nurzum Vergnügen braucht. WurdenPflichtteile verletzt, können diese vonden anderen Erben eingefordert wer-den. Auslagen des Erblassers für dieAusbildung und Erziehung der Kindersind von der Ausgleichungspflicht aus-genommen.
Gemischte Schenkung Eine ge-mischte Schenkung liegt vor, wenn derErblasser seinem Nachkommen eineLiegenschaft oder ein Grundstück unterdem Marktwert verkauft. Wurde keineanders lautende schriftliche Vereinba-rung getroffen, unterliegt der geschenk-te Anteil dem Ausgleich. Dabei ist derVerkehrswert des Hauses zum Zeitpunktder Teilung massgebend.
Darlehen Beim Darlehen handelt essich, auch zwischen Familienmitglie-dern, um eine vertragliche Regelung wie
mit einem Dritten.Je nach Vereinbarung
können die Eltern das Geldmit oder ohne Zins zurückfor-
dern. Ein Darlehensvertrag muss nichtnotariell beurkundet werden, eineschriftliche Vereinbarung ist aber zuempfehlen. Der Unterschied zu den an-deren lebzeitigen Zuwendungen iststeuerrechtlicher Natur: Das Vermögenbleibt im Falle eines Darlehens beimDarlehensgeber. Er muss allfällige Zin-sen als Ertrag ausweisen. Der Darle-hensnehmer, also der Empfänger, darfdie Schuld beim Vermögen und allfälligeZinsen beim Einkommen abziehen. ImGegensatz dazu fallen der Erbvorbezugund die Schenkung ins Vermögen desNachkommen, wofür er Steuern zu ent-richten hat. Im Erbfall stellt das Darle-hen eine Schuld des Darlehensnehmersgegenüber dem Nachlass dar und unter-liegt der Ausgleichungspflicht.
Fazit Eltern können mit ihrem Ver-mögen machen, was sie wollen. Sie kön-nen ihrem Kind einen Erbvorbezug, eineSchenkung oder ein Darlehen gewäh-ren, aber ein Anrecht darauf bestehtnicht. Selbst, wenn eines der Geschwis-tern eine solche Zuwendung erhaltenhat, besteht kein Anspruch der anderenGeschwister auf Gleichbehandlung.
Klare Abmachungen sind unerläss-lich, um später böse Überraschungen zuvermeiden. Um eine Ausgleichungs-pflicht für den Erbfall aufzuheben odereinzuführen, müssen die Eltern eineausdrückliche Erklärung abgeben. Esempfiehlt sich, dies schriftlich zu ma-chen, mit Vorteil in einem Testamentoder in einem Erbvertrag. �
LEBZEITIGE ZUWENDUNGEN Immer
mehr Eltern wollen einen Vermögensanteil schon
zu Lebzeiten übertragen.
Erbvorbezug, Schenkung oder Darlehen
Autor Markus Staufferist Leiter der Agro-Treuhand Seeland AG in Ins (BE). Agro-Treuhänder beraten inerbrechtlichen Fragenund zeigen steuerlicheOptimierungsmöglich-keiten auf. Adressenunter www.satv-asaf.ch
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18 04 2010 · UFA-REVUE
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2009 zeigte Lely erstmals das gezo-gene Scheibenmähwerk «Splendimo460P» ohne Aufbereiter. Das Beson-dere an diesem Modell war derzweigeteilte Mähbalken, der dieVorteile der Arbeitsbreite von4.60m mit einer kompakten Trans-portposition und Bodenanpassungverbindet. Nun bringt Lely eine nochbreitere Version auf den Markt. Miteiner Arbeitsbreite von 5.50m istmit «Splendimo 550P» das breitesteScheibenmähwerk ohne Aufbereiterauf dem Markt. Das von Vermeer,dem strategischen USA-Partner vonLely entwickelte Konzept mit hydro-pneumatischer Entlastung hat einenRahmen, in dem zwei 2.80m breiteMesserbalken versetzt geführt wer-den. Die zwei Mähbalken könnensich unabhängig voneinander bewe-gen, so dass aufgrund des frei be-weglichen Rahmens eine perfekteBodenanpassung gewährleistet ist.
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PS-Klasse
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Grafik: Traktorenzulassungen Schweiz (2009)
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Neues, gezogenes Mähwerk von Lely
Zulassungen bei Transpor-tern und ZweiachsmähernDie Immatrikulationen für das Jahr2009 bei den Zweiachsmähern undTransportern sanken gegenüber demVorjahr um 36, respektive 12 Einhei-ten. Marktführer bei den Transpor-tern ist mit 103 Einheiten Reformvor Aebi mit 69 und Lindner mit 32Einheiten (Totalmarkt: 223 Stück).Bei den Zweiachsmähern schwingtAebi mit 127 zugelassenen Einhei-ten vor Reform mit deren 118 oben-auf (Gesamtmarkt 294) Einheiten.
Umatec Delsberg eröffnetDie Umatec-Werkstätte in Dels-berg, die Kunden aus dem ganzenJura betreut, präsentiert sich in neu-em Kleid. Dank der modernen In-frastruktur können Service- und Re-paraturleistungen professionellerund effizienter ausgeführt werden.Auch für die Mitarbeiter ist der An-und Umbau attraktiv. Sie profitierenvon einem ergonomischen Umfeldmit optimalem Unfallschutz.
Kürzlich präsentierte Emitec, eindeutsches Unternehmen für innova-tive Emissionstechnologie, anlässlicheines Presseworkshops sein paten-tiertes «SCRi»-System für Traktoren,mit dem der Ausstoss von Dieselpar-
Innovative Abgasreinigung
tikeln und Stickoxiden (NOx) glei-chermassen vermindert werdenkann. Mit diesem System werdendie strengen Emissionsanforderun-gen der künftigen Abgasnorm Stufe4 (gültig schrittweise ab 2014) er-füllt, wobei die komplette Abgasrei-nigung unter der Motorhaube zu-sammenfasst ist. Das System nutztzur NOx-Minderung das Verfahrender selektiven katalytischen Reduk-tion (SCR), mit dem kleine Mengender wässrigen Harnstofflösung «Ad-Blue» bedarfsgerecht ins Abgas ein-dosiert werden, das am Ende in dieunschädlichen LuftbestandteileStickstoff, Wasser und Kohlendioxidumgewandelt wird. Neu ist beim«SCRi»-System nun ein kontinuier-lich arbeitender, wartungsfreier Die-selpartikelfilter integriert, der nebender Partikelreduktion auch für dieerforderliche Durchmischung vonAbgas und «AdBlue» sowie für dievollständige Verdampfung der ein-gespritzten Lösung sorgt. Das«SCRi»-System wurde so konzipiert,dass es sich sowohl für den zukünf-tigen Serieneinsatz wie auch für dieNachrüstung eignet. Emitec hat dasVerfahren intensiv an einem Traktormit einem Deutz-Motor «TCD2012» getestet, wobei der Motorauf einen optimalen Treibstoffver-brauch eingestellt werden konnte.
Traktoren: Zulassungsstatistik nach PS-Klassen
Nach wie vor werden in derSchweiz die meisten Traktoren imLeistungssegment von 81 bis100PS in Verkehr gebracht. Dies
zeigt eine detaillierte Analyse derUFA-Revue auf Basis der Zulas-sungsstatistik für das Jahr 2009.Demzufolge wurden von total 2031
zugelassenen Maschinen 781 Trak-toren in diesem PS-Bereich neu im-matrikuliert. Als zweitstärkste Kate-gorie entpuppte sich das Segmentvon 101–120PS mit 448 Traktoren,vor jenem von 61–80PS mit 293Einheiten und dem Bereich121–140PS mit 251 Traktoren. Er-staunlich ist, dass nicht weniger alszwölf Traktoren mit einer Leistungvon über 300PS in der Statistik ver-treten sind. Anzumerken bleibt,dass bei der Einteilung in die PS-Klassen nicht unterschieden wurde,ob die PS-Angabe nach «ISO14396», «ECE R24» oder einer an-deren Norm ermittelt wurde. DieWerte basieren zudem auf Angabender jeweiligen Hersteller.
UFA-REVUE · 4 2010 19
Rapid-Museum eröffnet«35 Jahre hat es gedauert, um mitHilfe von viel Enthusiasmus,Schweiss und Kreativität die Idee ei-nes Landmaschinenmuseums Reali-tät werden zu lassen.» Mit diesenWorten fasste Charles Lüscher dieEntstehungsgeschichte des Rapid-museums im aargauischen Schöft-land zusammen, das Ende März er-öffnet wurde. Anfänglich sei seinProjekt von mancher Seite als Spin-
nerei bezeichnet worden, mit derZeit habe die Idee immer mehr Sym-pathie gewonnen, betonte Lüscherweiter. Das Rapidmuseum zeigt dieganze Entwicklung von der Mitteder 1920er patentierten einachsigenMaschine mit Frontmittelmähbalkenbis hin zum heute gebräuchlichenModell mit Hydro-Antrieb. Das Mu-seum an der Holzikerstrasse 12 istvon April bis Oktober jeden letztenSonntag im Monat von 10 bis 15 Uhrgeöffnet. www.rapidmuseum.ch
KURZMELDUNGENLANDTECHNIK
Mit neuer Beschich-tungstechnik behandeltund in farblich auf -gefrischtem Look:Agrarkipper vonBrantner.
20 4 2010 · UFA-REVUE
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Brantner ist ein Familienunter nehmen,das im Bereich Agrarkipper-, Kommunal -kipper-, Sonderfahrzeugbau, Hallenbausowie im Autohandel tätig ist. Rund 270Mitarbeiter fertigen jährlich gegen 2500Anhänge fahrzeuge (Einachs- und Tan-demkipper, Zwei- und Mehrachs kipper,Muldenkipper, Abschiebe- und Platt-formwagen sowie Transportmulden fürden 3-Punkt-Anbau). In der Schweizwerden Brantner-Produkte von Althausin Ersigen vertrieben.
www.hb-brantner.at, www.althaus.ch
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LANDTECHNIK
Mit dem von der Firma Henkel ent-wickelten Beschichtungsverfahren«ACC 866» (Autophoretic CoatingChemicals) wird durch eine chemi-
sche Reaktion an einer gereinigten Me-talloberfläche eine organische Schichtaus einer Polymeremulsion gebildet.Aufgrund dieser Reaktion entsteht eineextrem hohe Haftung der Grundierungauf der Metalloberfläche. Einzigartig beidieser Oberflächentechnik ist die Bil-dung einer einheitlichen Schicht überdie gesamte Werkstückoberfläche –selbst in schwer zugänglichen Berei-chen, wie beispielsweise in Hohlräu-men. Durch das Autophorese-Verfahrenwird auch ein hervorragender Schutzgegen Kantenkorrosion erreicht.
Vorteile Fotos mit dem Rasterelektro-nenmikroskop belegen einen einheitli-chen, dichten Nassfilm vor der Trock-nung und einen gleichmässigenSchichtverlauf auch bei scharfkantigenGegenständen. So kann die Dispersionselbst komplexe Strukturen gleichmässigbeschichten. Im Unterschied zur Elek-trotauchlackierung können beim «ACC»-
Verfahren röhrenförmige, vormontierteoder verwinkelte Konstruktionen we-sentlich besser beschichtet werden.
Für den Kunden bringt diese moder-ne, aber auch teurere Beschichtungs-technik Vorteile, in dem ein exzellenterKorrosionsschutz von innen und aussenerreicht wird. Zudem ist die Haftung desLacks am Untergrund besser, selbst beimechanischer Beschädigung wird einFortschreiten des Rostansatzes weitge-hend unterbunden. Die Produkte sollenlanglebiger werden und künftig einenhöheren Wiederverkaufswert aufwei-sen. Zwei Argumente, die Brantnerkünftig noch mehr ausspielen möchte.
«Badekur» sichert QualitätBrantner verfügt weltweit über diegrösste «ACC 866»-Anlage mit derWerkstücke bis zu 16.50 m Länge,2.40 m Höhe und 2.40 m Breite behan-delt werden können. Die Bauteile wer-den in einem vollautomatisierten Ver-fahren 14 Mal in Flüssigkeiten mit
chemischen Inhaltsstoffen getaucht.Viel Wert wird bei diesem Verfahren aufdie Reinigung der Metalloberflächengelegt, sind doch elf Tauchvorgänge al-leine diesem Prozess gewidmet. Nachder Reinigung erfolgt die eigentlicheOberflächentechnik in drei Schritten: Imersten Becken wird die Grundierungaufgetragen, im zweiten Becken Über-schüsse abgespült und im dritten Be-cken erfolgt die Vorbereitung für dasEinbrennen. Das Einbrennen erfolgt inHeissluftöfen bei 105° C. Anschliessendwird dann die bekannte 2-Komponen-ten-Acryl-Lackierung appliziert.
Neues Erscheinungsbild Brantnerhat für dieses Verfahren mehr als20 Mio. Fr. investiert und bietet dieseneue Oberflächentechnik für alle Fahr-zeuge an, die ab Juni 2009 bestellt wer-den. Auch optisch kommt es zu einerNeuausrichtung: Der Fahrgestellrahmenund das Plateau werden zukünftig imFarbton «schwarz» lackiert, die Beschrif-tung der Fahrzeuge ist weiss. �
DER LACK FÜR LANDMASCHINEN soll hochwertig in der Optik, robust und
widerstandsfähig sein. Brantner Fahrzeugbau, Westeuropas Nummer Eins im
landwirtschaftlichen Kipperbau, eröffnete kürzlich die weltweit grösste «ACC»-
Beschichtungs anlage und zeigt mit diesem neuen Verfahren, welche Ansprüche
eine zeitgemässe Oberflächenbehandlung erfüllen muss.
Qualität in der Beschichtung
UFA-REVUE · 04 2010 21
FLEXCONTROL + HYDROFLEX = ERHÖHTER BALLENDURCHSATZ
SCHNELLER!
Diese zwei Funktionen, die sich im Namen Hydrofl excontrol verstecken, beziehen sich auf den Hydrofl exboden unter dem Rotor. Der Flex-Teil verhindert Blockaden; der Hydro-Teil verarbeitet diese Blockaden, wenn sie doch vorkommen sollten.
innovators in agriculture
www.lely.com
LANDTECHNIK
Unter dem Leitthema «Traktor – quovadis?» wurde anlässlich der 9. Fachtagung «Landtechnik fürProfis» des Vereins Deutscher Inge-
nieure verschiedene Aspekte der Trak-torenentwicklung diskutiert. Insbeson-dere kam dabei das Spannungsfeld sichverändernder Betriebe und Rahmenbe-dingungen zur Sprache, wobei in die-sem Zusammenhang Fragen, wie wel-chen oder wie viel Traktor ein Betrieb inZukunft brauchen wird, interessierte. Ei-nig waren sich sowohl Referenten wieTeilnehmer darüber, dass der Standard-traktor auch in Zukunft die universelleLeitmaschine auf dem landwirtschaftli-chen Betrieb sein wird.
Wirrwarr der LeistungsangabenIn einem ersten Referat wurde der ei-gentlich skandalöse Zustand, wie dieHersteller in ihren Prospekten mit dem
Thema Leistungsangaben umgehen,thematisiert. So ist die einfache Frage,wie viel Leistung ein Traktor denn wirk-lich aufweist, kaum mehr korrekt zu be-antworten. Die Motorenentwicklunghat dafür gesorgt, dass neben der Nenn-leistung bei Nenndrehzahl auch nochKonstant-, Über- und Boostleistungenabgeboten werden. Hinzu kommt, dassder Gesetzgeber mit neuen Normen aufdiese Leistungen regiert hat. Neben«ISO 14396» (ohne Nebenaggregate,daher die höchste Leistung aufweisend)und «ECE R 24» (mit Nebenaggregaten)gibt es mittlerweile noch vier weitereNormen. Marketingstrategen nutzendies und suchen sich jene Werte heraus,die für ihre Produkte am besten sind.Die Hersteller werden aufgefordert,künftig die Leistungsangaben nach «ISO14396» und «ECE R 24» aufzuschlüsselnsowie auch die Angabe der Zapfwellen-leistung (wieder) einzuführen.
Abgasnormen bindet Kapazitä-ten Die Umsetzung künftiger Abgas-normen (Stufe 3b und Stufe 4, je nachMotorleistung treten diese ab 2011, res-pektive ab 2014 in Kraft) beschäftigt dieEntwicklungsabteilungen der Traktoren-hersteller momentan intensiv. Manspricht davon, dass rund 60 % der personellen Kapazitäten (und auch derfinanziellen Mittel) dafür benötigt wer-den. Da und dort wird deshalb bemän-gelt, dass wegen dieser Abgasgeschich-te zuwenig für wirklich innovativeNeuerungen gemacht wird.
Fakt ist jedoch, dass der Gesetzgeberdiese neuen Normen vorschreibt, alsomüssen sie auch umgesetzt werden.Während frühere Normen vorwiegendüber innermotorische Massnahmen er-
reicht werden konnten, sind für die Ein-haltung der Stufe 3b erstmalig Abgas-nachbehandlungssysteme notwendig.Grundsätzlich gibt es dazu zwei ver-schiedene Technologien, einerseits dieSCR-Systeme mit der katalytischen Eli-mination der Stickoxide, anderseits derPartikelfilter. Bei der SCR-Technik wirdüber eine optimale Gemischaufberei-tung, hinreichende Brenndauer und ho-he Verbrennungstemperaturen bereitsinnermotorisch die Partikel auf ein Mi-nimum reduziert. Der so resultierende,höhere NOx-Ausstoss wird mit einerHarnstoff-Lösung über einen SCR-Kata-lysator aussermotorisch abgefangen.Der Wirkungsgrad steigt, dafür ist einzweiter Tank für die Harnstoff-Lösung(«Adblue») erforderlich.
Anders funktioniert hingegen die Par-tikelfiltermethode: Da wird die Verbren-nung so abgestimmt, dass keine Nach-behandlung hinsichtlich derNOx-Grenzwerte notwendig ist. Mit ei-ner gekühlten Abgasrückführung wer-den die Stickoxide reduziert, der höherePartikelausstoss muss dann über einenentsprechenden Filter abgefangen wer-den.
Umsetzung der Zugleistung DieLeistungsgewichte (kg/PS) der Stan-dardtraktoren sind in den letzten Jahrenstetig gesunken. Bei eher kleinen Trak-toren und für leichte Arbeiten sicher einPluspunkt, bei grösseren, leistungsstär-keren Traktoren stellt sich aber dann dieFrage, wie die vorhandene Leistungmöglichst schlupffrei auf den Bodenübertragen werden kann.
Die Lösung liegt in einer zusätzlichenBallastierung des Traktors, was mit Was-serfüllung in den Reifen, Front-, Heck-
«LANDTECHNIK FÜR PROFIS» heisst die jährliche Tagung des Fachbereichs
«Agrartechnik» des Vereins Deutscher Ingenieure. Heuer beschäftigten sich
rund 300 Personen aus Wissenschaft, Industrie und der landwirtschaftlichen Praxis
mit der Frage, wohin die Entwicklung der Traktoren gehen wird und welche
Potenziale sowie Herausforderungen künftige Innovationen beinhalten könnten.
Traktor bleibt Universalmaschine
22 4 2010 · UFA-REVUE
Zwei, die sich verstehen!?Ein steiniger Weg beschreitet die Standardisierung der Kommunikationzwischen Traktor und Anbaugerät. Zwar wurde bereits vor Jahren mit dem «Isobus» (ISO 11783) eine Norm geschaffen, doch dieKompatibilität zwischen den verschiedenen Herstellern ist noch nichtgegeben. Nun soll etwas Bewegung in die Sache kommen. So habensich in der Herstellervereinigung «AEF» namhafte internationale
Hersteller zusammengeschlos-sen und nehmen sich inverschiedenen Arbeitsgruppenmit höchster Priorität derBehebung bestehenderFunktionsprobleme an.
Mit Amazone, Grimme, Krone,Kuhn, Lemken und Rauchhaben sechs Gerätehersteller
den Verein «Competence Center Isobus» (CCI) gegründet undversuchen so, die an Isobus gestellten Anforderungen in marktgerechteLösungen mit stabiler Technik und bedienungsfreundlichem Handlingumzusetzen.
www.aef-online.org, www.cc-isobus.com
UFA-REVUE · 4 2010 23
LANDTECHNIK
oder Radgewichten oder via Gewichts-verlagerung am Oberlenker erreichtwerden kann. Eine Ballastierung, sie er-höht die Kontaktfläche des Reifens zumBoden, hat aber stets den Nachteil, dasszusätzliche Massen beschleunigt undabgebremst werden müssen. Zudemkönnen Unwuchten am Rad auftreten,die bei höheren Geschwindigkeiten dasFahrverhalten beeinflussen. Zusatzge-wichte sollten deshalb so konzipiertsein, dass sie für Transportarbeiten raschdemontiert werden können.
«Hochspannung» Auf der Suchenach sparsameren, aber auch ef-
fizienteren Antriebssystemenhaben die Ingenieure den
dieselelektrischen An-trieb im Visier. Da-
bei wird die vomDieselmotor,
der unab-
hängig von Last und Fahrgeschwindig-keit mit einer konstanten Drehzahl läuft,erzeugte mechanische Energie durch ei-nen Generator in elektrische Energieumgewandelt. Elektromotoren wandelndie elektrische Energie ihrerseits wiederin mechanische um. Wird elektrischeEnergie zurück gewonnen (z.B. beimBremsvorgang), zwischengespeichertund anschliessend dem Antriebssystemwieder zugeführt, spricht man von ei-nem Hybridantrieb.
An der Tagung wurde die Meinungvertreten, dass sich die Frage, ob elek-trische Antriebe in der LandwirtschaftEinzug halten werden, gar nicht mehrstellte, sondern nur noch wie schnell. Ge-rade für die Hersteller von Anbaugerä-ten ergeben sich mit einem elektrischenLeistungsnetz im Hochvolt-Bereichneue Perspektiven. So ist die Leistungs-verteilung im Gerät einfacher, der An-trieb kann bedarfsabhängig erfolgenund der Wirkungsgrad ist höher. Nichtganz unerheblich sind jedoch die Gefah-ren im Umgang mit elektrischer Energie.
Ein Punkt, der vom Ge-setzgeber einerseits,
anderseits aberauch vom Land-maschinenhandel
in der Ausbildungseiner Fachkräfte noch
zu bearbeiten ist.
Wie viel Traktor ist nötig? DieAnforderungen an einen Traktor habensich in den letzten Jahren konstant ver-ändert. So verlangt der professionelleLandwirt in Westeuropa generell denhöchsten technologischen Standard.Das ist auch jener Markt, wo innovativeKonzepte meist zuerst eingeführt wer-den. Aber es gibt selbst in gut etablier-ten Märkten immer wieder Kunden, dieeinfache Traktoren nachfragen.
So herrscht insbesondere im Leis-tungssegment von 50 bis 100 PS diegrösste Vielfalt, weil in dieser nach wievor am meisten nachgefragten Katego-rie die Anforderungen der weltweitenMärkte extrem auseinander gehen. VomBilligtraktor aus China bis zum stufenlo-sen High-Tech-Gerät wird in diesemSegment beinahe alles gewünscht. Eingutes Beispiel, wie man diesen Anforde-rungen gerecht werden kann, bildet dieneue Baureihe «5» von John Deere, dievom einfachsten Plattformtraktor inBlockbauweise mit einem teilsynchroni-sierten 9Vx3R-Getriebe über verschie-dene Zwischenstufen bis hin zum Voll-rahmentraktor mit Commonrail-Motor,4-stufiger Lastschaltung und Komfort-kabine nahezu alle Anforderungen desMarkts abdeckt.
Bei der Frage nach dem «wie vielTraktor» ist die gewünschte, respektivenotwendige Ausstattung von Wichtig-keit. Integrierte Komponenten, wie bei-spielsweise die Heckzapfwelle, könnennur sehr schwer weggelassen werden,bei anderen ist dies einfacher. Es ist je-doch zu berücksichtigen, dass der Wie-derverkaufswert extrem sinken kann,
wird ein Traktor zu individuellzusammengesetzt. So ge-
sehen ist die beim Kauferreichte Kostenerspar-nis zu relativieren. �
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Innerhab des VDI(Verein DeutscherIngenieure) gibt es denFachbereich «Agrar -technik», der sich seinerihrer Tradition auf Max Eyth (1836–1906),«Vater der modernenLandtechnik», beruft.Der Fachbereich führtregel mässig die Tagung«Landtechnik für Profis»durch.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
Der Traktor wird auch künftigdie Universalmaschine auf demlandwirtschaftlichen Betriebsein.
Praxisstimme zum Steyr «4110 Profi Classic»
24 4 2010 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK
Steyr hat vor rund einem Jahr einekostengünstige «Profi»-Baureihemit der Bezeichnung «Profi Classic»auf den Markt gebracht – speziell
konzipiert für den grösseren, gemisch-ten Betrieb. Augenfälligste Unterschie-de zur konventionellen «Profi»-Baureihesind die bei der «Classic»-Ausführungserienmässig verbaute Niedrigdachkabi-ne und die einfachere Motortechnik(ohne Common-Rail und ohne zusätzli-che Leistungsabgabe «Power Plus»). An-sonsten unterscheiden sich die beidenAusführungen kaum, respektive könnenmittels Optionen entsprechend gleichausgestattet werden.
Als Motor kommt beim «4110 ProfiClassic» von Steyr ein 4-Zylinder Diesel-aggregat mit 4.5 l Hubraum, mechani-scher Kraftstoffeinspritzung, Turboladerund Ladeluftkühlung zum Einsatz. DieLeistung beträgt satte 112PS (nach ISO14396).
Getriebe Standardmässig gibt esbeim Steyr «4110 Profi Classic» das 2-fache Lastschaltgetriebe mit 24x24Gängen in drei Gruppen. Als Option istjedoch auch das vollsynchronisierte, 8-stufige Lastschaltgetriebe mit Power-shuttle und 16x16 Gängen verfügbar.Besonderes Kennzeichen dieses Getrie-bes ist die elektronische Überwachungder Schaltstufen zum automatischenHoch- und Runterschalten im Feldmo-dus (über 3 Gänge) sowie im Strassen-modus (über 9 Gänge). Dank dieserTechnik kann sich der Fahrer im Ackervoll auf das Anbaugerät und die auszu-führende Arbeit konzentrieren oder aufder Strasse das Gefährt wie einen PKWmit Automatikgetriebe lenken. Eben-falls als Option ist ein Kriechganggetrie-be erhältlich, das eine Minimalge-schwindigkeit von 190m/h bietet. Alsweitere Option bietet sich ein auf40m/h reduziertes 50km/h-Getriebemit zusätzlichem 17. (Spar-)Gang an.
Die Zapfwelle ist mit einer Sanftan-laufsteuerung versehen, die für ein all-mähliches Hochdrehen bei schwerenAnbaugeräten mit hohen Massenkräf-ten sorgt. Die optional verfügbare
Das 8-stufige Last-schaltgetriebe mit
16x16 Gängen kannoptional um einen
Gang erweitertwerden, damit man –
besonders bei Transportfahrten –
Treibstoff sparen kann.
STEYR «4110 PROFI CLASSIC» Vor einem Jahr lancierte Steyr mit der Serie «Profi
Classic» drei besonders budgetfreundliche Modelle im Leistungssegment von 112 bis
141 PS. Diese auf Basis der «Profi»-Modelle konzipierte Baureihe eignet sich wegen der
vielseitigen Einsatzmöglichkeiten vor allem für grössere Mischbetriebe.
Für grössere Mischbetriebe ideal
PRAXISTEST
Franz Maier bewirtschaftet zusammen mitseiner Frau im Rennental bei Raperswilen(TG) einen 44 ha umfassenden Betrieb mitAckerbau und Milchwirtschaft. Im Herbstletzten Jahres ersetzte Maier einen 23Jahre alten Steyr «8090» mit 90 PS undüber 10 000 Betriebsstunden durch den«4110 Profi Classic».
Da beim «alten» Steyr nie Reparaturen amMotor zu machen waren und zudem eingutes Eintauschangebot vorlag, stand einMarkenwechsel nicht zur Diskussion. Sogelangte Franz Maier mit der Frage «ichbrauche einen neuen Traktor, was hast du
für meinen Betrieb?» an seinen Händler,dessen Antwort ein Steyr «4110 ProfiClassic» mit Fronthydraulik und –zapfwellesowie mit einem Getriebe mit 8-facherLastschaltung lautete.
Zur Debatte standen zwar auch die beidenanderen Modelle der «Classic»-Serie, dochdiese 6-Zylinder-Traktoren waren für Maierdann doch etwas zu lang, mit entsprechen-den Nachteilen in der Wendigkeit (undauch im Treibstoffverbrauch). Neben mehrLeistung weist der neue Traktor imVergleich zum Vorgänger auch eine etwasbreitere Bauweise auf, weshalb Maier
gleichzeitig ein neues, 3.50m breitesFrontmähwerk mit Aufbereiter anschaffte.Mittlerweile hat Maier rund 150h Stundenmit dem neuen Traktor absolviert. Dereigentliche Härtetest, nämlich dieFrühjahrsbestellung der Ackerflächen sowiedie Futterernte stehen zwar noch bevor.«Der Traktor hält, was er verspricht», lautetdas vorläufige Fazit von Maier.
So überzeugte die Zugkraft beim Test aneinem 4-Schar-Pflug sowie die Zug- undZapfwellenleistung im Betrieb mit demSilierladewagen (32 Messer). Besondersaufgefallen ist Maier die komfortable
UFA-REVUE · 4 2010 25
LANDTECHNIK
Frontzapfwelle ist wie die Front -hydraulik vollkommen in die Kon-struktion integriert.
Das Heckhubwerk und die mecha-nischen Zusatzsteuergeräte werdenvon einer Konstantpumpe mit einerFörderleistung von 80 l/min ange-trieben (optional ist auch eine Pum-pe mit Druck-Mengensteuerung und113 l/min möglich). Eine elektroni-sche Hubwerksregelung (EHR) mitSchwingungstilgung gehört ebenfallszum Serienumfang, was den Traktorinsgesamt zu einer Maschine mit in-teressantem Preis-/Leistungsverhält-nis macht. �
PRAXISTEST
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur
In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest»Berichte über landwirtschaftlicheMaschinen. Die Interviewpartner,respektive Eigentümer dieserMaschinen, werden jeweils inZusammenarbeit mit den entspre-chenden Herstellern oder Importeu-ren ausgesucht.
www.case-steyr-center.ch
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SteckbriefSteyr «4110 Profi Classic»
Motor: 4.5 l Turbo-Motor mitLadeluftkühlung und mechanischerEinspitzung, 4 Zylindern und 112PS(82kW) Nennleistung bei 2200Umin(nach ISO 14396). MaximalesDrehmoment: 510Nm bei1250Umin. 176 l Treibstoff-Tank.
Getriebe: 8-faches Lastschaltgetriebemit Powershuttle, 16x16 Gänge (mitKriechgängen 32x32).
Zapfwelle: 540/540E/1000, elektro -hydraulisch geschaltet. Frontzapf -welle: 1000 (optional).
Hydraulik: 80 l/min mit Konstant-pumpe, 113 l/min mit Druck- Mengensteuerung (CCLS) auf Wunsch.4 mechanische Steuergeräte hinten,2 mittig montiert. 7864kg Hubkraft(Heck), 3700 Hubkraft (Front).
Masse: Leergewicht: 4790kg.Zulässiges Gesamtgewicht: 9000kg.Länge: 4.292m. Radstand: 2.412m.Höhe: 2.876m. Wendekreis: 8.10m.
Kabine mit Niedrigdach und demserienmässigen Hochsichtfenster. Diehalbautomatische Bedienung desGetriebes – «wenn man von einerkonventionellen H-Schaltung herkommt, zwar etwas gewöhnungsbe-dürftig» – findet Maier eine saubereSache.
Einzig beim Radeinschlag vermisse ersein Vorgängermodell doch etwas,aber dies sei halt ein Kompromiss fürdie Mehrleistung und bessereBereifung (600/65R38 hinten,480/65R28 vorne), betont Maier.
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Kompakt und Kraftvoll
höhe 6.05m bei einer Hubkraft von3000kg. Die Allradlenkung ist idealfür den Arbeitseinsatz. Das Maschi-nenkonzept ermöglicht einen Wen-deradius von 3.60m. Damit rangiert
Neu von Maraton: Abschiebewagen
Der Maraton Abschiebewagen«Profi-Press» setzt neue Massstäbein der Transporttechnik. Die Bause-rie beinhaltet Modelle von 18 bis23 t Gesamtgewicht beim Tandem-beziehungsweise 33 t beim Tridem-abschiebewagen. Das Ladevolumenliegt zwischen 32 und 50 m³. DieGanzstahlwanne mit den grosszügigdimensionierten und voll ver-schweissten Rungen bietet eineausserordentliche Stabilität, so dassverschiedenste Ladegüter vorge-presst werden können. In die Ab-schiebewand ist auch ein Boden-segment integriert. Am Schluss desAbschiebevorgangs wird dieses Bo-densegment angekippt, so dass ei-ne vollständige Entleerung des Wa-gens in jedem Fall gewährleistet ist.Durch die geschickte Anordnungder Abschiebeeinheit wird relativwenig Hydrauliköl benötigt. AlleAbschiebewagen von Maraton
sind mit einem vollverzinkten Chassis versehen. Da ist eine langeLebensdauer vorprogrammiert. Ver-schiedenste Fahrwerkskonfiguratio-nen sind lieferbar, so dass auch in-dividuelle Kundenwünsche erfülltwerden können.
man schnell auf kleinstem Raumund wendet sicher in einem Zug.Zusätzlich kann zwischen echtemHundegang sowie Vorderachslen-kung geschaltet werden. Ein opti-maler Fahrkomfort erhält man auchbei Strassenfahrten bis 40km/hdank der Schwingungsdämpfung imTeleskoparm. Die Leistung des neu-en «Scorpion» kann zwischen 58und 74.5kW (79/101PS) gewähltwerden. Mit einer Maschinenhöhevon 2210mm (Bereifung 405/70-20AS) und einer Breite von 2250mmkommt man auch in enge Gebäudeund Stallungen. Mehr Details zumneuen «Scorpion 6030 CP» beim Ih-rem Claas-Partner.
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Unter dem Motto «kompakt undkraftvoll» wurde die «Scorpion»-Baureihe der Teleskoplader vonClaas um ein weiteres Produkt er-weitert. Der neue «Scorpion 6030CP» bietet alle bekannten Vorteileder Baureihe und neu noch vielmehr. So beträgt die maximale Hub-
Neue John Deere «5E»-Traktoren
tungen von 70–100PS (97/68EC),die mit mechanischer Einspritzung,Turbolader und Ladeluftkühlungausgerüstet sind. Abgesehen von re-duzierten Abgaswerten und niedri-gem Kraftstoffverbrauch warten die-se Kraftpakete mit 2% Überleistungund einem Drehmomentanstieg von34% auf. Je nach Einsatzspektrumbietet John Deere drei unterschied-liche Getriebevarianten an:• 32/16-Gang PowrReverser-
Getriebe mit 2-stufiger Lastschaltung
• 16/16-Gang PowrReverser-Getriebe
• 16/16-Gang Synchrongetriebe.
Wahlweise sind für die 5M-Trakto-ren auch ein Kriechganggetriebe(Minimalgeschwindigkeit 300m/h)sowie ölgekühlte Kupplungen ver-fügbar.
