Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 1
2011
Papierfabrik Nymölla
Umwelterklärung
2 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Einleitung – Die Papierfabrik Nymölla
Michael Lindemann
Stora Enso hat sich zum Ziel gesetzt, an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Dieses Grundprinzip erstreckt sich auch auf
unseren Umgang mit Rohstoffen, Energie, Produkten und Lösungen. Wir legen Wert auf nachhaltige Entwicklung, was sich
auch in unserer Umwelt- und Energierichtlinie widerspiegelt. Unsere Emissionen an Luft und Wasser lagen deutlich innerhalb der
behördlich zulässigen Grenzwerte. 2011 wurden so wenig organische Stoffe in die Gewässer eingeleitet wie nie zuvor in der Ge-
schichte des Werks Nymölla – eine sehr erfreuliche Entwicklung. Wir setzen unser Programm zur Erhöhung der Energieeffizienz
fort. In dieser Umwelterklärung beschreiben wir unsere umweltbezogenen Maßnahmen, die Überwachung unserer Umweltziele
und unsere neuen Ziele. Der Umweltschutz ist Teil unseres Alltags, und wir bemühen uns um ständige Verbesserungen in diesem
Bereich. Wir hoffen, Sie finden interessante Informationen in diesem Bericht. Bei Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden.
Michael Lindemann, Geschäftsführer, Werk Nymölla
und gesundheitsfördernde Freizeitgestaltung für Kinder und
Jugendliche. Dazu gehört auch die hauptsächlich finanzielle
Förderung mehrerer auf diesem Gebiet tätiger gemeinnütziger
Vereine. Ein groß angelegtes Anti-Drogen-Projekt soll Jugendli-
che aus Bromölla und Sölvesborg erreichen.
Die Gemeinde Bromölla hat für ihre Bürger Wanderwege ein-
gerichtet. An den zwei Wegen, die über firmeneigenes Gelände
verlaufen, hat sich Nymölla finanziell und praktisch beteiligt. Das
Werk arbeitet zielstrebig auf noch größere Sicherheit seiner Be-
triebsstätten hin. Unser Managementsystem für Arbeitssicher-
heit ist nach OHSAS 18001 zertifiziert.
Die moderne Zellstoff- und Papierfabrik Nymölla gehört zum
Geschäftsbereich „Printing and Reading“ der Stora Enso
Group. Das Werk produziert ungestrichene Feinpapiere: Do-
kumenten-, Digital- und Briefumschlagpapiere. Rund 90 Pro-
zent seiner Feinpapierproduktion setzt das Unternehmen im
Weltexport ab, überwiegend aber auf europäischen Märkten.
2011 beschäftigte das Werk rund 720 Mitarbeiter und setzte
etwa drei Milliarden SEK um.
Die jährliche Produktionskapazität beläuft sich auf 340.000
jato Zellstoff und 470.000 jato Papier.
Nymölla liegt an der Ostseeküste der südschwedischen Pro-
vinz Schonen (Skåne) in der Gemeinde Bromölla. Das Werks-
gelände liegt am fischreichen Fluss Skräbeån, dem das Werk
auch sein Prozesswasser entnimmt.
Soziale Verantwortung
Die Papierfabrik Nymölla ist nicht nur der größte private Arbeit-
geber der Gemeinde Bromölla, sondern auch ein wichtiger Auf-
traggeber für viele Unternehmen in der Region. Sie ist Partner
von öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und
Vereine. Im Vorstand des Nyföretagarcentrum Bromölla (Zent-
rum für Neugründungen) ist sie mit einem Sitz vertreten.
