Ungewichteter durchschnittlicher Alkoholverbrauch pro Kopf in der Welt 1961 – 2001
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Definition der WHO
„„Alkoholiker sind exzessive Trinker, deren Alkoholiker sind exzessive Trinker, deren Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass sie deutlich geistige Störungen oder erreicht hat, dass sie deutlich geistige Störungen oder Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit, ihren mitmenschlichen Beziehungen, Gesundheit, ihren mitmenschlichen Beziehungen, ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen aufweisen, oder sie zeigenaufweisen, oder sie zeigenVorzeichen einer solchen Entwicklung, daher Vorzeichen einer solchen Entwicklung, daher brauchen sie Behandlung.“brauchen sie Behandlung.“
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ICD 10 Kriterien der Sucht
Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren.konsumieren.
Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.der Beendigung und der Menge des Konsums.
Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.Reduktion des Konsums.
Nachweis einer Toleranz.Nachweis einer Toleranz. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen
zugunsten des Alkoholkonsums, erhöhter Zeitaufwand, zugunsten des Alkoholkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um den Alkohol zu konsumieren oder sich von den um den Alkohol zu konsumieren oder sich von den Folgen des Konsums zu erholen.Folgen des Konsums zu erholen.
Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweises Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen wie z.B. Leber eindeutiger schädlicher Folgen wie z.B. Leber schädigung durch exzessives Trinken.schädigung durch exzessives Trinken.
3 von 6 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate3 von 6 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate
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ICD 1010 verschiedene alkoholbedingte Syndrome unterschieden:10 verschiedene alkoholbedingte Syndrome unterschieden: F10.0 akute Intoxikation (aktueller Rauschzustand)F10.0 akute Intoxikation (aktueller Rauschzustand) F10.1 schädlicher Gebrauch (früher als Missbrauch F10.1 schädlicher Gebrauch (früher als Missbrauch bezeichnet)bezeichnet) F10.2 Abhängigkeitssyndrom (Alkohol)F10.2 Abhängigkeitssyndrom (Alkohol) F10.3 EntzugssyndromF10.3 Entzugssyndrom F10.4 Entzugssyndrom mit DelirF10.4 Entzugssyndrom mit Delir F10.5 psychotische Störungen (z. B. Alkoholhalluzinose)F10.5 psychotische Störungen (z. B. Alkoholhalluzinose) F10.6 alkoholbedingtes amnestisches Syndrom (Korsakov- F10.6 alkoholbedingtes amnestisches Syndrom (Korsakov- Psychose)Psychose) F10.7 alkoholbedingter RestzustandF10.7 alkoholbedingter Restzustand F10.8 andere alkoholbedingte psychische VerhaltensstörungenF10.8 andere alkoholbedingte psychische Verhaltensstörungen F10.9 nicht näher bezeichnete alkoholbedingte psychische F10.9 nicht näher bezeichnete alkoholbedingte psychische VerhaltensstörungenVerhaltensstörungen
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DSM IV Kriterien Toleranzentwicklung.Toleranzentwicklung. Entzugssymptome.Entzugssymptome. Alkohol wird häufig in großen Mengen oder länger als Alkohol wird häufig in großen Mengen oder länger als
beabsichtigt eingenommen.beabsichtigt eingenommen. Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den
Alkoholgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.Alkoholgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren. Viel Zeit für Aktivitäten, um Alkohol zu beschaffen, zu Viel Zeit für Aktivitäten, um Alkohol zu beschaffen, zu
sich zu nehmen oder sich von den Wirkungen zu sich zu nehmen oder sich von den Wirkungen zu erholen.erholen.
Wichtige, soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten Wichtige, soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Alkoholmißbrauchs eingeschränkt werden aufgrund des Alkoholmißbrauchs eingeschränkt oder aufgegeben.oder aufgegeben.
Fortgesetzter Mißbrauch trotz Kenntnis eines Fortgesetzter Mißbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Alkoholmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde.Alkoholmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde.
3 von 7 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate3 von 7 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate
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Alkoholismus
Der betrunkene Noah , Michaelangelo Sistinsche KapelleNoah wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg. Er trank von dem Wein, und wurde davon betrunken und lag entblößt in seinem Zelt. Ham der Vater Kanaans sah die Blöße seines Vaters und erzählte davon draußen seinen Brüdern. Da nahmen Sem und Jafet eine Überwurf; den legten sich bei auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße ihres Vaters nicht sehen. Als Noah aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein 2. Sohn angetan hatte, verfluchte er Kanaan. Genesis 9
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Interkulturell4 unterschiedliche Trinkkulturen nach Bales4 unterschiedliche Trinkkulturen nach Bales : : Abstinenzkulturen Abstinenzkulturen (viele islamische, buddhistische und (viele islamische, buddhistische und
hinduistische Länder)hinduistische Länder)
Ambivalenzkulturen Ambivalenzkulturen (z. B. USA, Kanada, England,(z. B. USA, Kanada, England, zum Teil zum Teil in Skandinavien und den Niederlanden)in Skandinavien und den Niederlanden)
Permissivkulturen Permissivkulturen (viele mediterrane Länder: Italien, (viele mediterrane Länder: Italien, Spanien, Griechenland) Spanien, Griechenland)
Permissiv - funktionsgestörte Kulturen Permissiv - funktionsgestörte Kulturen (z. B. Frankreich, (z. B. Frankreich, osteuropäische Länder)osteuropäische Länder)
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Interkulturell
Christentum:Christentum: Wein galt als ein Sakrament, symbolisiert das Wein galt als ein Sakrament, symbolisiert das Erlöserblut und ist zugleich Bestandteil des Erlöserblut und ist zugleich Bestandteil des Abendmahls. Abendmahls. (Seither wird Alkohol als ein Genuß-, Rausch-, und (Seither wird Alkohol als ein Genuß-, Rausch-, und Nahrungsmittel geschätzt.) Die Araber bezeichneten Nahrungsmittel geschätzt.) Die Araber bezeichneten diesen Stoff als Alkohol und betitelten es als diesen Stoff als Alkohol und betitelten es als das das Feinste von etwasFeinste von etwas..
