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Page 1: technica 01/2012

CHF 12.– 1.2012www.technica-online.ch

www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

HochdruckkühlungErhöhte Produktivität beim Drehen

Verzugsarmes Schweissen

TITELBILDSTORY

Werkzeug-

maschinen

Hochgeschwindigkeits-

bearbeitung

Seite 23

Kooperierende und selbstdefinierendeSysteme: Der derzeit grössten Versuchzum Einsatz von Schwarmintelligenz in

MaterialflusssteuerungMessevorschau AMBIn den BRIC-Staaten sind oft einfachereMaschinen gefragt. Das ist ein wachsen-des Marktpotenzial, welches Maschinen-

Okuma-Maschinen stecken voller Tech-nologien, die eine effiziente, sichere so-wie ressourcenschonende Fertigung er-

Präzisionsbearbeitung20 27 51

Page 2: technica 01/2012

Das DMG/MORI SEIKI Top-Event

mit über 70 Hightech-Maschinen und 9 exklusiven Technologieseminaren

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag: 9.00 bis 17.00 Uhr

Samstag: 9.00 bis 15.00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

5 Weltpremieren

XXL-Maschinen für die Großteile-Komplettbearbeitung im Drehen und Fräsen

LifeCycle Service: Produktivität maximieren, Lebenszyklus verlängern

GILDEMEISTER energy solutions: Zuverlässig Energie selbst erzeugen, speichern und anwenden

Über 5.000 Kunden und 3.500 Unternehmen

DECKEL MAHO PFRONTEN DECKEL MAHO-Straße 1, D-87459 Pfronten

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7. bis 11. Februar 2012

Einladung zur DECKEL MAHOHausausstellung in Pfronten

Page 3: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 EDITORIAL 1

Es kann doch nicht sein, dass plötzlichalles wirtschaftlich schief laufen soll, nurweil die USA und ein paar europäischeStaaten ihre Budgetdefizite nicht imGriff haben. Das war doch überhauptnicht anders, als die Wirtschaft nochboomte. Der Verdacht liegt deshalb na-he, dass die Eurokrise mindestens so

stark ein Fall für die Psychologen wie für die Wirt-schaftswissenschaftler sein müsste. DieFragestellung für die Psychologie könnte zum Bei-spiel lauten: «Wie bekämpft man Massenhysterienunter Börsenhändlern, Politikern und anderenOpinionleadern?» Für die Ökonomen bleibt dannimmer noch die Frage, wie man Staatsdefizitesaniert, ohne gleichzeitig die eigene Wirtschaft zuTode zu besteuern.Sehen wir die trübe Situation einmal etwas Positi-ver. Das Gros der anstehenden Weltprobleme ruftlaut nach technischen Lösungen: Klimawandel,Energieversorgung, Ernährung, Abfallentsorgung,Trinkwasserversorgung, Verstädterung, Verkehrs-kollaps, Fossilenergiesubstitution – die Liste liessesich beliebig verlängern. Die Lösung dieser Fragenwird die Wirtschaft noch über Jahrzehnte ankur-beln.Auch aus diesen Gründen können wir davon aus-gehen, dass es sich bei der momentanen Wirt-schaftsflaute eher um eine «Konjunkturdelle» alsum eine echte Wirtschaftskrise handelt. Die Wirt-schaft wird wieder wachsen, sobald die richtigen

«Kopf hoch» als Maxime

Leute glauben, dass die Eurokrise gelöst sei. Wennsie dann tatsächlich gelöst ist – umso besser.Was zeichnet den weitsichtigen Manager aus? DieFähigkeit agil auf hereinbrechende Krisen reagierenzu können oder die Fähigkeit die Chancen aus demnächsten Aufschwung für den eigenen Betrieb zusehen? Eigentlich sollten beide Denkweisen voraus-gesetzt werden können, aber der Schwerpunktmüsste eher bei der zweiten liegen – oder?Diese Denkweisen kann man beeinflussen – zumBeispiel über die Regelung bezüglich Bonus undAbgangsentschädigung. Da sind die Aktionäre undihre Verwaltungsräte gefragt.Anders gesagt: Für das langfristige Überleben istdas Meistern der aktuellen Krise «nur» eine Voraus-setzung, aber keine Erfolgsgarantie. Für den nach-haltigen Erfolg braucht es gute staatliche Randbe-dingungen, qualifizierte Mitarbeiter, hocheffizienteProduktionsmittel zu finanzierbaren Investitionszin-sen und die richtigen Technologiepartner. Es gibtwohl wenige Standorte auf der Welt, an denen dieGesamtheit dieser Voraussetzungen besser erfülltsind, als bei uns. Zusätzlich braucht es dann «nur»noch den strategisch geschickten «Leithammel»,der die Zukunftschancen sieht und packt und sichnicht von kurzfristigen Bonusdüften auf falschePfade locken lässt.

Martin Gysi

Wem das Wasser biszum Hals steht, der sollte den Kopf

nicht hängen lassen.(unbekannt)

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3 Editorial

4 Nachrichten

8 Märkte und Unternehmen – Besucherrekord am Innovation Day – Von der Schiene in die Industrie – Die Zukunft der Metallzerspanung

12 Brennpunkt Die Schutzzäune fallen und die Industrie- roboter werden immer mehr zum «Kollegen»

FACHMESSEN

Euromold 15 In der Bewährungsprobe

Euromold läuft Gefahr, ihren Status alsWelt-Leitmesse aufs Spiel zu setzen.

Easyfairs Maintenance 17 Tour durch die Instandhaltung

«Wir erwarten, dass die Messe ein Besu-chermagnet wird», sagt Christian Rudin

Easyfairs Automation 18 Komplette Fabrik aufgebaut

Ein hautnahes Beispiel für eine schlanke,kosteneffiziente Produktion in der Halle

AMB 20 Es muss nicht immer Hightech sein

Midtech bietet Marktchancen inBRIC-Staaten

FACHBERICHTE

Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 23 Mehr Präzision und Oberflächengüte

HSC-Bearbeitungszentren für den Werk-zeug- und Formenbau

25 Mit Hochdruck zu mehr DurchsatzIntelligente Hochdruckkühlung erhöht dieProduktivität beim Drehen

27 Intelligenter fertigenTechnologien für eine effizientere, sicheresowie ressourcenschonende Fertigung

Fügen – Trennen – Formen 29 Präziser dank Elektronenstrahl

Minimale Wärmeeinflusszonen und gerin-ger Verzug dank Schweissen mit Elektro-nenstrahl

31 Mit Ultraschall-Litzen sicher schweissenTelsonic präsentiert neue PowerWheel-Technologie in modularer Maschine

27 Kantenbearbeitung veredelt PlatinenStahlhändler bietet Blechanarbeitung mithöherer Qualität

Automations- und Antriebstechnik 34 Mehr Produkte, Service und Globalität

Was bedeutet die Übernahme von Baldordurch ABB für die Kunden? Ein Interview

36 Einkabeltechnologie reduziert KostenBeckhoffs neue Servomotoren brauchenkeine zusätzliche Feedbackleitung

37 Dynamisierung einer flexiblen ProduktionSchenker Storen erhöht Ausstoss mit Lö-sungen von Parkem

39 Stückzahl mehr als verdoppeltIntelligente Förderkette vermeiden Leer-fahrten und sparen so Zeit und Geld

40 Industrieroboter auf dem ZukunftsprungRoboterhersteller müssen die richtige Ver-marktungstrategie finden. Kuka zeigts.

Zulieferindustrie 42 Randschichthärten in der Antriebstechnik

Gezielte Wärmebehandlung für spezielleAnforderungen

45 Modifiziertes Polyamid Faigles optimierter Werkstoff für Gleitleis-ten halten höchste Druckbelastung stand

46 Mein Handy ist auch ein RohstofflagerRecycling von seltenen Metallen ist wichtigfür die Zukunftstechnologien

Messtechnik + Sensorik 47 Lichtschranken ohne Reflektor

Neue optoelektronische Sensoren kommenohne separate Reflektoren aus

2 INHALTSVERZEICHNIS 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Roboter nehmen heute Aufgaben wahr,die ihnen vor Kurzem niemand zutraute. Unddie Mensch-Roboter-Kooperation – und damitder Roboter als Arbeitskollege – ist auch schonRealität. Wohin geht die weitere Entwicklungund welchen Einfluss haben die Serviceroboter?

Kollege Roboter12Mit dem Elektronenstrahl kann hohe

Energie gezielt in ein Werkstück eingebrachtwerden. Das führt zu vielen Vorteilen, die beimSchweissen einen markanten Gewinn bedeutenkönnen. Denn die Wärmeeinflusszonen sindminimal, der Verzug gering.

Schweissen29Seit Jahresbeginn ist die Baldor Electric

Company nun auch offiziell ein Bestandteilder ABB. Was bedeutet dieser Zusammenschlussfür die bisherigen Kunden beider Firmen?technica sprach mit dem zuständigen ABB-Geschäftsbereichsleiter Thomas Stäuble.

Antriebstechnik34

BRENN PUNKT

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VERBÄNDE UNDORGANISATIONEN

SVBF – Planung und Produktion 49 Editorial

Green-Logistik

50 Innovationen säen und Erfolg erntenDie Logistikbranche wächst gegen denstarken Franken an

51 Von den Ameisen lernenMaterialflusssteuerung durch kooperierndeund selbstdefinierende Systeme

OSEC – Export Forum 53 Geschäftschancen bei Sportanlässen

Die OSEC unterstützt KMU beimMarkteintritt in Russland

54 Produkte

56 Lieferantenverzeichnis

61 Technica RapportStudium der Energie- und Umwelttechnik

62 TrendbarometerIst die Industrieautomation am Scheide-weg? Eine Studie wird beantwortet

63 Agenda

64 In dieser Ausgabe/Impressum

US3 TechniKnacknuss/Vorschau

Die Oberflächen von Antriebskompo-nenten sind meist hohen mechanischenBeanspruchungen und hohem Verschleiss aus-gesetzt. Das Randschichthärten bietet hiereine Lösung, denn es gibt der Oberfläche einehohe Härte, das Innere bleibt aber zäh.

Wärmebehandlung42 Das Fokusthema in dieser Ausgabe istIndustrial Handling. Die entsprechen-den Artikel sind über das ganze Heftverteilt und im Inhaltsverzeichnis grüngekennzeichnet. Einer davon ist derBrennpunkt-Artikel, der sich mit derZukunft der Industrieroboter befasst.

Das Fokusthema:

Industrial

Handling

Unabhängig von der Branche,in der sie zur Anwendungkommt: Die Baureihe der Mik-ron HSM LP Hochgeschwindig-keits-Bearbeitungszentren bie-tet stets höchste Präzision.

Ab Seite 23

Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentren

ZUM TITELBILD:

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 INHALTSVERZEICHNIS 3

©2012 National Instruments. Alle Rechte vorbehalten. LabVIEW,National Instruments, NI und ni.com sind Warenzeichen von

National Instruments. Andere erwähnte Produkt- und Firmennamensind Warenzeichen oder Handelsbezeichnungen der jeweiligen

Unternehmen. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

National Instruments Switzerland Corp.

Austin, Zweigniederlassung EnnetbadenSonnenbergstraße 53 • 5408 EnnetbadenTel.: +41 56 2005151 • Fax: +41 56 2005155

ni.com/switzerland • [email protected]

Agenda und Anmeldung unter:

ni.com/switzerland/nidays

056 2005151

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15. Technologie- und

Expertenkongress zur Mess-

und Automatisierungstechnik

■ Etwa 50 Technologie- und Anwender-vorträge

■ Praxisnahes Workshopangebot

■ Kongressbegleitende Fachausstellung

■ Ausbildner- und Dozententag

■ Kostenlose Prüfung zum zertifizierten NI-LabVIEW-Entwickler (CLAD)

6. März 2012, Swissôtel Zürich

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4 NACHRICHTEN 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Die Frauenfelder Böni & Co. AG übernahm zum1.1.2012 die zuletzt in Waldstatt domizilierteBerger Klebe GmbH und fusionierte mit dieser.Damit verstärkt Böni die bestehende Kompe-tenz im Konfektionieren von auf Rollengewickelten Materialien und gewinnt dasGeschäftsfeld Klebetechnik neu hinzu. Das vor14 Jahren gegründete Kleinunternehmen Ber-ger Klebe GmbH geriet durch seinen wachsen-den Erfolg personell und administrativ an seineGrenzen. Mit der Fusion kann es sich in derbreiteren Organisation und komfortablerenInfrastruktur von Böni jetzt weiterentwickeln.Pepe Berger begleitet sein Unternehmen nachFrauenfeld und steht der Kundschaft weiter-hin, fortan bei Böni, als Klebespezialist zurVerfügung.Die Berger Klebe GmbH hat sich seit ihrerGründung 1997 zu einer ersten Adresse entwi-ckelt, wann immer es um Klebetechnik geht.Nebst Produkten wie Standard- und Hochleis-tungs-Klebbänder oder selbstklebende Stanz-teile bietet sie vor allem Problemlösungen anfür den Fahrzeugbau, die Maschinenindustrie,den Bau und das Druckereigewerbe.Die Böni & Co. AG, Frauenfeld, ist ein 1919 ge-gründetes, ISO-zertifiziertes Handelsunterneh-men, das heute spezialisiert ist auf den Ver-trieb und die Konfektionierung von techni-schen Produkten, vornehmlich für Bau und In-dustrie. Das Unternehmen gehört zur Janico-Holding AG der Familie Böni und verfolgt seitJahren eine sanfte aber kontinuierliche Wachs-tumspolitik.Mit Berger bestehen schon länger solide Ge-schäftsbeziehungen. Ein noch engerer Schul-terschluss bot sich deshalb an. Seit dem 1. Ja-nuar 2012 operiert die neue Firma unter demNamen Böni & Co. AG ab deren Standort Frau-enfeld. Gleichzeitig wird das bisherige Berger-Domizil in Waldstatt aufgehoben. Die etablier-ten Marken Berkle, Silvertape, Silveradhesivesund EasyClic bleiben natürlich bestehen, eben-so die Fachkompetenz von Pepe Berger.

www.boni.chwww.bergerklebegmbh.ch

Berger Klebe undBöni fusionieren

Böni & Co. AG – noch mehr Kompetenz im Konfek-tionieren von auf Rollen gewickelten Materialien.

Die Faszination der Robotertechnik live erleben.Dazu bietet die Inhouse-Show der RobotecSolutions AG vom 2. bis 4. Februar 2012 anihrem Firmenstandort in Seon Gelegenheit.Von Beratung, Planung und Entwicklung überBau, Programmierung, Inbetriebnahme undSchulung bis hin zu Serviceeinsätzen, dies undvieles mehr bietet die Robotec Solutions AG an.Anhand vieler Praxisbeispiele werden an diesenTagen auf 1200 m2 Fläche robotergestützteAutomationslösungen in Aktion, die Robotec-Dienstleistungen rund um die Robotik und einbreites Produkte-Portfolio von Fanuc Roboticsgezeigt.Die Faszination der Robotertechnik live erleben:Alle Interessenten sind herzlich eingeladen,Robotec Solutions AG anfangs Februar an derSeetalstrasse 2 in 5703 Seon zu besuchen.Öffnungszeiten der Inhouse-Show 2012:Donnerstag, 2., bis Samstag, 4. Februar 2012,jeweils von 10 bis 17 Uhr.

www.robotec-ag.com

Robotec lädt zur Inhouse-Show nach Seon

Robotertechnik live erleben, das kannman an der Inhouse-Show der RobotecSolutions AG.

Stephan Klezar.

Parker Hannifin Schweiz ernennt StephanKlezar (43) als neuen Sales Manager für denBereich Automation. In dieser Funktionübernimmt er die Leitung des Verkaufs-teams für die Schweiz und Liechtenstein.Herr Klezar bringt viel Erfahrung aus seinervorherigen Tätigkeit bei der Baumer Gruppemit. Er war als Marketing & Sales Managerder weltweit tätigen Division Process Instru-mentation direkt für die Verkaufsförderungund Leitung der Sales-Teams verantwortlichund konnte sich gleichzeitig ein grossestechnisches Wissen in den Bereichen indust-rielle Automation und Prozesstechnik an-eignen.

www.parker.com

Parker Hannifin verstärktAutomations-Team

Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 hatdie Schaeffler Technologies GmbH &Co. KG ihren Namen in SchaefflerTechnologies AG & Co. KG geändert.Die Rechtsidentität der Gesellschaftändert sich dabei nicht, sondernlediglich der Firmenname. Die Na-mensänderung ist eine notwendigeKonsequenz aus dem Formwechselder Schaeffler GmbH in eine Aktien-gesellschaft.Die Schaeffler Gruppe mit denMarken INA, LuK und FAG ist in derSchweiz durch die Hydrel GmbH inRomanshorn vertreten.

www.hydrel.ch

Schaeffler Technolo-gies GmbH & Co. KGwird AG & Co. KG Dassault Systèmes (DS) hat mit Andreas Barth

einen neuen Managing Director EuroCentralernannt und erweitert u.a. die bisherigeGeschäftsleitung der Dassault Systemes DeutschlandGmbH. In seiner Funktion vertritt er die Geschäfts-tätigkeiten der Dassault Systemes DeutschlandGmbH in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Zu seinem Aufgabengebiet gehören im Wesentli-chen die Entwicklung der lokalen Präsenz undder Ausbau der Geschäftstätigkeit von DS inZentraleuropa über sämtliche Vertriebskanälehinweg.Vor seinem Wechsel zu DS leitete Andreas Barthden Bereich Manufacturing und Automotive beiSAP Deutschland und war gleichzeitig Mitgliedder Geschäftsführung des Unternehmens.

www.3ds.com

Dassault Systèmes:neue Führung für DACH-Region

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8001 Zürich

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Innovationen im FokusWillkommen auf den Weltleitmessen der Rohr-, Draht- und Kabelindustrie! Hier treffen Sie die internationale Fachwelt, die Spezia-listen, Innovatoren und Weltmarktführer der Branche. Und informieren Sie sich umfassend über den aktuellen Stand und die zukunftsweisenden Trends bei der Rohr-, Draht- und Kabelherstellung und -verarbeitung. 2012 im Fokus der wire: die Fastener und Spring-Making Technologie, modernste Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Federn und Befestigungselementen. Und im Fokus der Tube: Profiltechnologie, neueste OCTG-Entwicklungen, Kunststoffrohre und flexible Rohre.

Eine feste Größe in Ihrem Kalender – der Besuch der wire und Tube 2012 in Düsseldorf!

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www.travelxperts.ch

Nach einer mehr als zweijährigenPlanungsphase hat Hexagon Metro-logy in Wetzlar mit dem Bau einerneuen 10 Meter hohen Produktions-halle begonnen. In den letzten zweiJahren hat sich die Anzahl der inWetzlar produzierten Geräte verdop-pelt. Um der wachsenden Nachfrageweiterhin gerecht zu werden, hatman sich entschieden, die bestehen-de Produktionsfläche um 1500 Quad-ratmeter zu erweitern. In der neuenProduktionshalle werden Büroflä-chen auf zwei Etagen mit je 600 m2

untergebracht.«Hochgenaue Messtechnik kann nur

in einer sensitiven Umgebung herge-stellt werden und benötigt eine kons-tante Dauertemperatur», erwähntHolger Fritze. Aus diesem Grund be-findet sich auf der dritten Etage dieKlimaanlage. Sie sorgt dafür, dass dieHallentemperatur konstant auf 20 °C±0,1°C gehalten wird.Neben der Temperaturstabilität mussdas neue Gebäude schwingungsfreisein. Um dies zu gewährleisten, liegtdie Bodenplatte auf 130 Betonpfählenauf. Diese haben einen Durchmesservon 75 Zentimeter und sind biszu zehn Meter tief im Erdbodenverankert.In der neuen Halle werden unter an-derem die Leitz Koordinatenmessge-räte von Hexagon Metrology produ-ziert. Diese Messgeräte können eineHöhe von bis zu 10 Metern erreichenund sind speziell für grosse Werk-stücke wie Zahnräder ausgelegt.Die Fertigstellung der neuen Produkti-onshalle ist für die zweite Jahreshälfte2012 vorgesehen und wird dann derÖffentlichkeit vorgestellt.

www.leitz-metrology.comwww.hexagonmetrology.com

Neue Produktionshallefür Hexagon Metrology

Spatenstich bei Hexagon Metrology in Wetzlar.

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 NACHRICHTEN 5

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6 NACHRICHTEN 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Die von Walter Meier Fertigungslösungenzum ersten Mal organisierten CleanDays2011 fanden beim Fachpublikum regen An-klang, sodass die nächste Hausausstellung2012 zum Thema Reinigen bereits inPlanung ist.Den Besuchern wurde ein repräsentativerQuerschnitt der aktuellen industriellen Rei-nigungstechnik präsentiert. Es war auch ge-nügend Zeit, um individuelle Reinigungs-aufgaben mit Fachleuten im Ausstellungs-raum der Walter Meier zu besprechen. DieAnzahl der Neukontakte wertet Beat Hürst,Produktmanager Reinigungslösungen, alsebenso erfreulich wie das Interesse der Besu-cher an konkreten Reinigungsthemen. Fol-gende Reinigungssysteme konnten live inAktion begutachtet werden: eine automati-sierte Ultraschall-Reinigungslinie sowie

Kleingeräte für die Dampfstrahl- und Ultra-schallreinigung von Elma, die Korbwaschan-lage Elba von Mafac, die Reinigungsbad-überwachung Libelle und die Korbwasch-anlage EMS von BvL sowie die Spritzreini-gungsanlage W 80 AM von Render.

www.waltermeier.com

Erfolgreiche CleanDaysbei Walter Meier

Grosses Besucherinteresse an den ersten Clean Daysbei Walter Meier Fertigungslösungen.

Der Technologie- und Anwenderkongress«Virtuelle Instrumente in der Praxis» (VIP)von National Instruments rund Mess-, Auto-matisierungs- und Embedded-Anwendungenhat sich seit Jahren als einzigartige Wissens-plattform etabliert. Der Kongress bietetTechnologie- und Anwendervorträge miteinem breit gefächerten Themenangebot,praxisnahe Workshops sowie eine grosseFachausstellung mit Produktpartnern undSystemintegratoren.Ab sofort läuft der Call for Papers für den17. Technologie- und Anwenderkongress VIP2012, der am 24. und 25. Oktober 2012 wie-der im Veranstaltungsforum Fürstenfeld beiMünchen stattfinden wird. Anwender habendie Möglichkeit, ihre Lösungen mit Hard-und Software von National Instruments aufdem VIP-Kongress 2012 vorzustellen. VonProblem- und Lösungsbeschreibungen ausder computerbasierten Messtechnik, der In-dustrieautomatisierung und dem Automobil-bereich bis hin zu Projekten in Forschungund Lehre.Die interessantesten vom Kongresskomiteeausgewählten Einsendungen werden aufdem VIP-Kongress dem hoch qualifiziertenPublikum als Vortrag präsentiert und imbegleitenden Tagungsband zum Kongressveröffentlicht. Zudem prämiert das Kon-gresskomitee den interessantesten Beitragzum VIP-Kongress 2012 mit dem «Best PaperAward». Dem Gewinner winkt eine kosten-lose Teilnahme an der NIWeek 2013 inkl.Flugticket nach Austin, Texas.Die Kurzfassung des Beitrags (max. 1 DIN-A4-Seite bei Schriftgrösse 11 unter Angabevon Firmenname und -adresse sowie Auto-rendaten) mit kurzer Aufgaben- und Lö-sungsbeschreibung kann bis 13. April 2012an [email protected] geschickt werden.Einen detaillierten Rückblick zum VIP-Kon-gress 2011 sowie nähere Informationen zumCall for Papers VIP 2012 bietet die Website

ni.com/german/vip.ni.com/switzerland

Call for Papers fürden NI-VIP 2012

Ralph Gamper, langjähriges Mitglied des Direk-toriums der Phoenix Mecano AG und Geschäfts-führer der Phoenix Mecano Komponenten AG(Schweiz), bereitet seine Nachfolge vor. Deshalbtrat er per 31.12.2011 als Geschäftsführer derPhoenix Mecano Komponenten AG (Schweiz)zurück. Seinen Sitz im Verwaltungsrat derGesellschaft behält er weiterhin bei.Zum 31.05.2012 scheidet Ralph Gamper darüberhinaus aus dem Direktorium der Muttergesell-schaft, der Phoenix Mecano AG, aus. SeineFunktion in diesem Gremium übernimmtad interim der Direktionspräsident und COOder Gruppe, Dr. Rochus Kobler.

Ralph Gamper ist seit 1982 in der Phoenix Meca-no-Gruppe tätig und verantwortete massgeb-lich den überaus erfolgreichen Marktauftrittder Phoenix Mecano Komponenten AG als füh-render Zulieferer technischer Komponenten fürdie Industrie in der Schweiz. Er tritt auf eigenenWunsch von seinen Ämtern zurück und bleibtbis zum Erreichen seines vorzeitigen Ruhestan-des am 30.06.2013 im Rahmen einer Beratertä-tigkeit weiter bei der Phoenix Mecano-Gruppebeschäftigt.Die Geschäftsführung der Phoenix MecanoKomponenten AG übernehmen Michael Jahn(41) und Werner Schmid (40). Michael Jahn ist

seit zehn Jahren für das Unternehmen tätig undwar zuletzt in der Position des Gesamtvertriebs-leiters tätig. Werner Schmid ist ebenfalls seitzehn Jahren im Betrieb beschäftigt und führtezuletzt die Ressorts Finanzen und Personal.Phoenix Mecano bedauert den Entscheid vonRalph Gamper, ist jedoch zuversichtlich, dass mitden beiden erfahrenen Nachfolgern eine nach-haltig gute Lösung für die weitere Entwicklungdes Unternehmens gefunden werden konnte.

www.phoenix-mecano.com

Wachtablösung bei Phoenix Mecano

Das neue Occasions- und Mietcenter der LindeLansing Fördertechnik AG in Egerkingen.

Am 1. Dezember 2011 eröffnete das Unter-nehmen offiziell das neue Occasions- undMietcenter Linde Mittelland in Egerkingen.Die feierliche Eröffnung fand am Vormittagstatt. Unter der Anleitung von Gemeinde-präsidentin Johanna Bartholdi schnitten alleKunden gemeinsam mit den Mitarbeiterndes neuen Zentrums das rote Band durch.Am Nachmittag war dann «offene Türe» füralle Besucher und Interessenten. Auf über1500 m² hatten die Besucher die Möglich-keit, eine grosse Auswahl an Neu-, Occasi-ons- und Mietgeräten zu begutachten undLinde Mittelland zu feiern.«Der Umzug unseres Occasions- und Miet-centers von Dietlikon ins Logistikherz derSchweiz stellt einen wichtigen Schritt fürunser Unternehmen dar. Im wahrsten Sinnedes Wortes mittendrin sind wir so nochnäher bei unseren Kunden und können aufkurzfristige Anfragen noch besser reagie-ren. Wir freuen uns, dass so viele Kundenunserer Einladung zur heutigen Eröffnungs-feier gefolgt sind», sagte Urs Ritter, Ge-schäftsführer der Linde Lansing Fördertech-nik AG. «Mit unserem neuen Team vor Ortunter der Verantwortung von Thorsten Rei-gers, dem Leiter Occasion und Miete, freuenwir uns, unsere Kunden zu beraten, umjederzeit flexibel auf ihre Bedürfnisse einge-hen zu können.»

www.linde-lansing,ch

Linde kommt nachEgerkingen

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 NACHRICHTEN 7

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am MainTel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 [email protected] · www.metav.de

METAV201228. Februar – 3. März

Düsseldorf

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INTERMESS DÖRGELOH AG

Herr Martin Dörgelöh

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E-Mail: [email protected]

Internationale Messe fürFertigungstechnik und Automatisierung

Die Generalversammlung des Cecimo hat im November 2011 Carl MartinWelcker zum Generalkommissar für die EMO Hannover 2013 ernannt. DieEMO ist die weltweit grösste Messe für die Metallbearbeitung und geniesstinternational den Ruf als bedeutendste Veranstaltung der Werkzeugma-schinenindustrie. Die nächste EMO findet vom 16. bis 21. September 2013statt. Sie wird im Auftrag des Cecimo, des europäischen Werkzeugmaschi-nenverbands, vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe AG, Han-nover, organisiert.Welcker wird als EMO-Generalkommissar die Organisation der EMO Han-nover 2013 begleiten und die Promotionsaktivitäten für die Messe steuern.Hierzu zählen u. a. zahlreiche Pressekonferenzen in den wichtigsten Haupt-städten der Welt in den kommenden zwei Jahren. Der Generalkommissarberichtet der Cecimo-Generalversammlung über die Aktivitäten für die Or-ganisation der EMO.Generalkommissar Welcker ist überzeugt, dass die Messe 2013 wieder einErfolg wird: «Das Werkzeugmaschinengeschäft ist heute definitiv global.Durch den Aufbau der Industrie in vielen Schwellen- und Entwicklungslän-dern steigt die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen weltweit. Wir brau-chen ein globales Schaufenster für den globalisierten Markt. Die EMO istbestens dafür gerüstet, immer vielfältigere Erwartungen von Ausstellernund Besuchern zu erfüllen. 2013 wird die EMO wieder Treffpunkt für diegesamte Welt der Werkzeugmaschinen sein.» www.cecimo.eu

Martin Welcker wird EMO-Generalkommissar

Die Wärtsilä Schweiz AG, einer der grössten industriellen Arbeitgeberin Winterthur, unterzeichnete am 20. Dezember 2011 den Vertragzum Kauf eines Grundstücks von der Implenia. Das erworbene Grund-stück befindet sich in der Sulzer Allee 19 in Oberwinterthur und ist bis-lang von Implenia an die Wärtsilä Schweiz AG in Baurecht abgetretenworden.«Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Grundstück erwerben konnten.Damit kann Wärtsilä in der Schweiz seine Präsenz am Standort Winter-thur weiter ausbauen», sagt Martin Wernli, Präsident der WärtsiläSchweiz AG.Auf dem Grundstück steht das 1995 von Wärtsilä eingeweihte «DieselTechnology Centre», in dem Büros, Schulungsräume sowie der Test-motor RTX-4 und Komponentenprüfstände untergebracht sind.

www.wartsila.com

Wärtsilä erwirbt Grundstück des«Diesel Technology Centre»

Bei Lenze Bachofen AG hat Konrad Meier (45) seitdem 1. Januar 2012 die Geschäftsführung über-nommen und löst somit Heinz Knöpfel ab, derEnde April 2012 in den Ruhestand geht.Konrad Meier übernimmt die Gesamtleitung undwird für die strategische Ausrichtung der Firmamitverantwortlich sein. Er war langjähriger CEOder ATS Wickel- und Montagetechnik AG, diezur international bekannten ATS-Gruppe gehört.Er verfügt über eine fundierte Erfahrung imAnlagen- und Maschinenbau, kennt die Steue-

rungs- und Antriebstechnik bestens von der Anwenderseite her und hateinen MBA-Abschluss. Sein breites Wissen aus dem Anlagen- undMaschinenbau sieht Lenze Bachofen als Schlüssel zum Erfolg als Anbietervon Gesamtsystemlösungen.Für die Zukunft will das Unternehmen mit innovativen Produkten undGesamtsystemlösungen weitere Marktanteile erschliessen, teilt LenzeBachofen mit. Gesamtlösungen von der Steuerung bis zum Antrieb sollendabei im Mittelpunkt stehen. www.lenze-bachofen.ch

Lenze Bachofen mit neuem CEO

Konrad Meier

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8 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

bwohl der römische Dichter Juvenal mitseinem «Mens sana in corpore sano»nie sagen wollte, dass «ein gesunder

Geist einen gesunden Körper brauche», wird er oftso interpretiert. Er meinte allerdings, man solle umbeides bitten – bei den Göttern. Als Automatisie-rungsspezialist kann man diese gesunde Kombina-tion einmal jährlich auch anders bekommen. Beieinem Besuch in Frauenfeld am Innovation Day2011 von B&R. Rund 150 Kunden machten vondem Angebot denn auch Gebrauch, was ein neuerBesucherrekord bedeutete.In der ersten Tagesetappe bekamen die Teilnehmerbei einer Präsentation zu Beginn des Anlasses ei-nen Einblick in die wichtigsten Innovationen deskommenden Jahres, und sie konnten anschlies-send während der verschiedenen Workshops vonden B&R-Mitarbeitern das Leistungsspektrum derverschiedenen B&R-Produkte kennenlernen. Dabeiwurden die Kunden mit den Themen «Automation

OSoftware», «Technology Solutions» und «Compo-nent Integration» (u. a. Powerlinkgeräte sowieNetX-FDTDTM) vertraut gemacht und lernten denNutzen integrierter Sicherheitstechnik für den Ma-schinen- und Anlagenbau kennen.Bei der zweiten Tagesetappe konnten die Kundenin Zweierteams ihren Sportgeist unter Beweis stel-len. Badminton, Tischtennis und ein Würfelspielwaren die Disziplinen am sogenannten Swiss Oran-ge Cup. Man wurde gründlich verpflegt, Siegerpo-kale gab es auch und gleich auch eine Ankündi-gung für die Agenda: Denn der nächste InnovationDay sei bereits in Planung und werde am 23. No-vember 2012 auch unter einem besonderen Sternstehen: Die B&R Schweiz AG feiert dannihren 25. Geburtstag.

728 Servo-Antriebe in 400 µs synchronisiert. Nebendem Besucherrekord am Innovation Day in derSchweiz teilte B&R kürzlich auch einen Powerlink-

Rekord mit: und zwar bei der Synchronisierungvon Antrieben. Die neue sequenzielle Folienreck-maschine des deutschen Herstellers Brückner Ma-schinenbau GmbH & Co. KG mit Direktantrieb ar-beitet starr synchron mit 384 Modulen zu je zweiAntrieben. Über Powerlink erfolgt die vollständigeSynchronisierung der 728 Servo-Antriebe innerhalbvon 400 µs. Für Powerlink bedeutet dies eine neueBestmarke. Das vom österreichischen Automatisie-rungsanbieter entwickelte Powerlink ist ein indust-rielles Feldbus-System auf Ethernet-Basis. Seit 2001wurden nach Angabe der zuständigen Powerlink-Nutzerorganistation rund 500 000 Systeme instal-liert. (ea) ●

B&R Innovation Day 2011 in Frauenfeld und ein Powerlink-Rekord im Synchronisieren von Antrieben

Besucherrekord am Innovation DayDieser Mix hat es in sich: zuerst Workshops, dann Sport. Rund 150 Kunden wollten sich diese Kombination nicht entgehen

lassen und reisten nach Frauenfeld an den B&R Innovation Day. So kamen sie an Informationen über die neusten Technolo-

gien und Produkttrends und konnten nebenbei auch Erfahrungen austauschen und – mitunter sehr sportlich – das soziale

Netzwerk pflegen.

8500 Frauenfeld, 052 728 00 [email protected]

B&R INDUSTRIE-AUTOMATION

Die Siegerehrung der besten Sportteams am B&R Innovation Day 2011.(Bilder: B&R)

Mit rund 150 Teilnehmern verbuchte der Anlass einen neuen Besucherrekord.

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Page 11: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 9

m 1. Januar 2012 war es soweit:Das 106-jährige TraditionsunternehmenDeuta gründete die Deuta Controls.

Unerwartet kam für Marktkenner dieser Schrittnicht. Denn die robusten und zuverlässigen Kom-ponenten und Systeme von Deuta – im Einsatz vorallem in der Schienenverkehrstechnik – sind prä-destiniert für den Einsatz im Industriebereich, be-sonders dort, wo Anwendungen mit speziellen An-forderungen an Umweltbedingungen, Zuverlässig-keit und Sicherheit gefragt sind. Im Fokus hat dasneue Unternehmen mit Sitz in Bergisch Gladbachdeshalb Märkte wie die Industrieautomatisierung,Medizintechnik, den Anlagen-, Maschinen- oderFahrzeugbau, sowie die Gebäudetechnik undEnergiewirtschaft.Das Ziel von Deuta Controls ist dabei, Komponen-ten zu produzieren und zu qualifizieren, applikati-onsgerecht zu Systemen zusammenzufügen, undbei Bedarf bei den Kunden in Betrieb zu nehmen.Das «Deuta Controls»-Portfolio wird durch speziel-le Komponenten ergänzt, welche durch die Erstel-lung entsprechender Steuerungssoftware in die je-weilige Systemlösung integriert werden.