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Mit ihren kompakten Abmessungenund vielfältigen Ausrüstungsmög-lichkeiten eigenen sich diese Trakto-ren besonders für den Einsatz aufkleineren und mittleren Viehbetrie-ben. Ob es um Futterverteilung,Frontladerarbeiten, Mäharbeiten,Ballenpressen, Transportarbeitenoder das Düngerstreuen geht, dieneuen John Deere «5M»-Traktorensind hierfür die richtigen Partner.Vor allem die exakt abgestimmtenFrontladerlösungen aus eigenemHause bieten als Systemlösung ech-ten Mehrwert. Ausgestattet sind die Modelle mit 4.5 l John Deere«PowerTech M»-Motoren mit Leis-
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UFA-REVUE · 4 2010 27
Rechtzeitig zur Werksausstellunglanciert Lindner mit dem «Geotrac74» und «84» zwei neue Modelle
der Serie 4, später folgt dann noch dieAbrundung nach unten mit dem «Geo-trac 64». Zusammen mit dem im letztenHerbst vorgestellten «Geotrac 94» wer-den diese neuen Traktoren als «Serie 4Alpin» bezeichnet, speziell für die alpineBerg- und Grünlandwirtschaft konzi-piert. In diesem Bereich ortet das Unter-nehmen eine grosse Nachfrage nachkompakten, wendigen und leichtenTraktoren. Der «Geotrac 84» geht ab Ju-ni 2010, die Modelle «74» und «64» ge-hen ab Juli 2010 in die Produktion.
Überblick Der «Geotrac 84» ist durchseine Bauweise (Höhe unter 2.50m, Ei-gengewicht 3380kg) ein ideales Fahr-zeug für steiles Gelände. Das Modellleistet mit dem 4-Zylinder-Commonrail-Motor von Perkins 92PS. Als Getriebekommt ein zweifaches Lastschaltgetrie-be mit 16x16 Gängen zum Einsatz.
Der «Geotrac 74» – er wird Nachfol-ger des legendären «Geotrac 73» – leis-tet 78PS, wobei als Motor ein 3-Zylin-der-Aggregat von Perkins verbaut ist.Serienmässig kommt ein vollsynchroni-siertes Wendegetriebe mit 16x8-Gän-gen zum Zuge. Das Eigengewicht be-läuft sich auf 2950kg, die maximale
Höhe beträgt 2.30m. Aufgleicher Basis ist der «Geotrac
64» aufgebaut, allerdings noch etwaskompakter als der «Geotrac 74» kon-struiert. Der «Geotrac 64» ist mit einerabgesenkten Kabine ausgestattet undweist einen Mitteltunnel auf, was einennoch niedrigeren Schwerpunkt gewähr-leistet.
Neues Effizienzprogramm Beiden neuen Modellen hat Lindner zahl-reiche Elemente seines «efficient powerprogram» (epp) umgesetzt. So sind dieTraktoren mit Commonrail-Motoren miteinem praktischen Verbrauchsrechnerausgestattet, die 4-fach-Zapfwelle sorgtdafür, dass die Drehzahl an die jeweili-gen Anbaugeräte angepasst wird, undder eingebaute Visco-Lüfter hilft beimEnergiesparen, denn er schaltet sichebenso wie die Getriebeölkühlung nurbei Bedarf zu. Auch bei der Hydraulikwird die Effizienz dank getrenntem Öl-haushalt gross geschrieben. �
LINDER komplettiert mit den Modellen «64», «74» und «84» seine Serie 4 der
«Geotrac», die nun insgesamt sieben Typen umfasst und einen PS-Bereich von 78 bis
126 abdeckt. Gleichzeitig wurden diesen neuen Modellen wesentliche Elemente
des «efficient power program» eingebaut, mit dem der österreichische Hersteller seine
Fahrzeuge punkto Verbrauch und Effizienz weiter optimieren möchte.
Neue Modelle mit Effizienzschub
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Der Schweizer Marktfür Lindner wird vonSebastian Müller AGvon Rapid Technicbearbeitet. Die aktuelleModellübersicht«Geotrac» steht zumDownload aufwww.ufarevue.ch(Leserservice) bereit.
www.lindner-traktoren.atwww.sebastian-mueller.chwww.rapid.ch
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Bei den neuen «Geotrac» ist ein Zentral-Infoboard mit IBC-Display eingebaut.
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Neuheit Geotrac 94
102 PS, Shuttle
Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
Silomais früh säen2009 ist in Deutschland eine Ver-suchsserie durchgeführt worden,um den Einfluss von Saattermin undSaatdichte auf den Silomais-Ertragzu eruieren. Die Fausregel «je früher,desto besser» bleibt gültig. Auf einehohe Saatdichte reagiert der Maismit einem starken Wachstum undhöheren Erträgen, aber die Reifeund die Qualität werden negativbeeinflusst. Allerdings verfügenspäte Saaten besonders in günstigenLagen über Leistungsreserven. Es istwichtig, nicht zu früh zu ernten, weilspäte Saaten enorm von den letztenVegetationstagen profitieren. Wäh-rend einer kurzen Periode wächstder Mais enorm und kann noch um20 dt/ha an Trockensubstanz zule-gen. Mais ist eine Kultur, die nichtbestockt und eine zu schwacheDichte kann sich in einem Ertrags-verlust auswirken. Im Falle einerspäten Saat kann eine Verringerungder Saatdichte die Nachteile nurzum Teil kompensieren. Die Ver-suchsresultate entsprechen derLehre «pro Woche Rückstand einePflanze weniger pro Quadratmeter.
Clothianidin bleibt weiter-hin zugelassenProdukte mit Clothianidin zur Be-handlung von Saatgut sind in derSchweiz auch 2010 zugelassen. DerStänderat hat die Motion von MayaGraf (Grüne, Baselland), wonachdieses Insektizid hätte verbotenwerden sollen, abgelehnt. Aller-dings hat der Ständerat den Bundes-rat aufgefordert, die Form der An-wendung von Clothianidin unter dieLupe zu nehmen. Bereits 2009 hattedas Bundesamt für Landwirtschaftverschiedene Versuche in Auftraggegeben, um die Einführung stren-gerer Vorschriften bei der Saat zuprüfen (Deflektoren, Qualität derSaatgutbehandlung). Dabei zeigtensich unter Einhaltung der Anwen-dungsempfehlungen keine negati-ven Einflüsse von gebeiztem Saatgutauf die Bienen. Trotz allem gilt es,Vorsicht zu üben, besonders in derNähe von blühenden Pflanzen.
Gentech-MoratoriumverlängertDer Ständerat hat das Moratoriumfür gentechnisch veränderte Tiereund Pflanzen in der Landwirtschaftum drei Jahre verlängert und ist da-mit dem Vorschlag des Bundesratesgefolgt. Bis 2013 soll die Wissen-schaft im Rahmen des nationalenForschungsprogramms «NFP 59»nun noch Zeit haben, um offene Fra-gen rund um die Gentechnik imAgrarbereich zu klären.
«Swiss granum» hat die Übernahme-bedingungen für die Ernte 2010festgesetzt. Die wichtigste Ände-rung ist die Erhöhung des maxima-len Feuchtigkeitsgehalts für Eiweiss-pflanzen von 12.5 auf 13.5%.Gemäss neuen wissenschaftlichenErkenntnissen scheint ein Feuchtig-keitsgehalt von 13.5% zu einerWasseraktivität von weniger als65% (bei 20°C) zu führen. Dies en-tspricht der anerkannten Norm fürdie Lagerung auf internationalerEbene. Ein weniger strenger maxi-maler Feuchtigkeitsgehalt wird die
Trocknungskosten für die Eiweis-serbsen reduzieren. Das dürfte dieAttraktivität von Eiweisspflanzen fürdie Produktion erhöhen, ohne nega-tive Auswirkungen auf die Lage-rungsfähigkeit zu haben.
Ein Antrag zur Skala der Hektoliter-gewichte (HLG) für Gerste war Ge-genstand einer vertieften Diskussionin der zuständigen Kommission von«Swiss granum». Einige finden, diegeltende Skala fördere die Qualitätder Gerste (hohes HLG) im Hinblickauf die Schweinefütterung nicht ge-nug. Andere wiederum denken, derjetzige Preisunterschied zwischenFutterweizen und Gerste erlaubekeine Erhöhung der Zuschläge.Schliesslich beschloss man, dieserFrage im Herbst noch vertieft nach-zugehen. www.swissgranum.ch
Gezielt düngen dank N-TestVia N-Test lässt sich der Chlorophyll-gehalt der Blätter messen und dieStickstoffversorgung des Getreidesfeststellen. Anhand der gemessenenWerte kann die Stickstoffdüngunggezielt auf den Bedarf der Kultur ab-gestimmt werden. Ein N-Test istrasch durchgeführt und auch ausser-halb der Parzelle möglich. Mehr Informationen rund um den N-Testerhalten Sie bei der Landor (Gratis-Beratungstelefon 0800 80 99 60)oder in Ihrer LANDI.
RessourcenvergleichDie landwirtschaftliche Nutzflächepro Bewohner ist in der Schweiz sie-benmal kleiner als in Europa undviermal geringer als im weltweitenVergleich. Während die bewirt-schaftbaren Flächen weltweit wach-sen, nehmen sie in der Schweiz undin Europa ab. Die Schweiz verfügtüber dreimal mehr Wasser pro Hek-tare als europäische Staaten und gar37mal mehr als der globale Durch-schnitt. Hier zu Lande wird proFläche dreimal mehr Dünger einge-setzt als im weltweiten und 1.5malmehr als im europäischen Vergleich.Die Anzahl Arbeitskräfte pro Flächeist höher als in den anderen LändernEuropas, aber tiefer als auf weltwei-tem Niveau. Hoch liegen in derSchweiz die Erträge aus den Pflan-zenbaukulturen, wobei die geringeverfügbare Fläche die Produktionpro Einwohner limitiert.
Mit der anstehenden Erbsensaatwird auch der Blattrandkäfer wie-der zum Thema. Dieser vor allemin der Nacht aktive Schädling kannbedeutende Ertragsverluste verur-sachen.
Seine Präsenz lässt sich anhandvon Frassschäden an den Blätternfeststellen. Aber Blattfrass stelltnicht die Hauptbedrohung dar.Gefährlicher sind die Larven imBoden. Sie können das Wachstumder Pflanzen deutlich beeinträch-tigen. Denn die Larven ernährensich von den Wurzelknöllchen derPflanzen und stören so die Stick-stoffversorgung. Die Adulten ver-lassen die Winterunterkunft vonMärz bis April. Milde und trocke-ne Winter sowie der Anbau vonLeguminosen fördern die Blatt-randkäfer.
Gefährdet für einen Befall sindvor allem die Erbsen, aber auchandere Leguminosen wie Acker-bohnen, Luzerne oder Wickenkönnen betroffen sein. Möglich istebenfalls ein Befall der Wintererb-sen im Frühling. Auszählungen (10x5 Pflanzen) müssen frühstattfinden, damit die Bekämp-fung vor Erscheinen der drittenBlattetage erfolgen kann. Die Be-kämpfungsschwelle ist erreicht,wenn mehr als fünf Frassstellenpro Doppel-Blättchen auf der ers-ten Blattetage vorhanden sind.Für den Insektizideinsatz gegenBlattrandkäfer braucht es eineSonderbewilligung vom Kanton.
Wie schlimm ist
der Blattrandkäfer?
28 4 2010 · REVUE UFA
Übernahmebedingungen für die Ernte 2010
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PiusEberhard
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Fr. / 100 kg
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Grafik 2: Abrechnungspreise/Richtpreise Mahlgetreide 2009Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen
Top Klasse 1 Klasse 2 Biskuitweizen Roggen
Ø Produzentenrichtpreise swiss granum 2009
Ø Abrechnungspreise «Suisse Premium» 2009
Ø Abrechnungspreise «Suisse Garantie» 2009
Ø Lagergeld an die Sammelstellen
PFLANZENBAU
Die Richtpreisverhandlungen fürdie Ernte 2009 standen unter demEindruck der geplanten Zollsenkungauf Import-Backmehl im Herbst
2009. Die Ankündigung einer Verschie-bung dieses Vorhabens durch die Bun-desstellen im September kam spät, ver-
mochte aber den dadurch zusätzlichenPreisdruck der Verarbeiterseite zu redu-zieren. In der Folge wurde das Marktge-schehen durch den Importmarkt be-stimmt. Die hohe Verfügbarkeit vonHochqualitätsweizen in Deutschlandund Österreich führte zu einer fallendenPreiskurve am physischen Markt. Sokostete der Klasse Top vergleichbarerElite- oder Premiumweizen im Sommer2009 ca. Fr. 51.00/100 kg franko Gren-ze, im Frühjahr 2010 lediglich nochrund Fr. 46.00/100 kg. Unterstützt wur-de diese Entwicklung durch den Wert-verlust des Euros. Auch die Warenter-minbörse Euronext in Paris bildet diesenTrend gemäss Grafik 1 ab.
Anspruchsvolle Vermarktung Ge -mäss Erhebung von «swiss granum»wurden mit der Ernte 2009 gegen430000t Mahlweizen, gut 14000tMahlroggen sowie etwa 13500t Mahl-dinkel eingeliefert. Diese Ausgangslageveranlasste den Getreideproduzenten-verband, den Markt mit drei Deklassie-rungen von rund 35000t Mahlweizenphysisch zu entlasten. Über die ganzeKampagne gaben die im Mehrjahresver-gleich tiefen Feuchtklebergehalte beiMahlweizen zu reden. Diese Problema-tik wird verstärkt in die künftige Sorten-wahl und die Qualitätsselektion in derSammelstelle einfliessen. In den Win-termonaten wurden die Marktteilneh-mer durch die Angebotsverhältnisse beiLabelgetreide überrascht. Während dieProduzentenseite Kürzungen von Ver-tragsmengen für die Ernte 2010 hinneh-men muss, ist die Überversorgung imAbsatzmarkt spürbar. Es stellt sich dieFrage, welche Auswirkungen diese Ver-änderungen im Markt haben werden.
Die preisliche Konkurrenzierung durchImportgetreide sowie die momentaneAngebotssituation im Inland schlagensich in den Markterlösen nieder. Dankverlässlicher Beziehungen zu den Verar-beitern konnten die verfügbaren Men-gen der Hauptklassen im «System Maxi»restlos an die Mühlen sowie eine limi-tierte Menge an die eigene Mischfutter-produktion abgesetzt werden. fenacowird somit lediglich bei Biskuitweizenund Mahlroggen Lagerüberhänge aufdie kommende Kampagne übertragen.
Differenzierte Abrechnung Diedurchschnittlichen Abrechnungspreiseder fenaco an die «Maxi»-Sammelstel-len, nach Abzug der Vermarktungskos-ten, betragen für «Suisse Premium» derKlasse Top Fr. 48.00, für eine definierteMenge sortenreiner Lagerpartien «Ru-nal» (grösser 120t) Fr. 51.00, Klasse 1 Fr.46.46, Klasse 2 Fr. 43.29, BiskuitweizenFr. 45.00 sowie für A-Mahlroggen Fr.38.00/100kg (exklusiv Mehrwertsteu-er). Grafik 2 zeigt die Abrechnungsprei-se je Klasse im Vergleich zu den Richt-preisen der Ernte 2009, gleichzeitigwird erstmals der Markterlös für die Pi-lotmenge «Suisse Garantie» aufgeführt.Mit Grafik 3 wird die Entwicklung derMarkterlöse seit Beginn der neuenMarktordnung dargestellt. Die Ver-marktungskosten liegen mit Fr.5.29/100kg über dem Vorjahr – eineFolge tieferer Zinsgutschriften aus demWarenverkauf sowie eines leicht höhe-ren Transportaufwandes. Die Dienstleis-tungs-Entschädigung der fenaco beträgtweiterhin Fr. 1.00/100kg. Nebst den er-wähnten Abrechnungspreisen zahlt diefenaco den Sammelstellen für die Lage-rung eine durchschnittliche Entschädi-
BROTGETREIDE Preisdruck durch Importgetreide und ein reichliches Angebot im
Inland prägten die Vermarktung der Ernte 2009. Dadurch schmilzt die Preisdifferenz
zwischen Brot- und Futtergetreide. Die Einführung von «Suisse Garantie» ermöglicht
neue Chancen. Das «System Maxi» geht ohne wesentliche Lagerbestände in die neue
Kampagne und erwartet deutlich mehr Einlieferungen aus der Ernte 2010.
Marktanteile gewonnen
30 4 2010 · UFA-REVUE
Grafik 1: Preiskurve Mahlweizen EuronextEuro/t
Ernte 2007Ernte 2008Ernte 2009Ernte 2010
E 01 E 02 E 03 E 05 E 06 E 07 E 08 E 09
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UFA-REVUE · 4 2010 31
PFLANZENBAU
gung von Fr. 1.61/100kg für Mahlwei-zen, respektive Fr. 2.32/100kg fürMahlroggen. Die Differenzierung vonkonventionellem Mahlgetreide gegen-über «Suisse Premium» beträgt wie bisanhin minus Fr. 1.00/100kg. Die indivi-duellen Abrechnungen an die Sammel-stellen berücksichtigen zudem den Aus-lagerungszeitpunkt, die Nähe zu denVerarbeitern, eine geleistete Akonto-zahlung sowie die ausgelieferte Quali-tät. Die Sammelstellen ihrerseits gestal-ten die Schlussabrechnung an dieProduzenten nach ihren betriebsspezifi-schen Gegebenheiten – diese kann da-her von den vorgenannten Preisen ab-weichen.
Ausblick Ernte 2010 Haben dieguten Aussichten auf die kommendeErnte im Inland und den umliegenden
Ländern Bestand, dürfte sich eine preis-liche Erholung hinauszögern. Im «SystemMaxi» erwartet die fenaco aus verschie-denen Konstellationen eine deutlicheMehrmenge an Mahlgetreide. Die Erfas-sung der Produzentenverträge durch dieSammelstellen via Agrosolution (Daten-bank der landwirtschaftlichen Organisa-tionen) bestätigt die schwungvolle Um-stellung auf «Suisse Premium/SuisseGarantie». Damit wird ein wichtiger Mei-lenstein erreicht. Der erfreuliche Trendwird durch positive Kundenreaktionenunterstützt und begünstigt die Aus-gangslage an der Verkaufsfront. Die Ju-ni-Ausgabe der UFA-Revue wird sich mit«Suisse Garantie» über die verschiedenenProduktgruppen befassen. In der glei-chen Ausgabe sind dann auch die An-baurichtlinien der fenaco für die Herbst-saat 2010 zu finden. �
Die im «System Maxi» zusammengefassten Getreidesammelstellen konnten beider Vermarktung der letztjährigen Getreideernte Marktanteile gewinnen. Bild: agrarfoto.com
Grafik 3: Markterlöskurve Mahlgetreide seit 2001Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen, exkl. Lagergeld
Klasse Top
E 04 E 10
Klasse 1
Klasse 2
Biskuitweizen
Roggen
Fr./100 kg
Autor Pius Eberhard leitet den nationalen Geschäftsbereich Brot getreide und Ölsaaten der fenaco.
An der traditionellen Informations veranstaltung werden die Maxi-Sammelstellen der ganzen Schweiz über die zu Ende gehendeVermarktungskampagne im Detail informiert. Zudem befassen sich mitProf. Dr. B. Lehmann (ETH Zürich) sowie Dr. A. Keiser (SHL Zollikofen)zwei Referenten mit den künftigen Rahmenbedingungen für denGetreidebau in der Schweiz. Mehr über diesen Treffpunkt derGetreideprofis in der nächsten Ausgabe der UFA-Revue.
www.fenaco-gof.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
«Suisse Premium»-Getreide kann neu
als Backmehl mit«Suisse Garantie»
ausgelobt werden.
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PiusEberhard
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Ölsaaten werden wohl auch künftiginteressante Kulturen bleiben.
UFA-REVUE · 4 2010 33
Die Vermarktung der Ölsaaten derErnte 2009 wurden durch Ölpreisegeprägt, die dem Niveau vor derRohstoffhausse im 2007/08 ent-
sprechen (Grafik 1). Unterstützt wurdeder Abverkauf durch die gute Nachfragefür Ölkuchen, dies unter Berücksichti-gung des reduzierten Grenzschutzes imEiweiss- und Getreidebereich per 1. Juli2009.
Attraktive Markterlöse Die durch-schnittlichen Abrechnungspreise der fe-naco an die Maxi-Sammelstellen, nachAbzug der Vermarktungskosten, betra-gen für «HOLL»-Raps Fr. 89.25, konven-tionellen Raps Fr. 79.25, «HO»-Sonnen-blumen Fr. 88.50, konventionelleSonnenblumen Fr. 84.50 sowie für Soja-bohnen Fr. 65.00/100kg (exklusiv Mehr-
wertsteuer). Die Vermarktungskostenliegen für Raps und Sonnenblumen infol-ge tieferer Zinsgutschriften aus demWaren verkauf über dem Vorjahr, für So-jabohnen im Bereich der Vorjahre. Zu-sätzlich erhalten die Sammelstellen einedurchschnittliche Lagerentschädigungvon Fr. 1.27/100kg bei Raps, respektiveFr. 1.66/100kg bei Sonnenblumen. Gra-fik 2 zeigt die Abrechnungspreise der fe-naco im Vergleich zu den Vorjahren.
Ausblick Ernte 2010 Die Vermark-tung der bevorstehenden Ernte startetmit Ölpreisen leicht über dem Vorjahrsowie stabilen Ölkuchenpreisen, ausserbei Sojabohnen aufgrund der deutlichtieferen Importpreise von Sojaschrot.Bei «HOLL»-Raps steht ein Sortenwech-sel bevor, der sich durch die limitierte
Verfügbarkeit von Saatgut der neuenSorten über die nächsten beiden Aus-saaten hinziehen wird. Im Zentrumsteht dabei die Optimierung des Fett-säurenspektrums bei verbessertem Ern-teertrag. Bei Sonnenblumen gilt es dieAnbaufläche von «HO»-Sonnenblumenzu halten. Mit einem gezielten Mehr-preis für konventionelle Sonnenblumen«Suisse Garantie» will fenaco die Ab-satzchancen nutzen und damit den An-baurückgang stoppen. �
VERMARKTUNG 2009 Nach einem aussergewöhnlichen Vorjahr ist bei den Ölsaaten
wieder Normalität eingekehrt. Die Markterlöse für Raps und Sonnenblumen festigen
mit den aktuellen Preisrelationen ihren Platz im Anbau. fenaco kann dank einer gezielten
Auslobung von Speiseöl mit «Suisse Garantie» mehr Sonnenblumen absetzen.
Ölsaaten bleiben interessantPFLANZENBAU
SonnenblumenölPalmölSojasölRapsöl
Grafik 2: Markterlöskurve Ölsaaten seit 2000Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen, exkl. Lagergeld
HO-Sonnenblumen
E 10
Rapssaat
HOLL-Raps
Sonnenblumen
Sojabohnen
Fr. / 100 kg
Grafik 1: Preiskurve für pflanzliche ÖleFr./100 kg
Autor Pius Eberhardleitet den nationalenGeschäftsbereichBrotgetreide undÖlsaaten der fenaco.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
JohannesBurri
HanspeterHug
34 4 2010 · UFA-REVUE
Die Generalversammlung der UNOhat das 2010 zum internationalenJahr der Biodiversität erklärt. Biodi-versität heisst Vielfalt des Lebens:
Ökosysteme, Artenvielfalt, Vielfalt derGene und Sorten. Auch hier zu Landesoll die Biodiversität mit vielen nationa-len und regionalen Aktionen unterstütztwerden.
Bereits rund 120000ha werdenheute in der Schweiz als ökologischeAusgleichsflächen bewirtschaftet. Dieauf Leistung getrimmte Agrarlandschaftwurde in den letzten Jahren trotz Ratio-nalisierung und Spezialisierung vielfälti-ger und strukturreicher: Buntbrachen,Krautsäume, Ackerschonstreifen, He-cken, gestufte Waldränder, Feucht -gebiete, Obstgärten, Stein- und Ast -haufen, mit Efeu überwucherte Einzel-bäume, blühende Wiesen – die Listeder Möglichkeiten und Instrumenteliesse sich beliebig verlängern! Zahl rei -che Landwirte haben sich zu echtenÖkoprofis weitergebildet. Mit sorgfälti-gen Beobachtungen, guten Artenkennt-nissen und einem ausgeprägten Ver-ständnis für natürliche Zusammenhängegelang es diesen Spezialistinnen undSpezialsten, seltene Tier- und Pflanzen-arten zu erhalten oder sogar zu fördern.Trotzdem sind die hochgesteckten Zielenoch nicht erreicht. Noch immer fallenwertvolle Strukturelemente einem tiefverwurzelten Ordnungssinn zum Opferund viele tun sich schwer damit, die Be-griffe «Artenreichtum», «Wildpflanzen»und «Unkräuter» richtig einzuordnen.
Eine von ungezählten Möglichkeiten, zur Biodiversität beizutragen, ist dieNeuanlage artenreicher Heuwiesen.Über den Erfolg oder den Misserfolg
entscheidet ein komplexes Zusammen-spiel von Standort, Witterung, den Fä-higkeiten und dem Fingerspitzengefühldes Bauern. Manchmal muss man fünfbis zehn Jahre warten, ehe man sich ge-genseitig auf die Schultern klopfenkann.
Fast für alle Standorte Grund-sätzlich eignen sich fast alle Standortefür Neusaaten artenreicher Wiesen. Amsichersten und schnellsten gelingen ar-tenreiche Bestände an sonnigen-, ehertrockenen-, flachgründigen Lagen. Jenährstoffreicher, humoser und schatti-ger die Parzelle liegt, desto schwierigerwird der Anbau und desto höher ist dieWahrscheinlichkeit, dass eine Neuan-saat nicht im ersten Versuch gelingt.
Wildblumen brauchen ein gut abge-setztes, abgetrocknetes Saatbett. Diebesten Erfolge werden beim Standard-verfahren erzielt. Das heisst: Winter-oder frühe Frühjahrsfurche. Nach demPflügen mit Egge ausebnen. Sobald dasUnkraut gekeimt hat, mit Federzahneg-ge durchfahren und dies bis zum Saat-zeitpunkt zirka alle zwei Wochen wiederholen. Je mehr Eggdurchgängestattfinden, desto besser ist die Boden-vorbereitung.
Wann säen? Da Wildblumen ambesten bei Bodentemperaturen über8°C auskeimen, sollten diese Mischun-gen erst in der warmen Saatzeit ab Ve-getationsbeginn bis Mitte Juni gesätwerden. Bei späterer Saat läuft man Ge-fahr, dass die Keimlinge verdorren. Beizu frühen Frühjahrssaaten verunkrautetder Bestand viel stärker, da die Wildblu-men auf höhere Temperaturen warten.Im Falle von Nachgetreidesaaten (Äug-
steln) nimmt der Blumenanteil deutlichab. Als Sägerät eignet sich die Säwalzeam besten! Blumensaatgut darf nicht
IM INTERNATIONALEN JAHR DER BIODIVERSITÄT hat sich die Schweiz
grosse Ziele gesetzt. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Landwirtschaft ein, zum
Beispiel via Neuanlage einer Heuwiese oder mit der Aufwertung bestehender Wiesen.
Ein all gemein gültiges Patentrezept gibt es dabei nicht. Aber mit der nötigen Geduld
und Zielstrebigkeit lassen sich schöne Erfolge erzielen.
Heuwiesen gezielt anlegen
ArtenreicheHeuwiesentragen zurBiodiversitätbei.
PFLANZENBAU
Schwalben-schwanz.
Schachbrett.
eingedrillt werden (Lichtkeimer). Esmuss auf den Boden gesät und an-schliessend sehr gut angewalzt werden.Um Verschlämmung zu vermeiden, sollkeine Glattwalze verwendet werden.
Säuberungsschnitte ArtenreicheBestände laufen langsam auf. Viele Ar-ten keimen erst nach drei bis vier Mo-naten aus. Die Blumen blühen erstmalsnach einer Überwinterung. Deshalb ist
im Aussaatjahr eine starke Verunkrau-tung mit einjährigen Sa-
menunkräutern völ-lig normal. Der
erste Schnittmuss erfol-gen, sobalddie Unkräu-
ter schliessenund somit die
auflaufenden Säm-linge zu unterdrücken
drohen. Aber Vorsicht: Die Schnitthöhesoll 7 bis 9cm betragen. Wenn dasSchnittgut zusammen genommen wird,müssen Kreiselschwader und das Pick-up vom Ladewagen so eingestellt sein,dass sie die auflaufende Saat nicht aus-kratzen.
Zwei- bis dreitägiges BodenheuDie Schnitttermine für artenreiche Wie-sen sind in der Direktzahlungsverord-nung vorgeschrieben (in der Regel nichtvor dem 15. Juni). Wird zwei- bis drei-tägiges Bodenheu bereitet, können die
Samen an den geschnittenen Pflanzennachreifen und an Ort und Stelle abfal-len. Das ist für den Fortbestand einerreichen Artenvielfalt überlebenswichtig.Dank dem so gewonnenen Saatgut mitsehr hoher Qualität besteht die Gewähr,dass sich der Bestand der botanischenGegebenheit des Standortes anpassenkann. Der zweite Schnitt darf frühestensacht Wochen nach dem ersten Schnitterfolgen. Die Schnitthöhe sollte bei al-len Nutzungen 7 bis 8cm betragen.
Blumen über- oder nachsäen?Bei Heuwiesenbeständen, die ökologischaufgewertet werden sollen, versuchtman oft, dies mit einer Blumenmi-schung-Übersaat zu tun. Doch Blumen-sämlinge stellen hohe Anforderungen andas Saatbett. Sie verfügen über eine lang-same Jugendentwicklung und sind kon-kurrenzschwach. Muss eine Aufwertungvorgenommen werden, so gelingt diesam besten, indem die Wiese streifenwei-se aufgebrochen und dann wie bei einerNeusaat vorgegangen wird. �
Autoren JohannesBurri und HanspeterHug, UFA-Samen, 8401 Winterthur
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Ueli Ochsenbein
Michel Gygax
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Hierzulande sind gegenwärtig über320 organisch-synthetische Wirk-stoffe von Pflanzenschutzmitteln(PSM) zugelassen, die in mehr als
1000 verschiedenen Produkten vertrie-ben werden. Deren Absatzmenge in derLandwirtschaft beläuft sich heute aufrund 1300t pro Jahr und nimmt tenden-ziell ab. Allerdings sagt die blosse Men-genentwicklung wenig über die Um-weltwirkung der eingesetzten Mittelaus. Generell entwickeln die Herstellernämlich biologisch immer aktivere PSM.Wurden etwa früher bis zu 3kg Herbi-zid-Wirkstoffe pro Hektare ausgebracht,um konkurrenzierende Pflanzen imAckerbau zu bekämpfen, so erzielen100 bis 200g der neuen Substanzen in-zwischen den gleichen Effekt. Aus Sichtder Landwirtschaft bringt die hoheWirksamkeit und gewollte Langlebig-keit praktisch nur Vorteile. Doch wennPestizide – meist durch Nachlässigkeit –in Gewässer gelangen, verkehren sichdiese Pluspunkte ins Gegenteil.
Schädigung der Wasserorganis-men In kleineren Bächen genügen inder Regel bereits geringe PSM-Einträge,um Fische und wirbellose Kleinlebewe-sen wie Flohkrebse, Schnecken, Mu-scheln, Würmer oder Insekten tödlichzu vergiften. Dies gilt beispielsweise fürdie stark wassergefährdenden Wirkstof-fe des Mittels Agora SC, wie es vor allembeim Getreideanbau grossflächig zurBekämpfung von Pilzerkrankungen ein-gesetzt wird. Schon eine Belastung vongut 0.05 mg/l Wasser reicht nach Anga-ben des Herstellers Bayer aus, damitbeispielsweise die Hälfte aller Regenbo-genforellen in einem verunreinigten Ge-wässerabschnitt verenden.
Geht man davon aus, dass für die Be-handlung von 1ha Weizen gegen denBraunrost 0.5 l des Fungizids Agora SCmit 300 l Wasser verdünnt werden, soenthält allein die technisch bedingteRestbrühe von rund 20 l in den Schläu-chen und Leitungen sowie im Tank desSpritzgeräts noch 17.8g des Wirk-stoffgemischs aus Cyproconazolund Trifloxystrobin. Leider kommtes immer wieder vor, dass dieseRückstände durch eine vor-schriftswidrige Reinigung derSpritze – zum Beispiel überdie Entwässerung des Hof-platzes – in kleinere Fliess-gewässer gelangen. Um diefischtoxische Konzentrationvon gut 0.05mg/l Wasser zu
Vor allem in kleinenFliessgewässern
mit geringer Wasser-führung werden
oberflächlich ab -geschwemmte oder
über Entwässerungeneingetragene Pflanzen-
schutzmittel un -zureichend verdünnt.
Hier ist deshalbbesondere Vorsicht
geboten.
VOR ALLEM IN KLEINEREN BÄCHEN kommt es immer wieder zu Fischsterben
durch den unabsichtlichen Eintrag von Pestiziden. Solche Gewässervergiftungen lassen
sich vermeiden, wenn die Pflanzenschutzmittel vorschriftsgemäss eingesetzt werden.
Damit der Pflanzenschutz am richtigen Ort wirkt
Moderne Spritzgeräte verfügenbereits über einen integriertenSpülwassertank. Bei diesem Modellsind die entsprechenden Behälterrechts und links unten angeordnet.Zudem steht noch ein Kleintank für das Waschen der Hände zurVerfügung.
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Bei diesem konventionellen Spritz -gerät mit einem Tankvolumen von600 l ist der Spülwassertank nachträglich eingebaut worden. DieNachrüstung umfasst eine Metall -halterung, einen Wasserbehälter, wieer im Campingbereich Standard ist,Befestigungsmaterial sowie einen Schlauch zum Spülen des Brühebehälters.
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unterschreiten, müsste die Restbrühevon 20 l folglich mit der rund 17800-fachen Wassermenge oder mit umge-rechnet 356 m3 gleichmässig verdünntwerden, was ungefähr dem Fassungs -vermögen von 13 grossen Tanklastwa-gen entspricht. So gesehen erstaunt esnicht, dass die empfindlichen Wasseror-ganismen bei Bachvergiftungen jeweilsauf einer Gewässerstrecke von mehre-ren Kilometern qualvoll eingehen.
Belastung des Grundwassers InBäche eingetragene Pestizide schädigenjedoch nicht nur Wasserlebewesen,sondern beeinträchtigen auch die Qua-lität des Grundwassers, mit dem vieleFliessgewässer in ständiger Verbindungstehen. Auf diesem Weg gelangen PSMauch in Trinkwasserfassungen. Wie daslandesweite BeobachtungsprogrammNAQUA zeigt, finden sich Spuren dieserChemikalien und ihrer Abbauproduktein jeder zweiten Grundwasser-Mess-stelle. In Wassereinzugsgebieten, woAckerbau oder Siedlungen dominieren,liegen die Pestizid-Konzentrationen injedem sechsten Fall über der Qualitäts-anforderung der Gewässerschutzver-ordnung (GSchV) von 0.1 Mikrogrammpro Liter (μg/l). Ein Gramm PSM in ei-nem Oberflächengewässer oder imGrundwasser reicht bereits aus, um 10Millionen Liter naturreines Wasser biszu dieser Qualitätslimite zu belasten.Der Anforderungswert in der GSchVträgt den unterschiedlichen toxikologi-
schen Eigenschaften der di-versen Pestizide al-
lerdings keine Rechnung. Mehrere In-sektizide und Fungizide wirken so stark,dass sie die Lebensgemeinschaften vonPflanzen, Tieren und Mikroorganismenin den oberirdischen Gewässern bereitsin Konzentrationen schädigen, die we-sentlich unter der geltenden Qualitäts-anforderung liegen.
