05 Neue Studienpartituren-
Reihe – Ab sofort erhältlich
07 David Sawer
Der Ort, an dem Schönheit entsteht
11 Friedrich Cerha
Schlagkräftiges im Gewandhaus
13 Arvo Pärt
4. Symphonie - Uraufführung in Los Angeles
20 Harrison Birtwistle
Glockenschläge aus der Garage
newsletter01/09 • winter 2008/2009
David Sawer
Skin Deep in Leeds
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inhalt 01/2009
AKTUELLESUE Digitally Remastered — 5Newsletter Archiv online — 5
KOMPONISTENSawer — 7Haas — 9Cerha — 11Staud — 12Pärt — 13Schwartz — 14Borisova - Ollas — 14Rihm — 15Luke Bedford — 16Halffter — 17Eichberg — 17Boulez — 19Birtwistle — 20Kagel — 21Liebermann — 21Berio — 22Weill / Brecht — 23Stockhausen — 24Schnittke — 24Musikszene Israel — 25Cello-Solowerke — 26Martin — 27Messiaen — 27Marx — 28Nick — 28Martinu — 29Braunfels — 29Szymanowski — 30Schulhoff — 30Kodály — 31Bartók — 31Zemlinsky / Beethoven — 32Korngold — 32
Inhalt
UA = Uraufführung
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Berg — 33Webern — 34Satie — 34Schönberg — 35Mahler — 36Janáček — 37Haydn — 37
GEDENKTAGE — 38 - 39
URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41
NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43
NEU AUF CD UND DVD — 44 - 45
WERKLISTEPousseur — 46
IMPRESSUM — 48
Liebe Leserin,
lieber Leser!
Haben Sie noch Platz im Regal? Ichschon. Ich möchte Werke, die meinmusikalisches Verständnis grund-legend geprägt haben, als Mitbe-wohner bei mir haben, ich möchtesie sehen, mit ihnen kommunizie-ren, ihnen danken für den Emo-tions- und Perspektivenschub, densie mir erlaubt und bescherthaben. Sammeln hat zweifelsohneeine therapeutische Dimension,wenn es sich um Dinge handelt,ohne die wir nicht wären, die wirsind. Die neue Studienpartituren-Reiheder UE (siehe Seite 4–5) will diesenwichtigen Puzzle-Stein im musika-lischen Lebens-Tableau liefern. Aufdie Werke, durch die wir uns defi-nieren, können wir uns verlassen,sie sind bei uns, wir sind bei ihnen.Wie schön ist es doch, Emotionenauch anfassen zu können.
Die Redaktion
UNIVERSAL EDITION
UE Digitally
Remastered
Klassische Aufnahmen mit be-rühmten Interpreten büßen überdie Jahre nichts von ihrer Wirkungein, darum überarbeiten CD-Labelsalte Aufnahmen mit heutiger Tech-nologie und bringen sie mit aktuel-len Qualitätsstandards neu heraus.Eben dieses Prinzip verfolgt die UEmit der neuen Studienpartituren-Reihe. Jedes Werk wurde erneutunter die Lupe genommen, gesäu-bert, einer Revision unterworfenund in Offset-Qualität neu gedruckt.Großer Wert wurde auch auf Zu-satzinformationen (Vorwort, Ein-führungstext in zwei oder mehre-ren Sprachen) gelegt.
Die ersten 20 Studienpartiturensind ab sofort erhältlich und kön-nen auch als komplettes Set um€ 429,- (D), € 446,20 (A) erworbenwerden. Eine Liste der ersten Aus-gaben finden Sie auf der gegen-überliegenden Seite. Mehr Infor-mationen (Details, Preise) auf www.universaledition.com/studienpartituren
Newsletter
Archiv online
Ab sofort stehen Ihnen auch digi-tale Kopien des gedruckten UENewsletters seit 2004 (dem erstenErscheinen des jetzigen Formats)zur Verfügung. Sie können den gesamten Inhalt jeder Ausgabemit Hilfe des komfortablen OnlineViewer www.issuu.com ansehen,zoomen oder darin blättern, ohneein pdf-File herunterladen zu müssen. Alle weiteren Newsletter-Ausgaben werden hinzugefügt.Für den Gesamtüberblick gehenSie auf www.tinyurl.com/news-deDie Suchfunktionen finden Sie aufwww.issuu.com
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aktuelles
SAWER
Skin Deep
„Wo sind denn die neuen, aufregenden, britischen
Opern?” will CharlotteHiggins in ihrem Kultur-Blog aufder Website des Guardian wissen.Eine gute Frage, die wohl im neuenJahr beantwortet werden kann.David Sawers Skin Deep – einStück, auf das sogar die genannteKommentatorin „schon sehr ge-spannt ist“ – steht ab dem 16. Jan.vier Mal auf dem Programm desGrand Theatre der Opera North inLeeds/GB. Danach wird es an denSalford Quays, am Sadler’s Wells, inNewcastle und schließlich in Glas-gow gezeigt.
Die Geschichte nimmt uns mit aufeine Reise der körperlichen Perfek-tion, an einen Ort, an dem Schön-heit entsteht: die Klinik des Dr.Needlemeier in den SchweizerAlpen – Putting right what naturegot wrong (Die Fehler der Natur korrigieren). Wir treffen auf seineFamilie, seine Patienten und sogareinen Hollywood Star. Es ist eineWelt der Sehnsüchte, die letztlichdie Frage stellt: Welchen wahrenPreis hat Perfektion?
Der Librettist Armando Iannucci(The Thick of It, Time Trumpet,mehrfacher Gewinner des BritishComedy Award) und David Sawer
erzählen in einem Interview in derJanuar-Ausgabe von Opera Nowausführlich von Skin Deep. Richard Farnes wird das Orchesterund den Chor der Opera North diri-gieren, Solisten sind Amy Freston,Janis Kelly, Heather Shipp, GeoffreyDolton, Andrew Tortise und MarkStone.
Noch 2009 wird die Produktionvon den am Auftrag beteiligten,europäischen Partnern übernom-men: Bregenzer Festspiele, DetKongelige Teater in Kopenhagenund Komische Oper Berlin. Fürmehr Details besuchen Sie dieneue Website von Skin Deep:www.goskindeep.com
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David Sawer
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HAAS
Zeiten in
Zerrspiegeln
Das neue Werk von GeorgFriedrich Haas Les Temps
tiraillés (Zeiten in Zerrspie-geln) ist ein Auftragswerk des IRCAMund des Centre Pompidou, das inZusammenarbeit mit der Choreo-grafin Myriam Gourfink in Paris ur-aufgeführt wird. Haas zu seiner Kom-position: „Der Elektronik werden 3Instrumente gegenübergestellt: einFagott (Pascal Gallois) und 2 Violen(Geneviève Strosser, Garth Knox).Im 1. Teil des Stückes bilden dieseInstrumente Inseln im Fluss derElektronik, der 2. Teil ist extrem leise,an der Grenze der Hörbarkeit, dieSpielerInnen bewegen sich im Raum,der 3. Teil multipliziert die Instru-mentalpartien zu einem dichten, fastorchestralen Klang.” 21.–24. Jan., Cen-tre Pompidou, Info: www.ircam.fr
in vain für 24 Instrumente (2000)erfährt am 6. Feb. durch das Argen-to Ensemble seine US-Première ander Columbia University in NewYork (Washington, 9. Feb.). Das sug-gestiv-schwebende Stück mit densich ineinander verkeilenden Linien,Ruhepunkten und atmosphärischenMutationen wird an zwei Stellen invölliger Dunkelheit gespielt. Opus 68, Alexander Skrjabins Kla-viersonate Nr. 9, die Haas 2003 fürgroßes Orchester instrumentierte,ist vom 19.–21. Dez. in einem Licht-Kunst-Konzert mit der Jenaer Phil-harmonie unter Nicholas Miltonangesetzt. Die Komposition wirddurch eine spektakuläre Licht-Raum-Installation der Stuttgarter Künst-lerin rosalie eine völlig neue ästhe-tische Umsetzung erfahren. Die filigranen Klangstrukturen undverstörenden Bilder von Melancho-lia, Oper in 3 Teilen nach dem Libretto von Jon Fosse, werden am12. und 14. Feb. in der gelungenenInszenierung von Stanislas Nordeyin Bergen/N gezeigt.
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Georg Friedrich Haas
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CERHA
Eruptive
Trommelklänge
Friedrich Cerha, der einst das Ensemble die reihe
mitbegründete und langeZeit als Dirigent und Programmge-stalter seine künstlerischen Ge-schicke leitete, hat anlässlich des50. Geburtstages des Ensemblesim Auftrag des Festspielhauses St.Pölten das Ensemblewerk Serenadekomponiert, das am 12. Feb. vomEnsemble die reihe unter HK Gruber uraufgeführt wird. Im Finalescheinen Allusionen zu einemWerk durch, das Cerha besondersliebt: Schönbergs Serenade op 24.
