Tuexenia 7: 487-496. Göttingen 1987
Auswertung der Kurve kumulativer Artenzahlen
in Vegetationstabelfen
- Manfred Sröhr, Reinhard Bäcker -
Zusammenfassung
Ausgangsmaterial für die Berechnung und Darstellung der Artensummenk urve is t die VcgLa tions
tabelle. Mit Hilfe eines Mikrocomputers werden Vegetationsaufn ah men sukzess iv ancinandcrgcfügt. Die
sich dabei kumulierenden Artenzahlen werden als Punkte dargeste llt. Augenfäll ig lassen sich im Kurven
bild Bereiche untersch iedlichen Anstiegs abgrenzen. Mit dieser cinhchen Methode kön nen Gc l"nde- und
Standortunterschiede erkannt und analysiert werden. Besonders geeignet schei nt dieses Vcrfahw1 für die
Un ters uchung von Transektcn.
Abstract
Tabular vcgetation data represent thc starti ng material for computation and rcprcscnt :uion of th c
.,A rtensummenkurvc".
The rele\•es arc succesively added tagether by means of a micro-computcr. Thc rcsuhing cum ulruivc
nurnbers of spccics are p lon eJ as points and logarirhmic curves.
Curvc portians having different slopcs arc obv io us and can bc scpar:ucd in thc graph. Tltis sim ple mc
thod permuts o ne to recogni ze and analyse differcnccs bctwecn Standsand arcas rathe r cas il y. This mcthod
seems w be especially suitable for transect stud ies.
Einleitung
Grundlage für die meisten Auswertungen in der Vegetationsku nde ist die Vegetations
tabelle. Sie setzt sich aus dem Artenbestand ei nzelner Untersuchungsfbchcn zusammen. Oie
Vegetationsaufnahme stellt die Ermi ttlun g der analytischen Merkmale der Vegcution dar. D ie
richtige Wahl der Aufnahmefläche ist von größter Bedeutun g für die Un tersuchun g, da die Er
gebnisse der Aufnahme das Ausgangsmaterial für alle weiteren Operationen und Schlußfo lge
rungen darstellen. Für die Anforderungen an eine Umertsuchungsfl ächc vcrg l. z.ß. ELLEN
BERG (1956). Die Probeflächen müssen deshalb verschiedene Forderun gen erfü ll en. Sie müssen z.B. groß ge
nug sein, um die zu der betreffenden Pflanzengesellschaft gehörenden Arten w erfassen. Bei zu
kleiner Fläche besteht die Gefah r, daß man nur ein fragmentar isches ßild der Pflam.cngcscll
st:haft erhält. Diese Überlegungen führten zum Begriff des "Minimumrcals" (PA LM GREN 1925,
NORDHAGEN 1923, 1943). Das für die Aufnahme erforderliche Minimumareal läßt sich auf
einfac he Weise objektiv ermitteln . Man notiert zuerst die Arten, die auf einer kleinen Fl:ichc
vorkommen, dann vergröf\ert (verdoppelt) man die Fläche und vermerkt die neu hin zu kom
menden Arten.
Den Verlauf der Artenzahlen für einen Vegetationstyp kann man grap hisch darstellen , was z.um
Begriffder "Art-Arcalkurve" führt (PALMG REN 1925, FREY 1928, ELLENBERG 1956). An
ihrem Verlauf kann man erkennen, bei welcher Flächengröße eine hinreichend e Arten zahl eines
betreffenden Vegetationstyps erfaßt ist. Sie ist eine empi rische Kur ve, di e den Zusammenhang
zwischen Arealgröße und Zahl der Arten angibt (nach: FUKAREK 1964, S. 1Sff. ). KNAPP
(1948, S. 13) diskutiert die Frage der Größe von Probeflächen an Hand von Artcrn.ahl -Arcal
kurven. Auch er gibt Beispiele für empirisch ermittelte Größen von Flächen fiir einige Vege
tationstypen an. Unter der Arealgröße versteht man ganz allgemein die Mindcstgröße, die ei n Area l zum
Sammeln haben muß, um ein für den zu untersuchenden Biozönoseausschnitt q ualitativ und
487
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 11
quantitativ getreues Abbild der Verhältnisse der Gesamtbiozönose zu erhalten. Das Areal selbst ist die Größe des Verbreitungsbereiches einer Art oder Population (TISCHLER 1975 ).
Methode Die hier beschriebene Kurve der kumulativen Artenzahlen hat die Begriffe des Minimumareals und der Art-Areal kurve zur Grundlage. Sie verdankt ihre Entstehung einem Verfahren zum automatisierten Erfassen von Artenlisten und Mischen von Tabellen nach STÖHR (1985) mit Hilfe eines Mikrocomputers und eines graphischen Tabletts. An diesen mit einem Programm angefertigten Tabellen sind die kumulativen Artenzahlen sofort ablesbar, so daß es sich anbot, die Tabellen direkt einer Auswertung mit einem Programm zuzuführen. An den Tabellen I und 2 läßt sich erkennen, wie das Verfahren zum Mischen arbeitet. Die Tabelle wird suksezziv jeweils um die Arten einer Aufnahme erweitert, die in den bisher verarbeiteten Aufnahmen noch nicht vorkamen. Auch die Form einer Kurve ist schon erkennbar. Das Programm für die Auswertung der Tabeile stellt die kumulierten Artenzahlen graphisch dar und berechnet eine logarithmische Ausgleichskurve, die ebenfalls eingezeichnet wird. Eine linearisierte Darstellung der Kurve ist möglich. Das Bild der Kurve entspricht exakt dem einer Art-Arealkurve, stellt jedoch die kumulierten Artenzahlen verschiedener Gesellschaften oder Nutzungstypen in ihrer Abfolge im Gelände dar. Auf der Abzisse ist deshalb nicht d ie Größe der untersuchten Fläche, sondern die Anzahl der Flächen dargestellt. Es geht hier auch nicht darum festzustellen, bei welcher Flächengröße die Arten eines Vegetationstyps hinreichend erfaßt sind oder ob alle Aufnahmen zum einem Gesellschaftstyp passen, obwohl das auch möglich ist. Die Kurve der kumulierten Artenzahlen wird hier für die Analyse der Unterschiede innerhalb eines Untersuchungsgebietes verwendet. Wesentlich für die Darstellung ist, daß nur die Unterschiede in der Artenzusammensetzung der Flächen untereinander zu einem Kurvenanstieg führen. Flächen, die zu einem starken Aristieg der Kurve beitragen, müssen in ihrer Artenzusammensetzung immer verschieden von den bis dahin verarbeiteten sem.