Enge Zusammenarbeit mit Deuta-Werke. Die engeZusammenarbeit von Deuta-Werke und DeutaControls – besonders in den Bereichen der Ferti-gung und Qualifizierung von Komponenten – wer-de der Garant sein für die Kunden, qualitativ hoch-

Awertige Produkte aus einem erfahrenen Umfeld zubekommen, teilt das Unternehmen mit. Personellwird die enge Kooperation unterstrichen durch dieErnennung des weiterhin aktiven technischen Ge-schäftsführers der Deuta-Werke Dr. Rudolf Ganzzum Geschäftsführer von Deuta Controls. Die Posi-tion des technischen Leiters wird durch Michael

Lehzen besetzt, der jahrelange einschlägige Erfah-rung aus dem Industriebereich mitbringt.Das Produktprogramm von Deuta Controls um-fasst unter anderem den «Float Commander»,eine frei programmierbare Steuerung, welchedurch Einsatz eines AMD-Fusion-Prozessors höchs-te Performance in Echtzeit-Betriebsystemen mit an-spruchsvoller Visualisierung kombiniert, robusteKomponenten für den Einsatz im erweiterten Tem-peraturbereich von –40 °C bis +70 °C; sowie Pro-dukte für den Ex-Bereich. Eine weitere Innovationist die patentierte IconTrust-Technologie und derenErweiterung SelectTrust für sichere Bedien- undAnzeigeeinheiten (HMI).

Lösungen als Kernkompetenz. Die Hauptkompe-tenz von Deuta Controls liegt in der Entwicklungund Implementierung kundenspezifischer Lösun-gen, von der Anforderungsanalyse bis zur Inbe-triebnahme der schlüsselfertigen Applikationslö-sung beim Kunden. Die Anpassung von Hard- undSoftwarekomponenten an spezifische Anforderun-gen stehen bei Deuta Controls im Mittelpunkt undbieten dem Kunden so ein Produkt, das weit überStandardlösungen hinausgeht. ●

Tochterfirma für den Industriebereich: Deuta-Werke GmbH gründet Deuta Controls GmbH

Von der Schiene in die IndustrieIn der Schienenverkehrstechnik hat das Traditionsunternehmen Deuta einen hervorragenden Ruf: Robust und sicher sind ihre

Komponenten und Systeme. In den letzten Jahren nahmen deshalb auch die Anfragen aus der Industrie immer mehr zu. Nun

gründeten die Deuta-Werke eine Tochterfirma speziell für den Industriebereich.

D-51465 Bergisch GladbachTel. +49 (0) 2202 958 [email protected], www.deuta-controls.de

DEUTA CONTROLS GMBH

Ein Produkt der Deuta Controls: SelectTrust ist die weltweit erste Technologie, die eine nachweislich korrekte manuelle Eingabe von Informationen über einenTouchscreen sicherstellen kann. (Bilder: Deuta)

Michael Lehzen, Technischer Leiter, Deuta Controls:«Kunden sind immer häufiger auf der Suche nacheinem starken Partner, welcher die Erarbeitung undUmsetzung teils spezieller Lösungen übernimmt.»

Page 12: technica 01/2012

10 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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m Mittelpunkt der umfassend präsen-tierten zukunftsweisenden Werkzeugeund Technologien für die rotierende

Metallzerspanung standen dabei die Bearbeitungschwer zerspanbarer Werkstoffe, Lösungen fürkomplexe Bearbeitungsaufgaben sowie Dienstleis-tungen rund ums Werkzeug.Zu den wichtigsten Meilensteinen der Geschichteder Gühring (Schweiz) AG gehören seit der Grün-

Idung und Geschäftseröffnung in Rotkreuz im Jah-re 2011 die Lancierung des Gühring-SuperLineProgramms (2000) und des ExclusiveLine Pro-gramms (Microbohrer) (2003) auf dem SchweizerMarkt, der Übergang der Geschäftsleitung anMarkus Blum (2006), die Installation des erstenautomatischen Toolmanagement-Systems in derSchweiz (2008), der Ausbau des Reparaturservicesin der Schweiz (Nachschleifen und Beschichten)(2010) und schliesslich der Umzug auf den 1. De-zember 2011 in grössere Räumlichkeiten an derGrundstrasse 16 in 6343 Rotkreuz.Heute beschäftigt die Gühring (Schweiz) AG elfMitarbeiter, fünf davon im Aussendienst.

Zukunftslösungen. Zu den Zukunftslösungen derGühring (Schweiz) AG gehören unter anderem:• der RT 100 HF-Hochleistungsbohrer für die Bear-

beitung von hochfesten Werkstoffen und Son-derlegierungen;

• die neue Signum-Schicht mit extremer Härte;• das neue HMC Hydrodehnspannfutter für die

schnelle, präzise und direkte Spannung vonWerkzeugen mit Schaftdurchmessern kleiner als6 mm;

• neue Sonderwerkzeuglösungen, welche die Zahlder eingesetzten Werkzeuge z. B. bei der Zylin-derkopfbearbeitung erheblich reduzieren und da-mit für mehr Ausstoss bei gleicher Kapazität sor-gen;

• ein erweitertes RF 100-Hochleistungsfräser-Pro-gramm mit neuen Typen, insbesondere für dieBearbeitung von VA-Stählen und Aluminium;

• in erweitertes Gewindewerkzeugprogramm, ins-besondere für grosse Gewinde in der Energie-technik;

• die Erweiterung des Wechselplatten-BohrsystemsHT 800 WP bis Durchmessern von 40 mm;

• die Erweiterung des ExclusiveLine VHM-Kleinst-bohrer-Programms ab Durchmesser 0,5 mmohne bzw. 1,4 mm mit Innenkühlung;

• der Wechselplatten-Tieflochbohrer EB 800 mitPlatten und Führungsleisten mit vier anwen-dungsorientierten Beschichtungen.

Ein Dienstleistungspaket vom Nachschleifen undNachbeschichten bis hin zum kompletten Tool-Ma-nagement runden das Angebot des Werkzeugspe-zialisten Gühring ab. ●

20 Jahre Gühring (Schweiz) AG

Die Zukunft der MetallzerspanungDie Gühring (Schweiz) AG nahm ihren Geschäftsumzug und das 20-jährige Bestehen in der Schweiz zum Anlass, die Fachpres-

se zu einem informativen Open Office Apéro einzuladen.

6343 Rotkreuz, 041 798 20 [email protected], www.guehring.ch

GÜHRING (SCHWEIZ) AG

Gühring (Schweiz) AG steht für Dienstleistungen auseiner Hand.

Alles geordnet mit dem Gühring Werkzeug-Ausga-besystem. (Bilder: zvg)

Page 13: technica 01/2012

BRENN PUNKTt e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 11

©2012 National Instruments. Alle Rechte vorbehalten. National Instruments, NI und ni.com sind Marken von National Instruments.Andere erwähnte Produkt- und Firmennamen sind Marken oder Handelsbezeichnungen der jeweiligen Unternehmen. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

National Instruments Switzerland Corp. Austin,Zweigniederlassung EnnetbadenSonnenbergstraße 53 • 5408 EnnetbadenTel.: +41 56 2005151 • Fax: +41 56 2005155 ni.com/switzerland • [email protected]

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Page 14: technica 01/2012

BRENN PUNKT12

m es gleich vorwegzunehmen: Kli-schees bedient dieser Artikel nicht!Eher schon bricht er eine Lanze für die

breite Palette an Robotern, die mehr denn zu denwichtigsten Elementen für die Sicherung der wirt-schaftlichen Produktion, und damit der Wettbe-werbsfähigkeit sowie schliesslich der Arbeitsplätzein Produktion und Distribution mutieren. Doch derReihe nach. Fragte man bis vor wenigen Jahren dieHersteller von Robotern, so hörte man allenthalbendie Kunde, dass nach wie vor Automotive-Anwen-dungen das Geschäft bestimmen und somit auchdie Entwicklung neuer Roboter-Technologien. Dasssich parallel dazu viele Roboter, und egal, ob z. B.klassischer 6-Achsen-Industrieroboter, Scara-Robo-ter, Kartesischer oder Portal-Roboter, bereits insehr grosser Anzahl in den unterschiedlichsten In-dustriebereichen breit machten, wurde dabei

U

schlichtweg unterschlagen. Doch innerhalb kurzerZeit hat sich das grundsätzlich geändert, dennheute werken schon die Hälfte der Roboter allerCouleur in buchstäblich allen möglichen Branchenund Anwendungsbereichen. Daran haben vor al-lem die zumeist hoch kreativen Systemhäuser,sprich: die Systemintegratoren, die sich für die Lö-sung von Prozessschritten bis hin zu ganzen Pro-zessen den jeweils optimalen Roboter heraussu-chen und mit der erforderlichen Peripherie sowieder Software versehen, einen sehr grossen Anteil.In der Konsequenz führte und führt dies dazu,dass sich die meisten Hersteller von Industrie-Ro-botern auf die Entwicklung der Funktionalität, derIntegrations-Fähigkeit, und der Sicherheitsaspekteihrer Roboter konzentrieren, und bis auf wenigeAusnahmen den Systempartnern das weite Feldder anwendungsspezifischen Lösungen überlassen.

Roboter erobern neue Bereiche. Trotz der Fokussie-rung auf die Kernkompetenzen bleiben die Robo-ter-Hersteller bezüglich der Prozess-Kompetenz amBall, richten sich und ihre Produkte aber auch ent-sprechend der Anforderungen der mit Prozess-Kompetenz glänzenden Systempartner aus. Resul-tate wie deutlich mehr Leistung, mehr Dynamik,höhere Traglasten, kompaktere Abmessungen,mehr Steuerungs- und vor allem Software-Intelli-genz sowie eine Halbierung der Preise für einzelneRoboter sorgten und sorgen dafür, dass die Indust-rieroboter und deren Ableger nun auch für An-wendungen interessant wurden/sind, die lange alsnicht wirtschaftlich zu automatisieren galten. Aus-gehend von einfacher Automatisierung mittels Li-nearmodulen über Pick-and-Place- und Mehrach-sensysteme bis hin zu standardisierten Robotern inScara- oder Hexapod-Ausführung, werden jetzteinfache bis komplexe Funktionen automatisiert,um teure Produktionsmaschinen, Verpackungsan-lagen oder Kommissioniersysteme am besten rundum die Uhr werken zu lassen. So weit so gut undam Beispiel der Automatisierung von Werkzeug-maschinen wie CNC-Bearbeitungszentren heutetausendfach praktiziert. Gerade für einen an sichteuren Werkplatz wie die Schweiz ist die Beschi-ckung von Werkzeug- oder Produktionsmaschinen

per Roboter eine gute um nicht zu sagen die einzi-ge Möglichkeit, die Maschinen bis zu dreischichtigzu betreiben, um die Stückkosten für einzeln oderin Serie herzustellende Auftragsteile wettbewerbs-fähig gestalten zu können. Selbstredend gilt diesauch für andere Anwendungsbereiche, wie etwaSchleif-, Polier-, Prüf-, Montage-, Verpackungs-,Kommissionier- und Palettieraufgaben, die per Ro-boter zu rationalisieren sind, um die Wirtschaftlich-keit zu erhöhen. Wenn der geneigte Leser nun der

Roboter als Effizienz- und Produktivitätsbausteine

E D G A R G R U N D L E R

Der neue Mit-Arbeiterund «Kollege»: Mr. RoboterAm Anfang der Anwendung von Industrierobotern standen die Automobilindustrie

und deren Zulieferer. Schweissen, Lackieren, Handhaben von Blechteilen, später dann

die Montage von Baugruppen und schliesslich die Fahrzeug- Bestückung mit Batte-

rien und Reifen. Doch dieses Bild stimmt längst nicht mehr, denn Automotive-Anwen-

dungen stellen in der Praxis nur noch einen Teil der Nutzungsmöglichkeiten dar.

Sukzessive erobern sich Roboter neue Bereiche und nehmen heute Aufgaben wahr,

die ihnen bis vor Kurzem niemand zutraute. Doch wohin geht die Reise?

Der Fräsroboter RX170 hsm(high speed machining)von Stäuble. (Bild: Stäuble)

So stellte man sich schon lange denIndustrieroboter der Zukunft vor:menschenähnlich, leicht, äusserst agilund «harmlos». Im Bild der mobileKleinteil-Montageroboter FRIDA (Fle-xible Robot Industrial Dual Arm – fle-xibler zweiarmiger Industrieroboter)von ABB. (Bild: ABB)

Page 15: technica 01/2012

BRENN PUNKT 13

Ansicht ist, dass dies ja wohl alles soweit bekanntund heute selbst in KMUs schon öfters realisiert ist,dann ist das zwar durchaus richtig. Jedoch zeigtein Blick in die Werkhallen von Schweizer Betrie-ben - also von potenziellen Roboter-Anwendern -,dass es noch sehr viel zu tun gibt, bzw. dass vieleBetriebe aller Grössenordnungen die grossenChancen, die sich durch konsequente Roboter-Au-tomation ergeben, in der Praxis noch nicht nutzen!Szenenwechsel zum Service-Roboter. Das neue

Schlagwort für die Roboter-Automatisierung deranderen Art lautet Service-Robotik! Was darunterzu verstehen ist, versuchen solche höchst unter-schiedlichen Anwendungen wie Roboter als auto-nome Begleiter und Informationsgeber in öffentli-chen Einrichtungen, Roboter als Krankenhaus- undPflegediensthelfer, oder mobile Roboterzellen fürden flexiblen Einsatz in Produktionshallen darzu-stellen. Da muss die Frage nach der Definition «Ro-boter» erlaubt sein. Ist ein Serviceroboter, der de-mente Patienten mit solchen Dingen wie Geträn-ken versorgt, wirklich ein Roboter, oder eben nurein Transportgerät mit Zusatzfunktion? Versuchenwir es einmal andersherum: Allein der «Griff in dieKiste» zum Handhaben verschiedener Teile, diewiederum verschiedenen Maschinen oder Prozess-/Funktionsstationen zugeführt werden müssen,macht deutlich, dass hier zwar ein grosses Nut-zungs-Potenzial vorherrscht, dass es sich hier aberauch um äusserst komplexe Aufgabenstellungenhandelt. Der Roboter selbst wird dabei zum Statis-ten, denn jetzt geht es um flexible Greifsysteme,um Vision- und/oder Kamera- sowie um 3D-Bild-verarbeitungs- und Hochleistungs-Steuerungstech-nik sowie um Hochleistungs-Software.Der Roboter und seine Steuerung sowie die Basis-software müssen zur Integration - vereinfacht aus-gedrückt – nur genügend Intelligenz bereitstellen.Ist dann alles aufgebaut und programmiert, muss«nur» noch eine Schutzumhausung angebrachtwerden, und dann kann es losgehen. Womit wirbei einem zentralen Problem des Betreibens vonRobotersystemen angelangt wären, nämlich beider Frage, wie Mensch und Roboter prozessflexibelund betriebssicher wirklich Hand in Hand arbeitenkönnen.Viele Entwicklungen von Hochschul-Instituten, For-schungslabors sowie Roboter- und Steuerungs-/Re-gelungstechnik-Herstellern befassen sich aus un-terschiedlichsten Sichtweisen mit der Thematik, dieunter dem Begriff «Sicherheitsgerichtete Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK)» – auch Mensch-Ro-boter- Kooperation genannt – in der Normen-Grundlage ISO 10218-1 ausformuliert ist.

Mensch-Roboter-Kooperation. Diese enthält Sicher-heitsanforderungen für Industrieroboter, damit derMensch und der Roboter in einem festgelegten Ar-beitsraum ohne räumliche Trennung durch Schutz-zäune oder Lichtgitter zusammen arbeiten können.Das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik undAutomatisierung IPA in Stuttgart zählt hierbei zuden aktivsten Forschungseinrichtungen und siehtein enormes Potenzial, das durch die Normierungzugänglich wurde: «MRK erlaubt es, die Stärkenvon Mensch und Roboter zu kombinieren und sobisher nicht wirtschaftlich rationalisierbare Prozessezu automatisieren.Der Mensch besitzt höchste kognitive Fähigkeiten,ist kreativ und kann sich schnell komplexen Situati-onen anpassen. Roboter hingegen besitzen eineermüdungslose, reproduzierbare Wiederholgenau-

igkeit auch bei hohen Traglasten. Durch eine abge-stimmte Zusammenarbeit lassen sich die Arbeits-plätze ergonomischer gestalten und die Kostensenken, nämlich durch einen im Gesamtergebnishöheren Automatisierungsgrad», so Martin HägeleIPA-Abteilungsleiter Robotersysteme.Nah an der Praxis arbeitet in diesem Zusammen-hang auch das Deutsche Zentrum für Luft- undRaumfahrt e. V. DLR, das sich auf dem Gebiet dersicheren MRK als weltweit führend sieht. Zum Bei-spiel wurden dort erstmals biomechanisch-medizi-nische Verletzungsuntersuchungen durchgeführt;dies mit dem klaren Ziel, ähnlich der Automobilin-dustrie ein «standardisiertes Crashtestverfahren fürRoboter» zu entwickeln.Weitere Entwicklungen des DLR, und dem industri-ellen Partner KUKA, betreffen das Thema Leicht-bauroboter (LBR), die schon so weit gediehen sind,dass die Forschungswelt und auch die Industrieüber ein standardisiertes Produkt verfügen kön-nen. Im Übrigen gewinnt das Thema Leichtbauauch in ganz anderer Hinsicht Bedeutung, nämlichbei der Bearbeitung von Werkstücken und Bautei-len aus CFK oder auch aus Honeycomb-Materiali-en. Herkömmliche Bearbeitungszentren sind dafürnur bedingt geeignet, weshalb der Einsatz von Ro-botern propagiert wird. Zur CFK-Bearbeitung brau-chen die Anwender schnelle und reproduzierbarpräzise sowie leicht bedienbare und vor allem auchflexible Maschinen. Mit dem komplett neu entwi-ckelten Fräsroboter RX170 hsm (high speed machi-ning) stösst der Roboter-Hersteller Stäubli exakt in

Wie können Mensch und Roboter pro-zessflexibel und betriebssicher zusam-men arbeiten? (Bild: Schunk)

Page 16: technica 01/2012

diese Lücke und kann im Bereich CFK-Bearbeitungbereits grosse Erfolge vermelden.

Emanzipation des «Nicht-Automotiv-Roboters». Zu-sammenfassend ist festzuhalten, dass sich die aufdie Industrieroboter bezogene Technik von der Au-tomotive- und damit von einer gewissen Konzepti-ons-Abhängigkeit emanzipiert hat. Die Roboter-

Hersteller setzen in ihren Entwicklungen strikt aufnoch mehr Anwendungs-, Einsatz- und Nutzungs-Flexibilität und das tut den Geräten sichtlich gut.Zumal der Anteil an Roboterverkäufen in Nicht-Au-tomotiv-Bereiche beständig zunimmt und dies erstrecht für die Zukunft zu erwarten ist. Schliesslichstehen die Zeichen für die Roboter- und überhauptfür die Automationstechnik-Hersteller auch des-

halb recht gut, weil der hungrige IndustrierieseChina nun ebenfalls nach Automation in Gestaltvon Robotertechnik giert und im Jahr 2010 exakt171% mehr Roboter bestellte als im Vorjahr, näm-lich ganze 14978 Stück. Damit haben die Chine-sen Deutschland bereits überholt, wenn auch einGrossteil der nach China gelieferten Roboter in dieWerkhallen der deutschen Automobil-Herstellerund deren dort ansässigen Zulieferern gelangte.Da sich die chinesischen Mitarbeiter immer weni-ger mit dem vorherrschenden Lohniveau und nochweniger mit den Arbeitsbedingungen zufriedengeben, bleibt auch hier die Automatisierung alseinziger Ausweg, um die Produktivität zu bewah-ren und die Rentabilität zu sichern. Wie sich dieBilder jetzt schon gleichen! ●

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BRENN PUNKT14 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Beschickungsroboter an einemHermle-Bearbeitungszenter.

(Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG)

Page 17: technica 01/2012

Euromold 2011in der Bewährungsphase

it der nunmehr 18. Euromold Weltmesse für Werkzeug-und Formenbau, Design und Produktentwicklung, dievon Anbeginn in Frankfurt durchgeführt wird, setzteder Veranstalter Demat GmbH in diesem Fachmesseseg-

ment auch im Jahr 2011 einmal mehr Massstäbe. Mit knapp 58 000Fachbesuchern aus 97 Ländern ist nicht nur ein deutliches Besucher-plus (4,8 %) zu verzeichnen, sondern mit einem Zuwachs der Besu-cherländer um 12,8 % erhielt auch die Internationalität einen ordent-lichen Schub. Nicht zuletzt unterstreicht der Anteil an ausländischenBesuchern von 36,4 % die grosse Bedeutung der Euromold als inter-nationale Leitmesse für die besagte Prozesskette von der Entwicklungbis zur Serie. So weit so gut. Doch es muss die Frage erlaubt sein, wie

sich die Euromold künftig entwickeln wird, denn der Veranstalter De-mat begibt sich seit einiger Zeit auf internationalen Expansionskursund will mit der ArabiaMold in Sharjah/UAE, der Euromold Brasil inJoinville/SC, einem Euromold-Pavillon auf der japanischen Intermoldin Oska, der chinesischen AsiaMold in Guangzhou, der AfriMold in Jo-hannesburg, der AmeriMold in Detroit, der Rosmould in Moskau undschliesslich der DieMould India in Mumbai ein Netz um die Welt span-nen. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Es gilt aber ver-stärkt einem wichtigen Aspekt Beachtung zu schenken, nämlich, obmit dem Export des Messekonzepts, in Bezug auf die «Mutter» Euro-mold in Frankfurt, nicht ein Erosionsprozess verbunden ist. Denn derErfolg eben der Frankfurter Euromold als Weltmesse lebt doch vor al-lem von der bis dato hohen ausländischen Aussteller- und Fachbesu-

M

Messenachschau Euromold: von der Entwicklung bis zur Serie

E D G A R G R U N D L E R

Die Idee ist bestechend: Eine interdisziplinäre Fachmesse stellt die gesamte Prozesskette von der Produktentwicklung

über das Prototyping sowie den Werkzeug- und Formenbau bis hin zur Serienfähigkeit der Produktionstools dar.

Mit der Internationalisierung des Konzepts der Euromold läuft diese jedoch Gefahr, ihren Status als Welt-Leitmesse aufs

Spiel zu setzen. Die Zukunftsdevise sollte deshalb eher lauten: Schuster bleib bei deinen Leisten!

Formeinsätze aus Dimacer können dank derLeitfähigkeit des Materials kostengünstig imErodierverfahren gefertigt werden. (Bild: Leroxid)

FACHMESSEN

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Euromold ● FACHMESSEN 15

Page 18: technica 01/2012

16 FACHMESSEN ● Euromold 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

cher-Akzeptanz. Damit der kritischen Bemerkun-gen aber noch nicht genug. Denn gerade die Be-teiligung ausländischer und hier vor allem asiati-scher Unternehmen wirft weitere Fragen zurkünftigen Ausrichtung der Euromold auf.

Quo vadis Euromold? Nichts gegen asiatische Wett-bewerber, aber sind einige Hundert in Sonderschau-und Gastländerbereichen zusammengepferchte Zu-lieferer von zumindest zum Teil weniger anspruchs-vollen technischen Produkten wirklich eine Berei-cherung der Euromold im Sinne der besagten Pro-zesskettendarstellung? Das darf mit Fug und Rechtbezweifelt werden und hat im Übrigen schon dazugeführt, dass sich so mancher etablierte Ausstellerfragt, ob das überhaupt noch seine Messe ist?Bleibt zu wünschen, dass die Verantwortlichen er-kennen, dass sich hier ein Konfliktpotenzial aufbaut.Wir von der technica-Redaktion jedenfalls legen denFokus unserer Berichterstattung ganz bewusst aufdie Kernthemen Rapid-Technologien sowie Werk-zeug- und Formenbau und allem, was dazu gehört,nämlich z. B. Werkstoffe, Sinter-Technologien, Fräs-maschinen, Mess- und Prüftechnik.

Leroxid und die leitfähige Hochleistungskeramik.Erodierbare Keramik oder genauer leitfähige Hoch-leistungskeramik ist die Domäne des jungen Unter-nehmens Leroxid in D-Hochdorf. Mit dem ProduktDimacer wurde jetzt eine verschleissfeste Keramikvorgestellt, die sich durch Draht- und Senkerodie-ren hochpräzise bearbeiten lässt. Damit ist es jetztmöglich, empfindliche Spritzgiesswerkzeuge undDruckgussformen mit speziellen Keramikeinsätzenauszurüsten, die bei der Verarbeitung hochabrasi-ver Werkstoffe wie GFK, MIM (Metalle), CIM (Ke-ramiken) nicht mehr so schnell verschleissen. Das-selbe gilt für Extrusionsdüsen sowie für Schneid-stempel zum Stanzen von Kupfer- oder Platinble-chen. Mit dieser Entwicklung hat Leroxid auch diemit ausgewiesenen Fachleuten besetzte Jury desEuromold-Award 2011 überzeugt und diese be-gehrte Auszeichnung gewonnen!

www.leroxid.de

EOS und das Lasersintern. Lasersintern gewinntpermanent neue Anhänger, was nicht zuletzt aufdie erweiterten Möglichkeiten, die sich durch neue

oder alternative Werkstoffe ergeben, zurückzufüh-ren ist. EOS in D-München zählt hier internationalzu den Marktführern und hat nicht nur die Hard-und Software für Lasersinteranlagen im Programm,sondern auch diverse unterschiedliche Materialienfür individuell angepasste Produktlösungen. Mitdem vielseitig einsetzbaren, transluzenten Poly-amidpolymer PrimePart Plus (PA2221) scheint ingleich mehreren Bereichen der Polymer-Entwick-lung ein Durchbruch gelungen zu sein. Denn zumeinen zeichnet sich PA2221 durch hervorragendemechanische Eigenschaften und zum anderendurch eine hohe Auffrischrate von etwa 30 %Neupulver (im Vergleich zu etwa 50 % bei konven-tionellen Polyamidpolymeren), wodurch sich derMaterialverbrauch erheblich reduziert. Es fällt fastnur noch halb so viel «Altpulver» an als bisher undder Produktionsprozess wird insgesamt effizienter.

www.eos.infoVertretung Schweiz: www.springmann.ch

Zimmermanns leistungsstarke Portalfräsmaschine.Der Hang zu Integral-/Grossteilen in vielen Berei-chen führt in der Praxis dazu, dass entweder sehrgrosse Werkzeuge und Formen benötigt werden,oder dass viele Teile komplett aus dem Vollen ge-arbeitet werden müssen. Dem Trend folgend hatZimmermann, D-Denkendorf, eine neue Portalfräs-maschine entwickelt, die mit bis zu 40 000 mm inder X-, 6000 mm in der Y- und 3000 mm in derZ-Achse wahrhaft eine neue Dimension darstellt. InPortalbauweise sehr stabil und hochsteif ausge-führt, lassen sich mit der Portalfräsmaschine FZ 33sowohl Verbundwerkstoffe als auch Leichtmetallesowie Stahl- oder Gussteile effizient bearbeiten. Jenach Anforderung kann der Kunde die Maschinemit verschiedenen Fräsköpfen ausrüsten, die sichdurch hohe Drehmomente und hohe Rotationsge-schwindigkeiten (bis 360 °/s) in den Achsen A undC auszeichnen.

www.f-zimmermann.comVertrieb Schweiz: www.styrotec.de

Messen mit Zeiss. Zur Prüfung komplexer Kleinteilehat Zeiss, D-Oberkochen, mit dem röntgenstrahl-basierten Koordinatenmessgerät Metrotom 800ein optimales Messsystem im Portfolio. Die CT-Koordinatenmesstechnik eignet sich besonders für

3D-Messungen und Strukturprüfungen an an-spruchsvollen Bauteilen aus Kunstsoffen, Verbund-werkstoffen oder auch Keramik. Mithilfe der Met-rotomografie® – einer Kombination aus Metrologieund Tomografie – sind sowohl dimensionelle Mes-sungen an der Geometrie als auch die Prüfunginnerer Strukturen an Werkstücken bis zu einerGrösse von 150 mm durchzuführen. Dabei erzeugtder kleine Brennfleck der Röntgenquelle am Detek-tor gestochen scharfe Projektionsbilder, und diehohe physikalische Auflösung des Röntgendetek-tors von rund 3 Millionen Pixeln führt zu einer sehrhohen Detailerkennbarkeit.

www.zeiss.ch

Portable Messarme von Hexagon. Mit portablenMessarmen lassen sich auch an grossen Werkstü-cken, Bauteilen oder Korpussen komplexe Messun-gen mit hoher Genauigkeit durchführen. Insofernbefindet sich Hexagon Metrology, CH-Renens, injeder Hinsicht auf der (prozess)sicheren Seite, denndas Portfolio der Gruppe bietet sowohl hochwer-tige Messsysteme für verschiedenste Anwendun-gen als auch ein Programm an mobilen Mess-armen. Mit dem Romer Absolute Arm steht für dasportable Messen ein sehr genaues Koordinaten-messgerät zur Verfügung, das bislang als einzigeseinen Absolut-Drehgeber aufweist. Damit lassensich viele Messungen deutlich vereinfachen. Dennmittels dieser Technologie entfällt die bisher an al-len herkömmlichen Messarmen erforderliche Initia-lisierung der jeweils installierten Drehgeber. DerBediener schaltet das Messgerät an und beginntsofort mit den Messungen, womit ganze Messpro-zesse einfacher ablaufen können.

www.hexagonmetrology.ch

Gross, stabil, leistungsstark. Die Portal-fräsmaschine FZ33 von Zimmermann miteinem Arbeitsraum bis zu 40 m in derX-, 6 m in der Y- und 3 m in der Z-Achse.(Bild: Zimmermann)

Das röntgenstrahlbasierte KoordinatenmessgerätMetrotom 800 von Carl Zeiss für 3D-Messungen sowieMaterial- und Defektanalyse an komplexen Teilenaus Kunststoffen, Verbundwerkstoffen und Keramik.(Bild: Carl Zeiss)

Page 19: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Easyfairs Maintenance ● FACHMESSEN 17

hristian Rudin, Geschäftsführer derSchweizer Niederlassung von Easyfairs,ist sehr zufrieden mit den bisher mehr

als 80 Anmeldungen: «Wir erwarten, dass dieMesse ein echter Besuchermagnet wird.» Nebendem breiten Angebot zu Instandhaltung/Wartungund Facility Management präsentiert die Mainte-nance 2012 neu zusätzlich Trends, Produkte undDienstleistungen aus den Bereichen Industrielle IT-Lösungen und Produktionssicherheit, Schutz &Umwelttechnik. So erhalten Besucher einen kom-pletten Marktüberblick.

Geführte Messetour. Schnell können sich Besuchereinen Überblick zum Messegeschehen verschaffen:Die Maintenance Schweiz 2012 bietet an beidenMessetagen jeweils um 11 Uhr und um 15 Uhrzwei verschiedene, geführte Messerundgänge zufolgenden Schwerpunkten an:– Sicherheit in der Instandhaltung (Arbeitssicher-heit, Emission – Luft, Wasser und Lärm), Gefahr-gut, Produktions-Sicherheit, Schutzausrüstung undRisk Management )– IT-Werkzeuge (Betriebsmittelüberwachung, Con-dition Monitoring, Ersatzteilverwaltung, Fernwar-tung, Wartungsplanung)Je ein Tour Guide führt Gruppen von maximal 30Personen – ausgestattet mit Headsets – zu denwichtigsten Innovationen und Produkten des je-weiligen Themenbereichs einer Tour. An denbesuchten Ständen erhalten die Teilnehmer eineindividuelle Demonstration von je 15 Minuten. EinRundgang dauert insgesamt rund 1,5 Stunden.«Mit diesem Service wollen wir Besuchern eine

Cechte Hilfe bieten, sich in der Vielfalt der Ständeund Themen schnell zurechtzufinden», erläutertMaintenance-Projektleiterin und Easyfairs-Marke-tingleiterin Martina Hofmann. Die Vorteile für Aus-steller: «Sie erhalten in kurzer Zeit viele wertvolleKontakte und zusätzliche Aufmerksamkeit.» Anden geführten Touren können Besucher nur nachvorheriger Anmeldung teilnehmen.

Wer wird «Maintenance Manager of the Year»? Zuden Höhepunkten der Messe zählt die erstmaligeVerleihung des Titels «Maintenance Manager ofthe Year». Mit dieser Auszeichnung wollen die Ini-tiatoren des Awards – Messeveranstalter Easyfairsund der Branchenverband fmpro – besondere Leis-tungen in der Instandhaltung würdigen. «Derneue Wettbewerb ist eine gute Gelegenheit, dieArbeit des Maintenance Managers und seine Leis-tungen öffentlich darzustellen und einem breiterenPublikum bekannt zu machen», sagt Florian Felber,Geschäftsführer des Branchenverbands. Ziel sei es,die vielen existierenden Beispiele von «Best Practi-ce» aufzuzeigen, vor allem die Leute, die dahinter-stehen.Der Sieger erhält den Titel «Maintenance Managerof the year 2012» und gewinnt ein Preisgeld von500 Franken. Die Verleihung des Awards findet amzweiten Tag der Maintenance Schweiz 2012 in derMesse Zürich statt. Der Gewinner des Wettbe-werbs darf sein Konzept vor Publikum auf derMesse präsentieren und wird nominiert für denAward der EuroMaintenance EFNMS. Dazu wird erzur EuroMaintenance 2012 (14. bis 16. Mai 2012)nach Belgrad eingeladen.

Parcour und Lernshops. Rechts – links – geradeaus:Auf einem «Segway-Personal-Transporter» dasGleichgewicht zu halten, macht Anfängern ersteinmal Mühe. Und dann umso mehr Spass, wennsie merken, dass sich das elektrisch angetriebeneEinpersonen-Transportmittel mit nur zwei auf der-selben Achse liegenden Rädern ganz einfach mitleichten Körperbewegungen lenken lässt. Auf derMaintenance Schweiz 2012 hat die Firma SegwaySchweiz/Motion Tools GmbH einen Instandhalter-Parcours eingerichtet und heisst dort alle interes-sierten Besucher willkommen. Die Teilnahme andiesem Event ist ohne Anmeldung möglich. Jederkann seine Geschicklichkeit beweisen und einenGewinnerpreis holen. Auf der Messe werden auch wieder verschiedeneLernshops mit hochkarätigen Referaten und Vor-trägen angeboten – vom Navigationssystem imUmfeld der Instandhaltung bis hin zur Arbeitssi-cherheit: alles rund um das Themenspektrum vonFacility Management und Instandhaltung. (ea) ●

Easyfairs Maintenance am 8. und 9. Februar 2012 in der Messe Zürich, Halle 3

Tour durch die InstandhaltungDie Vorbereitungen für die 5. Maintenance Schweiz, die am 8.und 9. Februar 2012 in der Messe Zürich stattfinden wird, lau-

fen auf Hochtouren. Mehr als 80 Aussteller haben sich für diese Veranstaltung rund um die Schweizer Instandhaltungsbran-

che bereits angemeldet. Ein erweitertes Messekonzept soll den Besuchern noch vielfältigere Einblicke geben.

4058 Basel, 061 228 10 [email protected]/maintenance

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Page 20: technica 01/2012

18 FACHMESSEN ● Easyfairs Automation 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

um dritten Mal öffnet die Messe «Auto-mation Schweiz» im Januar ihre Tore.Messeleiter Christian Rudin vom Veran-

stalter easyFairs schürt die Erwartungen: «Die Au-tomation Schweiz wächst! Bereits jetzt haben über120 Firmen ihre Teilnahme zugesagt und es wer-den noch mehr.» Das heisst: Schon zum jetzigenZeitpunkt hat die Ausstellerzahl gegenüber derletzten Veranstaltung um 20 Prozent zugenom-men. Die junge Messe entwickelt sich zum natio-nalen Branchentreff und damit zu einer festenGrösse im Terminkalender aller wichtigen Unter-nehmen. «Neben der Integration der industriellenElektronik wird in dieser Ausgabe auch einSchwergewicht auf die Fertigungseinrichtung undAutomatisierung gelegt», kündigt Christian Rudinan und verspricht: «Die Automation Schweiz 2012wird ein Highlight in der Branche.» Dazu trägtnicht zuletzt eine komplette Fabrik bei, die in denEulachhallen aufgebaut wird, um am praktischenBeispiel die Vorteile einer schlanken Produktionaufzuzeigen.

Lean Production als Schlüssel zum Erfolg. WennUnternehmen angesichts des allgegenwärtigenKostendrucks noch schlanker und effizienter pro-duzieren müssen, kommen sie um das ThemaLean Production nicht mehr herum. Dass derAufbau von schlanken Strukturen entlang derWertschöpfungskette ein Schlüssel zum Erfolgist, will die Lean Factory Group an der Automa-tion Schweiz 2012 in Winterthur beweisen. Miteiner kompletten Fabriksimulation zeigt das Un-ternehmen zusammen mit namhaften Partnernaus der Automation und der Intralogistik prakti-kable Lösungen, die greifen sollen. Was dieskonkret heisst und wie Messebesucher profitie-ren können, erläutert Martin Willener, Präsidentder Lean Factory Group Schweiz: «Die Lean Fac-tory soll zeigen, wie Logistik und Produktionzusammenspielen. Es geht darum, Transport-wege zu verringern. Also die richtige Grösse in

Z

der richtigen Menge am richtigen Ort bereitzu-stellen. Dadurch steigert sich die Wettbewerbs-fähigkeit der Schweizer Industrie.»