Sein neues Konzert für Schlagzeugund Orchester hat Cerha für denaußergewöhnlichen, jungen Schlag-zeuger Martin Grubinger geschrie-ben, der sein Schlagwerk wie kaum
ein anderer beherrscht. „Der Solo-part hat in jedem der drei Sätze, dieineinander übergehen, ein eigenesInstrumentarium, wobei der Spielerjeweils die Position wechselt, eheer am Schluss zur ersten zurück-kehrt. Der Anfang ist von eruptivenKlangblöcken geprägt, in denen dieTrommeln dominieren. Im langsam-lyrischen zweiten Satz leuchtenaus einem von Instrumenten mitNachhall gewobenen Klangteppichvereinzelte pianissimo-Ereignissedes Solo-Schlagzeugs hervor. Denin rasendem Tempo dahinfliegen-den letzten Satz charakterisierenhelle, hohe Klänge, wobei es vor-übergehend zu einem Wechsel-spiel von Solo- und Orchester-schlagzeug kommt, ehe die erupti-ven Trommelklänge des Anfangsdas Stück beenden.“ (Cerha) Die Uraufführung erfolgt am27./28. Feb. mit Martin Grubingerund dem Gewandhausorchesterunter HK Gruber in Leipzig.
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Martin Grubinger
STAUD
Punktgenaue
Ausbrüche
Johannes Maria Stauds„Musik zeichnet sich aus
durch Intensität im Gro-ßen wie im Kleinen. Seine Wuchtist freilich nie brutal, sondern stetssubtil strukturiert, hier spürt mandie Hand des Komponisten, der imGegensatz zur spontanen Explo-sion des Improvisators seine Aus-brüche kontrolliert ausreizt, die da-durch freilich umso punktgenauertreffen.“ (Gunther Schneider) Sein Segue, Musik für Cello und Orchester entstand als Auftrag derSalzburger Festspiele unter PeterRuzicka und wurde 2006 von Hein-rich Schiff und den Wiener Philhar-monikern unter Daniel Barenboimin Salzburg uraufgeführt. „Segue(ital.: es folgt) bezeichnet die Fort-setzung einer Musik auf der näch-sten Seite. Der Begriff steht als poetisches Sinnbild für meine Ab-sicht, beim Komponieren nicht einanachronistisch gewordenes Formel-bild vor Augen haben zu müssen. …es ist aber auch ein Hinweis darauf,dass es immer Neues und Unge-wohntes in der Kunst … gebenwird.“ (Staud) Kürzlich erstellte Staud eine neueVersion des Werks, die Lothar Zagrosek und Jean-Guihen Queyrasals Solist am 20./21. Feb. mit dem
Konzerthausorchester in Berlin ausder Taufe heben werden.
Das Wiener Klaviertrio wird die vierMiniaturen Für Bálint AndrásVarga am 16. Dez. im Wiener Kon-zerthaus interpretieren, danachnimmt das Trio das Werk mit nachTaunton/GB (9. Jan.) und Wiesba-den/D (13. Jan).
Im Münchener Gasteig wird am 10.Dez. die deutsche Erstaufführungvon Lagrein für Violine, Klarinette,Violoncello und Klavier von StefanSchneider, clar, Daniel Giglberger,vln, Rupert Buchner, vlc und JanPhilip Schulze, pno, präsentiert.
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Johannes Maria Staud
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staud
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pärt
PÄRT
Zwei Urauf-
führungen
2008 klingt für Arvo Pärtmit einer Uraufführung
aus, und 2009 wird miteiner Uraufführung eingeleitet. An-geregt durch das Festival Le Vocidell'Anima in Bari/Italien, wo dieGebeine des Heiligen Nikolaus vonMyra aufbewahrt sind, entstand Alleluia-Tropus für Chor und 8 Celli,das am 20. Dez. in Bari im Rahmeneines Portrait-Konzertes erstmalszu hören sein wird. Pärt verwendetefür Alleluia-Tropus einen Text derchristlichen Liturgie, der dem Heili-gen Nikolaus gewidmet ist. Es istdies eine weitere Zusammenarbeitmit dem Chor Vox Clamantis ausTallinn und dem Cello Octet Con-junto Ibérico, das im vergangenenOkt. in Amsterdam O-Antiphonen
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für 8 Violoncelli aus der Taufe geho-ben hat und das O-Antiphonen inBari zur italienischen EA bringt. Imselben Konzert ist auch L’Abbé Aga-thon erstmals in Italien zu hören,mit Arianna Savall als Solistin.www.princigalliproduzioni.itIm Auftrag des Los Angeles Philhar-monic Orchestra (Ko-Auftraggeber:Canberra International Music Festival) schrieb Pärt jetzt seine4. Symphonie „Los Angeles“. Diesesgroß angelegte Werk ist für großesStreichorchester, Harfe, Pauke undSchlagzeug gesetzt und wird am10./11. Jan. in der Disney Hall vomLos Angeles Philharmonic Orche-stra unter Esa-Pekka Salonen urauf-geführt. www.laphil.comArvo Pärt und Tõnu Kaljuste wurdenvom Arbeitskreis Musik der Jugendeingeladen, vom 23.–25. Jan. amChorleiter-Forum in Limburg/D teil-zunehmen, um Chordirigenten ausganz Deutschland das ChorwerkPärts näher zu bringen. www.amj-musik.de
Arvo Pärt und Momo Kodama 2004
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schwartz / borisova-ollas
SCHWARTZ
ensemble[:E:]uropa
Nach der letzten UA am29. Nov. – Music for Voices
and Orchestra – von JaySchwartz sind wir schon gespannt aufsein 2. Werk für das Nyyd Ensembleaus Talinn. Das Auftragswerk desWDR wird am 24. Jan. in der WDRKonzertreihe ensemble[:E:]uropa inKöln uraufgeführt. Über Schwartz’ 1.Stück für Nyyd – Music for ChamberEnsemble (2006) – schrieb Märt-Matis Lill: „Das Werk vereinigt inüberzeugender Art und Weise eini-ge wichtige Richtungen der euro-päischen Musik der letzten Jahr-zehnte. … [Die] zwei gegensätzli-che[n] Pole werden im Werk äu-ßerst interessant behandelt –beide Schichten bleiben zwar klarund erkennbar, wobei es aber nichtum die bloße Konfrontation selbstgeht, sondern der Komponist
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begibt sich viel tiefer auf die Suchenach einem gemeinsamen Nennerzwischen zwei kontrastierendenUrsubstanzen.“ Mehr Info:www.universaledition.com/schwartz
BORISOVA-OLLAS
Auszeichnung
Mit großer Freude geben wir be-kannt, dass Victoria Borisova-Ollas’ Werk The Ground BeneathHer Feet den schwedischen MusicPublishers’ Award 2008 für klassi-sche Musik in der Kategorie GroßeWerke/Opern bekommen hat. DerPreis wurde ihr in einer feierlichenZeremonie am 7. Nov. in Stockholmüberreicht. Seit Mai 2008 ist Victo-ria Borisova-Ollas auch Mitgliedder Swedish Royal Academy ofMusic. Die Akademie zeichnete siedamit als führende junge Kompo-nistin im heutigen Schweden aus.
Jay Schwartz
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RIHM
Nächtliches
von Rihm
Neue Konzepte zur Ver-mittlung neuer Musik re-
alisiert in dieser Saison diePhilharmonie Essen und program-miert dazu insgesamt 17 musikali-sche und persönliche Begegnun-gen mit Wolfgang Rihm.Sein 11. Streichquartett hat Rihmals composer-in-residence für dasTakács Quartett und die EssenerPhilharmonie geschrieben, das Takács Quartett bringt es am 18.Jan. in Essen zur Uraufführung. www.philharmonie-essen.de
„Als mich Daniel Barenboim ein-lud, ein Stück in eines seiner Mozart-Programme hineinzuer-finden, wollte ich die Erfahrung,Daniel Barenboim als Interpretenzu haben, unbedingt auch auf seinwunderbares Pianissimo-Spiel amKlavier ausweiten. Wie oft hatte ichihn schon gehört, und immerwaren es die unvergleichlich in-strumentierten Pianissimi, diemich nicht loslassen wollten. Ichschrieb also ein kleines nächtlichesKonzert, in dem ich diese Piano-Erfahrung mit dem Nachdenkenüber die mögliche oder unmögli-che Erfindung von Kunstschönheitheute auflud.“ So schrieb Rihmüber die Entstehung von Sottovoce, Notturno für Klavier und klei-nes Orchester (1999). Am 15. Dez. istdas Werk in Wien mit dem RSOWien unter Bertrand de Billy undmit Marino Formenti als Solistenerstmals in Österreich zu hören.www.musikverein.at
Séraphin-Sphäre für Ensemble(1993-1996/2006) erfährt zwei Erstaufführungen: das EnsembleFontana Mix bringt es am 14. Dez.zum ersten Mal nach Italien (Bo-logna), und das Collegium NovumZürich stellt es am 23. Jan. erstmalsin der Zürcher Tonhalle vor.