Von größerer Bedeutung als die Flächengröße ist bei den kumulativen Artenzahlen die Anordnung der Flächen in der Tabelle, die einer Abfolge im Gebiet entspricht, weil durch diese die Besonderheiten des Gebietes deutlich werden.
Das Untersuchungsgebiet Zur Anwendung der Methode wurden die Daten von zwei Transekten ausgewählt, die im FließtalTegel untersucht wurden (Tab. 1 und 2). Transekt 1 verläuft weitgehend senkrecht zu den Grundwasserhöhenlinien auf dasTegeler Fließ zu: von der Fläche Nr. 1, die einen mittleren Grundwasserabstand von 3,35 munter Flur hat, bis zur Fläche Nr. 18 am Bachufer mit einem mittleren Grundwasserabstand von 0,42 m (Abb. 1). 1ransekt 2 wurde, soweit es möglich war, auf einer Grundwasser-Isolinie entlanggeführt und besteht aus 22 Flächen, wobei Fläche Nr. 13 von Transekt 1 als Fläche Nr. 1 fürTransekt2 übernommen wurde. Der mittlere Grundwasserabstand beträgt hier 0,23 m mit einer Amplitude von ±0,5 m.
Im Transekt I folgen die Pflanzengesellschaften dem Abstand zum Grundwasser: Von Trockenrasen über Ruderalwälder und Gebüsche, Wiesenbrachen, Großseggemieder und Erlenbrücher zum Röhricht. Die Böden sind Rostbraun- und Braunerden, Gley-Braunerden, Anmoor und Niedermoor. Die Vegetation der auf dem Talboden liegenden Flächen des Transektes 2 wurde als Wasserschwadenröhrichte, Großseggemieder und Erlenbruchwald neben kleinflächig verbreiteten Pflanzengesell schaften der Niedermoore erkannt. Die Ausgangssubstrate sind hier Niedermoor und organische Detritusböden. Eine ausführliche Beschreibung des Gebietes find et sich bei BÖCKER (1978).
Zusätzlich wird ein um 6 Aufnahmen verkleinerter Transekt dargestellt, der sich durch eine Gradientenanalyse (vergl. STÖHR & BÖCKER 1986) als einheitlich erwiesen hat. 488
Transect ' .
100 200 2SO "'
TEGELER FLIESSTAL
d T kte und Vegctationsaufnahmcn. A bb. 1: Lage er ransc
_T_a_b_e_l_l_e __ l __ = __ v_:~o.:o.:l_o~~~u_r_~~~~':~-i_~ _:_~~~~~~:-: -~ ~C:~~ l_)_ · • · Anzahl der Arten: 12° Anzahl der Aufnahm:~:--~~--------------·:;~t+Z ... . ....... . lhelypter1s pal ustds
Rhamnus "thart i cus Luzula ptlou
Quercus robur Populus tre~tula Agrostis tcnuis Ca lamagros t i s eptgejos Corynephorus canescens Rumex acetose 11 a Hypoct'loerts radtcata Carex arenaria Spergula vernalls . Teesdalia nudicaul l s Ja sione montana Oeno thera btenni!. Artemisi<l campestr is Hi eractum pilosel la Chondrll h juncea Viola tricolor Di gitar i a lscnaemum Prunus serotina Hieractum umbe llatum
~~;i~~~o~~~~~s quinquefol ia Populus alea Carptnus bctulus . Convo l vulus arvens1s Quercus rubr!l . Euphorbia cypar tssus Rubus 1 daeus Moehr lng1a trine rvia Sorbus aucuparia Avenella fle)l:uosa Crataegus monogyna Sedum se)l:angulare Ste \hrla medla lol iu11 perenne ril ipendula ulmarta De schamps 1 a cespi tosa Geum rivale Ainus glutinosa 8etu l5 pendU\5 Glechoma. hederacea Geranlum robertianum lmpattens parviflora Poa nemora11s Prunus av\um Sambucus ntgra Aegopodium podagraria Galeops ts tetrahlt Viola riviniana Ribes uva-criSPII Ranum::ulus rcpcns Galiu:n palustre Carda:n tnc pratensts Iris pseudacorus Urtica di o ica Humulus l upulus Scutellaria galericulata Cirs lum palustre Holcus lan~~.tus Vibumlllll opu lus Frangula alnus
+ .. 3531 ... . .. . ... .
~~ ~ ~~:::::::::: i: i 322 ... ............ . 1+11 + .. . ... . . ... . . +r2.+ ....... . .... . 111 .............. . 2 ... 2 ..•. . ••••....
Holinla caerul ea (pilobium parvHlorum Callha pa\ustris Poa trivial h Calystegia septu11 Prunu s padu s Acer negundo ly th rum ~alic <'lrill ,+.+ r . .... .. . .. . .. lysimachh vulgarh .. +-+.. ....... Carex grac1 l is •. +~ . ............. Sttllada palu~trh . . z. . .... ......... A1 opecurus pratensts .. + · · · ·· · · · Lathyrus prntens i s
t~~~~.1~s A~~~~~~~\1 11 .. !. .. . . . . . .. . .. . +l+r ... · ......... . ... z ....... .
Po" pratem.h Thail e trum flavum Lotus ullglnosus · · . +.+" ·" · · ·' · · · Care.c. panice" · · · ... · · · · · · · ' · · Festuca arundtnacea · · ,+ . • · · · · · ' ·' · Ranuncu lus tltris ........ .. . . . Equ isetum fluv\at i le · • · + • • · • · · • • · Carex acuttformt s ···*·· Gallua1 ullglnos um · · · ,+++ +. · · · · · · · · · Rumex t~cetosa
: : : :: ;~ :: : ' '· · o · · · Angellcl'l ~o ylvestrl s . . . . l. , .. . , . , . . .. + ~~~~~~~~~ !u:n~~~~~~um • · r • • • ' ' . ' •. ' • . ' \.yCOI)US europ11CU5 .. r ...... . ...... Val eriana dtotca · • · .+ · · • · · · · · · · • · · Anthoxa nt.hurll odorat.um ·~~i2i:li il4l i: Pi1Alari s arundl nacca . lZ1.3Z.+4Z.Z. Polygonum amphlbium
tZl . . 1 .. . \ ... ~~~~: r~~r~~~~~:tus :: :t :: :::: : ~ :: Ph ragrtltes communis . . 1. . . . . r . . , . . , Agropyron repens .. r . . . . ... , . . . + Phleum pratense .lr . .. Juncu:. artitul atu~ . 1 ~,.,. ~~~~~~u~~~u~~~mul a
·:i:: ..... ~~~~~n~~~~o~~~~ ~~~~~ . 4
• . ~~~ ~~~~~ ~~~c~umularia ... . r .. · Carex dlstt cha .... . r. . 1 1 Stachys palustrls ·::::! ~~i!:i. : 1 : ~ o11ctyl is glonerata
... t . . ll.l\ . 2 . . ~~~~~u~~~~~~~~~erotus .... 1+. ·· · · ·· ·· 1
Sp organlum erl!ctum . .. . rS . · . 1 . · · · · · Ror ippa palu!otd s .. ... .. +l. · i · 2 · 11yosoti s pa lu S\. r l~ ::: :::~: d. \; : ;~:~~d~~~!P~~Mtrc . .. . rr .•l. ~~~~~~~~~~~~~:p11thum .. . .. . 1 ..