PSM von Gewässern fern haltenPestizide werden nur in Ausnahmefällenabsichtlich in Oberflächengewässer ein-gebracht. Wichtigste Eintragswegesind Verwehungen beim Aus-bringen, Abschwemmun-gen der Wirkstoffe nachheftigen Regenfällen,die Auswaschung inDrainagen, das unsach-gemässe Reinigen derSpritzgeräte sowie einevorschriftswidrige Entsor-gung der Spritzmittelrück-stände. Erfahrungsgemäss spieltder nachlässige Umgang mit Brüheres-ten und belastetem Waschwasser beiakuten Gewässervergiftungen in vielenFällen eine Schlüsselrolle.
Hier setzen denn auch die von denBehörden in enger Zusammenarbeit mitder Landwirtschaft entwickeltenSchutzmassnahmen im Kanton Bern an,der in diesem Bereich Pionierarbeit ge-leistet hat. Seit 2007 müssen im Bern-biet alle Spritzgeräte mit einem inte-grierten Spülwasserbehälter ausgerüstetsein, der mindestens 10% des Tankvo-lumens für die Spritzmittel fasst. Damitkann die Innenreinigung des Brühebe-hälters, der Leitungen und der Spritzdü-sen gleich nach dem PSM-Austrag aufdem Feld erfolgen. Weil die Bauern ihretechnischen Brühreste vor Ort mit demSpülwasser verdünnen und dann auf die
soeben behandelte Kultur verteilen,enthalten die zurück auf den Hof
geführten Rückstände in denSpritzgeräten deutlich weniger
Pestizid-Wirkstoffe als früher.So lässt sich die zweite Stufeder Innenreinigung dannohne Gefahr auf einem be-festigten Waschplatz vor-nehmen, der einerSchmutzwasserkanalisa-tion angeschlossen ist.Besteht kein Anschlussan eine Kläranlage, sind
die Abwässer imNotfall in die Jau-
chegrube einzuleitenoder auf einen Miststock
zu leeren.
Rasch amortisierte NachrüstungAb dem Jahr 2011 müssen in derSchweiz alle Spritzgeräte mit einem Fas-sungsvermögen von 350 l und mehrüber einen Spülwassertank verfügen,sofern ein Betrieb den ökologischenLeistungsnachweis (ÖLN) erbringenwill. Die je nach Fabrikat und Eigenleis-tung etwa 200 bis 400Fr. teure Nach-rüstung einer konventionellen 600 l-Spritze zahlt sich nach Aussagen vonbernischen Landwirten rasch aus, weilsie die anzumachende Brühmenge dankdem Spülwassertank genauer dosieren,die Spritzmittel effizienter nutzen unddadurch Kosten einsparen können.
Kosten spart auch, wer beim Um-gang mit Pestiziden alle nötigen Si-cherheitsvorkehrungen trifft. Dazu ge-hören die genaue Berechnung derbenötigten Spritzbrühe nach Angabender Hersteller, das gründliche Ausspü-len der PSM-Gebinde mit Frischwasserund die Nutzung dieses Spülwassers imSpritzentank, ein vorsichtiges Befüllendes Behälters, so dass dieser nichtüberläuft, und schliesslich auch dieEinhaltung der vorgeschriebenen Ab-standsgrenzen zu Gewässern beimSpritzen. Je nach Gefährlichkeit desProdukts beträgt diese Mindestdistanz6, 20 oder 50 m. �
Fische und andereWasserlebewesenreagieren sehr empfindlich aufVerunreinigungen ihresLebensraums mitPestiziden. Je nachWirkstoff genügenwenige MillionstelGramm pro LiterWasser, um die Faunain einem Fliess -gewässer tödlich zuvergiften.
Autoren UeliOchsenbein, LeiterGewässer- undBodenschutzlabor desKantons Bern, 3011 Bern. MichelGygax, Leiter derFachstelle für Pflanzen-schutz des KantonsBern, 3052 Zollikofen.
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Gewässerverunreinigungen auf der SpurGewässerverschmutzungen sind keine Bagatelldelikte, sondern könnenvon den Gerichtsbehörden mit Bussen von mehreren hundert Frankenund einem Eintrag im Strafregister geahndet werden. Bei einemFischsterben sind Fachleute in der Lage, die Einleitung von Giftstoffenin ein Gewässer relativ genau zu lokalisieren, indem sie die Spur anhandder toten Organismen bachaufwärts verfolgen und verschiedeneWasserproben entnehmen. Dank modernsten Analyseverfahren könnenspezialisierte Labors – wie etwa das Gewässer- und Bodenschutzlabordes Kantons Bern (GBL) – die Gehalte von rund 300 Pestizid-Wirkstof-fen im Wasser mit Hilfe von Screening-Methoden selbst in Grössenord-nungen von wenigen Milliardstel Gramm pro Liter rasch und zuverlässignachweisen. Gestützt auf weitere Abklärungen und Informationen ausdem Pflanzenschutzmittelverzeichnis, Drainageplänen und Spritzjourna-len ist es möglich, Gewässerverunreinigungen bis zur Emissionsquellezurückzuverfolgen und auf einzelne Höfe einzugrenzen. Gelingt dieserNachweis, kommt es in der Regel zu einer Strafverfolgung.
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Schnitt beim Ähren- beziehungs-weise Rispenschieben der Gräser,sauberes Arbeiten, Anwelken, zü-gige Ernte – das sind wichtige Si-
lierregeln. Eine speziell hohe Bedeu-tung hat aber die Verdichtung derGrassilage. Energie- und Trockensub-stanzverluste, Nacherwärmung sowieein erhöhtes Schimmelrisiko gehörenzu den Folgen einer unzureichendenVerdichtung im Flachsilo. WährendNester im Randbereich auch auf eineundichte Abdeckung hindeuten kön-nen, liegt die Ursache für schimmeligePartien mitten in der Silage meist in un-genügender Walzarbeit.
Grösse an Entnahmemenge an-passen Experten raten, die Grassila-ge auf mindestens 180kg TS/m3 zu pres-sen. Ziel ist, dass der Sauerstoff währendder Entnahme nicht zu weit in den ver-bleibenden Futterstock eindringenkann. Bereits bei der Dimensionierungvon Flachsilos lässt sich das Nacherwär-mungsrisiko reduzieren, indem ein wö-chentlicher Mindestvorschub von 1mim Winter beziehungsweise 2 bis 3m imSommer gewährleistet wird.
Schräge Wände? Was die Opti-mierung des Walzvorgangs anbelangt,verfügt Dr. Hansjörg Nussbaum von derdeutschen Versuchsanstalt Aulendorfüber interessante Tipps. Er empfiehltschräg stehende Fahrsilowände (Winkeletwa 20°) und gibt damit einer gutenVerdichtung an den Siloseiten eine hö-here Priorität als der rationellen Futter-entnahme. Eine Silobreite von 6m lässtparalleles Abladen und Walzen zu. Idea-lerweise wird die Entnahmeseite nichtzur Hauptwetterseite ausgerichtet, da-
mit bei Sturm weder die Folien davon-gejagt noch die Luft zu weit in die Silagegedrückt werden. Untersuchungen ha-ben gezeigt, dass Grassilo-Schichtenvon über 30cm Dicke sich innert nütz-licher Frist nicht genug walzen lassen.Um die Erntewagen gleichmässig überden Stock verteilen zu können, muss da-her das Silo eine entsprechende Längeaufweisen. Durch unsaubere Räder wirdunnötig viel Schmutz mit ins Silo ge-bracht. Daher macht es Sinn, die Zufahr-ten zu befestigen.
Schäden an der Silohülle be-günstigen den Sauerstoffeintritt und da-mit Schimmelbildung und Nacherwär-mung. Eine kluge Wahl der Betonartträgt ebenso zur Sicherung der Gärqua-lität bei wie eine regelmässige Reparaturallfälliger «Löcher», die durch Gär- undSichersäfte entstehen. Die Gärsaftrinnewird am besten auf der Entnahmeseitevor dem Silo eingebaut. Verläuft sie mit-ten durchs Silo und ist der Syphon ent-weder nicht vorhanden oder nicht mitFeuchtigkeit gefüllt, öffnet dies demSauerstoff den Weg ins Siliergut.
Kurz geschnittenes oder ge-häckseltes Futter lässt sich stär-ker verdichten und begünstigt eine guteGärung. Bei Häcksellängen bis 2cmbleibt die Struktur des Futters erhalten.Für eine ausreichende Pressung allerSchichten soll mit dem Walzen bereitsab der ersten Fuhr begonnen werden.Empfohlen wird ein Reifenluftdruck von2 bis 3.5bar beim Walzgefährt. Zusatz-geräte aus dem landwirtschaftlichenFachhandel ermöglichen ein schnellesBefüllen und Ablassen des Luftdrucks.Besonders bewährt haben sich schmale
und schwere Reifen bei einer Fahrge-schwindigkeit von 4 bis 6km/h. JeSchicht sollte jede Stelle dreimal über-fahren werden.
Druck je nach TS Je trockener undje älter die Silage, desto mehr Walz-druck, so die Regel. Probleme bereitenGehalte an Trockensubstanz (TS) ab45%, vor allem bei stängelreichem Fut-ter. Beim Einsatz eines Silierwagens soll-te das Walzgewicht einen Drittel der ge-ernteten Frischsubstanz (FS) in Tonnenpro Stunde betragen und beim Häckslerein Viertel. Können mit einem 45m3-Si-lierwagen pro Stunde 35t FS einge-bracht werden (3.5 Wagen à 10t), ergibtsich beispielsweise ein notwendigesWalzgewicht von 12t. �
DAS WALZEN IM FLACHSILO ist mit leistungsfähigen
Erntewagen oft ein Engpass bei der Produktion von
Grassilage. Um Gärverluste und verschimmelte Silage zu
vermeiden, gilt es, neben den Tipps zur Verdichtung bereits
beim Bau von Flachsilos einige Regeln zu beachten.
Alles dicht?
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue,8401 Winterthur
Welches Siliermittel? Bei nassem(unter 25% TS) oder dreckigem Futterkönnen chemische Mittel (Kofasil plus,Conservit) den Gärprozess stabilisieren.Unter normalen Bedingungen lässt sichdie Silagequalität mit Milchsäurebakte-rien (Ecosyl) verbessern. Ist dasNachgärungsrisiko gross (über 45% TS),werden Kombiprodukte (chemisch undMilchsäure) wie «Ecosyl DoubleAction»empfohlen. Mehr dazu: www.landi.ch(Pflanzenbau/Pflanzenschutz/Sortiment).
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Löcher oder Haufen erschwerendie gleichmässige Verdichtungund fördern die Entstehung vonProblemstellen.
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Evt. Bodenherbizideergänzen
7 Tagenach 1. Splitt
Feuerbrand kann im Kernobstbau zumassiven Schäden führen. Deshalb istbesonders wichtig, dass Obstbäumegenaustens kontrolliert und befallenePflanzenteilen oder ganze Pflanzenkonsequente entfernt werden! Feuer-brandbefall führt oft zu enormerMehrarbeit durch zusätzliche Kontrol-len und Entfernen der befallenenZweige. Beim Austrieb kann mit Son-derbewilligung des jeweiligen Kantonsvorbeugend eine erhöhte Kupfermen-ge ausgebracht werden. Über die Blütekönnen mit Antibiotika Infektionenvermindert werden. Für den Einsatzvon Antibiotika ist aber eine Bewilli-gung nötig. Als wirksame Alternativezur Verminderung von Blüteninfektio-nen bietet sich «Serenade» an. «Sere-nade» hat keine Einschränkung in der Anwendung und wird auch bei Hoch-stammbäumen mit Erfolg eingesetzt.
Auch nach der Blüte kann es ver-stärkt zu Infektionen kommen. So kön-nen die Feuerbrandbakterien überJungtriebe, Wunden (z.B. durch Ha-gel), Nachzüglerblüten usw. in denBaum eindringen. Mit «Regalis» stehtein bewährtes Produkt gegen diese Artvon Infektionen zur Verfügung, dasauch auf Hochstämmen erfolgreicheingesetzt wird. Positive Nebenwir-kung ist die Verminderung des Trieb-wachstums.
Unbedeckte Böden, Herbizidempfindli-ches Jugendstadium der Rüben, späterBestandesschluss und optimaler Zeit-punkt für die Keimung der Unkräuterstellen hohe Ansprüche an die Unkraut-bekämpfungsstrategie in Rüben.
Ziel einer effizienten Unkrautbe-kämpfung in Rüben ist die Beseitigungder Unkrautkonkurrenz im besondersempfindlichen Jugendstadium der Rü-ben, um deren Entwicklung nicht zuhemmen.
Wichtig ist eine optimale Saatbeet-bereitung, um den Rüben einen gutenStart zu ermöglichen. Bei hohem Druckkann die erste Unkrautwelle bereits vorder Saat mit einem Totalherbizid elimi-niert werden. «Roundup Max» (4 l/ha)wird schnell und sicher von den Un-kräutern aufgenommen und führt des-halb nicht zu Verzögerungen bei derSaat. Ein krümeliges Saatbeet fördertauch die Unkräuter, damit diese mög-lichst zeitgleich auflaufen und dadurcheinfacher bekämpft werden können.
Strategie und Mittelwahl Dererste Unkrautsplitt muss sofort nachdem Auflaufen erfolgen, da Unkraut imfrühen Keimstadium am sichersten er-fasst wird. Die Aufwandmenge mussdem Unkrautdruck und der Witterung
Unkrautbekämpfung in Rüben:
Der richtige Splitt macht’s aus!
Feuerbrand: Wehret den Anfängen
angepasst werden. Der zweite und drit-te Splitt erfolgt, je nach Witterung undStadium der aufgelaufenen Unkräuter,in Abständen von ca. 8 bis 12 Tagen.Die Standard-Splitts erfolgen mit «BettixSC/WG» + «Beetup Pro», oder als Fertig -mischung mit «Bettix Triple». Je nach Verunkrautung muss mit geeigneten Mischungspartnern gegen Problemun-kräuter ergänzt werden: Gegen Klebern,Hundspetersilie, Winden und Amarant-Arten «Debut» + «Exell», gegen Knöte-riche «Chloridazon DF» und gegen Grä-ser inkl. Hirsen «Select» + «Zofal R»beifügen. Mit einem guten Pflanzen-schutz-Management können die Un-kräuter gut in Schach gehalten werden.Die Rüben können ihre Ertragskraft vollausschöpfen und die Ernte kann ohnezusätzliche Erschwernisse erfolgen.
Unkrautfreie Rübendank der richtigenHerbizid-Strategie.
40 4 2010 · UFA-REVUE
Bild: ACW
Empfehlung Frühjahr 2010Stadium Mais Auflaufen 2 Blatt 4 – 8 Blatt
Blind beimAuflaufen
3. Split
2. Split
1. Split
Bei Hirsen, Raygras,Quecken etc.
Chloridazon DF 1,0 kg/ha+ BeetupPro 1,0 l/ha+ Debut 30 g/ha
Bettix 1,0 kg/ha+ BeetupPro 1,0 l/ha+ Debut 30 g/ha
Bettix 1,5 kg/ha+ BeetupPro 1,0 l/ha
Select 1– 2 l/ha+ Zofal R 1– 2 l/ha
S O N D E R T H E M AS O N D E R T H E M A FOCUSFOCUSS O N D E R T H E M A FOCUS
Mit dem Druck richtig umgehen 42Humusbilanz im Gleichgewicht? 44Ackerböden standortgerecht nutzen 47Schadstoffe: Wie Nadeln im Heuhaufen 52Kalk für eine hohe Bodenfruchtbarkeit 54
April 2010
Boden –unsere Grundlage
Bild: Roman Engeler
Grafik 1: Gleiche Radlast – verschiedene Reifen
identischeRadlast
erhöhterBodendruck
Grafik 2: Gleiche Reifen – doppelte Radlast
doppelteRadlast
erhöhterBodendruck
42 4 2010 · UFA-REVUE
SONDERTHEMA
Der Boden bildet die Grundlage derlandwirtschaftlichen Produktion,entsprechend sorgsam und nachhal-tig sollte mit diesem Element umge-
gangen werden. Wenn man bedenkt,dass ein gesunder Boden zur Hälfte ausHohlräumen, mit einem weit verzweig-ten Porensystem für den Luft- und Was-serhaushalt besteht, wird klar, dass man
BODEN UND REIFEN Traktoren werden immer leistungsstärker, aber auch immer
schwerer. Beim Befahren des Ackers steigt so der Druck auf den Boden. Verdichtungen,
die das Pflanzenwachstum stören, den Luftaustausch im Boden beeinträchtigen
und das Wasseraufnahmevermögen reduzieren, sind einige der Folgen. Für das Boden
schonende Befahren muss der Innendruck des Reifens angepasst werden.
Mit Druck richtig umgehen
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
sich hier auf empfindlichem Terrain, so-zusagen auf «dünnem Eis» bewegt. Diesbesonders dann, wenn man aus Grün-den von Kosten und Arbeitseffizienz denBoden mit immer leistungsfähigeren,grösseren und damit auch schweren Ma-schinen befährt und bearbeitet.
Bodenmechanik Über die Kontakt-fläche Reifen-Boden werden beim Be-fahren verschiedene Kräfte in den Bo-den eingetragen. Im Boden selbst tretenSpannungen auf, deren Verlauf mit denLinien gleichen Bodendrucks, den soge-nannten «Druckzwiebeln», abgebildetwerden. Bei schmalen Reifen – im Ver-gleich zu breiten – ist die Spur tiefer unddie Druckzwiebel schlanker. Beides ver-grössert die Tiefenwirkung des Boden-drucks. Ähnlich verhält es sich, je nasserund weicher der Boden ist.
Der Druck an der Kontaktfläche Rei-fen-Boden wird im Boden dreidimensio-nal weitergeleitet und nimmt mit derTiefe ab. Eine vergrösserte Aufstandsflä-
Die Boden schonendeNutzung leistungs -fähiger Landtechnikerfordert bewusstesHandeln und intelli-gente Lösungen.Bild: agrarfoto.com
Grafik 3: Doppelte Radlast – doppelte Aufstandsfläche
Verdoppelung von Radlast und Aufstandfläche
gleicherBodendruck
Tiefenwirkung nimmt zu
UFA-REVUE · 4 2010 43
Vorsorgliche Massnahmen im Umgang mit BödenBodenfeuchte: Abwarten einer ausreichenden Abtrocknung desBodens.
Bodengefüge: Gefügestabilisierende Massnahmen wie organischeDüngung, Kalkung oder Zwischenfutteranbau durchführen.
Radlast: Reduktion der Radlast durch Verringerung des Leer- undLadungsgewichtes (gegebenenfalls Schlaglänge verkürzen), Erhöhungder Achsenanzahl.
Reifenaufstandsfläche: Vergrösserung der Kontaktfläche durch Einsatzvon Breit- und Terrareifen, Zwillingsreifen, Gitterrädern, Raupenlauf-werken. Eine Erhöhung der Radlast kann nur mit einer überproportio-nalen Vergrösserung der Kontaktfläche kompensiert werden.
Reifeninnendruck: Verringerung des Reifeninnendruckes bei gutverformbaren Reifen führt durch gleichmässigere Lastabstützung undReifenverbreiterung zu verringerten Bodendrücken. Reifendruckregelan-lagen benützen.
Überrollhäufigkeit und Belastungsdauer: Verzicht oder Einsparungvon Überfahrten (z.B. durch Kombination von Arbeitsgängen, schwereTransporttechnik nicht auf dem Acker abstellen, sondern am Acker-rand). Versetzte Achsen oder Dreiräder vermindern die Überrollhäufig-keit von Spuren.
Schlupf: Allradantrieb, Differenzialsperren, grosse Kontaktflächen,optimale Ballastierung verringern das Schlupfrisiko. Zapfwellengetriebe-ne Werkzeuge verringern den Zugkraftbedarf – eine effizientereZugkraftübertragung hilft Schlupf verringern.
Reifenstollen: Grünlandreifen helfen die Grasnarbe und die Bodenober-fläche zu schonen.
Fahrgassensysteme: Sie begrenzen Lasteinträge auf Teilbereiche derParzelle und sind so breit anzulegen, dass bodenschonende Reifeneingesetzt werden können. Durch GPS-gestützte Parallelfahreinrichtun-gen ist es möglich, einmal festgelegte Fahrgassen jedes Jahr wieder zufinden und zu benutzen.
Konservierende Bodenbearbeitung verhindert die Entstehung einerPflugsohle. Die Stabilität des Bodengefüges wird allgemein verbessert,wodurch mechanische Belastungen besser aufgefangen werden können.
Onland-Pflügen schont den Unterboden, weil alle Räder auf derBodenoberfläche fahren.
Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Autor Dr. RomanEngeler, UFA-Revue,8401 Winterthur
Die DLG hat zu dieserThematik zwei Merk-blätter (Nr. 344 und Nr.356) publiziert. Sieheauch www.ufarevue.ch(Leserservice)
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
SONDERTHEMA
che, sei es mit breiteren Reifen, Zwil-lingsreifen, längeren Aufstandsflächenüber grössere Durchmesser, abgesenkteReifeninnendruck oder Raupenfahr-werk, senkt den Druck an der Kontakt-fläche, wobei die grösste Wirkung in derKrume erreicht wird.
Als Radlast bezeichnet man dieKraft, die ein einzelnes Rad aufgrunddes Fahrzeuggewichts auf den Bodenausübt. Hohe Radlasten müssen mitgrossen Aufstandsflächen abgestütztwerden. Eine vergrösserte Aufstandsflä-che beansprucht wiederum ein grösse-res Bodenvolumen, die entsprechendeDruckzwiebel reicht also auch tiefer inden Boden. Eine niedrige Radlast mitproportional kleinerer Aufstandsflächebeansprucht ein kleineres Bodenvolu-men. Die Druckzwiebel reicht dann we-niger tief in den Boden, obschon derKontaktflächendruck in beiden Fällengleich gross ist.
Soll vermieden werden, dass im Un-terboden zu hohe Drücke wirksam wer-den, dann sind höhere Radlasten mitüberproportional vergrösserten Auf-standsflächen abzustützen. Als Alterna-tiven zu dieser Massnahme eignen sichauch die Verteilung der Gesamtlast aufzusätzliche Räder (Reduktion der Rad-last) mit einer Absenkung des Reifenin-nendrucks oder der Einsatz von Raupen-laufwerken mit sehr grossenAufstandsflächen (siehe auch Grafiken).
Tragfähigkeit verbessern – istund bleibt das Ziel beim Bodenschutz.Diese Tragkraft kann gestärkt werden,wenn Bodenbearbeitungsverfahren we-niger häufig sowie mit geringerer Inten-sität und reduzierter Eingriffstiefe erfol-
gen. Ein wichtiger Grundsatz lautet: Kei-ne Fahrten und Bearbeitungen auf sehrfeuchtem Boden, auch wenn dieserkonservierend bearbeitet wurde. Gera-de im Frühjahr ist der Boden wegen dergespeicherten Winterfeuchte trotz tro-ckener Oberfläche häufig noch emp-findlich. Eine hohe Schlagkraft hilft, dieengen Zeitspannen mit ausreichenderBefahrbarkeit der Böden effektiv aus-nutzen zu können.
Reifendruck Der Luftdruck im Rei-fen beeinflusst die Tragfähigkeit des Rei-fens und entscheidet mit, welcherDruck letztlich auf den Boden ausgeübtwird. Der Luftdruck ist abhängig von dermaximal zu erwartenden Radlast, vonder tatsächlichen Fahrgeschwindigkeitund vom auftretenden Drehmoment.All diese Faktoren können sich bei derArbeit verändern. So verändert sich dieRadlast, je nachdem ob ein Gerät ange-hoben oder abgesenkt wird. Bei derFahrgeschwindigkeit ist der namhafteUnterschied zwischen Feld- und Stras-senfahrt offensichtlich.
Die Vorteile eines hohen Luftdrucksbei Strassenfahrten (Fahrkomfort, Roll-widerstand, Dieselverbrauch) und einesniedrigen Drucks im Acker (Spurtiefe,Bodendruck, Schlupf und Zugkraft) kön-nen mit nachgerüsteten Reifendruckre-gelanlagen beim Zugfahrzeug genutztwerden. Der für die jeweilige Last undFahrgeschwindigkeit zugelassene Reife-ninnendruck lässt sich aus den Tabellender Reifenhersteller ablesen. Als Faust-regel gilt: Zum Zeitpunkt der Feldbestel-lung, wenn der Boden nur eine geringeTragfähigkeit aufweist, sollte der Reifen -innendruck von 1 bar nicht überschrit-ten werden, zum Zeitpunkt der Ernte,wenn der Boden im abgesetzten Zu-stand ist, sollte der Wert von 2 bar nichtüberschritten werden.
Unter Schlupf versteht man den re-lativen Wegverlust, der sich in einer ver-ringerten Flächenleistung und somit er-höhtem Kraftstoffverbrauch pro Hektaräussert. Ein gewisser Schlupf ist nötig,ansonsten keine Kraftübertragung erfol-gen kann. Während bis zu einem Schlupfvon 10% Reifen- und Bodenverformun-gen vorherrschen, kommt es darüber zurAbscherung an der Oberfläche und so-mit auch zur Bodenschädigung.
Übermässiger Schlupf kann durch All-radantrieb, Differenzialsperren, grosseAufstandsflächen der Reifen oder durcheine optimale Ballastierung verringertwerden. Letzteres ist notwendig, damitein Traktor (mit hoher Leistung, aber ge-ringem Leistungsgewicht) die vorhan-dene Zugleistung bei geringem Schlup-frisiko optimal übertragen kann.
Fazit Der Boden ist ein äusserst kom-plexes Gebilde. Beim Kauf und Einsatzvon Landmaschinen sollten boden-schutzrelevante Aspekte in die Ent-scheidung einfliessen. Dazu muss derFahrer die für die Bodenbeanspruchungausschlaggebenden Fahrzeug- und Rei-fendaten (Radlast, Reifeninnendruck,Überrollhäufigkeit, Gleichmässigkeit derDruckverteilung in der KontaktflächeReifen/Boden) in den Maschinenbe-schreibungen finden. �
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Hans-RudolfOberholzer
PeterWeisskopf
SONDERTHEMA
Als «Humus» wird die tote organi-sche Substanz im Boden bezeich-net. Sie setzt sich im Wesentlichenaus zwei Teilen zusammen: Nährhu-
mus aus organischer Substanz, die demBoden frisch zugefügt wurde und leichtabbaubar ist, sowie Dauerhumus ausschlecht abbaubaren organischen Sub-stanzen. Der Humus ist unter anderemwichtig für die Stabilität des Bodenge-füges, die Porenverteilung und damit fürden Wasser- und Lufthaushalt, für dieSpeicherung von Pflanzennährstoffensowie die Aktivität der Bodenorganis-men.
Klima- und Bodenverhältnisse be-stimmen, wie viel Kohlenstoff (C) im Bo-den verbleibt. In Ackerböden wird dieHumusdynamik vor allem durch die Be-wirtschaftung beeinflusst, also durch dieIntensität der Bodenbearbeitung, denAnfall von Ernteresten und die Zufuhrvon organischen Düngern.
Frage nach dem OptimumGrundsätzlich wird sich bei einer be-stimmten Bewirtschaftungsweise ein fürden Standort (je nach Klima- und Bo-deneigenschaften) typischer Humusge-halt einstellen. Er wird bestimmt durchden Humusumsatz. Damit ist das Aus-mass des Humusabbaus und die Rück-führung frischer organischer Substanzgemeint. Obwohl der Humusgehalt fürdie Bodenqualität so wichtig ist, lässtsich der optimale Humusgehalt an ei-nem bestimmten Standort nicht zwei-felsfrei festlegen. Trotzdem herrscht ge-nerell Einigkeit, dass eine Humusmehrende Bewirtschaftung für die Bo-denqualität besser ist als eine Humuszehrende. Für den Boden als Lebens-raum von Organismen ist es nicht nur
wichtig, dass der Humusgehalt in einemgenügenden Bereich liegt, sondernauch, dass die Bodenorganismen mitausreichend frischer organischer Sub-stanz versorgt werden, um ihre Aktivi-täten aufrecht zu erhalten. Allerdingskann sich eine überhöhte Zufuhr orga-nischer Substanz oder ein zu hoher Hu-musgehalt auch ungünstig auswirken,weil durch den Abbau der organischenSubstanz unter Umständen mehr Nähr-stoffe für die Pflanzen freigesetzt wer-den, als diese aufnehmen können.
Methoden in Schweiz und imAusland Aufgrund der Bedeutungdes Humus für die Qualität von Acker-böden ist es bei ackerbaulicher Boden-nutzung wichtig, Humusumsatz undHumusgehalt im Auge zu behalten. Fürdiesen Zweck gibt es so genannte «Hu-musbilanzierungs-Methoden».
In der Schweiz ist die Humusbilanzie-rungs-Methode von Neyroud als Bera-tungshilfsmittel entwickelt worden. Sievergleicht die Humuszufuhr mit demHumusabbau: Der Abbau («Mineralisie-rung») der organischen Substanz wirdaufgrund von Bodeneigenschaften undBearbeitungsintensität abgeschätzt undmit der Zufuhr von organischer Substanzdurch Erntereste und organische Dün-gung verglichen.
In Deutschland ist die Humusbilan-zierungs-Methode der Vereinigung derdeutschen landwirtschaftlichen Unter-suchungs- und Forschungsanstalten(VDLUFA) ein Bestandteil der EU crosscompliance-Anforderungen an die Be-triebe für die Einhaltung von Umwelt-standards. Diese Methode berechnetden Humusbedarf der angebauten Kul-turen (für die Bereitstellung der Nähr-
stoffe durch Mineralisierung) und ver-gleicht diesen mit der Humuszufuhrdurch Erntereste und organische Dün-gung. In einem Projekt, bei dem es umdie Verbesserung von Humusbilanzie-rungs-Methoden für die biologischeLandwirtschaft ging, wurde in Deutsch-land eine neue Methode («Humod»)entwickelt. Speziell daran ist, dass auchdie Stickstoffdüngung berücksichtigtwird, um den Humusabbau besser ab-schätzen zu können. Auch in Frankreichist mit «Simeos» eine Methode entwi-ckelt worden, mit deren Hilfe Bauernunter anderem abschätzen können, wieviel Stroh für die Energiegewinnung ab-geführt werden darf, ohne den Humus-gehalt der Ackerböden zu gefährden.
C-Simulationsmodelle Alle Hu-musbilanzierungs-Methoden berech-nen, wie es der Name sagt, eine Bilanzder voraussichtlichen Humusverlusteund -zufuhren, machen aber keine Aus-sage zum tatsächlichen Humusgehaltvon Böden. Demgegenüber wird in C-Simulationsmodellen der Verlauf desHumusgehaltes im Boden berechnet.Diese Berechnung der absoluten Hu-musgehalts-Entwicklung erfordert aberim Vergleich zu Humusbilanzierungs-Methoden deutlich mehr Informationenüber Standorteigenschaften, Bewirt-schaftungsmassnahmen und Witte-rungsverlauf.
Wie sieht es in der Tiefe aus?Ein grundsätzliches Problem bei derEntwicklung von Humusbilanzierungs-Methoden ist deren Überprüfung. Ei-nerseits müsste für die Bewertung derBewirtschaftungseffekte auf die Humus-entwicklung von Böden nicht nur der
MENGE UND ZUSAMMENSETZUNG des Humus sind zentrale Elemente der
Bodenqualität und beeinflussen direkt oder indirekt die meisten Bodenfunktionen.
Rund um die Analyse des Humusgehaltes im Boden und seine Entwicklung haben
sich in letzter Zeit wichtige Fragen geklärt.
Humusbilanz im Gleichgewicht?
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
44 4 2010 · UFA-REVUE
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SONDERTHEMA
Humusgehalt, sondern auch die gesam-te in einem Boden vorhandene Humus-menge bestimmt werden. Dies ist vorallem bei der Beurteilung von Einflüssenunterschiedlicher Bodenbearbeitungs-systeme wichtig, weil sie nicht nur zu ei-ner Veränderung der Bodendichte füh-ren, sondern auch die Tiefenverteilungder organischen Substanz beeinflussen.Wird beispielsweise permanente Di-rektsaat praktiziert, so steigt der Hu-musgehalt in der obersten Bodenschichtzwar an; dies ist aber nicht gleichzuset-zen mit einem Anstieg der Humusmen-ge im gesamten Boden.
Es bleiben Schätzungen Ande-rerseits müssten für die wissenschaftli-che Überprüfung einer Humusbilanzie-rungs-Methode die bewirtschaftungs-bedingten Einflüsse durch die Wahl vonKultur, Düngerart, Düngermenge oderBearbeitungsintensität in Dauerversu-chen an unterschiedlichen Standorten(Böden, Klima) mindestens eine Gene-ration lang getestet werden. Nur sokönnte ganz genau festgestellt werden,wie sich eine bestimmte Bewirtschaf-tung langfristig auf den Humusgehaltauswirkt. Da solche Versuche sehr auf-wändig sind und von Praxisflächen sel-
ten genaue Bestimmungen der Anfangs-und Endmengen an organischer Boden-substanz verfügbar sind, kann nur vonwenigen Kulturen beziehungsweiseDüngern die Humusnachlieferung direktund genau bestimmt werden. Bei allenandern Kulturen und Düngerformen ge-schieht dies indirekt mittels Abschät-zungen der Menge und der Qualität (Abbaubarkeit) von Wurzeln und Ernte-resten.
Bewirtschaftung entscheidendDer Einfluss verschiedener Bewirtschaf-tungsmassnahmen auf die Humusbilanzlässt sich an dem in der Grafik darge-stellten Beispiel erkennen. Verglichenwerden zwei Fruchtfolgen: Eine Mono-kultur Silomais und eine getreidebeton-te Fruchtfolge mit zwei Jahren Kunst-wiese; gedüngt wird rein mineralisch,organisch-mineralisch gemischt (zweiVerfahren) und rein organisch mit gros-sen Mengen an Mist. Das Ergebnis derHumusbilanzierung zeigt, dass auch beieiner Monokultur Silomais die Humus-bilanz nahezu ausgeglichen gestaltetwerden kann. Dies erfordert allerdingseine ausreichende Versorgung mit orga-nischen Düngern und zwar vor allemmit Mist, weil Vollgülle einen deutlichgeringeren «Humuswert» aufweist. Beider getreidebetonten Fruchtfolge bleibtdie Humusbilanz, vor allem wegen derzweijährigen Kunstwiese, bei allen Dün-geverfahren im positiven Bereich, ausserbei rein mineralischer Düngung. Hierkann die Humusbilanzlücke beispiels-weise durch Strohdüngung ausgegli-chen werden.