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Wolfgang Rihm
luke bedford
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LUKE BEDFORD
into ... Europa
Diesen Sommer informierten wirSie über das spannende Musikpro-jekt into … des Ensemble Modernund des Siemens Arts Programms.Luke Bedford und Vykintas Balta-kas wurden beauftragt, ein Werkfür das Ensemble Modern zuschreiben, das auf ihren Erfahrun-gen in Johannesburg und Dubaiberuht. Beide haben ‚ihre’ Stadt bereits besucht. Luke Bedford arbeitet schon aneinem 20-minütigen Werk, dasnächsten März uraufgeführt wird.Befragt nach seiner Inspiration unddem Projekt generell, hofft er, „inseinem Werk die Energie und auchdie Extreme von Johannesburg ein-zufangen. Das Stück umfasst sehrzarte Musik bis hin zum extremenFortissimo mit 2 lauten Tam Tams!”Zwei niederländische Erstauffüh-
rungen mit Oliver Knussen unddem Asko|Schönberg Ensemblegibt es am 14. Jan. in der Vreden-burg in Utrecht. Zu hören sind OnTime, dessen Uraufführung im Juliin Berlin begeistert aufgenommenwurde, und Or voit tout en aventure,wofür ihn die Royal PhilharmonicSociety auszeichnete. Dieses Kon-zert wird am 15. Jan. im Muziekge-bouw aan 't IJ in Amsterdamwiederholt.Am 20. Feb. dirigiert Hugh Wolffdas RSO Wien in der österreichischenErstaufführung des fünf Minutenkurzen Orchesterwerks Outblazethe Sky im Wiener Musikverein mitMartin Grubinger am Schlagzeug.Es wurde kürzlich in Anwesenheitvon Pierre Boulez und François XavierRoth am Pult als Höhepunkt deslaufenden London Symphony Or-chestra-Projekts Soundscapes einge-spielt. Sein Orchesterstück Wreatheist für einen britischen Komponisten-preis nominiert, wir werden Ihnenim nächsten Newsletter berichten.
Luke Bedford
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halffter / eichberg
HALFFTER
Magische
Sogwirkung
Cristóbal Halffters abendfüllendeOper Lázaro – im Mai 2008 mit be-geistertem Applaus in Kiel urauf-geführt – erfährt am 28. Feb. in Va-lencia ihre spanische EA mit demKomponisten selbst am Pult. In die-sem Werk stellt Halffter als Huma-nist mit Herzensweisheit die Mensch-heitsfrage nach den Grenzen zwi-schen Glauben und Erkenntnis, ge-kleidet in eine Musik von eminen-ter Farbigkeit, die in ihrem Nuan-cenreichtum eine geradezu magi-sche Sogwirkung entwickelt. Diekonzertante griechische EA ist fürMärz 2009 in Athen geplant.Sein 2000 geschaffenes Bühnen-werk Don Quijote leitet Halffter am14./16. Jan. konzertant in Madrid.Mit Preludio para Madrid ’92 fürgemischten Chor und Orchester
wurde Halffter am 5. Dez. auf diePhilippinen eingeladen, wo er dieErstaufführung mit dem PhilippinePhilharmonic Orchestra dirigiert.
EICHBERG
Rituelles für
die Violine
Nach der chinesischen EA im Dez.2007 folgte im Juni 2008 die süd-koreanische EA in Daegu von SørenNils Eichbergs Violinkonzert Qilaatersorneq (Dennis Kim, SeoulPhilharmonic Orchestra). Einemgrönländischen Schamanenritualnachempfunden, steigert sich derSolist aus einem anfänglichen Klagelied heraus immer mehr ineinen ekstatischen Rausch, der dasOrchester letztlich mitreisst und ineiner kollektiven Exaltation kulmi-niert. Nächste Aufführung im Mai2009 in Dänemark.
Cristóbal Halffter Lázaro Theater Kiel 2008
BOULEZ
Boulez weltweit
Im Januar nimmt die London Sinfo-nietta Pierre Boulez’ Dérive 1 mit indie USA zum International Cham-ber Orchestra Festival in SaintPaul/Minnesota. Es dirigiert DiegoMasson. Boulez selbst wird mit dem Ensem-ble Intercontemporain Dérive 2präsentieren, am 11. Dez. in derQueen Elizabeth Hall in Londonund zwei Tage später in Grenoble.Daniel Harding und das MahlerChamber Orchestra reisen im Februar nach Österreich und Spa-nien (Salzburg, Madrid, Valladolidund Zaragoza), wo sie mit der Flö-tistin Chiara Tonelli Mémoriale (…explosante-fixe … Originel) fürFlöte und 8 Instrumente vorstellen.Zubin Mehta dirigiert drei Konzertemit Notations I-IV in Israel mit demIsrael Philharmonic Orchestra
(28. Jan. und 7. Feb. in Tel Aviv, 1. Feb.in Haifa). une page d’éphéméride ist Teileines unvollendeten Zyklus vonKlavierstücken, an denen Boulez1999 zu arbeiten begann. Es wurdein unserem Sammelband PianoProject (UE33662) vorgestellt, dieauch Originalkompositionen vonCristóbal Halffter, Arvo Pärt, GyörgyKurtág ua. enthält. Hidéki Nagano interpretiert dasStück zum 1. Mal in Österreich, am31. Jan. während der Mozartwoche2009 in Salzburg. Dort sind ineinem Boulez-Programm auch Dialogue de l'ombre double für Klarinette und Tonband, PremièreSonate für Klavier, Dérive 2 für 11 In-strumente und Anthèmes 2 für Vio-line und Live Elektronik zu hören.Mitsuko Uchida spielt am 30. Jan.im Zuge der Mozartwoche 12 Nota-tions für Klavier.
Die neue Studienpartitur von LeMarteau sans maître ist ab soforterhältlich (s. Seite 5).
Pierre Boulez
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boulez
birtwistle
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BIRTWISTLE
Glockenschläge
Harrison Birtwistles Chronometerfür 2 Tonbänder entstand 1971/72.Es ist sein einziges großes elektro-nisches Werk, in dem er Aufnahmenverschiedenster Glockenschläge (BigBen, Science Museum) verarbeitet.Die Originaltonbänder, die lang alsverschollen galten und unlängst ineiner Garage wieder auftauchten,wurden in den Abbey Road Studiosrestauriert und digitalisiert. Das Er-gebnis wurde am 19. Nov. in London vom British Music Informa-tion Centre auf einer Sammel-DVD,die 40 Jahre „surround electroacou-stic music from the UK“ enthält,präsentiert.Im Rahmen des InternationalChamber Orchestra Festivals inSaint Paul/US kommt BirtwistlesCortege mit der London Sinfoniettazur Aufführung (15./18. Jan.).
Hingabe und Modernität charakte-risieren dieses Stück, das einemTanz gleicht: 14 MusikerInnenwechseln zwischen Solopositionund Begleitstimme. Weiters wird Birtwistles Tombeauin memoriam Igor Stravinsky mitdem Ensemble Resonanz inQuickborn (13. Dez.) und Hamburg(14. Dez.) zu hören sein. Im Wiener Musikverein interpre-tiert das Ensemble Kontrapunkteam 26. Jan. Songs by Myself. Birtwistles dramatische PastoraleDown by the Greenwood Side, die1969 beim Brighton Festival urauf-geführt wurde, steht im Februar imRoyal Opera House in London aufdem Programm. Birtwistles Werkbasiert auf einer volkstümlichenPantomime, dem „Mummers’ Play“,das früher zu Weihnachten statt-fand und heute dazu verwendetwird, um den Beginn des Frühlingseinzuleiten. Es dirigiert GeorgeBenjamin, Premiere ist am 14. Feb.
Peter Zinovieff (Abbey Road Studios) und Harrison Birtwistle
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kagel / liebermann
KAGEL
Kagel verstorben
Im September 2008 verstarb derdeutsch-argentinische KomponistMauricio Kagel in Köln. Über 50seiner Kompositionen, zu denenbahnbrechende Bühnenwerke wiez. B. Staatstheater oder auch seineaußergewöhnliche Hommage anBeethoven Ludwig van zählen, wer-den von der UE verlegt.Kagel, 1931 in Buenos Aires gebo-ren, zählt heute zu den Ikonen derzeitgenössischen Musik. Sein Nameist vor allem mit dem Musiktheaterverbunden, auf das er tiefgreifen-den Einfluss hatte. Er schuf nichtnur Bühnen-, Orchester- und Kam-mermusikwerke, sondern auchFilme, Hörspiele und Essays. Origi-nalität, Phantasie und vor allemHumor sind die Hauptmerkmaleseines Oeuvres. Mit großer Erfin-dungsgabe bediente sich Kagelganz unterschiedlicher Ausdrucks-
mittel, die oft ironisch und provo-zierend wirkten. Die Universal Edition trauert um einen der origi-nellsten und produktivsten Kom-ponisten der Gegenwart.