...... !. ... . . . . .. .
. . .... r.+t . .. .... .
::::: :~::: ·.:: :2:3: :: ::: : ~i 222 i2 2: i :i . ... . . . 21.222 . • 3.1 . ... .. ... ... z . .... . ......... . 0 '. :::: ~ ~: ii i ii 2 i 2
::: .. ... 121 . 1 21 1 2~ ::::::::n~:~~~;;. ........ 2. 1+ . 1. .. .
...... 1.+ \ t .. .2 ...... 2 ..
. . .....• t ......... .
. . . . . . . . 2~ 1 . . I. • .•
:::::·::ll1:::i::: ... ... . . 11. . . . . .. • • ....... 2 .•.• . • •• •
: :::: : ::~ \~~:: : ~:~ . ...... .. ;n .. l .. ....... . 11. . . . . . . ... ...... ... ....... : ':: ":::::: 2;: ~~ i :. ; ~
. . .. 1. . . . . . . . 1 . .. . .. . . 1 . .. • 2. .... \ .. .. ..... .. . 3 . .... .
.. 2 ... . . . • • O•"'""'"""
·. : : : : : : :: : ·. : ~ I : 2: ~ ....... ... ...... ... . \ .... ~: : ::: : : : : : : : ~ : : ::
) ~ ~ :.\\\ ~ ~>,: .. ... . .. .. o ... . .. ..
::::::: ::·.: ::·. :::: ....... .... : : : : : : : :: : : '::: : ~ ~ 'i
...... ... r
489
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 12
I~a;;~;:~!;:Ä;;;!;:~:_l?;~~~!'~:-~~e~.!.m .. r;_a;t_o~~-t- ~ __ {_T_e_g_e}J •••••••
Anzahl der Aufnahmen: 22 ----------------·-··-·--·--------Carex g rac il is Fll ipendul a ul mtr i a lythrum Stil ic aria lathyrus pratensls Oeschamps ia cespltosa Po11 trtvl a lis Ca rdar~lne pratens 1s Ga1 iu11 palustre Ca l tha P•lustr i s lysimac hi a vulgari s Stel h r la palus trl s Thal i ctrum flavum Scutellaria gaJ er i culata Potent111 a an serina Phleu1n pratense Vlcla cracca Ra nunculus repen s Junc us ar ticulatus Juncus effusus Poa palus tris GeiJfll rlvale Holcus Janatus Alopecuru s pr11 t ensi s AnthoMnthum odori!ltum Agrost is s t olonifera Glycer u maK iln11 Urtica dioi ca Cillystegill seplun Polygonun tunphii.:Jium Cerast1um c aespltosum Equlsetum palustre Carex acutiformi s Gal lum apa rine Glec ho1r.a hederacea Ai nu s gl utinosa Euonymus europaea Quercus r obur Cir s ium o leraceu11 Humulu s l upulus Potenti !Ja erecta Pru nus padus Taraxacum officinale Oactyl is glomerata Calamagros tls neglecta Angelica sylvestr ls Rooex acetosa Ranunculu s acrls Po11 pratens is Equi setum f l uviatile Gal ium ul i gi nosum Myosot i~ pa l ustr1s Iri s pseudacorus l ysi machia n~J~Mnularia Rumex hydrolapathuln l ycopus europaeus Peucedanum pa Jus tre Ca r ex d l st ic ha Sallx pentandra Poly9oni.ITl h~drop i pe r ß l den s frondosa Che nopod1um hybridum l emna mlnor Ph<~ laris arundinacea Biden s tr1pnt1ta Rumex obtus ifol i us Fes tuc a arund inacea Betul a pendula Sal 1x ruben s Potent i lla palus t ri s [p1Jobi un h1rsutum
Ergebnisse
s2i:54ii4:: :;:: :;;: iii 1433lll+. L .2 . . 21.22 .-+ . 111. , ,}+.+., ,,H}H.t.
-+1..1 . ........ .. . .. -+1.2 •.•. I. ..... 2. +12 . . . 2332 . . . . 13 .. . . 3 .. 21. ..
VF:ii•: :;:/ 22;::
1 .. . +1 212 .. +2 .. +212.1. t ••. .. .... + .....
r- ::::: : ~::::: :!: ::: ;: r . . . .... ···· · ·········· · ·· . 1+ ....... · 4+.3 . . t l, , . . . 2.123H.
L-· . ~; :::;~· 2 ·.-·· .2 . . 2 .. ' .. ..... ' .22 .. . 1. ... . .11 .... .......... 1.2 .. .. 4 . . . 5+. +55+5.5.4 .. 2.
: :f~: :~: ~~:i: :~\ : ~ : :: • . + •• -++ ••• • + .... l2 .. 2 . . '1 ..... ... ... .
: :~:::: :z:::: ::z~ : : ~ : ~ .. ........ . . . +1 . . . •. . . ... . . . .. . 5 ..... + .... 2. ......... ... .. . .. .. + ... .. ... + ...... . . .. . + ..... + .. . .. . !. ...... .. .......... . .. + ..... .. ... + ...... .. " .+ .. 2+ ... . .... .... .. .. .. 1 .... ... 1. .. .. . 1.
. . . . . • • + •• • •
• . t .. 21 +. ... . t .. ..
.... 1.-+ ............ t. .... . -+2 .... .. +.1 .. .. -+ ' . . . . 1 . . .. .. . . ... . . . " .. .. lt ., .. . • .. " .. ..
. ... 1 .. .. ... 1. ... + . • .. + .. .. . ! ..
.. .... 2 .. ' ....... ..
. . . . . . 1 . . . . . . • . . • . . .. ... 1 .. .. .. ..
.. .... 2.::: ::: :4i2 .. 1. .. .
. ... ..... . . . 1 .. . .. . .. +.
. .......... ".+ ..