Hilfsmittel für Landwirtschafts-betriebe in Entwicklung An ARTwerden zurzeit mehrere Humusbilanzie-rungs-Methoden miteinander und mitC-Simulationsmodellen verglichen. Eshat sich gezeigt, dass die Humusbilan-zierungs-Methoden in der Lage sind,deutliche Unterschiede zwischen Be-wirtschaftungssystemen mindestensgrundsätzlich richtig zu bewerten. Nungeht es darum, auch feinere Bewirt-schaftungsunterschiede korrekt zu er-fassen, damit ein zuverlässiges Hilfsmit-tel für die genaue Beurteilung desHumusumsatzes auf landwirtschaftli-chen Betrieben bereitgestellt werdenkann. �
Sowohl die Zufuhr von Mist als auch die Reduktion der Bearbeitungsintensität(geringerer Humus abbau) wirken sich positiv auf die Humusbilanz aus.Bild: Bettina Nussbaumer, Burgrain
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Autoren Hans-RudolfOberholzer, PeterWeisskopf, AgroscopeReckenholz-Tänikon(ART).
www.agroscope.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
Grafik: Humusbilanz
kg H
umus
pro
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ahr
Monokultur Silomais getreidebetonte Fruchtfolge
Düngeverfahren:� mineralisch� Rinder-Vollgülle + mineralisch� Mist (40 kg N/ha) + Gülle + mineralisch� Mist (72 kg N/ha) + Gülle + mineralisch
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UFA-REVUE · 4 2010 47
Welcher Boden sich an einem be-stimmten Standort findet, hängthauptsächlich vom Ausgangsmateri-
al (Moräne, Kalkstein) und von seinerLage im Gelände ab (Kuppe, Mulde). Dieoberste, bearbeitete Schicht ist durch or-ganisches Material, den Humus, dunkelgefärbt – je dunkler, desto höher der Hu-musgehalt. Darunter folgt bei wenig ent-wickelten Böden direkt das Ausgangs-material. Bei tiefgründigeren Bödenfindet sich unter der Humusschicht derverwitterte Unterboden. Dieser ist beigut durchlüfteten Böden durch oxidier-tes Eisen rostig-braun gefärbt. Bei Sau-erstoffmangel hat der Boden hingegeneine graue bis bläuliche Farbe.
Böden mit ähnlicher Abfolge derSchichten werden demselben Boden-typ zugeordnet (z.B. Parabraunerde).Bei der Einteilung der Bodentypen indrei Klassen spielen der Wasserhaus-halt und somit die Durchlüftung einezentrale Rolle:1. Gut durchlässige, gut durchlüftete,
nicht bis wenig vernässte Böden (z.B.Braunerden).
2. Stauwassergeprägte, schlecht durch-lüftete Böden (Pseudogleye): Vernäs-
sungsursache ist eine dichte, schlechtdurchlässige Schicht im Wurzelraum.
3. Grund- oder hangwassergeprägte,schlecht durchlüftete Böden (Gleyeund Moorböden): Vernässungsursa-che ist ein hoher Grundwasserspie-gel oder Hangwassereinfluss.
Ein weiteres wichtiges Bodenmerkmalist die pflanzennutzbare Gründigkeit,auch Wurzelraum genannt. Sie gibt Aus-kunft über das durchwurzelbare Boden-volumen und damit über das Wasser-und Nährstoffspeichervermögen. Je tief-gründiger ein Boden ist, desto mehrWasser und Nährstoffe kann er spei-chern. Der Wurzelraum ist einge-schränkt: • bei wenig entwickelten oder erodier-
ten flachgründigen Böden.• in vernässten, sauerstoffarmen oder
verdichteten Bodenschichten.• bei hohem Steinanteil. Beispiel: Ein
Boden ist bis in 100cm verwittertund durchwurzelbar; sein Steingehaltbeläuft sich auf 25%. Die pflanzen-nutzbare Gründigkeit beträgt 75 cm(75% von 100cm).
Auch die Bodenart (Humusgehalt, Ton-,Schluff- und Sandanteil) bestimmt die
Qualität des Ackerbodens. Ideal ist einmittelschwerer Boden mit einem ausge-wogenen Gemisch aus Sand, Schluff undTon (z.B. «sandiger Lehm»). Böden miteinem hohen Tongehalt sind schwierigbearbeitbar («schwere Böden»). Dage-gen sind Böden mit geringem Tonanteilunstabil, die Krümel zerfallen beim Auf-prall von Regentropfen («Verschläm-mung») – in Hanglage sind solche Bödenerosionsanfällig. Auch ein genügenderHumus- und Kalkgehalt tragen zur Sta-bilität des Oberbodens bei.
Für die Qualität von Landwirtschafts-böden sind neben den natürlichenStandortfaktoren auch Kulturmassnah-men wie Entwässerung, Bodenbearbei-tung/Anbautechnik, Düngung undFruchtfolge wichtig. Nur wer seine Bö-den und ihre Reaktion auf die Bewirt-schaftungsmassnahmen kennt, kann sievor Verdichtung und Erosion schützen.
Nachfolgend wird eine Auswahl vonzwölf Böden vorgestellt und deren Stär-ken und Schwächen bei landwirtschaft-licher Nutzung besprochen.
Über Vielfalt und Eigenschaften vonBöden in einer bestimmten Region ge-ben auch Bodenkarten Auskunft.
SO VIELFÄLTIG WIE DIE SCHWEIZER LANDSCHAFT sind auch die Böden,
die hier im Laufe von Jahrtausenden entstanden sind. Kennen Sie den Boden
unter Ihren Füssen – oder würden Sie gerne mehr über seine Geheimnisse erfahren?
Dieses Merkblatt hilft, Stärken und Schwächen von Böden einzuschätzen.
Ackerböden standortgerechtnutzen
PFLANZENBAUBODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Bodenprofil,Spatenprobeoder Bohrstock?Wer tiefer als mit derüblichen Spaten probein den Boden hinein-schauen will, muss eineProfilgrube ausheben,die mindestens bis zurUntergrenze desWurzelraumes reicht.So lässt sich der Aufbaueines Bodens beurteilen– die verschiedenenBodenschichten(«Horizonte») werdensichtbar. Ein vereinfach-tes Bodenprofil lässt sich auch mit Hilfeeines Bohrstocksrealisieren.
Pflanzennutzbare Gründigkeitflachgründig: bis 30 cmziemlich flachgründig:30–50 cmmässig tiefgründig:50–70 cmtiefgründig: 70–100 cmsehr tiefgründig: über 100 cm
Boden auf schluffreichenAblagerungen im ehemaligenÜberschwemmungsbereich von Flüssen (alluviale Kalk -braunerde).
Sehr tiefgründig.
Oberboden: mittelschwer(schwach humoser, lehmigerSchluff).
Für alle Kulturen geeignet;schwacher Grundwasser -
einfluss, deshalb wenigertrockenheitsanfällig.
Einfach zu bearbeiten; neigt zu Verdichtung und Verschläm-mung; reduzierte Boden -bearbeitung, hacken; ständigeBodenbedeckung mit Pflanzenoder Mulchschicht anstreben.
Normale Stickstoff- und Gülle -gaben; organische Düngungerhöht den Humusgehalt undstabilisiert die Bodenstruktur;Kalken nicht nötig.
Boden auf Grundmoräne inschwach welligem Moräne -gebiet (Braunerde).
Sehr tiefgründig.
Oberboden: mittelschwer(schwach humoser, sandigerLehm).
Für alle Kulturen geeignet.
Einfach zu bearbeiten; alleAnbautechniken einsetzbar.
Normale Stickstoff- und Gülle -gaben.
Boden auf Kies in einerTalebene (Parabraunerde).
Tiefgründig.
Oberboden: mittelschwer(schwach humoser, sandigerLehm).
Für alle Kulturen geeignet.
Einfach zu bearbeiten; alleAnbautechniken einsetzbar.
Normale Stickstoff- und Gülle -gaben.
Boden auf Löss (nach -eis zeitliche Windsedimente) an einem schwach geneigtenHang (Braunerde).
Tiefgründig.
Oberboden: mittelschwer(schwach humoser, lehmigerSchluff).
Für alle Kulturen geeignet.
Einfach zu bearbeiten; neigt zuVerdichtung und Verschläm-mung (Krustenbildung); schonbei geringer Hangneigunggrosse Erosionsgefahr;reduzierte Bodenbearbeitung,hacken; ständige Bodenbede-ckung mit Pflanzen oderMulchschicht anstreben.
Normale Stickstoff- und Gülle -gaben; organische Düngungerhöht den Humusgehalt undstabilisiert die Bodenstruktur.
PFLANZENBAUBODEN – UNSERE GRUNDLAGE
48 4 2010 · UFA-REVUE
Tiefgründige bis sehr tiefgründige Böden mit grossem Wurzelraum
Tiefgründige Böden sind dank ihrer gu-ten Durchlässigkeit und ihres grossenSpeichervermögens für Wasser undNährstoffe sehr gut geeignet für denAckerbau. Sie gehören zu den bestenund vielseitigsten Landwirtschaftsbö-den der Schweiz («Fruchtfolgeflä-chen»). Das Auswaschungsrisiko ist
hier am geringsten. Zur Stabilisierungder Bodenstruktur braucht es eine re-gelmässige Zufuhr von organischerSubstanz. Die Böden sind vor Verdich-tung zu schützen; der pH-Wert mussüberwacht und mittels Kalkung im op-timalen Bereich gehalten werden. Tief-gründige Braunerden und Parabrauner-
den sind die häufigsten Ackerböden inder Schweiz. Sie dominieren in denSchotterebenen, Moräne- und Molas-segebieten des Mittellandes. Auch auflehmigen Ablagerungen im ehemaligenÜberschwemmungsbereich von Flüs-sen sowie auf Lössab lagerungen kom-men sie häufig vor.
Wie nutzen?
Wie bearbeiten?
Wie düngen?
Boden auf sandreichenAblagerungen im ehemaligenÜberschwemmungsbereichvon Flüssen (Fluvisol).
Ziemlich flachgründig (geringeVerwitterung, deutlicheSchichtung, roher Sand).
Oberboden: leicht (humus armer, lehmiger Sand).
Mässig geeignet für Ackernut-zung (sehr trockenheitsanfälligund bewässerungsbedürftig).
Einfach zu bearbeiten (raschabtrocknend); stark verschläm-mungsgefährdet; Mulchsaat;allenfalls mit Grubber denOberboden vorsichtig undallmählich vertiefen beigleichzeitiger Zufuhr vonorganischer Substanz.
Kleine Stickstoff- undGüllegaben (grosses Auswa-schungsrisiko); eventuellBlattdüngung; kaum kalkbe-dürftig; organische Düngungerhöht den Humusgehalt undstabilisiert die Bodenstruktur.
Boden auf Moräne-Kuppe(Regosol).
Ziemlich flachgründig (geringe Verwitterung,erhöhter Steinanteil).
Oberboden: mittelschwer(schwach humoser, sandigerLehm).
Mässig geeignet für Acker -nutzung (trockenheitsanfällig).
Einfach zu bearbeiten (rasch abtrocknend); möglichstMulch- und Direktsaat.
Kleine Stickstoff- und Gülle gaben (mässigesAuswaschungsrisiko); Kalkenunnötig.
Boden auf Kalkstein im Jura(Braunerde).
Mässig tiefgründig (dicht,tonig, hoher Steinanteil imUnterboden).
Oberboden: schwer (schwach humoser, tonigerLehm).
Geeignet für Getreide, Maisund Raps.
Erschwert zu bearbeiten;Gefahr von Verkneten undPflugsohleverdichtung;möglichst pfluglos und flachbearbeiten.
Normale Stickstoff- undGüllegaben (Einsickerungsicherstellen).
Boden auf Kies in einerTalebene (Parabraunerde).
Mässig tiefgründig (unregel-mässige Verwitterungstiefe,hoher Feinkiesanteil).
Oberboden: leicht (schwach humoser, lehmreicherSand).
Für alle Kulturen geeignet(ziemlich trockenheitsanfällig).
Einfach zu bearbeiten (rasch abtrocknend); alleAnbautechniken einsetzbar.
Mittlere Stickstoff- undGüllegaben; organischeDüngung erhöht den Humus-gehalt und stabilisiert dieBodenstruktur.
UFA-REVUE · 4 2010 49
PFLANZENBAUBODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Flachgründige bis mässig tiefgründige Bödenmit kleinem bis mittelgrossem Wurzelraum
Flachgründige Böden sind im Allgemei-nen ertragsschwächer und weniger er-tragssicher als tiefgründige Böden, weilsie weniger Wasser speichern könnenund somit schneller austrocknen. Liegtkein Grundwassereinfluss vor, brauchtes für sichere Erträge regelmässige Nie-derschläge oder Bewässerung. Um die
Gründigkeit zu erhalten oder gar zuverbessern, müssen solche Böden sorg-fältig bewirtschaftet werden. In erosi-onsgefährdeten Lagen sind Anbautech-niken wie Mulch- und Direktsaateinzusetzen. Besonders auf sandrei-chem Ausgangsmaterial ist die Boden-struktur mit der Zufuhr von organischer
Substanz zu stabilisieren. Flachgründi-ge Böden kommen innerhalb einer Par-zelle oft nur kleinflächig vor. Man fin-det sie auf erosions gefährdeten,teilweise bereits erodierten Moräne-und Molassekuppen, auf Kiesadern inSchotterebenen und auf jungen, sand-reichen Flussablagerungen.
Wie nutzen?
Wie bearbeiten?
Wie düngen?
PFLANZENBAUBODEN – UNSERE GRUNDLAGE
50 4 2010 · UFA-REVUE
ImpressumMit Forschungs-,Beratungs- und Fach-institutionen publiziertdie UFA-RevueMerkblätter.
Herausgeber: Agridea,8315 Lindau; Agridea,1000 Lausanne 6
Autoren: U. Zihlmannund P. Weisskopf,Agroscope Reckenholz-Tänikon ART; M. Müller, Schweiz.Hochschule fürLandwirtschaft SHL
Informationskonzept undRedaktion: B. Arnoldund M. Jäger, AgrideaLindau; C. Degen,Agridea Lausanne
Fotos: G. Brändle und U. Zihlmann, ART; M. Müller, SHL; M. Günter, BABU
Layout und Publikation:UFA-Revue, 8401Winterthur
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Boden auf Mergel-Terrasse imJura (Pseudogley).
Flachgründig (geringeVerwitterungstiefe, dichteStruktur).
Oberboden: schwer (humoserTon).
Schlecht geeignet fürAckerbau, am ehestenWintergetreide; Ertragsleistungim Futterbau stark von derNiederschlags verteilungabhängig.
Kleine Stickstoff- und Gülle gaben (Einsickerungsicher stellen); organischeDüngung zur Verbesserung derStruktur; kaum kalkbedürftig.
Boden auf Seetonablagerung in Talebene (ehemaligerSeegrund; Pseudogley).
Mässig tiefgründig (dichteStruktur, Staunässe).
Oberboden: schwer (schwachhumoser, lehmiger Ton).
Mässig geeignet für Ackerbau;bei günstigem Klima undangepassten Mischungen guterFutterbaustandort; Kleegras -anbau verbessert Struktur.
Mittlere Stickstoff- und Gülle gaben (Einsickerungsicher stellen); organischeDüngung zur Verbesserung derStruktur.
Drainierter Boden aufSchwemmlehm in Talmulde(Buntgley).
Mässig tiefgründig (dichte Struktur, zeitweiligeVernässung).
Oberboden: schwer (humoser,toniger Lehm).
Mässig geeignet für Ackerbau,am ehesten Wintergetreide;keine spät räumenden Kulturen,da im Herbst häufig nass undschlecht befahrbar; Kleegrasan-bau verbessert Struktur.
Schwierig zu bearbeiten(langsam abtrocknend); zurVerhinderung von Verdich-tungsschäden möglichstpfluglos und flach bearbeiten(z.B. Mulchsaat).
Mittlere Stickstoff- undGüllegaben; organischeDüngung zur Verbesserung derStruktur.
Drainierter Boden aus Torf(Moor) auf undurchlässigerGrundmoräne in Senke.
Mässig tiefgründig (zeitweiligeVernässung).
Oberboden: mittelschwer(humusreicher Lehm).
Für Ackerbau ungeeignet, daBodenlockerung die Torfsa-ckung fördert (Wiedervernäs-sung); am besten als Wieslandnutzen; für Weidenutzung (zu)wenig trittfest.
Auf Bodenlockerung möglichstverzichten; höchstensoberflächlich lockern oderDirektsaat einsetzen.
Mittlere Stickstoff- undGüllegaben; Stickstoffzurückhaltend einsetzen, dastarke Stickstoffnachlieferungaus dem Humus.
auf tonreichem Ausgangsmaterial vor;im Jura häufiger als im Mittelland. Drai-nagen mit Sickerhilfe (z.B. Kies).
Grund- oder hangwassergepräg-te Böden (Gleye und Moorböden).Wie stark diese Böden vernässt sind,hängt vom Grundwasserstand und vonder Wirkung der meist vorhandenenDrainagen ab. Die grau-rostfleckigenZonen im Unterboden deuten auf Sau-erstoffmangel hin. Häufig nasse Bödensollten futterbaulich genutzt werden.Bei Ackernutzung empfiehlt sich eine
Fruchtfolge mit viel Kunstwiese. Da sielangsam abtrocknen, sind sie verdich-tungsempfindlich und somit schwierigzu bewirtschaften.
Gleye und Moorböden sind vor allemin Mulden und bei Hangwasseraustrit-ten anzutreffen. Oft haben sie einen hu-musreichen, anmoorigen bis torfigenOberboden. Ist die Torfschicht mächti-ger als 40cm, spricht man von Moorbö-den. Bei drainierten, intensiv bearbeite-ten Moorböden nimmt die Mächtigkeitder Torfschicht wegen des Humusab-baus kontinuierlich ab (Torfsackung).
Wie nutzen?
Wie bearbeiten?
Wie düngen?
Stauwassergeprägte Böden oderdie Pseudogleye sind tonreich, dichtund damit schlecht durchlässig sowieschlecht durchwurzelbar. Sie speichernnur wenig pflanzenverfügbares Wasser.Bei starken Niederschlägen leiden diePflanzenwurzeln unter Staunässe undSauerstoffmangel; bleiben Nieder-schläge aus, ist das pflanzenverfügbareWasser rasch aufgebraucht. Ertragsun-sichere, schwierig zu bearbeitende«Stundenböden»: Bei Nässe verdich-tungsempfindlich, bei Austrocknunghart und kaum bearbeitbar. Kommen
Stauwassergeprägte BödenGrundwasser- oder hangwassergeprägte Böden
Sehr schwierig zu bearbeiten, da langsam abtrocknend, aber dannauch rasch wieder zu trocken und zu hart; wenige günstigeBearbeitungszeitpunkte («Stundenboden»); Strukturbildung durchWitterungseinflüsse ausnutzen (Quellen, Schrumpfen, Frost); zurVerhinderung von Verdichtungsschäden möglichst pfluglos undflach bearbeiten (z.B. Mulchsaat).
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SONDERTHEMA
Der Eintrag organischer Schadstof-fe in landwirtschaftliche Böden er-folgt einerseits gezielt und parzel-
lenscharf (z.B. Pflanzenschutzmittel,PSM), andererseits indirekt über Hof-dünger, Kompost, Gärgut oder Press-wasser oder diffus über atmosphärischeDeposition (z.B. polyzyklische aromati-sche Kohlenwasserstoffe, PAK, Grafik).Die relative Bedeutung der einzelnenEintragspfade variiert dabei von Sub-stanzklasse zu Substanzklasse. Wäh-rend beispielsweise polychlorierte Bi-phenyle (PCB) früher vor allem überKlärschlamm in die Böden gelangten,wird ein beträchtlicher Teil der PAKüber die Atmosphäre eingetragen (sie-
he Artikel von Kupper & Bucheli, UFA-Revue 11/2008).
Sammelgefäss Boden Einmal imBoden, unterlaufen organische Schad-stoffe eine Reihe von Verteilungs- undUmwandlungsprozessen (Grafik). Jenach Dampfdruck, Wasserlöslichkeitoder Bindungsfähigkeit können sie ver-flüchtigen, auswaschen beziehungswei-se versickern oder sich an Bodenteil-chen anlagern. Organische Substanzenunterliegen im Boden auch verschiede-nen chemischen oder biologischen Ab-bauprozessen. Die Aufnahme durch Bo-denorganismen oder Pflanzen ist –gemessen an der Gesamtmenge des je-
weils vorliegenden Schadstoffs – in derRegel eher gering, kann aber aus Sichtder Nahrungs- und Futtermittelsicher-heit durchaus relevant sein. Die Bin-dung von Schadstoffen vornehmlich andie Humusfraktion des Bodens kann siezudem für Abbau, aber auch für denchemischen Nachweis unzugänglichmachen (Sequestrierung).
«Altbekannte» Schadstoffe un-ter Kontrolle Der Boden spielt mitseiner wichtigen Puffer-, Filter- und Ab-baufunktion eine zentrale Rolle, um ei-nerseits sauberes Trinkwasser und ande-rerseits hochqualitative Nahrungs- undFuttermittel zu produzieren. Die Gehalte
ORGANISCHE SCHADSTOFFE Zehntausende von Chemikalien sind in Haushalt und
Industrie im täglichen Gebrauch. Viele davon gelangen gewollt oder ungewollt
in die Umwelt. Entsprechend sind auch landwirtschaftliche Böden mit einer Vielfalt von
organischen Spurenverunreinigungen verschiedenster Herkunft konfrontiert.
Wie Nadeln in Heuhaufen
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
52 4 2010 · UFA-REVUE
Im Messnetz der Nationalen Bodenbeobachtung (NABO) werden unter anderem Oberböden von Reb-, Obst-, Gemüse- und Ackerbaustandorten untersucht.
Grafik: Ein- (rot) und Austragspfade (grün) von organischen Schadstoffen in Böden
Pflanzenschutzmittel
Atmosphärische Deposition
Hofdünger
Verdampfung
Aufnahme durch Lebewesen
irreversible Bindung an BodenteileAuswaschung Abbau
Kompost, Gärgut
Presswasser
Organische Schadstoffe in Böden
UFA-REVUE · 4 2010 53
SONDERTHEMA
an organischen Schadstoffen des Bodensselbst ergeben sich als Resultat der obendargelegten Prozesse. Für persistente or-ganische Verbindungen der ersten Stun-de wie PAK, PCB oder polychlorierte Di-benzo-p-dioxine und -furane (PCDD/F)liegen die Konzentrationen in SchweizerLandwirtschaftsböden in der Regel deut-lich unter den Richt- beziehungsweisePrüfwerten der Verordnung über Belas-tungen des Bodens (VBBo).
PSM-Rückstände Über die Belas-tung des Bodens durch Rückstände vonPSM liegen bisher in der Schweiz nurwenige Untersuchungen vor. Diese be-legen aber, dass PSM-Rückstände in Bö-den häufiger als generell angenommenvorkommen. In einer Studie im KantonBaselland wurden in allen untersuchtenFlächen Rückstände von schwer abbau-baren Organochlor-Pestiziden (OCP) ge-funden, obwohl deren Anwendung seitden 80er Jahren verboten und folgedes-sen gestoppt wurde. Gewisse Nutz-pflanzen wie Kürbisgewächse könnenRückstände der damals ausgebrachtenOCP wie das Dieldrin noch heute auf-nehmen, wie kürzlich in einer Studie desForschungsinstituts für biologischenLandbau (FiBL) gezeigt wurde. Im Mess-netz der Nationalen Bodenbeobachtung(NABO) wurden in Oberböden vonRebbau-, Obst-, Gemüse- und Acker-baustandorten von 120 Wirkstoffen, diein den letzten 15 Jahren für den Pflan-zenschutz ausgebracht wurden, etwa80% der Wirkstoffe oder deren Abbau-produkte wieder gefunden. Die PSM-Rückstände lagen dabei im Bereich vonwenigen bis hin zu einigen hundertμg/kg. Fundierte Grenzwerte zur Inter-pretation dieser zum Teil kleinen Men-gen an PSM-Rückständen in Bödenwurden in der Schweiz bisher aber nichterarbeitet. Einzig die Wegleitung zurVerwertung von ausgehobenem Bodendefiniert für einige wenige organischeSubstanzen Richt- und Prüfwerte.
Verfügbarkeit ist massgebendDie Kenntnisse über organische Schad-stoffe in Böden sind nicht nur betreffendihrer Einträge und Konzentrationen,sondern vor allem bezüglich ihrer (kom-binierten) Wirkung auf das Bodenöko-system noch lückenhaft. Handlungsbe-darf besteht diesbezüglich auch in einer
besseren Differenzierung zwischen To-talgehalten und bioverfügbaren Kon-zentrationen. Die meisten nationalenwie internationalen, rechtlich binden-den Verordnungen über Gehalte von or-ganischen Schadstoffen in Böden bezie-hen sich auf Totalgehalte. Dies greiftnach Meinung der Autoren häufig zukurz. Für den Effekt von Schadstoffenauf die Umwelt ist nämlich nicht der To-talgehalt, sondern der bioverfügbareAnteil viel massgebender. Der Bezug aufTotalgehalte ist auch aus Sicht der Prio-risierung bei der Altlastensanierungsuboptimal. Zum einen ist sie unnötigkonservativ und zum anderen wird un-ter Umständen nicht die (öko-)toxikolo-gisch riskanteste Altlast zuerst saniert.Heutzutage gibt es zuverlässige Metho-den, die bioverfügbaren Schadstoffan-teile mittels einer Reihe von chemischenExtraktionen zu bestimmen. Diese soll-ten vermehrt Eingang in die rechtlich re-levanten Dokumente finden.
Blick auf neue Schadstoffe An-gesichts der grossen Vielfalt der organi-schen Verbindungen und deren Freiset-zung aus verschiedenen Quellen gilt esden Kenntnisstand über organischeSchadstoffe in Böden zu verbessern undmöglichst frühzeitig relevante Schad-stoffanreicherungen in Böden zu erken-nen. In der Vergangenheit vergingenhäufig Jahrzehnte zwischen dem In Um-lauf bringen von Chemikalien, ihremAuftreten in Böden und der Erfassungder daraus resultierenden Konsequenzenfür Ökosysteme, Nahrungs- und Futter-mittel. Die Umweltchemie beziehungs-weise der Gesetzgeber hinkt den neues-ten Entwicklungen im Bereich vonChemikalien somit permanent hinterher.Oder mit anderen Worten: Böden, aberauch Nahrungs- und Futtermittel kön-nen mit organischen Schadstoffen belas-tet sein, die noch gar nicht als problema-tisch wahrgenommen worden sind. ImSinne einer proaktiven Strategie zurFrüherkennung von sogenannten «emer-ging pollutants» (künftige Schadstoffemit Gefahrenpotenzial) schlagen die Au-toren deshalb ein mehrstufiges Hand-lungsschema vor:1) Offenlegung und Zusammenführung
von Übersichtslisten von Chemika-lien, die in Industrie und Haushalteingesetzt werden.
2) Stärkung und Ergänzung der Registerzu Schadstofffreisetzung- und -trans-fer mit Daten von Industrie- undHaushaltchemikalien.
3) Bestimmung der chemisch-physika-lischen Eigenschaften dieser Stoffe,entweder experimentell bei derenZulassung oder mit Computermodel-len.
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Autoren Thomas Bucheli, Armin Keller,Forschungsanstalt Agroscope Recken-holz-Tänikon ART, Zürich-Reckenholz.
Die nationale Bodenbeobachtung wirdseit 1984 gemeinsam vom Bundesamtfür Umwelt und vom Bundesamt fürLandwirtschaft betrieben. Mit derDurchführung ist die ForschungsanstaltAgroscope Reckenholz-Tänikon ARTbeauftragt.
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4) Vorhersage der Verteilung und desVerhaltens dieser Stoffe in der Um-welt mit entsprechenden Modellen.
5) Analyse von Bodenproben etablier-ter Monitoring-Programme wie derNABO oder von gezielten regionalenBodenuntersuchungen auf die alspotenziell relevant klassifiziertenSubstanzen sowie eine Auswahlprü-fung dieser Bodenproben auf weite-re, bis anhin unter Umständen unbe-kannte Spurenstoffe. �
MichaelMüller
Grafik 1: Lagerungsformen von Tonteilchen im Boden
Fläche – Fläche (Kohärentgefüge)
Fläche – Kante (stabile Kartenhausstruktur)
Kante – Kante (voluminös aber instabil)
Ca-Carbonat/Silikat Tonminerale
Porenwinkel-vermörtelung
(Quelle: Meyer und Pollehn, 1999)
SONDERTHEMA
Weshalb versauern Böden eigent-lich? Einerseits werden durch Re-genwasser mit einem durchschnitt-lichen pH-Wert von 5.6 laufend
Säuren in den Boden eingetragen undanschliessend mit dem Sickerwasser inden Unterboden transportiert. Anderer-seits trägt die Atmung der Bodenlebe-wesen und Pflanzen wesentlich zur Bo-denversauerung bei. Sie produzierenKohlendioxid (CO2), welches mit Wassereine Verbindung zu Kohlensäure ein-geht und durch kalkhaltiges Material imBoden neutralisiert wird. Steht nunnicht genügend Kalk für die Neutralisa-tion zur Verfügung, so sinkt der pH undder Boden versauert. Dabei handelt essich um die sogenannte natürliche Bo-denversauerung.
Im Weiteren können acker- undpflanzenbauliche Massnahmen die Bo-
denversauerung noch verstärken. Dieszum Beispiel durch das Einbringen vonorganischer Substanz, die Aktivierungdes Bodenlebens (CO2-Bildung) oderdurch die Anwendung sauerwirkenderDüngemittel (z.B. Harnstoff, Ammon-sulfat). Schlussendlich wird dem Bodenauch durch die Abfuhr von Erntepro-dukten Kalk entzogen. Die Höhe derEntzüge ist abhängig von Pflanzenartund Ertragsniveau. Bei Getreide wird re-lativ wenig Kalk entzogen, wogegen dieEntzüge bei Raps, Zuckerrüben, Grasund Silomais deutlich höher liegen.
Was bewirkt eine Kalkung? Kalkist mehr als nur ein Nährstofflieferant.Mit seinen vielfältigen Funktionen trägter direkt und indirekt zur Bodenfrucht-barkeit bei. Kalk reguliert den pH-Wertund steuert eine Vielzahl von Prozessen.Die Kalkwirkungen können unterteiltwerden in physikalische, chemische,biologische und pflanzenphysiologischeWirkungen.
Unter der physikalischen Wirkungversteht man den Einfluss des Kalkes aufdie Bodenstruktur, die durch die räum-liche Anordnung der festen Bodenteil-
chen und Porensysteme bestimmt wird.Die Bodenstruktur bestimmt den Was-ser-, Luft- und Wärmehaushalt sowiedie mechanischen Bodeneigenschaften.Für die Pflanzenentwicklung, vor allemwährend der Keimung und im Jung-pflanzenstadium, hat sie einen entschei-denden Einfluss.
Krümeliger Boden Sind im Bodennicht genügend Kalziumionen vorhan-den, bilden die Tonteilchen zunächst ein«Kante-Kante-Profil» (Grafik 1). DieTonteilchen kleben aneinander und bil-den eine dichte «verschlämmte» Struk-tur. Gasaustausch und Wassertransportwerden stark behindert. Durch die An-lagerung von Kalziumionen an die Ton-teilchen bildet sich eine lockere Karten-struktur. Dies bezeichnet man als«Flockung», welche mit steigender Kal-ziumkonzentration in der Bodenlösungzunimmt. Durch Kalk wird aber nichtnur die Struktur der Tonteilchen unter-einander fixiert. Die Kalziumionen la-gern sich auch an Humus an und bildenso eine Brücke zwischen den Ton- undHumusteilchen. Man spricht dabei vomsogenannten «Ton-Humuskomplex».
KALK Der Boden bildet den Grundstein für eine erfolgreiche Pflanzenproduktion.
Nur auf gesunden und fruchtbaren Böden ist die Erzeugung hochwertiger pflanzlicher
Rohstoffe möglich. Eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden und fruchtbaren
Boden ist dessen Kalkzustand. Auf gut gekalkten Böden kann das Leistungs-
potenzial des Standortes optimal ausgeschöpft werden.
Für eine hohe Bodenfruchtbarkeit
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
54 4 2010 · UFA-REVUE
Grafik 2: Optimaler pH-Bereich zur Nährstoffmineralisierung
4.0 4.5 5.0 5.5 6.0 6.5 7.0 7.5 8.0 8.5pH-Wert
sauer neutral basisch
optimaler pH-Bereich
Stickstoff
Phosphat
KaliMagnesium
SchwefelKalzium
Eisen
Mangan
Bor
Kupfer, Zink
Molybdan
UFA-REVUE · 4 2010 55
SONDERTHEMA
Mehr Poren Durch Flockung undBrückenbildung entstehen nun grössereAggregate. Auf diese Weise wird der An-teil an luftführenden Grobporen undwassergefüllten Mittel- und Feinporen
kalkte Böden lassen sich früher befahrenund die Wachstumsphase setzt früherein, was einen hohen Ertrag begünstigt.Gut mit kalkversorgte Böden schrumpfenbei Trockenheit weniger als kalkarme Bö-den und es entstehen weniger Spaltenund Risse. Die mechanische Belastung anden Pflanzenwurzeln nimmt ab und dieBöden bleiben locker. Aber auch derZugkraftbedarf bei der Bodenbearbei-tung steht damit in unmittelbarem Zu-sammenhang. Der Treibstoffbedarf istbei lockeren Böden reduziert.
Bessere Löslichkeit der Nähr-stoffe Die chemische Wirkung desKalkes besteht darin, dass er die entste-henden und eingetragenen Säuren imBoden neutralisiert. Werden die Säurennicht neutralisiert, sinkt der pH ab. Dadie Pflanzen die Nährstoffe nur in gelös-ter Form aufnehmen und die meistenNährstoffe eine optimale Löslichkeit beieinem pH von 5.5 bis 7.0 zeigen, ver-schlechtert sich die Verfügbarkeit dermeisten Nährstoffe für die Pflanzen mitsinkendem pH stark (Grafik 2). Insbe-sondere die Phosphatverfügbarkeit rea-giert deutlich auf zu geringe pH-Werte.Die Löslichkeit der Bodenphosphate istim Bereich von pH 6 und pH 7 am bes-ten. Unterhalb pH 5.5 nimmt die Ver-fügbarkeit deutlich ab. Bei einer opti-malen Kalkversorgung werden dievorhandenen Nährstoffe im Boden alsogut genutzt und deren Effizienz wird ge-steigert. Mit den neuen Grundlagen zurDüngung im Acker- und Futterbau (Gru-daf 2011), wo die Nährstoffnormen für
viele Kulturen nach unten angepasstwurden, gewinnen solche Zusammen-hänge in Zukunft immer mehr an Be-deutung. Nicht zuletzt aber wird auchdie Mobilität von Schwermetallen durchden pH-Wert bestimmt. Ein neutralerpH-Wert verhindert die Freisetzung sol-cher unerwünschter phytotoxischerSchwermetalle (beispielsweise Cadmi-um) und ebenfalls einen möglichenTransfer derselben in die Ernteprodukte.
Förderung der RegenwürmerKalk hat auch eine biologische Wirkung.Bakterien, Milben und Regenwürmer,als wichtiger Bestandteil eines gesundenBodens, sind verantwortlich für zahlrei-che Umsetzungsprozesse. Ihr Vermeh-rungs- und Wirkungsoptimum haben
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE
Tabelle: Kalksortiment der LandorProdukt Gehalte Berechnete Wirkungs- Mahlfeinheit Form Bemerkungen
Kalkwirkung weiseDolomit-Mg-Kalk 55% CaCO3 55% CaO mittel 90% < 0.09 mm granuliert Erhaltungskalkung,
35% MgCO3 magnesiumbedürftige Standorte.Düngkalk 80% CaCO3 52% CaO mittel 90% < 0.09 mm granuliert Erhaltungskalkung.