LIEBERMANN
Wutausbruch
„Rolf Liebermanns Furioso für Or-chester macht dem Titel alle Ehre.Wüten, Stapfen und Toben der Pau-ken als unaufhörlicher Orgelpunkt,kreischend aufwärtsfahrende Strei-cherfiguren, gellende Akzente derBlechbläser, alles ist dazu angetan,uns Schrecken einzuflössen. … Eindurchaus begreiflicher zeitgemä-ßer Wutausbruch, eine beschwö-rende Anklage, die überzeugende,eindrucksvolle musikalische Ge-staltung gefunden hat.“ (Karl Hein-rich David, 1949). Vassili Sinaiski dirigiert das Werk mit dem Rund-funk-SO Berlin am 13. Dez. in Berlin.
Mauricio Kagel Ludwig van
BERIO
Transkription
eines Genres
Concerto für zwei Klaviere und Orchester schrieb Luciano Berio inden Jahren 1972/73. Er entwickeltedarin eine Vielzahl von unter-schiedlichsten Beziehungen zwi-schen den Solisten und dem Or-chester. Die Rollen der zwei Klaviereverändern sich laufend, bis hin zureinfachen Begleitung anderer Solisten des Orchesters. Für Beriowar Concerto – er benutzte den Be-griff „Concerto“ nur noch als Meta-pher für eine Gattung, die er imherkömmlichen Sinn für überholtansah – eine Art Transkription desGenres „Concerto“ selbst, eineReise durch eine Vielzahl von Rollen, Beziehungen, Funktionenund Prozessen, in denen sich jedesder Klaviere bereits einmal befand,jedoch stets unter neuem Vorzei-chen. Die Schwestern Katia undMarielle Labèque, mit denen Lucia-no Berio oft zusammen gearbeitethatte, spielen Concerto im Rahmeneiner Tournee des SWR SO Baden-Baden/Freiburg unter Michael Gielen ab 24. Jan. in Freiburg, LasPalmas, Santa Cruz de Tenerife,Valencia und San Sebastian.
Mode Records Einspielung vonBerios „Complete Sequenzas, Alter-nate Sequenzas and Solo Works“
wurde vom italienischen Musik-magazin Amadeus zur BestenAlbum für Zeitgenössische Musik2008 (Premio del Disco Amadeus2008) gewählt. Dies ist bereits dievierte große Auszeichnung für dieses CD-Album. Mehr Information:www.moderecords.com
Luciano Berio
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berio
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weill
WEILL/BRECHT
Der Jasager
Die Schuloper Der Jasager geht zu-rück auf die japanische Fabel Tanikô, ein Spiel des Jahrhundertealten Nô-Theaters. Eine verkürzteenglische Nachdichtung des Nô-Spiels gelangte über den Umwegvon Elisabeth Hauptmanns Über-setzung ins Deutsche zu BertoltBrecht und Kurt Weill.Weill komponierte den Jasager inder ersten Hälfte des Jahres 1930.Seine Arbeit daran unterbrach erlediglich während der turbulentenUraufführung von Aufstieg und Fallder Stadt Mahagonny am 9. März1930. Das Wort „Schuloper“ bot für Weillvon Anfang an mehrere Möglich-keiten, den Begriff „Schulung“ mitdem Begriff „Oper“ zu verbinden:Die Oper ist Schulung für den Kom-ponisten oder für eine ganze Kom-ponistengeneration, die Gattung
„Oper“ auf neue Grundlagen zustellen. Es geht aber auch um dieSchulung der Operndarstellung,wenn es gelingt, ein Bühnenwerkso einfach und natürlich zu gestal-ten, dass Kinder zu den idealenInterpreten dieses Werkes werden.Und letztlich verstand Weill die„Schuloper“ auch als diejenige, diefür den Gebrauch in Schulen be-stimmt ist. „Es ist daher unbedingterstrebenswert, dass ein Schul-stück den Knaben außer der Freudeam Musizieren auch Gelegenheitbietet, etwas zu lernen.“ (Weill)
Der Jasager wird in einer speziellenJugendreihe der Opéra National duRhin am 24.–25. Jan. in Strasbourg,am 5. Feb. in Colmar und am 20.Feb. in Mulhouse gemeinsam mitdem Mahagonny-Songspiel aufge-führt. Mehr Information:www.operanationaldurhin.fr
Kurt Weill
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stockhausen /schnittke
STOCKHAUSEN
Neue Weltkarte
der Musik
Zur Aufführung von KarlheinzStockhausens Gruppen beim BerlinerMusikfest im Berliner FlughafenTempelhof am 20. Sep. schrieb Vol-ker Hagedorn in der Zeit, dass mannun weiß, „warum nach Gruppendie Weltkarte der Musik neu ge-zeichnet werden musste. Wir könnendie Avantgarde jetzt entdecken wievorher die Barockmusik.“ Auf ähnlicheWeise kann das Publikum hoffent-lich auch Kontra-Punkte erleben,die das Los Angeles Philharmonicam 9. Dez in LA interpretiert. Die-ses Stück steht am 17. Jan. in Lon-don auf dem Programm des Guild-hall New Music Ensembles. Im sel-ben Konzert bringen die BBC Sin-gers auch Choral und das äußerstselten gesungene Chöre für Doriszu Gehör, das auf Gedichten von
Paul Verlaine beruht. Weiters spieltNicolas Hodges eine Auswahl derKlavierstücke. In Zürich ist am 25.Feb. Kreuzspiel mit dem CollegiumNovum Zürich angesetzt.
SCHNITTKE
Raffiniertes Spiel
Alfred Schnittkes Orchesterstück(K)ein Sommernachtstraum kommtin Leipzig (15./16. Nov.) mit dem Gewandhausorchester zur Auffüh-rung. Schnittke orientiert sichweder an Felix Mendelssohn nochan einem anderen Shakespeare-Komponisten, sondern verarbeitetraffiniert bekannte Kompositions-formen, die er übereinander legtund anschließend neu sortiert.Sein Konzert für Oboe, Harfe undStreicher wird am 15. Dez. in Pragpräsentiert. Es besticht vor allemdurch die Anwendung neuer Spiel-techniken auf der Oboe.
Karlheinz Stockhausen
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israel
ISRAEL
Musikalisches
Israel
Wie aktiv das Musikleben Israelsist, mag für viele überraschendsein. Die zahlreichen Klangkörperund Festivals stehen an Engage-ment und Qualität ihren Kollegenin den Hochburgen der abendlän-dischen Musik um nichts nach: Allen voran das Israel PhilharmonicOrchestra unter seinem Chefdiri-genten Zubin Mehta. Es feierte2007 sein 70. Bestehen und istauch im Repertoire des 20. und21. Jahrhunderts zu Hause. PierreBoulez’ Notations I–IV spielt dasOrchester unter Mehta am28. Jan. und 7. Feb. in Tel Aviv, undam 1. Feb. in Haifa. Leoš Janáčeks Taras Bulba stehtvom 6.–15. Jan. in Tel Aviv, am 8. Jan.in Jerusalem und am 11./12.Jan. in
Haifa auf dem Programm. Aber auch das Israel Symphony Orchestra (Leoš Janáček Dasschlaue Füchslein, Regie: DavidPountney, Dirigent: JonathanWebb, 25. Feb.–6. März als israeli-sche Erstaufführung), die IsraelSinfonietta (Zoltán Kodály Tänzeaus Galanta, 21. und 23. Feb.) unddas Israel Chamber Orchestra (Richard Strauss Serenade, 16. Jan.)prägen die Musiklandschaft Israelsmaßgeblich. Mehr Information:www.universaledition.com/performances
Israel Philharmonic 70th Anniversary Concert 2007
solo cello
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musikalische und spieltechnischeVermögen eines Cellisten gemes-sen wird, ist Luciano Berios Sequen-za XIV. Berio schrieb das Werk2002 für Rohan de Saram, der dieSequenza seither in zahllosen Kon-zerten international mit großemErfolg interpretiert. Sein Freund Béla Bartók schwärm-te über Zoltán Kodálys Sonate fürCello op. 8, da sie „keine Nach-ahmung des polyphonen Bach-Stils“ sei, und daher weder altmo-disch noch deutsch, sondern neu-zeitlich und ungarisch ist.In sein SOLO – Klagelied eines ver-wundeten Vogels bezieht CristóbalHalffter ein spanisches Volksliedein, das von Pablo Casals oft ge-spielt und das zu einer Art Hymnedes Widerstands gegen Francowurde. Mit den Variationen über einThema von Niccolo Paganini schufder 1973 geborene Søren Nils Eich-berg für den ARD-Wettbewerb2005 einen weiteren Prüfstein derCello-Literatur. Luigi Dallapiccola stellte seine Ciaccona, Intermezzo e Adagio 1945fertig, einen Monat nach der Be-freiung von Florenz. Das Werk spie-gelt die eigenwillige Dramaturgiedes Komponisten wider, die aus Abstraktion und heftigem Zorn be-steht. Dieses packende Beispielmotivischer Zwölftonmusik wirdam 27. Jan. in der Londoner WigmoreHall aufgeführt.