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Alkohol Ist einfach transportierbar, einfach in kleinere Ist einfach transportierbar, einfach in kleinere
Mengen teilbar, vergleichsweise billig und Mengen teilbar, vergleichsweise billig und einfach herstellbareinfach herstellbar
Ist real überall verfügbar, Versuche ihn zu Ist real überall verfügbar, Versuche ihn zu verbieten haben in Staaten wie in verbieten haben in Staaten wie in geschlossenen Einrichtungen wenig Erfolg und geschlossenen Einrichtungen wenig Erfolg und viele Nachteileviele Nachteile
Wird auch bei normalem Konsum als Wird auch bei normalem Konsum als Beruhigungsmittel um besser zu entspannen Beruhigungsmittel um besser zu entspannen und Hemmungen abzubauen genutzt,und Hemmungen abzubauen genutzt,
Kommt als kleines Molekül durch jede Zellwand Kommt als kleines Molekül durch jede Zellwand des Körpers, wird schnell aufgenommen, verteilt des Körpers, wird schnell aufgenommen, verteilt sich schnell im Körpersich schnell im Körper
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Die Alkoholwirkung ist dosisabhängig und z.T.
individuell unterschiedlich Hemmungen lassen nachHemmungen lassen nach Koodination wird schlechterKoodination wird schlechter Wachheit läßt nach, Reaktionszeit verlangsamt sichWachheit läßt nach, Reaktionszeit verlangsamt sich Tollpatschigkeit, mangelnde GefühlskontrolleTollpatschigkeit, mangelnde Gefühlskontrolle AggressivitätAggressivität Verwaschene SpracheVerwaschene Sprache Schwere GangstörungSchwere Gangstörung VerwirrungVerwirrung Schlecht weckbarSchlecht weckbar Bewusstlosigkeit Bewusstlosigkeit Koma Koma Tod Tod
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Kontrollverlust Vor allem der Kontrollverlust macht Abhängigkeit zu Vor allem der Kontrollverlust macht Abhängigkeit zu
einem Problemeinem Problem Ist nur bei hoher Motivation überwindbarIst nur bei hoher Motivation überwindbar Kontrollverlust verhindert eine positive Veränderung Kontrollverlust verhindert eine positive Veränderung Kontrollverlust Kontrollverlust kann durch externe Kontrolle kompensiertkann durch externe Kontrolle kompensiert
werden, bei Mitarbeit des Betroffenen auch durch gezielte werden, bei Mitarbeit des Betroffenen auch durch gezielte Förderung überwunden werden, Förderung überwunden werden,
Unterstützung und Kontrolle durch Betreuungspersonen Unterstützung und Kontrolle durch Betreuungspersonen im Heim sollten Hand in Hand gehenim Heim sollten Hand in Hand gehen
Das Risiko für Kontrollverlust kann ebensosehr Das Risiko für Kontrollverlust kann ebensosehr psychosozial (die Person, ihr Beziehungsnetz) wie auch psychosozial (die Person, ihr Beziehungsnetz) wie auch biologisch (Applikation, Reagibilität des biologisch (Applikation, Reagibilität des Belohnungssystems mit erhöhtem craving) bedingt seinBelohnungssystems mit erhöhtem craving) bedingt sein
Kontrollverlust kann selten in kontrollierten Konsum Kontrollverlust kann selten in kontrollierten Konsum übergehen, ob dies ein sinnvolles Therapieziel bei übergehen, ob dies ein sinnvolles Therapieziel bei Alkoholabhängigen ist , ist strittig Alkoholabhängigen ist , ist strittig
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Zeichen für Kontrollverlust
Konsum zu Zeitpunkten, an denen Konsum zu Zeitpunkten, an denen der Betroffene weiß, dass Probleme der Betroffene weiß, dass Probleme entstehen (soziale entstehen (soziale Unerwünschtheit, Unerwünschtheit, zwischenmenschliche Probleme, zwischenmenschliche Probleme, Unfälle, Arbeitsplatzprobleme)Unfälle, Arbeitsplatzprobleme)
Menge des Konsums Menge des Konsums Häufigkeit des Konsums Häufigkeit des Konsums
(Organschäden, Partner-probleme) (Organschäden, Partner-probleme)
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Amnestisches SyndromBesonderheiten
Alkoholkonsum hat bei Patienten mit Alkoholkonsum hat bei Patienten mit Amnestischem Syndrom ein besonders Amnestischem Syndrom ein besonders hohes Risiko, dass eine Verschlimmerung hohes Risiko, dass eine Verschlimmerung eintritteintritt
Dies gilt besonders wenn sie sich schlecht Dies gilt besonders wenn sie sich schlecht ernähren. Vitamin B1 kann teilweise ernähren. Vitamin B1 kann teilweise vorbeugenvorbeugen
Da der Übergang vom Kurzeit- ins Da der Übergang vom Kurzeit- ins Langzeitgedächtnis gestört ist, können Langzeitgedächtnis gestört ist, können diese Menschen sich besonders schlecht diese Menschen sich besonders schlecht an Vereinbarungen halten.an Vereinbarungen halten.