Der Rahmen stimmt. Die Aussteller der kommen-den Automation Schweiz zählen zu den bekann-ten Branchengrössen. Einen Stand für das kom-mende Jahr gebucht haben unter anderem wie-der ABB, B & R, Beckhoff, Distrelec, Maxon,Phoenix Contact, Pilz, RS Components, Schnei-der Electric, Sigmatek, Wago und viele andere.Neben prominenten Austellern weist MesseleiterChristian Rudin auf das spannende Rahmenpro-gramm hin, das zusätzliche Gründe liefert, dieMesse nicht zu verpassen. Parallel zur Ausstel-

lung stehen auch kommendes Jahr wieder ver-schiedene Events auf dem Programm. Direkt inder Messehalle bietet die Automation Schweiz2012 kostenlose Seminare an. Teilnehmern wirdin branchenspezifischen Referaten und Präsenta-tionen der aktuelle Stand der Technik näherge-bracht. Mit diesen sogenannten Learn Shops bie-tet der Veranstalter einen fundierten Überblicküber neue Märkte, Trends und Innovationen derAutomationsbranche. ●

Schweizer Automatisierungstechnik am 25. und 26. Januar 2012 in den Eulachhallen Winterthur

Komplette Fabrik wird aufgebautMit einem Ausstellerrekord startet die Schweizerische Automationsbranche ins kommende Messejahr. Bereits im Januar wer-

den in Winterthur die neuesten Trends gezeigt. Im Mittelpunkt der Messe für Automation und Elektronik steht vom 25. bis

26. Januar 2012 eine komplette Fabrik als hautnahes Beispiel für eine schlanke, kosteneffiziente Produktion.

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Das Wichtigste in KürzeDatum: 25.–26. Januar 2012 Öffnungszeit: 9.00 Uhr bis 17.00 UhrOrt: Eulachhallen, WinterthurKosten: Die Messe ist bei Online- Registrierung kostenlos www.easyfairs.com

INFOS

Christian Rudin, Geschäftsführer easyFairs Schweiz:«Die Automation Schweiz 2012 wird ein Highlightin der Branche.» (Bilder: zvg)

Weil bei Automatisierung Sicherheit auf dem Spiel steht.Pilz Industrieelektronik GmbH, 5506 Mägenwil, 062 889 79 30, www.pilz.ch

Page 21: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 FACHMESSEN 19

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Bereits 16 % der deutschen Ma-schinen- und Anlagenbauer setzenbei der Programmierung ihrerSteuerungssysteme auf Automati-on Studio, so das Ergebnis einerkürzlich veröffentlichten Studievon ITQ in Kooperation mit Hoch-schulen und der FachzeitschriftComputer & AUTOMATION. So ar-beitet nahezu jeder sechste deut-sche Maschinenbauer mit demB & R Softwaretool. Heute ist nichtmehr die Hardware von Steuerun-gen das alleinige Entscheidungs-kriterium, sondern die Enginee-

ring-Umgebung der jeweiligen Hersteller spielt eine immer zentralere Rolle,lautet das Resümee der Untersuchung. Damit zeigt sich ein deutlicher Wan-del im Maschinen- und Anlagenbau, da vermehrt Unternehmen rein auf-grund der steigenden Komplexität der Aufgabenstellungen auf integrierteSoftware Entwicklungsumgebungen wie Automation Studio setzen.Unter den Befragten haben Kriterien wie eine intuitive Bedienung des Pro-gramms, die Software Qualitätssicherung und Portierbarkeit von existieren-der Software eine hohe Priorität. 92 % stellen klar die hohe Bedeutung derWiederverwendung bestehender Software heraus, da heute bereits ein sehrgrosser Teil des Firmen Know-hows in der entwickelten Software steckt.Effiziente und nachhaltige Entwicklung mit Automation Studio 4Mit der neuen Generation des Automation Studio 4 bietet B & R noch smar-tere Entwicklungsmethoden für den Maschinen- und Anlagenbau in einemvoll integrierten Tool. Paralleles Arbeiten an unterschiedlichen Aufgabenund die Untergliederung einzelner Projekte in Module erhöhen nicht nurdie Effizienz, sondern verkürzen auch die Time-to-Market. Die Wiederver-wendung der Software für nächste Maschinengenerationen gewährleistethöchste Investitionssicherheit. Stand I07

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In vielen Bereichen ist es erforderlich, Betriebszustände oder Störungen mit-tels eines optischen Signals anzuzeigen. Da nicht immer eine SPS oder Ma-schinensteuerung zur Verfügung steht, werden häufig PCs zur Steuerungund Überwachung der Anlagen eingesetzt. Beispielsweise bei Kassensyste-men oder Call Centern.Die optimale Lösung bietet das Anschlusselement mit USB-Schnittstelle, wel-ches für die Signalsäulenserien KombiSIGN 71 und Kompakt 71 erhältlich ist.Diese Innovation aus dem Hause WERMA wird direkt über den PC angesteu-ert und lässt sich daher schnell und einfach in Betrieb nehmen. Neben derAnsteuerung über eine DLL (Dynamic Link Library) kann das Element un-kompliziert per VCP-Ansteuerung (Virtual-COM-Port) in Betrieb genommenwerden. Eine Einbindung in die kundenspezifische Software ist somit prob-lemlos möglich.Es besteht die Möglichkeit pro PC bis zu fünf Signalsäulen mit maximal jefünf Signalelementen anzuschliessen. Dank der optimierten Elektronik kann

jede der Stufen blinkend oderpermanent angesteuert wer-den. So lassen sich mit nur ei-ner Signalsäule bis zu zehnverschiedene Betriebszustän-de signalisieren. Für das An-schlusselement mit USB-Schnittstelle wird weder eineseparate Stromversorgung,noch eine zusätzliche Hard-ware benötigt. Stand: I03

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Page 22: technica 01/2012

ass der Midtechbereich Potenzial birgt,zeigt eine vom Verein deutscher Werk-zeugmaschinenfabriken VDW in Auf-

trag gegebene Studie der UnternehmensberatungPricewaterhouseCoopers (PwC). Dass der deutscheWerkzeugmaschinenbau neben High-techmaschinen durchaus auch Serienprodukte imMidtechbereich zu bieten hat, wird die AMB Inter-nationale Ausstellung für Metallbearbeitung vom18. bis 22. September 2012 in Stuttgart zeigen.Angesichts der Zahlen könnte sich der deutscheWerkzeugmaschinenbau beruhigt zurücklehnen:

Dank der starken Nachfrage vor allem aus denSchwellenländern werde das Marktvolumen inWesteuropa, USA und den BRIC-Staaten im Jahr2015 voraussichtlich um die 68 Mrd. Euro betra-gen. Das ist mehr als das Doppelte des 2010erWertes. Dabei entfielen über die Hälfte des Wachs-tums allein auf China, wobei die Nachfrage nachHigh-End-Maschinen überproportional steigenwerde. Im Hightech-Segment würden die Umsatz-erlöse von derzeit knapp einer Mrd. Euro auf 2,6Mrd. Euro in 2015 zulegen. «Die deutschen Werk-zeugmaschinenhersteller sind bereits heute Tech-nologieführer und haben eine entsprechend gute

DWettbewerbsposition. Um sie zu halten, muss dieInternationalisierung jedoch weiter vorangetriebenwerden. Mit dem Export von Produkten allein wer-den sich die Wachstumschancen in den Schwellen-ländern nicht optimal ausschöpfen lassen», rätMartin Kapp, Vorsitzender des VDW.

Markterweiterung nach unten. Allerdings: «Das volleWachstumspotenzial der ‹Welt von morgen› wirdsich nur denjenigen Werkzeugmaschinenherstellerneröffnen, die vorausschauend auch das mittlereTechnologiesegment in den BRIC-Märkten adressie-

ren», heisst es eindeutig in der PwC-Studie. Eineweitere strategische Option, die sich aus der Befra-gung der VDE-Mitgliedsfirmen ergeben habe: «Diefür das mittlere Technologiesegment der BRIC-Märkte entwickelten Produkte können schliesslichfür den Export in den europäischen und US-ameri-kanischen Markt angepasst und dort zur ‹Markter-weiterung nach unten› genutzt werden.» Erkannthaben das die Unternehmen bereits, denn für diemeisten sei die Internationalisierung mit Abstanddas Thema Nummer eins in den nächsten Jahren.Erst mit deutlichem Abstand folgten Innovation undTechnologie sowie Kosten und Fachkräftemangel.

Doch wie steht es um den Midtechbereich imdeutschen Maschinenbau? Können die Deutschenauch einfach, oder muss immer das Ingenieursherzjubeln? Was ist überhaupt [Midtech]? PwC liefertdazu eine Matrix, die für die Merkmale Technolo-gie, Individualisierung, Automatisierung, Produkti-vität und Preis jeweils ein bis fünf Punkte vergibt.Aus der erzielten Punktezahl, die maximal 25 be-tragen kann, ergibt sich die Einordnung, wobeiPwC bis sieben Punkte den Lowtech und ab 17Punkte den Hightechbereich ansiedelt. Dazwischenliegen die Midtechmaschinen. Allerdings empfiehltPwC jetzt nicht durch die Bank allen Herstellernden Einstieg in den Midtechbereich. So heisst es:«Grösseren Unternehmen bietet die Internationali-sierung hingegen die Chance, neben dem High-tech- auch das Midtechsegment zu erschliessenund damit stärker am Wachstum zu partizipieren.Entsprechende Produkte lassen sich beispielsweisein den Schwellenländern lokal entwickeln und kos-tengünstig herstellen.»

Auch Konzentration auf Hightech kann sinnvollsein. Für kleinere Unternehmen, und davon gibt esim stark mittelständisch geprägten Werkzeugma-schinenbau recht viele, könne es sinnvoll sein,«sich als Nischenanbieter zu profilieren und konse-quent auf den Export von Hightech ‹Made in Ger-

AMB: Midtech bietet Marktchancen in BRIC-Staaten

Es muss nicht immer Hightech seinWer kundenspezifische Hightechprodukte für seine Fertigung braucht, wird vor allem in Europa fündig. Allerdings finden sich

boomende Volkswirtschaften heute vor allem in den Schwellenländern, allen voran in den BRIC-Staaten, also Brasilien, Russ-

land, Indien und China. Dort sind jedoch oft einfachere Maschinen gefragt. Ein wachsendes Marktpotenzial, das deutsche

aber auch schweizerische Maschinenbauer nicht vernachlässigen sollten.

In Hamburg entwickelt, in China nach hohen Qualitätsmassstäben gefertigt: Die MidtechschleifmaschineBlohm Orbit wird von Schleifring im mittleren Preissegment der kleinen bis mittelgrossen Flach- und Pro-filschleifmaschinen positioniert. (Bilder: Schleifring)

Peter Lütjens, Verkaufsleiter Körber Schleif-ring: «In Asien verschiebt sich der Marktaufgrund des noch hohen Anteils des Low-techbereichs derzeit stärker in RichtungMidtech als in Richtung Hightech.»

20 FACHMESSEN ● AMB 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Page 23: technica 01/2012

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many› zu setzen», empfiehlt Dr.Ralph Niederdrenk von PwC. Indieses Segment dürften dennauch einige der Schweizer Werk-zeugmaschinenbauer fallen.So sieht man das beispielsweiseauch bei der Röders GmbH,kleiner aber feiner Herstellervon Hochgeschwindigkeitsfräs-maschinen in Soltau. «Daherkonzentrieren wir uns auf be-stimmte Anwendungen und ver-suchen, für diese AnwendungenMaschinen mit höchstmöglicherLeistung und Effizienz anzubie-ten; insofern sind wir klar demHightechsegment zuzuordnen»,erklärt Geschäftsführer JürgenRöders. Das muss kein Nachteilsein, denn «die Konzentrationauf bestimmte Anwendungenmit hoher Leistung und Effizienzwird von den Märkten in eigent-lich allen Ländern honoriert.»Der Diplomingenieur sieht aber

durchaus den Trend zur Internationalisierung. So versuche man, «mit gutenPartnern in den BRIC-Ländern präsent zu sein, in China sogar mit einer eige-nen Tochtergesellschaft».Etwas anders sieht das bei der Emag Holding GmbH, Salach, aus. Zwar domi-niert auch dort der Anteil der Hightechmaschinen, den Geschäftsführer DieterKollmar mit 80 Prozent beziffert, aber immerhin ein Fünftel bewege sich imMidtechbereich. Dabei definiert Emag Midtech, wenn nur eine Technologiewie Drehen oder Fräsen eingesetzt werde und die Maschine einen hohenStandardisierungsgrad aufweise. Das treffe bei Emag auf die VL-Baureihe zu,die auch auf der AMB in Stuttgart zu sehen sein werde. Die VL 2 P ist einezweispindlige Vertikaldrehmaschine mit Pendeltechnik für Teile bis 100 mmDurchmesser. «Bei der VL 2 P steht klar die Reduzierung der Nebenzeiten imFokus.»

Die Anforderungen steigen. DerTrend gehe in Richtung Mid-und Hightechmaschinen, auch inden BRIC-Staaten, die derzeitnoch von den Lowtech-Maschi-nen dominiert würden, wo derAnteil der Midtechmaschinenaber stetig wachse. «Die Anfor-derungen an die Bauteilqualitätund die Produktivität nimmtweltweit zu, daher steigen auchdie Anforderungen an die Werk-zeugmaschinen.» Hinzu kämenverstärkt Peripherieprozesse wiebeispielsweise Automatisierung,Teilehandling oder Entgratopera-tionen. Kollmar: «Daher kannman durchaus von einem Trendin Richtung einfacher automati-sierter Fertigungssysteme spre-chen, wobei wir schon längereine Entwicklung weg von vollautomatisierten Fertigungssyste-men hin zu kleineren >>

Dieter Kollmar, Geschäftsführer Emag Hol-ding: «Man kann durchaus von einem Trendin Richtung einfacher automatisierter Fer-tigungssysteme sprechen, wobei wir schonlänger eine Entwicklung weg von vollauto-matisierten Fertigungssystemen hin zukleineren Fertigungszellen mit vereinfach-ter Automation beobachten.» (Bild: Emag)

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 AMB ● FACHMESSEN 21

Jürgen Röders, Geschäftsführer Röders:«Die Konzentration auf bestimmte Anwen-dungen mit hoher Leistung und Effizienzwird von den Märkten eigentlich in allenLändern honoriert.» (Bild: Röders)

Page 24: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 23

emeinsam mit der HSM 400 LP und der HSM 400U LPbilden die drei Typen eine Maschinenreihe, die sich durchdie bewährte Mikron HSM LP-Technologie von GF Agie-Charmilles auszeichnet.

Die neuen, grösseren Maschinen dürften für diverse Industrien, in de-nen eine hohe Präzision das A und O ist, grossen Anklang finden. Diedynamischen Bearbeitungszentren Mikron HSM 600 LP, 600U LP und800 LP eignen sich ideal für Freiformaluminiumteile oder auch für dieHerstellung komplexer Formen. Die überdurchschnittlichen Ruck- und

Beschleunigungsvermögen ermöglichen zwei Dinge: Einerseits erreichtdie Maschine tatsächlich die sehr hohen programmierten Vorschubge-schwindigkeiten beim Simultanbetrieb in der Serienfertigung, sodassdie Bearbeitungszeit und die Betriebskosten sinken. Andererseits gehtdie Maschine bei High-End-Formen überaus ruhig und hochpräzise zuWerke. Diese beeindruckenden Eigenschaften stellen einen Mehrwertfür Ihre Investition in eine GF AgieCharmilles Maschine dar, denn Auf-gaben lassen sich mit weniger Maschinen rasch, effizient und mit ho-her Qualität bewältigen.Mit der Mikron HSM 600 LP, der 600U LP und der 800 LP gewährleistetGF AgieCharmilles, dass die Qualität ganz vorn ansteht. Etwa in derProduktion von Stahlspritzgussformen für Präzisionsteile im Automobil-bau, zum Beispiel Optiken für neue hochentwickelte Autoscheinwerferoder Head-on-Displays zur Darstellung wichtiger Informationen für denFahrer, wo selbst kleinste Abweichungen in der Gussform >>

G

TITELBILDSTORY – HSC-Bearbeitungszentren für den Werkzeug- und Formenbau

Mehr Präzision und OberflächengüteUnabhängig von der Branche, in der sie zur Anwendung kommt: die Baureihe der Mikron

HSM LP Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentren bietet stets höchste Präzision. Die Typen

HSM 600 LP, HSM 600U LP und HSM 800 LP sind ideale Lösungen für die Hochgeschwindig-

keitsbearbeitung im Protoypenbau, im Formenbau und in der voll automatisierten Serienpro-

duktion von kleinen Stückzahlen. In diesen Bereichen sind Genauigkeit und Oberflächengüte

wichtige Erfolgsfaktoren

Automatisierung durch das Maschinenportal.

FACHBERICHTE

Page 25: technica 01/2012

Fertigungszellen mit vereinfachter Automation beobachten.» Man führe dasauf die immer grössere Variantenvielfalt und die damit verbundene Fertigungin kleineren Losgrössen zurück. Bei der Klein- und Mittelserienproduktion lies-sen sich nun mal einfacher automatisierte Maschinen flexibler auf die verschie-denen Werkstücke anpassen. Produziert würden alle Maschinen zentral in derWerkzeugmaschinenfabrik Zerbst, die Anpassungen an die individuellen Kun-denforderungen erfolgten aber neben Deutschland in den USA und in China.Auf etwa 10 Prozent des Umsatzes schätzt Peter Lütjens, Verkaufsleiter derKörber Schleifring GmbH in Hamburg, den Anteil der Midtechmaschinen aus

seinem Hause. Er sieht allerdings auch einen stark wachsenden Midtechmarktgerade in Asien: «Dort verschiebt sich der Markt aufgrund des noch hohenAnteils des Lowtechbereiches derzeit stärker in Richtung Midtech als in Rich-tung Hightech. In Europa ist Lowtech kaum noch vorhanden, hier wächst ent-sprechend eher der Hightechbereich.» Den Midtechbereich würden im Schleif-ring-Portfolio Maschinen wie die Flachschleifmaschine Blohm Orbit, die aufder AMB zu sehen sein soll, oder die Studer S20 und S30 sowie die Studer fa-voritCNC bedienen. «Das sind Maschinen, die nicht zusammen mit Verfah-renstechnologien verkauft werden», grenzt Lütjens ab. Auch bei den Schleif-ringunternehmen spiele die Internationalisierung eine grosse Rolle. «Dahersind wir auch in den BRIC-Staaten mit eigenen Niederlassungen aufgestellt, inChina sogar mit einer eigenen Produktion, wo ein grosser Teil unserer Mid-techmaschinen produziert wird.» ●

Die AMB 2012 zeigt vom 18. bis 22. September 2012 Hightechinnova-tionen und -weiterentwicklungen aus ihren Kernbereichen Werkzeug-maschinen und Präzisionswerkzeuge. Aber nicht nur, die Aussteller ha-ben für alle Fertigungsanforderungen Lösungen im Gepäck. Bereits heu-te, im Dezember 2011, haben sich über 1000 Aussteller angemeldet.Die 105 000 Bruttoquadratmeter des Messegeländes werden wiederkomplett ausgebucht sein. Neben neuesten Maschinen, Produkten undDienstleistungen aus der Zerspantechnik und der Präzisionswerkzeug-industrie findet der Fachbesucher auf der AMB 2012 Spannzeuge, CAD,CAM, CAE, Software, Schleifmaschinen, Werkstück- und Werkzeug-handhabung sowie Messtechnik. Erwartet werden rund 90 000 Interes-senten aus aller Welt.

Die AMB 2012 in Stuttgart

Typische Midtech-werkzeugmaschine:Die VL 2 P ist einezweispindlige Pendel-drehmaschine für dieKomplettbearbeitungvon Futterteilen in zweiAufspannungen, die sichdurch sehr schnelleWerkstückwechselzeitenauszeichnet.

(Bild: Emag)

22 FACHMESSEN ● AMB 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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Page 26: technica 01/2012

24 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

nicht hinnehmbar sind. Mit der Mikron HSM LPReihe lassen sich exakte Formen mit extrem hoherOberflächengüte herstellen, der Bedarf an manuel-ler Nacharbeit sinkt auf ein absolutes Minimum.

Grundlage für Präzision. Die neu entwickelten 3-und 5-Achsen HSM LP Bearbeitungszentren (LP =Linear Performance) bieten bei einer Vielzahl vonAnwendungen echte Vorteile durch ihre hohe Fes-tigkeit und robuste Konstruktion. Zwei Jahre nachder Lancierung der kleineren Maschinen, der HSM400(U) LP Reihe anlässlich der EMO 2009 in Mai-land, stellen wir nun eine durchdacht entwickelte,grössere Maschinenplattform vor: die Mikron HSM600 LP, die HSM 600U LP und die HSM 800 LP.Testanwender zeigten sich begeistert von der Leis-tungsfähigkeit der neuen Maschinen – ein Belegdafür, dass das Design der grösseren Maschinen-plattform hält, was es verspricht, und ebenso leis-tungsfähig ist wie das der kleineren Maschinen.Um diese neue Leistungsdimension zu erreichen,wurde das Konzept des Vormodells von Grund aufüberdacht. Demzufolge konnten nur wenige Kom-ponenten des Vorgängers für die neue HSM LPReihe übernommen werden. Ausserdem wurdedas Herz der Werkzeugmaschine vollkommen neukonzipiert, um die Festigkeit zu verbessern undeine erheblich höhere Werkstückpräzision zu errei-chen. Die neuen Maschinen haben zwar nach wievor kompakte Abmessungen, wiegen aber auf-grund des extrem robusten Polymer-Sockels6800 kg ohne Gussformen und Gehäuse, bezie-hungsweise rund 11 000 kg komplett.

Präziser Materialabtrag. Die Mikron HSM LP Reiheschlägt in punkto präzisem Materialabtrag ein neu-es Kapitel auf. Die exakte Einhaltung des angege-benen Werkzeugwegs, selbst bei hohen Vorschub-geschwindigkeiten, entscheidet letztlich über dieOberflächengüte konkaver und konvexer Flächen.Für viele Kunden ist daher die Frästextur – oder ge-nauer gesagt, die nicht vorhandene Frästextur –am Werkstück eines der wichtigsten Leistungs-merkmale einer GF AgieCharmilles Maschine. Dabei hoher Achsenvorschubgeschwindigkeit mit derZeit in den Antriebsgruppen viel Wärme entsteht,verfügt die Mikron HSM/XSM LP Reihe über einausgeklügeltes Wärmemanagementsystem. Jedelineare Achse und die Dreh-Schwenkeinheit verfü-gen über eigene Kühlkreise, die sicherstellen, dassWärme systematisch von der Maschine abgeleitetwird und sich nicht in der Maschine verteilt. DasErgebnis: Eine geometrische Stabilität, die eine ext-rem hohe Wiederholbarkeit der Bewegungsfüh-rung garantiert. Die Mikron HSM 600 LP, 600U LPund 800 LP setzen in beiderlei Hinsicht neue Mass-stäbe.

Intelligent Tool Measurement. Mit der intelligentenWerkzeugvermessung (ITM) ist GF AgieCharmillesein Durchbruch gelungen. Das System löst ein Pro-blem, das Hersteller von Präzisionsteilen seit Lan-

gem ärgert: fehlerhaftes Laden von kleinen Werk-zeugen und Fehler in der 3D-Geometrie durch un-genaue Vermessung dieser Werkzeuge. Mit ITMwird die gesamte Werkzeugspitze bis zu 12 mmDurchmesser mit Bildsensoren erfasst. Die digitalerfasste Werkzeuggeometrie wird digital gesäubertund mit einer Spezial-Software vermessen, waswiederholbare Werkzeugvermessungen auf einerMikron Maschine im ?m-Bereich und unter den inBetrieben üblichen Bedingungen ermöglicht. Umdie Zeiten für Hilfsprozesse zu verkürzen, könnenKunden auf integrierte Automationslösungen fürdie autonome Produktion oder auf umfassendeAutomationslösungen für die Multiprozess-Ferti-gung vertrauen. Für die Mikron HSM Reihe sindmehrere Automationsoptionen erhältlich, darunterLösungen wie die Mikron Palettenmagazine mit

System 3R- und Erowa-Schnittstellen zur roboter-unterstützten Handhabung einzelner loser Teile mitKameralokalisierung.

Die intelligente Maschine. Im modernen Motor-sport können die Fahrzeuge nur dann ihr optima-les Leistungspotenzial auf die Strecke bringen,wenn der Fahrer die elektronischen Unterstüt-zungssysteme aktiviert. Ganz ähnlich entfaltenauch die Bearbeitungszentren der Mikron HSM LPReihe ihre optimale Leistung erst mit der elektroni-schen Software-Unterstützung in Form des paten-tierten intelligenten Smart-Machine-Moduls OSS(Operator Support System).Geleitet durch die intuitive Benutzerführung, hatder Maschinenbediener die volle Kontrolle undkann so die Stückkosten der gefertigten Werkstü-cke beeinflussen. Antriebs- und Steuerparameterkönnen vom Bediener überschrieben werden. Aufdiese Weise kann der Kunde die Maschine fürhochproduktives Geschwindigkeitsmanagement,eine hohe Oberflächengüte oder eine absolut kon-turtreue Verfolgung einsetzen. Die gewünschtenZiele lassen sich je nach konkreter Aufgabe schnel-ler und zuverlässiger erreichen.

Customer Services. Produktivität, Verfügbarkeit derAusrüstung und kontinuierliche Verbesserungen –alles entscheidende Faktoren für jedes Unterneh-men. Im Rahmen des Pakets an Customer Servicesbieten wir Ihnen Support über den gesamten Le-benszyklus, zugeschnitten auf Ihre ganz besonde-ren Bedürfnisse, die bei allem, was wir tun, stetsim Mittelpunkt stehen.GF AgieCharmilles Customer Services bieten dreiSupport-Stufen: Der Operations Support bietet diegesamte Palette an Original-Verschleissteilen undzertifizierten Verbrauchsmaterialien, darunterDrähte, Filter, Elektroden, Harz und vieles mehr.Der Machine Support umfasst sämtliche Serviceswie Ersatzteile, technischen Support und vorsorgli-che Wartungsleistungen. Der Business Supportstellt geschäftliche Lösungen nach Mass für diespeziellen Bedürfnisse des jeweiligen Kunden be-reit. ●

Die Grundmaschine der Mikron HSM-LP-Reihe.

Simultane Titanzerspanung mit hoher Abtragsleis-tung.

6616 Losone, 091 806 90 [email protected], www.gfac.ch

AGIE CHARMILLES SALES LTD.

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 25

ie Hochdruckkühlung verbessert dieSpankontrolle beträchtlich, erlaubtmannlose Arbeitsprozesse sowie höhe-

re Geschwindigkeiten und ermöglicht eine um50 Prozent längere Standzeit – selbst beimSchrupp- und Feindrehen von schwierigen Werk-stoffen aus der Luft- und Raumfahrt wie Titan oderwarmfesten Superlegierungen (HRSAs).Beim Hochleistungs-Drehen schwer zerspanbarerLegierungen für Luft- und Raumfahrt reicht esnicht aus, den Bearbeitungsbereich einfach mitKühlmittel zu fluten. Aufgrund ihrer hohen Festig-keit und geringen Wärmeleitfähigkeit sind bei derBearbeitung dieser Werkstoffe Temperaturen vonbis zu 1000 Grad Celsius normal. Dabei konzent-riert sich die Hitze auf eine kleine Kontaktzonezwischen Span und Spanfläche – die Kontaktflächeist für gewöhnlich halb so gross wie bei Stahl. Da-durch kann hier eine unmittelbare Verdampfungstattfinden, die dann zur Bildung einer Dampf-druckzone führt und so den Kühlmittelzufluss zurSchneidkante verhindert.Abhilfe schafft hier eine Düse, mit deren HilfeKühlmittel effizient da aufgebracht werden kann,wo es benötigt wird. Dank dieses Verfahrens kön-nen Kühlmittel die Temperaturentstehung und-verteilung bei der Zerspanung ebenso wie dasFormen und Brechen der Späne sowie den Werk-zeugverschleiss beeinflussen.

DSchnelle Amortisation. Viele Maschinen sind be-reits so ausgerüstet, dass sie Kühlmittel einsetzenkönnen: Die meisten modernen CNC-Maschinenhaben Kühlmittelzuführungen bei einem Druckvon bis zu 70 bar, entweder optional oder alsStandard. Zudem verfügen viele Maschinen überein passendes Werkzeughaltersystem. Ziel ist es,diese Kapazitäten effizienter zu nutzen, um opti-male Schnittzeiten zu erreichen – also einekontinuierliche Bearbeitungsgeschwindigkeit statteiner überhöhten Geschwindigkeit mit zahlreichenUnterbrechungen. Richtig eingesetzt amortisierensich die Systeme bereits innerhalb weniger Mo-nate.Die besten Hochdruckkühlmittel-Systeme bieteneine optimierte Kombination aus dem richtigenDruck, einem angemessenen Kühlmitteldurchsatzund einer entsprechend angepassten Düsenöff-nung für das Kühlmittel. Das zugrunde liegendePrinzip ist hier, die Menge des Kühlmittels zu redu-zieren, damit sich seine Geschwindigkeit in der Dü-se und damit auch die Austrittsgeschwindigkeit er-höht. Um Luft- und Raumfahrt-Werkstoffe zu dre-hen und dabei einen Hochdruck-Kühlmittelstrahlmit Laminarströmung zu erzeugen, beträgt dieempfohlene Düsengrösse 1 mm mit einem Durch-satz von mindestens 20 Litern pro Minute. UmHochdruckkühlmittel erfolgreich beim Innen- undAussendrehen einzusetzen, empfiehlt sich für Ma-

schinenhersteller ein System wie CoroTurn HP vonSandvik Coromant; ein innovatives Verteilungssys-tem, das mit der hochstabilen Coromant Capto-Schnittstelle kombiniert werden kann. CoroTurnHP zeichnet sich durch fixierte Düsen aus, die dasKühlmittel genau dorthin leiten, wo es benötigtwird – und das ohne jede manuelle Anpassung.Die Düse richtet den Strahl zwischen die Ober-seite der Schneidplatte und den Span und erzeugteinen hydraulischen Keil, der den Span anhebt,die Temperatur senkt und die Spankontrolle er-höht, indem sich der Span leichter dreht undbricht.CoroTurn HP-Werkzeughalter sind mit zwei oderdrei Düsen ausgestattet, deren Positionierung undAusrichtung vom Werkzeugtyp und der beabsich-tigten Anwendung abhängen. Von zentraler Be-deutung sind Präzision und Beschaffenheit der Dü-sen: CoroTurn HP zielt präzise auf die richtige Stel-le und im passenden Winkel auf die Schneidkanteund eliminiert so die Notwendigkeit von Test-läufen.Seit Kurzem gibt es für CoroTurn HP neue Schneid-köpfe, die auf CNC-Drehzentren, Multitask-Dreh-fräsmaschinen und vertikalen Drehmaschinen ein-setzbar sind. Die neueste Serie der CoroTurn HP-Werkzeughalter komplettiert das Sortiment vonHochdruckkühlmittel-Werkzeugen für negativeWendeplatten. >>

Intelligente Hochdruckkühlung erhöht Produktivität beim Drehen

Mit Hochdruck zu mehr Durchsatz und QualitätImmer mehr Hersteller und Zulieferer in Luft- und Raumfahrt sowie anderen Anwenderbereichen entdecken die Vorteile des

Einsatzes von Hochdruckkühlmittel. Denn Hochdruckkühlung kann insbesondere Drehprozesse deutlich effizienter machen.

CoroTurn HP ist ein wegweisendes Hochdruckkühlmittel-System, das mit Coromant Capto kombiniert werden kann: Es nutzt einen Hochdruck von 70 bis 80 bar inDrehzentren, vertikalen Drehmaschinen und Multi-Task-Maschinen.

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26 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeuge 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Komplexes Drehen leicht gemacht: Die typischengeometrischen Eigenschaften vieler Flugtrieb-werk-Komponenten wie Rotorscheiben, Lüfter-scheiben, Ventilatorgehäusen, Spulen und Wel-len erfordern einen spezifischen Zugang zum In-nen- und Aussendrehen. Speziell für diese Bau-teile wurde der CoroTurn SL70 konzipiert, derdas Auskammern und Formdrehen mit Hoch-druckkühlmitteln ermöglicht. Die ovale Kupp-lung mit Verzahnung zwischendem modularen Werk-zeug-Adapter und derKassette, in der sichdie Schneidplattebefindet, bietetStabilität und Prä-zision auch bei Bearbei-tungen mit langen Auskra-gungen. In Kombinationmit Coromant Capto-Adaptern können Anwen-der mit dem Angebot anunterschiedlichen Kassetten(die die Schneidkanten inverschiedenen Winkeln undmit unterschiedlichen Über-hängen positionieren) aus ei-ner überschaubaren Anzahl vonStandard-Werkzeugen individuelloptimierte Werkzeuge zusammen-stellen.Bauteile für Luft- und Raum-fahrt, zum Beispiel Turbinenscheiben,werden typischerweise aus Superlegierungenwie Inconel 718, Waspalloy oder Udimet 720hergestellt und weisen meist Profiltaschen auf,die unterschiedlichsten Passungen genügenmüssen. Im Hinblick auf das zähe Material sowiedie Anforderungen an Zugänglichkeit und Pro-

duktivität bieten runde Schneidplatten in derRegel die beste Lösung. Ein häufiges Problembeim Drehen von Metalllegierungen für Luft-und Raumfahrt sind sich umwickelnde Späne –besonders dann, wenn Senkbohren und Form-drehen in Ecken erforderlich sind – in solchenFällen ist der Einsatz von Hochdruckkühlmittel

unverzichtbar.Bei einem Kunden

von SandvikCoromant

erhöhte eine Hochdruckkühlmittel-Lösung mitCoroTurn SL70 und einer H13A-Schneidplattesowohl die Zerspanungsrate als auch die Span-kontrolle signifikant: Bei einer Hochdruck-Kom-

pressorscheibe aus Titan reduzierte sich die Zyk-luszeit von 184 auf 128 Minuten. Daraus folgteein Produktivitätsanstieg von 42 Prozent; jähr-lich bedeutet das 1523 Stunden weniger Pro-duktionszeit.Das Innendrehen erfordert andere Massnah-men – denn hierbei ist ein ganz spezifischerEinsatz von Kühlmittel gefordert, um richtigeSpäne zu produzieren sowie eine effiziente undsichere Spanabfuhr zu gewährleisten. Hier kön-nen der Einsatz von CoroTurn SL und Bohrstan-gen mit einer runden, verzahnten Kupplungzwischen Stange und Schneidkopf die Bearbei-tung mit Hochdruckkühlmitteln erleichtern. Si-lent Tools bieten mit ihrer integrierten Dämp-fertechnologie die Möglichkeit, mit Auskragun-gen – von bis zu einem 14-fachen Bohrstan-gendurchmesser – Innenbearbeitungen sicherdurchzuführen. In Kombination mit Hoch-druckkühlung können so enge Toleranzen undeine gute Oberflächenbeschaffenheit zuverläs-sig gefertigt werden. ●

CoroTurn HP verbessert die Spankontrolle deutlich: ein wichtiger Vorteil gerade bei Schlichtbearbeitungen mit geringerer Schnitttiefe und Vorschubgeschwindig-keit. (Bilder: zvg)

6005 Luzern, 041 368 34 [email protected], www.sand-vik.coromant.com/ch

SANDVIK AG

Der Revolver einer Multi-Task-Maschine mit Capto-Werkzeughalter.

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Präzisionsbearbeitung ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 27

asis hierfür sind erprobte Konstrukti-onsprinzipien, grundsolide dimensio-nierte und perfekt abgestimmte Ma-

schinenkomponenten, moderne Fertigungsme-thoden und -abläufe mit einer hohen Eigenferti-gungstiefe, die Montage durch ausgewieseneProfis sowie umfangreiche Abnahmetests. Vor al-lem aber setzt Okuma mit eigenen CNC-Steue-rungen, Antrieben und absoluten Weg- und Win-kelmesssystemen immer wieder Massstäbe. Vieledieser Innovationen wurden mit Preisen ausge-zeichnet. Hierzu gehören zum Beispiel das Ther-mo Friendly Concept (TFC), das Collision Avoidan-ce System (CAS) bis hin zum Machining Navi, ei-ner Funktion zur Prozessoptimierung und Steige-rung der Produktivität durch Beseitigung und Ver-meidung von Vibrationen.Durch die seit Jahrzehnten gepflegte, gesamtheit-liche Entwicklungsstrategie kann Okuma die Me-chanik, Hardware, Sensorik und Software im ei-genen Haus perfekt aufeinander abstimmen undvor allem bestmöglich an die Anforderungen ausder Praxis anpassen. Diese Anforderungen sindnicht nur technologischer und ökonomischer Na-tur. Auch hinsichtlich Ökologie, Ressourcen- undEnergieeffizienz sowie Arbeitssicherheit stellenUnternehmer wie auch die Öffentlichkeit Fragen,die von Werkzeugmaschinenbauern intelligenteAntworten verlangen.