UNIVERSAL EDITION
Die Magie des
Solo-Cellos
Das Cello als Solo-Instrument istzweifelsohne eines der faszinie-rendsten Instrumente und stehtauch bei der Universal Editionimmer wieder im Blickpunkt desInteresses. Natürlich haben wir inunserer Urtext-Reihe eine exem-plarisch gültige, wissenschaftlicheAusgabe der 6 Suiten für Violoncellovon Johann Sebastian Bach inte-griert (UT50133). Ein anderes Werk, an dem das
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martin / messiaen
MARTIN
Französischer
Wein
Die Musik von Frank Martin ist sovielseitig, dass sie sich kaum kate-gorisieren lässt. „So als würde manvier Komponisten gleichzeitig diri-gieren“, stellte kürzlich ein Dirigentfest. Nach dem umjubelten Erfolgder Amsterdamer Aufführung vonDer Sturm mit Thierry Fischer unddem Radio Philharmonisch Orkestwird Le Vin Herbé nun vier Mal inFrankreich gezeigt. Die Inszenie-rung der RuhrTriennale 2007 vonWilly Decker (Die FAZ schrieb: „Die-ses Stück gehört auf alle Bühnen”.)reist nach Villeurbanne/F, wo Frie-demann Layer das Orchester derOpéra de Lyon dirigiert. Die ersteVorstellung findet am 24. Jan. statt.
Die Wiener Symphoniker präsen-tieren am 11. und 12. Dez. In terrapax unter Fabio Luisi im Wiener
Musikverein. In München dirigiertThomas Hengelbrock Polyptyquefür Violine und zwei kleine Streich-orchester mit dem SO des Bayeri-schen Rundfunks (21.–23. Jan.).
MESSIAEN
100. Geburtstag
Anlässlich der 100. Wiederkehr sei-nes Geburtstages am 12. Dez. sindOlivier Messiaen derzeit zahlreicheProgrammschwerpunkte gewidmet.Eines seiner meistgespielten Stückeist zweifellos Oiseaux exotiques fürKlavier und kleines Orchester(1955/56), das in den nächsten Mo-naten in Paris, Montréal, New York,Seoul, Barcelona, Karlsruhe undCardiff zu hören sein wird. DemWerk liegen Vogelrufe zugrunde,die Messiaen auf Weltreisen auf-zeichnete. Er war in der Lage, an-nährend 700 Vogelstimmen zuunterscheiden.
Fran
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das Angebot jedoch ab und meinte:„Nick, machen Sie das doch!“ Über30 Bühnenaufführungen undRadiosendungen waren die Folge. Diesen Sommer dirigierte ErnstTheis das Werk in Dresden zusam-men mit Kurt Weills Kleiner Drei-groschenmusik, als Teil eines Auf-nahmenprojektes des MDR in Leip-zig und der Staatsoperette Dres-den. Das Projekt beinhaltet auchFranz Schrekers Kleine Suite undKurt Weills Berliner Requiem,ebenso Werke von Erwin Schulhoff,Ernst Toch, Pavel Haas u. a. Es wirdfortgesetzt. Mehr Informationunter: www.tinyurl.com/uenick
28
marx / nick
MARX
Seiner Zeit
weit voraus
Das bedeutendste Orchesterwerkvon Joseph Marx, seine groß ange-legte Herbstsymphonie, erlebt am7. Dez. in New York ihre amerikani-sche Erstaufführung. Leon Botsteindirigiert das American SymphonyOrchestra. Für Riccardo Chailly warMarx mit diesem Werk „seiner Zeitweit voraus“. Zubin Mehta startetmit den Wiener Philharmonikernim Feb./März 09 eine Konzerttour-nee nach Wien, New York und LosAngeles mit Orchesterliedern. DieOrchesterlieder und Chorwerke er-scheinen außerdem 2009 beiChandos auf CD. Marx erlebt seinelängst überfällige Renaissance.
NICK
Radiomusik
1929 wurde Erich Kästners und Edmund Nicks Hörspiel Leben indieser Zeit zum 1. Mal im Radio aus-gestrahlt. Die „Lyrische Suite in 3Sätzen” ist eine Collage aus Textenund Musik, die von modernenGroßstädten und Menschenmas-sen handelt. Ursprünglich hatte Kästner Kurt Weill vorgeschlagen,den Text zu vertonen, dieser lehnte
Leon Botstein
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martinu / braunfels
MARTINU
Italienische
Fresken
„Die Welt ist ein Mysterium … eingroßes Mysterium. … Man kannGott nicht von den Dämonenunterscheiden. ... Sie sehen sich oftso gleich.“ (Giannakos im RomanChristus wird wieder gekreuzigt vonNikos Kasantsakis). Wie kürzlichberichtet, wird die Zürcher Versionvon Bohuslav Martinůs Oper Diegriechische Passion gerade amOpernhaus Zürich in einer neuenInszenierung von Nicolas Briegergezeigt. Die letzte Vorstellung fin-det am 3. Dez. statt. 1954 bereiste Martinů Italien, wo erin Arezzo zum ersten Mal die achtFresken des Piero della Francescabewunderte. Diese Fresken inspi-rierten ihn zu seinem Orchester-werk Les Fresques de Piero della
Francesca, das Mark Elder mit demLondon Philharmonic Orchestraam 24. Jan. in der Londoner RoyalFestival Hall dirigiert. Ein Hörbei-spiel finden Sie auf der Website desLPO: www.tinyurl.com/ue0109bm
BRAUNFELS
Phantasmagorisch
Als Teil der Veranstaltung GreatPerformers (mit Vorträgen, Diskus-sionen, Einführungen) spricht LeonBotstein am 7. Dez. im New YorkerLincoln Center zum Thema Gegendie Avant-Garde: Romantizismusder 1920er Jahre. Im darauffolgen-den Konzert dirigiert Botstein Walter Braunfels’ Don Juan – eineklassisch-romantische Phantasma-gorie mit dem American SymphonyOrchestra und auch Joseph Marx’Herbstsymphonie (s. Seite 28). Die Werkliste von Walter Braunfelsist abrufbar auf:www.tinyurl.com/uebraunfels
Walter Braunfels
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szymanowski /schulhoff
warteten, was das musikalischeEuropa an Neuem produzierenwürde. Masques und 9 Préludes sind in derInterpretation von Christia Hudziyam 2. Dez. im Musée d’Orsay inParis zu hören. Am 3. und 5. Dez. dirigiert PhilippeJordan das Tonhalle-Orchester undViviane Hagner mit dem 1. Violin-konzert in Zürich. Mariss Jansonsinterpretiert die 3. Symphonie, DasLied von der Nacht mit dem Sym-phonieorchester des BayerischenRundfunks in München (18./19.Dez.) und Köln (20. Dez.).
SCHULHOFF
Persönliche
Handschrift
Das in wenigen Tagen 1925 in Pragkomponierte Concertino für Flöte,Viola und Kontrabass von ErwinSchulhoff steht am 15. Jan. in derTonhalle Zürich auf dem Pro-gramm. Uraufgeführt wurde dasWerk 1926 in Donaueschingen.Schulhoff setzt sich in vier knappgefassten Sätzen, die markanteStrukturen aufweisen, mit denklangspezifischen Eigenschaftender hier kombinierten Instrumenteauseinander. Dabei entsteht austschechischer Volksmusik eine ei-genständige Nachbildung mit per-sönlicher Ausdruckskraft.
SZYMANOWSKI
Orchesterhaftes
Klavier
Karol Szymanowski, der selbst vir-tuos Klavier spielte, komponierte1915/16 Masques, 3 Stücke für Kla-vier, die eine impressionistischeSignatur tragen und in denen sichdas Klavier orchesterhaft gebärdendarf. Das dritte dieser Stücke wid-mete er Arthur Rubinstein, den erin Warschau kennengelernt hatte.Ihm und weiteren Dirigenten undInterpreten verdankte Szymanowskiviel, da damals alle begierig darauf
Arthur Rubinstein
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kodály / bartók
KODÁLY
Neue Studien-
partitur
Die Tänze aus Galanta von ZoltánKodály sind gemeinsam mit Musikvon Cristóbal Halffter und BélaBartók in einem Konzert des JovenOrquesta Nacional de España unterMiguel Romea zu hören (San Seba-stian/Zaragoza, 16./17. Jan.). Unterden vielen Aufführungen des Werksin den kommenden Monaten seiauch das Konzert der Israel Sinfo-nietta in Beer Sheva/Israel (21./23.Feb.) unter Imre Kollár erwähnt. Eine neue Studienpartitur derTänze aus Galanta (UE34121) ist absofort erhältlich (s. Seite 5).