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Häufige andere neurologische
Folgeerkrankungen Epileptische Anfälle treten bei 20 -35% Epileptische Anfälle treten bei 20 -35%
der Alkoholkranken aufder Alkoholkranken auf Alkoholtoxische Kleinhirnrindenatrophie Alkoholtoxische Kleinhirnrindenatrophie
mit zerebellarer Gangataxie, Dysarthrie mit zerebellarer Gangataxie, Dysarthrie und Extremitätenataxieund Extremitätenataxie
Alkoholpolyneuropathie mit Alkoholpolyneuropathie mit Muskelkrämpfen in den Muskelkrämpfen in den Unterschenkeln, Missempfindungen, Unterschenkeln, Missempfindungen, Lähmungen. Lähmungen.
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Psychotherapeutische Ansätze Positive Psychotherapie: Mensch von Grund auf Positive Psychotherapie: Mensch von Grund auf
gesund und wird zur Gesundheit zurückgeführt.gesund und wird zur Gesundheit zurückgeführt. „„Symbolfunktion der Krankheit“ – „Fähigkeit“Symbolfunktion der Krankheit“ – „Fähigkeit“ Depression: Fähigkeit, mit tiefster Emotionalität auf Depression: Fähigkeit, mit tiefster Emotionalität auf
Konflikte zu reagieren.Konflikte zu reagieren. Alkoholismus: Fähigkeit, sich selbst diejenige Wärme Alkoholismus: Fähigkeit, sich selbst diejenige Wärme
zuzuführen, die man von anderen nicht erhält.zuzuführen, die man von anderen nicht erhält. Psychose: Fähigkeit, in zwei Welten zur gleichen Zeit Psychose: Fähigkeit, in zwei Welten zur gleichen Zeit
zu leben.zu leben.
Peseschkian, N. (2004)Peseschkian, N. (2004)
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Psychotherapeutische Ansätze Das Balance-Modell basiert auf vier Qualitäten desDas Balance-Modell basiert auf vier Qualitäten desLebens:Lebens:
biologisch-körperlichenbiologisch-körperlichen rational-intellektuellenrational-intellektuellen sozio-emotionalensozio-emotionalen geistig-spirituellengeistig-spirituellen
Peseschkian, N. (2004)Peseschkian, N. (2004)
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Psychotherapeutische Ansätze Wenn die Energie einer Person gleichmäßig auf alle Wenn die Energie einer Person gleichmäßig auf alle
Ebenen verteilt wird bzw. bei einem Konflikt alle Ebenen verteilt wird bzw. bei einem Konflikt alle Ressourcen erkannt werden und mobilisiert werden, Ressourcen erkannt werden und mobilisiert werden, ist derjenige gesund.ist derjenige gesund.
In der Therapie soll salutogenetische Kompetenz In der Therapie soll salutogenetische Kompetenz gefördert werden.gefördert werden.
Peseschkian, N. (2004)Peseschkian, N. (2004)
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Psychologische Ansätze Sucht als weiteres Symptom einer Grundstörung!Sucht als weiteres Symptom einer Grundstörung! Nach Bronisch (1985) sind alkoholabhängige Nach Bronisch (1985) sind alkoholabhängige
PatientInnen meist depressiv.PatientInnen meist depressiv. Feuerlein (1998) listet eine Häufung von Feuerlein (1998) listet eine Häufung von
Alkoholabhängigkeit bei Patienten mit affektiven Alkoholabhängigkeit bei Patienten mit affektiven Erkrankungen mit einer doppelt so hohen Erkrankungen mit einer doppelt so hohen Prävalenzrate auf; 20 % der Schizophrenen Prävalenzrate auf; 20 % der Schizophrenen substanzabhängig.substanzabhängig.
Alkohol als Linderungsmittel für unangenehme und Alkohol als Linderungsmittel für unangenehme und körperliche Zustände und Symptome.körperliche Zustände und Symptome.
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Biologische Ansätze Ist Alkoholismus genetisch vererbt?Ist Alkoholismus genetisch vererbt? Hohe pos. Korr. der Trinkmengen von Vätern und den Hohe pos. Korr. der Trinkmengen von Vätern und den
späteren Alkoholkonsum von ihren Kindern.späteren Alkoholkonsum von ihren Kindern. Eineiige Zwillinge: genetischer Faktor des Risikos für Eineiige Zwillinge: genetischer Faktor des Risikos für
eine Abhängigkeit ist erhöht.eine Abhängigkeit ist erhöht. Suchtgedächtnis: Phänomen zwischen Lerntheorie Suchtgedächtnis: Phänomen zwischen Lerntheorie
und Hirnbiologie; Langzeitstimulation des und Hirnbiologie; Langzeitstimulation des Belohnungssystems, Anpassung des ZNS, kann nicht Belohnungssystems, Anpassung des ZNS, kann nicht mehr gelöscht od. kontrolliert werden.mehr gelöscht od. kontrolliert werden.
(Uchtenhagen, 2002)(Uchtenhagen, 2002)
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Das dopaminerge Belohnungssystem
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Veränderungen im Gehirn mit Langzeitkonsequenzen
Die Veränderungen im Die Veränderungen im Dopamin-Dopamin- und und SerotoninSerotoninstoffwechsel sind langanhaltend stoffwechsel sind langanhaltend und haben Einfluss auf die Persönlichkeit, und haben Einfluss auf die Persönlichkeit, begünstigen die Abhängigkeitbegünstigen die Abhängigkeit
Durch Veränderung der Durch Veränderung der GABA- RezeptorenGABA- Rezeptoren tritt schon während des einmaligen tritt schon während des einmaligen Trinkens eine Toleranzentwicklung ein. Trinkens eine Toleranzentwicklung ein. GABA Rezeptoren spielen auch bei den GABA Rezeptoren spielen auch bei den Entzugserscheinungen und den Anfällen Entzugserscheinungen und den Anfällen eine wichtige Rolle. eine wichtige Rolle.