10% MgCO3
Hasolit Kombi 87% CaCO3 49% CaO mittel 90% < 0.09 mm granuliert Erhaltungskalkung,(Meeresalgen) 13% MgCO3 30 Mikronährstoffe enthalten.Agro-Kalk 95% CaCO3 54% CaO mittel bis 0.09 – 0.2 mm Fein Aufkalkung.
langsam 0.2 – 0.5 mm bis grob.0.5 – 1.0 mm
Feuchtkalk 85% CaCO3 48% CaO mittel 90% < 0.09 mm Pulver Aufkalkung, für leichte bis mittlere Ackerstandorte, zur Grünlandkalkung.
Branntkalk 90% CaO 90% CaO schnell körnig Schwere Böden; Nebenwirkung(wasserlöslich) gegen Schnecken, Kohlhernie;
Vorsaatkalkung (Kartoffeln, Raps,Zuckerrüben, Karotten, Gerste).
Mg-Branntkalk 60% CaO 95% CaO schnell körnig Für magnesiumbedürftige 25% MgO (wasserlöslich) Standorte.
günstig beeinflusst. Lufthaushalt, Was-seraufnahme- und Wasserspeicherungs-vermögen des Bodens werden verbessertund somit wird wiederum die Ver-schlämmungs- und Erosionsgefahr ver-mindert. Der verbesserte Luft- und Wär-mehaushalt hat zur Folge, dass derBoden schneller abtrocknet und sich ra-scher erwärmt. Das Zeitfenster für eineBodenbearbeitung wird ausgedehnt. Ge-
Das Feuchtkalk-Konzept der Landor zur
Aufkalkung im Acker- und Futterbau hat sich
bewährt.
< 0.063 0.5 – 0.750.063 – 0.1 0.75 – 1.80.1 – 0.2 1.8 – 2.80.2 – 0.5
pH8
7
6
5
4
30 2 4 10 30 60 90 120
Tage
Korngrösse des kohlensaurenKalks (in mm):
Je feiner der Kalk vermahlen ist,desto besser wirkt er.
Grafik 3: Einfluss der Korn-grösse auf pH-Wert
diese Kleinorganismen im schwachsauren bis neutralen pH Bereich. Siebauen die organische Substanz desBodens ab und verwandeln sie inwertvollen Humus. Somit ist auchdie Nachlieferung der in organischerVerbindungen vorliegenden Nähr-stoffe (beispielsweise Stickstoff,Schwefel) gewährleistet. Regenwür-mer sind zudem massgeblich an derKrümelbildung beteiligt und derenGänge sind wichtig für das Porensys-tem.
Wichtig für Stoffwechsel ImStoffwechsel der Pflanze hat Kalzi-um verschiedene Funktionen. Es istam Aufbau der Zellwände beteiligt,stabilisiert Zellmembranen undgreift in Hormonreaktionen ein. Kal-zium wird von der Pflanze mit demTranspirationswasser als Ca2+ aufge-nommen. Wassermangel ist daheroft ein Hauptgrund für das Auftretenvon Kalziummangel. Mangelsymp-tome treten wegen der geringenMobilität des Kalziums in der Pflan-zen zuerst an den Wachstumsspit-zen, Blüten und Früchten auf (bei-spielsweise «Stippe»).
Welcher Dünger? Bei derDurchführung einer Kalkdüngungschlussendlich stellt sich die Frage,
welchen Kalkdünger man einsetztensoll. Es gibt in Herkunft (Naturkalke,Industriekalke, Meeresalgenkalke),Inhaltsstoffen (Magnesium, Spuren-elemente) und Qualitätseigenschaf-ten (Gehalte, Mahlfeinheit) deutlichunterschiedliche Düngkalke. Manhat die Qual der Wahl. Zunächstmuss entschieden werden, ob manden Kalk nur zum «Kalken» brauchtoder ob auch Nebenbestandteilewie zum Beispiel Magnesium oderMikronährstoffe zum Einsatz kom-men sollen. Danach gilt es zu klären,ob ein schnell wirkender Kalk benö-tigt wird oder ob ein langsam wir-kender Kalk reicht. Zu beachten gibtes auch die Qualitätseigenschaftender Kalke. Bei kohlensauren Kalkenzum Beispiel gilt der Grundsatz: Jefeiner der Kalk vermahlen ist, destogrösser ist seine umsetzungsaktiveOberfläche und damit seine Wir-kung im Boden (Grafik 3). Weiterstellt sich die Frage der Homogenitätdes Produktes (exakte Ausbringungmöglich?) sowie der Gehaltsanga-ben (handelt es sich um gesicherteWerte?). Oft bleiben solche wesent-lichen Qualitätsparameter bei derKaufentscheidung unberücksichtigt.Die Tabelle (am Artikelanfang) zeigteine Übersicht über das Vollsorti-ment an Qualitätskalken der Landor.
Fazit Auf einem nicht optimalmit Kalk versorgten Standort wird inder Regel das Ertragspotenzial nichtvollständig ausgeschöpft. AndereProduktionsfaktoren werden in ihrerWirksamkeit eingeschränkt. Die op-timale Kalkversorgung des Bodensist daher eine Grundvoraussetzungfür eine erfolgreiche Pflanzenpro-duktion. Deshalb sollte die Kalkungim Rahmen der Düngung an ersterStelle stehen. �
SONDERTHEMABODEN
Autor Michael Müller ist Landor-Berater für das Gebiet Baselland (� 076 348 42 80). Weitere Infoserhalten Sie auch via Gratis-Beratungstelefon 0800 80 99 60,www.landor.ch oder [email protected].
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
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UFA-REVUE · 4 2010 57
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fenaco Winterthur,Hanspeter Hug� 058 433 76 04
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58 4 2010 · UFA-REVUE
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FortsetzungSeite 67
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UFA-REVUE · 4 2010 59
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60 4 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Ab Mitte der 60er Jahre wurdenHirsen in den wichtigen Maisan-bau-Gebieten vermehrt entdeckt.Der damals fast ausschliessliche Ein-
satz von Atrazin, das eine ungenügendeHirsewirkung zeigt, führte innerhalbweniger Jahre zu einer starken Verbrei-tung. Werner Koch von der UniversitätHohenheim schrieb 1970 im Buch «Un-krautbekämpfung»: «Bislang befriedigtder Herbizideinsatz zur Hirsebekämp-fung noch nicht voll. Insbesondere tief-keimende Individuen der Hühnerhirseund spätkeimende Vertreter der Bluthir-se entgehen oft der Abtötung.»
Samen lange lebensfähig DerZeitpunkt der Maissaat und die langeDauer bis zum Bestandesschluss bietenden Hirsen ausgezeichnete Entwick-lungsbedingungen. Der unbedeckte Bo-den erwärmt sich rasch und fördert dieKeimung und Jugendentwicklung derHirsen, so dass nicht selten ganze Ra-
senteppiche zu sehen sind. Ohne Mass-nahmen können sich die Hirsepflanzenungestört weiterentwickeln und denMais in seiner Entwicklung hemmen.Dabei können die Hirsen viele Samenbilden, die über zehn Jahre im Boden le-bensfähig bleiben.
Hühnerhirse In der Schweiz sinddie Hirsearten Hühnerhirse, Borstenhir-se, Blut-Fingerhirse und die Gabelblüti-ge Hirse am meisten verbreitet. DieVielfalt der Hirsen ist gross. In diesemArtikel wird nur eine kleine Auswahl be-schrieben. Die Grafik zeigt einige Be-stimmungsmerkmale der verschiedenenTypen. Davon ist die Hühnerhirse wohldie Bekannteste der unbeliebten Süss-gräser. Sie ist die konkurrenzstärkste Artmit einer ausgiebigen Bestockung undprofitiert stark von der hohen Stickstoff-düngung im Mais. Sie keimt vor den an-deren Hirsen und läuft in mehreren Wel-len bis anfangs August auf. Gerade die
spät auflaufenden Pflanzen werden vonden Herbiziden zum Teil nur ungenü-gend erfasst. Die Hühnerhirse kanndurch das fehlende Blatthäutchen undden flachgedrückten Stängel bestimmtwerden.
Borstenhirse Unter den Borsten-hirsen gibt es graue, gelbe und grüne Ty-pen. In einigen Regionen ist auch dieQuirlige Borstenhirse bereits vorhan-den. Hier zu Lande spricht man meis-tens von der Grauen Borstenhirse. DieBorstenhirse ist ab dem 4-Blattstadiumdie am schwierigsten zu bekämpfendeArt der breit vorkommenden Hirsear-ten. Auch sie keimt ähnlich der Gabel-blütigen Hirse erst im Vorsommer. DerStängel hat eine ovale Form. Die grau-grünen Blätter sind am Blattgrund leichtbehaart und besitzen kein Blatthäut-chen, dafür einen deutlichen Haarkranzam Blattgrund. Die Quirlige Borstenhir-se ist am Blattgrund nicht behaart. Spä-ter kann sie durch den borstenartigenBlütestand, vergleichbar mit Kammgrasoder Getreide, erkannt werden.
Blut-Fingerhirse Die Blut-Finger-hirse fällt durch ihren fingerartigen Blü-tenstand auf. Sie ist eher niedrig undkeimt im Vorsommer, so dass sie denMais nur selten stark konkurrenziert.Die Blätter verfügen über eine grün, rot-violette Farbe mit einem weisslichenMittelnerv. Sie sind beidseitig seidig be-haart. Der Stängel hat eine runde Formund am Blattansatz lässt sich deutlichein Blatthäutchen erkennen.
Gabelblütige Hirse Die Gabelblü-tige Hirse tritt auf Schweizer Ackerflä-chen immer öfter auf. Sie bevorzugt
HIRSEN AUF MAISPARZELLEN Mittlerweile sind Hirsen in allen Maisanbau -
gebieten mehr oder weniger stark vertreten. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist möglich.
Mit Blick auf Kosten und Phytotox-Gefahr wird am besten im 1-Blattstadium des Maises
behandelt. Für eine genügende Wirkung müssen jedoch die Bedingungen stimmen.
Früh oder spät behandeln?
Maistag am 2. Juni und 15. SeptemberIn Zusammenarbeit mit der fenaco organisiert das Inforama Rütti inZollikofen zwei Veranstaltungen zum Thema Mais. Am 2. Juni 2010findet eine halbtägige Flurbegehung zu den Aktualitäten im Feld statt.Besprochen wird unter anderem ein Versuch von fenaco zur Wirkungvon Maisherbiziden bei trockenen Bedingungen. Der Hauptanlass istdann am 15. September 2010. An diesem Tag werden folgende Aspektethematisiert: Anbauverfahren (Pflug, Mulchsaat, Direktsaat, Streifen -frässaat), Pflanzenschutz, Maissorten, Saattermine und Saatdichte,
Düngung, Fusarienproblematik, Fütterung(Schweine, Rindvieh), Maiskonservierung,Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sowie dieErntetechnik. Alle Veranstaltungen findenam Inforama Rütti in Zollikofen (BE) statt.
Weitere Infos: www.inforama2010.ch
So «sauber» wie hiersollen die Felder sein.
UFA-REVUE · 4 2010 61
Tabelle 1: Beispiele von Herbizidmischungen gegen HirsenMais-Stadium 1-Blatt 3-Blatt 4-Blatt 5-Blatt 6-BlattHirsen-Stadium: Gardo Gold 4 l/ha + Vorauflauf bis Laudis 1 l/ha odermaximal 1-Blatt Aspect 2 l/ha +
Mikado 0.5 l/haHirsen-Stadium: Gardo Gold 3 l/ha + Laudis 1 l/ha +Beginn Bestockung Dasul 1 l/ha oder
Andil 1 kg/ha + Mikado 1 l/ha +Dasul 1 l/ha oderGardo Gold 3 l/ha + Laudis 1 l/ha + Equip 1.75 l/ha
Grafik: Unterscheidungsmerkmale wichtiger Hirsearten
Hühnerhirse Gabelblütige Hirse
Graue Borstenhirse Blut-Fingerhirse
Die breiten Blätter der Jung -pflanze am Grunde rötlich-braun-violett; Blatthäutchen fehlt.
Blattscheiden und Blattunterseiteder zwei oder drei unterstenBlätter ziemlich dicht bis locker,fein behaart. Blatthäutchen kurz;Haarkranz.
Blattoberseite nahe demBlattgrund locker langhaarig;sonst kahl. Blatthäutchen kurz;Haarkranz.
Blatt beidseits und Blattscheidedicht und fein behaart. Blatthäut-chen kurz.
PFLANZENBAU
eher feuchte Bedingungen und keimtdeutlich später als die Hühnerhirse. DieRispe gleicht jener der Rispengräser aufWiesen und Weiden, sie ist jedoch et-was grösser. Das kurze Blatthäutchenwird von einem feinen Haarkranz umge-ben und die Blattscheiden sind behaart.
Rasche Verbreitung Hirse trittheute praktisch auf allen Maisparzellenauf. Daher sollte die Herbizidbehand-lung im Mais neben den breitblättrigenUnkräutern auch Hirsen erfassen. Auf-grund der raschen Verbreitung wäre esfalsch, auf Parzellen, wo beim letztenMaisanbau vor vier oder fünf Jahrennoch keine Hirsen aufgefallen sind, aufeinen Wirkstoff mit guter Hirsewirkungzu verzichten. Falls weitere Problem-pflanzen wie Blacken, Disteln, Windenoder Durchwuchsgräser (häufig Raigrasnach 200er Mischung) vorhanden oderzu erwarten sind, sollte ein entspre-chendes Herbizid ergänzt werden.
Besser früh Für den Herbizideinsatzgegen Hirsen gibt es zwei altbekannteMöglichkeiten:
Frühe, im 1-Blattstadium des Maises.Diese Variante ist punkto Kosten undHerbizidschadengefahr zu bevorzugen.Produkte wie «Gardo Gold», «Aspect»oder Successor T» basieren zu 80% aufBodenwirkung, die Unkräuter werdenvorwiegend im Vorauflauf erfasst, wasgenügend Bodenfeuchte und ein nichtallzu grobscholliges Saatbeet voraus-setzt. Ansonsten treten zu viele Wir-kungslücken auf und eine Korrekturbe-handlung ist unumgänglich. Dieerwähnten Bodenherbizide müssen miteinem Kontaktmittel gegen früh aufge-laufene Unkräuter ergänzt werden.
Spät im 5-Blattstadium des Maises.Bei dieser Variante lässt man möglichstviel Unkraut auflaufen und arbeitetdann vorwiegend mit Kontaktherbizi-
den (70–90% Blattwirkung). Um einegenügende Hirsewirkung zu erzielen,wird die Herbizidmischung mit einemsulfonylharnstoffhaltigen Produkt er-gänzt. Je nach Produkt muss dabei aufdie Sortenverträglichkeit geachtet wer-den. Allerdings reagieren nur noch ganzwenige der aktuellen Maissorten emp-findlich auf Sulfonylharnstoffe. Vorsichtist mit «Maister» und «Equip» entlangvon Gewässern geboten, da beide Pro-dukte eine Abstandsauflage von 10mhaben, anstelle der üblichen 6m. MitInjektordüsen lässt sich der vorgeschrie-bene Abstand aber auch mit diesen Pro-dukten auf 6m reduzieren.
Sulfonylharnstoffhaltige Pro-dukte mit Wirkung auf Hirsen undandere Gräser sind «Dasul», «Equip»,«Titus», «Task, Grid» und «Maister». Al-lesamt zeigen sie eine gute Wirkung ge-gen Hühnerhirse. Gegen Borsten- undBlut-/Fingerhirse verfügt «Dasul» überdie beste Wirkungssicherheit, «Equip»und «Maister» sind leicht schwächereinzustufen. Insbesondere bei einer spä-ten Behandlung ist es wichtig, nicht beigrosser Hitze, Trockenheit oder starkenTemperaturschwankungen zwischenTag und Nacht zu behandeln, da sonstunnötige Herbizidschäden am Mais re-sultieren können.
Wirkung kontrollieren Nach je-der Hirsebehandlung sollte die Wirkungüberprüft werden. Falls der Bekämp-fungserfolg nach einer frühen Spritzungungenügend war, kann im 6-Blattstadi-um noch eine Korrekturbehandlungdurchgeführt werden, um die Samenbil-dung der Hirsen zu verringern. Oft sindsolche Korrekturen nur auf Teilflächen,insbesondere an den Rändern nötig.Auch hier zeigt die Mischung «Dasul»(1 l/ha) und «Genol Plant» (2 l/ha) einesehr gute Wirkung auf grössere Hirsen.
Fazit Momentan gibt es auf demMarkt also genügend herbizide Wirk-stoffe, um die Hirsen sauber zu kontrol-lieren. Wichtig ist zu wissen, welche Hir-sen auf dem entsprechenden Ackervorkommen. Gerade gegen spät kei-mende Arten sollte unbedingt genügendWirkstoff mit anhaltender Bodenwir-kung eingesetzt werden, zum Beispiel«S-Metolachlor» (Gardo Gold). �
Autor Daniel Günter, Pflanzen -bauberater, fenaco Lyssach.
Weitere Informationen zu denverschiedenen Herbiziden finden Sie im fenaco-Zielsortiment 2010, das in der LANDI erhältlich ist.
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Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch
NUTZTIEREKURZMELDUNGEN
121648 kg Milch pro BetriebLaut TSM Treuhand GmbH ist dieMilcheinlieferung pro Betrieb imJahr 2009 durchschnittlich um8289kg auf 121648kg angestiegen.221 Betriebe lieferten mehr als eine500000kg ein, zwölf Betriebe garmehr als 1 Mio. Kilogramm. Den Lö-wenanteil nehmen immer noch klei-nere und mittlere Betriebe ein: Gut85% aller Produzenten verkaufenunter 200000kg Milch pro Jahr.
Entspannung muss seinSoziales Lecken zwischen Kühenverursacht sowohl beim aktiven alsauch beim konsumierenden Tier ei-nen Rückgang der Herzfrequenz.Das zeigen Studien an der Universi-tät Wien (A). Eine tiefere Herzfre-quenz bedeutet Entspannung. Be-sonders deutlich fiel der Rückgangder Herzfrequenz aus, wenn das Be-lecken nach Aufforderung stattfand.Auch der Einfluss von Kratzbürstenwurde beobachtet, wobei sich keinEntspannungseffekt im Sinne einerabsinkenden Herzfrequenz nach-weisen liess. Dennoch sei die Nut-zung von Bürsten für die Körperpfle-ge zweifellos als positiv einzustufen.
Gute MilchqualitätSchweizer Rohmilch weist eine her-vorragende Qualität auf. Das bestä-tigen die Resultate der Qualitäts-kontrolle 2009. 98.78% allerProbenergebnisse zur Keimbelas-tung und 95.65% zu den Zellzahlenerfolgten ohne Beanstandungen.
Einstallalter ändern?Mastkälber werden in der Schweizim Alter von vier bis sieben Wocheneingestallt. Aus Sicht der Gesund-heit ist das nicht ideal, weil die Tierein diesem Zeitraum einerseits nichtmehr ausreichend von den Abwehr-stoffen aus der Biestmilch profitie-ren, andrerseits ihre eigene Immu-nität sich noch nicht fertig
Achtung Besnoitiose!
Laut Bundesamt für Veterinärwesen(BVET) breitet sich Besnoitiose inEuropa immer mehr aus. Mittler-weile ist diese ursprünglich aus Afri-ka stammende Rinder-krankheit von Frankreichnach Deutschland undItalien gelangt und esmuss auch in der Schweizmit Befällen gerechnetwerden. Erkennen lässtsich Besnoitiose an star-kem Tränenfluss, Verän-derungen am Flotzmaulund auf den Zitzen sowie
an Knötchen auf dem Augapfel.Massive Hautschäden, Unfruchtbar-keit oder gar der Tod können folgen.Da man über Besnoitiose noch we-
nig weiss, gibt es keine Impfstoffeund Medikamente gegen sie. Über-tragen wird die für Menschen unge-fährliche Krankheit vermutlich über
stechende Fliegen, offeneWunden und beim Natur-sprung. Zum Schutz derSchweizer Rinderpopulationempfiehlt das BVET, Importtie-re auf Besnoitiose zu untersu-chen und Verdachtsfälle sofortdem Tierarzt zu melden. Eineaktuelle Verbreitungskarte zurBesnoitiose befindet sich unterwww.bvet.admin.ch
Neue IBR-Fälle Im Rahmen der jährlichen Stichpro-benuntersuchung sind Mitte Märzim Kanton Jura zwei Tiere positiv aufdie Infektiöse bovine Rhinotrachei-tis (IBR) getestet worden. Die An-steckung der Tiere dürfte mehrereJahre zurückliegen, vermutet dasBundesamt für Veterinärwesen(BVET). Da die «auszurottende» Vi-ruskrankheit bereits im Juni 2009auf zwei Betrieben entdeckt wordenwar, hat das BVET die Überwachungintensiviert. Anders als bei den ak-tuellen Fällen gab es bei den 2009erkrankten Rindern Aborte und eswurde die Mehrzahl der Herde be-fallen. IBR führt zu wirtschaftlichenVerlusten. Infizierte Tiere zeigenAusflüsse aus der Nase und aus derBindehaut der Augen. Sie bleibenlebenslang Träger des Virus undmüssen darum getötet werden.
Pferde und Reiter unter der LupeAm 30. April 2010 findet in Aven-ches die 5. Tagung des NetzwerksPferdeforschung Schweiz statt.Kompetente Fachpersonen referie-ren über Themen rund um Zucht,Gesundheit und Haltung. Präsen-tiert wird auch eine originelle Studieüber den Gebrauch des Rettungs-netzes und den Tiertransport mitHubschrauber sowie eine Untersu-chung über die Ausbreitung der viaZecken übertragenen Piroplasmose.www.harasnational.ch
Das Bundesamt für Veterinärwe-sen und die Kantonstierärztinnenund -ärzte wollen die Vorbeugungund Bekämpfung von Tierseuchenund die Krisenbereitschaft verbes-sern. Dazu wurde die sogenannte«Tiergesundheitsstrategie Schweiz2010+» definiert, welche die Füh-rungsrolle des Bundes stärken,den Vollzug der kantonalen Vete-rinärdienste vereinheitlichen, Tier-haltende vermehrt in die Entschei-dungsprozesse einbeziehen unddie internationale Zusammenar-beit ausbauen soll. Konkret wer-den folgende Massnahmen vorge-schlagen: Impfstoffdatenbankenund Modellrechnungen für ver-
Tiergesundheits-strategie 2010+
schiedene Impfszenarien be-stimmter Krankheiten; die Ent-wicklung eines Anreizsystems fürlandwirtschaftliche Betriebe mitguter Seuchenvorsorge; der Auf-bau einer zentralen Anlaufstellefür Tierärzte und Tierhalter beimAuftreten sonderbarer Krankheits-symptome; eine einheitliche inter-kantonale Bewirtschaftung vonSeuchenmaterialien; regelmässigeregionale und nationale Seuchen-übungen; die Stärkung der ver-schiedenen Tiergesundheitsdiens-te und die Einrichtung einerschweizerischen Tierseuchenkas-se. Diese und andere Vorschlägewerden in den kommenden Mo-naten und Jahren in die politischeDiskussion eingebracht undSchritt für Schritt umgesetzt.
entwickelt hat. Aber welches Alterwäre denn für eine Umstallung ide-al? Von Agroscope wurden dreiGruppen à 30 Kälber im Alter vonzwei bis vier, von fünf bis sieben undvon acht bis zehn Wochen gleichzei-tig eingestallt und dann auf ihre Ge-sundheit untersucht. Allerdings fie-len die Unterschiede zu gering aus,um eine Änderung der Umstallungs-praxis zu rechtfertigen.
62 4 2010 · UFA-REVUE
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CONSEIL DU MOISTIPP DES MONATS
Aktion: UFA-Mineralsalze/MINEX
Top-Leistungen mit UFA top-pigDie Würfe werden genetisch be-dingt immer grösser. Durch besse-res Fütterungsmanagement kön-nen mehr Ferkel bis zum Absetzen
durchgebracht werden. UFA top-pig bringt den erhöhten Bedarf anEnergie ins Tier. Nach dem Ein-stallen in den Abferkelstall über
Das Problem Sauen mit Top-Leistungen nehmen während denLeistungsspitzen zu wenig Energie auf.
Die Symptome Sauen neigen zu Verstopfung oder gehen zuschwach in die Geburt. Ferkelgewichte bleibenunter dem genetischen Potenzial. Stark abgesäugte Sauen kommen schlecht in Rauscheoder ovulieren zu wenig Eizellen. Kleine Würfe bzw. Umrauscher treten vermehrt auf.
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Magnesium + Natrium: im Frühjahr doppelt wichtigDie Weidesaison steht vor der Tür.Besonders Magnesium ist im Früh-lingsgras deutlich weniger vorhan-den. Eine Unterversorgung kannbeim Rindvieh zu Mangelerschei-nungen wie Krämpfen (Weideteta-nie), Appetitlosigkeit und Frucht-barkeitsproblemen führen. Eherhöher im ersten Aufwuchs dage-gen sind die Kaliwerte. Eine erhöh-te Magnesium- und Natriumgabeist in dieser Zeit angebracht. Dasnach Ca und P ausgewogene MI-NEX 974 mit 150 g/kg Magnesi-um, ergänzt mit 60 – 80 g Viehsalz,sorgt für eine sichere Ergänzungdes Grundfutters. Dank der sehrguten Fressbarkeit der MINEX-Mi-neralsalze steigt die Nachfragenach MINEX stetig. Beim Kauf von100kg MINEX/ UFA-Mineralsalz
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UFA-REVUE · 4 2010 63
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WernerReichmuth
BLICKPUNKTPOINT DE VUE
UFA-Zuchttechniker Toni Agner
Reichmuth’s setzen auf ihremBetrieb in Mettmenstetten auf die Ferkelproduktion.
«Mit UFA und Anicom habe ich starke Partner
im Rücken, welche mir den Absatz meiner
Remonten sichern.»
64 4 2010 · UFA-REVUE
desflora anpassen. Zusammen mit denAltsauen werden die Remonten insDeckzentrum umgestallt, wo sie imNormalfall problemlos rauschen und miteinem SL-Mutterlinien-Eber künstlichbesamt werden können. Nach der er-folgreichen Belegung werden die Jung-sauen in Igluhaltung aufgezogen.
Durch die regelmässige Eingliederungvon Jungsauen ist eine optimale Alters-struktur in der Sauenherde gewährleis-tet. Die Jungsauen bestimmen, wie vieleAltsauen die Herde verlassen müssen.Durch das sogenannte Jungsauenabon-nement wird der Rhythmus vorgege-ben, die schlechtesten je Gruppe müs-sen für die Jungsauen Platz machen. Diehohen Leistungen sind dank der Verjün-gung der Herde, der sicheren Genetikund einem Top-Management möglich.
Jungsauen richtig konditionie-ren Die heutigen Jungsauen haben
zum Zeitpunkt der Feldprüfung eineRückenspeckdicke von zirka10mm undmüssen deshalb innert 7 bis 8 Wochenzirka 5mm zulegen. Optimales Erstbe-legen erfolgt bei der dritten Brunst bei130– 140 kg LG und 220– 230 Tagen.Zu knapp konditionierte Jungsauen er-bringen beim Säugen und beim nächs-ten Zyklus tiefere Leistungen. Werner
Toni Agner, Am Kreuzberg 16, 6252 Dagmersellen
Geboren 23. März 1960
Ausbildung Landwirt, seit 1987 als UFA 2000-Zucht-techniker beim UFA-BeratungsdienstSursee in der Zentralschweiz tätig
Hobbies Ski- und Snowboard, Biken, Kochen
Motto «Mit Primera-Jungsauen und einem guten Management sind hohe Leistungenvorprogrammiert.»
Vom nördlichen Koblenz bis ins südlicheTessin betreut Toni Agner Kern- undVermehrungszüchter des UFA 2000Zuchtprogramms. Zu seinen Hauptauf-gaben als Zuchttechniker zählen vor al-lem die Durchführung der Feldprüfung,Abwicklung des Zuchthandels sowie dieZucht- und Fütterungsberatung. Die Fa-milie Reichmuth konnte im Jahr 2001 inMettmenstetten den Neuguthof kaufen.
Durch den Einsatz von bester Genetikund einem Top-Management
verkaufen sie heute erfolg-reich Primera-Jungsauen.
Schonende Einglie-derung Der Zu-kauf der reinrassigenES-Jungsauen er-folgt ausschliesslich
ab dem Kernzuchtbe-trieb von Peter Muff
aus Hellbühl LU. Dieserliegt mit einem durch-
schnittlichen Gesamtzucht-wert von 125 an der Spitze der
besten Herdebuchbetriebe undgarantiert so für beste Genetik. Al-le 6 Wochen stallt Werner Reich-
muth 8 Remonten mit einem Altervon 160 bis 190 Tagen (100 bis110kg LG) in ein separates Einglie-derungsiglu ein. So können sich dieJungsauen langsam an die Bestan-
Herdenleistung steigern ViaJungsauenabo lässt sich gezielt remon-tieren. Unregelmässige oder ausbleiben-de Bestandeserneuerungen rächen sichimmer in einer Herdenüberalterung ver-bunden mit Leistungsdepressionen.Deshalb muss und kann der Bedarf anJungsauen kontinuierlich und langfristiggeplant werden. Beim systematischenArbeiten geben die zur Besamung anste-henden Jungsauen die Selektion der Alt-sauen vor und nicht umgekehrt! Die Lö-
sung heisst: UFA 2000-Jungsauenabon-nement. Mit dem UFA 2000-Jungsauen-bedarfsrechner wird die notwendige An-zahl Jungsauen pro Jahr ermittelt. Diebenötigten Angaben können aus derProduktionsanalyse des UFA 2000pla-ners herausgelesen werden.
Jährlicher Jungsauenbedarf =
Würfe je Sau/Jahr x BestandessauenLebenswurfleistung
Betriebsspiegel
Werner ReichmuthNeugut 8938 Mettmenstetten
LN: 19 ha, davon 12.8 ha Ackerbau(Mais, Weizen, Gerste und Raps)sowie Grünland
Tierhaltung: 150 Zuchtsauen, 200 Mastsauen und 9 Brown SwissKühe
Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaarmit einem Angestellten
25.0
24.0
23.0
22.0
21.0
20.0
UFA-REVUE · 4 2010 65
Reichmuth setzt deshalb das energie-betonte UFA 367 Konditionierungsfut-ter mit einem optimalen Lysin-VES-Verhältnis für Jungsauen ein, damitseine Remonten mit der gewünschtenKörperkondition und Rückenspeckdi-cke zum Abferkeln kommen.
Die Eingliederungstermine für Jung-sauen in die Herde sind vom Produkti-onsrhythmus abhängig. Auch bei unter-durchschnittlichen Ferkelpreisen musskonsequent remontiert werden.
Primera-Muttersauen zeichnensich aus durch:• Überdurchschnittliche Ergebnisse
dank Heterosiseffekt• Weniger Umrauscher• Höchste Fruchtbarkeit
• Sehr gute Muttereigenschaften• Hervorragende Zitzenanlagen• Bestes Aufzuchtvermögen• Robuste Fundamente• Sehr hohe Langlebigkeit und hohe
Lebensleistung• Sichere Leistungen, keine Zufälle
14-Tage-Rhythmus Auf dem Be-trieb Reichmuth wird im 14-TageRhythmus gearbeitet. Der Betriebsleiterübernimmt die Deckarbeit und dasJungsauenmanagement, sein Angestell-ter ist für das Abferkeln verantwortlich.Jeden zweiten Donnerstag wird abge-setzt und am darauffolgenden Montagwieder frisch eingestallt. 3 bis 5 Tagevor dem Wurftermin kommen die hoch-tragenden Sauen aus der Grossgruppein den Abferkelstall, welcher 39 Abfer-kelplätze bietet. Während in der Galt-phase neben UFA 361 noch 3 kg Silo-mais verfüttert werden, erhalten dieSauen im Abferkelstall je nach Leistungbis 7 kg UFA 361 mit 14 MJ VES.
Das starke Duo Den Ferkeln wirdin einer ersten Phase das StarterfutterUFA 304 piccolo vorgelegt, welches denVerzehr anregt und die Verfügbarkeit
Betriebsleiter Werner Reichmuth mit seinem langjährigen AngestelltenGrzegorz.
Intensiv auf-gezogene Ferkelerbringen in derAufzucht oder Masthöhere Leistungen.
der aufgenommenen Nährstoffe sicher-stellt. Nach einer Säugezeit von 4 Wo-chen werden die Ferkel abgesetzt. 1 bis2 Wochen nach dem Absetzen erfolgtschrittweise der Wechsel auf das hoch-verdauliche Aufzuchtfutter UFA 310turbo. Die durchschnittlich 26.8 abge-setzten Ferkel pro Sau und Jahr zeugenvon bester Genetik, einer leistungsge-rechten Fütterung und einem konse-quenten Management. Werner Reich-muth ist sicher, dass nur Ferkel, die inden ersten Lebenswochen hohe Zunah-men vorweisen auch später in der Auf-zucht oder Mast hohe Leistungen er-bringen.
Die Hälfte der potenziellen Zuchtkan-didatinnen werden auf dem eigenen Be-trieb aufgezogen, die anderen werdenan Peter Knüsel in Schönau, Rotkreuzzur Aufzucht ausgelagert. In der Auf-zucht setzt Werner Reichmuth auf dasphosphorreiche UFA 331-5 für ein star-kes Fundament.
Feldprüfung als SelektionshilfeAlle weiblichen Ferkel aus Würfen ohneAnomalien werden ohne Vorselektionmarkiert und aufgezogen.
Nach der Feldprüfung werden dieTiere konsequent selektioniert. Jung-sauen mit ungenügendem Exterieurwerden geschlachtet. So gelangen nurPrimera-Jungsauen mit besten Zuchtei-genschaften auf den Markt. ReichmuthsRemonten werden mit einem Alter vonrund 160 Tagen über die Anicom an ver-schiedene Züchter vermarktet.
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007Geburtsjahr Muttersau
PrimeraESSL
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Jah
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Grafik: Mehr Ferkel mit Primera
VACHES ALLAITANTES
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3052 Zollikofen058 434 10 00
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Steigerung der TS-Aufnahme durch HefeDie Verfütterung von Lebend-hefe führt zu einer erhöhtenAnzahl verdauungsrelevanterBakterien im Pansen, diewiederum die Fermentationverbessern. In italienischenStudien erhöhte sich die TS-Aufnahme um bis zu einemKilogramm. Während dieFuttereffizienz der Kontroll-gruppe bei 1.56 lag, erreichtendie mit der Hefekultur ver -sorgten Kühe 1.62. Lebendhe-fen sind in allen UFA-Start -phasenfuttern, UFA top-formund UFA-Alkamix ready drin.
Pansenazidose vermeidenFrühjahrsgras enthält als Ener -gie lieferant mehr Zucker undweniger Faser als konserviertesFutter. Zucker fermentiert imPansen rasch und vollständig zuflüchtigen Fettsäuren. DieZufütterung von faserreichemDürrfutter und/oder Maissilagevermag ein Absinken des Pan -sen pH-Wertes oft nicht zuverhindern. Die Folge sindunnötig tiefe Milchfettgehalteund dünner Kot. UFA-Alkamixenthält verschiedene Puffersub-stanzen, die eine nachhaltigePufferwirkung im Pansen be -wirken. UFA-Alkamix readyenthält zusätzlich Hefe und istim Bio-Betrieb zugelassen.Profitieren Sie von der Aktion.
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Mineralstoffe für jedes Bedürfnisdie Bedürfnisse der Schafe und Zie-gen angepasst. Das zusätzliche Biotinfördert die Klauengesundheit der Tie-re. Eine einfache Verabreichung des
Peter und Monika Knüsel bewirtschaf-ten ihren Landwirtschaftsbetrieb inRotkreuz im Kanton Zug mit 20 Mut-terkühen, der Aufzucht von Remontenfür die Schweineproduktion sowie ei-ner Festhütte für geschlossene Gesell-schaften. Peter Knüsel ist begeisterterZüchter der Rasse Simmental.