.. ..... ........... .... l,
• . Die_ Abbildungen 2 bis 5 zeigen die errechneten K . le1lgebiete des Untersuchungsraumes..,. J Fl' ß I ur~e~ der kumulierten Artenzahlen der
b'ld . •ege er 1e ta Fur Jede y. ·1 b' .. I ungen mit Auswertungen nach zwei S . ·. s Cl ge Iet CXJStieren zwei Ab-
ektvcrläufen und ihren Umkehrungen D. O~Jerku~gen jeder_Tabelle, den ursprünglichen Trans
dem erwähnten Programm einfach zu.e Je. hm e,:,~ngen smd durch ein erneutes Mischen mit • D ll rreJc en. weJter smd dre. Abb 'ld . . ..
ten arste ungen ausgewählt worden d' U h' d . 1 1 ungen mJt lmearlSler-deutlich machen. ' Ie ntersc Je e m den Transektverläufen besonders
490
Tabe lle 3 : Kenndate n der llei etationao.ufnahnlen 1m Tran uukt 1
+----+···+··--------···---- ----------------- ---·-·- -- ---------···---··· ·····------··-···-- ·--· !Auf- !Ar-! Berechnete ! Grundwasserabstand I I I
lnah-!tenl Zeiger· ! (cm) I 1 Vegetllt.ion I
hne I I Werte I I Boden- I I
I I ! F I R I N 119731197411975 1 11W tVar .t typ lpH I I
+-- --· --!----!- - -!---1----1----!---·1·---t-- - · l - · - - - - ---- - -1-- · 1-······- - - ---- ··--- --- -···· · l
! 1 10! 3.5!2. 712 . 51 330! 300! 3801 335! I Be 13 . 81Corynephore tum I
2 8! 3.9!2.9!2.8! ! I 1•3001 I ll . 7\CorynephorelUIII I
3 12! 4.013.6!3.01 1 1 !*2501 I 14.2\Hieraci um umbel llllum·Saun I
! 4 17! 4.014.1!4.0! ! I t•2SOI I 14. 2 \Populu ~ t r~mula ,-Gc bU\ t hfl 1
! 5 18! 4 . 6!4.3!3.81 ! I !•250 1 I 14 . SIPopu l us t rl!muh - GebUsc he I
! Ci 22! 5. 9!6.0!6 . 4! 147! 128 1 134 1 l37 t 90 I 15 .2 1Populus t remul• -GebUSthe I
7 29! 7 . 1!5.614.81 ! 1 t• 701 IGBe 11 . 11oderl3.91f11lpendul lon I
8 14! 7 . 1 ! 6 . ~ 1 6 . 7! 26! 15! 21! 20 1 !AnmoorBeGleyi6 . 31Ctrs lo-Polygonl!tum I
9 ZO! 7 . 1!6 .3! 4 .8! 261 15 ! 211 20 1 IHtedent~nor 1 6. SI C 1 rst o- Polygone tun~ I
! 10 211 7. 7!5 .9 !4 . 0! 50! 33 ! 431 42 1 77 I 16 . 0 \Fil 1pendullon I
l 11 301 7.8 16.3!5 . 1! 411 21 1 341 32 1 86 I \6. 4 \Fillpendullon l
i i ~ 1 i~i ~ : ~:~:~ [ t: : ~~: ~~~ ~~: !~ : ;~ : :~: ~ \ ~:~~ ~:~~~~~~~J!!~~ull on \ ! 14! 221 7 .7 !5.5 14 .3 1 421 25! 391 351 97 1 16 . 4 1Gl ycertetum 1
! 15 1 141 7.8!5.014.3! 501 33! 431 421 77 I l5.71F il\pendullon I
I 16 1 281 7 .815.314.61 221 131 241 131 69 I 16 . 61Cartce tum gratllh I
! 17 1 111 8 . 016.2!4 . 1! 231 111 24 1 191 65 1 16 . 61Carlcotull gr ac11 h I
I 18 t 2ll 8 . 716.2!5.41 211 13! 23 ! l9! 70 1 16 . 0\Cartcettn/ Ainetum I
·----+---·----+---+- --+----·--·-+----·----· ----+--··------··•·····--·-··--·-------- -···· ······ (• " I nterpol t erte Werte)
Tabell e 4 : Ke nndate n der Vea c ta t i onaaufnahr-en 1• Tr •mu1kt 2
+----+---·--··--------·------ - ----- - - - - - -------+··· · ···------ - - -··· · ··· · - --- - ------·-·-··· · ·· ·
!Au f - !Ar-! Berechnete ! Grundwasserabstand I I I
!nah· ! ten ! Zeiger- ! (cm) t I Vege l!ltl on I
!me 1 ! werte l I Boden- I I
! ! ! F I R I N 119731 1974!1975! HW !Var.l tYP lpH I I
+----!- - -!----l---1---t----1- - - - t----!----l - ---l·-- - - - ------l---l-· ····---·--- · ----------- - -- l
1 ! 15! 7. 916 . 314.81 50! 33! 43! 42! 77 IN\edemoor 16. 41 Carl ce lu11/ F111 pe ndull on l
2 1 16! 7.3tS . SI4.91 32 t 17 1 29 1 26 1 77 " 16 .41 Urtl c a dl ot ca-Bf sllinde I
3! 191 7.717.016 . 31 56 I 42 I 13 I 37 I 85 !6 . 41 Glyce r1etum I
4 ! 14! 7.5 !6.415 . 41 26! 19 I 29 I 24 I 69 !5. 4 \Al ne tum I
5! 15! 7. 7 !6 . 215 . 01 22 1 13 ! 24! 19 I 70 14 . 81 Car tcetum grac tlh I
6 8! 8.6 !6 . 014 . 81 13 1 7 17 I 12 69 !5 . 61Glyce rt e tum I
7 131 9.017.216.51 18 1 12 23 I 17 68 16 .3 1Gl ycer letum I
a 13! 8 . 9 !6 . 815 . 01 22 ! 13 24 ! 19 69 16.3\ Carl ce tum grac t11 s I
! 9 13! 8.3! 6.5 !4 .9 1 22 1 12 25 I 20 70 \6 .3 1Carl cetiMI grac t l \s I
! 10 15! 7.716.4!7 .0 1 13 1 7 17 I 12 69 \6 .51 Carl cetun/Ur ttu Beatlinde I
! 11 2110.3!8.019.01 13 1 1 11 I 12 69 ! 16 .9 1Glycer le tum I
1 12 7! 8 . 717.3 17 . 51 22 15 25 I 20 70! 17,0\Giycc r\ etum I
! 13 4! 8. 6!6. 4 !4 . 6! 13 7 l7 I 12 69 I 17 .l1Cart ce tum grac lll ' I
! 14 21 9 .9! 7 .7!8.2! 13 7 17 I 12 I 69 I 15 .7 1Giycer letum t
15 18! 7.6!6.8!6 ,7 1 22 13 24 t 19! 69 I 16 . <1\Glycer le tum/Urli c a l:lastlinde I
16 9! 8 .917 . 5!6 . 8! 23 11 24 t 19 I 65 I 15 . 71Glycer \f:lum
! 17 131 8 . 6!6.2!5 . 0! SO 33! 43 I 42 I 17 ! 15.91Cart cetull gracl l ls
! 18 13! 8 . 4!7.0!6 . 2! 50 33 I 43 I 42 I 77 ! 16.1 \Giycert e tum
! 19 121 7.3!6.515 . 8! 50 33 I 113 I 42! 77 ! 16. 0tr111pe ndull on
1 20 ! 8 ! 8 . 916.3!4 . 81 10 1 14! 36 1 20 t 99 I 16 . 4\ Cari cetum gr$t l11 s
! 21 ! 13! 8.8!6.8!5 . 7! 22! 12! 25 I 20 I 70 I 16.6 1Cari cetum grac ll h
! 22 ! 5! 9 . 6!6.3!4.91 22! 12 I ZS l 20 I 70 I 16 .61Car lcetum grac ll h
+-- --+·--··--····-·-·-+ ----·· ----+-- --·-.- ... --- - t• -- •• - -- - · - -+ -- -~ ---- --...... ... -· ....... .. ..... .. t
Wie schon angedeutet, weisen die Kurven der Artensummen unterschiedliche Verläufe auf.