Alkoholwirkung auf Rezeptoren im Gehirn
Alkohol erhöht die Alkohol erhöht die DopaminkonzentrationDopaminkonzentration =>Einfluss auf das Hirnbelohnungssystem, => =>Einfluss auf das Hirnbelohnungssystem, =>
Verbesserung der Stimmung, positive Verstärkung Verbesserung der Stimmung, positive Verstärkung erhöht das Abhängkeitsrisikoerhöht das Abhängkeitsrisiko
Alkohol reduziert die Alkohol reduziert die Serotonin-Serotonin- und die und die NoradrenalinNoradrenalin- Ausschüttung, => kann dadurch - Ausschüttung, => kann dadurch
Aggressivität und Depression begünstigenAggressivität und Depression begünstigenAlkohol erhöht die Alkohol erhöht die EndorphinEndorphin und und EnkephalinEnkephalin- - Ausschüttung => Euphorie begünstigt die SuchtAusschüttung => Euphorie begünstigt die Sucht
Alkohol erhöht die Alkohol erhöht die GABA FunktionGABA Funktion, Bindungsstelle , Bindungsstelle wie Benzodiazepinen und Barbituraten => wie Benzodiazepinen und Barbituraten => Sedierung, motorische BeeinträchtigungenSedierung, motorische Beeinträchtigungen
Alkohol vermindert die Alkohol vermindert die Glutamat-Glutamat- Rezeptorfunktion Rezeptorfunktion => kognitive Beeinträchtigung, Reduktion der => kognitive Beeinträchtigung, Reduktion der
GedächtnisfunktionGedächtnisfunktion
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Verschiedene Mechanismen wirken bei den Hirnschäden durch
Alkohol zusammen
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Psychodynamische Ansätze
Der Triebdynamik des Alkoholikers (das Der Triebdynamik des Alkoholikers (das Alkoholverlangen wird als Ausdruck der Regression Alkoholverlangen wird als Ausdruck der Regression auf orale Wünsche gesehen)auf orale Wünsche gesehen)
Mit den Objektbeziehungen (Heigl-Evers: Mit den Objektbeziehungen (Heigl-Evers: Suchtmittel als Objektersatz)Suchtmittel als Objektersatz)
Mit Ich-psychologischen Defiziten (Defizite in Mit Ich-psychologischen Defiziten (Defizite in Wahrnehmung, Affekt- und Impulskontrolle / Wahrnehmung, Affekt- und Impulskontrolle / Suchtmittel als Reizschutz gegen Angst / Schmerz / Suchtmittel als Reizschutz gegen Angst / Schmerz / Depression, Urteilsvermögen, Über Ich-Struktur)Depression, Urteilsvermögen, Über Ich-Struktur)
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Lern- und verhaltenspsychologische
Ansätze Die Entstehung des Alkoholismus ist abhängig von Die Entstehung des Alkoholismus ist abhängig von
den Wechselbeziehungen zwischen biologischen, den Wechselbeziehungen zwischen biologischen, sozialen, kognitiven und behavioralen Faktoren.sozialen, kognitiven und behavioralen Faktoren.
Zusätzliche Verhaltensverstärker:Zusätzliche Verhaltensverstärker: Externe Faktoren: Trinksitten, Modellverhalten von Externe Faktoren: Trinksitten, Modellverhalten von
Bezugspersonen, situative Bedingungen und soziale Bezugspersonen, situative Bedingungen und soziale Kontrolle.Kontrolle.
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Lern- und verhaltenspsychologische
Ansätze Interne Faktoren: Wahrnehmungen, Stimmungen und Interne Faktoren: Wahrnehmungen, Stimmungen und
Befindlichkeiten.Befindlichkeiten. Pharmakologisch-psychotrope Einwirkung: Pharmakologisch-psychotrope Einwirkung:
Entspannung, Enthemmung, Euphorisierung und Entspannung, Enthemmung, Euphorisierung und Depressivität.Depressivität.
Vermeidung negativer Verstärker: Vermeidung des Vermeidung negativer Verstärker: Vermeidung des Alkoholentzugssyndroms oder alternativer Alkoholentzugssyndroms oder alternativer Verhaltensweisen mit strafendem Charakter.Verhaltensweisen mit strafendem Charakter.
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Ätiologie – Modellvorstellung nach Wanke
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Zeitliche Entwicklung der Alkoholkrankheit über vier
Phasen: Präalkoholische PhasePräalkoholische Phase: Erleichterungstrinken, : Erleichterungstrinken,
steigende Verträglichkeit für Alkoholsteigende Verträglichkeit für Alkohol
ProdromalphaseProdromalphase: beginnende Gedächtnislücken, : beginnende Gedächtnislücken, Trinken nun eher alleine u. heimlich, erstes Glas wird Trinken nun eher alleine u. heimlich, erstes Glas wird schnell getrunken.schnell getrunken.
Kritische PhaseKritische Phase: nach Trinkbeginn Kontrollverlust : nach Trinkbeginn Kontrollverlust über weitere Trinkmenge, Erklärungen u. Ausreden über weitere Trinkmenge, Erklärungen u. Ausreden werden nötig, fortschreitende Isolierung, körperliche werden nötig, fortschreitende Isolierung, körperliche Abhängigkeit wird deutlich bzw. körperliche Abhängigkeit wird deutlich bzw. körperliche Folgeschäden treten auf.Folgeschäden treten auf.