Lösungen für mehr Effizienz und Präzision. Okumahat hier schon vor Jahren seine Hausaufgaben ge-macht und viele innovative Detaillösungen in allenneuen Maschinenentwicklungen konsequent um-gesetzt. Durch die programmierbare Abschaltungvon Nebenaggregaten bei Nichtverwendung(Pumpen, Späneförderer) und die konsequenteEntwicklung und Applikation energiesparenderTechnologien wie hocheffektive Antriebe (Prex-Motoren), Steuerung (Single-CPU, energiesparen-de Displays) und andere elektrische Verbraucher(Arbeitsraumbeleuchtung), können Anwender mitjeder Okuma-Maschine jährlich Hunderte kWheinsparen und der Umwelt grosse Mengen CO2

ersparen. Die real erzielbaren Einsparungen sinddurch zahlreiche Tests dokumentiert.So zeigt sich vor allem bei Herstellern von Präzisi-onsteilen, die prozesssicher auf wenige µm genauzerspanen müssen, das von Okuma eingeführteThermo Friendly Concept als wahres Energiespar-wunder.Durch TFC werden die negativen Einflüsse vonTemperaturschwankungen auf die Bearbeitungs-

B

ergebnisse weitgehend eliminiert. Dadurch könnenAnwender den Energieaufwand für eine konstantklimatisierte Maschinenumgebung zumeist dras-tisch senken oder sogar ganz auf eine Klimatisie-rung verzichten. Nach Berechnungen von Okumaspart der Verzicht auf einen auf ±2° temperiertenHallenraum in der Grösse von 10 x 10 x 3 m³ jähr-lich 210 000 kWh.

Innovatives Motorenkonzept. Für nennenswerte Ein-sparungen bei Energie und CO2 sorgt der von Oku-ma eingesetzte Prex-Motor. Der Begriff steht für

PRimary (coil) EXited synchronous motor. DieserPrimärspulen angeregter Synchronantrieb funktio-niert wie klassische Reluktanzmotoren. Das Funkti-onsprinzip ist also nicht neu, es bietet in der vonOkuma entwickelten und patentierten Ausführungals Prex-Motor aber viele Vorteile: Weil Permanent-magnet und Spule entfallen, arbeitet der Prex-An-trieb sehr zuverlässig. Als Rotor fungiert ein induk-tiv magnetisierbarer «Metallkern mit Sternprofil» –ohne Wicklungen! Die Drehung entsteht durchgezieltes Weiterschalten der Statorsegmente, ei-nem rotierenden Erregerfeld. Im Vergleich zu bürs-tenlosen Antrieben hat der Rotor des Prex ein nurhalb so grosses Trägheitsmoment, wodurch ersehr drehfreudig und schnell zu bremsen ist. DieLeistung lässt sich ähnlich einem Induktionsmotorüber einen weiten Drehzahlbereich sehr präziseregeln. Bei Okuma-internen Vergleichen mit her-kömmlichen AC-Motoren entwickelte der Prex beigleicher Baugrösse eine um bis zu 30 % höhereLeistungsdichte und erzielte einen höchsten Wir-kungsgrad von ca. 95 %, wobei sich im und amRotor selbst unter Höchstlast keine Wärme entwi-ckelt! Kurz: der Prex-Motor baut kompakt, ist tem-peraturstabil, sehr rigide, hoch belastbar und halt-bar, dynamisch präzise regelbar und spart Energie-kosten. Zudem lässt er sich einfach recyceln.Okuma perfektioniert den Prex-Motor nun schonseit über 14 Jahren. Ab 1997 wurde er in Werk-zeugrevolvern von Serien-Drehmaschinen als Kom-bimotor sowohl für das Indexieren als auch ange-triebene Werkzeuge sehr erfolgreich eingesetzt.Seit 2005 treibt der Prex-Motor auch die Haupt-und Frässpindeln in Okuma Dreh- und Fräszentrenan. Das Einsparpotenzial kann sich sehen lassen.So reduziert der Prex-Spindelantrieb einer OkumaLB 3000 EX im Vergleich zum Vorgängermodell LB300 bei 24 Arbeitsstunden im Jahr mit je 85% Nut-zungsquote den Energieverbrauch um 40 %, was1.851 kWh oder gut einer Tonne CO2 entspricht.

Ökologie und Ökonomie optimieren. Wer Ökologieund Ökonomie zu einem zerspanungstechnischenOptimum verbinden will – beschäftigt sich in letz-ter Konsequenz immer mit der Effizienz der einge-setzten Maschinen über ihre Nutzungsdauer, wo-bei eine ganzheitliche Betrachtung auch Einfluss-grössen wie etwa Werkzeugstandzeiten oder dieStabilität der Zerspanungsprozesse berücksichtigt.Hier setzt Okuma mit dem Machining Navi Mass-stäbe. Jeder Zerspanungspraktiker kennt den un-nachahmlichen Sound von Werkzeugen, die sichmit – sagen wir – nicht perfekten Schnittbedingun-

Technologien für eine effizientere, sichere sowie ressourcen- und umweltschonende Fertigung

Intelligenter fertigenEffizient kann nur sein, was dauerhaft die zugedachten Aufgaben optimal erfüllt! Bekannt und unbestritten sind die Lang-

lebigkeit, Langzeitgenauigkeit und Zuverlässigkeit von Okuma-Maschinen sowie daraus resultierend überdurchschnittlich

hohe Wiederverkaufswerte.

Für nennenswerte Einsparungen bei Energie undCO2 sorgt der von Okuma eingesetzte Prex-Motor.Der Begriff steht für PRimary (coil) EXited synchro-nous motor. Die Motoren bauen kompakt, sindtemperaturstabil, sehr rigide, hoch belastbar undhaltbar, dynamisch präzise regelbar, sparen Ener-giekosten und sind einfach zu recyceln. (Bilder: Okuma)

Durch TFC werden die negativen Einflüsse vonTemperaturschwankungen auf die Bearbeitungs-ergebnisse weitgehend eliminiert. Dadurch könnenAnwender den Energieaufwand für eine konstantklimatisierte Maschinenumgebung zumeist dras-tisch senken oder sogar ganz auf eine Klimatisie-rung verzichten.

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28 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Präzisionsbearbeitung 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

gen vibrierend durchs Werkstück quälen. Werk-zeuge vertragen diesen heavymetal-sound garnicht gut und die QS ergraut beim Blick auf dieratternd erzeugten Oberflächen etwas mehr. Pro-duktivität sieht anders aus.Okuma hat mit dem Machining Navi für die eigeneSteuerung OSP-P200 eine Softwarelösung realisiert,die den Klang der Bearbeitung analysiert und aufBasis der Körperschallsignale die Spindeldrehzahlentweder automatisch anpasst (Machining-NaviM-i) oder am Touchscreen der CNC-Steuerung dieoptimale Drehzahl vorschlägt, die der Bedienerdann quasi via Fingertipp unmittelbar in die OSP-CNC übernehmen kann (Machining Navi M-g).

Körperschallanalyse inbegriffen. Körperschallana-lyse ist Stand der Technik. Neu ist, dass Okumadiese bewährte Technologie komplett, das heisstohne zusätzliche Hard- und Software von Fremd-anbietern direkt in die eigene Steuerung integrierthat, und sich Analyse, Visualisierung und Bedie-nung nahtlos in die Bedienoberfläche der Okuma-CNC integriert. Eine homogene Lösung also!Das automatisch arbeitende Machining Navi M-iempfängt seine Auswertesignale von maschinen-integrierten Körperschallsensoren. Das MachiningNavi M-g erfasst den Zerspanungssound mittelsMikrophon. Während die sensorintegrierte Lösungnur für Neumaschinen erhältlich ist, kann das Ma-chining Navi M-g bei allen Okuma-Maschinen mitOSP-P200 Steuerung nachgerüstet werden. DieOkuma CNC ist offen für solche (und viele andere)Erweiterungen.

Bedeutung der Software nimmt zu. Wie in allen an-deren Lebensbereichen, wird auch die Intelligenzder Fertigung künftig mehr denn je durch Soft-ware bestimmt. Ziele sind auch hier immer: kür-zere Stückzeiten, niedrigere Stückkosten, kurzeDuchlaufzeiten, hohe Flexibilität. Okuma bietethierfür unterschiedlichste IT-Produkte für Program-mierung, Simulation und virtuelles Einfahren derMaschine. Sie bilden bzw. ergänzen den externen

Programmierplatz. Weiterhin können steuerungs-technische Anwendungen direkt am PC oder Lap-top erledigt werden. Anwender können damit dieProduktivität und Effizienz ihrer Okuma-Maschinenerhöhen.So gibt es die viel gelobte Funktionalität und Gra-fik der Dialog-Programmierung an den Okuma-eigenen CNC-Steuerungen auch als extern nutz-bare PC-Software. Insbesondere bei komplexenMaschinen wie etwa die in bis zu 11 CNC-Achsengesteuerten LT-Baureihe ist eine konzentrierteWerkstattprogrammierung parallel zur Bearbeitungselten optimal. Hier schafft die PC-Version kreativeFreiräume und vermeidet Stillstandzeiten. Am PCkönnen Anwender das Kollisions-Vermeidungssys-

tem (Simulationssystem) «3D-Virtual-Monitor» mitModellierfunktion komfortabel zum virtuellen Ein-richten und Einfahren der Maschine einsetzen.Nach erfolgreicher Simulation werden die Pro-gramme und Geometriedaten (Werkstück, Werk-zeug, Halter, Futter) direkt zur Maschine gesendetund sind ohne weiteren Prüflauf bzw. Programm-test sofort im Auto-Betrieb startklar, denn damit istauch das in der OSP-Steuerung integrierte CAS-System (Kollisions-Vermeidungssystem) umgehendaktualisiert und einsatzbereit.

Einfahrzeiten eliminieren. Dadurch entfallen Ein-fahrzeiten an der Maschine komplett – ein wichti-ger Zeitfaktor besonders bei Dreh-Fräszentren mithäufig langen Laufzeiten bei komplexen Bearbei-tungen. Ein weiterer Vorteil: Der «NC-Simulator»simuliert auch ältere DIN/ISO-Programme mit 3D-Grafik und Abbildung von Werkstück und Werk-zeugen.Doch auch ohne diese externen IT-Produkte. AufWerkstattebene sorgt die OSP-Steuerung durch ef-fiziente Programmierung und das Kollisions-Ver-meidungssystem CAS für schnellere Auftragswech-sel bei gleichzeitig erhöhter Sicherheit für Einrich-ter und Programmierer.Die OSP-Steuerung bietet Okuma-Anwendernnicht nur den Komfort und alle Möglichkeiten aus

der PC-Welt, sondern als echtes Highlight ein wirk-lich funktionierendes Kollisionsschutzsystem. Beikonsequentem Einsatz von CAS (Collision Avoidan-ce System) reduzieren Anwender ihren Zeitauf-wand (und damit auch die Kosten) für das Einfah-ren von neuen NC-Programmen um bis zu 50%.Insbesondere beim Einsatz von Multiaxis-Maschi-nen erfordert das Einfahren neuer Auftrage viel Er-fahrung. Einrichter müssen nicht nur das Werk-zeug beobachten, sondern alle sich im Raum be-wegenden Maschinenelemente auf Kollisionsfrei-heit überwachen. So dauert das Einfahren oftmehrere Stunden, was insbesondere bei Aufträgenmit kleinen Losgrössen wirtschaftlich kritisch seinkann. Mit dem Echtzeit-Kollisions-Vermeidungssys-tem CAS sind Anwender deutlich sicherer undschneller wieder am Start, wodurch sich die Stück-kosten besonders bei komplexen, multiaxialen Si-multanbearbeitungsoperationen deutlich reduzie-ren lassen.

Echtzeitprüfung während der Bearbeitung. CAS si-muliert nicht nur die virtuelle Bearbeitungssituationvor der Fertigung; CAS ermöglicht zudem die Echt-zeitprüfung während der Bearbeitung des erstenTeils. Und zwar stets unter Berücksichtigung desRestmaterials! Die CNC «merkt» sich die bereitsbearbeiteten Werkstückbereiche und visualisiertden tatsächlichen Arbeitsfortschritt. Zudem wirktCAS auch im manuellen Betrieb. So wird das ma-nuelle Verfahren der Schlitten in der Simulation zujeder Zeit korrekt dargestellt. Wenn zum Beispieldie Spindel in Futternähe wegen drohender «Kolli-sion mit Backe» nicht indexiert, lässt sich das Fut-ter per Handrad in der C-Achse drehen, bezie-hungsweise die Backe aus der Kollisionszone ver-fahren.CAS verrechnet und prüft 0-Punkte, Werkzeug-Korrekturdaten und Programmbefehle stets einigeHundertstelsekunden vor der aktuellen Verfahrbe-wegung. Verursacht ein NC-Satz möglicherweiseeine Kollision, wird die Ausführung unmittelbargestoppt bzw. die Verfahrbewegung angehalten.Zur schnellen Analyse des aufgespürten Kollisions-problems werden die kritischen Elemente am Bild-schirm rot eingefärbt.Insbesondere bei CAS zeigen sich die Vorteile derdualen Hochleistungs-Systemarchitektur der Oku-ma-OSP-Steuerung: So laufen die virtuelle Bearbei-tung als auch die gleichzeitigen Achsbewegungwährend der praktischen Zerspanung sowie derSoll-Ist-Vergleich synchronisiert mit maximaler Per-formance in unterschiedlichen Prozessen. ●

Die OSP-Steuerung bietet Okuma-Anwendernnicht nur den Komfort und alle Möglichkeiten ausder PC-Welt, sondern als echtes Highlight ein wirk-lich funktionierendes Kollisionsschutzsystem.

Das Okuma Machining Navi analysiert den Klangder Bearbeitung und regelt die Spindeldrehzahlentweder automatisch in einen optimalen Bereichoder schlägt am Touchscreen der CNC-Steuerungdie optimale Drehzahl vor, die der Bediener dannquasi via Fingertipp unmittelbar in die OSP-CNCübernehmen kann.

D-47807 KrefeldSchweiz: Suvema AG, 4562 Biberist032 674 41 [email protected], www.suvema.ch

OKUMA EUROPE GMBH

Page 31: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Schweissen ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 29

s gibt eine Vielzahl von verschiedenenSchweissverfahren, um Bauteile dauer-haft miteinander zu verbinden. Proble-

matisch ist jedoch, dass je nach Verfahren imSchweissbereich ein mehr oder weniger inhomo-genes Gefüge entsteht. Ausserdem kann die beimSchweissen eingebrachte Wärmeenergie in denWerkstücken einen grossen Verzug verursachen.Für hoch beanspruchte Präzisionsteile, aber auchfür Teile aus unterschiedlichen und hochschmel-zenden Metallen sind daher die meisten Schweiss-verfahren ungeeignet. Ideal für solche Fälle ist häu-fig das Elektronenstrahlschweissen. Es eignet sichgleichermassen zum Verschweissen von zentime-terdicken Stahlplatten wie von sehr kleinen Teilen.Das Elektronenstrahlschweissen kam 1952 das ers-

E

te Mal zur Anwendung. Es beruht darauf, dass ineinem Vakuum ein durch elektrische und magneti-sche Felder gesteuerter, scharf gebündelter Elekt-ronenstrahl auf einen metallischen Werkstoff trifft.Die Energie der mit zwei Drittel der Lichtgeschwin-digkeit fliegenden Elektronen wird dabei in Wärmeumgewandelt und schmilzt den Werkstoff auf.Wegen der feinen Strahlabmessungen ist der ther-misch beeinflusste Bereich zum einen sehr schmal,zum anderen kann der Strahl wegen seiner hohenEnergiedichte tief in den Werkstoff eindringen.Dies hat eine minimale Wärmeeinbringung zur Fol-ge und erlaubt ein verzugs- und spannungsarmesSchweissen, auch an fertig bearbeiteten Teilen.

Auch für hochschmelzende Werkstoffe geeignet.Ein weiterer Vorteil dieser Art der Energiezufüh-rung liegt darin, dass sich auch Werkstoffe mit

sehr hohem Schmelzpunkt wie Wolfram, Molyb-dän und Tantal sowie unterschiedliche Metalle mit-einander verbinden lassen. Weil das Schweissen imVakuum erfolgt, können keine Verunreinigungenin die Schmelze gelangen. Nicht zuletzt lassen sichdie Schweissparameter so genau steuern, dasseine hohe Reproduzierbarkeit und somit einegleichbleibend hohe Schweissqualität garantiertist. Zu den renommierten Anwendern des Elektro-nenstrahlschweissens gehört die Schlatter Indus-tries AG aus Schlieren. Viele Auftraggeber aus demMaschinen- und Werkzeugbau, der Automobil-industrie, der Medizintechnik und der Forschungnutzen die Erfahrung der Schlatter-Crew und de-ren moderne Elektronenstrahlschweissanlage.Die Schlatter Gruppe ist ein international führen-der Hersteller von Schweissanlagen für die draht-,blech- und profilverarbeitende Industrie. Die >>

Präzisionsteile verzugsarm schweissen

K O N R A D D E N G L E R U N D P E T E R S C H M I D T

Präziser dank ElektronenstrahlMit dem Elektronenstrahl kann eine hohe Energie gezielt in ein Werkstück eingebracht werden. Beim Schweissen führt dies

zu einer minimalen Wärmeeinflusszone und geringem Verzug. Besonders bei Bauteilen, die gegenüber thermischen Einwir-

kungen sehr empfindlich sind, kommt deshalb das Elektronenstrahlschweissen zum Einsatz.

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Page 32: technica 01/2012

30 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Anlagen arbeiten nach dem Prinzip des elektri-schen Widerstandsschweissens und benötigen da-her zahlreiche stromführende Teile. Diese Teile be-wegen sich bei jedem Schweissstromimpuls undmüssen daher flexibel und schwingungsfest sein,aber auch bei hohen thermischen Belastungen ei-nen zuverlässig guten Kontakt gewähren. DieStrombänder bestehen aus paketartig aufeinandergelegten Kupferfolien, die an den Enden durchElektronenstrahlschweissen miteinander verbun-den sind.Mit diesem Verfahren lassen sich mit geringsterWärmeeinbringung grosse Schweisstiefen, einesehr gute Stromübertragung und eine lange Le-bensdauer der Schweissstellen erreichen. Die posi-tiven Erfahrungen haben dazu geführt, dass auchandere Hersteller von Stromzuführungen diese beiSchlatter Industries AG fertigen lassen. Inzwischenstammen gut 70 % des Auftragsvolumens vonauswärtigen Auftraggebern. In jedem Fall ist einhohes Mass an Schweissqualität verlangt.

Thermische Einwirkungen vermeiden. Der Energie-eintrag beträgt beim Elektronenstrahlschweissenim Vergleich zum MAG- oder WIG-Schweissen nur�1%. Dies hat zur Folge, dass die Schweissnähtesehr schmal sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin,dass der Verzug bzw. die Schrumpfung minimalist.

Wärmeempfindliche Bauteile, zum Beispiel Druck-sensoren, können mit konventionellen Verfahrenaufgrund der thermischen Einwirkung nicht in derNähe von wärmeempfindlichen Komponenten ge-schweisst werden.Bei einer anderen Applikation werden zwei Zahn-kränze zu einem Zahnrad für die Motoren von For-mel-1-Rennwagen zusammengeschweisst. Durchdas Schweissen dürfen weder die mechanischenEigenschaften der 4 mm starken Zahnkränze nochderen Ebenheit beeinträchtigt werden. Bereits eindurch die Wärmeeinbringung verursachter mini-maler Verzug würde das Zahnrad unwuchtig unddamit unbrauchbar werden lassen, Festigkeitsän-derungen hätten weitreichende Folgen. Deshalbkommt auch in diesem Fall nur das Elektronen-strahlschweissen als technisch und wirtschaftlichoptimales Verbindungsverfahren in Betracht.«Im Bereich des Elektronenstrahlschweissens eröff-nen sich immer wieder herausragende und völligneue Möglichkeiten!» Peter Schmidt, Leiter Pro-duktion.

Werkstoffkombinationen lassen sich schweissen.Mit dem Elektronenstrahlschweissen lassen sichaber auch Zweistoffverbindungen herstellen, bei-spielsweise können Komponenten aus CrNi-Stahlmit einem anderen Stahl oder mit Kupfer/Bronzeverschweisst werden. Eine derartige Werkstoff-

kombination ist mit anderen Schweissverfahrenpraktisch nicht herstellbar, vor allem wenn es sichum Präzisionsteile handelt und wirtschaftliche Ge-sichtspunkte zu beachten sind. Zudem ist es mög-lich, Komponenten mit sehr unterschiedlicher Mas-se miteinander zu verschweissen oder Werkstoffe,die eine sehr hohe Schmelztemperatur haben undeine inerte Schweissumgebung benötigen.Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Elektro-nenstrahls besteht im partiellen Härten. Mit demenergiereichen Strahl lässt sich ein kleiner Oberflä-chenbereich des Werkstückes so rasch in das Aus-tenitgebiet erwärmen, dass sich ein steiles Tempe-raturgefälle zum Umgebungsmaterial einstellt. Daskalte Umgebungsmaterial schreckt die erwärmteZone nach Abbruch der Energiezufuhr so schnellab, dass ein Aufhärtungseffekt entsteht. Damiteignet sich der Elektronenstrahl auch zur Wärme-behandlung von Präzisionsteilen. ●

Das Elektronen-strahl-Team voreiner 150-kV-Elektronen-strahl-Schweiss-anlage mit einerLeistung von15 kW.

Ein einfacher Stahlhalter wird am Aussenring einesStandard-Kugellagers auf der Vorder- und Rück-seite verschweisst. Vorteile: Wesentliche Kosten-und Gewichtseinsparungen und dabei wird dieLaufeigenschaft des Kugellagers gewährleistet.

Die AutorenKonrad Dengler, Fachjournalistfür WerkstofftechnikPeter Schmidt, Leiter Produktion,Schlatter Industries AG

8952 Schlieren, 044 732 78 [email protected]

SCHLATTER INDUSTRIES AG

Die Stromzuführung der Widerstandsschweissmaschinen erfolgt durchStrombänder, die mittels Elektronenstrahlschweissung gefertigt wurden.

Teil eines medizinischen Implantats aus einer Sonderlegierung mit einem hohenSchmelzpunkt. Das Gehäuse wurde mit einer Kehlnaht auf das Lochblech geschweisst.

(Bilder: zvg)

Page 33: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Schweissen ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 31

nwender können bei der PowerWheel-Technologie die Schweissrichtung freiwählen, weil der Schweisskopf sich fle-

xibler justieren lässt. Das ermöglicht auch eine we-sentlich bessere Zugänglichkeit als bei vergleich-baren Maschinen. Ein modularer Aufbau mit ei-nem Schnellwechselsystem für Werkzeuge ermög-licht die kunden- und anwendungsorientierte Kon-figurierung und eine jederzeitige Erhöhung derLeistung.«Mit unserer neuen PowerWheel-Technologie kön-nen Anwender beim Metallschweissen Material,Bauraum und Kosten einsparen», verspricht AxelSchneider. «Weil wir mit dem neuen Metall-schweissverfahren wesentlich mehr Energie in dieSchweissung einbringen können, werden die Kno-ten deutlich höher verdichtet und damit fester», soder Abteilungsleiter der Telsonic AG. Das neueMetallschweissverfahren für Kupfer, Aluminium,Nickel, Bronze, Messing und weitere Mischkombi-nationen verwendet ein neuartiges Bewegungs-muster für die Sonotrode, die durch einen Torsio-nalschwinger angeregt wird, der im 90°-Winkelangebracht ist. Die Schweissbewegung erfolgt ineiner wiegenden Abrollbewegung direkt in derSchweissung. Dadurch ist die maximale Amplitudeimmer in der Mitte der Schweissfläche und dieLeistung kann punktgenau eingebracht werden.Mit PowerWheel können zurzeit Kupferleitun-gen bis 160 mm2 und Aluminiumleitungen bis200 mm2 Querschnitt zuverlässig und prozess-sicher geschweisst werden. Eine Schweissung von120 mm2 Aluminiumleitung ist beispielsweise nur22 mm breit. Das ist weltweit einzigartig.

Höhere Kräfte und Leistungen direkter einleiten.Durch die völlig neuartige Bauweise der Sonotrodeund die wiegende Schweissbewegung können mit

A

bis zu 10 kN Schweissdruck wesentlich höhereKräfte und mit bis zu 13 kW Leistung wesentlichmehr Energie in die Schweissung eingeleitet wer-den. Gerade beim Schweissen von Terminals las-sen sich durch das neue Verfahren viel höhereFestigkeiten erreichen. Beim Verschweissen von Lit-zen und Seilen dagegen können die Knotenschmaler und höher gestaltet werden, ohne anFestigkeit einzubüssen.Erste Anwender berichten von bis zu 30 Prozentschmaleren Knoten bei gleicher oder höherer Fes-tigkeit. Mit den schmaleren Schweissknoten sindenorme Material- und Platzeinsparungen bei Kon-

takten und Terminals möglich. Darüber hinauskann die Isolierung der Verbindungen einfachergestaltet werden. Diese Vorteile haben bereits dasInteresse von Automobilherstellern geweckt.

Automobilbranche bereits hellhörig. Einzigartig istdie Zugänglichkeit zur Schweisszone mit 100 mmund mehr. Weil durch die offene Bauweise die Zu-gänglichkeit ausserdem von allen vier Seiten mög-lich ist, sind Anwender deutlich flexibler in der Zu-führung von Leitungen und Kontaktteilen sowie inder Einbindung des neuen Schweissverfahrens inden gesamten Fertigungsprozess. Die «PowerWheel»-Basismaschine von Telsonic leistet 6,5 kWund kann nachträglich jederzeit auf 13 kW aufge-rüstet werden. ●

Telsonic präsentiert neue PowerWheel-Technologie in modularer Schweissmaschine

Mit Ultraschall Litzen sicher schweissenDie Telsonic AG hat ein neues Metallschweissverfahren mit neuartigem Bewegungsmuster entwickelt. Mit der PowerWheel-

Technologie können wesentlich grössere Kräfte und Leistungen in die Schweissung eingeleitet werden. Dadurch lassen sich

bei Litzenverbindungen die Schweissknoten höher und um bis zu 30 Prozent schmaler schweissen, ohne an Festigkeit zu ver-

lieren. Ebenso lassen sich die dickeren Terminal-Terminal-Verbindungen mit grosser Festigkeit schweissen.

Mit der PowerWheel-Technologie von Telsonickönnen wesentlich grössere Kräfte und Leistun-gen in die Schweissung eingeleitet werden.

9552 Bronschhofen, 071 913 98 [email protected], www.telsonic.com

TELSONIC AGWeltweit einzigartig: Eine Schweissung von 120 mm2 Alu-miniumleitung ist beispielsweise nur 22 mm breit.

Beim Verschweissen von Litzen sind bis zu30 % schmalere und höhere Knoten möglich.

Die PowerWheel-Technologie spart beim Metall-schweissen Material, Bauraum und Kosten.

Page 34: technica 01/2012

m die Qualität von Blechzuschnitt-Teilenzu erhöhen, installierten die niederländi-schen Stahlhändler eine Kantenbearbei-

tungslinie, die aus zwei verketteten Lissmac-Blech-bearbeitungsmaschinen besteht.ThyssenKrupp Materials Nederland gehört zumThyssenKrupp-Verband, «Wir importieren, lagernund verkaufen unter anderem Profile und Blecheaus verschiedenen Stahlsorten in unterschiedlichenAnarbeitungsstufen innerhalb der Niederlande.Unsere Waren beziehen wir aus Firmen des Thys-senKrupp-Konzerns sowie von anderen Produzen-ten. Zu unseren Kunden gehören namhafte Unter-nehmen des Maschinen-, Stahl- und Landmaschi-nenbaus. Im Blechbereich sind wir auf Blechdickenbis zu 60 Millimeter eingestellt. Wobei 90 Prozentder Bleche eine Dicke von weniger als 60 Millime-ter haben», erläutert Bob Adams, Marketing undKommunikation, ThyssenKrupp Materials Neder-land in Veghel.

Blechzuschnitt im Blechlager. Die geräumige Lager-halle erfüllt gleich mehrere Funktionen: Primär dientsie natürlich der Lagerung von Blechen aus unter-schiedlichen Stahlsorten. Ein Brückenkran übernimmtzunächst das Entladen der LKWs sowie den Umschlagder gelieferten Bleche zum Lagerbereich. Um alle Ble-che exakt nach den Wünschen der Kunden zuschnei-den zu können, wurden in der Stahlblechhalle drei un-terschiedliche Schneidmaschinen installiert. Es handeltsich dabei um eine Autogen-, eine Plasmaschneidanla-ge und um eine kombinierte Schneidanlage, auf derwahlweise autogen oder mit Plasma geschnitten wird.Der Brückenkran transportiert die zu schneidendenBleche vom Blechlagerbereich zur vorgesehenenSchneidanlage. Die dickeren Bleche werden autogengeschnitten, die etwas dünneren mit Plasma. Auf Kun-denwunsch werden die Blechkanten angefast. Den Fa-senanschnitt übernehmen 3-D-Plasmaschneidköpfe. Jenach Blechdicke und den eingestellten Schneidpara-metern entstehen an den Schnittkanten Oxidschich-ten sowie zum Teil sehr festsitzende Schlacke- undBartanhänge. Das manuelle Abschlagen dieserSchneidanhänge ist eine mühevolle, lärmende, zeit-aufwendige Arbeit mit einem realen Gefahrenpo-tenzial. Deshalb wurde vor gut zwei Jahren nach ei-ner maschinellen Lösung gesucht. Von einem Kolle-gen von ThyssenKrupp in Mülheim an der Ruhr kamder Hinweis auf die Schlackeentfernungsmaschinedes Bad Wurzacher Unternehmens Lissmac Maschi-nenbau GmbH.»

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Unmittelbar an die Stahlblech-Lagerhalle schliesstsich das Stahlprofillager mit seinem Sägebereich an.So dient der Verlade- und Versandbereich zum Be-und Entladen für beide Produktgruppen.

Innovative Schlackenentfernung an Dickblech-Schnittkanten. Ein Stapler bringt die geschnittenenund palettierten Blechteile von den Schneidmaschi-nen an die Lissmac-SchlackeentfernungsmaschineSBM-M 1500 D2. Die zu bearbeitenden Platinenlegt der Mitarbeiter auf das Förderband, das die Pla-tinen an die Schlackeentfernungsmaschine führt. Inder Maschine drücken Förderrollen die zu entschla-ckenden Platinen auf das maschineneigene Förder-band, sodass die Teile zwangsgeführt durch die Ma-schine gehen. Auf dem Weg durch die Maschinewerden die Platinen von speziellen Hartmetallwerk-zeugen (Power-Pins), die auf endlosen Riemen mon-tiert sind, bearbeitet. Jeweils zwei gegenläufigeWerkzeugriemen entfernen die Schlackenanhängevon oben und unten zugleich. Deshalb ist es egal,mit welcher Seite das Werkstück auf das Zuführ-band der Maschine aufgelegt wird. Ein Wenden desWerkstücks ist nicht erforderlich.Zur Werkzeugkontrolle beziehungsweise zum be-quemen Werkzeugwechsel besitzt die Lissmac-Schlackeentfernungsmaschine SBM-M 1500 D2 ei-ne breite Öffnungsklappe. Die separaten Zuführ-bänder stehen auf Rollen, damit man sie zum Werk-zeugwechsel wegschieben kann. Die Bedienung derSBM-M 1500 D2 ist denkbar einfach. Am Bedienta-bleau wird nur die Blechdicke und den Vorschubeingestellt. Zusätzlich lassen sich die oberen und un-

teren Werkzeuge separat zustellen. Über einenKippschalter kann man die Richtung des maschi-neneigenen Förderbandes ändern. Diese Funktionmacht das Einfahren der Maschine bei einem Pro-duktwechsel bequemer. Die Bediener haben ge-lernt, wie man mit der Maschine die beste Qualitäterreicht. Beispielsweise ist zu beachten, dass beikräftigen und fest haftenden Schneidanhängen dieDurchlassgeschwindigkeit reduziert werden sollte.Auch die variierbare Werkzeugzustellung dient demZiel, optimale Ergebnisse zu erreichen.

Zwei unterschiedliche Durchlassbreiten. Die Schla-ckeentfernungsmaschinen gibt es in zwei Varian-ten. Neben der Ausführung für die Durchlassbreitevon 1500 mm gibt es eine kleinere Variante für ei-nen 1000 mm breiten Durchlass. Beide Maschinensind sehr kompakt gebaut und daher sehr genüg-sam im Flächenbedarf. Die SBM-M 1500 D2 ist mitihren 3042 mm nur 500 mm breiter als die SBM-M1000 D2. Modular aufgebaut, sind beide Maschi-nen nur 1364 mm lang. Die Maschinen bearbeitenPlatinen, die bis zu 120 mm dick sind.

Blechkanten entgraten und verrunden. Nachdemman mit den Arbeitsergebnissen der Schlackeent-fernungsmaschine zufrieden war, ging man konse-quenterweise auch den zweiten Schritt in der Kan-tenbearbeitung. Zum maschinellen Entgraten undVerrunden wurde ein Jahr später eine Schleif- undEntgratmaschine SBM-XL 1500 G2S2 gekauft.Durch ein manuell verfahrbares Förderbandmodulsowie die steuerungstechnische Anbindung wur-

Stahlhändler bietet Blechanarbeitung mit höherer Qualität

P E T E R S P R I N G F E L D

Kantenbearbeitung veredelt PlatinenDie Ansprüche an den Stahlhandel wachsen stetig. Im Trend liegen exakt geschnittene Profile und Bleche sowie fertigungs-

technische Anarbeitungen in unterschiedlichen Stufen. Diesen Kundenwünschen folgt auch der in Veghel beheimatete Stahl-

händler ThyssenKrupp Materials Nederland.

Blechbearbeitungslinie aus einer Schlackeentfernungsmaschine und einer Schleif- und Entgratmaschi-ne der Firma Lissmac Maschinenbau.

32 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Blechverarbeitung 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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den die beiden Maschinen miteinander verkettet.Nachdem die Platinen die Schlackeentfernungsma-schine SBM-M 1500 D2 verlassen haben, förderndie Zuführbänder die Werkstücke direkt in dieSchleif- und Entgratmaschine SBM-XL 1500 G2S2.Die Maschine besitzt insgesamt acht Schleifaggre-gate, mit denen sie die zugeführten Blechteile be-arbeitet.Die von der Schlackeentfernungsmaschine kom-menden Werkstücke werden zuverlässig mithilfevon Druckrollen durch die Schleif- und Entgratma-schine geführt. Im vorderen Teil der Maschine ar-beiten zwei Schleifaggregate, die die zugeführtenBlechteile von oben schleifen und zwei Aggregate,die die Blechteile parallel von unten bearbeiten.Diese ersten vier Aggregate übernehmen das Ab-schleifen von Schneidgraten. Um eine gute Schleif-wirkung zu erzielen, arbeiten die Schleifbänder ingegenläufiger Richtung.Wenn die Bleche von den Graten befreit sind, füh-ren die nachfolgenden vier Schleiflamellenaggre-gate die präzise Verrundungsarbeit aus. Dazu trei-ben wiederum jeweils zwei Aggregate oben undunten gegenläufige Schleifriemen an. DieseSchleifriemen tragen Schleiflamellen, die mitSchleifvlies und Schleifmitteln kombiniert sind. DieSchleifblätter übernehmen die Materialabtragungan sämtlichen Innen- und Aussenkonturen in ei-nem Durchgang. Zu den Vorzügen der Bearbei-tung von Teilen mit Sichtkanten gehört, dass diemaschinelle Schnittkantenbearbeitung gleichmäs-sig mit hoher Qualität ohne Riefenbildung erfolgt.

Grad der Kantenverrundung einstellbar. Maschi-nentechnisch lässt sich über die Zustellung derSchleifaggregate sowie über die stufenlose Rege-lung der Durchlaufgeschwindigkeit der Grad derKantenverrundung nach Wunsch einstellen. DieProgrammierung der Maschine über das Touch-screen-Display ist denkbar einfach. Zunächst kannman die Sprache, in der man mit der Maschinekommunizieren möchte, aufrufen. Im Standardfall

gibt man die Blechdicke und die Durchlaufge-schwindigkeit ein. Man kann bei Bedarf dieSchleifaggregate auch separat zustellen bezie-hungsweise abstellen, wenn man beispielsweisedie Schnittkanten nur entgraten aber nicht verrun-den möchte.Darüber hinaus kann man auf die Schleifaggregateim vorderen Teil der Schleif- und Entgratmaschineunterschiedliche Schleifbänder, beispielsweise mitunterschiedlicher Körnung einsetzen. Für den hin-teren Teil gilt das Gleiche. Dort lassen sich unter-schiedliche Schleifriemen aufziehen. Zum beque-men Auswechseln der Schleifbänder und Schleif-

riemen haben die Konstrukteure die Maschine miteinem innovativen Schwenksystem ausgerüstet.Daher lässt sich der Werkzeugwechsel in wenigenMinuten erledigen.