Die Zuwachsleistungen der Kälbersind in der Mutterkuhhaltung ebensowichtig wie die Reproduktionsleistungder Kühe. Mutterkuh Schweiz wägtdeshalb zwei Mal im Jahr alle Tiere aufdem Betrieb Knüsel.
Muni «Uno» wurde mit einem Ge-wicht von 36 kg geboren. Nach 205Tagen betrug sein Lebendgewicht be-
Peter Knüsel’s Muni«Uno» mit einem Lebendtagzuwachs von 1.97 kg.
Mineralsalzes kann in Form einerLeckschale sichergestellt werden. DieLeckschale UFA 999 ist mit einem Ge-wicht von 12 kg oder 20 kg erhältlich.Der Cake Bloc Ovina enthält nebeneiner hohen Dosierung an Spurenele-menten auch Biotin. Sämtliche UFA-Mineralstoffe für Kleinwiederkäuersind kupferfrei und auf die Bedürfnis-se dieser Tiere zugeschnitten.
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Leistungsfähige Schafe und Ziegensind auf eine genügende Mineral-stoffversorgung angewiesen. Das Mi-neralsalz UFA 998 wurde speziell auf
reits 440 kg. Der Ta-geszuwachs von 1970 gist laut Mutterkuh Schweizein neuer Rekord in derMutterkuhhaltung. Die ho-hen Zunahmen seiner Tiereführt Peter Knüsel auf langjäh-rige Zuchtarbeit und eine ge-zielte Ergänzungsfütterung zu-rück. Bei den Kühen wirdneben Heu und GrassilageUFA 142 eingesetzt. DieKälber, welche während 300Tagen Muttermilch geniessen, fressenneben Heu und Grassilage UFA 232sowie das Mineralsalz UFA 195 für eingutes Wachstum.
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BONRabatt Fr.100.–Beim Bezug von UFA-Biofutter (mind. 2 t loseoder zwei Original-paletten; ein Bon pro Betrieb).Gültig bis 15. Mai 2010.Erkundigen Sie sich inder LANDI.
Die UFA produziert das Bio-Futterim Mischfutterwerk Hofmatt inHerzogenbuchsee (BE). Hier wer-den heute am meisten Schweizer
Bio-Rohwaren verarbeitet. Dank konti-nuierlich steigendem Absatz kann dasWerk in diesem Jahr renoviert und miteiner modernen Steuerung ausgestattetwerden. Mit dieser Investition bekenntsich die UFA zum Bio-Markt Schweiz
UFA investiert in Bio-Markt
68 4 2010 · UFA-REVUE
WEGEN GESTEIGERTEM FUTTERABSATZ und aus Überzeugung, dass Bio-Tier -
produkte in der Schweiz eine gute Zukunft haben, modernisiert UFA das Mischfutter-
werk Hofmatt in Herzogenbuchsee. Zusammen mit der UFA engagieren sich auch
die Anicom und die Eico für die Schweizer Bio-Tierhalter, indem sie Absatzkanäle
erschliessen und Dienstleistungen für eine wirtschaftliche Produktion erbringen.
Bio-Qualitätsfutter für Milchvieh,Schweine, Geflügel, Pferde, Kaninchen,Schafe und Ziegen. Die Produkte sindgewürfelt, flockiert oder gemahlen inder LANDI regional erhältlich.
Zusammen mit Anicom undEico Die UFA-Berater sind ausgewie-sene Tierhaltungsspezialisten und un-terstützen den Bio-Tierhalter gerne bei
deckung versucht die Anicom, die Bio-Mastjager für die Mastbetriebe nachökologischen und tierschützerischenKriterien möglichst regional zu dispo-nieren. Neben innovativen Instrumen-ten wie dem UFA 2000planer, Investiti-onsfinanzierungen und einer Risiko-versicherung (AP/APP/RA) bietet dieAnicom auch in Überhangsituationeneine garantierte Abnahme – und das zuguten Preisen. Der von der Anicom aus-bezahlte Bio-Preis für Jager (20kg) be-trug 2009 durchschnittlich 10.80 Fr./kgLebendgewicht, während SGD-A Jagermit 6.46Fr./kg vergütet worden sind.Für Grossposten gibt es noch höhereBio-Zuschläge. Auch bei den Mast-schweinen ist die Anicom-Qualitätsbe-zahlung attraktiv. Für Bio-Schweine gabes 2009 im Schnitt 7Fr./kg Schlachtge-wicht (QM: 4.28Fr.).
Wie Bio-Schweinefleisch werdenauch Bio-Eier auf dem Markt stärkernachgefragt als es das Angebot erlaubt.Die Eico übernimmt von über 85 Lege-hennenproduzenten in 23 Kantonenüber 100Mio. Eier pro Jahr und ver-marktet diese bei allen namhaften De-tailhandelsunternehmen. Mit ihrer breitabgestützten Fachkompetenz ist die Ei-co ein sicherer Partner in der Vermark-tung von Bio-Eiern. �
Das Werk Hofmattstellt nicht nur hoch -wertiges Bio-Futterher, es ist auch einwichtiger Abnehmervon Schweizer Bio-Pflanzenprodukten.
Autor Samuel Geissbühler, UFA-Geschäftsleitung, 3360 Herzogenbuchsee
UFA-Beratungsdienst Wil, � 058 434 13 00Sursee, � 058 434 12 00Zollikofen, � 058 434 10 00www.ufa.ch
und will auch in Zukunft das führendeBio-Mischfutterwerk in der Schweizsein.
Umweltschutz Beim Umbau wirdauf energiesparende und emissionsarmeTechnologie geachtet und damit nach-haltiger Klimaschutz betrieben. Für ihreKlimaschutzmassnahmen hat die UFAAG das CO2-Zertifikat erhalten.
Das Mischfutterwerk Hofmatt ist einwichtiger Abnehmer von Schweizer Bio-Ernteerzeugnissen. Produziert werden
Fütterungs- oder Managementfragen.Zu den Partnern der UFA gehören unteranderem die Anicom und die Eico. Derdirekte Draht zum Handel ermöglicht esden UFA-Beratern, auch in Fragen zurlangfristigen Produktionsausrichtungfundierte Tipps geben zu können.
Schweine und Eier gesucht Be-sonders gesucht sind zurzeit Bio-Mast-jager und Bio-Mastschweine. Als füh-rendes Tierhandelsunternehmen miteiner gesamtschweizerischen Marktab-
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Marktplatz
UFA-REVUE · 4 2010 69
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Preistendenzen. Marktkenner YvanMeuwly rechnet fürs laufende Jahr mithöheren Produzentenerlösen als 2009.Den Hauptgrund für diese Prognosesieht der Niederlassungsleiter der Ani-com Ostschweiz im stabileren Milch-markt. 2009 war wegen den fallendenMilchpreisen überdurchschnittlich vielRindvieh auf die Schlachtbank geraten.
NUTZTIERE
Trends wie der steigende Fleisch-konsum in Schwellenländern unddas hohe Vertrauen in die Schwei-zer Landwirtschaft geben Mut und
zeigen, dass Munimast hier zu LandeZukunft hat. Mit einer Qualitätsstrate-gie, die Lebensmittelsicherheit, Tier-und Umweltschutz und eine klare Her-kunftsdeklaration umfasst, soll derMarkt von inländischem Munifleischüberzeugt werden. Der Erfolg der Mäs-ter liegt auch im Interesse der UFA AG.Deren Geschäftsleitungsmitglied Samu-el Geissbühler konnte den Toro-Tag vom2. März in Gümmenen (BE) mit der An-kündigung eröffnen, dass das Toro-Mischfutter auf anfangs Frühling umrund 1 bis 2.50 Fr. vergünstigt wordenist. Dazu profitieren UFA-Kunden vonverbesserten Paletten- und Loserabat-ten sowie von einem Bonus à 5 Fr. beider Gewährung eines dreitägigen Liefer-fensters.
Am Eisen soll’s nicht fehlen Wich-tige Tipps rund um die Kälberaufzuchtgab der UFA-Fütterungsexperte JakobKuert. Die entscheidenden Stoffwech-selfunktionen werden in den ersten Le-benswochen festgelegt. Wie eine aktu-elle Studie bestätigt, führt eine intensiveAufzucht in den ersten acht Monaten zueinem erhöhten Leistungsvermögen inden späteren Lebensjahren.
Besondere Bedeutung hat eine guteEisenversorgung, verfügen doch nachneuesten Erkenntnissen bis 50 % derneugeborenen Kälber über zu tiefe Ei-senwerte im Blut. Um den Eisenbedarfder Kälber zu decken, hat sich gemässJakob Kuert die Verabreichung von «UFAtop-start» in die Tränke (ab erster Le-benswoche) beziehungsweise «UFA top-
fit» (ab 100 kg Körpergewicht) bewährt.Eine gezielte Einstallprophylaxe in Ab-sprache mit dem Tierarzt begünstigt ei-nen erfolgreichen Start in die Mast. Da-rum führen heute laut einer aktuellenUmfrage rund 80 % der Rindviehmästereine solche Prophylaxe durch.
Höhere Preise als 2009 Nichtweniger wesentlich als die Neuigkeitenrund um Fütterung und Haltung sind die
Würzfleisch-Importe Risiken ber-gen die von einigen Discountern gefor-derten Jahrespreise. Das heisst, dass imFleischhandel zu Jahresbeginn für be-stimmte Fleischsorten und -produkte fi-xe Preise offeriert werden müssen, diedann fürs ganze Jahr gelten. Nicht min-der gefürchtet werden die zunehmen-den Würzfleischimporte. Wegen einerGesetzeslücke gelangt gewürztes Kalb-und Rindfleisch günstig zum Ausserkon-
AM UFA TORO-TAG wurden die Munimäster über Aktualitäten zur Fütterung,
Haltung und Vermarktung aus erster Hand informiert. Die geschickte Marktpositionierung
von Schweizer Fleisch gewinnt immer mehr an Bedeutung. Am besten fährt
die Branche dabei mit einer guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen
Wertschöpfungsstufen, wie die Lancierung von «Swiss Quality Beef» gezeigt hat.
Munimast mit Vision
70 4 2010 · UFA-REVUE
1 · Yvan Meuwly vonder Anicom rühmt diehohe Schlachttier-qualität der Muni.
2 · UFA-BeraterAndreas Elmer (l.)erklärt die Erfolgsfak-toren für die Produkti-on von SQB-Tieren.
3 · Der schöne Stallvon Stefan Schick liegtetwas ausserhalb vonGümmenen.
4 · Jakob Kuertempfiehlt, dasAufzuchtfutter adlibitum anzubieten.Das hat zwar höhereFutterkosten zur Folge,zahlt sich aber dankmehr Verzehr, grösse-ren Tageszunahmenund besserer Schlacht-qualität aus.
5 · Adrian Schärz,Prodega, setzt aufFleisch von Muni mit240 bis 260 kgSchlachtgewicht.
6 · Das Vertrauen inRindfleisch ist zurück.Das freut sowohl dieMäster als auchSamuel Geissbühlervon der UFA-Ge-schäftsleitung (r.).
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UFA-REVUE · 4 2010 71
NUTZTIERE
tingents-Zollansatz über die Grenze.Adrian Schärz vom Abholmarkt Prode-ga/Growa hofft auf ein «Gentleman’sAgreement» unter den Importeuren, umdieser fragwürdigen und für die Wert-schöpfung der ganzen Fleischbranchenegativen Praxis ein Ende zu setzen.Auch die bäuerlichen Organisationenhaben die Problematik erkannt und ge-hen auf dem politischen Weg gegenWürzfleischimporte vor.
Schweizer Fleisch ist top Vordiesem Hintergrund gilt es mehr dennje, den Konsumenten die Stärken von
Autor Matthias Roggli,UFA-Revue, 8401 Winterthur
Swiss Quality BeefInteressieren Sie sich fürdie Produktion von«Swiss Quality Beef»oder für eine Fütte-rungsberatung? DieAnicom- und UFA Toro-Spezialisten geben gernAuskunft.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
7 · Gastgeber StefanSchick (l.) und UFA-Berater Toni Wyss, derden Toro-Tag organi-sierte.
8 · Trotz den aktuellenHerausforderungenguten Mutes: Denn80 % der SchweizerKonsumenten wollenheimisches Fleisch.
9 · Die UFA hat dieFutterpreise aufanfangs März gesenkt.
10 · Abwechslungsreichwar der Toro-Tag unteranderem dank zweierUFA-Revue Filme.
11 · UFA-Aufzuchtfut-ter ist mit gezieltausgewählten Zusät-zen optimal auf denBedarf der Kälberausgerichtet.
12 · Stimmt dieRaufutterqualität?Besonders wichtig isthochwertige Silage fürdie SQB-Produktion.
Schweizer Fleisch zu vermitteln. So-wohl Yvan Meuwly als auch AdrianSchärz rühmen die hohe Qualität derhiesigen Muni. Bei der Anicom waren2009 über 90 % der Schlachtkandida-ten in den Klassen T bis C eingeteilt.
Adrian Schärz hat an Degustationenteilgenommen, wo das SchweizerRindfleisch besser oder zumindestgleich wie das ausländische Pendantabschnitt. «Schweizer Rindfleisch hatnur deshalb einen schlechten Ruf, weileinige Abholmärkte in der Vergangen-heit günstig Fleisch von alten Kühenanboten», erinnert er sich.
Mehr als eine Nische In eineganz andere Richtung zielt die Produk-tion von leichtem «Swiss Quality Beef»(SQB). Dieses erfolgreiche Programmhat die Ernst Sutter AG zusammen mitder Anicom lanciert, um dem Wunschder Gastronomie nach qualitativ hoch-wertigen, gleichmässig kleinen Edelstü-cken nachzukommen. Benötigt werdenMuni mit einem Schlachtgewicht von240 bis 260 kg. Für solche Schlachtkör-per mit mindestens T- bis C-Deckungund einer Fettklasse von 3 bis 4 gibt esinteressante Preiszuschläge.
Beratung macht den Meister«Die hohen SQB-Qualitätsanforderun-gen erfordern hohe Tageszunahmen»,weiss UFA-Munimastspezialist AndreasElmer aus Erfahrung. Gefordert ist eineMaissilage à 8.1 MJ NEV, 490 g Stärkeund 90 g Rohprotein pro KilogrammTrockensubstanz (TS) sowie einem TS-Anteil von 52.3 %. Die Grassilage soll6.3 MJ NEV, 140 g Rohprotein und 237g Rohfaser pro TS und einen TS-Anteilvon 37.4 % aufweisen. Zur optimalenErgänzung berechnen die UFA-Beratereinen Fütterungsplan und überprüfendie Erfolgskennzahlen. So auch bei Ste-fan Schick, dessen Betrieb an der Toro-Tagung besichtigt wurde. Der sympa-thische Betriebsleiter verfügt über 144Aufzucht- und 288 Ausmastplätze in ei-nem praktisch und tierfreundlich einge-richteten Stall bei Gümmenen. �
AndreasGutzwiller
72 4 2010 · UFA-REVUE
Tabelle 1: Leistungsdaten aus drei Versuchen Mykotoxine Kontrolle
1. Versuch: Von 80 kg Lebendgewicht bis Mitte Trächtigkeit Aufnahme von Futter mit 2 mg DON und 0.4 mg Zearalenon pro kgTageszuwachs (zwischen 80– 100 kg Lebendgewicht) 760 g 910 gAlter bei der Erstbelegung 223 Tage 221 TageTrächtige Jungsauen 7 von 9 8 von 9Foetenzahl 11.7 12.1
2. Versuch: Laktationsfutter mit 3mg/kg DONa) Leistungen der SaugferkelAbgesetzte Ferkel 9.8 9.7Tageszuwachs Saugferkel 266 g 272 gb) Fruchtbarkeit im anschliessenden ReproduktionszyklusTrächtige Sauen 25 von 26 20 von 21Wurfgrösse 14.5 14.9
3. Versuch: Galtsauenhaltung auf Stroh mit 1.5 mg DONund 1 mg Zearalenon pro kgTrächtige Sauen 36 von 40 36 von 40Wurfgrösse 13.1 12.4
NUTZTIERE
Fusarien sind Pilze, die Halmgetrei-de und Mais auf dem Feld befallenund diese mit ihren Giften, den My-kotoxinen, belasten. Deoxynivale-
nol (abgekürzt DON) und Zearalenonsind die beiden häufigsten Fusariengif-te. DON und Zearalenon im Futter undim Stroh verursachen laut Aussagen vonSchweinezüchtern und Tierärzten oftFruchtbarkeitsstörungen bei Muttersau-en. Deshalb wurde an Agroscope Liebe-feld-Posieux (ALP) in drei Versuchen ab-geklärt, wie sich fusarienbelastetesGetreide im Alleinfutter und fusarienbe-lastetes Stroh auf die Fruchtbarkeit vonJung- und Altsauen auswirkt. Futter undStreustroh der Kontrollgruppen enthieltkeine Mykotoxine.
Weniger Zuwachs Im ersten Ver-such wurde abgeklärt, welche Auswir-kungen eine vor der Pubertät einsetzen-de, mehrere Monate andauernde
Mykotoxinbelastung hat. WeiblicheSchweine erhielten ab 80kg Lebendge-wicht Futter, dessen DON- und Zeara-lenongehalt rund das Doppelte der Ori-entierungswerte betrug (Tabelle 1). Dieeigens für den Versuch aufgezogenenJungsauen wurden einen bis zwei Mo-nate nach der Belegung geschlachtetund die Gebärmutter und Eierstöckewurden untersucht. Die Mykotoxinbe-lastung reduzierte zwar den Zuwachs bis100kg deutlich, beeinflusste jedoch dieFruchtbarkeit nicht.
Im zweiten Versuch wurde der Ein-fluss einer DON-Belastung während ei-ner Laktationsperiode auf die Leistungwährend der Säugezeit und die Frucht-barkeit im anschliessenden Reprodukti-onszyklus analysiert. Altsauen erhieltenein Laktationsfutter, dessen DON-Ge-halt das Dreifache des Orientierungs-wertes betrug. Weder die Sterblichkeitnoch das Wachstum der Saugferkel wur-
de dadurch beeinflusst. Die Aufnahmevon DON während der Säugezeit hatteauch keinen Einfluss auf die Fruchtbar-keit der Sauen im anschliessendenReproduk tionszyklus.
Belastetes Stroh ohne EinflussUm den Einfluss von mykotoxinbelaste-tem Stroh auf die Fruchtbarkeit abzuklä-ren, wurden im dritten Versuch 80Zuchtsauen unmittelbar nach dem Bele-gen in eine Mykotoxin- und eine Kon-trollgruppe eingeteilt und während dergesamten Trächtigkeit in Buchten gehal-ten, die entweder mit mykotoxinbelas-
MYKOTOXINE In drei Versuchen hat Agroscope Liebefeld-Posieux die Auswirkungen
von Mykotoxinen auf Zuchtsauen untersucht. Die Resultate zeigen, dass keine
Fruchtbarkeitsprobleme zu erwarten sind, wenn die aktuellen Orientierungswerte für
Mykotoxine im Futter eingehalten werden.
Orientierungswerte ändern?
Entgegen den Vermutungen schadetemykotoxinbelastetes Stroh in denVersuchen von Agroscope Liebefeld-Posieux den Tieren nicht.
UFA-REVUE · 4 2010 73
Grenzwerte für den Menschen, Orientierungswertefür die TiereZum Schutze der Konsumenten existieren für Nahrungsgetreide und ausGetreide hergestellte Nahrungsmittel rechtlich bindende Grenzwerte fürDON und Zearalenon.
NUTZTIERE
tetem oder mit mykotoxinfreiem Stroheingestreut waren. Die Sauen hattentäglich rund eine Stunde Zugang auf eineWeide. Sowohl in der Mykotoxin- wie inder Kontrollgruppe waren 36 der 40 be-legten Sauen nach maximal zwei Bele-gungen trächtig und ferkelten ab. Auchdie Wurfgrösse der auf belastetem Strohgehaltenen Sauen war nicht reduziert.
Fazit Die Mykotoxinbelastung derVersuchsfutter lag in den ALP-Versu-chen deutlich über den Orientierungs-werten für Schweinefutter, ohne dassFruchtbarkeitsprobleme auftraten. Dieswiderspricht der manchmal geäussertenVermutung, dass eine Mykotoxinbelas-tung des Futters, die unter diesemRichtwert liegt, schon Fruchtbarkeits-probleme verursachen könne.
Wenn Futteruntersuchungen im Fallevon Leistungseinbussen und Fruchtbar-keitsproblemen zeigen, dass die Myko-toxinbelastung des untersuchten Futtersüber dem Orientierungswert liegt oderwenn das Futter oder Stroh verschim-melt ist, spielen Mykotoxine wahr-scheinlich eine Rolle bei der Entstehungder Schwierigkeiten. Wenn der Myko-toxingehalt und die Keimbelastung desFutters sich unter den Orientierungs-werten befinden, sollten weitere mögli-che Ursachen des Problems genau ab-geklärt werden. �
Autor AndreasGutzwiller, AgroscopeLiebefeld-Posieux (ALP),1725 Posieux.
Weitere Informationenzu den an ALPdurchgeführtenMykotoxinuntersuchun-gen sind beim Autorerhältlich: [email protected]
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
Tabelle 3: Orientierungswerte der EU für TierfutterMykotoxin Tierart bzw. Orientierungswert (mg/kg)
Tierkategorie in der Gesamtration (88 % TS)DON Schwein 0.9
Kalb 2Kuh 5
Zearalenon Ferkel, Jungsau 0.1Zuchtsau 0.25Kalb, Kuh 0.5
Die Orientierungswerte der EU werden von ALP Posieux empfohlen.
Tabelle 2: Grenzwerte in Nahrungsmitteln für Menschen Mykotoxin Lebensmittel Grenzwert (mg/kg)DON Getreide inklusive Mais 0.75
Brot 0.5Zearalenon Halmgetreide 0.075
Mais 0.1Brot 0.05
Quelle: Fremd- und Inhaltsstoffverordnung (FIV), Stand 1. Oktober 2009. Die aufgeführten Grenzwerte gelten fürverarbeitetes Getreide beziehungsweise Mais.
In der Tierernährung gibt es dagegen für die Fusarientoxine keinegesetzlich festgelegten Grenzwerte, sondern lediglich Orientierungswerte.
Als Orientierungswert wurde der tiefste Mykotoxingehalt in derGesamtration gewählt, der je in einer wissenschaftlichen Untersuchungdie Versuchstiere negativ beeinflusst hat, selbst wenn in vielen anderenVersuchen bei einer höheren Belastung keine negativen Auswirkungenfestgestellt worden sind. Wenn der Mykotoxingehalt der Gesamtrationunter dem Orientierungswert liegt, ist eine Schädigung der Tiere somitpraktisch ausgeschlossen.
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Hans PeterWolf
Dadurch lässt sich einerseits die Nach-frage nach Schlachtschweinen wäh-rend der Grillsaison nie vollständig mitinländischer Ware decken. Anderer-
NUTZTIERE
Das Sommerloch, besser bekanntunter saisonalen Fruchtbarkeits-störungen, ist ein auf vielen Zucht-betrieben jährlich auftretendes
Phänomen. Es führt dazu, dass die be-troffenen Züchter im nachfolgendenFrühjahr bei hohen Mastjagerpreisenweniger Mastjager verkaufen können.
JUNGSAUENAKTION Durch eine gezielte Planung der Remontierung beziehungs -
weise des Jungsauenzukaufes kann der Züchter und Mäster seinen Verdienst optimieren.
Die Anicom AG gewährt einen Rabatt von 20 Fr. pro unbelegte «Primera»-Jungsau.
Diese Aktion ist für Anicom-Kunden gültig ab einer Bezugsmenge von drei Jungsauen.
Kampf dem Sommerloch
74 4 2010 · UFA-REVUE
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Von welchem Züchter erhalten Sie dieRemonten?Die Jungsauen werden via Anicom abMZE Kalchrain, 8536 Hüttwilen geliefert.Dort veredeln sie reine SchweizerLandrasse-Sauen zu F1 «Primera»-Sauen.
Wie sind Sie mit der Qualität der Jungsauenzufrieden?Die «Primera» Tiere entsprechen genau denVorstellungen und Anforderungen, umnachhaltig Erfolg zu haben.
Sind Sie mit Ihrem Betrieb bei einemZuchtprogramm dabei?Ja, der Betrieb ist dem UFA 2000 ange -schlossen. Die erfassten Sauenblätter stellen
Im Interview verrät Franz Dörig von derBrühwilzucht GmbH im st. gallischenGossau seine Erfolgsrezepte in derFerkelproduktion.
Was hat Sie dazu bewogen, Jungsauen vonder Anicom AG zuzukaufen?Franz Dörig: Die ausgeglichene Top-Genetik verbunden mit optimalenMuttereigenschaften sowie die Möglich-keit, immer vom gleichen BetriebRemonten zu erhalten, waren dieentscheidenden Kriterien, auf den Zukaufvon «Primera» Jungsauen umzustellen. Sokann der Zuchtbetrieb vollumfänglich mitder Mastjager-Produktion ausgelastet undoptimiert werden.
wir der UFA zu. Dort werden sie eingelesenund ausgewertet. Die Resultate sind fürmich ein sehr gutes Managementinstrumentfür die wirtschaftliche Führung derSchweinezucht.
Warum haben Sie sich für den UFA2000planer entschieden?Wie erwähnt, sind die meisten Zuchtpro-gramme auf dem Schweizer Markt mehrauf die «Vergangenheit» ausgerichtet. Mitdem UFA2000planer erhalten wir jedochwertvolle Informationen, mit denen wiragieren können und nicht nur reagierenmüssen. Zudem bilden die Arbeitslisteneine gute Grundlage, um jede Muttersauindividuell zu beurteilen.
Bei «Primera» Jungsauen kommt derHeterosiseffekt voll zum Tragen. DasResultat sind wenig Umrauscher, viel
abgesetzte Ferkel, eine langeNutzungsdauer sowie eine hohe
Lebensleistung. Via Deckung mit«Premo» Sperma lässt sich
eine gute Mastschwein-qualität erreichen.
UFA-REVUE · 4 2010 75
NUTZTIERE
seits profitieren die Mastjager-Produ-zenten nicht im vollen Umfang von denvorteilhaften Mastjager-Preisen imFrühjahr.
Schon beim Wildschwein DieUrsachen des Sommerlochs sind vielfäl-tig. Ihren Ursprung haben sie beimWildschwein. Dieses hat ein deutlichausgeprägtes saisonales Brunstverhal-ten, das in abgeschwächter Form auchnoch beim Hausschwein vorkommt.Selbst unter optimalen Haltungs- undFütterungsbedingungen wird der AnteilUmrauscher in den Sommermonatenimmer etwas höher liegen. Danebenspielen neben der Futteraufnahme nochdie Tageslichtlänge- und Intensität, Hy-gieneprobleme, Fütterungsmängel,Wasserversorgung sowie Fehler beim
Besamungsmanagement (Zeitmangeldurch Ernte) eine entscheidende Rolle.
Sauenzukauf oder mehr Besa-mungen Treten nun trotz Optimie-rung der Managementfaktoren weiter-hin gehäuft Fruchtbarkeitsstörungenauf, so empfiehlt es sich, im Frühsom-mer gezielt Jungsauen zuzukaufen be-ziehungsweise bis zu 20% mehr Tiereauf diesen Zeitpunkt zu belegen. Auferfolgreichen Betrieben wird der Be-stand aktiv remontiert. Speziell in Zei-ten, während denen man mit Frucht-barkeitsstörungen rechnen muss(Sommermonate, Betriebsaufstockun-gen), sollen genügend Jungsauen be-reitgehalten werden, um Alt- und Pro-blemsauen ersetzen zu können. DieArbeit mit leistungsfähigen Jungsauen
ist wirtschaftlicher als Experimente mitProblemsauen.
Rechtzeitig handeln Trotz des inden letzten Jahren auf vielen Betriebenangestiegenen Jungsauenzukaufes ha-ben die negativen Effekte des Sommer-loches nicht abgenommen. Der Grundist meistens der im Jahresverlauf zu spätgewählte Zeitpunkt des Zukaufes. Be-rechnungen haben gezeigt, dass zusätz-liche Jungsauenzukäufe idealerweise inden Monaten April bis Juni getätigt wer-den sollten (Grafik).
20 Fr. Rabatt Die Anicom AG star-tet deshalb nach dem Erfolg im Jahre2009 eine gezielte Aktion zur Unter -stützung eines optimalen Herdenmana-gements. Zukäufe von unbelegten «Primera» F1-Jungsauen (Edelschwein xLandrasse) in Top-Qualität werden imZeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2010ab drei Stück pro Lieferung mit je 20Fr.Rabatt honoriert. Durch eine gezielteRemontierung können Zuchtbetriebedas Sommerloch wirksam umgehen undin vollem Umfange von hoffentlich at-traktiven Mastjagerpreisen im Frühjahr2011 profitieren. �
Autor Hans Peter Wolf, Geschäfts leitungsmitglied bei derAnicom AG, 9501 Wil
Tätigen Sie Ihre Jungsauenplanung früh -zeitig und bestellen Sie beim UFA 2000Berater oder der Anicom AG unbelegteJungsauen für die definierte Preisaktionvom 1. April bis 30. Juni 2010.
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Welches Sperma beziehungsweise welche Endprodukteeber werden bei Ihneneingesetzt?Im Rahmen der Endprodukteprüfungbekommen wir das Sperma von der Suisagzugeteilt. Es ist vorwiegend Sperma vonjungen Endprodukteebern.
Wie werden die Tiere vermarktet?Die Mastjager werden vollumfänglich viaAnicom vermarktet und gelangen an festzugewiesene Mäster in der Region.
Wieso werden die Tiere via Anicomvermarktet?Die Preistransparenz, termingerechteVermarktung sowie eine korrekte
Abrechung sind die wichtigsten Kriterienfür unsere Wahl. Zudem erhalten wir dasGeld innerhalb von zehn Tagen. In einemProduktions betrieb fallen laufend Kostenan, die beglichen werden müssen. Daherist es eminent wichtig, dass man sich aufregelmässige und schnelle Zahlungen desVermarkters verlassen kann.
Welche Dienstleistungen des Vermarkterssind für Sie von Bedeutung?Das Engagement am Markt, die Möglichkeit, die Betriebsdaten via Internet zu erhalten, sowie die Beteiligungam Zuchtprogramm gehören zu den Dienst leitungen, welche wir von einem kompetenten Vermarkter erwarten.
In Ton und BildUnter www.ufarevue.ch kann einFilm über die Ferkelproduktionder Brühwilzucht GmbHangeschaut werden. Bespro-chen werden die Gründe fürden Jungsauenzukauf sowie dieMassnahmen für eine erfolgreicheEingliederung. Jules Birrer von derAnicom erklärt, wie die Tierhandels-firma der fenaco zu einem aus-geglichenen Jagerangebot beiträgt.
Videofilm zu diesem Artikel
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Grafik: Fahrplan beim JungsauenzukaufFr./kg8.0
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Januar 2011
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76 4 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
20000 Landwirtschaftsbetriebevermarkten ihre Produkte mit demLabel «IP-Suisse» (IPS). Präsidentvom Verein IPS ist Andreas Stalder,
der in Höchstetten-Hellsau (BE) einenMilchproduktionsbetrieb führt. Im In-terview erklärt er, wo die Chancen undGefahren der IPS-Kälbermast liegen.
UFA-Revue: Was ist die Philosophievon IPS?Andreas Stalder: Wir wollen offensein und Lebensmittel lancieren, die derKonsument nachfragt. Landwirte sollennicht an eine Vertragsproduktion ge-bunden werden, sondern die Chance er-halten, über IPS von höheren Preisen zuprofitieren und Marktbedürfnisse ge-zielt mit Schweizer Agrarprodukten zudecken. Es ist nicht auszuschliessen,dass sich IPS künftig auch auf demMilchmarkt engagiert.
Gibt es in der Verkaufskommunikationnicht Probleme in der Abgrenzung zu Bio?
In der Schweiz lassen die klimatischenBedingungen, die Niederschläge unddie Böden eine intensivere Produktionzu. Dieser Standortvorteil soll bei derIPS-Produktion genutzt werden, ohnedass dabei die Ökologie und Ökonomiezu kurz kommt. Die Produktion nach
den IPS-Richtlinien führt zu einer hohenBioeffizienz und Biodiversität.
Premium-Kälber gefragtGemäss IPS-Richtlinien produzierte Voll-milch-Mastkälber sind gesucht. Warum?
Untersuchungen der Hochschule St.Gallen haben gezeigt, dass SchweizerFleisch, mit Tierwohl und Ökologie ge-koppelt, im Verkauf über sehr guteChancen verfügt. 2009 konnten wirrund 40000 IPS-Kälber vermarkten. Dasist rund ein Viertel am Schlachtkälber-markt. Bei genügendem Angebot wärenüber 60000 Kälber absetzbar. Kalb-fleisch ist beliebt und IPS ein gutes Pro-gramm, dem die Konsumenten vertrau-en. Zu diesem Vertrauen trägt auch diedurchgehende Zertifizierung auf allenWertschöpfungsstufen bei.
Die Wirtschaftskrise ging also am Kon-sum von IPS-Kälberfleisch spurlos vorbei?
Es ist erstaunlich, wie krisenresistentsich der Kälberfleisch-Markt jeweilsverhält. Vor allem in wohlhabenden Re-gionen, beispielsweise rund um dieStadt Zürich, wird Kälberfleisch nachge-fragt, auch wenn die Wirtschaftssituati-on schlecht ist.
Ein grosses Thema sind momentan dieWürzfleisch-Importe, wovon besondersder Kälberbereich betroffen ist.
Ja, aber Schweizer Kalbfleisch hat ei-nen hohen Stellenwert. Es gibt auchGrenzgänger, die extra in die Schweizkommen, weil sie Schweizer Ware kau-fen wollen.
Bessere Qualitäten nötigDie Schlachtqualitäten der Kälber sollennoch verbessert werden. Warum?
Kalbfleisch muss sich klar von Rind-fleisch abgrenzen. Je heller, desto teurerist das Kalbfleisch verkaufbar. Ein ent-scheidender Erfolgsfaktor zur Produkti-on schöner Schlachtkörper stellt dieGenetik dar. Leider gibt es zu wenigMastrassen-Tränker auf dem Markt. IPShat zusammen mit Swissgenetics einprofessionelles Programm zur Steige-rung von Mastrassen-Besamungendurchgeführt, indem Gutscheine abge-geben wurden. Aber der Trend zuMilchrassen-Besamungen liess sich da-mit nicht stoppen.
Können die Qualitätsanforderungenin der Schweiz nicht erreicht werden,drohen zunehmende Edelstückimporte.Die Detailhändler werden nicht ewigauf bessere Qualitäten warten. Wichtigist, dass sich das Qualitätsdenken auf al-len vorgelagerten Stufen durchsetzt.
Bietet der Einsatz von gesextem Sameneine Lösung?
Ja, gegenüber solchen neuen Techno-logien ist IPS offen. Mit Spermasexinglässt sich die Anzahl weiblicher Tiere,die es zur Remontierung braucht, gezieltsteuern. Dann können mehr Tiere mitMastrassen besamt werden.
Wie hat sich die neue Preismaske (Tabel-le) auf die Kälberqualität ausgewirkt?