Die verschieden großen Anstiege und Sprünge der Kurven geben die Unterschiede der Stand
onbedingungen im Transektverlauf wider. Beim Transekt 1 (Abb. 2 oben und Tab. 3) macht sich
der starke Geländegradient in den Artensummen bemerkbar. Die Kurven zeigen keinen konti
nuierlichen, sondern einen stufenweisen Anstieg. Die Abfolge der Gesellschaften von der Silbergrasflur (Aufnahmen 1 und 2) zum Pappelwald
(4-6) markiert sich in starken Anstiegen, noch extremer dann von den Aufnahmen 6 nach 8 .
Hier treten Hochstaudenfluren und Naßwiesen auf, die andere Artenkombinationen al s die
Aufnahmen 1 bis 6 aufweisen. Der Übergangsbereich zwischen dem Trockenrasen und den Ge
sellschaften im Tal weist den stärksten Anstieg der Artensummen auf und hat gleichzeitig den
größten Standortsgradienten. Von Aufnahme 16 ab läßt sich eine Sättigung des Kurvenlaufes ab
lesen. Der Verlauf der Artensummen vom umgedrehten Transekt I (Abb. 2 unten) zeigt größere
Variationen als der vorige. Die Artenzahlen beginnen auf einem höheren Niveau; 20 Arten ge
genüber 10. Der erste größere Sprung im Verlauf der Artensummen (bei Aufnahme 17) liegt in -
491
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 13
f ro iiSC'k l l . ft ,e(i lol T"'JIII
F lll)- . Zl.tß ' 1. 7,06 IFl lld I Au~I E!I Chskurv .,.l
r--------------:---.~110
J l~
~"--~·~~ Anzahl d"' 1\ulno"""""'
15 ll:l
I 1 fansekl 1, Fl ,cnt o. f~<~J!!I IRII.tl l;lfl lolgc LJrro<;le:irchl I
f"l><l•-0.19 • J7.7)1nlll l
Abb. 2: Artensumm en eines Transektes von 11 k . . d" . roc enrasen m 1e N 1ederu ng.
'.Jcrhalb des Caricetum gracilis und ist d ·h d A f .. . · · ur~: as u treten von Sto 1 u· b
zc tgern 111 Aufnahme 16 bedingt In d . A k rungs- unc erflutungsan. d I . . · er neosummen urve N 1 k d"
nur urc 1 etnen leteinen Anstieg zur Fla·· 1 16 . A r. ommt teser Sachverhalt V d . ' c 1e zum usdruck
on en Aufnahmen 15 b1s 11 steigen dt" e A. · f h t rensummen entsp 1 d d M . euc ten Pflanzengesellschaften stett"g ab · h b d rec 1en em osatk der boden-
1 fd ,, erntet eson ers ·t 1 b" .
au . er Artensummen von den Aufnahn1 11 b" 8 N ß . s ar <an, ts zu ein em flach en Ver-f · · 1 · · en ts ( a wtescn d F.l , d 1· ·
au etnen etn 1enltcheren vom vorhergehe d . h ~ un zzpw u zon). Dtcs weist Ein sta rker Anstieg der Arten summ~n . nBen 11!CI td1esonders unterschiedlichen Bereich hin
S d . un erelc 1 er Aufnahm 9 b. 3 k. . · tan ortunterschteclc: es isr der Bet·e· 1 d .. k en IS mar 1en deutliche
. tc 1 es star sten Gru d d. Dte Aufnahmen 1 und 2 li egen it11 s a··tt. b . n wassergra tenren . b . . " tgungs erctch" de K ·1 A
eretts 1111 Wald und im Saum vorkommen. r urve, wc• nen der Trockenrasen
Wte etn Vergleich der Abbildungen 2 d 3 . . . 2 einen wesentlich fl ac heren Anstieg de. Kun zletgbt,ergeben dte Artensummen beim Transekt
I . · 1 urve as etmTransekt1D. G 11er 70 (be1 22 Aufnahmen) gegenüber PO A , b . T · te esamtanenzahl ergab
D k · - n en e1m ransekt 1 (18 A f h ) er star e Ansneg der Kurve von den A f h . . . u na men .
die unterschiedlichen Gesellschaften auf d u r:; l~l~n 1 ~I S 6. Im Tr~nsekt 2 (Abb. 3 oben) ist auf
kommt mit jeder Gesellschaft auch ein bes;.m a DA en zluruckzufuhren. Von Fläche zu Fläche
diglich bei Aufnahme 6 ist der Beitrag zun1 •Cmmter ntet an/Anen.neu hinzu (vergl. Tab. 4); le-. .. ß .,.. . . a11cetum gracz l5 wemge. t -k . ·1 d zu m gro ren tcd schon 1m AlnetHm ode · GI . . 1 s at , wet essen Arten
r un yce1zct~tm vorkamen.
492
T r on~eld 2 . Ft1ento1 T~t'l
Fix : : 16,62 · 1!!,311n bd
Fl )( ) : - 1.6b • 19,51 ln [ I)
• 0 0 ••
-.- .-.- 70
"
i---------------------;--•70
...