Umweltfreundliches Schleifen. Sowohl beim Ent-graten als auch beim Verrunden handelt es sichum trockene Schleifprozesse, die naturbedingt miteiner hohen Schmutz- und Staubentwicklung ver-bunden sind. Deshalb liefert Lissmac wunschge-recht entsprechende Staubabsaugungen und Fil-tersysteme mit. Insbesondere beim Schleifen derSchneidgrate entsteht teilweise ein kräftiger Fun-kenflug. Deshalb ist den ersten vier Schleifaggre-gaten ein separater Teka-Filter mit einem Funken-vorabscheider zugeordnet. Die nebenstehendeTeka-Absauganlage übernimmt die Reinigung derAbluft aus dem Schleiflamellenbereich.Insgesamt ermöglicht die Lissmac-Blechbarbei-tungslinie eine gleichbleibend hohe Qualität derbearbeiteten Platinen. Gleichzeitig wurde die Pro-duktivität der Kantenbearbeitung der Blechzu-schnittteile erhöht. Im Vergleich zum manuellenEntgraten, Verrunden und Entfernen der Schlackenarbeitet diese Blechbearbeitungslinie 3- bis 4-malschneller. Noch ist es so, dass etwa 20 Prozent derKunden Aufträge mit unterschiedlichen Anarbei-tungsstufen bestellen.Doch wer erst einmal die Platinen mit den entgra-teten und verrundeten Kanten in der Hand hieltund sich von der Gleichmässigkeit der Bearbeitungüberzeugen konnte, bestellt in aller Regel auch dienächsten Aufträge mit dem höheren Bearbeitungs-niveau. Gleichzeitig verbesserte sich mit der Unfall-prävention die Arbeitssicherheit. Nicht zuletzt sor-gen die mitgelieferten Filtersysteme für eine saube-re Abluft.» ●

Lissmac-Schlackeentfernungsmaschine SBM-M 1500 D2.

25 Millimeter dicke Platinen mit kräftigen Schlacken- und Bartanhängen.

D-88410 Bad Wurzach, +49 75 6 3 07 - [email protected], www.lissmac.com

ThyssenKrupp Materials NederlandNL-5460 AA Veghel, +31 413 34 83 20www.tkmn.nl

LISSMAC MASCHINENBAU GMBH

Platine nach dem Schlackeentfernen.

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Blechverarbeitung ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 33

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34 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

— Nach der Übernahme der Baldor Electric Company ist dieser ameri-kanische Antriebstechnik-Produzent nun seit Jahresbeginn auch of-fiziell ein Teil von ABB. Was verändert sich damit am bisherigen Pro-duktportfolio von ABB?Thomas Stäuble: Ja, wie Sie richtig vermuten, kommen einige neue Produk-te in unser Portfolio. Zum einen sind das NEMA-Standardmotoren d. h. Mo-toren, welche die amerikanischen Normen erfüllen. Da Baldor in diesemSektor in den USA Marktführer ist, wird unsere Marktpräsenz auf dem US-Amerikanischen Markt enorm verstärkt. Zum andern kommen auch me-chanische Antriebselemente wie Getriebe und Lager neu ins Portfolio. Er-gänzungen gibt es zudem in den Bereichen Motion und Servo- sowieLinearmotoren. Insgesamt also eine breite Palette neuer Produkte.

— Wird Baldor künftig zum reinen Antriebskomponentenlieferantenvon ABB oder bleibt der Name Baldor auch auf dem Markt bestehen?Baldor ist in den USA ein Top-Brand. Es ist deshalb klar, dass der Name bei-behalten wird. Auch die Marke Dodge für die mechanischen Komponentenwird weiter bestehen. Die übrigen Produkte wie die Motion- und Servosys-teme werden künftig den ABB-Brand und damit das klassische ABB-Weisserhalten.Bestehen bleibt aber nicht nur der Name Baldor, sondern auch das Baldor-Verkaufsnetz. Für unseren Schweizer Kunden heisst das konkret, dass erseine bisherigen Ansprechpartner auch weiterhin zur Verfügung hat, diesejedoch neu ABB-Mitarbeiter sind und auf das ganze ABB-Automationsport-folio zurückgreifen können.

— Gab es auch Überschneidungen in den Portfolios und wenn ja, wiewurden diese bereinigt?Es gibt nur marginale Überschneidungen, zum Beispiel im Bereich der Fre-

quenzumrichter und einige IEC-Standardmotoren. Im übrigen Portfolio gibtes praktisch keine Überschneidungen. Dies macht diese Akquisition ja auchso interessant. Bei den Frequenzumrichtern werden wir künftig auf dieMarke ABB setzen, da wir in diesem Bereich ja Marktleader sind.Vom besseren Zugang zum amerikanischen Markt versprechen wir uns sehrviel, da wir damit die ABB-Produkte dort viel stärker positionieren können.

— Was bedeutet die Übernahme von Baldor durch ABB für den Kunden?

Mehr Produkte, mehr Service, mehr FlexibilitätSeit Jahresbeginn ist die Baldor Electric Company nun auch offiziell ein Bestandteil von ABB. Der amerikanische Top-Antriebs-

technik-Anbieter war bisher in der Schweiz mit einer eigenen Niederlassung in Feuerthalen vertreten. Was bedeutet dieser

Zusammenschluss für die bisherigen Baldor- resp. ABB-Kunden in der Schweiz? Wir sprachen mit dem zuständigen ABB-

Geschäftsbereichsleiter Thomas Stäuble.

Das Baldor-Produktportfolio ergänzt die bestehenden ABB-Antriebstechnik-Produktlinien ideal.• ABB Motion Produkte: Linearachsen, Servomotoren, flexibel erweiterbare Servoantriebe, Motion Controller und Bedienpanel (oben)• NEMA Motoren von Baldor, 2- bis 10-polig, Motoren in unterschiedlichen Spannungsbereichen und Ausführungen (rechts).

Ideale Ergänzung des Produktportfolios

Vor rund einem Jahr hat ABB die Übernahme von Baldor Electric Com-pany angekündet, seit Jahresbeginn ist die amerikanische Firma mitrund 7000 Mitarbeitenden nun offiziell Teil von ABB. Baldor ElectricCompany vertreibt, entwirft und produziert industrielle Elektromotoren,mechanische Antriebstechnikprodukte, Antriebe und Generatoren.Mit der Übernahme von Baldors Motoren-Produktlinie ergänzt ABB seinbereits breit aufgestelltes Automationsportfolio und positioniert das Un-ternehmen als einen Marktführer für Motoren, einschliesslich hoch-effizienter Industriemotoren. Zudem ergänzt Baldor die Angebotspalettevon ABB mit Produkten für mechanische Antriebstechnik.ABB erhofft sich durch die anstehende Einführung neuer Energieeffizi-enzvorschriften in den USA und anderen Märkten einen Wachstums-schub für energieeffiziente Motoren und Antriebe. In der Schweiz be-deutet dieser strategische Zusammenschluss ein noch breiteres Portfolio:Für Baldor-Kunden in der Schweiz ändert sich nichts an der erstklassigenQualität der Produkte.Die Motoren behalten die Marke Baldor. Die Produkte aus dem Automa-tionsbereich wie Motion-Controller und AC Servo Drives tragen in naherZukunft den Markennamen ABB.

Globaler Anbieter industriellerAntriebstechnik

M A R T I N G Y S I

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Automation ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 35

Welche Änderungen ergeben sich für die bisherigen ABB-Kundenaus diesem Zusammenschluss?Die positiven Auswirkungen dieses Zusammenschlusses liegen für unsereKunden vor allem darin, dass ihnen nun ein wesentlich breiteres Angebotan Automations- und Antriebsprodukten aus einer Hand zur Verfügungsteht. Mit dieser «Alles-aus-einer-Hand»-Strategie können wir den Kundennun noch öfter Komplettlösungen anbieten und sie damit noch breiter undkompetenter beraten – vom Frequenzumrichter über den passenden Motorbis zur kompletten Steuerung.

— Was können Sie nun den bisherigen Baldor-Kunden als zusätzlicheLeistungen anbieten?Baldor spielte bis anhin ausserhalb der USA keine sehr dominante Rolle.Zusammen mit ABB steht den Baldor-Kunden nicht nur ein wesentlich brei-teres Produktportfolio, sondern gleichzeitig ein globales Beratungs-, Ver-triebs- und Servicenetz zur Verfügung.

— Eröffnen sich durch diese Übernahme für ABB Schweiz auch neueBranchensegmente?ABB war historisch gesehen im Bereich der kleineren Leistungen – insbe-sondere in der Factory-Automation – nur bedingt aktiv. Nun erhalten wirüber die Baldor-Akquisition neue Produkte aus dem Motion-Control-Be-reich, die für dieses Segment sehr geeignet sind. Die Fokussierung auf die-sen Markt mit geeigneten Servo- und Linearantrieben entspricht auch völligder strategischen Ausrichtung unserer Division. Hinzu kommt, dass wir nununsere Schweizer Kunden in ihrem USA-Geschäft besser und kompetenterunterstützen können, da wir nun auch den NEMA-Standard im Portfoliohaben. Ich bin davon überzeugt, dass auch unsere angestammten Schwei-zer Kunden der exportierenden Maschinenindustrie von diesem Zusam-menschluss profitieren werden.

— Ergeben sich für ABB auch Veränderungen in der globalen Markt-und Servicepräsenz?ABB war schon bis anhin ein «Global Player» mit weltweitem Vertriebs-und Servicenetz. Durch den Zusammenschluss haben wir nun einen umFaktoren besseren Marktzugang für ABB-Produkte in den USA und gleich-zeitig eine wesentlich bessere Marktpräsenz für Baldor-Produkte in der üb-rigen Welt.ABB ist schon sehr lange im ganzen asiatischen Raum sehr gut vertreten –dies im Gegensatz zur bisher eher schwachen Präsenz von Baldor in diesenMärkten. Hier erhält nun Baldor einen einfacheren Marktzugang über dieeingespielten ABB-Vertriebskanäle.Kurz gesagt: ABB profitiert von der starken Stellung von Baldor auf demamerikanischen Markt. Und Baldor profitiert umgekehrt von der starkenABB-Präsenz in Europa und Asien.

— Schön für ABB – aber inwiefern profitiert der Kunde von diesem Zu-sammenschluss?Er profitiert nicht zuletzt beim Service. Damit meine ich konkret die Unter-stützung unserer Kunden bei deren Kunden vor Ort. Diesen Bereich kön-nen wir durch die markant steigende Zahl der weltweiten Verkaufs- undServicestützpunkte massiv ausbauen. Durch die zusätzlichen Produkte wer-den wir zudem vermehrt Gesamtlösungen anbieten können. Der Kundesoll sich vermehrt auf seine Kernkompetenzen und Kernprozesse konzent-rieren können, während wir ihm alles, was mit Antrieben und Steuerungenzusammenhängt, als Gesamtlösung anbieten können. ●

Thomas Stäuble: Ich bin davon überzeugt, dass auch unsere angestammtenSchweizer Kunden der exportierenden Maschinenindustrie von diesem Zu-sammenschluss profitieren werden.

5400 Baden, 058 586 00 00www.abb.ch/industrieautomation

ABB SCHWEIZ AG

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it der neuen High-Performance-Servo-motor-Baureihe AM8000 bietet Beck-hoff nun ein komplettes Automatisie-

rungssystem, bestehend aus PC-basierter Steue-rung, I/Os, Drives und Motoren, aus eigener Ent-wicklung und Produktion an. In Kombination mitden Servoverstärkern der Serie AX, auf welchedie AM8000-Baureihe – in Bezug auf Nennleistungund Wicklung – abgestimmt ist, kann BeckhoffKundenwünsche nun noch flexibler erfüllen. DieEntwicklung und Produktion in Deutschland garan-tiert, neben einer hohen Verfügbarkeit und Flexibi-lität, eine gleichbleibend hohe Qualität. Die neueServomotorserie wird ab dem 1. Quartal 2012 zurVerfügung stehen.Die Baureihe AM8000 umfasst sechs verschiedeneMotorbaugrössen mit je zwei bis drei Baulängen,sodass ein möglichst grosser Drehmomentbereichnahtlos überlappend abgedeckt wird. Von 0,9 bis65 Nm Stillstandsdrehmoment kann der Anwender

Mden für den universellen Einsatz passenden Motorauswählen.Die ausgefeilte Rotor- und Statortechnologie stelltdie eigentliche Grundlage des neuen Servomotorsdar. Im Motor kommt u. a. die moderne Einzel-zahnwickeltechnologie zum Einsatz, die einennoch höheren Nutfüllfaktor ermöglicht. Kleine Wi-ckelköpfe, in Verbindung mit einem Statorvollver-guss sorgen für Robustheit und ein ausgezeichne-tes thermisches Management. Durch ein optimier-tes Design und unter Verwendung hochwertigerMaterialien konnte die Energieeffizienz im Ver-gleich mit herkömmlichen Servomotoren um mehrals 10 % gesteigert werden.

Einkabellösung reduziert die Kosten. Mit der neuenEinkabeltechnologie von Beckhoff, die ohne zu-sätzliche Feedbackleitung auskommt, werdenStrom und Prozessdaten in der Standard-Motorlei-tung übertragen. Die Geberdaten, Rotorlage, Mul-titurn-Informationen, wie auch der Status der ther-mischen Verhältnisse im Motor, werden über einedigitale Schnittstelle störsicher und zuverlässigübertragen. Das ergibt eine signifikante Kosten-ersparnis, da sowohl motor- als auch reglerseitigeSteckverbinder und Kabel entfallen.Spielfreie Permanentmagnet-Haltebremsen undspielarme Planetengetriebe werden als Option an-geboten.

AM8800 im «Hygienic Design». Die Serie AM8800ergänzt die hochdynamischen Servomotoren derneuen Beckhoff-Baureihe AM8000 um eine Vari-ante in Edelstahlausführung. Die Edelstahlmotorensind vollständig im «Hygienic Design» gestaltet, inextrem rauer oder korrosionsgefährdeter Umge-bung einsetzbar und speziell für den Einsatz in derLebensmittel-, Chemie- oder Pharmaindustrie ge-eignet. Die Motoren der Serie AM8000 benötigennur noch ein Motoranschlusskabel, statt der bisherüblichen zwei. Die sonst notwendige Feedbacklei-tung entfällt, da die Geberinformationen digitalüber zwei Adern der Motorleitung übertragenwerden. Die Einkabel-Feedbacktechnologie führtzu einer deutlichen Materialkostenersparnis undreduziert den Montage- und Engineeringaufwand.Technologisch basiert die EdelstahlmotorserieAM8800 auf der Beckhoff-MotorbaureiheAM8000. Sie wurde jedoch ergänzt um ein kom-plettes Edelstahlgehäuse in AISI 316L, welches

nach FDA-Richtlinien gestaltet wurde, und eineMotorwelle aus Edelstahl. Die Baureihe umfasstdrei Baugrössen mit je drei Baulängen. Der Leis-tungsbereich bewegt sich von 1–8 Nm Stillstands-drehmoment. Bei dem Motordesign wurden Eckenund Kanten vermieden sowie auf Bohrungen undVerschraubungen weitgehend verzichtet, um dasFestsetzen von Schmutz zu verhindern. Die Flan-sche sind in B5-Form und flanschkompatibel zurAM8000-Baureihe ausgeführt. Hierdurch wirdauch die Umrüstung von bestehenden Anlagenvereinfacht.

Nur geringe Leistungsreduktion. Durch eine opti-male Anbindung der Statoren an das Edelstahlge-häuse konnte die Leistungsreduktion gering gehal-ten werden. Dies ist bemerkenswert, da die Moto-ren ohne zusätzliche Kühlung eingesetzt werdenund die Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl um ca.das 14-fache niedriger ist als bei dem Aluminium-gehäuse des Motors in Standardausführung. ZurTemperaturüberwachung sind alle ServomotorenAM8000 mit einem Sensor ausgestattet, der dieDaten über die Einkabelleitung an den Drive wei-tergibt. Die Daten können in der übergeordnetenSteuerung so reguliert werden, dass der Motor, inAbhängigkeit von der Temperatur, geregelt wird.Diese Funktion wird bei der Verarbeitung vonleicht verderblichen Lebensmitteln wie z. B. Fischbenötigt.Das Edelstahlgehäuse ist äusserst robust und un-empfindlich gegen Kratzer sowie mechanische Be-schädigungen. Ausgestattet in Schutzart IP 67, op-tional auch IP 69K, sind die AM8800-Motoren so-gar geeignet für die Reinigung mit Hochdruckreini-gern, wie sie in der Lebensmittel-, Chemie- undPharmaindustrie üblich ist.Die Anschlusstechnik mit Edelstahl-Kabelverschrau-bungen im «Hygienic Design» stellt die dauerhafteDichtheit der Motoren sicher. Als Besonderheitkönnen die AM8800-Motoren mit einem Sperrluft-anschluss versehen werden, um Kondensatbildunginnerhalb des Motors zu verhindern. Je nach An-forderung ist auch die Ausstattung mit Haltebrem-se oder Multiturn-Geber möglich. (ea) ●

Die neuen Beckhoff-Baureihe AM8000 und die Variante in Edelstahlausführung

Einkabeltechnologie: Feedbacksystemins Standardmotorkabel integriert Der strategische Ausbau des Beckhoff-Geschäftsbereichs Motion schreitet zügig voran. Nach 1½-jähriger Entwicklungszeit

präsentierte Beckhoff kürzlich unter anderem die neue Motorbaureihe AM8000 und die Variante «Hygienic Design»

(AM8800). Ein Highlight ist die neue Einkabeltechnologie, mit der Power- und Feedbacksystem in der Standard-Motorleitung

zusammengefasst sind.

Die neue Beckhoff-Servomotor-Baureihe AM8000deckt einen breiten Anwendungsbereich von 0,9bis 65 Nm Stillstandsdrehmoment ab und kommtmit der Einkabeltechnologie daher. (Bilder: Beckhoff)

8200 Schaffhausen, 052 633 40 [email protected], www.beckhoff.ch

BECKHOFF AUTOMATION AG

Die Edelstahlmotoren der Serie AM8800 sind fürden Einsatz in der Lebensmittel-, Chemie- undPharmaindustrie geeignet. Die Motoren in Hygie-nic-Design-Ausführung entsprechen den FDA-An-forderungen.

36 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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38 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Industrial Handling 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

gewickelte Blechstreifen werden dorthin kontinuier-lich über eine Profiliermaschine zugeführt; das Zu-schneiden erfolgt während der Blechstreifen sichbewegt –, wobei die Bandgeschwindigkeit rund0,5 m/s beträgt – und gleichzeitig müssen Löcherfür die später angebrachte Schnurführung gestanztwerden. Am Auslauf werden die fabrizierten Lamel-len gestapelt.

Funktionsweise der Anlage. Ohne das mechani-sche Korsett der Anlage zu ändern, suchte Par-kem nach einer Lösung, um vor allem die «Flie-gende Schneid- und Stanzeinheit» anzupassenan die mit den neuen Lamellen verbundenen Ar-beitsschritte. Im Zentrum steht dabei der Schlit-ten mit den beiden Werkzeugen, der zuerst aufdie möglichst gleichbleibende Geschwindigkeitder Materialbahn beschleunigt und nach denStanz- und Schneidvorgängen so weit wie mög-lich an die Anfangsposition zurückkehrt. EinMessrad auf dem Profil gibt dabei das Längen-mass vor. Die Werkstückbewegung ist der Mas-ter, der Schlitten der Slave.

Hochdynamische Motoren. Um die erforderlicheDynamik zu erreichen, wurden unter anderemServomotoren der Motorenreihe SMH und MHvon Parker Hannifin eingesetzt. Der Werkzeug-schlitten, der mit einem Gewicht von rund 150Kilogramm sich aufsynchronisieren muss mit derBahngeschwindigkeit, bekam dabei den gröss-ten der bürstenlosen Hochleistungs-Synchron-servomotoren, den MH 205. Dank der hohenQualität und Leistungsfähigkeit der Neodymi-um-Eisen-Boron-Magnete und der Kapselungs-methode, mit der diese Magnete an der Wellebefestigt werden, kann die MH/MB Motorseriehohe Beschleunigungen erreichen und hohenBelastungen standhalten ohne eine Entmagneti-sierung oder eine Ablösung der Magnete zu ris-kieren. Aber auch die hochdynamischen Servo-motoren der SMH-Reihe kam zur Anwendung:Unter anderem für die Werkzeugeinstellung aufdem Schlitten (SMH82), für den Rollensatz beider Profilierung (SMH142) und beim Ein-schiesser, der die Schlaufen «einschiesst»(SMH60).

Elektronische Kurvenscheibe. Geregelt werdendie Servomotoren mit der Compax3-Servoposi-tioniersteuerung, welche ausgerüstet ist mit ei-nem T40-Modul, welches gegenüber dem T30eine wesentliche Funktion mehr hat: eine elekt-ronische Kurvenscheibe. Damit lässt sich einediskontinuierliche Materialzufuhr, fliegendeMesser und ähnliche Antriebsapplikationen mitverteilter Antriebsleistung realisieren. Elektroni-sche Kurvenscheiben gehören normalerweise zuden anspruchsvollsten Motion-Control-Funktio-nen. Erleichtert werden diese beim Compax3T40 durch einen Kurvenspeicher mit 10 000Stützstellen (Master/Slave) im 24-Bit-Format und

einer Aufteilung in bis zu 20 Kurvensegmenten,womit nahezu alle beliebigen Kurven verkettetwerden können (vorwärts und rückwärts). DieKurvendarstellung erfolgt mit dem CamDesig-ner.

Umfassender Service von Parkem. Parkem, dienicht nur eine enge Partnerschaft mit ParkerHannifin hat, sondern auch mit Copley Controls,Exlar, SEM, Neugart und Ruchservomotor, bietetaber nicht nur Antriebe an, sondern ist ein Lö-sungsanbieter, der mit einem umfassenden Ser-vice aufwartet. «Mitunter ein Grund, weshalbwir mit Parkem zusammenarbeiten wollen»,sagt Christian Wyss. «Ersatzteilbeschaffung,Support und die gesamten Dienstleistungenkönnen wir so von einem einzigen Lieferantenhaben.» Dazu gehörte bei der Optimierung derProduktionsanlage in Schönenwerd auch dasSchreiben der Software. «Das kann eine kom-plexe Angelegenheit sein, denn einerseits mussdie optimale Reihenfolge der Arbeitsprozesse –zum Beispiel beim Schneiden und Stanzen – ge-funden werden, anderseits muss das Fahrprofilso angepasst werden, dass es zu keinen Schlä-gen kommt, dennoch aber die Zeit bleibt, um soweit wie möglich zur Anfangsposition zurückzu-kehren nach einem abgeschlossenen Arbeits-gang.»Maximum herausgeholt. Es war ein Kampf umMillisekunden, bei dem schlussendlich nicht nurdie Fahrbewegungen, sondern jedes Detail un-tersucht und verbessert wurden. So setzt manam hydraulischen Stanzwerkzeug dünnereSchläuche ein «und schon hatten wir wieder20 Millisekunden gewonnen», sagt Nico Hasler.«Oder wir setzen die Sensoren näher heran, waszusätzliche 10 Millisekunden brachte», erwidertChristian Wyss. «Und die Feldbusschnittstellehielten wir extrem schlank, was weitere 50 Milli-sekunden einsparte pro Arbeitstakt», so NicoHasler. «Wir haben auf dieser Anlage nun dasHöchstmass an Ausstoss herausgeholt – undeine Steigerung von rund 25 Prozent erreicht.Mehr geht nicht. Nicht weil unsere Antriebslö-sungen nicht mehr schaffen, sondern weil diemechanischen Komponenten der Anlage sonstnicht mehr mitkommen.» ●

«Einen Stillstand können wir uns hier gar nichtleisten», sagt Christian Wyss, Konstruktion undProjektleiter bei Schenker Storen.

5405 Baden-Dättwil, 056 493 38 [email protected], www.parkem.ch

Schenker Storen5012 Schönenwerd, 062 858 55 [email protected], www.storen.ch

PARKEM AG

Die Compax3-T40-Servopositioniersteuerung ver-fügt über eine elektronische Kurvenscheibe mit10 000 Stützstellen und einer Aufteilung in bis zu20 Kurvensegmenten.

Nico Hasler, Leiter Technik bei Parkem: «Am Endewar es ein Kampf um Millisekunden.»

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rchitekten sind bei ihren Bauwerken ge-bunden an die physikalischen Grundge-setze, die vorhandenen Baustoffe und

vielleicht noch ans Portemonnaie der Bauherren.Fenster gehören jedoch zu jenen Bauelementen,von denen sie sich einschränken lassen möchtenund ein Blick entlang einer Häuserreihe in einerStadt genügt, um sich die Vielfalt der Formen zuvergegenwärtigen. «Lamellenstoren sind so vielfäl-tig wie die Architektur, in der sie zur Anwendungkommen», fasst denn auch die Firma SchenkerStoren diese Mannigfaltigkeit ihres Produktespek-trums auf ihrer Homepage zusammen.

Qualitätsproduktion und kurze Lieferzeiten. Was fürBauherrn und Architekten eine Selbstverständlich-keit schlechthin ist, wird für einen Hersteller vonStoren eine Herausforderung. Sie bedeutet auchkleine Losgrössen, die dennoch im industriellen

A

Massstab gefertigt werden müssen. Das heisst imDurchschnitt: 30 Lamellen pro Store, dann kommtein neuer Auftrag direkt von der Betriebsleitebenezur SPS: andere Lamellenlänge, neue Stanzmassefür die Führungen. Wenn heute der Ruf einzelnerFirmen nach flexibler Produktion laut wird, beiSchenker Storen geht ohne sie schon lange nichts.Um im Markt eine Leaderstellung behaupten zukönnen, sind die Produktionsanlagen auf den neus-ten Stand der Technik angewiesen; nur so kannwirtschaftlich eine Qualitätsproduktion bei kurzenLieferzeiten aufrechterhalten werden.

Stillstand nicht erlaubt. In ihrem Markt ist die Fir-ma Schenker Storen führend in der Schweiz. Über700 Mitarbeiter hat das Unternehmen gesamthaft,am Hauptsitz in Schönenwerd sind es rund 350.Gerade entsteht ein Neubau auf dem Areal:12 000 m2 mehr für Lager, Spedition, Produktionund einen neuen, grossen Showroom wird es auchgeben. In den letzten fünf Jahren haben die Solo-

thurner ihre Produktion verdoppeln können, gear-beitet wird grösstenteils in drei Schichten, alsorund um die Uhr. «Einen Stillstand können wir unshier nicht leisten», sagt Christian Wyss, Konstruk-tion und Projektleiter bei Schenker Storen.

Neue Lamellen verursachen Problem. Doch nichtnur der Ausstoss hat zugenommen, auch die Viel-falt an Lamellen. Und vor eineinhalb Jahren war esdann auch soweit, dass wegen eines neuen Sto-rentyps Christian Wyss bei Parkem in Baden-Dätt-wil anrief. Parkem ist ein Spezialist für Antriebs-und Steuerungslösungen und Nico Hasler, LeiterTechnik, war für Schenker zuständig. Seit über 10Jahren besteht die Zusammenarbeit zwischen denbeiden Firmen. «Die Schenker Storen hatte dasProblem, dass die bestehende Anlage mit dem an-gedachte Ausstoss der neuen Lamellen nicht mehrmitkam», erklärt Nico Hasler.Bei der Anlage handelt es sich im Wesentlichen umeine Abläng- und Stanzmaschine. Auf Haspeln auf-

Schenker Storen erhöht Ausstoss mit Lösungen von Parkem

E U G E N A L B I S S E R

Dynamisierung einer flexiblen ProduktionDie Schenker Storen fertigen in kleinen Losgrössen, aber im industriellen Massstab. Eine flexible Produktion wie diese muss

zwischendurch auf den neuesten Stand der Technik hochgerüstet werden, besonders wenn der Ausstoss weiter erhöht wer-

den soll oder Änderungen im Produktportfolio anstehen. Ein Firmenbesuch mit dem Projektverantwortlichen von Parkem bei

Schenker Storen in Schönenwerd.

Auf Haspeln aufgewickelte Blechstreifen werden kontinuierlich über eine Profiliermaschine zur Abläng- und Stanzmaschine geführt. (Bilder: zvg)

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Industrial Handling ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 37

Page 41: technica 01/2012

ie Hebenstreit Metal Decorating GmbHaus Pleidelsheim in der Nähe von Stutt-gart entwickelt und produziert innova-

tive Druck- und Lackieranlagen für den globalenMarkt. Neben Hochgeschwindigkeits-Druck- und-Lackierlinien, gehören auch UV-Trockner undTafeltransporteinrichtungen zum Lieferprogrammvon Hebenstreit.Als Spezialisten für Lack erhielt Hebenstreit von ei-nem Kunden aus der Automobilbranche den Auf-trag für eine Sonderanfertigung. Das Ziel war, dieEffizienz eines vollautomatischen Linear-Anlegersfür eine Bedruckungsanlage zu steigern. Dafür soll-te die durchlaufende Stückzahl von 1200 auf 3000pro Stunde erhöht werden. Das Problem dabei: Beiden Werkstücken handelt es sich um Aluminium-bleche aus einer Speziallegierung mit einer hoch-empfindlichen Oberfläche. Die Maschine musstedeshalb zwingend mehrere Kriterien erfüllen.Kernforderung war die Gewährleistung völligerKratzfreiheit der Werkstücke bei vollautomati-schem Alleinlauf.

«Mit einer Linearbewegung hätten wir dasnicht geschafft. Bei einer Entfernung von 700Millimetern vor- und zurückzufahren, vergehteinfach zu viel Zeit», so Hubert Winkler. Zudemwären bei herkömmlichen Linear-Systemen diefür die gewünschte Stückzahl notwendigen Be-schleunigungskräfte einfach zu gross gewor-den.

Förderkette als Linearförderer. Um die Anforderun-gen an die Sonderanfertigung von Hebenstreit zuerfüllen, wurden einzelne Förderkettenglieder mitSaughebern für die empfindlichen Aluminiumble-che ausgestattet. In diesem Fall waren die Führungder Pneumatik und die Beschleunigung eine be-sondere Herausforderung», erklärt Dominik Bar-

Dten, für Entwicklung und Konstruktion zuständigerIngenieur von Igus.Für den Übergang der Pneumatikleitung von derEnergie- zur Förderkette entwarf Igus eigens einspezielles Kettenglied. Dieses besitzt Anschlüssefür Pneumatikschläuche mit besonders grossemDurchmesser und einen Luftkanal als Kupplung. Sowird ein pneumatischer Übergang ohne geknick-ten Schlauch ermöglicht. «Die benötigte Vakuum-versorgung wird mit der Pikchain optimal gelöst,weil nicht frei liegende Schläuche verwendet wer-den, sondern in den Kettengliedern sauber geführ-te Pneumatikschläuche», lobt Hubert Winkler dieKonstruktion.

Enorme Beschleunigungskräfte. Die an der Förder-kette im Betrieb auftretenden Beschleunigungs-kräfte sind enorm. Sie entstehen, um auf die fürdie hohe Stückzahl von 3000 Blechen pro Stundebenötigte Bandgeschwindigkeit zu kommen: DieKette muss jeweils kurz stoppen, um die empfindli-chen Aluminiumbleche mittels der Saugheber auf-

zunehmen. Anschliessend beschleunigt die Kettevon null auf 2,2 m/s. Für die Förderkette von Iguskein Problem. «Das geht nur mit dem umlaufen-den System», erklärt Hubert Winkler beeindruckt.Darüber hinaus bietet die Pikchain für die Bedürf-nisse von Hebenstreit einen weiteren wichtigenVorteil. Die einzelnen Kettenglieder laufen auf ab-nutzungsarmen Gleitkufen aus dem langlebigenIgus-Gleitlagerkunststoff Iglidur J ohne zusätzlichesSchmiermittel. Dadurch wird eine mögliche Ver-schmutzung der Aluminiumbleche vor dem Lackie-ren ausgeschlossen.«Ich kenne keine vergleichbare Lösung», meintHubert Winkler. Der Pikchain prophezeit er einegrosse Zukunft: «Wir von Hebenstreit sind sicher,die wird ihren Markt finden!» ●

Intelligente Förderkette spart Zeit und Geld durch Vermeidung von Leerfahrten

Stückzahl mehr als verdoppeltInnovative und effizientere Systemlösungen werden für Maschinen- und

Anlagenbauer in der Automatisierung immer wichtiger. Die umlaufende intelligente

Förderkette der Igus GmbH, Köln, mit integrierter Energie- und Datenversorgung

bietet für komplexe Pick & Place-Lösungen ganz neue Perspektiven.

4623 Neuendorf, 062 388 97 [email protected], www.igus.ch

IGUS SCHWEIZ GMBH

Die Pikchain: Hinter dem Namen verbirgt sich die weltweit erste, kontinuierlich umlaufendeFörderkette mit integrierter Medienversorgung wie Strom, Wasser, Luft und Daten. Bei derPikchain lässt sich jedes Förderkettenglied durch eine innen liegende und mitlaufende Ener-giekette und einzeln ansteuern. Dadurch können einzelne Kettenglieder mit Greifern, Werk-zeugen, Sensoren, Kameras oder Saugern bis zu einer Belastung von 5 kg pro Kettengliedausgerüstet werden. Durch den kontinuierlichen Umlauf vermeidet die Pikchain unnütze Leer-fahrten wie bei herkömmlichen Linear-Systemen mit Hin- und Rückfahrt. Das Ergebnis ist eineBeschleunigung der Pick & Place-Zeiten bei einer kontinuierlichen Geschwindigkeit von 2–3 m/sum bis zu 30 Prozent. Das innovative System kann zudem waagerecht, senkrecht oder seitlicheingebaut werden und bietet einen Verfahrweg von bis zu 30 Metern.

Umlaufende Förderkette mit MedienversorgungP I C K C H A I N

Die Pikchain ist die weltweit erste, kontinuierlich um-laufende Förderkette mit integrierter Medienversor-gung wie Strom, Wasser, Luft und Daten. Bei der Pik-chain lässt sich jedes Förderkettenglied durch eine in-nen liegende rotierende Energiekette mit Drehdurch-führung einzeln ansteuern. Dadurch können die Ket-tenglieder mit Werkzeugen ausgerüstet werden.

Durch die Präzision der Pikchain können selbsthochempfindliche Bleche mit Saugnäpfen aufge-nommen und mit einer Beschleunigung von2–3 m/s transportiert werden. (Bilder: zvg)

Hubert Winkler, Director Sales and Service der He-benstreit Metal Decorating GmbH (links), und Do-minik Barten, für Entwicklung und KonstruktionE-Kettensysteme zuständiger Ingenieur von Igus, voreiner Maschine der Hebenstreit Metal DecoratingGmbH, bei der Igus Pikchain das Herzstück bildet.

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Industrial Handling ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 39

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40 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Industrial Handling 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

er Roboter ist zunächst nichts anderesals ein dummer aus Mechanik/Elektro-mechanik und Steuerungstechnik be-

stehender Klotz. Erst wenn die jeweils erforderlichePeripherie um ihn herum aufgebaut, und ihm perSoftware sozusagen «Leben» eingehaucht ist,dann wird aus einem Haufen Metall und Kabel-gewirr ein funktionstüchtiges Hilfsgerät. Diese argschlichte Sichtweise mag so manchem Insider zwarnicht gefallen, entbehrt aber nicht eines gewissenCharmes, weil der Hightech-Automations-BausteinIndustrieroboter damit auch ein Stück weit entzau-bert und dem potenziellen Anwender ein StückAngst vor der vermuteten Gerätekomplexität ge-nommen wird. Und hier kommen auch gleich dieeingangs angedeuteten Unterschiede der Vermark-tungsstrategie der verschiedenen Roboter-Herstel-ler ins Spiel.Während sich die einen auf Entwicklung und Pro-duktion von Industrierobotern, Steuerungen undSoftware konzentrieren, und den Systemhäusern-/Integratoren das weite Feld der anforderungs- undprojektbezogenen Systemlösung überlassen, stel-len andere genau diese Systemlösungskompetenzin den Vordergrund und sehen sich weniger alsGerätelieferant, sondern als Hersteller kompletterAnlagen. Dass beide Philosophien, und natürlichauch Abwandlungen davon, ihre Daseinsberechti-gung haben, ist sicher unbestritten. Allerdingstaucht dann schon mal die Frage auf, ob man alsRoboterhersteller mit Systemlösungskompetenzwirklich in allen Prozess-/Know-how-Fragen kom-petent ist, oder sich auf ein paar interessante An-wendungsfelder konzentriert. Die Kuka RoboterGmbH hat sich für einen Mittelwegentwicklung,Produktion, Service plus Prozess-Support entschie-den und wurde damit über die Jahre zum Welt-marktführer im Bereich der Industrieroboter.