Gegenüber dem früheren Preissystemwird heute eine hohe Qualität stärkerbelohnt, während Qualitätsmängel et-was mehr Abstriche zur Folge haben.Das hat die Schlachtkälber-Qualität po-sitiv beeinflusst und die bäuerliche Käl-bermast wurde gestärkt.
Die Abnehmer fordern 70% mit T3 undbesser. Wie lässt sich dies erreichen?
VOLLMILCH-KÄLBERMAST IP-Suisse sucht neue Betriebe, die Kälber mit Vollmilch
mästen. Die Landwirtschaft hat ein Interesse daran, dieses Marktpotenzial auszuschöpfen
und von den höheren Erlösen der Labeltiere zu profitieren. Ein Schlüssel, um die
nötige Schlachttierqualität erreichen zu können, liegt in einer optimierten Vollmilch-
Ergänzung.
Produzieren, was der Markt will
Tabelle: Preise für «TerraSuisse»-Schlachtkälber (KV)«TerraSuisse»-Prämie sofern Fettklassierung 2, 3 oder 4
Klassen Zuschlag/Abzug TerraSuisse-Prämie SchlachtgewichtC 1.20 0.80 bis 140 kgH 1.00 0.80 bis 140 kgT+ 0.40 0.80 bis 140 kgT – 0.80 bis 130 kgT– – 0.80 0.20 bis 130 kgA – 1.50 – bis 125 kgX n.V. – bis 125 kg
UFA-REVUE · 4 2010 77
NUTZTIERE
Wir sind auf dem Weg zum Ziel. Aberes braucht noch zusätzliche Anstren-gungen. Eine hohe Bedeutung hat eineenge Zusammenarbeit der Marktpartnerund eine konsequente Umsetzung desvorhandenen Wissens.
Die UFA setzt sich via Fütterungs- undHygieneberatung sowie via Angebot spe-zifischer Vollmilch-Ergänzer aktiv für einegute Schlachtkälberqualität ein.
Es ist für IPS wertvoll, auf die Kompe-tenz der UFA-Berater zurückgreifen zukönnen. Auf Betrieben, welche dieTipps der UFA-Berater aktiv umsetzen,lässt sich eine Verbesserungen in derSchlachttierqualität feststellen.
Mangel im SommerIm Sommer gelangen jeweils zu wenigmit Vollmilch gemästete Kälber auf denMarkt. Gibt es Lösungsansätze, um dasAngebot zu stabilisieren?
Das Problem ist erkannt und es wer-den Lösungen gesucht. Im Sommer werden die Tränker und die Milch auchdeshalb knapp, weil viele Vollmilch-mast-Betriebe sich in voralpinen Zonenbefinden, wo die Tiere zur Alp gehen.Eventuell müssen wir mit den Abneh-mern die Preismaske weiter optimie-ren, um neue Anreize zu schaffen.
Verändern sich die Anfordeurngen anIPS-Kälber?
Nein, die bisherigen Richtlinien ha-ben sich bei Produzenten und Abneh-mern etabliert. Aber wenn nötig, wirdselbstverständlich reagiert, wie dies jaauch in der Vergangenheit bereits derFall war. So sah man, dass BTS undRAUS bei der IPS-Kälbermastnicht Pflicht sein sollte, weilsonst zu viele gute Betriebeausgeschlossen würden.
Biodiversität istmachbar 2011 müssen Betriebe, diein die «TerraSuisse»-Kanäleder Migros liefern, 12Biodiversitätspunkte er-reichen. Werden Kälber-mäster aus der IPS-Pro-duktion aussteigen?
IPS-Kälber wer-den häufig vonFamilienbetrie-
ben in der Bergzone gemästet. Geradesolche Betriebe wollen wir fördern. Siesind hochmotiviert, die Biodiversitäts-anforderungen zu erfüllen. Denn mit derBiodiversität lässt sich Geld verdienen.Dank langer Übergangsfristen hält sichder Umstellungsdruck in Grenzen.
Sind Konsumenten wirklich bereit, fürBiodiversität einen Mehrpreis zu bezah-len?
Biodiversität wird wahrgenommenund gewünscht und ist eine Marktchan-ce für Schweizer Agrarprodukte. Besserdie Landwirtschaft bewegt sich selber indiese Richtung, anstatt dass der Bunddie Biodiversität vorschreiben muss.
Dass die Landwirte mitmachen, zeigtsich unter anderem am Beispiel desKantons Bern. Kürzlich ist dort einePreisaktion für Ökoflächen-Saatgut undObstbäume lanciert worden und inner-halb nur eines Monats wurden über1000 Hochstammbäume bestellt. �
Management und Kontrolle –das A und O der Kälbermast Kälbermast ist mit Risiko verbunden und Erfolg nicht garantiert.Berücksichtigt der Mäster aber die wichtigsten Grundsätze, ist eineerfolgreiche Kälbermast möglich.
Eine gezielte Einstallkontrolle der Tränker (Fieber, Nabelentzündungen,Tränenfluss, geschwollene Gliedmassen, Durchfall, Husten) sowie eineexakte Einstallprophylaxe sind wichtig. Denn nur gesunde Kälberkönnen ihr Potenzial ausschöpfen. Ein trockenes Strohbett, eingenügend hoher Luftaustausch im Stall wie auch regelmässigeReinigungs- und Kontrollarbeiten spielen in der Kälbermast einebedeutende Rolle.
Schöne Schlachtkörper dank richtiger Ergänzung Vollmilch alleine bringt dem Kalb zu wenig Energie und Wirkstoffe, wasschlussendlich zu schlecht ausgebildeten Schlachtkörpern (Fleischigkeit)und schmerzhaften Abzügen der Verarbeiter führt. Zu Beginn der Mastempfiehlt sich der Einsatz leichtlöslicher Vitamin- und Spurenelement-konzentrate wie UFA top-start, welche die Abwehrkräfte der Kälberunterstützen und die Sauglust fördern. Nebst rund 1000 l Vollmilch hilftzusätzliche Energie aus einem Vollmilchergänzer wie UFA 201 (50 bis60g pro Liter Vollmilch), die gewünschte Schlachtkörperqualität (T3oder besser) zu erreichen. Zum Einsatz von Vollmilchergänzern nocheinige Tipps:
• Dosierungsempfehlungen einhalten.
• Dosierungen kontrollieren (Vorsicht: Stellt der Automat von Milchauf Wasser um, muss die Dosierung ebenfalls angepasst werden!).
• Regelmässige und gründliche Reinigung des Futterautomaten.
Autoren Alfred Erni, Leiter Kälber -bereich UFA AG, Urs Spescha, UFAMarketing, 3360 Herzogenbuchsee
Interessieren Sie sich für die IP-SuisseKälbermast oder benötigen Sie eine Beratung? Die UFA-Fütterungs -spezialisten helfen gern weiter.www.ufa.ch
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
«Gelingt es, 70 % Schlacht kälbermit guter Qualität zu er reichen,
hat das IP-Suisse Programm einerosige Zukunft», ist Andreas
Stalder überzeugt.
MarkusRösch
XY ungelöst im Rinderstall NUTZTIERE
Nicht selten wenden sich verzwei-felte Landwirte auf Empfehlung ihrer Bestandestierärzte an die tier-ärztlichen Spezialisten vom Rinder-
gesundheitsdienst (RGD), weil sie seitJahren mit Tiergesundheitsproblemenim Rinderstall zu kämpfen haben. Soauch ein Landwirt aus dem Kanton Aar-gau, der trotz intensiver Zusammenar-beit mit seinem Bestandestierarzt undmit den Empfehlungen privater Beratersein seit vier Jahren bestehendes Pro-blem mit hohen Zellzahlen nicht in denGriff bekam.
Alarmierende Zahlen Typischer-weise wurden von ihm hohe Ausmer-zungsraten, zahlreiche Kühe mit dauer-haft hohen Zellzahlen, viele akuteEuterentzündungen und als deren Folgehohe Behandlungskosten beklagt. Beigenauerer Analyse der Milchleistungs-daten der letzten drei Jahre durch denRGD konnte das ganze Ausmass desProblems erfasst werden: Deutliche Re-duktion der durchschnittlichen Milch-leistung von rund 30 auf 25 l/Kuh undTag, mehr als eine klinische Mastitis proKuh und Jahr (Grenzwert: ein Fall provier Kühe und Jahr oder 25% der Kuh-herde), theoretische Tankmilchzellzah-len seit zwei Jahren zwischen 300000und 400000 Zellen/ml (Alarmwert150000 Zellen/ ml) sowie meist zwi-schen 30 und 40% der Kühe (Alarm-wert 20%) mit mehr als 150000 Zel-len/ml.
Tests mit unterschiedlichen Re-sultaten Von einzelnen Kühen wur-den bereits Milchproben bakteriolo-gisch untersucht deren Ergebnisse sehrunterschiedlich waren. So konnte nur
bei zwei Tieren der gefürchtete KeimStaphylokokkus aureus nachgewiesenwerden, wohingegen die anderen Pro-ben vor allem Streptokokkus uberis undandere Staphylokokken enthielten.
Bevor die Tierärzte des RGD den Be-trieb besucht hatten, wurde von ihneneine sterile Milchprobenentnahme undbakteriologische Untersuchung von al-len Vierteln aller laktierenden Kühe ver-anlasst. Daraus resultierte ein sehr über-raschendes Ergebnis: 66% der Kühehatten in mindestens einem Viertel Co-rynebakterium bovis und 33% der Kühein mindestens einem Viertel andereStaph. Nur ein Tier war für Staphylokok-kus aureus positiv.
Corynebakterium bovis und andereStaphylokokken sind Besiedler desStrichkanals. Beide Erreger führen zu ei-nem Anstieg der Zellzahl, können aberauch trotz ihrer schwachen Pathogenitätklinische Mastitiden verursachen. DurchReinigung, Melkarbeit, Melktechnikund Hautpflege lassen sich beide Keimebeeinflussen.
Schwachstellenanalyse Mit demWissen um die vorherrschenden Keimeund den dafür relevanten Problemberei-chen wurden beim Betriebsbesuch ne-ben der Fütterung und Haltung daherbesonders die hygienischen Aspekterund ums Euter und ums Melken, dieMelktechnik sowie die Euterpflege un-ter die Lupe genommen. Insbesonderewaren folgende Aspekte zu bemängelnund zu verbessern: • Tiefe Reinigungsfrequenz der Lauf-
gänge und dadurch hoher Eintrag vonKot in den Melkstand.
• Eine Melkreihenfolge wurde nichteingehalten.
• Der Melker trug keine Melkhand-schuhe.
• Ein Vormelkbecher wurde nicht ver-wendet.
BESTANDESMEDIZIN Neben grossen finanziellen Verlusten führen lang andauernde
Tiergesundheitsprobleme meist zu massiven Beeinträchtigungen der Arbeitszufriedenheit
und bergen ein hohes Potenzial an Frustration. Das muss nicht sein! Eine Schwach -
stellenanalyse kann bei gehäuft auftretenden Erkrankungen frühzeitig Lösungsansätze
aufzeigen und vor Schlimmerem bewahren.
78 4 2010 · UFA-REVUE
UFA-REVUE · 4 2010 79
NUTZTIERE
• Unbefriedigende Reinigung der Zit-zen.
• Unvollständiges Zitzendippen mit zuschwach konzentrierter Lösung.
• Alte Zitzengummis mit Auflagerun-gen am Zusatzmelkzeug (Standeimerfür Frischabkalber und Euterkranke).
• Grenzwertig tiefes zitzenendiges Va-kuum bei hohen Minutengemelken.
• Unfachmännische Querschnittsver-engungen an den langen Pulsschläu-chen.
Neben den melkbezogenen Empfehlun-gen wurde dem Landwirt nochmals na-hegelegt, chronisch erkrankte und er-folglos behandelte Tiere unbedingtauszumerzen und beim Tierzukauf dieZellzahlen der letzten elf Wägungen zuverlangen und bei Überschreitung des
Alarmwertes vom Kauf abzusehen. Derüberwiegende Teil der Empfehlungenwurde vom Landwirt umgesetzt. Vorkurzem konnte er von einer deutlichenVerbesserung der Situation berichtenund dies bereits nach wenigen Mona-ten.
Zitzendippen wichtig Eine so-eben erschienene Studie aus den Nie-derlanden, die den Einfluss verschiede-ner Managementfaktoren auf denTankmilchzellgehalt sowie auf das Auf-treten von klinischen Mastitiden unter-suchte, konnte belegen, dass ungeach-tet um welchen Erreger es sich handelt,das Zitzendippen nach dem Melken dengrössten Einfluss darauf hat. Des Weite-ren wurden folgende vier Management-
massnahmen zusammen als die wich-tigsten erachtet: • Kühe sollten nach dem Melken für ei-
ne gewisse Zeit stehen (frisches Futterfür alle anbieten!),
• Melkzeug-Zwischendesinfektion vorallem nach Problemtieren,
• separates, frisches Reinigungstuch fürjede einzelne Kuh und
• Melkhandschuhe tragen.
Fazit Anhand der Alarm- und Grenz-werte müssen Eutergesundheitsproble-me frühzeitig wahrgenommen und ge-löst werden. Zellzahlprobleme müssenfür jeden Betrieb individuell angegan-gen werden. Von grösster Wichtigkeitist der Nachweis der beteiligten Eute-rerreger, weil dadurch der Fokus auf be-stimmte Problembereiche gelenkt wer-den kann.
Einwandfreie Melktechnik ist Voraus-setzung für eine gute Eutergesundheit.Massnahmen, welche die Hygiene undMelkarbeit verbessern sind immer um-zusetzen. Chronisch kranke und erfolg-los behandelte Tiere müssen ausge-merzt werden. Beim Tierzukauf gilt es,die Eutergesundheit äusserst kritisch zubetrachten.
Liegen Bestandsprobleme vor, wer-den diese vorerst mit dem Bestandes-tierarzt besprochen und gelöst. Stellensich die gewünschten Verbesserungennicht ein, so kann der RGD in Absprachemit dem Bestandestierarzt zugezogenwerden. Der RGD erarbeitet schwer-punktmässig Lösungen in den BereichenEutergesundheit, Klauengesundheit, Käl-bergesundheit und Fruchtbarkeit. �
Wird die Milchregelmässig auf ihreQualität kontrolliert,lassen sich wirt -schaftliche Schädeneher vermeiden.
Autor Dr. med. vet. Markus Rösch istFachtierarzt für Rinder. Nach mehrjähri-ger Tätigkeit an zwei Tierspitälern und inzwei tierärztlichen Praxen ist er seitAugust 2009 Mitarbeiter beimRindergesundheitsdienst (RGD) /Agridea. Seine Schwerpunkte liegen imBereich der Bestandesmedizin vonMilchvieh- und Kälberbetrieben.
www.rgd.ch
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HeinzSeelhofer
PiusAffentranger
80 4 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Ferkelproduzenten und Mäster stre-ben im Stall eine möglichst hoheRendite an. Dem Ferkelproduzentengelingt dies mit überdurchschnittli-
chen Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleis-tungen. Er will seine bestehenden Stall-plätze optimal auslasten und dem Mast-betrieb grosse, genetisch einheitlicheFerkelposten anbieten. Der Mäster er-reicht eine hohe Rendite, wenn seineMastschweine eine überdurchschnittli-che Mastleistung erbringen und er Tiereabliefert, die bezüglich Magerfleischan-teil im Zuschlagsbereich liegen.
«Primera» als Basis Der Einsatzvon «Primera» Sauen (Schweizer Edel-schwein x Landrasse) bildet die Basis da-für, dass Ferkelproduzent und Mästerihre Ziele mit höherer Sicherheit errei-chen. Durch den Zukauf der Jungsauenvon einem anerkannten Züchter kannsich der Ferkelproduzent ganz auf dieOptimierung seiner Betriebszahlen kon-zentrieren. Der Einsatz von «Primera»Sauen stellt ein wichtiger Baustein fürden Erfolg dar. Ebenso entscheidend istdie Vorbereitung der Jungsauen auf ih-ren Einsatz in der Sauenherde, die Ein-gliederung auf dem Betrieb.
Professionelle EingliederungDurch eine gezielte Eingliederung wirddas Krankheitsrisiko für die Stammher-
de und die Jungsauen minimiert. DieJungsauen können sich langsam an dieneue Umgebung gewöhnen. Wichtig istein abgetrennter Eingliederungsstall fürJungsauen. Dieser soll konsequent imRein-Raus-Verfahren bewirtschaftetwerden. Trotz der isolierten Haltungdarf der Kontakt zu den Jungsauen nichtvernachlässigt werden. Die Tiere sollenden schonenden und freundlichen Um-gang des neuen Tierbetreuers kennen-lernen. Zutrauliche Sauen sind viel um-gänglicher und empfinden wenigerStress. Dazu kommt die gezielte Fütte-rung der Jungsauen.
Fett ist wichtig In den vergange-nen Jahrzehnten ist durch die Zuchtfleischreicher Schweine der Fettanteilam Körper stetig zurückgegangen. Da-bei ist das Körperfett für den Organis-mus aus mehreren Gründen wichtig: Zu-nächst hilft es als Isolationsschicht mit,eine konstante Körpertemperatur auf-recht zu erhalten. Während der Säuge-zeit ist das Körperfett eine wichtigeEnergiereserve. Zudem dient es Spei-cherort unter anderem für fettlöslicheVitamine und Hormone.
Mehrere Untersuchungen haben ge-zeigt, dass die Fruchtbarkeitsmerkmaleeng mit dem Körperfettanteil zusam-menhängen. Mehr Rückenspeck bei100 kg schweren Remonten führte bei
ihren späteren Würfen zu mehr undschwereren Ferkeln, ausserdem erhöhtesich ihre Langlebigkeit. Ein gezielterAufbau des Körperfettanteils bei Jung-sauen und künftigen Muttersauen istdemnach erwünscht.
Energiereich füttern, aber wie?Der ideale Zeitraum zur Förderung desKörperfettanteils liegt zwischen der Ei-genleistungsprüfung (ELP, Feldprüfung)und dem Belegen. Dafür wird ein ener-giereiches Futter mit einem tiefen Pro-teingehalt empfohlen. Häufig einge-setzt, aber in dieser Phase ungeeignet,sind Schweinemast- oder Säugendfut-ter. Sie enthalten zuviel Protein. BeimGaltsauenfutter dagegen liegt der Ener-giegehalt zu tief.
Die Lösung sind Konditionierungsfut-ter für Jungsauen wie UFA 367 mit ei-nem hohen Energiegehalt und einemoptimalen Lysin:VES-Verhältnis. DasUFA 367 wird von der ELP bis zum Be-legen gefüttert, und zwar je nach Kon-dition mit 3 bis 3.5kg pro Jungsau undTag (siehe auch Kasten).
Versuch auf UFA-Bühl Der Ver-suchbetrieb UFA-Bühl kauft alle Jung-sauen unbelegt zu und füttert sie wäh-rend der Eingliederungsphase mit demKonditionierungsfutter UFA 367. 2009wurde die Entwicklung der Jungsauenvon der ELP bis zum Abferkeln anhandvon Lebendgewicht und Körperfettan-teil verfolgt. Gleichzeitig mit der Tierwä-gung erfolgte immer eine Messung derRückenspeckdicke. Für die Schätzungdes Körperfettanteils gilt die Rücken-speckdicke als gutes Mass. Die Messungerfolgte auf Höhe der letzten Rippe miteiner wiederholten Ultraschall-Punkt-
JUNGSAUENAUFZUCHT Die Fruchtbarkeit der Schweizer Sauenrassen, besonders
der «Primera» Sauen, nimmt kontinuierlich zu. Die Umsetzung der aktuellen Fütterungs-
erkenntnisse trägt dazu bei, das Potenzial dieser Sauen auszuschöpfen.
Mehr Speck mitKonditionierungsfutter
Tabelle: Entwicklung von Gewicht und Fettdicke Eigenleistungsprüfung (ELP) bis nach Absetzen 1. Wurf; 21 Versuchstiere
Ankunft Nach Anfang Ende EndeUFA Bühl ad libitum Trächtigkeit Trächtigkeit Säugezeit(nach ELP) Phase (Umstallen) (Absetzen)
Alter bei Messung Tage 165 196 260 345 385Lebendgewicht kg 91 116 147 196 164US Fettdicke mm 10.1 12.6 14.8 16.2 13.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
– 0.2
– 0.4
– 0.6
– 0.8
UFA-REVUE · 4 2010 81
Grafik: Entwicklung der Rückenspeckdicke
Ad libitum 32 MJ-Phase Trächtigkeit SäugezeitPhase
0.57
0.23
0.12
– 0.56
Zuna
hme
US
Fett
dick
e (m
m/W
oche
)
NUTZTIERE
messung (Renco-Lean-Meater). Von derELP bis zum Absetzen kamen kompletteDatensätze von 21 Tieren zusammen.Nach der Ankunft der Jungsauen wurdedas Konditionierungsfutter UFA 367
während eines Monats ad libitum ein-gesetzt, danach bis zum Decken mit32MJ/Tag. Nach dem Decken wurdeauf das Galtsauenfutter (UFA 362 Extra)und beim Abferkeln auf das Säugendfut-ter (UFA 361 Extra) gewechselt. Die Tabelle enthält das durchschnittliche Le-bendgewicht und die Ultraschall-Fettdi-cke von der ELP bis zum Absetzen nachdem ersten Wurf.
Über 0.5 mm Speck pro WocheWährend den ersten 30 Tagen führte diead libitum Fütterung auf UFA-Bühl zueinem starken Fettzuwachs. In dieserPhase wuchs die US-Fettdicke im Mittelüber 0.5mm pro Woche. Während derrestriktiven Fütterung (32 MJ VES) be-trug der Rückenspeckzuwachs bis zumDecken immerhin noch über 0.2mm
pro Woche. Aus diesen Zahlen geht her-vor, dass das Konditionierungsfutter denRückenspeck messbar erhöhte. Bei ei-nem früheren Einsatz auf UFA-Bühlnahm die US-Fettschicht bei Jungsauenbis zum Abferkeln mit einem Konditio-nierungsfutter doppelt so stark zu wiebei der Kontrollgruppe.
Dass Fettreserven nötig sind, zeigtesich während der Säugezeit: Währendder zirka vierwöchigen Säugezeit verlo-ren die Jungsauen des ersten Wurfes to-tal über 3mm Rückenspeck.
Fazit Es hat sich gezeigt, dass dieSpeckschicht mit Konditionierungsfut-ter überproportional zulegt. Etwas mehrSpeck entspricht den Anforderungen indieser Wachstumsphase. Mit dem Kon-ditionierungsfutter kann die Fütterungeinen Beitrag zur optimalen Eingliede-rung und eine hohe anschliessende Leis-tungsbereitschaft leisten. �
Ein eigenes Stallabteilmit separater Des-infektionsschleuse am Eingang undseparater Bewirt -schaftung sowie eingrosszügiges Raum-angebot gehören zuden Erfolgsfaktoren bei der Eingliederungvon Jungsauen.
Autoren Heinz Seelhofer, Betriebslei-ter UFA-Bühl, 5604 Hendschiken
Dr. Pius Affentranger, Leiter UFA-Forschung, 3360 Herzogenbuchsee
Merkblatt Das Suisag-Merkblatt«Jungsauen professionell eingliedern»(www.suisag.ch) fasst auf wenigen Seitedie entscheidenden Punkte für eineerfolgreiche Eingliederung zusammen.
Jungsauenaktion Zukäufe vonunbelegten «Primera»-Jungsauen in Top-Qualität werden bis zum 30. Juni2010 ab drei Stück pro Lieferung mit je 20 Fr. Rabatt honoriert (siehe Artikel«Kampf dem Sommerloch»).
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
UFA 367 Das Konditionierungsfutter fürJungsauen UFA 367 wird als Alleinfutterab dem 160. Lebendtag bis zumDecken eingesetzt. Dank 13.2 MJ VESund dem tiefen Proteingehalt wird derKörperfettaufbau gefördert. Das Futterist bestmöglich mit Mineralstoffenausgerüstet und erlaubt das Füllen derDepots. Die Zulage von L-Carnitinunterstützt den Fettstoffwechsel. Biotinund organische Spurenelemente förderndie Klauenbildung und bereiten dieJungsau optimal auf die Reproduktions-phase vor.
82 4 2010 · UFA-REVUE
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BallenladewagenGuima 140, BallenProfiausführung, guterZustand, Fr. 6000� 076 338 12 36
Motorhacke Simar, Jg. 1956, sehr guterZustand, Fr. 500;Zugradhacke Simarantik, sehr guterZustand, Fr. 300� 076 338 12 36
Doppelrad Schaad, 9.5 - 32; BandrechenKnüsel R230 LS, 4Zincken; SilohäckslerBucher Exakt, Jg. 2002,15 PS � 044 788 13 68
Federzahnegge, 2.5 m,Fr. 500; Kreisel -schwader, 2.6 m, Fr. 200; Motoregge,2.5 m, Fr. 600; 2 Schar -pflug, hydraulisch, Fr.500 � 079 636 63 68
Mulchhäcksler FalcZenit, 270 cm, Frontund Heck 1000 U/min,hydr. Seitenschub, totalrevidiert, neues Gehäuseund Verschleisblech,neue Schläger, Fr. 8200� 052 745 11 49
Absperrgitter, 10m;DoppelkälberstandKrieger; Bockwagen;Pferdegeschirr;Ferkelautomaten,Chromstahl; Teleskop-verteiler Wild, 16 - 20m, Ø 45 cm; Milch -kannen, 40 und 50 l� 034 493 34 18
3-Scharpflug, Fr. 2000� 079 297 09 78
Gülleverteiler HochdorfJova Combi, Jg. 2008,Zustand wie neu� 079 733 06 46
Flügelfalttor, 5.90 mbreit, 3.50 m hoch, mit Lichtband undServicetüre� 079 733 06 46
Roller Honda;Motormäher AM41,mit Bandeingrasung;Ladegerät TrunkenpolzALG80; BandeingraserRapid 606 und AM30,je mit Triebachs -anhänger; AggregateSurge, Melotte� 034 493 34 18
Traktor Bührer OP17,ab MFK; Anhänger,doppelbereift, hydr.Bremsen, 6.50 x 2.40;Anhänger, hydr.Bremsen, 7.50 x 2.40; 3-Scharpflug Vogel +Nodet non-stop� 079 688 25 74
Ballenzange Kondor, 2-jährig; Kartoffeldäm-pfer, Holz Feuerung;Pneu Wagen, klein, 4t, mit Aufsatz; Pferde-Egge; Schaf-Wagen� 032 351 23 58
Feldspritze Rau, occ.,600 l, 12 m, Fr. 500;Kaninchenstall, 15-teilig; Siloblockschnei-der Kuhn, Jg. 1989, Fr.2500 � 079 798 32 65
Heuverteiler Zumstein;Heugebläse Zumstein� 061 951 12 25
Holzzaunpfähle, 170cm lang; MistzetterSaco, für Transporter� 079 748 30 57
Teleskoplader JCB 526 s, guter Zustandund Ausrüstung, 106PS, 2.6 t Hublast, 6 mhoch, 7400 Std., Fr. 36'000� 052 747 11 91
MorraupentraxKomatsu D31-G18, mit6 Zylinder Motor, inkl.Tiefgangwagen, fürTraktor, top Zustand, Fr.11'600; Tandemkipper,12 t, 15 m3, sehr guterZustand, Fr. 11'600� 052 745 12 08
Melkstand Side by Side1 x 4, elektr. Milch -mengenmessung, mitMontageplan, Fr. 1850� 079 673 58 66
Stallgang Gummimat-te, 1 m x 16 m, 2-jäh-rig, Fr. 470; Feuerwehr -stiefel, mit Stahlkappenund Unterbodenschutz,occ. und neu, ca. 70 Stk., versch.Grössen, Fr. 650� 079 673 58 66
Machine a planter PDTJeantil, 2 lignes, 700clayettes a pregermer,Fr. 1000� 026 666 12 37
Förderband, 10 m,elektr. und Zapfwellen-antrieb, Fr. 1800;Klappschaufel, zuMistkran, 0.7 m3, Fr. 1200� 079 324 87 74
Amazone Dünger-streuer ZA-F 604;Feldspritze Fischer,600 l, 12 m, 5 Sekt.;Maishäcksler MengeleMB3 � 044 942 23 16
Kompostwender GujerTG 30, Bj. 2006, hydr.Antrieb, Seitenversat-zung, 40 km/h, sehrwenig gebraucht, inneuwertigem Zustand� 076 563 98 09
Getreidetrockner;Getreidemischer;Räder 16.9 x 26;Doppelräder 9.5 x 36,zu 16.9 x 26; Hucke-pack, zu KreiseleggeFalc � 079 243 75 25
Feldhäcksler JohnDeere 5730, selbstfah-rend, 3400 h; Körner-prozessor, Mais undGrasausrüstung,einsatzbereit, sehr guter Zustand� 078 705 54 79
HeuschrotmaschineAebi HS2; Lüftungs-ventilatoren 2 Stall,mit Computer, geeignetfür Kälber oder Geflügel� 062 393 34 21 / 079 391 11 36
MarktplatzFortsetzungvon Seite 69
NEUNOUVEAU
mit zusätzlichen
Rubriken
UFA-REVUE · 4 2010 83
Verlegeplatten OSB,27 m2, 15 mm, 250 x67.5 cm, Fr. 190;Leinbinder, 6 Stk.,gebogen, 20 m lang;Milchkühltank, 300 l,Kühlung defekt, Fr. 200� 078 620 52 39
Liegeboxenbügel,4 Stk., gegenständig,neu, Fr. 80 / Stk.� 052 747 11 91
Druckfass Agrar, Fr. 2800 ab Platz� 077 464 87 17
Motorsäge KomatsuZenoah G 3300 DX, 35cm Schwert, Werkzeug-loser Kettenwechsel,Ausstellungsmodell, Fr.450 � 055 440 34 64
Scheibenmäher AebiMörtl FTL210, Arbeits -breite 2.1 m, zu AebiTT40, 50, 55, Jg. 2003,sehr guter Zustand� 055 440 34 64
Mulchgerät, 80 cm zuAebi CC56, CC66,HC55, betriebsbereit� 055 440 34 64
Traktor Aebi TT88, Jg. 1999, 3760 Std., luft ge federter Sitz, top Zustand� 055 440 34 64
3-Scharpflug OttPermanit 3S, non-stop,M 950, ST-3; PresseJohn Deere 359� 032 661 14 73
Bandheuer zu ReformM12 Motormäher� 079 622 45 82
Heuverteiler Neuero,14 m Streulänge, inkl. Gebläse� 041 988 23 62
MäusevernichterMauki, Schubkarre mitRauchglocke, topZustand, Fr. 900� 062 878 12 87
KartoffelsetzautomatCramer Junior super, 4-reihig, Jg. 1986,� 078 823 63 18 Kt. TG
Ladewagen Agrar TL219, guter Zustand, Fr.3300 � 079 660 13 95
Kreiselheuer PöttingerHit 54, sehr guterZustand, Fr. 1750;Rundballenschneider,3-Punkt-Anbau, zw.-Antrieb vollfunktionsbereit, Fr.1200 � 062 844 34 50
Milchtank, 500 l,günstig; Kamo X3000,guter Zustand, günstig� 079 673 24 71
Mähwerk ReformWelger, 1.90 m� 079 622 45 82
Tränkeautomat Förstermit 15olt Chromstahl;Milchtank mitRührwerk, Fr. 2500� 079 358 48 26
Traktor Bucher D 4000,Jg. 1960, teilrestauriert;Motormäher Rapid U 4, Fr. 700� 061 841 27 82
Dünger Säaggregat zuHaruwy Hackgerät,genau dosierbar, Fr. 530� 077 472 26 18
Treichel Omlin, 3 Stk.,neu; Kunststofftank,2000 l, ohne Wanne;Break; Karette flach� 041 467 12 91
Schwemmkanalrost,40 Stk., Guss 50 x 80cm; Schwemmkanal-Schieber; Güllengru-ben-Rost, 5 Stk., 55 x90; Gummimatte, 30Stk., 110 x 175 cm;Gummimatte fürStallgang, 2 m x 10 mund 1.4 m x 20 m; � 079 348 33 88
ViehputzmaschineHata; Stallvorhangmit Elektroantrieb, 1.7 m x 8 m und 20 m;Blechsilo, 2 Stk., Ø 120cm, Höhe 380 cm;Boiler, 200 l� 079 348 33 88
FederzahneggeKongskilde, 3 m, Fr. 500;Mischmühle President,1 t, Fr. 500� 076 437 60 52
Traktor Allis ChalmersCA, restauriert; TraktorMassey Harris, 22 KZ.� 079 230 32 02
Motormäher Aebi HC55; DreiseitenkipperWirz; Selbstfang -fressgitter, 6 Plätze;Entmistungsanlagefür Anbindestall� 033 744 40 62
Milchtank DeLaval,1030 l, stationär, Fr.2500 � 077 418 96 43
Aebi AM41, Gabelein-grasung, Jg. 1997, 14PSS, Fr. 4600; Auslegermit Balken zu Rapid, Fr.700; SuperschwaderPZ, Fr. 400 � 071 311 18 65
Heuverteiler Zumstein,mit Steuerung; Heu -belüftung Zumstein� 061 951 12 25
Aebi TT80, 3760 Std.,Jg. 1999, top Zustand,luftgefederter Sitz� 055 440 34 64
Fendt 280, Fronthydr.,Frontzapfwellen, 2 DW,1 EW, Rücklauf, hydr.Bremsventil, 40 km/h,Jg. 2002, 3900 Std.� 079 319 58 47
HochdruckreinigerKärcher HBS 695 MEco, Warmwasser,Schlauch 20 m, mitSchlauchtrommel;Kunststofftank mitWanne, 2000 l, topZustand, wie neu� 079 511 88 20
Bio-Presse Taarup,Wickelkombi, 6700Ballen, guter Zustand;Ladewagen Kempter,Fr. 500� 079 453 69 50
Vogel-Voliere, gross,innen isoliert, auch alsHundezwinger brauch -bar, Länge 3.8 m, Breite2.3 m, Höhe 2.3 m, Fr.250 � 041 937 13 87
RohrmelkanlageWestfalia Stimopuls, 3 Aggregate Melkend-stop, SpülautomatEnvistar, 52 mm Milch -leitung, Jg. 1999, topZustand� 031 926 13 35
Hundewägeli, 4-Rad,schön, mit Bremse undGeschirr für grosseRasse, Fr. 650� 041 937 13 87
Staplermasten, 2 Stk.,an 3-P., Hubkraft 1200kg + 1700 kg, Hubhöheca. 3 m, Gabel 80 +100 cm, Preis ab Fr.1200 � 052 680 18 58Fotos auf www.agrar-maschinen.ch
Silowasserpresse,Ø 3.5 m, gut erhalten,Fr. 100 � 052 720 13 83
Doppelrad Schaad,12.4 R 36 / 30, passendzu 16.9 R 30 oder 480 /70 R 30, neu wertig, Fr. 1800� 061 811 29 27
Bewässerung Kom-plett, mit Dieselmotor-pumpe, Rollomat,Rohre und Werfer� 052 317 13 16
Ladewagen Mengele,Quadro, Weitwinkel,Gelenkwelle, neuerBoden und Einlaufblech� 032 641 23 43
Zugdeichsel zu Rapid505, Fr. 150� 056 241 11 09 Kt.AG
Mulcher, 100 cm,Willibald, Fr. 450� 052 685 27 77
Motormäher, AebiAM10, mit Ersatzmes-ser, Arbeitsbreite 1.6 m� 079 575 25 52
Förderband, neuwertig,Chromstahl, L: 200,B:50 cm, Fr. 1000; Stahl-Container, als Milch-tankraum verwendbar,L: 240, B: 190; H: 200cm, Fr. 500; Milchtankrund, Kompaktbau -weise, 1200 l, Fr. 1000,Fotos per Mail:[email protected]� 079 636 28 42
Druckfass Kaiser, 2300l, Fr. 1250; Bergmist-zetter Rink, Fr. 900;Traktor CIH 754, 4 x 4,Jg. 1981, 6000 Std.;Kreiselheuer Pöttinger47, mit Schwenkbock,Rapid Geotrac 15S, mitLadegerät, 3800 Std.; Heubombe, 2 Stk. mitRoste Fr. 850 / 250;Milchkühler für 4Kannen; Absperrgitterfür 4 Kälber, alles guterhalten� 031 809 14 09
Transporter Cargo, 15 S, guter Zustand,betriebsbereit� 079 676 34 50
Scheibenmäher Aebi,FTL 254, Arbeitsbreite2.5 m, zu Aebi TT70,75, 80, 90, 95, 210,220, 240 � 055 440 34 64
Rapid 505 mitBandeingraser, MotorMaag 1040, 9 PS,betriebsbereit, Fr. 2900� 055 2832346
Motormäher AebiAM40� 079 748 30 57
Reform Metrac, 2002,Baujahr 1988, 2980Std., letzte MFK4.2009, Front HydraulikKat 1, Front undHeckzapfwelle 540U/min, Fotos aufagrarmaschinen.ch, VPFr. 8800� 078 744 30 32
Futterwagen Althaus,300 l, Fr. 350;Futterwagen Plastic,250 l, Fr. 160� 079 768 83 10
Milchtank, 850 l,mobil, vorgeführt Juni2008, Milchpumpe,200 l/min, auchinstalliert zum pneu -matisch leeren; Milch -kühler DeLaval, Taucher� 079 585 26 32
LANDTECHNIKgesucht
Strohwürfelhalter fürMastschweine, Ø 12 cm, rostfrei;Kunstoffmulde, zuDüngerstreuer Vicon PS 402 oder PS 602� 055 445 23 62
Frontlader FundamentAlö; Grasband;Distanzringe Schaad32 x 36 Zoll, � 079 243 75 25
Heubelüftungsroste,50 - 70 m2; Vakuum-fass, 5000 - 6000 l� 062 773 11 08
Silofräse Huber� 079 243 75 25
Milchkanne, 20 l, mit Bügelverschluss, in gutem Zustand, für Milchtransport� 079 744 91 33
Gusswabenroste, 800 /1200 oder 800 / 750,Schlitzgrösse 30 / 90� 079 356 52 71
Schaufel, 2 m3, zuFrontlader; Wasser-pumpe, 8 bar Druck,für Löschschlauch imGeflügelstall� 079 778 44 94
Traktor Ford 5000,5600, 6600, 7000,7600, 5610, 6610,5640, 4830, ohneKabine, ohne Allrad� 079 717 62 19
Kreiselheuer, occ., ca. 4.80 mm breit� 052 763 11 61
Dosiergerät, 20-25 m3
� 079 245 25 02
Ladewagen; Dünger-streuer; Mäherwerke;Kreiselschwader� 079 286 15 88
Zweiachswagen MarolfSpez., Brücke 5.8 m x2.2 m, Ladenhöhe 0.9m, hydr. Bremse,ballengeeignet;Elektroboiler 100 l und200 l � 056 441 16 57
Dosiergerät, ca. 30 m3
� 079 623 31 12
Minitauro Same 60, 4 x 4 � 079 679 82 45
Tandem 3 Seitenkipperoder Einachs 3 Seiten -kipper� 079 278 45 31
Gartenhäckslermit Selbsteinzug, für 4 - 5 cm dicke Äste� 079 676 34 50
Getreidewagentrock-nung � 061 971 87 78
Allradtraktor, ca. 60 PS� 079 245 25 02
Klauenpflegestand;Jaucheschläuche,günstig, ab Fr. 19.30� 034 423 44 38
Vorschäler, zu altemRabe Pflug, 2-3 Paare,mit Flachstahlhalterun-gen � 052 680 18 58 /076 204 78 60
Heurüstmaschine,Kranmodell; Silovertei-ler, elektrisch; Heumes-ser, elektrisch, 220 V;Güllenmixer, ca. 10 -15 PS, evt. mit Unter -setzungsgetriebe oderTraktormixer� 079 678 81 49
Faltenschieber, fürRinder und Kühe;Heuentnahmekran� 078 871 64 15
Traktoren MF� 078 824 93 19
Schwemmkanal-Wabenroste, 90 cmbreit; Betonspaltenbo-den � 034 495 54 14
Plattenkühler, occ., fürMilch � 079 652 61 79
Gummiförderband� 078 910 87 39
Traktor Hürlimann, rotoder grün, bis Jahrgang1975 � 062 299 14 30
Kranbahn SystemHuber, für 2-3 Hochsilo� 032 392 57 08 / 079 211 01 24
Nutzen Sie die Kontaktchancen mit allen Schweizer Landwirten
FortsetzungSeite 86
NEUNOUVEAU
mit zusätzlichen
Rubriken
84 4 2010 · UFA-REVUE
Tag der Milch mit Bäuerinnen100 Bäuerinnen informieren amSamstag 17. April 2010 in 30 Coop-Filialen über Milch. Dazu wird eineaktuelle Rezeptbroschüre aufliegen.