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Zeitliche Entwicklung der Alkoholkrankheit über vier
Phasen: Chronische PhaseChronische Phase: regelmäßiges morgendliches : regelmäßiges morgendliches
Trinken wird notwendig, tagelange Räusche kommen Trinken wird notwendig, tagelange Räusche kommen vor, körperlicher, seelischer und sozialer Abbau, vor, körperlicher, seelischer und sozialer Abbau, Merkfähigkeits- u. Konzentrationsstörungen stellen Merkfähigkeits- u. Konzentrationsstörungen stellen sich ein, bedrohliche Entzugszeichen können sich ein, bedrohliche Entzugszeichen können auftreten, Verträglichkeit für Alkohol nimmt ab, auftreten, Verträglichkeit für Alkohol nimmt ab, Organschäden, seelische u. körperlicheOrganschäden, seelische u. körperlicheZusammenbrüche, Demenz und Tod. Zusammenbrüche, Demenz und Tod.
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Neurobiologische Verhaltensaspekte des
AlkoholismusStimulierung, angenehme Stimulierung, angenehme Gefühle, positive Gefühle, positive Verstärkung, CarvingVerstärkung, Carving
Verstärkt das Verlangen nach Verstärkt das Verlangen nach Alkohol und fördert den Alkohol und fördert den KonsumKonsum
SedierungSedierung Kann den Konsum verstärken Kann den Konsum verstärken oder vermindernoder vermindern
AversionAversion Schützt vor dem KonsumSchützt vor dem KonsumEntzugsymptome; Entzugsymptome; Verstärken den Konsum um Verstärken den Konsum um
unangenehme Symptome zu unangenehme Symptome zu vermindernvermindern
Selbstmedikation bei Selbstmedikation bei psychischen Störungen psychischen Störungen (Angst- und Spannungs- (Angst- und Spannungs- lösendlösend
Verstärkt das Verlangen nach Verstärkt das Verlangen nach Alkohol und fördert den Alkohol und fördert den Konsum um die Konsum um die psychiatrischen Symptome zu psychiatrischen Symptome zu lindern lindern
Nach DRUG THERAPY FOR ALCOHOL DEPENDENCE ROBERT M. SWIFT http://www.nejm.org Volume 340 Number 19; 1483
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Konsumklassen
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Es gibt keinen absolut risikolosen AlkoholkonsumKrebsrisiko bei Alkoholgenuss Krebsrisiko bei Alkoholgenuss beginnt bereits bei 25 g/Tag - beginnt bereits bei 25 g/Tag - BeispieleBeispiele
25g/T25g/T 100g/100g/TT
Mund und Rachen Mund und Rachen 1,81,8 6,06,0Speiseröhre Speiseröhre 1,51,5 4,24,2BrustBrust 1,31,3 2,72,7Kehlkopf Kehlkopf 1,41,4 4,04,0
Geringe Alkoholmengen (10 bis 35 gr. bei Männern) können möglicherweise über eine Senkung des Homocystein-Spiegels das Risiko von Herz- Kreislauf-Erkrankungen senken, allerdings steigt bereits ab 20-30 mg manchmal der Blutdruck an und es tritt dann der gegenteilige Effekt ein.
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Alkoholgehalt verschiedener Getränke
Getränk Alkoholgehalt Menge reiner AlkoholWein ca. 11 Vol. % 0,1 l ca. 8,0 g
Bier ca. 5 Vol % 0,2 l ca. 8,0 g
Sekt, trocken ca. 10 Vol. % 0,1 l ca. 8,0 g
Wermut 18 Vol. % 0,1 l 14,4 g
Eierlikör 20 Vol. % 2,0 cl 3,2 g
Fruchtlikör 30 Vol. % 2,0 cl 4,8 g
Korn 32 Vol. % 2,0 cl 5,0 g
Kräuterlikör 33 Vol. % 2,0 cl 5,2 g
Obstler 35 Vol. % 2,0 cl 5,6 g
Weinbrand 40 Vol. % 2,0 cl 6,4 g
Whiskey 50 Vol. % 2,0 cl 8,0 g
Calvados 55 Vol. % 2,0 cl 8,8 g
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Entzugssymptome Innere Unruhe Innere Unruhe Ängstliche, dysphorische, depressive Ängstliche, dysphorische, depressive
Verstimmung, Verstimmung, Appetitlosigkeit, Übelkeit Appetitlosigkeit, Übelkeit Schlafstörungen Schlafstörungen Vegetative Dysregulationen (feuchte, Vegetative Dysregulationen (feuchte,
kühle Akren, vermehrtes Schwitzen, kühle Akren, vermehrtes Schwitzen, Pulslabilität, Blutdruckanstieg oder -Pulslabilität, Blutdruckanstieg oder -abfall, Schwindel)abfall, Schwindel)
Feinschlägiger Tremor Feinschlägiger Tremor
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Ein Delir ist ein medizinischer Notfall
Tachycardie Tachycardie Hyperhidrosis (profuses Schwitzen) Hyperhidrosis (profuses Schwitzen) Fieber Fieber grober Finger- und Händetremor grober Finger- und Händetremor Agitiertheit, psychomotorische Unruhe Agitiertheit, psychomotorische Unruhe Angst (u.U. ,,Galgenhumor") Angst (u.U. ,,Galgenhumor") Wahnhaftes Erleben (,,Belagerungs"-Syndrom) Wahnhaftes Erleben (,,Belagerungs"-Syndrom) überwiegend optische (szenische) Halluzinationen überwiegend optische (szenische) Halluzinationen Suggestibilität Suggestibilität Bewußtseinsveränderungen Bewußtseinsveränderungen Desorientiertheit Desorientiertheit Amnestisches Syndrom Amnestisches Syndrom
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Amnestisches Syndromoder Korsakow-Syndrom
Allmähliche Entwicklung ist häufiger als Allmähliche Entwicklung ist häufiger als akutes Einsetzen.akutes Einsetzen.