Zugunsten der Jugendarbeit unterstützt Nymölla eine aktive
Geringer Krankenstand
92
93
94
95
96
97
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
%
ZielIst
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 3
Contents 2 Einleitung – Die Papierfabrik Nymölla
4 Unsere Produkte
5 Das Umweltjahr 2011
6 Umweltmanagementsysteme –
Instrumente ständiger Verbesserungen
7 Umweltziele und Aktionsprogramme
9 Die Papierfabrik Nymölla
10 Umweltauswirkungen – Lage 2011 und Vorschau
18 Prüfungsbericht
Nächste Umwelterklärung
Umweltinformationen
Informationen
Ansprechpartner Nymölla
19 Glossar
Veitsiluoto
Uetersen
Suzhou
Nymölla
Oulu
Varkaus
Formatschneideanlagen
Grafikpapiere
Dokumentenpapiere
Stora Enso Fine Paper 2011
Umschlagsbild: Jumbo-Rollen in der Papierfabrik, Nymölla. Foto: Eka Chemicals AB
4 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Ocean, Berga und Multilaser sind weitere Dokumentenpapiere
aus Nymölla. Berga Superior Envelope und MultiMail sind Brief-
umschlagpapiere. Berga Superior Preprint und MultiForm Pre-
print sind für verschiedene Druckerzeugnisse wie Briefpapier und
Rechnungsvordrucke bestimmt.
Grafikpapier
Das Papier der Papierfabrik Nymölla für den Grafikbereich ist
MultiFine. Dieses ungestrichene Offsetpapier ist für verschiedene
Druckerzeugnisse wie Bücher, Broschüren und Wirtschaftsberich-
te geeignet. Mehr über unsere Produkte erfahren Sie unter www.
storaenso.com/products.
Unsere ProdukteDie hohe Qualität unserer Papiere setzt eine entsprechende Güte des Zellstoffs voraus. Wir verarbeiten einen Mix aus kurzen Laubholz- und langen Nadelholzfasern. Über das Mischungsverhältnis stellen wir die gewünschten Eigenschaften unserer Papiere ein.
Qualitätspapiere zu Hause und am Arbeitsplatz
Papiere aus unserer Produktion kommen in Bürodruckern, Kopier-
geräten und in Druckmaschinen zum Einsatz – praktisch weltweit.
Unsere größte Produktgruppe sind die Dokumentenpapiere. Die
wohl bekannteste Marke des Stora Enso Konzerns ist das bei
Nymölla in drei Varianten produzierte MultiCopy.
MultiCopy Original ist vielseitig einsetzbar für alle Arten von Büro-
maschinen, Farb- und Schwarz-Weiß-Geräte sowie für den Druck.
MultiCopy Colour Laser ist speziell zugeschnitten auf Farblaser-
drucker und Farbkopiergeräte. MultiCopy Inkjet ist besonders für
Tintenstrahldrucker geeignet.
4CC ist ein hochwertiges Papier für den Digitaldruck.
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 5
Das Umweltjahr 2011• Die Jahresproduktion beläuft sich auf insgesamt rund
308.000 jato Zellstoff sowie rund 441.000 jato Papier – letz-
teres ein erneutes Rekordergebnis.
• Das Werk erfüllt erneut die behördlichen Umweltauflagen in
allen Punkten.
• Die Einleitung organischer Stoffe in die Ostsee (Hanö-
bucht) lag noch unter dem Stand von 2010 und erreichte
damit einen neuen Tiefstand. Die Gründe hierfür sind die
wirkungsvolle externe Abwasserreinigung und die in diesem
Jahr neu aufgenommene chemische Ausfällung von Schad-
stoffen aus dem Abwasser.
• Auch die Phosphoremissionen waren dank der wirkungsvol-
len externen Reinigung so niedrig wie nie zuvor.
• 2011 wurden weniger fossile Brennstoffe verbraucht als
2010.
• Im Jahresverlauf wurde ein externes Ökoaudit durchgeführt.
• Aussprache mit Vertretern von Bewohnern des Werksnah-
bereichs im September. Diese jährlichen Treffen pflegen
einen Dialog über die Umweltarbeit von Nymölla und die
vom Werk eventuell ausgehenden Belästigungen.
Zellstoff- und Papierproduktion, jato
0
50 000
100 000
150 000
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450 000
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
ZellstoffFein-papier
Zertifikate, Umweltzeichen
ISO 14001 Internationale Norm für Umweltmanagementsysteme.