BARTÓK
Unaufhaltsamer
Schwung
Nach der ersten Aufführung vonBéla Bartóks Musik für Saitenin-strumente, Schlagzeug und Celestastand 1937 in der NationalzeitungBasel: „Nach dem turbulenten Alle-gro, das in unaufhaltsamen Schwung,überraschenden harmonisch-diato-nischen Glanz ausströmt, brach einBeifall los, den man wohl bei Starsgelegentlich erleben kann, dass er
aber einem Komponisten, außer-dem einem lebenden, und überdieseinem Neuerer galt, hatte etwasErgreifendes.“ Eine neue Studien-partitur des Werks ist ab sofort er-hältlich (s. Seite 5). Unter Iván Fischer und dem Concertgebouw-orkest wird es vom 17.–21. Dez. inAmsterdam zu hören sein; vertanztkann man es in Wiesbaden in derTanzproduktion Solitaire von Stephan Thoss erleben (14. Feb.).
Herzog Blaubarts Burg und ArnoldSchönbergs Erwartung sind mitHeiner Müllers Quartett am 24. Jan.im Staatstheater Stuttgart ange-setzt. In Luxembourg interpretiertPierre-Laurent Aimard am 10. Jan.Bartóks Im Freien.
Zoltán Kodály
werk ist die Fantasie für OrchesterDie Seejungfrau, am 1. Dez. in Ham-burg (James Conlon), am 3./4. Dez.in Basel (Xiang Zhang), am 17./18.Dez. in Aachen (Peter Ruzicka) undam 30. Jan. in Liège (Pascal Rophé).
KORNGOLD
Frühe Karriere
Mit der Klavierfassung des BallettsDer Schneemann startete der jungeErich Wolfgang Korngold seineKarriere. Von seinem Lehrer Alexan-der Zemlinsky orchestriert, wurdedie Pantomime 1910 uraufgeführt.Der Erfolg des Frühwerkes beruhtganz besonders auf der originellenMelodie und der außergewöhn-lichen Thematik. Hermann Bäumerinterpretiert das Werk am 21. Dez.mit dem Deutschen SO in Berlin.Ausschnitte davon werden 2 Mal inden USA (18./19. Dez.) und auch inSaarbrücken (21. Dez.) präsentiert.
ZEMLINSKY / BEETHOVEN
Fidelio à la
Zemlinsky
Alexander Zemlinsky übernahm inden Jahren 1902–04 gerne Aufträgeder UE, große klassische Werke derMusik für den „universellen Ge-brauch“ für Klavier zu bearbeiten.So entstanden u. a. seine Fassun-gen von Mozarts Zauberflöte undBeethovens Fidelio für Klavier zuvier Händen. Beide Bearbeitungensind mittlerweile in Einspielungendurch Dennis Russell Davies undMaki Namekawa bei CAvi-Musicerschienen. Das Landestheater Linzist seit 18. Okt. (bis 17. Dez.) Schau-platz eines choreografierten Fidelioin ebendieser Fassung für Klavierzu vier Händen. Die Choreografiestammt von Jochen Ulrich. Zemlinskys meistgespieltes und ein-ziges programmatisches Orchester-
Zemlinsky / Beethoven Fidelio Landestheater Linz 2008
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zemlinsky / korngold
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berg
BERG
Reduzierte
Fassungen
Andreas Kriegenburgs Neuinsze-nierung von Alban Bergs Wozzeckwird seit 10. Nov. an der Bayeri-schen Staasoper in München ge-zeigt, drei weitere Aufführungenfolgen im Januar mit Michael Vollein der Titelrolle, Michaela Schusterals Marie und unter dem Dirigatvon Kent Nagano. Olaf Schmidt inszeniert einenneuen Wozzeck in Regensburg inder reduzierten Fassung von ErwinStein, es dirigiert Raoul Grüneis.Die Stein-Fassung ist eine von dreireduzierten Wozzeck-Fassungen inunserem Katalog. Die Bearbeitungvon Eberhard Kloke (für kleines Or-chester) ist kleiner besetzt als dievon Stein, John Reas Fassung benö-tigt überhaupt nur 21 Instrumente(2007 mit dem Ictus Ensemble in
Lille realisiert). Für alle Details:www.tinyurl.com/uewozzeck
Eine neue Bearbeitung der Siebenfrühen Lieder, von Heinz Stolba fürmittlere Stimme gesetzt, ist ab sofort erhältlich. Dieses neueMaterial macht das Werk auchjenen Sängern zugänglich, die bisjetzt noch keine Möglichkeit hatten, es zu realisieren.
Bergs Lyrische Suite, das Violinkon-zert und die Fünf Orchesterlieder(Altenberg-Lieder) sind ebenfalls inder neuen Studienpartituren-Reiheerschienen. Mehr Details auf Seite 5.
Eine neue Inszenierung der Luludes katalanischen Regisseurs Calixto Bieito bringt das TheaterBasel ab 15. Feb., Gabriel Feltz dirigiert zum ersten Mal in Basel.Basierend auf der 3-aktigen Ver-sion von Friedrich Cerha, der dasWerk vervollständigt hat, präsen-tiert Bieito seine persönlicheSchlussinterpretation.
Alban Berg Wozzeck Bayerische Staatsoper 2008
WEBERN
Streng
konstruktiv
„Ich verstehe unter ‚Kunst’ die Fä-higkeit, einen Gedanken in die klar-ste, einfachste, das heißt ‚fasslich-ste’ Form zu bringen …“, schriebAnton Webern 1928. Diese Fähig-keit perfektionierte Webern in sei-nem Kompositionsstil und ent-wickelte eine höchst differenzierte(punktuelle), streng konstruktiveForm der Zwölftonmusik. Das Ensemble Contrechamps wid-mete Webern, dessen Geburtstagsich am 3. Dez. zum 125. Mal jährt,kürzlich ein ausführliches Portrait –die Journées Webern – in Genf.Ingo Metzmacher spielt mit demDeutschen SO Passacaglia op. 1 inBerlin (22. Feb.), wo Donald Runni-cles dasselbe Orchester mit SechsStücke op. 6 dirigiert (18. Jan.). Das Ensemble Phoenix Basel inter-pretiert Symphonie op. 21 in Baselund Bern (1./4. Dez.), Britten Sinfo-nia geben drei Konzerte mit FünfSätze op. 5 in Großbritannien (5./9.Feb.), und Solisten des EnsembleIntercontemporain sind mit SechsBagatellen op. 9 in Paris zu hören(25. Feb.).
SATIE
Picassos
lebende Bilder
Die Ballettmusik Mercure, Posesplastiques – eine ironische Darstel-lung der Abenteuer des Merkur –ist eines der letzten Werke von ErikSatie. Es entstand in Zusammen-arbeit mit Pablo Picasso, der für diebejubelte Uraufführung 1924 imThéâtre Cigale auf dem PariserMontmartre Bühnenbild, Vorhangund Kostüme entwarf. Anna Vita choreographierte dasStück voll Witz, Geist und Charmefür die Deutsche Oper am Rhein(„Andersens Welt“, 10 Aufführun-gen im Okt. und Nov. in Duisburgund Düsseldorf. Letzter Termin:5. Dez.).
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webern / satie
Erik Satie MercureLe Théâtre Saint Malô 2007
SCHÖNBERG
Alternative
Fassungen
Arnold Schönbergs Monodram Erwartung gibt es in zwei weiterenFassungen, die Alternativen zudem groß besetzen Original (4 4 5 4– 4 3 4 1) bieten. Die Bearbeitungvon Paul Méfano und Michel Découst (2001) verwendet nur dieHälfte der Blechbläser und einzelneStreicher, die Fassung von FaradschKaraew (2004) ist für 20 Spieler ge-setzt. Das Original kann man am 24. Jan.auf der Bühne des StaatstheatersStuttgart zusammen mit Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg undHeiner Müllers Quartett erleben.Marco Piollet dirigiert die Neuin-szenierung von Thomas Bischoff.Robert Lepage zeigt Erwartung undBlaubart im Februar und März in
einer Produktion der CanadianOpera Company. Susan Piersen istdie Solistin in Erwartung, Malgor-zata Walewska gibt ihr Debüt alsJudith, John Relyea singt den Blau-bart. Die reduzierte Fassung vonMéfano und Découst wird am 3. und 4. Dez. in Kotka und Kouvo-la/FIN vom Kymi Sinfonietta unterYasuo Shinozaki vorgestellt.Das Ballett Schindowski präsen-tiert im Feb. und März einen Schön-berg-Abend im Musiktheater imRevier in Gelsenkirchen. Die Choreo-grafie von Bernd Schindowski schil-dert menschliche Begegnungenund räumt den emotionalen Span-nungen von Verklärte Nacht undErwartung (Karaew-Fassung) brei-ten Raum ein. Bernhard Stengel di-rigiert, Solistin ist Anke Sieloff (Pre-mière: 7. Feb.). Eine neue Studienpartitur vonSchönbergs Pelleas und Melisandeist ebenfalls Teil der neuen Stu-dienpartituren-Reihe. Details aufSeite 5.