Leitsymptome : Leitsymptome : Merkfähigkeitsstörungen Merkfähigkeitsstörungen Beeinträchtigung des Neugedächtnisses Beeinträchtigung des Neugedächtnisses Störungen der Orientierung Störungen der Orientierung
hinsichtlich Zeit und Ort hinsichtlich Zeit und Ort Konfabulationen Konfabulationen Euphorie Euphorie
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Anteil der Straftaten unter Alkohol an der Gesamtzahl der jeweiligen
StraftatenStraftat
1994 1995
Gefährliche/schwereKörperverletzung
29,0% 27,5%
Vergewaltigung 29,1% 32,4%
Raubmord 32,0% 32,7%
Sexualmord 33,0% 35,0%
Körperverletzungmit tödlichem Ausgang
37,6% 38,0%
Totschlag 39,2% 38,8%
Gewaltkriminalität insgesamt 26,9% 25,0%
Widerstandgegen die Staatsgewalt
57,9% 56,3%
Quelle: Simon et al.: Suchtbericht Deutschland 1997.
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VerwahrlosungPersönlichkeitsveränderungenKörperliche KrankheitenBegleitende oder sekundäre Psychische StörungenSoziale IsolierungScheidungÜberschuldungArbeitsplatzverlust
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Diskriminierung schadet Fremdkontrolle ist in einer offenen Fremdkontrolle ist in einer offenen
Einrichtung auf Dauer nur dann möglich, wenn Einrichtung auf Dauer nur dann möglich, wenn der Betroffene darin aus freiem Entschluss der Betroffene darin aus freiem Entschluss einwilligteinwilligt
Im Einzelfall kann eine Zuteilung nach Im Einzelfall kann eine Zuteilung nach Absprache der Dosierung ein sinnvoller Absprache der Dosierung ein sinnvoller Kompromiss sein Kompromiss sein
Süchtige verweigern oft auch die Behandlung Süchtige verweigern oft auch die Behandlung von Folge- oder Begleiterkrankungenvon Folge- oder Begleiterkrankungen
Ohne dass der Süchtige sich ernst genommen Ohne dass der Süchtige sich ernst genommen fühlt und ohne Vermeidung einer moralischen fühlt und ohne Vermeidung einer moralischen Abwertung kann keine Kooperation entstehenAbwertung kann keine Kooperation entstehen
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alkoholtoxische Persönlichkeitsveränderung
Gefährdung partnerschaftlicher Beziehungenzunehmende BindungslosigkeitVernachlässigung der Kinder Gefährdung des Arbeitsplatzes mit der Gefahr des sozialen Abstiegserhöhte Unfallgefährdung Verlust des Führerscheins Vermögenseinbuße Delinquenz mit strafrechtlichen und zivilrechtlichen Konsequenzen Belastung der Allgemeinheit, die sich gegen solche Inanspruchnahme wehrt.
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Typologie nach Babor(1992)
Typ A: Typ B:Später Beginn (30–40 Jahre) Früher Beginn (vor 21. Lebensjahr)
Wenig Risikofaktoren in der Kindheit Vermehrt Risikofaktoren in Familie und Kindheit
Geringer Grad der AbhängigkeitStarke Ausprägung der Abhängigkeit,
Mißbrauch auch von anderen Substanzen
Wenig körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums
Vermehrt körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums nach kürzerer Zeit
Geringe psychiatrische Komorbidität Hohe psychiatrische Komorbidität
Geringe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld
Hohe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld
Gute therapeutische Prognose Schlechte therapeutische Prognose
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Typologie des Alkoholismus nach Jellinek (1960)
Alpha Typ Beta Typ Gamma Typ Delta Typ Epsilon TypProblem-
Erleichterungs- Konflikt- Trinker
Gelegenheits-Trinker Süchtiger-Trinker
Rauscharmer, kontinuierlicher -Trinker
Episodischer-Trinker
nur psychische Abhängigkeit keine Abhängigkeit
zuerst psychische dann körperliche Abhängigkeit
psychische Abhängigkeit
psychische Abhängigkeit
Kein Kontrollverlust aber Phasen undisziplinierten Trinkens mit Fähigkeit zur Abstinenz
Kein KontrollverlustKontrollverlust mit
Phasen der Abstinenz
Kein Kontrollverlust. keine Abstinez
Kontrollverlust, jedoch Fähigkeit zur Abstinenz
Gramm AlkoholUm die aufgenommene Menge Alkohol zu messen, wird deren Gewicht berechnet:1 Liter (1 l = 100 cl = 1000 ml) reiner Alkohol wiegt 0,79 kg
„Hochprozentig“Die Angabe des Alkoholgehalts in Flüssigkeiten erfolgt in Volumen%.Z.B. 40% bei Branntwein bedeutet: Von einem Liter Schnaps sind 40% reiner Alkohol.