EMAS Eco Management und Audit Scheme – In Europa eingeführt kraft EU-Verordnung über die freiwillige Teilnahme am Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung.
Svanen (Nordischer Schwan). Offizielles Umweltzeichen der nordeuropäischen Staaten, bewertet die Umweltauswirkungen von Produkten über den gesamten Lebenszyklus vom Rohstoff bis zur Entsorgung. Außerdem werden Qualitätsaspekte und die Funktion berücksichtigt.
EU Ecolabel Gemeinsames Umweltzeichen in der EU, von der Aussage her dem Nordischen Schwan vergleichbar.
TCF Totally Chlorine Free – Ohne Chlor und Chlorverbindungen gebleichter Zellstoff.
ECF Elementary Chlorine Free – Ohne reines Chlor gebleichter Zellstoff.
FSC® Forest Stewardship Council – Zertifizierungssystem für ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Forstwirtschaft.
PEFC Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes – Zertifizierungssystem mit dem Ziel, die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu verbessern. Vor allem auf den Kleinprivatwald zugeschnitten.
ISO14001
6 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Umweltmanagementsysteme – Instrumente ständiger VerbesserungenDas Umweltmanagementsystem der Papierfabrik Nymölla erfüllt die Vorgaben nach EMAS (Eco Manage-ment und Audit Scheme, gemäß einschlägiger EU-Verordnung) sowie der Umweltmanagementnorm EN ISO 14001. Nymölla ist seit 1997 nach EN ISO 14001 zertifiziert und seit 1998 EMAS-registriert. Die Elemente eines Umweltmanagementsystems sind die Umweltpolitik des Betriebs, ferner Umweltziele mit entsprechenden Programmen, Handlungsanweisungen, Schulung aller Mitarbeiter in Umweltfragen sowie die Erstellung ökorelevanter Dokumentationen und deren Veröffentlichung. Kraft ihres Umweltmanagements stellt die Unternehmensführung nicht nur Forderungen an die Tätigkeit des eigenen Unternehmens, sondern setzt sich in konstruktiver Weise auch gegenüber Lieferanten, Transportunternehmen und anderen Vertrags-partnern dafür ein, in Umweltangelegenheiten aktiv zu werden.
Unsere Umwelt- und EnergiepolitikDie Papierfabrik Nymölla entwickelt und produziert Zellstoff und Feinpapiere. Ihrer Umwelt- und Energie-politik liegt die vom Gesamtkonzern Stora Enso verabschiedete Nachhaltigkeitsrichtlinie zu Grunde.
Ständige VerbesserungenDas Werk Nymölla verpflichtet sich,• mit seiner Umweltarbeit aus ganzheitlicher Sicht ständige Verbesserungen anzustreben. Rechtsvor-
schriften und Auflagen sind dabei die Mindestmaßstäbe. Die Verpflichtung schließt ein, Störungen der Umwelt, soweit technisch und wirtschaftlich machbar, zu begrenzen;
• in alle Produkt- und Prozessentwicklungen maßgeblich auch Umwelt- und Energieaspekte einzubeziehen;• durch Gefahrenabschätzungen und Sicherheitsvorkehrungen das Risiko von Umweltunfällen zu ver-
mindern.
ProdukteDas Werk Nymölla verpflichtet sich,• seine Produkte dem natürlichen Kreislauf anzupassen und den Wünschen der Kunden nach Umwelt-
und Energieinformationen Rechnung zu tragen.
Einsatz von RessourcenDas Werk Nymölla verpflichtet sich,• nur Rohholz aus nachwachsenden Quellen zu verwenden und bei der Produktion ressourcensparende
Verfahren einzusetzen und so zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen;• Energie so effektiv wie möglich zu nutzen und dabei den Verbrauch fossiler Brennstoffe zugunsten eines
steigenden Anteils regenerativer Energieträger zu reduzieren;• durch vermehrte Verwertung von Restprodukten die Abfallmengen zu minimieren;• nach Transportlösungen zu suchen, die dazu beitragen, die von den eigenen Produkten ausgehende
Umweltgesamtbelastung zu minimieren.