Arnold Schönberg Erwartung Staatsoper Berlin 2006
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schönberg
mahler
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MAHLER
4. Mahler jetzt
auch für Ensemble
Gustav Mahler selbst bezeichneteseine 4. Symphonie als „symphoni-sche Humoreske“, deren heitererCharakter allerdings ein doppelbö-diger ist. „Die Vierte träumt sich ineine Kindheit zurück, der mannachtrauern muss, der aber nichtmehr zu trauen ist." (Jens-Malte Fi-scher) Im Hinblick auf die Mahler-Jubiläumsjahre 2010 und 2011wurde soeben eine reduzierte Fas-sung der 4. Symphonie fertig ge-stellt. Im Vergleich zu allen ande-ren Mahler-Symphonien ist sie dieam kleinsten besetzte und dahervon ihrer kammermusikalischenStruktur her besonders geeignet,auch in einer reduzierten Fassungaufgeführt zu werden. 1920/21richtete der Schönberg-Schüler
Erwin Stein bereits eine solche Fas-sung ein, verzichtete wohl aus öko-nomischen Gründen aber auf dasin dieser Symphonie so enormwichtige Horn und auch auf das Fa-gott. Klaus Simon hat die Partitur der 4. Symphonie jetzt völlig neu bear-beitet und eine Fassung erstellt,die einerseits die Musik Mahlersunangetastet lässt und damit denCharakter und die Klangfarben derSinfonie so getreu wie möglichwiedergibt, anderseits sich aberauch an den Gepflogenheiten derKonzerte des Vereins für musikali-sche Privataufführungen von Ar-nold Schönberg orientiert, der mu-sikgeschichtlich bedeutsamstenSchmiede reduzierter Fassungenvon Orchesterwerken. Die 4. Sym-phonie in der neuen reduziertenFassung ist aufführbar mit 14 Mu-sikern plus Solo-Sopran: Bläser-quintett, Schlagzeug (2), Harmo-nium, Klavier und solistischesStreichquintett.
Gustav Mahler-Büste Toblach/I
janáček / haydn
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1770 unter großem Beifall im unga-rischen Schloss Eszterháza urauf-geführt. Das dramma giocoso nacheiner Vorlage von Carlo Goldoni ge-riet aber nach der Zerstörung vonTeilen des Autographs bei einemBrand 1779 in Vergessenheit. Erstdie Ergänzungen von H. C. RobbinsLandon und Karl Heinz Füssl er-möglichten ab 1965 eine Wiederbe-lebung des Werkes. Zum Haydn-Jahr 2009 präsentiertdie Wiener Kammeroper diese Rarität in der rekonstruierten Fas-sung, Premiere ist am 21. Feb.
JANÁČEK
Erfolgs-Opern
Leoš Janáčeks Erfolgs-Opern, dar-unter an vorderster Front die Para-bel Das schlaue Füchslein, sind be-reits weltweit im Repertoire veran-kert. Eine Besonderheit ist dahereine Erstaufführung, wie aktuelldie israelische in einer Neuinsze-nierung von David Pountney (IsraelOpera, Tel Aviv, 25. Feb.–6. März).In Deutschland bringen das Deut-sche Nationaltheater Weimar (Insz.Calixto Bieito, Premiere 15. Nov.)und die Oper Leipzig (Insz. DietrichHilsdorf, Premiere 29. Nov.) neueSichtweisen auf Jenůfa. An derMailänder Scala singt Angela Denokeab 16. Jan. acht Mal die Hauptrollein Die Sache Makropulos. RobertCarsens Inszenierung der KatjaKabanowa kommt für 10 Auffüh-rungen an das Teatro Real in Ma-drid (ab 2. Dez.).Die Rhapsodie Taras Bulba erfährtim Jänner in Israel acht Aufführun-gen durch das Israel PhilharmonicOrchestra unter Tomáš Netopil.
HAYDN
Comeback der
Fischerinnen
Joseph Haydns opera semiseria Lepescatrici – Die Fischerinnen wurde
Joseph Haydn Le pescatriciWiener Kammeroper 2009
2009
50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Sir Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929
150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.185990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959
200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.180950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195950. Todestag Ennio Porrino † 25.09.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934
100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934
100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959
2010
50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.196075. Todestag Alban Berg * 24.12.193580. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.193080. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930
100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860
75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.1935100. Geburtstag Ennio Porrino * 20.01.1910150. Geburtstag Emil Nikolaus von Reznicek * 04.05.186080. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885
38
gedenktage
2011
75. Geburtstag Gilbert Amy * 29.08.193675. Geburtstag Sir Richard Rodney Bennett * 29.03.1936
100. Geburtstag Paul Burkhard * 21.12.191175. Geburtstag Cornelius Cardew * 07.05.193680. Geburtstag Mauricio Kagel * 24.12.193175. Geburtstag Ladislav Kupkovic * 17.03.1936
200. Geburtstag Franz Liszt * 22.10.1811100. Todestag Gustav Mahler † 18.05.1911
75. Geburtstag Steve Reich * 03.10.193675. Todestag Ottorino Respighi † 18.04.193650. Geburtstag David Sawer * 14.09.196150. Geburtstag Daniel Schnyder * 12.03.1961
125. Geburtstag Othmar Schoeck * 01.09.188650. Geburtstag Mauricio Sotelo * 02.10.196125. Todestag Alexandre Tansman † 15.11.198675. Geburtstag Hans Zender * 22.11.1936
2012
125. Geburtstag Kurt Atterberg * 12.12.188775. Geburtstag David Bedford * 04.08.193750. Todestag Hanns Eisler † 06.09.196225. Todestag Morton Feldman † 03.09.198750. Geburtstag Silvia Fómina * 196275. Geburtstag Peter Kolman * 29.05.193780. Geburtstag Richard Meale * 24.08.193250. Todestag Caspar Neher † 30.06.196275. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.193775. Geburtstag Bo Nilsson * 01.05.193760. Geburtstag Wolfgang Rihm * 13.03.195280. Geburtstag Rodion K. Schtschedrin * 16.12.1932
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gedenktage
FRIEDRICH CERHA Serenade für EnsembleEnsemble die reihe, c. HK Gruber12. Februar 2009 · Festspielhaus St. Pölten/A
Konzert für Schlagzeug und OrchesterGewandhausorchester, c. HK GruberMartin Grubinger, perc26. Februar 2009 · Gewandhaus Leipzig/D
GEORG FRIEDRICH HAAS... in progress für KammerensembleStudierende des Konservatoriums Wien Privatuniversität19. Dezember 2008 · Konservatorium Wien Privatuniversität/A
ARVO PÄRT Alleluia-Tropus für Vokalensemble (oder Kammerchor SATB) und 8 Violoncelli (ad lib.)Cello Octet Conjunto Iberico, Vox Clamantis20. Dezember 2008 · Bari/I
4. Symphonie „Los Angeles“für Streichorchester, Harfe, Pauken und SchlagzeugLos Angeles Philharmonic, c. Esa-Pekka Salonen10. Januar 2009 · Walt Disney Hall Los Angeles/USA
WOLFGANG RIHM11. StreichquartettTakács Quartett18. Januar 2009 · Philharmonie Essen/D
DAVID SAWER Skin Deep Operetta in 3 actsLibretto Armando Iannucci Orchester und Chor der Opera North, c. Richard FarnesGeoffrey Dolton - Doktor Needlemeier, Janis Kelly - Lania, Heather Shipp - Donna, Amy Freston - Elsa, Andrew Tortise - Robert, Mark Stone - Luke Pollockdir. Richard Jones, set. Stewart Laing16. Januar 2009 · Grand Theatre Leeds/GBwww.goskindeep.com
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uraufführungen
GEORG FRIEDRICH HAAS Les Temps tiraillés für 3 In-strumente und Elektronik Pascal Gallois, bsn, GenevièveStrosser, Garth Knox, vlaMyriam Gourfink, Choreo-grafie24. Januar 2009 · Centre Georges Pompidou Paris/F
JAY SCHWARTZ Music for Chamber Ensemble Nyyd Ensemble24. Januar 2009 · Funkhaus Walraffplatz Köln/D
JOHANNES MARIA STAUD Segue Musik für Violoncello und Orchester (Uraufführung der revidierten Neufassung)Konzerthausorchester Berlin, c. Lothar ZagrosekJean-Guihen Queyras, vlc20. Februar 2009 · Konzerthaus Berlin/D
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uraufführungen
Classic Solos for Flute 2für Flöte solo inkl. Referenz-CDhrsg. von Mary Karen ClardyUE 70322
LUKE BEDFORDCatafalque für KlavierUE 21439
LEOŠ JANÁČEK
Mährische Volkstänze für OrchesterBearbeitung für Violine und Klavier von Leoš FaltusUE 33728
WOLFGANG AMADEUS MOZARTWiener Sonatinen für Flöte und Klavierbearb. von Peter Ludwig und Ulrich Müller-DopplerUE 33702
CARL REINECKE Undine Sonate für Flöte und Klavierhrsg. von Irmlind CapelleHinweise zur Interpretation von Susanne SchrageFingersätze (Klavier) von Peter Roggenkamp UT 50242
GEOFFRY RUSSELL-SMITH Easy Blue Recorder Duets für 2 SopranblockflötenUE 21452
ROBERT SCHUMANNWerke für Klavier zu vier Händen Band 2hrsg. von Joachim DraheimFingersätze und Hinweise zur Interpretation von Ljiljana Borota und Christian Knebel Urtext nach der Neuen Schumann Gesamtausgabe UT 50079
MAURICIO SOTELOGreen Aurora dancing over the night side of the earthfür Klavier UE 33418
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neuerscheinungen
NICOLAI PODGORNOV
Romantic
Piano Album
inkl. La Valse d’Amélie & Can You Feel the Love Tonightfür KlavierUE 33937
Podgornovs Tastenzauber gehtweiter!Bereits mit seinem ersten PianoAlbum hat sich Nicolai Podgornoveinen Namen als komponierenderPianist in der Tradition eines Schumann, Gurlitt, Burgmülleroder Heller gemacht, dem es ge-lingt, wunderschöne und unter-haltsame Musik mit dem Erarbei-ten grundlegender technischer Fertigkeiten zu verbinden. Und diesalles auf so leichte und an-sprechende Weise, dass sowohlKinder wie erwachsene EinsteigerSpaß am Musizieren haben.