(Fast) grenzenlose Anwendungsmöglichkeiten. Be-legt ist dies nicht zuletzt an zahlreichen wegwei-senden Entwicklungen und Innovationen wie zumBeispiel der ersten PC-Robotersteuerung (1996),kooperierenden Robotern (2004), Mensch-Maschi-ne-Koordination/Kooperation und Safe RobotTechnology (beides 2005), dem Mega-Schwerlast-Roboter KR 1000 titan (2007) und schliesslich derneuen Robotergeneration Quantec (2010), die mitder Vorstellung des Quantec PA (2011) ihren vor-läufigen Schlusspunkt erhielt.

D

Über die Einführung des Palettierroboters QuantecPA setzt Kuka die Strategie der Erschliessung allerdenkbaren Einsatzfelder für Industrieroboter kon-sequent fort. Zumal dieser Robotertyp speziell aufdie Anforderungen der Nahrungsmittelindustrieund der Logistikbranchen hin ausgerichtet ist,

nämlich durch Schnelligkeit und durch Präzisionbesticht. Vom neuen Palettierroboter Quantec PAsind die Ausführungen KR 120, KR 180 und KR240 mit den entsprechenden Traglasten 120, 180und 240 kg lieferbar. Alle drei weisen eine Reich-weite von 3200 mm auf. Konzipiert als Hohlwel-

Im Fokus: Integrations- und Einsatzflexibilität

E D G A R G R U N D L E R

Industrieroboter auf dem Sprung in die ZukunftDas aktuelle Spektrum der Robotertechnik ist so vielfältig wie nie zuvor. Folgerichtig können sich die Roboter neue oder bes-

ser bis dato unerreichte Anwendungsfelder erobern. Dabei werden so sprichwörtliche Roboter-Attribute wie Einsatz-, Nut-

zungs-, Anwendungs-, Ausrüst-, Umrüst- und Wiederverwendungsflexibilität grundsätzlich vorausgesetzt. Jedoch gibt es gra-

vierende Unterschiede bezüglich Vermarktungsstrategie der einzelnen Hersteller.

Der Quantec-Roboter im Einsatz an einer Werkzeugmaschine.

In der Giessereiumgebung ist die Hebekraft des Schwerlastroboters KR 1000 Titan gefragt.

Page 43: technica 01/2012

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Industrial Handling ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 41

lenkonstruktion mit einem Durchlass von 60 mmfür alle gängigen Hohlwellenschlauchpakete, sindletztere innenliegend und damit geschützt verlegtund können bei Bedarf auch schnell ausgetauschtwerden. Dies wiederum unterstützt die Verfügbar-keit der zumeist mehrschichtig genutzten Roboter.Mit der Präsentation der neuen RoboterserieQuantac PA ging auch die Vorstellung des KR C4Steuerungssystems einher. Dabei handelt es sichum ein zukunftsorientiertes System, bei dem nichtnur die Roboter-, Bewegungs-, Ablauf- und Pro-zesssteuerungs-Elemente, sondern auch die kom-plette Sicherheitssteuerung integriert ist. Beimneuen Steuerungssystem KR C4 wurde weitge-hend auf «limitierende» Hardware verzichtet unddiese – wann immer möglich – durch intelligenteSoftware-Funktionen ersetzt.

Roboterintegration der praktischen Art. Ein ganzanderes Betätigungsfeld stellt die Automatisierungvon Werkzeugmaschinen, in Bezug auf die Beschi-ckung von Bearbeitungszentren mit Werkstücken,dar. Mit diesem schwierigen Thema beschäftigtsich eine ganze Anzahl sowohl von Maschinenher-stellern als auch von Systemhäusern immer wieder.Denn aufgund von unklaren Schnittstellen ergebensich hier oftmals grosse Probleme bei der steue-rungs- und softwaretechnischen Integration. KukaRoboter und Siemens Drives Technologies habensich der verstärkt um sich greifenden Problemstel-lung angenommen und zur vergangenen Weltaus-stellung für die Metallbearbeitung EMO eine einfa-che sowie effiziente Lösungsumgebung präsen-tiert.Mit der von Kuka entwickelten Funktionsbaustein-Bibliothek mxAutomation wird der gesamte Bewe-gungsablauf eines Roboters in der Sinumerik-Steuerung einer Werkzeugmaschine programmier-bar. Dies bedeutet, dass sich auch ohne besondereKenntnisse der Roboter-Programmierung mit denTools der SPS-Programmierung per Step 7 von Sie-mens eben das Roboterprogramm soweit einge-ben und vorbereiten lässt, um dann die Fertigstel-lung innerhalb der Sinumerik-NC-Zyklenprogram-mierung vornehmen zu können. Ausserdem ist derAblauf von Werkzeugmaschinen- wie von Roboter-programmen in parallelen Kanälen auf der Bedien-oberfläche Sinumerik Operate darzustellen, zu ver-folgen und zu bedienen; oder anders herum: Dasgewohnte Steuerungs-Know-how lässt sich somitauf den Roboter übertragen. Dafür, und für rele-vante werkzeugmaschinenbezogene Einrichtaktio-nen, werden das Sinumerik Handbediengerät HT 8und die besagte Bedienoberfläche genutzt, und eslassen sich – in der gleichen Bedienphilosophie –auch die Bahnpunkte und Funktionen des Robo-ters teachen. Als eine «Brücke» fungieren auchhier die Bausteine von mxAutomation – angewen-det innerhalb der von der Steuerung Sinumerikverwalteten Dienstprogramme – die den Roboterüber eine ProfiNet-Schnittstelle entsprechend steu-ern. Für die Ausführung der Bewegungen, der Sa-

fety-Funktionen, und weiterer spezifischer Abläufedes Roboters, ist dann wieder die Kuka Roboter-steuerung KR C4 verantwortlich.

Technologie, Service und Know-how verbinden sich.Die beiden vorgenannten Anwendungsbereiche,und die damit einhergehenden Beispiele wie Palet-tieren oder Beschicken, stellen nur einen kleinenAuszug der Automatisierungsmöglichkeiten durchangewandte Robotik dar. Nicht zuletzt verfügt dieKuka Roboter GmbH auch deshalb über ein breitesKnow-how- und Kompetenznetz, weil sich dieSchwestergesellschaft Kuka Systems als Anlagen-bauer in den Industrien Automotive mit Schweiss-und Montagetechnik und in der Luft- und Raum-fahrt auch mit CFK-Leichtbau und CFK-Fertigungs-technologien befasst. Für einen permanenten Zu-fluss an Know-how und Kompetenz sorgen über-dies die Systemhäuser bzw. Systemintegratoren,

sodass Kuka-Roboter heute in den Bereichen Auto-motive, Luft- und Raumfahrt, Material verarbeiten-de Industrien (Holz, Kunststoff, Metall usw.) Ge-tränke- und Nahrungsmittelproduktion, Verpa-ckung, Medizintechnik, Logistik und Entertainmentin Detail- und Systemlösungen zum Einsatz kom-men. ●

Der Palettierroboter Quanteczeichnet sich durch Schnelligkeit undPräzision aus. (Bilder: Kuka)

5432 Neuenhof, 044 744 90 [email protected], www.kuka-roboter.ch

KUKA ROBOTER SCHWEIZ AG

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42 ZULIEFERINDUSTRIE ● Wärme- und Oberflächenbehandlung 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

as Randschichthärten bewährt sich vorallem dann, wenn zugleich harte undverschleissfeste Oberflächen und hohe

innere Werkstoffzähigkeit gefordert sind. Höchstaktuelle Beispiele sind Antriebselemente wie Füh-rungen, Zahnräder und Zahnstangen, Wellen, Ach-sen, Kurbelwellen, Kurvenscheiben oder Kolben-stangen für Schiffsmotoren. Aber auch bei Seil-trommeln oder Führungssäulen von Pressen ist eszu empfehlen. Harte Randschichten verbessern dieDauerfestigkeit, indem sie Druckspannungen inder Oberfläche erzeugen und so Rissbildungen vor-beugen. Ausserdem verteilen sie äussere Druck-spannungen auf einen grösseren Bereich im Inne-ren des Bauteils. Zudem erhöht es die Steifigkeitsowie die Knick- und Schwingfestigkeit.

Weniger thermischer Verzug. Prinzipiell läuft derRandschichthärtprozess ebenso ab wie andere Här-teprozesse: Der Stahl wird auf die Härtetemperaturerwärmt und dann rasch abgeschreckt. Beim Ab-schrecken wandeln sich die Austenitkristalle, die

D

sich beim Erreichen der Härtetemperatur gebildethaben, in harte Martensitkristalle um. Da nur be-grenzte Bereiche erwärmt werden und deshalbweniger Energie eingetragen wird, als bei anderenVerfahren, ist der thermische Verzug kleiner. Des-halb und weil der Vergütungswert im Kerngefügeunverändert bleibt, erfordert ein eventuelles nach-trägliches Richten bedeutend weniger Aufwand.Das Verfahren spart Energie, ausserdem ist kein Ni-trier- oder sonstiger Spezialstahl erforderlich, dennes lassen sich Stähle mit Kohlenstoffgehalten über0,35 Prozent härten. Die Härterei Gerster AG, einrenommierter Spezialist für Wärmebehandlungen,setzt vor allem das Laser-, Induktions- und Flamm-härten ein.

Laserhärten: hocheffizient bei geringstem Wärme-eintrag. Beim Laserhärten fährt der Strahl desHochleistungs-Diodenlasers mit hoher Präzisionund grosser Vorlaufgeschwindigkeit über die zuhärtende Zone und erwärmt sie dabei innerhalbvon Bruchteilen einer Sekunde auf bis zu 1300Grad Celsius. Im direkten Bereich des Laserstrahlskommt es zu einer Austenitisierung des Gefüges.

Da jedoch die Wärmeeinflusszone sehr gering ist,beginnt unmittelbar nach dem Durchlaufen desLaserstrahls die Selbstabschreckung und damit dieBildung von feinstkörnigem Martensit. Nachträgli-ches Anlassen der Härtezone ist überflüssig. DieEindringtiefe zwischen 0,1 und 1,5 Millimeternwird je nach Anforderungen programmiert. So-wohl die erreichbare Härte als auch der Verlauf dergehärteten Bereiche sind sehr genau reproduzier-bar. Es benötigt dem Induktionshärten gegenüberund besonders dem Flammhärten um Faktorenweniger Energie.

Ohne nachträgliche Reinigung. Da bei diesem Pro-zess besonders wenig Wärme in das Werkstückgelangt, entsteht kaum Wärmeverzug und damitwerden in den meisten Fällen Nachbearbeitungenüberflüssig. Da die Werkstückoberfläche durch kei-nerlei Abschreckmedien verunreinigt wird, entfälltauch die nachträgliche Reinigung des Werkstücks.Wird der Prozess unter Schutzgas durchgeführt,tritt ausserdem keine Verfärbung der Oberflächeauf, sie bleibt blank. Der Laserstrahl lässt sich auchüber dreidimensional geformte Konturen führen

Gezielte Wärmebehandlung für spezielle Anforderungen

M A R T I N W O H L G E N A N N T

Randschichthärten in der AntriebstechnikDie Oberflächen von Antriebskomponenten sind meist hohen mechanischen Beanspruchungen und einer hohen Verschleiss-

beanspruchung ausgesetzt. Das Randschichthärten bietet hier eine Lösung, denn es steigert die Belastbarkeit dieser Bauteile

und schützt sie gegen Verschleiss. Die stark beanspruchten Oberflächen erhalten eine hohe Härte, während gleichzeitig das

Innere des Bauteils seine Zähigkeit beibehält.

Umlauf-Standhärtung eines Ringes mit Durchmesser 1200 mm. Einhärtungstiefe 30 mm. Die Umlauf-Standhärtung ist eine Variante des Flammhärtens,bei der lediglich eine Rotationsbewegung stattfindet. (Bilder: Härterei Gerster AG)

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Wärme- und Oberflächenbehandlung ● ZULIEFERINDUSTRIE 43

um diese zu härten. Ein Rundtisch zum Aufspan-nen entsprechender Werkstücke erweitert daspotenzielle Einsatzspektrum der Anlage.Die Diodenlaseranlage ermöglicht es, Randschich-ten von bis zu sechs Meter langen und bis zu zehnTonnen schweren Maschinenbetten zu härten. Aufdiese Weise erhielten zum Beispiel die Führungs-bahnen eines vier Meter langen Maschinenbettesdurch mehrere 20 Millimeter breite Laserspuren dienötige Härte. Auf die gesamte Länge des Maschi-nenbettes trat lediglich ein Verzug von 0,3 Millime-tern auf. Andere Beispiele, bei denen sich das La-ser-Randschichthärten bewährt, sind Steuerkurven,Blech-Umformwerkzeuge, Biegestempel, Turbinen-komponenten, Förderschnecken, Verschlussflächenund -kanten und andere anspruchsvolle Maschi-nenbauteile.

Induktionshärten: Selbsterwärmung durch elektro-magnetisches Wechselfeld. Beim Induktionshärtenerwärmt sich der zu härtende Oberflächenbereichdurch ein von Induktionsspulen erzeugtes elektro-magnetisches Wechselfeld in sich selbst. Die indu-zierten elektrischen Ströme konzentrieren sichdurch den Skineffekt im zu härtenden Oberflä-chenbereich des Werkstücks und erwärmen diesenwegen der grossen Leistungsdichte sehr rasch.Gleich nach dem Erreichen der Austenitisierungs-temperatur wird die Härtezone durch eine Brausemit Wasser, Polymerlösung, Öl oder einen entspre-chend starken Druckluftstrom abgeschreckt. Umbestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sind die In-duktionsspulen dem Werkstück geometrisch so an-gepasst, dass sie optimal zur Einwirkung kommen.Der sehr schnelle Wärmeeintrag vermeidet Grob-

kornbildung, Randentkohlung und Zunderbildung.Das Induktionshärten erreicht in einer genau defi-nierbaren Zone Einhärtungstiefen zwischen 0,1und 15 Millimetern. Werden Eindringtiefen zwi-schen 0,1 und 2 Millimetern gewünscht, kommtdas Hochfrequenzhärten zur Anwendung, bei2 bis 15 Millimetern Eindringtiefe das Mittelfre-quenzhärten. Das Zweifrequenzhärten mit Hoch-und Mittelfrequenz ermöglicht einen besonderskonturgetreuen Härteprozess, der besonders beiZahnrädern und Kettenrädern wichtig sein kann.

Zahnflanken- und Zahnlückenhärtung. Das Werkverfügt über mehrere leistungsfähige CNC-Indukti-onshärteanlagen für die Zahnlückenhärtung sowieDurchlaufhärteanlagen für Zahnkopf und Zahn-flanken von Zahnstangen bis zu Modul 4. Die vor-handenen Anlagen ermöglichen sowohl Zahnflan-kenhärtung als auch Zahnlückenhärtung an bis zusechs Meter langen Zahnstangen und an Zahnrä-dern mit bis zu drei Metern Durchmesser und biszu fünf Tonnen Gewicht. Die Zahnflankenhärtungwird üblicherweise ab Modul 5 durchgeführt undumfasst den Zahnkopf und die Zahnflanken, diedamit eine hohe Verschleissbeständigkeit erhalten.Bei der Durchlaufhärtung wiederum werden dieZähne von Zahnrädern ab Modul 5 bis unter denZahngrund gehärtet. Da die Kosten für die Herstel-lung passender Induktionsspulen überschaubarsind, eignet sich dieses Härteverfahren auch fürEinzelstücke.Nach dem induktiven Randschichthärten könnenZahnstangen einen Verzug von mehreren Millime-tern aufweisen, der auf einer vollautomatischen,selbst lernenden Richtanlage für bis zu 2500 Milli-

meter lange Stangen mit runden und eckigenQuerschnitten bis 50 x 50 Millimetern beseitigtwird. Generell tritt ein kleinerer Verzug auf, wenndas Werkstück vor dem Härten einen ausgegliche-nen Eigenspannungszustand hat. Es empfiehlt sichdaher besonders bei Werkstücken mit sehr unre-gelmässigen Geometrien, diese vor dem Rand-schichthärten spannungsfrei zu glühen und an-schliessend auf Schleifzugabe zu bearbeiten.

Flammhärten: für grosse Dimensionen. BeimFlammhärten erwärmen spezielle Hochleistungsbren-ner die Randschicht mit einem Energieeinsatz von biszu 5000 Kilowatt sehr rasch auf Härtetemperatur.Gleich danach erfolgt das Abschrecken mit Wasser,Polymerlösung, Öl oder einem starken Druckluft-strom. Je nach Werkstoff sind Einhärtetiefen zwi-schen 1,5 und 40 Millimeter erreichbar.Es gibt verschiedene Varianten, die Flammen und Ab-schreckmittel zur Wirkung zu bringen:Bei längeren Bauteilen bewährt sich das Vorschub-Flammhärten. Brennerflammen, die den Konturendes zu härtenden Bauteils angepasst sind, bringen diezu härtende Zone rasch auf die Härtetemperatur.Aussenflächen von Wellen, Innenflächen von rohrför-migen Werkstücken oder grösseren Schneckenrädernusw. werden durch Umlaufvorschub-Flammhärtunggehärtet. Dabei führt das Werkstück sowohl eineLängsbewegung durch den Brennerkranz als aucheine Rotation aus.Die Umlauf-Standhärtung kommt vor allem bei Zahn-rädern oder Ringen bis Durchmesser 1400 Millimeterund Breiten bis 750 Millimeter zum Einsatz. Es findetlediglich eine Rotationsbewegung statt.Sinngemäss ähnlich ist die Gesamtflächen- >>

Um optimal zur Einwirkung zu kommen, sind beim Induktions-härten die Induktionsspulen dem Werkstück geometrischangepasst. Das Zweifrequenzhärten mit Hoch- und Mittel-frequenz ermöglicht besonders konturgetreues Härten.

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44 ZULIEFERINDUSTRIE ● Wärme- und Oberflächenbehandlung 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Flammhärtung. Der Flächenbrenner fährt nachdem Erreichen der Härtetemperatur zur Seite undmachteiner Flächenbrause Platz.Das Flammhärten kommt vor allem bei Kundentei-len grösserer Dimensionen zum Einsatz. Das der-zeit übliche Werkstückspektrum reicht bei Wellenbis zu 840 Millimeter Durchmesser und elf MeterLänge oder bei quaderförmigen Dimensionen bis1200 x 2000 x 10 000 Millimeter. Die Walzen undWellen, Zylinder und Kolben, Kolbenstangen,Schienen, Führungsbahnen und Maschinenbettenkönnen bis zu 20 Tonnen schwer sein.

Von der Beratung bis zum fertigen Bauteil. Nebenallen härtbaren Stählen können auch laminare undglobulare Gussmaterialien durch Randschichthär-

ten veredelt werden, am besten eignen sich Guss-materialien mit perlitischer Grundmasse und gerin-gem Ferritanteil. Entscheidenden Einfluss auf dieoptimale Wärmebehandlung hat auch die konst-ruktive Gestaltung des Werkstücks. So etwa lässtsich mit der Vermeidung schroffer Übergänge, ent-sprechend dimensionierten Radien, ausgewogenerMassenverteilung und Formsymmetrien der ther-mische Verzug der Werkstücke vorteilhaft beein-flussen.Die Härterei Gerster AG verfügt über das Know-how und jahrzehntelange Praxiserfahrung beitechnischen Wärmebehandlungen. Das Unterneh-men ist nach den aktuellen ISO/TS-Normen zertifi-ziert. Sein Leistungsspektrum umfasst ein vielfälti-ges Verfahrensangebot und beginnt schon bei derBeratung, bei welcher in enger Zusammenarbeit

mit dem Kunden die optimale Wärmebehandlunggewählt wird. Die Werkstoffspezialisten des Unter-nehmens bieten Unterstützung mit Gefügeunter-suchungen, zerstörungsfreien Härteuntersuchun-gen, Bauteiloptimierungen usw. Ein umfangreicherMaschinenpark mit rund 50 modernsten CNC-ge-steuerten Randschicht-Härteanlagen ermöglichtden für jedes Werkstück am besten geeignetenProzess sowohl für Einzelstücke als auch für Gross-serien mit mehreren Millionen Stück. (ea) ●

Die vorhandenen Anlagen ermöglichen die Zahnlückenhärtung an Zahnrä-dern mit bis zu drei Meter Durchmesser und bis zu fünf Tonnen Gewicht.Auf dem Bild ist die Zahnlückenvorschubhärtung einer Innenverzahnung mitModul 12 zu sehen.

Da beim Laserhärten, zum Beispiel dieser Kurvenlaufbahn, besonders wenigWärme in das Werkstück gelangt, entsteht kaum Wärmeverzug. Damit werdenin den meisten Fällen Nachbearbeitungen überflüssig.

4622 Egerkingen, 062 388 70 [email protected], www.gerster.ch

HÄRTEREI GERSTER AG

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Werkstoffe ● ZULIEFERINDUSTRIE 45

ort, wo unzählige Paletten, Pakete oderKunststoffbehälter mit hoher Ge-schwindigkeit auf langen Wegen durch

die Lagerhallen transportiert werden müssen, sindKunststoffgleitleisten eine optimale Wahl zur Füh-rung der Rollenketten. Um einen verschleiss- undgeräuscharmen Betrieb der zu führenden Rollen-ketten zu gewährleisten, verwenden viele Her-steller automatisierter Förder- und LageranlagenKunststoffgleitleisten, welche sich vor allem durchihren geringen Reibungskoeffizienten und ihre ho-he chemische Beständigkeit auszeichnen. Als gän-gigstes Gleitleistenmaterial wird das UHMW-Poly-ethylen verwendet. Dieser Werkstoff verfügt überein gutes Gleitverhalten, geringen Reibwiderstand,

geringen Verschleiss und ist z. B. auch für die Le-bensmittelindustrie zugelassen. Einziger Nachteil –die Druckfestigkeit dieses Werkstoffes. Will manz. B. Gitterboxen mit bis zu 1000 kg oder Palettenmit bis zu 1500 kg transportieren, werden demHersteller von Förderanlagen schnell die Grenzendieses Standardwerkstoffes aufgezeigt. Das sollheissen, dass durch die hohen Belastungen desschweren Förderguts die Rollen sehr tief in dieGleitleisten gedrückt werden. Durch dieses Eindrü-cken entsteht ein Walkeffekt in der Kunststoff-leiste, welcher zu Ausbrüchen bis hin zum Weg-schmelzen der Gleitleiste führen kann und somitein Versagen des Systems zur Folge hat.

DDruckfestigkeit und Steifheit erhöht. Seit jeher legtman bei der Firma Faigle Kunststoffe grossen Wertauf die intensive Zusammenarbeit mit Partnernund Kunden, um frühzeitig zu erkennen, was dieMärkte fordern und welche Anforderungen an dieWerkstoffe gestellt werden – um stets die richtigeLösung anbieten zu können. In diesem speziellenFall musste ein Werkstoff gefunden werden, dereinerseits diesen hohen Druckbelastungen aufDauer standhält und andererseits die «Musskriteri-en» wie Gleiteigenschaften, Reibwiderstand, Ver-schleiss und Dimensionsstabilität erfüllt. Gemein-sam mit einem namhaften Fördertechnikherstellerwurde daraufhin ein Testaufbau eines Kettenförde-rers aufgebaut, um praxisnah und ohne Verfäl-

schung der Ergebnisse mit den unterschiedlichstenMaterialien unzählige Tests und Versuche durch-führen zu können. Aufgrund der Zähigkeit undDruckfestigkeit war schnell klar, dass die Faigle-Spezialentwicklung PAS 60 X, PAS 60 X modifiziertund PAS 80 X die idealen Basiswerkstoffe für dieGleitleisten waren. Dieses mit Trockenschmierstoffergänzte Polyamid wurde dann zusätzlich noch mitGlaskugeln, Glasfasern und Kohlefasern in denverschiedensten Zusammensetzungen modifiziert,um die Druckfestigkeit und Steifheit nochmals zuerhöhen. Aufgrund der Tatsache, dass bei FaigleKunststoffe alle Werkstoffe selber compoundiertwerden, konnte sich das Unternehmen so relativ

schnell und einfach durch eine Vielzahl unter-schiedlichster Modifizierungen an ein Optimumherantasten und schlussendlich eine ideale Materi-almischung für diese hohen Belastungen finden.Dieser neue Werkstoff hat zudem gegenüber demStandardwerkstoff den erheblichen Vorteil, dassdie thermische Längendehnung um die Hälfte re-duziert werden konnte und somit auch bei grösse-ren Temperaturschwankungen kleinere Spaltmasserealisierbar sind.

Fazit. Mit einem modifizierten Polyamid wurde einMaterial für die Gleitleisten gefunden, das denhöchsten Druckbelastungsanforderungen ent-spricht und somit den Förder- und Lagertechnik-herstellern eine Fülle von neuen Anwendungsmög-lichkeiten bietet. Möglich wurde diese Innovationdurch eine intensive Zusammenarbeit mit einemKunden und dem Ziel von Faigle Kunststoffe, mitihren Partnern gemeinsam Erfolge zu erzielen,neue Lösungen zu finden und die vorhandenenWerkstoffe ständig zu verbessern und zu optimie-ren.Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Standard-gleitleisten: Die Gleitleisten mit modifiziertem Poly-amid von Faigle Kunststoffe gewährleisten einenverschleiss- und geräuscharmen Betrieb der zuführenden Rollenketten und überzeugen auch beisehr hohen Druckbelastungen.– Druckfestigkeit um ein Vielfaches höher– geringer Verschleiss und niedriger Reibwert– geringere thermische Längendehnung– höhere Dauergebrauchstemperatur– wartungsfrei– geringerer Anfahrwiderstand und

energieeffizient. (ea) ●

Oft lassen sich Werkstoffe nicht «von der Stange» bestellen, sondern erfordern umfangreiches Know-how und ein Team an

erfahrenen Ingenieuren, damit spezielle Kundenanforderungen umgesetzt werden können. In diesem speziellen Fall musste

ein Werkstoff gefunden werden, der einerseits diesen hohen Druckbelastungen auf Dauer standhält und andererseits die

«Musskriterien» wie Gleiteigenschaften, Reibwiderstand, Verschleiss und Dimensionsstabilität erfüllt.

Kunststoffspezialist Faigle optimiert Werkstoff für Rollenketten-Gleitleisten

Modifiziertes Polyamidfür höchste Druckbelastungen

Die Gleitleisten von Faigle sind für hohe Druckbelastungen ausgelegt, leise, verschleissarm und wartungs-frei. (Bild: Faigle Kunststoffe GmbH)

9434 Au SG, 071 747 41 [email protected], www.faigle.com

FAIGLE IGOPLAST AG

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46 ZULIEFERINDUSTRIE ● Werkstoffe 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

as haben Sie mit ihrem alten Handy an-gestellt? Falls Sie es irgendwo zu Hausehorten, sind Sie kein Einzelfall: Laut ei-

ner Umfrage von Nokia liegen 44 Prozent der ge-brauchten Mobiltelefone in Schubladen herum,25 Prozent werden an Familie oder Freunde ver-schenkt und etwa 16 Prozent verkauft. Schät-zungsweise lagern in Schweizer Haushalten etwa8 Millionen unbenutzte Handys. Obwohl sich dieSchweiz gerne als inoffizielle Recycling-Weltmeiste-rin brüstet – und das meist zu Recht –, ist sie beiden Handys nicht gerade vorbildlich: Von den jähr-lich 2,8 Millionen verkauften Geräten gelangennur 15 Prozent zu den Rückgabestellen. Deshalbsammelte Swico Recycling am Aktionstag «WahreWerte» 17 000 alte Handys ein. Ziel der Sensibili-sierungskampagne war, dass das Handy-Recyclingso alltäglich wird wie das Sammeln und Wiederver-werten von Altpapier.

Engpass vorprogrammiert? Warum sich Recyclinglohnt, weiss Patrick Wäger von der Empa: «Dieheutige Miniaturisierung ist nur dank ganz spezifi-scher Materialien möglich, für deren Funktionalitäteine Vielzahl von bis vor wenigen Jahrzehntenkaum eingesetzten seltenen Metallen verantwort-lich ist. Während eine Handy-Leiterplatte in den1980er-Jahren noch mit wenigen Elementen desPeriodensystems auskam, enthält sie heute Schät-zungen zufolge bis zu 45 davon.» Zwar kommenin einem Mobiltelefon die meisten Elemente nur invergleichsweise geringen Konzentrationen vor.Doch der weltweite Siegeszug des Handys fällt ins

W

Gewicht: 2008 wurden knapp 1,3 MilliardenHandys verkauft, wobei rund 31 Tonnen Gold,325 Tonnen Silber und 12 Tonnen Palladium inden Umlauf gebracht wurden. Neben Edelmetallensind auch eher exotische Metalle wie Gallium, Indi-um oder Tantal unentbehrlich für die Handyher-stellung. Das Problem dabei: Bei einer weltweitenRücklaufquote von nur drei Prozent findet sehrwenig Material in den Stoffkreislauf zurück. Steu-ern wir deshalb auf einen Engpass zu? Eine kürz-lich veröffentlichte Studie ergab, dass der Jahres-bedarf an verschiedenen seltenen Metallen fürausgewählte Zukunftstechnologien im Jahr 2030um ein Vielfaches höher liegen könnte als noch2006. Die Versorgung mit seltenen Metallen ausErzen aber ist bereits heute mit erheblichen Unsi-cherheiten und Abhängigkeiten verbunden. Wer-den also seltene Metalle wie Gallium und Indiumnicht aus den unzähligen Handys zurückgewon-nen, könnten sie später etwa bei der Produktionvon dünnen Solarzellen fehlen.

Ein Hauch von Nichts rezyklieren? Recycling ist alsounumgänglich. Dies ist aber bei den seltenen Me-tallen nicht so einfach, was sich bei Indium gutaufzeigen lässt: Gewonnen wird das Element vorallem in China, wo über 60 Prozent der Reservenvermutet werden. Der Abbau lohnt sich jedoch nurgemeinsam mit Hauptmetallen wie Zink, da sichbei den geringen Konzentrationen von Indium einealleinige Gewinnung nicht rechnen würde. In Ver-bindung mit Zinn landet Indium schliesslich alstransparenter Leiter in unseren Handy-Displays.Haben wir uns unseres veralteten Handys an einerSwico-Sammelstelle entledigt, wird der Akku von

Hand entfernt. Keines der Schweizer Elektrorecyc-ling-Unternehmen verfügt aber über Know-howund Infrastruktur, um seltene Metalle aus Handysrauszufischen. Nur wenige Unternehmen in Euro-pa, wie die belgische Umicore, können dies – wiegenau bleibt allerdings ihr Geschäftsgeheimnis.Trotz vertraulicher Zahlen weiss Empa-ForscherWäger: «Es können nicht alle Metalle gleich effizi-ent wiedergewonnen werden. Bei Gold oder Palla-dium funktioniert dies sehr gut, bei einem Elementwie Tantal hingegen, das in Mikrokondensatorenvon Handys vorkommt, eher weniger.» Im Fallevon Indium findet derzeit ein Recycling aus ausge-dienten Konsumgütern – mit Ausnahme von Mo-biltelefonen – kaum statt.

Den Kreislauf optimieren. «Bei einer Firma wieUmicore ist die Rückgewinnungseffizienz für eineganze Reihe seltener Metalle auch bei komplexen‹Mischungen› wie in einer Leiterplatte sehr hoch.Anders sieht es in Drittweltländern aus, wo zwarEdelmetalle wie Gold zurückgewonnen werden,häufig jedoch ineffizient und mit negativen Aus-wirkungen für Mensch und Umwelt», sagt Wäger,der zusammen mit weiteren Forschern im Auftragder Schweizerischen Akademie der TechnischenWissenschaften SATW eine Schrift zu seltenen Me-tallen verfasst hat, die Ende Oktober erscheint. Da-rin werden auch mögliche Lösungsansätze skiz-ziert. Wäger spricht etwa vom Ansatz des «Best oftwo Worlds»: «Die Idee ist, dass der in Entwick-lungsländern anfallende Elektronikschrott vonHand zerlegt wird und gewisse Fraktionen wie Lei-terplatten zurück nach Europa kommen, in diejeni-gen Anlagen, die es ermöglichen, seltene Metalleökoeffizient zurückzugewinnen.» Damit ein Man-gel an seltenen Metallen aber nicht Zukunftstech-nologien wie Windturbinen oder Elektromobilezum Erliegen bringt, braucht es einen ganzheitli-chen Ansatz, der auf die Schliessung von Stoff-kreisläufen ausgerichtet ist. Hier müssen, so Wä-ger, speziell auch die Hersteller Verantwortungübernehmen: «Gerade für breit verteilte Elektroge-räte sollten die Hersteller konsumentenfreundlicheRücknahmesysteme anbieten, die es ermöglichen,seltene Metalle so gut wie möglich zurückzuge-winnen und einen irreversiblen Verlust durch dieFeinverteilung zu vermeiden. Dazu gehört letztlichauch die recyclinggerechte Gestaltung von Produk-ten – auch wenn es selbst bei optimalem Recyclingnie möglich sein wird, alle Metalle wieder in denStoffkreislauf rückzuführen.» (ea) ●

Recycling von seltenen Metallen

M A N U E L M A R T I N , C H - F O R S C H U N G

Mein Handy ist auch ein RohstofflagerMit exotischen Metallen wie Indium laufen unsere Handys zur Höchstform auf – ohne diese seltenen Elemente gäbe es

iPhone & Co. nicht. Die weltweit steigende Nachfrage nach derartigen Rohstoffen könnte zu einem Engpass führen, unter

dem auch Zukunftstechnologien wie die Photovoltaik zu leiden hätten.

Nur 15 Prozent der verkauften Handys werden heute rezykliert. (Bild: Gabi Schoenemann/pixelio.de)

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 Sensorik ● MESSTECHNIK 47

m die sicherste Art der optischen Ob-jekterkennung, nämlich eine Licht-schranke, nutzen zu können, muss in

einer Maschine zusätzlich zum Sensor ein separa-ter Reflektor oder Empfänger montiert werden.Vor allem in kleinen Maschinen, wie z. B. in Hand-lingsautomaten, fehlt dafür jedoch häufig derPlatz. Auch in grösseren Maschinen trifft man aufein ähnliches Problem, wenn keine Fläche für dieMontage des Reflektors/Empfängers zur Verfü-gung steht. In beiden Fällen musste bisher einerechtzeitige Anpassung am Design der Maschinestattfinden oder eine Befestigungsmöglichkeitnachträglich eingebaut werden. Auch der Aus-tausch von Empfängern zu Wartungszwecken odervon zerstörten Reflektoren – anzutreffen vor allemin der Lebensmittelindustrie, da hier besondersaggressive Reinigungsmittel verwendet werden –bedeutet einen Mehraufwand. Dieser Aufwandund die daraus resultierenden Kosten könnendank der SmartReflect-Lichtschranke von Baumernun erheblich reduziert werden.

Das SmartReflect-Prinzip. Bei den SmartReflect-Lichtschranken sind Sender und Empfänger imgleichen Gehäuse untergebracht, was den separa-

Uten Empfänger überflüssig macht. Darüber hinausbenötigt der SmartReflect aber auch keinen Reflek-tor, um den Lichtstrahl zu schliessen. Der Licht-strahl wird durch die Reflexion des Lichts von einerbeliebigen Oberfläche innerhalb des Erfassungsbe-reichs geschlossen. Diese kann hell oder dunkel,aus Kunststoff oder Metall sein. In einer Maschinemit beengten Platzverhältnissen oder ohne Monta-gemöglichkeit für Reflektoren kann diese Oberflä-che ein Teil der Maschine sein. Die ausgeklügelteOptik und die intelligente Auswertung, die dasSmartReflect-Prinzip ausmachen, geben dem An-wender maximale Sicherheit für die zuverlässigeFunktion des Sensors.Sobald ein Objekt den geschlossenen Lichtstrahl

physikalisch unterbricht, schaltet der Sensor; dasSchrankenprinzip sorgt für eine absolut zuverlässi-ge Objektdetektion. Dabei kann die SmartReflect-Lichtschranke Objekte unabhängig ihrer Form, Far-be und Oberflächenbeschaffenheit zuverlässig de-tektieren. Ausserdem hat sie entscheidende Vortei-le gegenüber herkömmlichen Reflexions-Licht-schranken: SmartReflect-Lichtschranken sind nichtnur farbunabhängig, sondern erkennen selbstspiegelnde Objekte einwandfrei. Darüber hinausweisen sie keinen Blindbereich vor ihrer Frontschei-be auf.

Einfache Installation und Inbetriebnahme. Dadurch,dass nur der Sensor und kein separater >>

SmartReflect von Baumer – eine sichere und komfortable Art der Objektdetektion

S A S C H A S C H M I D

Lichtschranken ohne ReflektorDie sicherste Art der Objektdetektion im Bereich der optoelektronischen Sensoren ist die physikalische Unterbrechung des

geschlossenen Lichtstrahls einer Lichtschranke durch ein Objekt. Bei den SmartReflect-Lichtschranken von Baumer wird der

geschlossene Lichtstrahl zwischen dem Sensor und z. B. einem Maschinenteil aufgebaut. Ein separater Reflektor ist deshalb

überflüssig. Dies reduziert Betriebskosten und erhöht die Prozesssicherheit.