15 " 15 "
Abb. 3: Artensummen eines Transektes in der Fli cßni cclcrung.
Ein Sprung ergibt sich durch das erstmalige A~ftreten von Gchölzjungpfbnzen im Clycerie
tum zur Aufnahme 15. Der bis zur Aufnahme 22 folgende Bereich kann als S~tri gun gsbc rc ich
der Kurve angesehen werden, denn es kommen in den 7 Aufnahmen nur noch 3 Arten zu den
Artensummen hinzu. Bei Umkehrung der Kurve (Abb. 3 unten) bild en sich bemcrkcnswcn crwcisc an den glei
chen Stellen wie beim urs prünglichen Verlauf die Stufen in den Artensummen heraus (bei den
Aufnahmen 10 und 15 und der Anstieg von I bis 6). Im Absch nitt 3 de r Kurve ist ein weiterer
Anstieg zu erkennen, der zum Verlauf der oberen Kurve korrespondiert. in den Aufnahm en
1 bis 6 kommen Feuchrwiesen- und Auenwaldarten sowie Arten der Zweizahnfluren vor, di e in
den übrigen Aufnahmen fehlen. Die Analyse der Kurve ze igt, daß auch beim Transekt 2 erheb liche Unterschiede in der Ar
tenkombination bestehen, die den steilen Kurvenansti eg markieren. Si e spi egeln das Mosaik der
Pflanzengesellschaften auf einer Grundwassergleiche wider. Für eine weitere Auswertung des Tansektes 2 wurden nach den Egebnissen einer Ord ination
nach HILL (1973) die Aufnahmen von beiden Seiten derTabeHe (die Aufnahmen 4, 5, 6, 7, 10
und 15) eliminiert, die auf diesem Gebiet einen starken Gradicmcn andeuteten. Der verblei
bende 1abellenreil besaß noch 16 Aufnahmen mir insgesamt 45 Arten. Von Interesse war die
Antwort auf die Frage, ob auch bei der red uzierten Tabelle Unrcgclm iifli gkeitcn in den Kurven
auftreten würden . Abbildung 4 ze igt das Ergebnis der Summcnkurven.
In der oberen Kurve hat Aufnahme I mir ei nem Schlankseggen-ß cstand einen hohen Anteil
an Feuchtwiesenarten. Der Anfangswen der Kurve ist dah er gegenüber de r umgekehrten An
ordnung hoch. Die niedrigen Artenzahlen in den Aufnahmen 16 bi s 13 der unteren Kurve stam
men von extrem artenarmen Schlankseggcn-Beständen mit insgesamt nur 10 Art en. Sie li egen
auf dem Transekt in einem durch anthropogen verursachte Überflutungen gcs tön:en Bereich.
Bei Umkehrung des Kurvenverlaufes lassen sich zwei Hauptgunt crschicdc zumu rSJ rüngli chcu
Verlauf erkennen: ein schwacher Kurvenanstieg und die Sättigung erst bei der l ct~. t c n Auf-
493
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 14
494
Trnnsek t 2 . FZ.!!O!ol Tgg~;~l lvorklenede Tab~llwl
Fl oc ) •12.ee . 11.331nlxl
r--------~-;--~--- 45
1516
Tra nsel<t 2, ~lo<'ßlol Teg~l I ~~rk i P. nert a fo:x> llc . R~ , l'l~nt ohl!! UW{IP<lr...tll I
~I x) • - 3.05 . ·.o.M ln lx J
--------- -----=--~-"
10
5 10 An~ol'll dN Aufnahfr81
A bb. 4: Artensummen mi r verringerter AufnahmenzahL
r oMek t 1 F l o~l'l ! ol r11gel
Fh) -· ZT .48•1.7.01So ln ho )
t--------------.~. '~
J.nzchl der Aufnahme-n
Tr:msc<t 2. F!oefll al rego> t
F (K I • 16 .62 • 1ß.31 tn ( ~ ~
"
t---------- --... -.- 10
I j 1 11 j lfil)n
Allloh t cl~;~r AJfnohmen 22
A n~o h l !IN Au fnahmim " Abb. 5: Artensummen der Transekte in logarithmischer Darstell ung.
nahme. Die Aufnahmen 16-13 fall en aus der Gesamtheit durch zu ge ringe Artenzahlen heraus.
Hier sind die Artenzahlen gleichzeitig Zeige r für Stö rung der Stando rte; Überstauung inner
halb der Vegetationsperiode führt e zur Verringerun g der Artenzahlcn.
Diskussion
Während es bei den zitierten Art-Arealkurven immer darum geht, für ein en bes timmten
Vegetatio nstyp di e o ptimale Grö ße der Probefläche zu erm it teln , wird di e h ie r vorgestellte
Kurve der kumulierten Artenzahlen dazu benutzt, di e Unterschiede vo n Stand o rtb edin gun ge n
eines Untersuchungsgebietes zu erkennen und zu analysieren. Die Ergebnisse der bea rbeiteten
Beispiele zeigen, daß mit Hilfe der Kurve di e in einem Untersuchungsgebi et existierend en
Unterschiede, die di e Flora und die Vegetatio n betreffen, d eutlich gemacht und anschauli ch dar
gestellt werden können.
Die Auswertung der Kurve ist insbesondere dann nü tzlich, we nn der Bearbeiter durch die Gc
ländearbeit schon Vorstellungen über das Untersuchungsgebiet gewo nn en hat, di e nicht oder
nur wenig der Wirklichkeit entsprechen.
Durch den Einsatz der EDV ist es m ög lich, ohne großen Aufwa nd beli ebige Sa nierungen
der Aufnahmen zu erzeugen, sie als Summenkurve aus7.uwenen und graphisch darzustellen .
Auf diese Art können Hypothesen , die sich im Lauf d er Arbeit gebildet haben, lei cht überprü ft
werden. Besonders geeignet scheint di e Summenkurve für Aufn ahmeflächen, di e auf einem
Linientransekt liegen (lnterpretierbarkeit der Ergebnisse d.h . für di e G radientcnanalysc,
s. Transekt I) und für di e Analyse von Flächen in stark antho ro pogcn veränd erte n G ebieten.
Ein direkter Vergleich verschiedener Kurven ist mit Hilfe der berechneten G leichunge n
y = a + b log( x) möglich. D er Ko effi z ient a ist (analog zum Ordinatenabschnitt e iner Geraden) der F unk t ionswert
der Kurve im Punkt x = I. D er Koeffiz ient b kann als Anstieg der Kurve verstanden werd en. D ie
Darstellung der linearisierten Kurven m acht diesen Zusammenhang d eutlich (Abb . 5).