Der Facettenreichtum, der sich hinter dem einfachen Titel des nunvorliegenden Romantic PianoAlbum versteckt, hält manchemusikalische Überraschung bereit.Die Bandbreite reicht von träume-risch-melancholischen Melodienüber schwungvoll-leidenschaft-liche Klänge bis hin zu einem exoti-schen Ausflug in den Orient.
Lassen Sie sich auf das überra-schende Abenteuer ein und genie-ßen Sie anregende und ausdrucks-volle Momente beim Klavierspiel.
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neuerscheinungen
LUCIANO BERIO Chemins I, Chemins IIb, Concerto, FormazioniAnna Verkholantseva, hrp, GrauSchumacher Piano DuoRSO Wien, c. Martyn Brabbins, Bertrand de Billy, Stefan Asburycol legno CD WWE 20281
MORTON FELDMAN Coptic Light SWR SO Baden-Baden und Freiburg, c. Michael Gielen Hänssler Classic CD 93.061
MORTON FELDMAN triadic memoriesSteffen Schleiermacher, pno MDG CD 613 1521-2
LEOŠ JANÁČEK Das schlaue Füchslein Orchester der Komischen Oper Berlin, c. Václav Neumann (1956)Walter Felsenstein Edition, Arthaus Musik DVD 101 305
MAURICIO KAGEL AcusticaTAM-Theater Krefeld, c. Mauricio Kagel Zig Zag Territoires CD ZZT080403
ALMA MAHLER LiederMaria R. Wesseling, voc, Nathalie Dang, pno Claves CD 50-2904
GUSTAV MAHLER Symphonien Nr. 2, 3 und 4Tonhalle Orchester Zürich, c. David Zinman, Juliane Banse, Anna Larsson, Schweizer Kammerchor Sony RCA Red Seal, ( je 2 SACDs)
GUSTAV MAHLER Das klagende LiedSan Francisco Symphony und Chor, c. Michael Tilson Thomas, Marina Shaguch, S, Michelle De Young, MS, Thomas Moser, T, Sergei Leiferkus, Bar SFS CD 821936-0017-2-5
GUSTAV MAHLER Das Lied von der Erde San Francisco Symphony und Chor, c. Michael Tilson ThomasStuart Skelton, T, Thomas Hampson, Bar SFS CD 821936-0019-2-9
GUSTAV MAHLER KlavierquartettARNOLD SCHÖNBERG Verklärte Nacht (arr. für Klaviertrio)
Wiener Klaviertrio, Johannes Fiedler, vla MDG CD 342 1354-2 JOSEPH MARX Klavierstücke
Tonya Lemoh, pno Chandos Records CHAN CD 10479JOSEPH MARX Eine Frühlingsmusik, Feste im Herbst, Idylle
RSO Wien, c. Johannes Wildner cpo CD 777 320-2ARVO PÄRT Kanon Pokajanen (Ausschnitte)
Orthodox Singers, c. Valery Petrov Troubadisc TRO-CD 01432-1ARVO PÄRT MementoWOLFGANG RIHM Vigilia
Singer Pur Oehms Classics CD OC 812ARVO PÄRT Spiegel im Spiegel
Dan Styffe, cb, Gonzalo Moreno, pno Simax Classics PSC CD 1288
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neu auf cd + dvd
FRANZ SCHREKER Intermezzo, ScherzoERNST KRENEK 1. Symphonie
Dietrich Henschel, bar, Luzerner Sinfonieorchester, c. John Axelrod Nimbus Records CD NI 5808
JOSEF SUK Ouvertüre zu Ein WintermärchenOrchester der Komischen Oper Berlin, c. Kirill Petrenko cpo CD 777 364-2
KURT WEILL Berliner RequiemJan Remmers, Christian Immler, Berliner Rundfunkchor, Lucerne Symphony Orchestra, c. John Axelrod Nimbus Records CD NI 5807
ALEXANDER ZEMLINSKY / LUDWIG VAN BEETHOVEN Fidelio (für Klavier zu vier Händen)Maki Namekawa, Dennis Russell Davies, Waltraud Meier, Kurt Moll CAvi 2 CDs 8553085
HALFFTER Cadencia, Ecosde un antiguo órgano, Formantes, u. a. Alberto Rodaso,Juan CarlosGarvayo, pnVerso CD VRS 2063
MARXHerbstchor anPan, Ein Neu-jahrshymnus,Berghymne, u.a.BBC SymphonyOrchestra andChorus, c. JiriBelohlavekCHAN CD 10505
SOTELOChalan, Wall oflight black, NightJ.M. Cañizares,Marcus Weiss,musikFabrik, c.Stefan Asbury,Brad LubmanKAIROS CD0012832KAI
STAUD Towards aBrighter HueKarina Buschinger, vlnClassic clipsCLCL CD 105
45
neu auf cd + dvd
HENRI POUSSEUR (geb. 1929)
Werkliste
Apostrophe et six réflexions 1964–1966für Klavier 18’Apostrophe • Sur le tempo • Sur le phrasé • Sur le dynamique • Sur le toucher • Sur les sonorités • Sur les octavesCaractères 1961für Klavier 9’Écho I de Votre Faust 1965für Violoncello 3’1. Satz aus Échos de Votre Faust Échos de Votre Faust 1969für Mezzosopran, Flöte, Violoncello und Klavier 26’Text: Michel Butor, Johann Wolfgang von Goethe, Gérard de Nerval,Luis de Góngora, Christopher Marlowe, Francesco PetrarcaLa ligne des toits (Violoncello solo) • Couleur de l'air A (Trio, ohne Flöte) • Insinuations (Quartett) • Grande loterie du labyrinthe des fantômes (Quartett) • Les herbes des yeux (Flöte und Klavier) • Couleur de l'air B (Trio, ohne Klavier) • Le tremble et le rossignol (Trio, ohne Stimme)Électre 1960Action musicale, Tonbandaufzeichnung mit gesprochenem (frz.) Text, instrumentalen und elektronischen Partien 50’Textbearbeiter: Pierre Rhallys (nach Sophokles); Rollen: Electre, Clytemnestre, Oreste, Egisthe, le Messager, Chor, commentateur (Ballett)Madrigal I 1958für Klarinette 4’Madrigal II 1961für 4 alte Instrumente 3’Madrigal III 1962für Klarinette und 5 Instrumente 12’Miroir de Votre Faust (Caractères II) 1964–1965für Klavier und Sopran ad. lib. 29’Le tarot d'Henri (Klavier solo, 15') • La chevauchée fantastique(Text von Goethe, Klavier solo und Sopran ad libitum, 4') • Souvenirs d' une marionette (Klavier solo, 10')Ode 1960–1961für Streichquartett 17’
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Parade de Votre Faust 1975für Orchester, Bearbeiter: Jean-Louis Robert 20’Symphonies à quinze solistes 1954für Kammerorchester 13’Trait 1962für 15 Streicher 10’U oder E-Musik 1990/1991für Streichquartett 2’7 versets des psaumes de la pénitence 1950für gemischten Chor a cappella (SATB) oder Vokalquartett 3’40’’3 visages de Liège 1961elektronische Musik 20’L'Air et l'eau • Voix de la ville • ForgesVotre Faust 1961/1968Variables Spiel in Art einer Oper (Neufassung 1981) variabel 150–180’Librettisten: Henri Pousseur, Michel ButorRollen: Sänger: Der Bassist / Die Altistin / Die Sopranistin / Der Tenor Schauspieler: Der Theaterdirektor / Henri / Maggy / Die Sängerin / Die Schauspielerin
Bearbeitung:Anton Webern (1883–1945) Passacaglia op. 1 (1908) 1987für kleines Ensemble 11’Bearbeiter: Henri Pousseur
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Gesellschaft Wien, Wiener Kammeroper / Holger Beck, sbcarlile,
Patrice Vioisin; CDs: Verso, Chandos, KAIROS, Classic Clips.
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