Die SmartReflect-Lichtschranke kann bei einer Reichweite von 800 mm Edelstahl als Referenz nutzen. (Bilder: Baumer)

Die SmartReflect-Lichtschranke wurde ursprünglich von der Lebensmittelindustrie inspiriert.Aufgrund der vielen Probleme mit Reflektoren von regulären Reflexions-Lichtschranken, diedurch die vielen Reinigungsprozesse regelmässig zerstört werden, entstand die Idee, eineLichtschranke völlig ohne Reflektor arbeiten zu lassen. Mittlerweile wurde die Reihe der Smart-Reflect-Lichtschranken um verschiedene Versionen im Kunststoffgehäuse erweitert, da auchim Non-Food-Bereich grosser Bedarf nach der Lichtschranke ohne Reflektor besteht. Zukünf-tige optoelektronische Baureihen werden jeweils SmartReflect-Lichtschranken enthalten unddiese wird stetig für neue Aufgaben weiterentwickelt.

D I E S M A R T R E F L E C T - L I C H T S C H R A N K E

Zukünftige optoelektronische Baureihenmit SmartReflect-Lichtschranken

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48 MESSTECHNIK ● Sensorik 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Empfänger oder Reflektor in die Anlage integriertwerden muss, werden 50 % der Installationszeit so-wie laufender Wartungs- und Reinigungsaufwandgespart. Darüber hinaus vereinfachen weitereEigenschaften die Integration der SmartReflect-Lichtschranken in die Anlage. So arbeiten sie z. B.mit Rotlicht, was die Ausrichtung des Sensorserleichtert.Um die Inbetriebnahme der Sensoren für den An-wender so einfach wie möglich zu gestalten, verfü-gen die SmartReflect-Lichtschranken über einekomfortable Teach-in-Funktion: Bei den Sensorenwurde ein 1-Punkt-Teach-in eingeführt. Die Licht-schranke wird anhand ihres Lichtstrahls auf denHintergrund ausgerichtet, dieser wird über denTeach-in-Knopf bestätigt und dann ist der Sensorbetriebsbereit.Zusätzlich wurde der Teach-in der Sensoren für dieLebensmittelindustrie um eine unterstützendeFunktion erweitert. Im Justierungs-Modus zeigt derSensor an, wann das empfangene Lichtsignal qua-litativ am besten für eine zuverlässige Detektion

ist. Dies kann vor allem bei schrägen Flächen, wiesie in Lebensmittelmaschinen vorkommen, vonVorteil sein und bringt eine weitere Zeitersparnisbei der Sensorinstallation.

Die Einsatzmöglichkeiten. Für verschiedene An-wendungen mit unterschiedlichen Platz- und Um-gebungsanforderungen kann aus diversen Smart-Reflect-Varianten gewählt werden:Die SmartReflect-Lichtschranken im Hygiene- undWashdown-Design wurden speziell für Edelstahl-oberflächen optimiert, wie sie in Lebensmittel ver-arbeitenden Maschinen zu finden sind. DieseEHEDG-zertifizierten Sensoren im Edelstahlgehäuseerreichen bei einer Reflexion auf Edelstahl eineReichweite von 800 mm. So werden die in der Le-bensmittelverarbeitung meist ca. 60 cm breitenFörderbänder optimal überwacht. Die Eliminierungder Schwachstelle Reflektor sorgt zudem für eineerhöhte Prozesssicherheit. Dank des SmartReflect-Prinzips wird die Sensorfunktion auch durchVerschmutzung oder prozessbedingte Verände-

rung des Maschinenteils nicht beeinträchtigt.FürAutomatisierungsanwendungen im Non-Food-Be-reich eignen sich die SmartReflect-Lichtschrankenim kompakten Kunststoffgehäuse der Serie 14. Fürdiese Sensoren ist umfangreiches Montagezubehörwie z. B. der Zargenadapter erhältlich. DieserKunststoffadapter erlaubt eine einfache Montageder Sensoren ohne Schrauben und Werkzeuge.Mit zwei einfachen Klicks sind sie montiert –schnell und effizient.Die Miniatursensoren der Serie 07 mit einer Bau-grösse von nur 8 x 16,2 x 10,8 mm sind sehr gutfür den platzsparenden Einsatz im Industrieumfeldgeeignet. Sie erzielen Reichweiten bis 45 mm undwerden vor allem in kompakten Handlingsautoma-ten verwendet.

Zuverlässig und kostensparend. Die SmartReflect-Lichtschranken erhöhen die Flexibilität bei opti-scher Detektion, reduzieren die Betriebskosten undsind für den Anwender leicht zu handhaben. Siebieten die richtige Lösung sowohl im Hygiene-bereich, wenn Reinigungsmittel den Reflektor zer-stören können oder Hygiene das oberste Gebot ist,als auch bei beengten Platzverhältnissen, wennkein Platz für Reflektor oder Empfänger bzw. derMontageaufwand für einen Reflektor zu hoch ist.Weiterentwicklungen des Prinzips werden zukünf-tig weitere Vorteile in Richtung zuverlässiger Ob-jektdetektion bringen. ●

Abgebildet sind ein paar verschiedene Varianten der SmartReflect-Lichtschranke, deren Baureihe Baumerin Zukunft erweitern wird.

BAUMER ELECTRIC AG8501 Frauenfeld, 052 728 13 [email protected], www.baumer.com

Sascha Schmid ist Produkt- und MarktmanagerSensor Solutions bei Baumer.

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In Ermangelung der Logistik würde die Wirtschaft wie ein schlaffer Luft-ballon zu Boden gehen, denn ohne die Lieferung von Gütern zur rechtenZeit am rechten Ort und in der bestellten Menge läuft gar nichts: einKreislaufsystem, das Produktion, Versorgung und Warenaustausch am Le-ben erhält. In den folgenden Texten geht es nicht in erster Linie um För-dertechnik, sondern um die Lage der Logistik anfangs des 21. Jahrhun-derts, eine Zeit also, in der grosse Herausforderungen unter dem Stich-

wort «Change to green» an die Logistikbetreiber und -nutzer herangetra-gen werden. Bedenkt man, dass Transport und Verkehr schätzungsweisefür rund einen Viertel aller CO2-Emissionen verantwortlich sind, lässt sichermessen, welche Aufgaben auf die Logistiker warten. Im Artikel «Innova-tion säen und Erfolg ernten» lesen Sie mehr darüber.Die Logistik bewegt nicht nur Güter, sondern sich selbst in eigener Sache.So fand anfangs November 2011 mit rund 250 Teilnehmern in Basel daserste Forum des Logistik-Clusters Basel statt. Mit dem Logistik-Cluster willman die Interessen aller im Logistikbereich tätigen Unternehmen, aberauch Kantone, wissenschaftliche Institutionen und Verbände in einer Artvon «geistigem Überbau» fokussieren. Beispielsweise sollen in einem Pro-jekt «Green Logistics» die Logistiker mit dem Thema «Nachhaltigkeit» inihrem Bereich vertraut gemacht werden. Internetauftritt und eine Sonder-schau an der MuBa sollten eine «Brücke zwischen Gesellschaft und Logis-tik» schlagen. Die Handelskammer beider Basel fungiert als kreative undadministrative Schnittstelle (www.hkbb.ch). Andere Regionen in derSchweiz könnten sich an den Baslern ein Beispiel nehmen.Ein schwergewichtiges Highlight um das Thema Logistik ist das Werk mitdem Titel «Integrales Logistikmanagement» von ETH-Professor PaulSchönsleben. Das Buch ist eine umfassende Darstellung der Gestaltung,der Anforderungen und des Managements des Güter-, Daten- und Steue-rungsflusses entlang einer alles übergreifenden Supply Chain. Neu wurdeein Kapitel zum eigentlichen Informationsmanagement verfasst – getreuder Erkenntnis, dass Informationen nicht nur vorhanden sein, sondernauch in einer Struktur von Prozesslogik bearbeitet werden müssen. Es sollja schliesslich etwas Verwendbares dabei herausschauen. Das Buch «Inte-grales Logistikmanagement» stellen wir in der vorliegenden Ausgabe von«Planung+Produktion» vor. Alois Altenweger ●

Green-LogistikEDITORIAL VERBÄNDE &

ORGANISATIONEN

Logistik am Ende? Logistik beginnt erst richtig! (Bild: Alois Altenweger)

Planung + Produktion, das offizielle Organ des SchweizerischenVerbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF

www.svbf.ch

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 49

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50 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

er einem Ausserirdischen erklärenmöchte, wie die Welt funktioniert, wärenicht schlecht beraten, dies anhand der

Logistikbranche zu tun, mit Beschaffen, Lagern,Verteilen, Entsorgen, ihren vier grossen Disziplinen.«Beschaffen» etwa sagt sich so leicht und hört sichnach nicht viel an.

Stichwort «Change to green». Abgesehen davon,dass Logistik unseren Alltag beherrscht, ist sie auchein Spiegel der Gesellschaft. Beispiel Umwelt-schutz: Hier stehen wir vor der Notwendigkeit, al-les Erdenkliche zu unternehmen, um die drohendeKlimakatastrophe abzuwenden. Aber tun wir esauch? Doch eher nicht, oder jedenfalls nicht genü-gend. Jeder Einzelne, jedes Unternehmen undauch jeder Staat muss sich den Vorwurf gefallenlassen, dem Portemonnaie vor der Ökologie denVorzug zu geben.Die Logistikbranche schreibt hier auch nicht besse-re Noten, doch sie ist dabei, ökologisch zu erwa-chen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie von ihren Kun-den zu Umwelt- und Klimaschutz angehalten wird.Was auch nötig ist, sind doch Transport und Ver-kehr, so wird geschätzt, für ein Viertel aller CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. Davon entste-hen 75 Prozent im Strassenverkehr. Nun hat eineStudie unter den grössten Konsumgüterherstellernund Einzelhändlern Deutschlands ergeben, dass je-des fünfte befragte Unternehmen bis 2012 grüneLogistikprodukte nach dem Vorbild von GoGreen(DHL) zu beziehen wünscht, also Leistungen, dieemissionsneutral sind, da die nach Effizienzmass-nahmen verbleibenden Emissionen durch Klima-projekte kompensiert werden. – Grüne Logistik istalso die nahe Zukunft, auch in der Schweiz.

Klimaschutz ist in der Wirtschaft angekommen. Inter-national wird klimaschonendes Wirtschaften bereitsrege praktiziert, wie der «Supply Chain Report 2010»der Arbeitsgemeinschaft Carbon Disclosure Projectzeigt. Gemäss dieser Studie beschäftigen sich die be-fragten Unternehmen nicht nur selbst mit der Klima-wirkung ihres Handelns, sondern sie stellen auch zu-nehmend diesbezügliche Anforderungen an ihre Zu-lieferer. 90 Prozent der befragten 44 grossen inter-nationalen Unternehmen wollen ihre CO2-Emissio-nen verringern und haben entsprechende Richt-linien in ihrem Unternehmen erlassen. Neun vonzehn dieser Unternehmen stellen vergleichbare An-sprüche an ihre Geschäftspartner und Zulieferer.In einer weiteren Studie namens «Grüne Logistik»des Instituts für Nachhaltigkeit in Verkehr und Lo-

W

gistik der Hochschule Heilbronn gab die Hälfte derbefragten 108 Transportdienstleister an, mit kon-kreten Informationsanforderungen seitens ihrerKunden konfrontiert zu werden. Dabei dominiertdie Nachfrage nach einem zertifizierten Umwelt-management. Allerdings schätzt das Gros der Spe-ditions- und Logistikunternehmen die Bereitschaftihrer Kunden, für klimaneutrale Logistikdienstleis-tungen auch einen höheren Preis zu zahlen, alssehr gering ein. Womit wir unserem eingangs ein-geführten Ausserirdischen das Om mani padmehum der Wirtschaft zu Gemüte führen könnten:Kosten, Einnahmen, Ausgaben, Umsatz, Gewinn.Da die Konjunkturprognosen in der Schweiz we-gen des harten Frankens für das Jahr 2012 eherdüster aussehen, muss sich auch die Logistikbran-che auf härtere Zeiten einstellen. Zwischen derKonjunktur eines Landes und dem Wachstum derLogistikbranche besteht ein enger Zusammenhang:Gerät die Logistikbranche eines Landes in eine Kri-se, so steht es mit der Konjunktur des betreffen-den Staates ebenfalls nicht zum Besten. Bricht dieKonjunktur ein, haben viele LogistikunternehmenSchwierigkeiten, ihre Kapazitäten auszulasten, vorallem beim Laderaum. Flotten werden stillgelegt,um die Kapazitäten dem Bedarf anzupassen.Weil reine Transportdienstleistungen homogensind, konkurrieren die Anbieter vor allem über denPreis. Der Preiswettkampf in der Branche ist ent-sprechend mörderisch, Kostensteigerungen kön-nen nicht an die Kunden weitergegeben werden.Man tut gut daran, dies im Auge zu behalten,wenn man gerne seinem Unmut darüber freienLauf lassen möchte, dass die Change-to-green-Be-teuerungen der Transporteure doch eher Lippen-bekenntnisse denn konkrete Massnahmen sind.Das mag ja zum Teil sein, doch dieser Turnaroundzu grüner Logistik kostet halt, und der Wettbe-werb in der Branche ist wahrlich ruinös. Wer magdenn schon knapp vor der Insolvenz noch klima-freundlich werden?

Wachstumschancen der Logistikbranche. Wachstumbedeutet nicht immer ein Mehr, sondern kannauch für ein Besser stehen. Die Logistikdienstleisterstreben denn auch ein qualitatives Wachstum an.Zustatten kommt der Branche dabei der Umstandihres Innovationsreichtums. Um es vorwegzuneh-men: punkto Forschung und Entwicklung sind dieLogistiker führend. Was es da nicht alles in derPipeline gibt, die in die nahe Zukunft führt. ZumBeispiel einen Full-Service für den E-Commerce miteinem Retourenmanagement, das es in sich hat,denn es ist die Lösung für Unternehmen mit einergrossen Anzahl Rücksendungen, werden die Re-

touren doch einfach in die Kundenauftragsbear-beitung integriert: Anfallende Aufträge werdenmit jedem eingehenden Retourenteil auf Überein-stimmung geprüft. Eine Retoure geht also nichtzurück ins Lager, sondern wird gleich wieder ver-sandt. Im Extremfall, zum Beispiel im Fashion-Be-reich, werden 30 Prozent der täglich eintreffendenAufträge mit Retouren bedient, was eine immenseGeschwindigkeitssteigerung bedeutet, denn Rück-sortierungs- und Pickprozess werden eingespart.Weiter zu nennen ist «Galileo». Nein, gemeint istnicht der Philosoph, Mathematiker, Physiker undAstronom Galileo Galilei aus Pisa, sondern daseuropäische «globale Navigationssatellitensystem(GNSS), «Galileo» genannt, dessen vier (von insge-samt 30) erste Satelliten 2012 ihren Dienst aufneh-men werden. Damit wird sich die Satellitennaviga-tion auf allen Ebenen sukzessive verbessern, was jawirklich nicht schlecht und vonnöten ist, damitTante Mathildas Van ein bisschen weniger oft auseinem Bach gezogen werden muss. Aber das istnatürlich nicht der einzige Nutzen des Galileo-Pro-jekts. Weitere sind ein mobiles Umweltmonito-ring-System zur Schadgas- und Feinstaubmessung,das stationäre Umweltmessungen um Echtzeitda-ten direkt aus dem Verkehrsgeschehen ergänzensoll, sowie Ortungen aller Art: Ortung von Lawi-nenopfern, Indoor-Ortung, um etwa Feuerwehr-leuten die Orientierung in brennenden Gebäudenzu erleichtern, Palettenortung in Lagerhallen oderim Freien.Übergangen werden soll auch nicht DAGObert, dieGefahrgut-App. Unser ausserirdischer Freund ent-führt uns kurz ins Jahr 2016. Galileo wurde offiziellmit allen 30 Satelliten in Betrieb genommen. AlsFolge schwerer Gefahrgutunfälle und des stetenVerkehrsanstiegs hat die EU ein Gefahrgutmonito-ring eingeführt: Satellitengestützte Kommunikati-ons- und Steuerungsdienste werden genutzt, umdie Sicherheit des Strassengüterverkehrs zu erhö-hen.Freuen wir uns also auf eine Zukunft, in der dieGegenwart gut bleibt. ●

Die Logistikbranche wächst gegen den starken Franken an

E S R A B . T O B L E R

Innovation säen und Erfolg erntenDas moderne Leben ist auf Gedeih und Verderb mit der Logistik verknüpft.

Die Branche hat den Turnaround zu smart und grün eingeleitet.

Logistik ist über-All, mit dem Satellitenortungssys-tem Galileo im Weltall positioniert. (Bild: zVg ESA)

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ine durchschnittliche Ameise ist ca. 0,8mm lang und wiegt etwa 8 mg. Nichtgerade optimale Voraussetzungen, um

schwere Lasten zu transportieren. Daher ist dieAmeise auf Kooperation angewiesen. Erstaunlichdabei ist, dass der gemeinsame Transport von Beu-te bei Ameisen nicht auf einer einmaligen Abspra-che beruht, sondern jede Ameise sucht zu jedemZeitpunkt den kürzesten Weg, die Beute in Rich-tung Nest zu schaffen. So entsteht eine durchgän-gige und wegeoptimierte Transportkette. Diesenetzwerkartige Arbeitsteilung, bei der verschiede-ne «Agenten» zusammenarbeiten, ist ausseror-dentlich effizient: Hierarchische Systeme schneidendeutlich schlechter ab. Ein Schwarm, der durchKommunikation untereinander entscheidet, werdie Arbeit übernimmt und wie der optimale Wegaussieht, kann sich viel flexibler anpassen. «Genaudiese Flexibilität erwarten wir auch von logistischenSystemen. Daher haben wir uns die Natur alsVorbild genommen», erklärt Prof. Dr. Michaelten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter desFraunhofer IML und Erfinder der «Zellularen För-dertechnik».Für die Logistik bedeutet dies, die bisher getrenntvollzogene Sicht des Lagerns und Transportierensvon Kleinladungsträgern (KLT) oder Tablaren zuverlassen und nach einer Gesamtlösung zu suchen.Ausgangspunkt sind hier in Lager- und Fördertech-nik integrierte Shuttle-Systeme, die in den vergan-genen Jahren einen wahren Boom erlebt haben.Dabei sind die Systeme keine Individuallösungen,sondern ergänzen die bewährten automatischenKleinteilelager (AKL) mit Regalbediengeräten(RBG).

Eigenschaften und Grenzen von Shuttle-Systemen.Ebenso wie AKL mit Regalbediengeräten sind auchintegrierte Shuttle-Systeme nicht branchengebun-den. Weder empfiehlt sich per se das eine oder an-dere System, noch ist der Einsatz eines der beidenSysteme aus technischen Gründen völlig ausge-schlossen. Allerdings ist ein RBG-bedientes Lagerim Vergleich zu einem Shuttle-getriebenen wesent-lich aufwändiger gebaut. Im Gegenzug sind Shut-tle-Systemen Grenzen hinsichtlich Länge der Gas-sen und Anzahl der Ebenen gesetzt. Die Trag- undFührungsschienen der Shuttle sind in jeder Regal-zeile und -ebene montiert. Zudem müssen dieSchienen bzw. das Regal das Gewicht und die dy-namisch eingeleiteten Lasten der Shuttle tragen.Die Regalebenen sind bei fast allen Regalanbietern

E

entweder nur abschnittsweise oder über die ge-samte Regallänge mit Stromschienen ausgestattet,um so die Energieversorgung der Shuttle zu er-möglichen. Ab einer bestimmten Grösse ist derEinsatz eines Shuttle-Systems daher nicht mehrwirtschaftlich.Die Systemgrenzen waren bisher erreicht, wenneine grössere Distanz zwischen dem Shuttle-bedienten Lager und dem Bedarfsort, beispielswei-se einer Kommissionierzone mit manuellen Ar-beitsplätzen, zu überbrücken ist. In bisherigen Sys-temen werden dann die vom Shuttle ausgelager-ten Behälter auf eine Stetigfördertechnik überge-ben, die den Transport übernimmt. Nachteilig hier-bei ist, dass das Fördersystem üblicherweise Start-und Zielpunkt des Transports nicht auf kürzestemWeg miteinander verbindet. Viele Einzelelementewie Geraden, Kurven, Weichen, Zusammenführun-gen, Sorter, Pufferstrecken führen unter Umstän-den zu einem sehr komplexen, energie- und raum-fressenden Fördersystem.

Idee der Zellularen Transportsysteme. Hier greiftdie Idee der Zellularen Transportsysteme an. Siesollen zukünftig Stetigfördersysteme dort ersetzen,wo ein hohes Mass an Flexibilität und Wandelbar-keit gefragt ist. Anstelle traditioneller Stetigförder-technik transportieren nun kleine, günstige undautonome Transportfahrzeuge Objekte wie Klein-ladungsträger oder Paletten. Dieser Fahrzeug-schwarm unterscheidet sich von derzeit bekanntenund eingesetzten fahrerlosen Transportfahrzeugen(FTF), da sich die einzelnen Fahrzeuge völlig freiauf der Fläche bewegen und dynamisch auf ihre

Umgebung reagieren. Dabei ist es natürlich auchmöglich und erlaubt, dass Hindernisse vor demFahrzeug auftauchen.Für diese neuen Shuttle-Systeme sind kleine undmittlere Distributionszentren oder Produktionsbe-triebe typische Anwendungsbereiche. Interessantfür den Anwender ist das System insbesonderedann, wenn die Verknüpfung von Transportquellenund -senken flexibel gestaltet werden soll. Gleichesgilt für Transportleistungen, die an stark schwan-kende Bedarfe angepasst werden müssen. Interes-sant sind sie darüber hinaus, wenn die Fläche zwi-schen Lager und Bedarfsort nicht dauerhaft durchStetigfördertechnik verbaut werden soll.

Mehr Flexibilität durch Selbststeuerung. Neben derÜberwindung technischer Systemgrenzen ermög-lichen diese Eigenschaften auch neue wirtschaft-liche Konzepte für die Intralogistik. Leasing oderMieten von Fahrzeugen wie im Automobilbereichsenkt Kosten und erhöht Flexibilität bei kurzfristi-gem zusätzlichem Bedarf, da sich neue Transport-fahrzeuge problemlos und ohne Softwareanpas-sungen in ein bestehendes System integrieren las-sen. Bei saisonalen Schwankungen können konsu-mentennahe Distributoren somit zeitlich befristetihre Transportleistung durch Miet-Shuttle erhöhen.

Bei den Zellularen Transportsystemen ist die not-wendige Investition zur Erweiterung des Material-flusssystems proportional zur Durchsatzleistung,ohne Fixkosten für Anpassungen. Praktisch bedeu-tet dies für die Auslegung, dass die Grenzleistungdes Transportsystems in weiten Bereichen am aktu-

Materialflusssteuerung durch kooperierende und selbstdefinierende Systeme

B E T T I N A V O N J A N C Z E W S K I

Logistik: Von den Ameisen lernenDer Startschuss für den derzeit grössten Versuch zum Einsatz von «Schwarmintelligenz» in der Logistik ist in einer Forschungs-

halle für zellulare Fördertechnik gefallen.

Fahrerlose Transportfahrzeuge bewegen sich führerlos und interaktiv im Schwarm. (Bild iml.fraunhofer.de)

Page 54: technica 01/2012

ür die Modernisierung Russlands sol-len Hunderte Milliarden Euro für denInfrastrukturausbau und die Energie-

wirtschaft, für Krankenhäuser und für den Auf-bau einer starken Pharmaindustrie und eine Vor-reiterrolle in der Informations- und Telekommu-nikationstechnologie investiert werden. Sport-grossanlässen kommt dabei eine besondere Rol-le zu. Für die Olympischen Winterspiele 2014 inSochi werden allein für Sportstätten und Infra-struktur rund 34 Milliarden USD an Investitionenaufgewendet.Ziel ist es, klimaneutrale Spiele zu veranstalten.Für die Errichtung neuer Gebäude und die Sa-nierung bestehender Infrastrukturbauten sindder Einsatz neuester Technologien und umwelt-freundlicher Baumaterialien geplant. Eine wei-tergehende Reduktion des fossilen Energiebe-darfs soll durch die Nutzung regenerativer Ener-gien erreicht werden. Auch die Fussball-WM2018 wird einen weiteren, gewaltigen Investiti-onsschub auslösen und dem Infrastrukturpro-gramm zusätzliche Dynamik verleihen. Manspricht von rund 50 Milliarden USD, die benötigtwerden, um das Land für die Weltmeisterschaftfit zu machen. Dabei werden zusätzliche Schie-nenwege, neue Stadien und Hotelinfrastruktu-ren gebaut.

Interessanter Absatzmarkt: Für Schweizer Expor-teure ist Russland, das heute noch stark vomRohstoffexport abhängig ist und deshalb eineModernisierung der eigenen Industrien anstrebt,ein interessanter Absatzmarkt. Neben den tradi-tionellen und starken Exportindustrien derSchweiz (Pharma/Chemie, Maschinen/Elektro-geräte/Metallerzeugnisse, Präzisionsinstrumente/Uhren) gibt es in weiteren Branchen bzw. Berei-chen grosses Geschäftspotenzial, nicht zuletztweil die «Swissness» in Russland einen enorm ho-hen Stellenwert geniesst und dies mit ein Grundist, wieso der Markt auch für die hochpreisigenSchweizer Produkte interessant sein kann. Interes-sante Möglichkeiten ergeben sich für SchweizerFirmen in der Informations- und Telekommunika-tionsbranche, der Luftfahrt, der Automobilindust-rie und nicht zuletzt in der Gesundheitsbranche,in der primär in der medizinischen InfrastrukturRusslands ein Nachholbedarf besteht. Dank dem

F

Modernisierungswillen Russlands haben Schwei-zer Unternehmen auch bei energiesparenden An-wendungen, bei Technologien für erneuerbareEnergien sowie ganz allgemein in der Energiewirt-schaft gute Chancen. Allerdings ist eine seriöseVorbereitung und Abklärung für diesen Markt un-abdingbar.

Die Wahl des richtigen Geschäftspartners ist ent-scheidend. An einer kürzlich vom Aussenwirt-schaftsförderer OSEC organisierten Veranstal-tung am Hauptsitz des WeltfussballverbandesFifa in Zürich, bei der eine hochrangige Wirt-schaftsdelegation aus Russland und rund 200KMU-Vertreter anwesend waren, zeigte sichauch anhand von Fallbeispielen, dass für einenMarkteintritt in Russland eine solide Marktanaly-se für das eigene Produkt vonnöten ist. Ratsamist bei einer Expansion nach Russland auch, miteinem lokalen und seriösen Partner zusammen-zuarbeiten.Die richtige Auswahl eines Geschäftspartners istdeshalb zentral, weil man sich dadurch am russi-schen Zoll betreffend Importlogistik und Pro-duktzertifizierung viel Aufwand – und wohlauch Frustration – ersparen kann. Ebenfallskann es aufgrund der vielfach dürftigen Eng-lischkenntnisse vor Ort empfehlenswert sein, ei-ne Kooperation mit einem russischen Partnereinzugehen.Mit einem Übersetzer lohnt es sich übrigensauch, einmal eine russische Branchenmesse zubesuchen, um sich ein eigenes Bild vor Ort zumachen und mit potenziellen Geschäftspartnern

in Kontakt treten zu können. Wenn die Umsätzeim Exportgeschäft mit Russland erst einmal lau-fen, stellt sich möglicherweise auch die Frage ei-ner eigenen Repräsentanz oder der Gründungeiner russischen Tochtergesellschaft.

Gute Vorbereitung unerlässlich. Zusammenfas-send lässt sich sagen, dass trotz der herrschen-den Bürokratie in Russland Ausdauer undDurchhaltewillen, die direkte Präsenz vor Ort,eine gewisse Anpassungsfähigkeit, gute Kontak-te bzw. persönliche Beziehungen sowie dieWahl des richtigen Partners oft entscheidendeFaktoren sind, die ein Engagement erst Erfolgversprechend machen.Eine gute und professionelle Beratung bildetebenfalls eine wichtige Basis, damit man nachVorbereitung eines Exportvorhabens nichtSchiffbruch erleidet. Die OSEC und der SwissBusiness Hub in Moskau unterstützen exportori-entierte Schweizer Firmen bei einer Expansionnach Russland. ●

Die OSEC unterstützt KMU beim Markteintritt in Russland

M A R C B U S E R , S E N I O R C O N S U L T A N T E A S T E R N E U R O P E

Geschäftschancen bei Sportgrossanlässen nutzenAn den Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi sind auch Schweizer KMU beteiligt, schwergewichtig

in der Erstellung der Infrastruktur. Aber auch für weitere Schweizer Exporteure ist das Potenzial gross. Auch die Fussball-

Weltmeisterschaft, die 2018 in Russland stattfinden wird, birgt für Schweizer Exporteure interessante Geschäftsmöglichkeiten

– vor, während und nach dem Grossanlass. Voraussetzung für ein erfolgreiches Engagement in Russland ist unter anderem

eine sorgfältige Vorbereitung.

Die OSEC informiert, berät und begleitet Schweizer KMU bei ihren internationalen Geschäftsvorha-ben. Dazu vernetzt sie Unternehmen, Know-how-Träger sowie private und öffentliche Organisatio-nen weltweit und ermöglicht so eine schlagkräftige Aussenwirtschaftsförderung. Neben der Export-förderung nimmt die OSEC auch die nationale Standortpromotion der Schweiz sowie die Importför-derung zugunsten von ausgewählten Entwicklungs- und Transitionsländern wahr.Bei ihrer Unterstützung koordiniert die OSEC ein dichtes Netzwerk mit kompetenten Partnern imIn- und Ausland. In der Schweiz arbeitet die OSEC mit kantonalen Industrie- und Handelskammern,Gewerbe- und Wirtschaftskammern sowie mit den kantonalen Volkswirtschaftsdepartementen undWirtschaftsförderstellen zusammen. Im Ausland umfasst das Netzwerk unter anderem 18 Swiss Busi-ness Hubs, die bei Schweizer Vertretungen und bei bilateralen Handelskammern in Wachstums- undSchwerpunktmärkten angesiedelt sind. Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland unterhält dieOSEC zudem ein weltweites Spezialistennetzwerk («Pool of Experts») mit diversen Kompetenzen imBereich Exporte und Internationalisierung.

OSEC als Kompetenzzentrum der Aussenwirtschaftsförderung

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 53osecExport-Forum

Page 55: technica 01/2012

52 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

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ellen Bedarf orientiert werden kann. Damit erge-ben sich eindeutige monetäre Vorteile gegenüberbisherigen Systemen. Denn diese müssen anfangsüberdimensioniert ausgelegt werden, um zukünfti-ge höhere Transportleistungen oder nur singulärauftretende Grenzleistungen abdecken zu können.Ein zentrales Steuerungs- und Verwaltungssystemeignet sich aufgrund seiner fehlenden Flexibilitätund wegen der Zahl der erforderlichen Fahrzeugeeher nicht. Eine Selbststeuerung nach dem«Internet-der-Dinge»-Prinzip sowie die Nutzungder Schwarmintelligenz, die durch die Fahrzeuge(bzw. die Fahrzeugrechner) bereitgestellt wird, er-scheinen dagegen sehr viel zweckmässiger, um dieFahrzeuge sowohl individuell als auch in ihrer Ge-samtheit zu steuern und zu koordinieren.Es ist die Selbststeuerung, die Zellulare Transport-systeme so wandelbar macht, da die Gesamtleis-tung des Systems durch einfaches Hinzufügenoder Weglassen von autonom agierenden Fahrzeu-gen frei skalierbar ist. Die Schwarmintelligenz er-möglicht dabei weitere Vorteile, z. B. die Optimie-rung des Transportdurchsatzes insgesamt, da dasWissen aller Fahrzeuge genutzt wird.Von der Idee in die Praxis. In einer 1020 m2 gros-sen Forschungshalle simuliert ein Versuchsaufbauein komplettes Lagerzentrum mit Regalen undKommissionierstationen, wie es fast alle produzie-

renden Unternehmen und Versandhändler betrei-ben. Hier erforschen die Fraunhofer-Wissenschaft-ler in den kommenden fünf Jahren, wie sich die 50fahrerlosen Transportfahrzeuge im Schwarm steu-ern und selbstständig ihre Aufgaben sowie ihrenWeg suchen. Damit liegt die Hauptaufgabe nunbei den Software-Experten.Die eingesetzten Transportfahrzeuge stammen auseinem vorangegangenen Forschungsprojekt, beidem es galt, Shuttle zu entwickeln, die das Regalverlassen können und den Anforderungen an zel-lulare Transportsysteme gerecht werden. Deshalbverfügt das neue Shuttle, neben einem Regalfahr-werk, auch über ein Bodenfahrwerk. Damit kannes sich nun ähnlich wie ein FTF auf dem Fussbodenbewegen. Jedes Fahrzeug kann Kleinladungsträgermit den Massen 600 x 400 mm bis zu einem Ge-wicht von 40 kg aufnehmen. Es bewegt sich miteiner Geschwindigkeit von max. 1,0 m/s auf demBoden und mit Geschwindigkeiten von max. 2,0m/s schienengeführt innerhalb des Regallagers.Das Energiekonzept mit den momentan eingebau-ten Akkumulatoren ermöglicht einen durchgehen-den Betrieb von ca. vier Stunden ohne Nachladen.Dank neuer Verfahren zur Lokalisierung und Kom-munikation der Shuttle untereinander sowie einesinnovativen Energiekonzepts können sich die Shut-tle völlig frei auf der Fläche bewegen. Mithilfe ei-

ner agentenbasierten Software arbeiten die Fahr-zeuge selbsttätig mit dem Lift zusammen, der siein die einzelnen Regalebenen bringt, und koordi-nieren sich selbsttätig. Sie kennen jederzeit ihre ei-gene Position sowie die der andern Schwarmmit-glieder. So vermeiden die Shuttle nicht nur Kollisio-nen, sondern suchen sich selbst jeweils die kürzes-te Route zum Ziel – genau wie die Ameisen.Auf diese Weise ist das Gesamtsystem in der Lage,seine Kapazitäten an veränderte Auftrags-, Kun-den- und Artikelstrukturen anzupassen sowie dieLeistung zwischen dem Lager- und Transportpro-zess und den einzelnen Teilbereichen wie den Re-galgassen beliebig zu verschieben.In den kommenden Jahren werden die Wissen-schaftler des Fraunhofer IML nun daran arbeiten,die Funktion des Fahrzeugs als Individuum sowieals Teil des Schwarms weiter auszubauen und sodie Intelligenz des Schwarms zu steigern. ●

Andreas [email protected]

AUTORIN

INFOS

Dipl.-Kffr. Bettina von JanczewskiBettina.von.Janczewski@iml.fraunhofer.dewww.iml.fraunhofer.de

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54 PRODUKTE 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

IGUS MURRPLASTIK JOHANNSEN NEWEMAG

Die Igus GmbH, Köln, bietetein komplettes, NFPA-konformesProgramm von Steuer-, Bus-, Mo-tor-, Servo- und Messsystem-leitungen mit über 650 Typen abLager. Die Leitungen aus der«Chainflex»-Produktfamilie ent-sprechen komplett dem Standard79-2012 (Chapter 12.9) der Natio-nal Fire Protection Association(NFPA). Damit können Maschi-nenhersteller und Anwenderauch in Nordamerika bei Energie-zuführungen auf speziell für be-

wegte Anwendungen entwickelte Leitungen zurückgreifen, ohne Kompro-misse bei Haltbarkeit oder Zulassungen machen zu müssen.Der Standard NFPA 79 legt fest, welche «Special Cables and Conductors»(Spezialleitungen und Adern) im industriellen Umfeld eingesetzt werdendürfen. Vor dem Update von 2012 waren AWM-Kabel (Appliance WiringMaterial) gemäss dem NFPA 79-2007-Standard nicht erlaubt. Da insbesonde-re bei hochdynamischen Anwendungen, wie zum Beispiel in Energieketten,nach NFPA 79-2007 zulässige Leitungen in puncto Haltbarkeit und Sicherheitnicht den Forderungen entsprachen, bestand hier dringender Handlungsbe-darf. Die NFPA erkannte die Notwendigkeit einer Freigabe von AWM-Lei-tungen unter bestimmten Bedingungen und der Einhaltung der BrandklasseVW-1 oder FT-2. Resultat ist das Update NFPA 79-2012, das Maschinenbau-ern nun mehr Gestaltungsfreiheit bei Leitungen für dauerbewegte Anwen-dungen gibt.Im firmeneigenen über 1000 qm grossen Technikum testet Igus seine speziellfür den bewegten Einsatz in Energieketten entwickelten Leitungen auf Herzund Nieren. Pro Jahr müssen «Chainflex»-Leitungen rund zwei MilliardenTestzyklen durchlaufen.