M: Alkoholmenge in [g]V: Flüssigkeitsvolumen in [ml] oder [cm3]c: Alkoholgehalt in [Vol.-%]d: Spez. Gewicht in [g/ml] oder [g/cm3]
M: Alkoholmenge in [g]V: Flüssigkeitsvolumen in [ml] oder [cm3]c: Alkoholgehalt in [Vol.-%]d: Spez. Gewicht in [g/ml] oder [g/cm3]
M: Alkoholmenge in [g]V: Flüssigkeitsvolumen in [ml] oder [cm3]c: Alkoholgehalt in [Vol.-%]d: Spez. Gewicht in [g/ml] oder [g/cm3]
M = C
100x V x d
M: Menge Alkohol in GrammC: Alkoholgehalt in VolumenprozentV: Flüssigkeitsvolumen in mlD: spezifisches Gewicht von Alkohol in gr/ml (Alkohol hat ein spezifisches Gewicht von 0790 g/l )
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Campral® (Acamprosat) Hat eine hohe Affinität zu den GABA- Rezeptoren, was Hat eine hohe Affinität zu den GABA- Rezeptoren, was
der wahrscheinliche Wirkmechanismus istder wahrscheinliche Wirkmechanismus ist Vermindert die Rückfälle nach Entzug bei schwerer Vermindert die Rückfälle nach Entzug bei schwerer
Alkoholabhängigkeit, Alkoholabhängigkeit, Ist nur zugelassen im Rahmen eines GesamtkonzeptesIst nur zugelassen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Darf nicht bei schweren Leber- und Nierenkrankheiten Darf nicht bei schweren Leber- und Nierenkrankheiten
gegeben werdengegeben werden Ist noch relativ neu, deshalb sind möglicherweise nicht Ist noch relativ neu, deshalb sind möglicherweise nicht
alle Nebenwirkungen bekannt, scheint aber meistens gut alle Nebenwirkungen bekannt, scheint aber meistens gut verträglichverträglich
Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Hauterscheinungen,Kopfschmerzen, Durchfall, Hauterscheinungen,
Kann mit vielen anderen Medikamenten kombiniert Kann mit vielen anderen Medikamenten kombiniert werden.werden.
Unterteilung der Alkoholabhängigen im
Alter Early onset-Trinker Late onset-Trinker
• AlterBeginn<60 Jahre >60 Jahre
• Häufigkeit 2/3 1/3• Persönlichkeit instabilStabil• Wohnsitz häufiger Wechsel konstant• Fam.anamn. positiv negativ• Intoxikationstage häufig selten• Prognose mäßig gut
Weyerer 2006
Alkoholkonsummuster
• Ältere gegenüber Jüngeren häufiger abstinent : 50-60% versus 30-40% Blow 1996
• Alkoholmissbrauch bei > 60 J ♂♂ 10-20% ♀ 5-10% Mundle et al 1995
• Alkoholabhängigkeit ♂ 2-3 % ♀ 0,5-1 % DHS 2005
Jeder Zehnte hat ein problematisches Trinkverhalten
Sucht im Alter ist keine Rarität
Schwierigkeiten der Diagnosestellung
• Oft kein typisches Suchtverhalten • Stille Sucht in häuslicher Einsamkeit• Abnahme der Alkoholmengen
„Frage nach Alkoholkonsummuster statt Diagnose“ Schäufele, 2006
• Problem Patient + Angehörige: stark erhöhte Schamproblematik• Soziale Kontrolle vermindert
durch Aufgabe des Arbeitsplatzes
selten Probleme mit Fahrerlaubnis
• Atypische Symptome
Auslösende und psychosoziale Faktoren
• Wegfall der Kontrolle durch Arbeitgeber/Arbeitsplatz• Körperliche Erkrankungen mit „existentiellen Krisen“• Verlusterlebnisse (bei Älteren Auslöser, - bei Jüngeren Folge der
Suchtproblematik)• Behinderungen mit Einschränkung oder Verlust der Autonomie und
Beweglichkeit• Nachlassen kognitiver Leistungsfähigkeit (Gedächtnis,
Konzentration)• Angst vor Verlassenheit, Krankheit, Behinderung und Tod
Andere Schwerpunkte als bei Jüngeren
Diagnose der Sucht im Alter?
• Diagnostik Alkoholkrankheit von älteren Menschen im Krankenhaus:65 von 461 abhängig, davon 14 diagnostiziertAdams et al 1996
• 37% der älteren und 60% der jüngeren Pat. richtig diagnostiziert (Krankenhaus in USA) nach Wolter-Henseler 2000
Sucht im Alter wird häufig übersehen
Therapie-Erfolge
• Kurzinterventionen bei riskantem KonsumBlow 2003, Flemming et
al 1993
• Stationäre Entwöhnungstherapie: Abstinenz nach 1 Jahr: 72 - 79,5 % Quinten et al , 2002
(gesamt 48-63%) Geyer 2006
Abstinenzrate doppelt so hoch Kashner et al 1992 Behandlungsabbrüche seltener Quinten et al 2002
Atkinson et al 1993 Schuckit 1978Wiens et al 1983
Therapie-Erfolge
• Abstinenzbemühungen in Pflegeheimen und Reha-Einrichtungen:Verbesserungen in den „Aktivitäten des täglichen Lebens“,alkoholbedingten cognitiven Einbußen und Entlassung nach HauseOslin 1997; Joseph et al 1997; Oslin 2003
Therapie zumindest so erfolgreich wie bei Jüngeren
Ziele sollten überschaubar sein, die Fokussierung alleine auf die konsumierte
Menge ist aber nicht hilfreich
• Abstinenz• Soziale Integration• Körperliche und psychische Gesundheit unter Beachtung
des individuellen Risikos• Fehlverhaltensweisen und deren Konsequenzen• Lebensqualität
Dauer: 7-21 Tage
multidisziplinäre Therapiekonzeption (Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten,Physiotherapeuten etc.)