D er Vo rteil de r M ethode liegt in der schnell en Ermittlung der Kurve n mi t Hilfe eines Mikro
komputers. Die Datensätze können ohne Aufwand in vergleichba re Au swerrun ge n umgesetz t
werden, was im Beispiel der reduzie rten Ta belle 2 gezeigt w urde .
Schriften
BÖCKER, R. (1978) : Vegetations- und Grundwasserverh ältn isse im Land schahssci1U Lzgebict Tcgclcr
Fli eßtal (Berl in-West). - Verh. Bot. Ver. Prov. Brand en bu rg 114: 1- 164. Bcrlin.
ELLENBERG, H. (1956): Grundlagen der Vcgctationsgliedcru ng. I. Teil. Aufgabenu nd Meth uden der Vc
gctationskundc. - ln: WALTER, H . (Hrsg.) : Einführung in die Phyrologic, Bd. IV. Swugan .
FREY, A. (192 8) : Anwendung graphischer Methoden in der Pflanzensoziologic. - ln: Aß DER HAL
DEN , E. (Hrsg.): Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden I (5): 203-233.
FUKAREK, F. (1964): Pflanzcnsoziologie. - Biologie und Wissenschaften 12. ßerl in .
HILL, M. 0 . (1973) : Rcciprocal Averaging, an eigenvekLor mcthod of ordinati on. J. Ecol. 61: 237 - 249.
KNA PP, R. ( 1948) : Arbeitsmethoden der Pflanzensoziologie und Eigenschaften der Pflan zcngcscllschaf
ten. - Stu tLgart.
NORDHAGEN, R. (1923): Om homogcnirct , konstans og minimalareal. Bidrag til den plantcnsociolo
giske diskussion. -Mag. for Natu rvidensk. 61.
- (1943) : Sikilsdalen og Norges fjellbeiter. En planresosiologisk monografi. - ßcrgcns. Mus. Skr. 22 :
1- 607.
PALMGREN , P. (1925): Die Artenzahl als pflan zengeog raphischer C harakter. - Fcnnia 6 (2).
STÖ HR, M. (1985) : Anwendung von rechnergestützten Methoden bei der öko logischen Analyse eines
Transektes durch Berlin (West). - D iss. ßerlin.
-, BÖ C KER, R. (1986): N umerical Ordi nation: A comparison of direct and ind irect gradient analysis
with intersecring transects. - (Zur Veröff. eingereicht )
495
_j
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 15
496
STUGREN, B. (1978): Grundlagend All . Ö
TISCHLER, W (1975): Wörterbuch de;r Bi!~mg~emenS kologie.- Jena. · - rutrgarr.
Die Anfertigung der Tabellen und Kurven erfolgte mit FORT auf dem Mikrocomputersystem SJRIUS l. RAN 77- Programmen von M. STÖHR
Anschriften der Verfasser: Dr. Manfred Stöhr Universität Hamburg-Harburg Stadtökologie Kasernenstraße 10 D-2100 Harnburg 90
Dr. Reinhard ßöcker
Institut für Ökologie/Ökosystemforschung und~ . k Schmidt-Ott-Straße 1 egetatwns unde
D-1000 Berlin 41
•------
Tuexenia 7: 497-498. Göttingen 1987
Die Anfertigung pflanzensoziologischer Ta bellen mit der neuen PST Version 2.0
- Rolf Callauch, Gert Stallmann -
Zusammenfassung
Das 1984 eingeführte PST-Programm zur Anfertigung pflanzensoziologischer Tabellen wird in der
wesendich verbesserten Version 2.0 für Mikrocomputer unter MSDOS vorgestellt.
Abstract
The arricle introduces the latest and improved version 2.0 of PST, a microcomputcr program for thc
handling of phytosociological tables under MSDOS.
Die Bearbeitung pflanzensoziologischer Tabellen mit dem Computer hat in nur wenigen
Jahren eine weite Verbreitung erreicht (STÖHR & BÖCKER 1983, MÖSELER & RINAST
1986, STÖHR 1986). Nachdem die erste Version von PST im Jahr 1984 (CALLAUCH & AUS
TERMÜHL 1984) vorgestellt wurde und eine gewisse Verbreitung fand, entwickelten sich aus
der Praxis heraus Wünsche an das Programm, die wir gesammelt haben, um sie später in einer
verbesserten Version des Programms umzusetzen. Das Ergebnis ist das hier vorgestellte PST,
Version 2.0, das sich durch folgende Punkte auszeichnet:
1. Ähnlich wie bei anderen modernen Programmen wird der Benutzer menügesteuert durch
den Programmablauf geführt (Abb. 1). Dabei wird die moderne Technik des "Fensters" au f
dem Bildschirm benutzt, welches sowohl den zu bearbeitenden Tabellenausschnitt zeigt, als
auch die jeweils zum Fortfahren erforderlichen Kommandos.
2. Die Dateneingabe und die Tabellengestaltung können direkt durch den Cursor becinflußt
werden; z.B. ist das wiederholte Eingeben des Artnamens beim Einlesen der Vegetationsauf
nahmen nicht mehr erforderlich.
3. Der auf dem Bildschirm dargestellte Tabellenausschnitt (Abb. 1) kann durch den Cursor und
- wie in der Version 1.0 - durch Kommandos bearbeitet werden. Auch der einmal geschrie
bene und in seinen Parametern festgelegte Tabellenkopf kann am Bildschirm jederzeit direkt
verändert werden.
4. Die Pflanzenarten können nach Stetigkeit oder auch alphabetisch sortiert werden. Bei der
Sortierung nach Stetigkeiten werden die Werte der Deckungsgrade berücksichtigt.
5. Die Vegetationsaufnahmen können in Abhängigkeit von den einzelnen Kopfparametern
(z.B. pH-Wert, Feuchtegrad etc.) aufsteigend oder nach Ähnlichkeit angeordnet werden.
6. Die mit Version 1.0 angefertigten Tabellen-Dateien sind kompatibel.
7. Nach den guten Erfahrungen mit MSDOS-Mikrocomputern wird die Version 2.0 nur noch
für den Einsatz auf XT- und AT-kompatiblen Mikrocomputern angeboten.
Mit PSTVersion 2.0 legen wir ein Tabellenprogramm vor, das
die direkte Datenübernahme aus dem Feldbuch zuläßt;
eine schnelle, benutzerfreundliche Einarbeitung erlaubt;
unterdem verbreitetsten Betriebssystem für PC arbeitet;
einige automatische Funktionen (z.B. Stetigkeitsbercchnungen) enthält, alme die manuellen
Gestaltungsmöglichkeiten des erfahrenen Pflanzensoziologen einzuschränken;
mit 164,50 DM relativ billig ist (z.B. im Vergleich zuMPsiehe MÖSELER & RINAST
1986);
ab Mai 1987 beim I. Autor auf Anfrage bezogen werden kann.