Die Green Card für Kabel

igus Schweiz GmbH, 4623 Neuendorf, 062 388 97 [email protected], www.igus.ch

Individuelle, abriebfeste und fäl-schungssichere Laserbeschriftun-gen für Kennzeichnungsschilderaus Metall- und Kunststoff er-zeugt das Laserbeschriftungssys-tem Pulsar von Murrplastik. DerPulsar entspricht der Laserschutz-klasse 1 und eignet sich zur uni-versellen und materialschonen-den Beschriftung von Kennzeich-nungsschildern aus Polycarbonat,Polypropylen, eloxiertem Alumi-nium und Edelstahl.Neben der hohen Ausbringungs-

leistung zählt die einfache «Plug & Play»-Bedienung zu den Pluspunkten desLaserbeschrifters. Über die ACS-Beschriftungssoftware lässt sich der Pulsarvia USB-Port und PC exakt mit der bewährten ACS-Software ansteuern undbedienen. Der Benutzer hat die Möglichkeit, die Geschwindigkeit und denSchwärzungsgrad der Beschriftung entsprechend den Anforderungen einzu-stellen. Über die integrierte CAD und E-Plan-Schnittstellen können Konst-ruktionsdaten direkt in die ACS-Beschriftungssoftware eingespielt werden.Mit seinen günstigen Anschaffungs-, Betriebs- und Folgekosten ist der Pulsardas perfekte Beschriftungssystem für KMU mit mittlerem bis hohem Be-schriftungsvolumen. Mit dem Pulsar können Kennzeichnungsschilder fürAdern, Leitungen, Klemmen, Bedien- und Meldegeräte, Schaltgeräte, Medi-engeräte und vieles mehr beschriftet werden.Die hohe Qualität der Laserbeschriftung des Pulsar resultiert aus einer che-mischen Reaktion im Beschriftungsmaterial. Der Farbumschlag im Material –man spricht auch von «Karbonisierung» – garantiert eine extrem hohe End-festigkeit der Beschriftung.

Beschriftung leicht gemacht

Murrplastik AG, 8253 Willisdorf, 052 646 06 [email protected], www.murrplastik.ch

Mit dem neuen 5-Achsen Horizon-talbearbeitungszentrum MAM 72-100H erweitert Matsuura seinAngebot an 5-Achsen-Zentrennach oben. 100H steht für einenmaximalen Teiledurchmesser von1000 mm, das H für die horizon-tale Spindelanordnung. Entwick-lungsziel war es, mithilfe der sehrsteifen horizontalen Frässpindel

und der in der Palette angeordneten 4. und 5. Achse bestmöglich höchsteZerspanleistung in das Werkstück eintragen zu können und gleichzeitig einesehr thermostabile Position der Spindelnase für genaue Bearbeitungen zuermöglichen.Beide Rundachsen sind mit hochdynamischen DD-Antrieben (Torque-Moto-ren) ausgerüstet. Weil grosse Teile hauptzeitparallel gespannt werden soll-ten, verfügt das Bearbeitungszentrum bereits in der Grundausstattung übereinen 2-fach-Palettenwechsler für 630 x 630-mm-Paletten. Ins Visier nimmtMatsuura mit dieser Maschine die Bearbeitung anspruchsvoller Teile ausMaschinenbau, Energietechnik sowie Luftfahrt- und Zulieferindustrie.«Wir möchten mit dieser neuen Maschine den Kreis der einschlägigen Pro-dukte bei der Bearbeitung grösserer und komplexer 5-Achs-Teile um einedeutlich stärker an Produktionserfordernissen ausgerichtete Variante ergän-zen», erläutert Pirmin Zehnder, Geschäftsführer der Newemag, der Schwei-zer Generalvertretung von Matsuura. Und führt weiter aus: «Die mechani-sche Qualitätsdichte und alle für die mannarme und flexible Produktionerforderlichen Attribute machen deutlich, dass das BZ im Idealfall für min-destens 7000 Spindelstunden pro Jahr ausgelegt ist.»

5-Achsen-Horizontal-Bearbeitungszentrum

NEWEMAG Werkzeugmaschinen, 6343 Rotkreuz, 041 798 31 [email protected], www.newemag.ch

Johannsen AG ist seitvielen Jahren speziali-siert auf die Herstel-lung von hochwerti-gen FFKM-O-Ringenund -Formteilen. Sehrerfahrene Mitarbeiterstellen die Teile kun-denspezifisch in denhauseigenen Räum-lichkeiten in höchsterQualität her.Um diese Dienstleis-tung noch weiter zu

verbessern und noch effizienter zu gestalten, wird im Januar 2012 die ge-samte Produktion von FFKM-Teilen in einen neuen, speziell dafür konzipier-ten Raum verlagert. Dieser Raum erfüllt die höchsten Ansprüche an Rein-heit, was bei der FFKM-Herstellung essenziell ist. So kann z. B. dank derkonstanten Luftreinheit garantiert werden, dass auch das weisse PerfluorJ-6100 immer in perfektem Zustand verarbeitet werden kann.Die Vorteile:• Lieferung innerhalb 24 Stunden bei vorhandenem Werkzeug• Sehr viele Werkzeuge in metrischen und zöllischen Dimensionen

vorhanden, d. h. keine Werkzeugkosten für diese Massreihen• Höchste Reinheit dank geeigneten Räumlichkeiten• Langjährige Erfahrung, höchste Qualität

FFKM O-Ringe in höchster Qualität

Johannsen AG, 8004 Zürich, 044 401 09 00www.johannsen-ag.ch, [email protected]

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 PRODUKTE 55

B&R GETRIEBEBAU NORD MATHWORKS HAM

Mit einer Serie von motorintegrierten Servo-verstärkern in IP65 erweitert B&R sein Antriebs-system. Galt der Acoposmulti schon bisher alssehr modular, so stellen Wechselrichter, die mitdem Motor verschmelzen und als Servoaktua-toren ihre Kraft direkt am Einsatzort entfalten,eine konsequente Weiterentwicklung diesesSystems dar. Konfigurierbare Module werdenzu einfach anzuschliessenden mechatronischen

Einheiten. Damit kann kostbarer Platz im Schaltschrank aber auch bei Logis-tik und Inbetriebnahmeaufwand eingespart werden.Die Neuentwicklung vereint alle wesentlichen Komponenten wie Motor, Po-sitionssensor (Geber), Präzisionsgetriebe und Servoverstärker mit integrier-ter Sicherheitstechnik in einer kompakten Einheit. Dank des einfachen elekt-rischen Anschlusses unterstützt der Acoposmulti65m die Umsetzung modu-larer Maschinenkonzepte und sorgt so für die effiziente Gestaltung opti-mierter Fertigungsstrategien.Durch den kombinierten Einsatz modernster IGBT-Technologie und opti-mierter Motorenbaureihen profitiert der Anwender von einem Maximum anPerformance. Das Spektrum an Servoaktuatoren umfasst drei Baugrössen ineinem Drehmomentbereich von 1,8–10,5 Nm und mit einem Leistungsbe-reich von 500 W bis 2 kW. Bei Applikationen mit mehr Leistungsbedarf sorgtdie optionale und nachrüstbare Lüfterbaugruppe für einen zusätzlichenLeistungsschub von bis zu 100 Prozent. Der Acoposmulti65m ist voll kompa-tibel zur gesamten Acopos-Antriebsfamilie.

Servoverstärker für dezentrale Antriebsarchitektur

B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 55www.br-automation.com, [email protected]

Die neue Version von SimPower-Systems von MathWorks ist engeran Simscape und weitere Produktefür die physikalische Modellierungangebunden. SimPowerSystems5.5 unterstützt beispielsweise denSimscape Editing Mode, mit demIngenieure SimPowerSystems-Mo-delle nun an reine Simscape-An-wender für Simulation und Para-meterstudien weitergeben kön-

nen. SimPowerSystems wird innerhalb der Simulink-Umgebung zur Entwick-lung von Simulationsmodellen im Bereich der elektrischen Antriebstechnik undder Energietechnik für Anwendungen in der Automobilindustrie, Luft- undRaumfahrttechnik, im militärischen Bereich und der Industrie genutzt. Die neueVersion ermöglicht direkte Verbindungen zwischen SimPowerSystems-Model-len und Modellen, die in Simscape und anderen domänenspezifischen Erweite-rungsprodukten, z. B. SimMechanics und SimHydraulics, erstellt wurden. Damitlassen sich Integrationsprobleme bei elektrischen, mechanischen und steue-rungstechnischen Systemen frühzeitig im Entwicklungsprozess feststellen, be-reits bevor die Hardware gebaut wird. Zu den wichtigen neuen Funktionen ge-hören: Schnittstellen zur Kopplung von Stromläufen in SimPowerSystems undSimscape, mit denen Ingenieure SimPowerSystems-Modelle leichter auf anderephysikalische Domänen ausweiten und über die Simscape-Sprache benutzerde-finierte physikalische Modellkomponenten erstellen können.

SimPowerSystems-Modelle in Simscape

MathWorks GmbH, 3006 Bern, 031 950 60 [email protected], www.mathworks.ch

Bei Nord Drivesystems decken seit Kurzem die FrequenzumrichterfamilienSK 500E für die zentrale und SK200E für die dezentrale Installa-tion einen grösseren Leistungs-bereich ab. Dezentrale Modellewerden ab sofort bis 22 kW an-geboten, die Schaltschrankum-richter in Kürze bis Baugrösse 10mit 132 kW. Neu erhältlich istausserdem der innovative Typ SK540E.

Dieser intelligente Umrichter mit leistungsfähigem Prozessor macht es mög-lich, bei vielen Aufgaben ganz auf externe Steuerungen zu verzichten, daantriebsnahe Funktionen nach IEC 61131 direkt frei programmiert werdenkönnen. Ausser Neuerungen bei den Umrichtern stellte Nord auch ein Enco-dersystem vor, das gemeinsam mit dem Sensorspezialisten Contelec entwi-ckelt wurde. Der auch nachrüstbare Impulsgeber ist speziell auf den Betriebin der Nähe von DC-Bremsen ausgelegt. Dank seines berührungslosen mag-netischen Messprinzips arbeitet das kompakte Gerät vibrationsfest undohne mechanischen Verschleiss. Ein damit ausgerüsteter Motor legt um ma-ximal 20 mm in der Länge zu. Der kostengünstige HTL-Encoder richtet sichbei der einfachen Montage an der Lüfterhaube selbst aus. Verfügbar sinddrei Standardtypen mit Auflösungen von 1, 32 oder 512 ppr.Bei den Elektromotoren stehen aktuell Lösungen für die neue Energieeffizi-enzklasse IE3 im Mittelpunkt. Wie schon in der IE2-Klasse kann Nord bei die-sen weitgehend die Baugrössen der früheren IE1-Ausführungen beibehal-ten. Mit dem Global Nord Motor reduziert Nord den Umstellungsaufwand:Bis auf wenige Einschränkungen, etwa durch die unterschiedlichen Netzfre-quenzen von 50 oder 60 Hz, werden die Energiesparmotoren für unter-schiedliche Weltregionen weitgehend einheitlich ausgelegt. Für jedes Landwerden sie mit den jeweils notwendigen Spezifikationen sowie samt Zertifi-zierungen bereitgestellt.

Neue Umrichter und robuste Geber auch zumNachrüsten

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, D-22941 BargteheideTel. 0 45 32/4 01-0, E-Mail: [email protected], www.nord.com

Ein Hersteller von Pneumatik-Bauteilenhatte ein Problem: Die langen PKD-Reibahleführten zu Schwingungen und weiter-gehend zu Vibrationen. Zum anderen brach-ten die Werkzeug- und vor allen Dingen dieSchneiden-Auslegung lange Fliessspäne mitsich, wodurch die erzeugte Oberfläche be-schädigt werden kann. Mit diesem Problemkam man auf die Spezialisten zu der HAMHartmetallwerkzeugfabrik Andreas MaierGmbH aus Schwendi-Hörenhausen und dienahmen sich der anspruchsvollen Aufgabean. Als Basis des 600 mm lang auskragendenReibwerkzeugs wurde ein Grundkörper aus

Stahl mit einer HSK-A 63 Schnittstelle gewählt. Der Werkstoff, den es zu bear-beiten galt, ist Aluminium – AlSi0,5 – womit unerwünscht lange Fliessspänevorprogrammiert sind. Deshalb versah man die PKD-Schneiden mit einer be-sonders ausgeprägten Spanleitstufe, die in dieser Form nur durch Laserbear-beitung herzustellen ist. Das Ergebnis überzeugte von Anfang an. Bei Schnitt-werten von Vc = 63 m/min, n = 400 min-1, Vf = 300 mm/min, f = 0,75 mm/U so-wie der Emulsions-Kühlschmierung wurden sowohl die gewünschten kurzenSpäne als auch die geforderte Oberflächenqualität erzielt. Das PKD-Feinst-bearbeitungswerkzeug mit den gelaserten Spanleitstufen gewährt nun auchin der Serienproduktion die Prozessfähigkeit.Der 1D-Hochleistungs-PKD-Diamant-Fräskopf wurde als Vorbearbeitungs-werkzeug gewählt, um eine saubere Planfläche und die entsprechende Ge-samtlänge des Werkstücks herzustellen. Der Fräskopf mit HSK-A 63 Aufnah-me stellt eine sehr steife und damit leistungsfähige Einheit dar. Der PKD-Messerkopf hat einen Durchmesser von 80 mm und ist mit 10 PKD-Schneid-einsätzen bestückt. Für die Erzeugung kurzer Späne, und somit einer gutenOberflächengüte und Prozesssicherheit, wurden die Schneideinsätze mit ge-laserten Spanleitstufen versehen.

PKD-Schneiden mit gelaserten Spanleitstufenals Problemlöser

Ham Hartmetall-Werkzeugfabrik, Andreas Meier GmbHTel. +49 (0) 7347 61-0, [email protected], www.ham-tools.com

Page 58: technica 01/2012

18 LIEFERANTEN UND INTERNETADRESSEN t e c h n i c a 0 3 . 1 1

Abdeckungen/Öl(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

Antriebstechnik

ZF Services Schweiz AG

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Automaten-Drehteile

Automatisierung

Blechbearbeitung/Laserschneiden

Bodenmatten

CAD/CAM Systeme

CNC-Drehen

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56 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Page 59: technica 01/2012

CNC-Werkzeugmaschinen

Dampfkesselvermietung

Decolletagearbeiten

Diamant- undBorazonwerkzeuge

Diamantwerkzeuge

Dienstleistungen

Druck- und Vakuumschalter

Elektromotoren

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Rüetschi AG – AntriebstechnikFeldackerstrasse 2, 5040 Schöftland

Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71www.antriebstech.ch [email protected]

Galvanik

Gebläse/Radialventilatoren

Gravieren

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfk-Walzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: [email protected]

Honmaschinen

Hydraulik

Industrie-PCs

Infrarot-/UV-Strahler

Kabel

Keilriemen

Klimageräte und Ventilatoren

Kompressoren und Zubehör

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 LIEFERANTENVERZEICHNIS 57

Page 60: technica 01/2012

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Korrosionsschutz

BRUNOX AG

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Tel. 055 285 80 80

Fax 055 285 80 81

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Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

Kupplungen

Laserbeschriftungen

Lineartechnik

Lohnfertigung

Löten

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58 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Page 61: technica 01/2012

Schichtdicken-Messgeräte

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Schleif- und Poliermaschinen

Schweissen

Schweisskonstruktionen

Sensoren

Sicherheitstechnik

Stahl

Tieflochbohren/-Arbeiten

Ultraschall-Reinigungsanlagen

Wälzlager

Wasserstrahl-Schneiden

Werkstoffprüfmaschinen

Werkzeuge

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 LIEFERANTENVERZEICHNIS 59

Page 62: technica 01/2012

Zahnräder

60 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

Innovation InformationAktualität

www.technica-online.ch

Bildung und Karriere Fachmessen Meinungen Produkte Termine Tools Unternehmen Vor Ort

Page 63: technica 01/2012

er Klimawandel sowie die jüngste Ka-tastrophe in Japan haben die erneuer-baren Energien in den Fokus gerückt.

Diese sowie eine effizientere Nutzung von Energiesoll gemäss dem Bund den Umbau der Energie-versorgung vorantreiben. Gefragt sind nun Fach-leute mit interdisziplinären Ingenieurskompeten-zen. «Die Zürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften ist mit ihrem interdisziplinärenPotenzial geradezu prädestiniert, junge Studieren-de mit massgeschneidertem Know-how auszu-statten und auf die grossen Herausforderungenim Energiebereich vorzubereiten», so ZHAW-Rek-tor Jean-Marc Piveteau. Deshalb startet im Herbst2012 – vorbehältlich der Bewilligung des Bundes-amtes für Berufsbildung und Technologie BBT –an der ZHAW School of Engineering der neueBachelorstudiengang «Energie- und Umwelttech-nik». Dieser steht einem breiten Publikum offen,das sich für die Ingenieurtätigkeit im Kontext derNachhaltigkeit interessiert. Voraussetzung sindeine technische oder kaufmännische Berufsmatu-rität – und eine entsprechende abgeschlosseneBerufslehre – oder eine gymnasiale Matura miteinjähriger Berufspraxis. Der Fachhochschulrat derZürcher Fachhochschule ZFH befürwortet das er-weiterte Ausbildungsangebot im Bereich Energieund Umwelt und unterstützt den neuen Studien-gang an der ZHAW.

Ingenieurwissen mit Nachhaltigkeit verknüpfen.Maschinen- und elektrotechnische Kompetenzenwerden im neuen Studiengang laut Martina Hi-

Drayama, Direktorin ZHAW School of Engineering,mit Wissen um ökonomische Aspekte sowienachhaltige Entwicklung verknüpft. «Diese Ver-bindung von interdisziplinärem Ingenieurwissenmit dem Nachhaltigkeitsgedanken ist neu undeinzigartig.» Nach zwei Jahren mit grundlegen-den Fächern spezialisieren sich die Studierendenim dritten Jahr in einem der Schwerpunkte «Um-welt und Nachhaltigkeit», «Thermische erneuer-bare Energien» oder «Elektrische erneuerbareEnergien». Der letztere und bisher schweizweiteinmalige Vertiefungsschwerpunkt bereitet dieStudierenden beispielsweise auf die Komplexitätdes Stromnetzes der Zukunft vor. Wenn künftigvermehrt auf erneuerbare Energien gesetzt wird,ist gemäss Hirayama das elektrische Netz ganzanders gefordert als heute. «Es muss intelligentwerden. Beispielsweise könnten Waschmaschineund Tumbler genau dann waschen und trocknen,wenn auch Strom aus erneuerbaren Energiequel-len vorhanden ist. Denn Wind und Sonne lassensich nicht vorschreiben, wann sie Energie produ-zieren sollen.» Zudem kann jeder Stromkonsu-ment zum Beispiel mit einer Solarstromanlage aufseinem Dach auch zu einem Stromproduzentenwerden. Mit der dezentralen Einspeisung der er-neuerbaren Energien in das Stromnetz fliesst derStrom also künftig in beide Richtungen.

Nahe an der Praxis. Bereits ab dem ersten Semes-ter bearbeiten die Studierenden Fragestellungenaus der Praxis. Zudem fliessen die Ergebnisse ak-tueller interdisziplinärer Forschungsprojekte in Zu-

sammenarbeit mit Unternehmen direkt in denUnterricht ein. Zum Beispiel untersucht das ZHAWInstitut für Energiesysteme und Fluid-Engineeringzusammen mit den EKZ, wie sich die Wasserspie-gelung auf die Solarstromproduktion des grösstengeplanten Photovoltaikkraftwerks der Schweizauswirkt.Nach drei Studienjahren erhalten die Absolventin-nen und Absolventen den Titel «Bachelor ofScience ZFH in Energie- und Umwelttechnik». Diemöglichen Einsatzbereiche sind so vielfältig wiedie Herausforderungen: Diese neu ausgebildetenFachleute können Komponenten für Photovoltaik-kraftwerke entwickeln, industrielle Prozesse ther-misch sowie elektrisch effizienter machen oderdie Energieverteilung durch elektrische Netze in-telligenter gestalten. Möglich ist auch ein Engage-ment bei den Behörden, um neue Anlagen zu be-aufsichtigen oder zu bewilligen. (ea) ●

BILDUNG – Interdisziplinäres Ingenieurstudium in Energie- und Umwelttechnik

Studium mit NachhaltigkeitsgedankenDie Energieversorgung ist im Umbruch. Der neue ZHAW-Bachelorstudiengang «Energie- und Umwelttechnik» soll ab Herbst

2012 Interessierte mit interdisziplinärem Ingenieurwissen ausstatten und damit auf die komplexen Herausforderungen im

Energiebereich vorbereiten.

t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 TECHNICA RAPPORT 61

8401 Winterthur058 934 61 71www.engineering.zhaw.ch/eut

ZÜRCHER HOCHSCHULEFÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN

Um den Wandel im Energiebereich optimal voranzutreiben, ist der Markt auf Ingenieure angewiesen, die über ein massgeschneidertes Know-how verfügen.(Bild: zvg)

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62 TREND BAROMETER 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

ine aktueller Analystenkommentar von Frost & Sullivan zum Marktfür Automatisierungs- und Kontrollsysteme untersucht das derzeiti-ge Marktszenario und wirft einen Blick auf die zu-

künftige Landschaft und die einzelnen impulsgebendenFaktoren in den Fabriken der Zukunft. Optimisti-schen Schätzungen Frost & Sullivans zufolge sollder europäische Markt für Prozessleittechnikund speicherprogrammierbare Steuerung biszum Jahr 2017 auf rund 8,9 Milliarden US-Dollar anwachsen.«Anbieter bringen zurzeit hybride Produk-te auf den Markt, bei denen die Funktio-nen von SPS und DCS kombiniert wer-den, um dem hohen Wettbewerbsdruckstandhalten zu können und das Interessevon Endverbrauchern zu wecken», erläutertFrost & Sullivan Senior Research Analyst Kart-hik Sundaram. «Trotz ihrer wirtschaftlichenVorteile, hat das Aufkommen derartiger Produktedie Wahrnehmung durch die Endverbraucher erheb-lich getrübt und es bleibt abzuwarten, ob diese technischeStrategie die erhofften Ergebnisse nach sich ziehen wird.»Klar ersichtlich ist, dass sich die Einflussfaktoren, die den Markt für Automati-sierungs- und Kontrollsysteme traditionell bestimmen, im Wandel befinden.Zurzeit übt das Produktportfolio eines Unternehmens den stärksten Einfluss imMarkt für Automatisierungs- und Kontrollsysteme aus, knapp gefolgt von Ser-

Evice & Support und kostenrelevanten Überlegungen. Dies dürfte sich jedochändern.«Die Betonung auf das Produktportfolio der Industrieautomatisierung wird vor-

aussichtlich in den nächsten Jahren abnehmen», erklärt Sundaram.«Der Bedarf an globalisiertem Service & Support dürfte hingegen,

zusammen mit den Kostenfaktoren, an Bedeutung gewinnen.»

Während der Markt für Automatisierungs- und Kontroll-systeme in die nächste Marktphase übergeht, ergeben sich

für Anbieter neue, attraktive Chancen und Herausforderun-gen bezüglich Wachstum und Exzellenz. Anbieter sollten daher

den aktuellen Entwicklungen folgen und ihre Wettbewerbsfähig-keit und Erfolgschancen in den zukünftigen Fabriken verstärken.

«Frost & Sullivan sieht hierbei für die Fabrik der Zukunft im Wesentlichen fünfentscheidende Megatrends – Cyber Security, mobile und drahtlose Technolo-gie, unternehmensspezifisches Ökosystem, Cloud Computing und Nachhaltig-keit», so Sundaram. «Diese Megatrends werden auf alle Ebenen eines Indust-rieunternehmens Auswirkungen haben.» ●

Eine Studie zur Automatisierung und zwei Expertenmeinungen dazu

Der Sektor der Industrieautomatisierung befindet sich an einem Scheideweg, teilt Frost und Sullivan in einer Studie mit. Alle

wichtigen Anbieter industrieller Automatisierungstechnik seien sich darüber einig, dass das Produktportfolio von Automati-

sierungs- und Kontrollsystemen demnächst entweder direkt oder indirekt den Sättigungsgrad erreichen wird.

Industrieautomatisierung auf dem Scheideweg

Ja und nein. Fraglos gibt es noch Potenzial zur weiterenFabrikautomatisierung. Dabei dürfte der Schwerpunktweniger in wirklich neuen Feldern stecken, sondern tat-sächlich in der Vernetzung bestehender Systeme. Nein,am Scheideweg ist die Industrieautomatisierung ganzsicher nicht.Dass neue Technologien den Fortschritt der Automatisie-rung bestimmt haben, war schon immer so. Kundenspe-zifische Konzepte werden sicher noch stärker als bisherin den Mittelpunkt rücken. Diese Konzepte werden wir

aus Kostengründen mit standardisierten Komponenten realisieren müssen.Gerade bei Fanuc sehen wir, wie Systeme in der Fabrikautomation mit CNCund Robotertechnik zunehmend vernetzt werden. Ob das in der totalenBreite so schnell geht, wie in der Studie prognostiziert, mag dahingestelltsein. Denn es geht immer um eine prozesssichere Automatisierung.Und was den globalen Service & Support betrifft: Ein Blick auf die Weltkartezeigt, dass Fanuc dort ist, wo die Kunden des Unternehmens produzieren.

Trendbarometer: 4

● Christoph Strahm,Geschäftsführer Fanuc Robotics Schweiz

Aus grosser Flughöhe mag es den Anschein haben, dassman, wie in der Studie angedeutet, mit Prozessleitsyste-men (DCS) auch industrielle Automatisierungsprojektedurchführen kann und umgekehrt. Der Teufel (oder dieHerausforderung) steckt im Detail und fliegt zwei Ebe-nen tiefer. Bewegungssteuerungen, ein «must-have» ineiner aktuellen Maschinenautomatisierung, ist nun wirk-lich keine Stärke einer Prozesssteuerung und umgekehrtist der unterbrechungsfreie Betrieb selbst bei Kompo-nententausch keine grundsätzliche Notwendigkeit bei

einer Maschinensteuerung. Insofern sind die angesprochenen hybriden Pro-dukte zwar denkbar und auch umsetzbar. Aus unserer Sicht und mit Blickauf den von uns bearbeiteten Markt aber mit unnötigen Kostennachteilenauf der einen Seite und mit Funktionseinschränkungen auf der anderen Sei-te verbunden.Hinsichtlich der Marktsättigung sehen wir, dass es im jeweiligen Industriebe-reich immer weniger Differenzierungspotenzial hinsichtlich Hardwarefunkti-onalität gibt. Fast alle Anbieter können fast alle Aufgaben lösen. Die Kostender Anwender verschieben sich hin zur Software und zu den Inbetriebnah-mezeiten. An dieser Stelle ist durch gute Integration und effiziente Pro-grammierung ein echter Kundennutzen zu erzielen und eine Differenzie-rung der Wettbewerber sichtbar.

Trendbarometer: 4

● Andreas Kraut,Vorstand für Technologie und Vertrieb, Jetter AG

STIMMEN SIE DER STUDIE ZU?

Was beschäftigt die Industrie und welche Meinun-gen sind dazu vorhanden? Die Technica wird in derRubrik «Trendbarometer» Experten eine Frage zumFokusthema des Heftes vorlegen oder eine ganzeStudie wie in dieser Ausgabe. Die Bewertung von 1(bin nicht einverstanden) bis 10 (trifft vollkommenzu) zeigt deren Zustimmung oder Ablehnung an.

Der Trendbarometer

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 AGENDA 63

Sichere Steuerung von Maschinennach EN ISO 13849-1

Die EN ISO 13849-1 ersetzt die EN 954-1,welche spätestens zum 31.12.2011 ihreKonformitätsvermutung und damit ihre Gül-tigkeit verliert. Es ergeben sich darauswesentliche Veränderungen, welche die Ge-staltung von sicherheitsbezogenen Teilender Steuerungen im Maschinenbau wesent-lich beeinflussen.Sie erhalten in diesem Seminar einenpraxisorientierten Überblick über die Gestal-tung der elektrischen Ausrüstung vonMaschinen und die Konzeption sicherheits-bezogener Steuerfunktionen.Anhand von Beispielen werden Lösungs-ansätze erarbeitet und aufgezeigt, die esdem Konstrukteur ermöglichen, unterEinhaltung der Anforderungen der Maschi-nenrichtlinie und aktueller europäischerNormen, sicherheitsrelevante Teile der Steu-erung korrekt zu konzipieren. Dabeiwird insbesondere auf typische sicherheits-relevante Betriebszustände von Maschinenmit modernen Antriebssystemen eingegan-gen.

Die angesprochenen Zielgruppen für diesesPraxisseminar sind:– Konstrukteure Maschinenbau– Konstrukteure Steuerungsbau– Entwickler sicherheitsbezogener Hard- und Software– Maschinenbau-Ingenieure– Projektleiter– Entwicklungsleiter– Führungspersonen aus technischer Quali- tätssicherung– Technische Aufsichtsorgane – Sicherheits- fachkräfte

Veranstalter: IBL Solutions GmbHReferenten: Markus Lörtscher, Klaus-DieterBeckerDatum: 6./7.2.2012Zeit: 08.30–16.30 UhrOrt: Kongresszentrum Hotel Seedamm Plaza,PfäffikonKosten: CHF 1190.– (für 2 Tage)Anmeldeschluss: 3.2.2012Infos: IBL Solutions GmbH, 9404 Rorschacher-berg, 071 855 77 29, www.ibl-solutions.ch

Drive & Control Academy von BoschRexroth: Das Trainingsprogramm 2012

Bosch Rexroth ist einer der weltweit führen-den Spezialisten in der Antriebs- und Steue-rungstechnik und verfügt über einzigartigestechnologisches Know-how. Dieses Wissengibt die Drive & Control Academy weiter undunterstützt die massgeschneiderte Aus- undWeiterbildung sowie die Qualifizierung tech-nischer Fachkräfte.Das Trainingsprogramm 2012 von Rexrothumfasst massgeschneiderte Angebote fürnahezu jeden Bildungsbedarf.Sie vermitteln Einsteigern und Fortgeschrit-tenen praxisorientiertes Wissen in den Berei-chen Hydraulik, Pneumatik, Elektrische An-triebs- und Steuerungstechnik, Mechatronikund Automation. Sie umfassen industrielleSerienkomponenten und verfügen über in-ternational standardisierte Programmier-sprachen und offene Schnittstellen.

Bei den Trainingssystemen wird dabei unter-schieden zwischen der EcoLine und der pro-Line: Die EcoLine Trainingssysteme ermögli-chen Unternehmen und Bildungseinrichtun-gen den kostengünstigen Einstieg in die pra-xisbezogene Aus- und Weiterbildung unddie Vermittlung solider Grundkenntnisse. DieProdukte umfassen sichere, robuste und ein-fach zu bedienende Serienkomponenten, diefür den Einsatz in der Praxis entwickelt wur-den.Die modular aufgebauten ProLine-Trainings-systeme bilden das komplexe Zusammenspielverschiedener Technologien in der Industrieab – von Hydraulik, Pneumatik, Mechatronikund einer standardisierten SPS. Auf dieseWeise versetzen die Produkte Unternehmenund Bildungseinrichtungen in die Lage, einebesonders realitätsnahe und praxisorientier-te Aus- und Weiterbildung zu entwickeln.Zum methodischen Repertoire gehören Prä-senztrainings in Theorie und Praxis, BlendedLearning und eLearning.

Das vollständige Trainingsprogramm 2012inklusive Anmeldungsformularen befindensich auf www.boschrexroth.com/academy

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t e c h n i c a 1 . 2 0 1 2 VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

IntralogistikWenn Fahrzeuge im Lager mit Indus-trie-PCs ausgerüstet werden, die mitder Firmen-IT verbunden sind, kannder Kommissionierer nicht nur alle auf-tragsrelevanten Informationen abru-fen, sondern erhält auch den optimier-ten Weg zu den einzelnen Waren.

Green ProductionDurch innovative Feinplanungs-Soft-ware können Standby-Zeitenvon Maschinen und Anlagen deutlichreduziert werden. Das verringertwertschöpfungsfreie Stillstandzeiten-und leistet mit der Energieeinspa-rung einen Beitrag zum Umweltschutz.

Subito PerfektDie IT-Experten der Fritz Studer AGhaben die Schleifsoftware StuderTech-nology entwickelt, die beim Rund-schleifen auf Anhieb optimale Ergeb-nisse liefert und gleichzeitig dieBearbeitungszeiten um rund 25 Pro-zent reduziert.

Umlaute: 1 BuchstabeDas Lösungswort können Sieauf unserer Homepagewww.technica-online.ch inder Rubrik «TechniKnacknuss»eingeben.Einsendeschluss: 24.2.2012.Unter den Einsendern der rich-tigen Lösung verlosen wir dreiExpl. von «Albert Hofmannund sein LSD», die Geschichtedes LSD und seines Entdeckers.Ein Buch von Dieter Hagen-bach und Lucius Werthmüllerim Wert von Fr. 49.90.

Das Rätsel für technischversierte Kreuzworträtsel-freunde.

TECHNIKNACKNUSS

Die richtige Lösung des Kreuzworträtsels in technica 11-11 lauteteZIELCODE. Die Gewinner des Buches «Winterküche» sind:Gertrud Uetz Moor, Stefan Andres und Susanne Keller.

VORSCHAU

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ABB Schweiz 12, 34

Agie Charmilles Sales Ltd. 23

Berger Klebe 4

B&R Industrie-Automation 8, 19, 55

Bauberger 44

Baumer Electric 47

Baumgartner 8

Beckhoff Automation 36

Bosch Rexroth 63

Böni 4

Carl Zeiss 15

Dassault Systemes 4

Deuta-Werke, Deuta Controls 9

Deutsches Zentrum für Luft- undRaumfahrt 13

DMG (Schweiz) 2

easyFairs Switzerland 17, 18

Emag Holding 20

EMPA 46

EOS 15

Faigle Igoplast 45

Fanuc 62

Fraunhofer Institut 13, 51

Frost & Sullivan 62

Getriebebau Nord 55

Gühring (Schweiz) 10

Ham Hartmetall 55

Härterei Gerster 42

Hermle 14

Hexagon Metrology 5, 15

Hydrel 4

IBL-Solutions 63

IBZ-Schulen 48

igus Schweiz 39, 54

INTEGRAL concept 52

Jetter 62

Johannsen 54

Keller 4

Keller Laser 10

Körber Schleifring 20

Kubo Tech 22

KUKA Roboter Schweiz 13, 40

Lastech 17

Lenze Bachofen 7

Leroxid 15

Linde Lansing Fördertechnik 6

LISSMAG Maschinenbau 32

Loga Tech 21

MathWorks 55

Messe Düsseldorf 5

Murrplastik 19, 54

National Instruments 3, 6

Newemag 54

Olaer (Schweiz) 52

Okuma 27

OSEC 14 ,53

Otto Suhner 14

Parkem 37

Parker Hannifin 4

Phoenix Mecano Komponenten 6

Pilz Industrieelektronik 18

Robotec Solutions 4

Röders 20

Rotronic 63

Sandvik 25

Schaeffler 4

Schenker Storen 37

Schlatter Industries 29

Schleifring 20

Schunk Intec 12

Springmann 15

Stäubli AG Connectors & Robotics 12

Stemmer Imaging 29

Styrotec 15

Suvema 27

Swico 46

Telsonic 31

Trikora 29

Umicore 46

VDW 7

Wärtsilä 7

Walter Meier 6

Weiss 19

Werma Signaltechnik 19

Zeiss 15

ZHAW School of Engineering 61

Zimmermann 15

64 IN DIESER AUSGABE IMPRESSUM 1 . 2 0 1 2 t e c h n i c a

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektro-und metallindustrie

ISSN 0040-0866, 62. Jahrgang 2012www.technica-online.ch, www.marktspiegel.chTotal verkaufte Auflage: 1692 ExemplareTotal Gratisauflage: 7452 Exemplare

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

KontaktAlle Mitarbeiter erreichen Sie unter [email protected]

HerausgeberinAZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 AarauTel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51

GeschäftsführerDietrich Berg

Leiterin ZeitschriftenRatna Irzan

Redaktion

«technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau,Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61

Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41Martin Gysi, Masch.-Ing. FH, Tel. +41 (0)58 200 56 29

Externe redaktionelle MitarbeiterEdgar Grundler, Alois Altenweger

SVBF-Teil «Planung und Produktion»Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorga-nisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich,www.svbf.ch Redaktor: Alois Altenweger, lic. rer. pol.,Tel. +41 (0)34 402 56 69, [email protected]

CopyrightMit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und derAutor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copy-right und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröf-fentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseige-nen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken.Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmtdie Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kosten-pflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

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DruckVogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

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Page 68: technica 01/2012

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