Die Bäuerinnen sind Botschafte -rinnen des Projekts «Ernährung +Gesundheit» des schweizerischenBäuerinnen- und Landfrauenver-bands. Die Standorte der Bäuerin-nen sind auf www.landfrauen.ch.
Erfolgreiche Obstaktion Im Schuljahr 2009/2010 wurden inÖsterreich rund 14 000 Kinder mitfrischem Obst und Gemüse 15 Tagelang gratis versorgt. Auch im kom-menden Schuljahr wird die Aktionfortgesetzt, das heisst, eine eintägigeGratisbelieferung von 300 bis 400Volksschulen und 15 Tage Gratisbe-lieferung an Kindergärten. 50 % desProduktpreises werden von der EUgefördert. www.bauernzeitung.at
Gratis und gut im App-StoreDas beliebte LANDI-Wetter aufwww.landi.ch ist jetzt auch iPhone-tauglich. Auf Wunsch ermittelt dasiPhone den Standort und zeigt dieEntwicklung des lokalen Wetters an.Selbstverständlich können die Infor-mationen auch via Postleitzahl-oder Ortseingabe abgefragt werden.Attraktiv ist das Agrarwetter: 6 Tageim Voraus, aktuelle Bodentempera-tur, Vegetationsstand und die Re-genwahrscheinlichkeit pro Region.Bald auch ergänzt mit Pollen- undNiederschlags-Langzeitprognosen.
Gewählt ist Lukas SchwynPfarrer Lukas Schwyn aus Signauwurde Ende März an der Mitglieder-versammlung der schweizerischen
ArbeitsgemeinschaftKirche und Land-wirtschaft zum neu-en Vorstandspräsi-denten gewählt. Erersetzt Pfarrer UeliTobler.
Ich weiss gar nicht, wo anfangen …Wissen Sie einen Rat?... Ich kann dieRechnungen nicht mehr zahlen ...Ich wollte eigentlich nicht weinen… aber jetzt kann ich nicht mehr. Esist alles so trostlos ... So und ähnlich beginnen Gesprächean den schweizerischen bäuerlichenSorgentelefonen. Manche Anrufesind nach 5 Minuten und dem Hin-weis auf das richtige Beratungsange-bot beendet, andere dauern über ei-ne Stunde und bringen denAnrufenden vor allem eines: «End-lich hat mir jemand zugehört!» Sor-gentelefone haben einen festenPlatz im breiten Unterstützungsan-
gebot für Bauernfamilien in Schwie-rigkeiten und helfen Blockaden zulösen. In der Schweiz bestehen fol-gende Angebote:• Das bäuerliche Sorgentelefon in
der deutschen Schweiz registrier-te im vergangenen Jahr 116 An-rufe (041 820 02 15). Bei den
Gründen für die Anrufe (Grafik)stehen familiäre Probleme an vor-derster Stelle. Ausserdem vermit-telt die Website des Sorgentele-fons in der Rubrik «Sorgen» Tippsund Anlaufstellen www.bauern -familie.ch.
• Die Telefonlinie «Le Déclic» in derWestschweiz (021 946 03 15)sorgt dafür, dass verzweifelteBäuerinnen und Bauern wissen,wohin sie sich wenden können.www.ledeclic-agricole.ch
Beide Telefonlinien sind am MontagVormittag bedient. Das deutsch-schweizer Sorgentelefon zusätzlicham Donnerstag Abend.
Appenzell Innerrhoden kochtWas kochen im April? Die Bäuerin-nen aus dem Appenzell Innerrhoden
wissen Rat. Ihre Menüvorschlägesind auf www.landwirtschaft.ch,Rubrik Ernährung aufgeschaltet.
Markt und HungerDie Liberalisierung des Handels ha-be Afrika mehr Schaden als Nutzengebracht. Der freie Markt hätte zueinem Rückgang der Nahrungsmit-telproduktion sowie zu Armut undHunger geführt, etwa in Gambiaund Côte d'Ivoire, wo die Abhängig-keit vom Weltmarkt hoch sei. Bessersei die Situation in Mali, wo die Be-völkerung ihre traditionellen Essge-wohnheiten beibehalten habe undein grosser Teile der Lebensmittelaus der eigenen Produktion stam-me. Diese Erkenntnisse einer ameri-kanischen Studie unterstützen dieForderung nach einer nationalen Er-nährungssouveränität. www.aiz.info
Der Bäuerinnen-und Landfrauenverband (SBLV)will mit dem Projekt «Alltagskom-petenzen» den Wert der Hausar-beit und Hauswirtschaft fördern(Seite 85). Quasi auf Seite desSBLV kämpft auch Bänz Friedli fürdie vermehrte Wertschätzung derHauswirtschafts- und Familienar-beit. Er hat in seiner wöchentli-chen Hausmann-Kolumne im Mi-gros-Magazin schon mehrfach denBäuerinnen ein Kränzchen gewun-den, den Berner und ZürcherBäuerinnen. Bänz Friedli gibt esneu auf einer Doppel-CD zu hö-ren. «Der Hausmann» enthält vomJugoslang bis zum Polierfimmel,vom fliegenden Fenchelgratin biszu Gianluca vo Bümpliz alle Höhe-punkte aus Friedlis Live-Pro-gramm. Die UFA-Revue verlost10CD, signiert von Bänz Friedli.Schicken Sie bis zum 15. April2010 eine SMS mit KFL FriedliName Adresse an 9292 (90Rp.).
Auflösung UFA-Revue 03.10Max Salathé aus Diegten, PetraRohrer aus Sachseln, Heidi Hürze-ler aus Hefenhofen, Walter Herrenaus Rosshäusern, Kathrin Schwar-zer aus Buchs, Hans Hänni ausWalkringen, Ursi Freitag aus Matt,Fritz Häni aus Etzelkofen, MireillePerret aus LaSagne und Fer-dinand Spätiaus Selzach ha-ben die brand-neue CD «Liebereinen Traktor» des Folkrock-DuoChueLee gewonnen. Das Duowird übrigens bei ihren Konzertenvon einem Traktor «Geotrac 124»im Kuh-Look (Bild) begleitet, rea-lisiert von den Werbepartnern Se-bastian Müller AG und Lindner.
Zwei Ohren für Bauernfamilien in Schwierigkeiten
FamilieGesundheit
Betrieb
Finanzen Sonstiges
Bänz-Friedli-CD zu gewinnen!
KURZMELDUNGENLANDLEBEN
UFA-REVUE · 4 2010 85
BernadetteBarmettler
MarianneJungo
Was wäre, wenn Turnlehrer nurnoch theoretisch ausgebildet wür-den und keinen Sport treiben müss-ten? Desgleichen die Musiklehrer,
sie müssten kein Instrument spielen undfür den Englischunterricht würde keinSprachaufenthalt verlangt. Unvorstell-bar – die Autorität der Fachlehrer wärein Frage gestellt. Wie ist es aber mit denFächern Hauswirtschaft und textiles Ge-stalten?
Bei einem Augenschein in einer Haus-wirtschafts-, beziehungsweise Kochlek-tion der Oberstufe wird einem klar, wie-viel praktische Alltagskompetenzen indiesem Fach von der Lehrperson gefor-dert wird: Einkauf der Zutaten, Menü-und Arbeitsplanung für 12 Schulkinder,Vermittlung von manierlicher Esskulturund Zeitmanagement (denn nach 3 oder4 Stunden muss die Schulküche geputztund für die nächste Lektion bereit sein).
Solche praxisrelevanten Fächer, meis-tens von Frauen unterrichtet und imAlltag direkt umsetzbar, haben esschwer und werden von der Bildungs-elite und der Wirtschaft zu wenig ge-schätzt. Zudem lässt auch manchmaldie Motivation der Schülerinnen undSchüler zu wünschen übrig. Der Spass-faktor ist halt nicht wie bei einer Tim-Mätzler-Kochshow, denn Genauigkeitbraucht es beim Zutaten abmessen, Ge-duld beim Rezepte lesen und verste-hen, ästhetisches Empfinden beimTischdecken und man muss Geschirrspülen, verräumen und den Boden wi-schen.
Der schweizerische Bäuerinnen- undLandfrauenverband (SBLV) hat sich aufdie Fahne geschrieben, diesen Unter-richt sowie die Fächer Textiles (Handar-beit) und technisches Gestalten (Wer-ken) zu fördern. Mit dem Projekt«Alltagskompetenzen» wird gefordert,dass Hauswirtschaftskenntnisse von derGrundstufe bis zu den höheren Schulenin Praxis und Theorie vermittelt werdensollen. Zudem soll auch der praktischenAusbildung von Lehrpersonen auf StufeVolksschule, Berufsbildung und pädago-
HAUSWIRTSCHAFTSUNTERRICHT vermittelt Alltagskompetenzen und trägt dazu
bei, dass Kinder und Jugendliche sich gesund ernähren und verantwortungsvoll und
landwirtschaftsfreundlich konsumieren. Deshalb keine Sparmassnahmen auf diesem
Gebiet, fordert der schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband.
Esskultur aus dem KlassenzimmerLANDLEBEN
Hauswirtschafts-kenntnisse sollen inPraxis und Theorievermittelt werden.Bild: Michael Sinn
Ballenförderband,Leichtband� 078 910 87 39
Gussroste, occ., 90 cmbreit � 041 921 16 35
Jumbo 3-AchsAnhänger GG, 24 tBlattfederung, max.Ladehöhe 1 m, wennmöglich hydr. Bremse� 079 328 76 63
Landmaschinen, alt, z. B. Ladewagen,Düngerstreuer, Mäh -werke � 079 286 15 18
Achsen, ca. 7 t;Forstseilwinden Tajfun,6 t � 033 744 40 62
Transporter oderEinachser, max. Fr.5000 � 079 430 57 71
Traktoren Bührer, auch defekte� 078 824 93 19
Samro SCB; Setz- undHäufelgerät Haruwy, 4 R.; Zuckerrübengerät,6 R. � 032 355 18 91
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86 4 2010 · UFA-REVUE
tagskompetenzen aufzuzeigen und Un-terstützung auch auf Wirtschaftsebenedafür zu erlangen. �
gischen Hochschulen vermehrt Beach-tung geschenkt werden.
Agrarfreundlich Ein praxisorien-tierter Unterricht im Fach «Haus-Wirt-schaft» vermittelt Sorgfalt im Umgangmit Nahrungsmitteln und unterstützt ei-ne gepflegte Haushalts- und Lebensfüh-rung, wozu auch der Umgang mit Geldgehört. Fertiggerichte und Mikrowelleberauben der Küche ihre Vielseitigkeit.Jugendliche können Kochen über denUnterricht als wunderbaren und kreati-ven Zeitvertreib entdecken, was zu ei-nem landwirtschaftsfreundlichen Kon-sumverhalten führt.
Der SBLV ist auf den verschiedenstenEbenen aktiv. Intensiv wird Einfluss ge-nommen auf den zukünftigen Lehrplan,damit der hauswirtschaftliche Unter-richt an den Schulen erhalten bleibtund nicht zugunsten anderer Fächer ge-opfert wird.
Auf politischer Ebene wurde im Kan-ton Bern eine Motion von Grossrätin
Käthi Wälchi angenommen (2009) undim Kanton Jura wurde vom grossen Rateine zusätzliche Lektion Ernährung be-willigt, um einige Beispiele zu nennen.Im Winter 2010 wurde die Wirtschaftin die Kampagne einbezogen. AnfangsJahr ging ein entsprechender Brief andie parlamentarische Gruppe Berufsbil-dung und an den Gewerbeverband. Zu-dem konnte der SBLV am 19. März2010 dieses Anliegen der Economie-suisse-Kommission Bildung und For-schung vorbringen mit dem Ziel, denvolkswirtschaftlichen Nutzen des haus-wirtschaftlichen Unterrichts und diedamit verbundene Förderung der All-
LANDLEBEN
Autorinnen Bernadette Barmettler-Balmer, Bäuerin/Hauswirtschaftslehrerin,Aettenschwil (AG), ist zusammen mitProjektleiterin Marianne JungoSchmitten (FR) sowie Ruth Ritter-BuessOrmalingen (BL) Mitglied der Arbeits-gruppe «Alltagskompetenzen» desschweizerischen Bäuerinnen- undLandfrauenverbands. Auskunft:Geschäftsstelle des SBLV, Laurstrasse 10,5201 Brugg, � +41(0)56 441 12 63www.landfrauen.ch.
INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 4 · 10
Hauswirtschafts -lehrerinnen sindProfis im zeit -genössischenKochen, Einkaufenund Vermitteln von Alltags -kompetenzen. Bilder: Michael Sinn
Kanadas Ostküste bietet den Reiz des ur-sprünglichen Kanadas. Die Spuren der erstenEinwanderer in dieses traumhafte Land sindhier zu finden. Die ersten französischen Sied-ler, aber auch Schotten und Iren, haben hierihre Zeugnisse hinterlassen. Bei einem Besuchder drei Atlantikprovinzen Nova Scotia, NewBrunswick und Prince Edward Island kannman das ursprüngliche Kanada jenseits derausgetretenen Touristenpfade erleben, aus-sergewöhnliche Naturphänomene und dievielfältige Kultur dieser Gegend erforschen.So vielseitig wie die Region ist die Landwirt-schaft der «Maritimes». Neben der klassi-schen Forst- und Milchwirtschaft spielen derKartoffelanbau, Obst- und Gemüse, alle Pro-dukte des Ahornbaumes und der Fischfang ei-ne grosse Rolle.
Fachbesuche Der fachliche Teil dieserReise ist bezeichnend für die VielseitigkeitAtlantik-Kanadas. Neben Besichtigungen aufinteressanten Mutterkuh-, Rinder- undSchweinemastbetrieben stehen Besuche beiSchaf- und Pferdezuchten (Morgan Pferde)
auf dem Programm. Grosse Aufmerksamkeitverdient auch der grösste Anbaubetrieb fürHeidelbeeren und Cranberries (Moosbeere).Nicht vergessen wird dabei ein Rundgang aufgrossen Obst- und Gemüseanbaubetrieben,einer Käserei, einem Weingut, einer Kartof-felfarm mit Verpackungsanlagen. Zusätzlichwird über die Ahornsirup-Produktion infor-miert sowie über den Lavendelanbau.
Rahmenprogramm Die zahlreichen tou-ristischen Highlights der Region runden dieseReise ab. Neben den Schönheiten von Halifaxsteht ein Besuch des berühmten Leuchttur-mes bei Peggys Cove auf dem Programm. DieFahrt geht weiter entlang der wilden Steil-küsten Nova Scotias und durch grosse Obst-anbaugebiete nach New Brunswick. Hier be-eindrucken die «reversing falls» in Saint John,lebendige Geschichte im Museumsdorf«Kings Landing», die Provinzhauptstadt Fre-dericton, ein Besuch der Hope well Rocks(Unterschied des Wasserstandes bei Ebbeund Flut von 15 m) und eine der längstenBrücken der Welt nach Prince Edward Island.Eine Überfahrt mit der Fähre zurück nach No-va Scotia und eine Fahrt über den Cabot-Trail,eine der reizvollsten Strecken der Region,runden diese Reise ab und geben nochmalsGelegenheit einen Blick auf die vielfältigeTierwelt des Nordatlantiks zu erhaschen.Neben den beeindruckenden Naturschau-spielen und kleinen und grösseren Städtenbesticht die liebliche und gleichzeitig raueLandschaft, die Weite Kanadas, die immerwieder fantastischen Ausblicke auf den At-lantik und natürlich die Freundlichkeit undGastfreundschaft der Kanadier.
UFA-REVUE LESERREISE, 20. JUNI BIS 1. JULI 2010
Kanada Ostküste erleben
Preise und LeistungenIm Pauschalreisepreis von 4990 Fr. pro Person (bei mindestens 30Teilnehmern) sind folgende Leistungen eingeschlossen:
• Linienflüge mit Air Canada Zürich-Toronto-Halifax und zurück(Economy Class) inkl. Taxen (472 Fr. Stand März 2010) Bordverpfle-gung und Freigepäck.
• Unterkunft in Hotels der guten Mittelklasse (Basis Doppelzimmer zurDoppelbelegung), inklusive Frühstück.
• Zwei Mittag- und sieben Nachtessen (ohne Getränke).
• Alle Transfers und Ausflüge in komfortablen Reisebussen.
• Alle im Programm beschriebenen fachlichen und touristischenBesichtigungen, inklusive Eintritten und Schiffsfahrten.
• Lokale deutschsprechende, fachkundige Reiseleitung ab/bis Halifax.
• Begleitung der gesamten Reise durch einen Vertreter der UFA-Revue.
• Auftragspauschale.
• Ausführliche Reisedokumentation.
Nicht inbegriffen sind lediglich individuelle Mittag- und Abendessen,die nicht im Programm erwähnt sind, Getränke, persönliche Auslagen,Trinkgelder an lokale Reiseleiter und Busfahrer, Reiseversicherungen(105 Fr./179 Fr.) sowie der Einzelzimmerzuschlag.
Die detaillierte Reiseausschreibung und den Anmeldetalon findenSie unter www.ufarevue.ch oder www. agrar-reisen.ch, Leser reisen.Oder fordern Sie die Unterlagen an bei Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100,5001 Aarau, � 062 834 7151, [email protected]
Agrar Reisen ist Mitglied der Knecht-Reisegruppe und gehört demGarantiefonds der Schweizer Reisebranche an.
Anmeldeschluss ist der 10. April 2010.
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UFA-REVUE · 4 2010 87
LANDLEBENLESERREISE
Bärlauch-Rollen0.5 dl Rahm50 g Bärlauch, gehackt
100 g Tilsiter, geriebenSalz, Pfeffer, wenig Cayennepfeffer1 dl Rahm, geschlagen9 Tranche Bergkäse, gehobelt9 Tranche TrockenfleischSalat oder Bärlauchblätter
Rahm, Bärlauch und Tilsiter mit einerGabel gut mischen. Würzen. Schlag-rahm darunterziehen. die Käsestreifenauf ein Brettli auslegen. Mit je einer
Tranche Trockenfleisch belegen. DieBärlauchfüllung darauf ver-
streichen und einrol-len. Kühl stellen.
Schottische Schinkeneier6 Ostereier hartgekocht, 600 g Kalbsbrät6 EL Paniermehl2 EL Bratbutter
Die Eier schälen und gleichmässig dickmit Brätmasse einpacken. Das Brät mitnassen Händen verarbeiten, es klebtweniger. Bräteier im Paniermehl wen-den und in der Bratpfanne rundumbräunen. Dazu passen eine Tomaten-oder Currysauce mit Trockenreis.
FrühlingsbecherCreme:1 EL Maizena2 dl Wasser1 Ei1 dl Holunderblütensirup180 g Bio Dessert-Extrafin
Rhabarberkompott:1 EL Wasser1 EL Zucker½ dl Holunderblütensirup500 g Rhabarber
Maizena in die Pfanne geben. Wasserbeifügen und mit dem Schwingbesenverrühren. Ein Ei verrühren und unter-rühren. Den Holunderblütensirup da-runter ziehen. Die Creme unter ständi-gem Rühren bei mittlerer Hitze zumKochen bringen. Wenn die Masse cre-mig wird, Pfanne vom Herd nehmenund 1 Minute weiterrühren. Durch einSieb in eine Schüssel giessen und zuge-deckt auskühlen lassen. ¾ Becher vonBio-Dessert-Extrafin darunter mischen.
Rhabarber in 2 cm grosse Stückeschneiden. Mit Wasser, Zucker und Ho-lunderblütensirup zugedeckt bei mittle-rer Hitze 5 Minuten weich köcheln las-sen. Auskühlen. Zum Anrichten dasKompott in 4 Gläser verteilen. DieCreme darüber giessen und mit Dessert-Extrafin verzieren. �
BÄRLAUCH, RHARBARBER UND HOLUNDERBLÜTEN Was haben wir dieses
Jahr auf den Frühling gewartet. Jetzt ist er da, und mit ihm der Bärlauch. Eva Betschart
liebt ihn und verrät der UFA-Revue wie daraus ein feiner Antipasto entsteht. Ostereier
lassen sich mit schottischen Schinkeneiern verwerten. Als Dessert schlägt Eva Betschart
einen Frühlingsbecher vor, der prickelnd und erfrischend den Gaumen verwöhnt.
Frühling in der Küche
«Punkto Ernährung setze ichauf saisonal und regional»,erklärt die Botschafterin fürgesunde Ernährung.
88 4 2010 · UFA-REVUE
LANDLEBENBÄUERINNEN KOCHEN
Unsere Rezeptbäuerin Eva Betschart-Waser (43 J.) wohnt mit Ehemann Meinrad undden Söhnen (Kilian 14, Silvan 12 und Ramon 10) in Rickenbachbei Schwyz. Sie bewirtschaften einen 20-ha-Bio-Knospe-Betrieb. Die diplomierte Bäuerin Eva Betschart ist Hauswirt-schaftslehrerin und macht mit am Projekt «Ernährung undGesundheit» des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauen-verbands. Einmal pro Woche unterrichtet sie zudem an derOberstufe in Schwyz. Zur Entspannung ist ihr Tipp «Kurzferien»,wie es Betscharts seit Jahren machen. Ist die Arbeit getan, dasHeu eingefahren, dann schaut man via Internet im LANDI-Wetter-radar nach, wo die Sonne scheint. Dann werden die Kinder unddas Zelt ins Auto gepackt und los geht’s. «Freie Zeltplätze findetman auch spontan immer im Wallis, Tessin, Jura oder am Bodensee.»www.biohof-husmatt.ch.
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UFA-REVUE · 4 2010 93
Der weisse Bleichspargel ist ein an-spruchsvolles Gemüse aus dem Un-tergrund. Für eine Erfolg verspre-chende Ernte eignen sich nur
Regionen mit nährstoffreicher, sandigerErde und mildem, von Sonne und damitWärme verwöhntem Klima.
Grüne auf dem Vormarsch Grün-spargeln spriessen hingegen kraftvollder Sonne entgegen, der sie die grüneFarbe verdanken. Ihr Anbau ist bedeu-tend einfacher. Doch was sich auf demTeller und im Gaumen so deutlich un-terscheidet, ist ein und dasselbe Gemü-se: Asparagus officinalis, ein Lilienge-wächs, verwandt mit Lauch undZwiebel. Die Pflanze ist zweihäusig, siehat weibliche und männliche Blüten, dievon Bienen bestäubt werden.
Die winzigen, hellgelben Glöckchensitzen auf den Seitenästchen, die mitfein gefiederten Blättchen besetzt sind.Aus den weiblichen Blüten entwickelnsich Pfefferkörner grosse, grüne Beeren,die sich im Herbst rot verfärben, giftigsind und Samen enthalten.
Aufzucht und Pflege Spargelpflan-zen können denn auch im Frühling ausSamen gezogen werden. Für den Haus-garten kauft man jedoch mit Vorteil ein-jährige Wurzelstöcke im Gartenfach-handel. 20 Pflanzen reichenfür eine vierköpfige Familieund benötigen eine Flächevon 8 bis 10 m².
Die Seestern ähnlichen Wur-zeln werden Anfang April bisMitte Mai strahlenförmig ausgebrei-tet in einen 15 cm tiefen Graben mit gutgelockertem Untergrund gesetzt. DieDeckerde reichlich mit Kompost oderverrottetem Mist anreichern. Pflanzab-stand innerhalb des Grabens 40 cm; vonReihe zu Reihe mindestens ein Meter.
Die Spargeln während der ersten zweiJahre ungestört wachsen lassen. Jeweilsim Sommer mit einem organischen Voll-dünger (50 bis 80 g/m²) oder mit Kom-
post düngen. Im Spätherbst das gelbverfärbte Laub bodeneben abschneidenund entfernen.
Pflege und Geduld ist nötig DieErnte beginnt im 3. Jahr nach der Pflan-zung und dauert nur 6 Wochen, um dieKultur zu schonen. Kurz bevor sich dieTriebspitzen öffnen, die rund 20 cm lan-gen Stangen mit einem Messer knappüber dem Boden abschneiden.
Ab dem vierten Jahr ist hingegen mitvollem Ertrag zu rechnen. Traditionellendet die Ernte jeweils am Johannistag,dem 24. Juni. Dann die Kultur kräftigmit organischem Volldünger oder mitreichlich Kompost versorgen. Zwölf Jah-re nach dem Pflanzen verringert sich derErtrag. �
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten• Im Freiland ist Saattermin für Spinat,
Schnittmangold, Krautstiel, Radiesli,Rettich, Kopf-, Nüssli- und Schnittsa-lat, Kresse, Schwarzwurzeln, Karotten,Erbsen und Kefen.
• Für zügiges Wachstum Saatbeete undSetzlinge mit Vlies abdecken: Daserhöht die Bodentemperatur um rundfünf Grad.
• Rhabarber düngen und bei Trocken-heit tüchtig giessen.
• Jeweils zwei Samen von Gurken,Kürbis, Mais und Tomaten direkt inTöpfchen mit Aussaaterde säen undbei Zimmertemperatur keimen lassen.Bei fortschreitendem Wachstum dieschwächere Pflanze abschneiden.
• Wer ohne viel Aufwand in einemBlumenmeer schwelgen will, sätMischungen von Blumensamen direktins Freiland.
Leckeres FrühlingsgemüseGRÜNSPARGEL ist einfach zu kultivieren. Einmal gepflanzt und gut gepflegt,
kann man gut zehn Jahre lang ernten. Eine Reihe findet Platz am kleinsten Ort.
Im Sommer spriesst zart gefiedertes Kraut, das als Sichtschutz und Schnittgrün
dient. Im Herbst schmückt es sich mit roten Beeren.
Delikat und gesund: Der violette Purpurspargelwird gleich angebaut wieGrünspargel. Bild: Klaus M./pixelio
Der Anbau von Bleichspargel istanspruchsvoll. Bild: Uschi Dreiucker/pixelio
GARTENSEITELANDLEBEN
ICH BIN GERNE BÄUERIN LANDLEBEN
«Am besten gefällt mir die Arbeit im
Stall, zusammen mit den Kindern.»
Natalie Brunner (37 J.) aus Eggiwil (BE):
Vor fünf Jahren erfüllte sich für NatalieBrunner und ihren Mann Christian einTraum. Sie konnten den Betrieb Hof-acker in Eggiwil, im Emmental, pachten.Auf dem 16.5 ha-Betrieb leben sie vonder Milchwirtschaft, vom Wald undAgrotourismus. Zusätzlich unterrichtetdie ehemalige Hauswirtschaftslehrerinmit Neuseelanderfahrung einmal proWoche Englisch und bildet Jugendlicheim Rahmen des Bildungsjahr Hauswirt-schaft aus. «Ich bin gerne Bäuerin», er-klärt Natalie Brunner, um dann aberfortzufahren, dass sie es manchmal auchnicht sei. Man müsse spüren, was einemgut tue, erklärt sie. Sie brauche einenAusgleich. Einmal pro Woche Unterrich-ten oder auch Singen im Jodlerchor tueihr gut oder auch mal wieder in dieStadt gehen. Aufgewachsen ist sie näm-lich in der Stadt Bern.
Initiativ und innovativ wie NatalieBrunner ist, packte sie mit Einzug aufden Hofacker ihre Bäuerinnenausbil-dung an und holte ihr Bäuerinnendi-plom am Inforama Waldhof (BE). Ambesten gefällt ihr die Arbeit mit den Tie-ren, zum Beispiel das Kälbertränken. Mitden Kindern, Lena ist sechs und die Zwil-linge Samuel und Simon sind vier Jahrealt, zusammen im Stall arbeiten, «fägt»,wie Natalie Brunner es auf Berndeutschsagt. Ihr Metier ist zudem die Burenzie-genzucht. Vier Ziegen und einen Geiss-bock, nennt sie ihr eigen. Die Burenziegesei weltweit die einzige Fleischziege undstamme ursprünglich aus Südafrika. DasFleisch rieche nicht nach Bock und wer-de selber vermarktet. Schon eine gewis-se Hoftradition bei Brunners hat das«Melken-Käsen». Das funktioniert fol-gendermassen: Eine Gästegruppekommt auf den Hof, melkt eine Kuh vonHand und stellt in der eigenen mobilenSchaukäserei Käse her, der nach 2 Mo-naten Reifezeit zur «Chästeilet» abgeholtwird. Serviert wird dabei manchmal einApèro im Gewölbekeller. «Das war einesder ersten Projekte, die wir hier auf demHof angepackt haben», erzählt NatalieBrunner. Der alte Keller wurde ausge-räumt und wunderschön eingerichtet.www.brunnerhofacher.ch dc
Zupackend undintensiv
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Herausgeberfenaco Genossenschaft,Erlachstrasse 5, 3001 Bern
MitherausgeberLV-St. Gallen, GVS Schaffhausen.Die Beteiligungen der Heraus -geber an anderen Unter neh -mungen sind in den gültigenGeschäfts berichten auf ge führt.Erhältlich beim Verlag.
RedaktionTel. 058 433 65 30Fax 058 433 65 35Schaffhauserstr. 6,8401 WinterthurDr. Roman Engeler, Chefredaktor; Daniela Clemenz, ChristianHirschi, Cyril de Poret und
Matthias Roggli.Anne-Marie Trümpi,Redaktionsassistenz.
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PrepressStephan Rüegg, Iris Turke, AMW, Winterthur;Mattenbach AG, Winterthur
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PapierLeipa 60 g/m2 Papier mit FSC- und PEFC-Zertifizierung
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Im tätigen Ruhestand Wie ältere Bauern ihrePensionierung meistern,erklärt Ernst Ehrat ausLohn (SH). Er ist einanerkannter Mundart- Autor geworden.
Weiterverbreitungvermeiden!Dysenterie gibt es auch inder Schweiz. Es ist wichtig,diese Schweinekrankheitzu kennen und bei einemBefall im eigenen Stall denTierarzt beizuziehen.
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FENDT 411 Vario 115 PS 85 kW
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Mit dem 400 Vario eröffnet FENDT die kompakte Mittelklasse bis 155 PS:
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GVS-Agrar AG, CH-8207 Schaffhausen Tel. 052 631 19 00, Fax 052 631 19 [email protected], www.gvs-agrar.ch
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Kann alles – verbraucht wenig
415 Vario: Sparsamster seiner Klasse
218 g/kWh bei Maximalleistung
*DLG/Profi 2007
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09