pharmakologische AES-Behandlung• Clomethiazol (Cave: nie ambulant)• Benzodiazepine• Carbamazepin (+Tiaprid)• Trimipramin bei Schlafstörungen• Delir: Clomethiazol oder Benzodiazepine + Haloperidol• Halluzinose: Haloperidol• bei Entzugsanfällen in Anamnese: ggf. Anfallsprophylaxe• bei Hinweisen auf Mangelernährung: Vit-B1• ev. Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution• Behandlung von Folgeschäden u./o. Komorbidität
Qualifizierte stationäre Entgiftung
Qualifizierte stationäre Entgiftung• Entzugsyndrombehandlung
• Diagnostik- u. Behandlung der Folge- Schäden oder komorbiden Störung
• Motivierungsbehandlung
Motivierungsbehandlung
(ambulant, teilstationär oder stationär)
Ziele:• Konsumreduktion (z.B. kontrolliertes Trinken)• Abstinenz• Entwöhnung (Rehabilitation)
Dauer: 4-6 Monate
• stationär• teilstationär• ambulant
• Inhalte:- Gruppenpsychotherapie- Verhaltenstherapie (z.B. Erlernen von Selbstkontrolle Stimuluskontrolle, Selbstsicherheitstraining, Training sozialer Kompetenzen)- Soziotherapie (mit Angehörigenarbeit)
Entwöhnungsbehandlung
Ambulante Rückfallsprophylaxe• Psychotherapie
• medikamentös + Psychotherapie- Disulfiram (Antabus®)- Naltrexon (Nemexin® )- Acamprosat (Campral®)
• Behandlung der Komorbidität
Nachsorge
• Suchtberatungsstellen
• Selbsthilfegruppen
• Angehörigengruppen
• Arzt/Psychologe (ambulante Rückfallsprophylaxe)
Prävention und Frühintervention
Prognose: Alkoholabhängigkeit• determiniert durch körperliche oder psychische Folgeschäden oder Begleiterkrankungen
• „Drittelregel“(gebessert/rückfällig/abstinent)
• 18-Monatskatamnese (1400 Pat) : Abstinenzrate von 53%
• Langzeitkatamnesen (bis 4 J): Abstinenzraten zw. 40 und 50%
• Spontane Abstinenz- bzw. Besserungsrate: ca. 20% pro Jahr
• prognostisch günstig:- höheres Lebensalter- gute Ausbildung- Berufstätigkeit- intakte Partnerschaft
Respekt dem Suchtkranken gegenüber ist die Basis des
Erfolgs• Der Kranke muss, wie bei anderen Krankheiten, als Patient (also Leidender)
gesehen werden.
• Moralische Abwertungen und Vorhaltungen verhindern eine wirkliche Hilfe und verstärken nur meist ohnehin vorhandene Minderwertigkeitsgefühle
• Folge ist eine mangelnde Einfluss-Möglichkeit
• Dies bedeutet nicht, dass Fehlverhalten toleriert werden muss.
• Verleugnung des Ausmaßes des Suchtproblems sind Teil der Erkrankung und entsprechen keinen "Lügen".
• Krankheit bedeutet allerdings nicht automatisch Befreiung von der Verantwortung für das eigene Tun, und auch keine Minderung der daraus resultierenden Konsequenzen
Behandlungsressourcen
• Höhere Frustrationstoleranz• Geringere Aggressivität• Größere Gelassenheit• Erfolgreiche Lebensleistung• Bewältigungsstrategien vorhanden• affektive und kognitive Urteilsfähigkeit
(„reifere und einsichtigere Persönlichkeit“)
Behandlungsressourcen
• Oft finanziell intakte oder zumindest gesicherte Verhältnisse
• Familienbindungen („Enkelkinder“)• „Langer Atem zahlt sich aus“… • „Maturing out“ = Herausreifen aus der Abhängigkeit• „dankbares Klientel“
reichlich vorhandene Ressourcen
Medikamente, die Abstinenz erleichtern
könnenAcamprosat NMDA, Glutatmat
und GABA Rezeptor- Modulator
Vermindert die Entzugserscheinungen, vermindert Carving,
Tiapridex Dopaminantagonist Reduziert den Effekt auf das Hirnbelohnungssystem, vermindert den stimulierenden Effekt, ist selbst anxiolytisch
Naltrexon Opiatantagonist Vermindert den euphorisierenden Effekt, vermindert das Carving und den stimulierenden Effekt, in manchen Studien ohne Effekt (Compliance bedingt ?)
Disulfiram Aversiv wirksam über erhöhtes Acetaldehyd
Bisher eher zweifelhaftes und mit erheblichen Risiken behaftetes Therapieprinzip, das nur in einem eng begrenzten Therapierahmen sinnvoll sein kann.
Calcium-carbimid
Aversiv wirksam über erhöhtes Acetaldehyd
Wie Disulfiram über Abschreckung wegen der unter der Substanz auftretenden Nebenwirkungen wirksam.
Experimentell eingesetzt werden
• Antidepressiva• Bromocriptin• Lithium• Buspiron• Nalmefen• Carbamazepin
Faktoren für erfolgreiche
Therapiegestaltung• Auf Ältere einrichten• Kürzere Sitzungsdauer• Altersspezifische Themen aufgreifen• „Alterskrankheiten“ berücksichtigen wie Hör- und
Sehminderung• Therapeutische Besonderheiten wie „umgekehrte
Übertragung“ (Radebold) beachten• Nachsorgeeinrichtungen gemeindenah und altengerecht