497
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 16
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 17
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 18
reich der _Gat_run~en Rosa und Cr~taegus. Schließlich ist an die vielen "kritischen Sippen" zu denken, fur dte w1r bet der Exkurswn nur zum Teil sachkundige Spezialisten aufbringen konnten, man denke an Alchemil!a vulgaris agg., Festuca ovina agg., Rubus fruticosus agg., die Gattung Hieracium usw. Die Vielfalt mit der uns di e Pflanzenwelt begegnet, läßt die Frage aufkommen, ob Behörden gut beraten sind, wenn sie "Rote Listen " so anwenden, als sei die Schöpfung am 7. Tage endgültig abgeschlossen.
Für die pflanzensoziologisch geführten Gruppen ergab sich die ernüchternde Tatsache daß di e durch die bäuerlichen Aktivitäten geprägten Pflanzengesellschaften heute nur noch d~rch Zufall erhalten sind. Landwirte, welche ihre Flächen noch herkömmlich bewirtschaften, arbeiten unrentabel, da die Preise fürdie erzielten E rnren in keinem Verhältnis zu dem eingebrachten ArbeJts- und Kapitalaufwand stehen. Landwirte, die, aus welcher Motivation auch immer ihre Flächen so bewirtschaften, daß sie den "Naturhaushalt als Lebensgrundlage des Mens,chen langfristig sichern" (Bundesnaturschurzgesctz § 1), bekommen für diese gesellschaftsrelevantge Leistung mehr emmal eme Aufwandsentschädigung, geschweige denn eine angemessene Bezahlung.
. Das Vorbereitungs-Team hatte deshalh auch einen Resolutions-Entwurf entwickelt, derdie be1den h1erfür z uständigen Bundesminister auf diesen Mißstand aufmerksam machen so llte Den Exkur~ionsteilnehmern erschien dieser erste Entwurf zu zaghaft. Zahlreiche mündlich; und schnftiiche Bekundungen führten dazu, daß während der Exkursionen ein völlig neuer Text entwickelt und den Te1lnehmern zur Unterschrift vorgelegt wurde. Diese Resolution wurde nach der Tagung an die beiden Hauptadressaten, dem Bundesminister für Ernährun Landwirtschaft und Fo~sten und dem Bundesminister für Umwelt und Atomenergie geschick~: Außerdem gmg Sie an d1e Presse, den Hessischen Minister für Umwelt und Energie, den Deutschen Na~urschutznng, den Oberbürgermeister der Stadt Wetz lar, den Landrat des Lahn-Dillkreises (die be1den Letzten als Gastgeber für unsere Tagung) und an einige weitere Adressen.
Anschrift des Verfassers: Wieland Sehnedler Wiesenstraße 2 D-6334 Aßler-Bechlingen
520
Tuexenia 7: 521. Göttingen 1987
Niederschrift über die ordentliche Jahresversammlung 1987 am 20. August in Kiel
Die Jahreshauptversammlung beginnt um 11.00 Uhr. Anwesend sind etwa 180 Mitglieder.
1. Jahresbericht Prof. H. DIERSCHKE berichtet kurz über einige allgemein interessierende Punkte: . -Der Mitgliederbestand beträgt 1231, das sind 58 mehr als vor einem Jahr. 88 M!tghcder
· stammen aus dem Ausland. . - Tuexenia 6 wurde im Herbst 1986 verschickt. Tuexenia 7 ist im Druck. Durch em neues
(etwas kostspieligeres) Druckverfahren erscheint der_ Band in einer ansprechend eren Form. Aus Kostengründen soll die bisherige Verpackung beibehalten werd en, auch wenn es In den vergangenen Jahren einige (wenige) Reklamanonen gegeben hat .
- 1986 fanden in Göttingen zwei Arbeitskurse statt . . . Am pflanzensoziologischen Kurs nahmen 22, am ö~ologischen Kurs I~."r 9 Personen r_CJ I.
-Die in Wetzlar beschlossene Zulassungsregelung fur Exkursionen wahrend der Jah tes tagungen hat sich bewährt. Für Kiel konnten aJle Mitglieder akzeptiert werd en, dt e tn Wetzlar nicht teilgenommen haben (bei insgesamt 261 Anmeldungen).
2. Kassenbericht Der Kassenwart C. PEPPLER erläutert kurz den Kassenstand zum Jahresende 1986 : Bestand Ende 1985 34.419,41 DM Einnahmen 1986
Mitgliedsbeiträge und Spenden Druckkostenerstattung für Tuexenia 6 VerkaufTuexenia Zinsen
Ausgaben 1986 Druckkosten Tuexenia 6 Büromaterial und Porto Sonstiges
Bestand Ende 1986
37.363,63 DM 1.957,50 DM 1.800,00 DM 1.168,27 DM
29.218,72 DM 3.753,15 DM 1.368 00 DM
+42.289,40 DM 76.708,81 DM
- 34.339 87 DM +42 .368,94 DM
Der Jahresbeitrag bleibt in alter Höhe (30 DM, Studenten 20 DM) bestehen.
3. Entlastung des Vorstandes Auf Antrag von Prof. WAGNER, Salzburg wird d er Vorstand hei 3 Enthaltungen o hne Gegenstimme entlastet.
4. Verschiedenes Die Jahrestagung 1988 findet vom 10. bis 12. 6. in Sitten (Wallis/Schweiz) stal't. Di e Tagllng 1989 wird voraussich tlich in Münster stattfinden . Erste Vorgespräc he für eine mögli che Tagung in der DDR sind positiv verlaufen.
Die Jahresversammlung schl ießt um 11.30 Uhr.
gez. A. Vogel H. Dierschke
Die Exkursionen führten an 3Vz Tagen in zah lreiche interessa nte Gebiete Schlcswig-Holstcins. Dank _vieler ( II · I) 0 · d 1··· 1 J· · ß· E" f · I gu t ·I· KenntniS sehr zum l~ rfo l g vora emJungcr. rgamsatorenun ~ u,rer,u Jcmilgro cm ' J crunc c - ·
beitrugen, wurde es für alle Teilnehmer eine reichhaltige, sehr anregende Tagung. . . . 1
. Herrn Prof. Dr. K. DlERSSEN und seinen za hlreichen Mitarbeitern an di eser Stelle noch cinnl:t l sc 11
herzlichen Dank! 521
Tierarztliche Praxis
VOLUME 38 {JAN - DEC - 2018}
ISSN NO: 0303-6286
Page No : 19