Schulung, InformationDas Werk Nymölla verpflichtet sich, in Umwelt- und Energiefragen• jedem Mitarbeiter die für seine Tätigkeit notwendige Kompetenz zu vermitteln;• mit den Partnern des Unternehmens in Geschäft und Öffentlichkeit einen offenen Dialog über Umwelt-
und Energiethemen zu führen.
EinkaufDas Werk Nymölla verpflichtet sich,• bei der Beschaffung von Roh- und Hilfsstoffen Umwelt- und Energieaspekte zu berücksichtigen und
darüber hinaus die Umweltarbeit der Lieferanten und beauftragten Unternehmer zu beobachten und darauf einzuwirken.
7. Dezember 2011Michael Lindemann, Geschäftsführer
Blick vom Spänehaufen der Papierfabrik Nymölla.
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 7
Umweltziele und AktionsprogrammeStora Enso hat sich konzernumfassende Umweltziele gegeben. Diese sind in der
Konzern-Umwelterklärung dargestellt, die unter www.storaenso.com zu beziehen ist.
Richtschnur für unsere werksspezifischen Umweltziele sind zum einen die Konzern-
ziele, zum anderen unsere eigene Umwelt- und Energiepolitik sowie die erheblichen,
vom Werk ausgehenden Umwelteinwirkungen, auf die wir weiter unten eingehen.
Unser Werk hat sich für eine Kombination der Umwelt- und Energieziele entschieden.
Die Emission von Treibhausgasen hat Veränderungen des Klimas, Nachteile für
Land- und Forstwirtschaft, einen Anstieg des Meeresspiegels und vermehrtes Auf-
treten von Dürre und Überschwemmungen zur Folge. Wird gegen die Emissionen
nichts Wirksames unternommen, kann es nach Schätzungen des Weltklimarats
IPCC in den nächsten hundert Jahren zu einer Erwärmung des Erdklimas um 1,4
bis 5,8°C kommen.
Das durch menschliche Aktivitäten in besonderem Maße freigesetzte Treibhausgas
ist Kohlendioxid (CO2). Folgerichtig zielen unsere Energie- und Umweltziele darauf
ab, die Klimaauswirkungen der Unternehmenstätigkeit zu begrenzen.
Ziele und Ist-Werte der Papierfabrik Nymölla 2011Langfristige Ziele bis 2014
• Keine prozessbedingten CO2-Emissionen fossilen Ursprungs.
• Stromsparmaßnahmen im Umfang von mindestens 5 MW.
Ziele für 2011
• Verbrauch fossiler Brennstoffe maximal 16.500 m3oe pro Jahr.
Erreichter Ist-Zustand
• Der Verbrauch fossiler Brennstoffe betrug 12.806 m3 Öl.
• Dieses Ziel wurde 2011 trotz einer größeren wartungsbedingten Betriebsunter-
brechung erreicht, in deren Anschluss eine Stützfeuerung mit Öl erforderlich war.
• Verschiedene Stromsparmaßnahmen führten bis dato zu Einsparungen von ins-
gesamt 2,1 MW.
Aktuelle ZieleLangfristige Ziele bis 2018
• Keine prozessbedingten CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen.
• Stromsparmaßnahmen im Umfang von mindestens 5 MW gegenüber dem für
2008 berechneten Wert.
Ziele für 2012• Verbrauch fossiler Brennstoffe maximal 10.000 m3oe pro Jahr.
• Senkung des spezifischen Energieverbrauchs (kWh/Tonne Papier) um 2 % im
Vergleich zu 2011.
8 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Vom Holz zum Papier
Die Aufbereitungsanlage
Transport Holzplatz Entrindung
Feinsortierung Bleicherei
Wäsche Vorsortierung Kocherei Hackschnitzel-haufen (Pile)
Zum Trockner Ablaugen-verwertung
Zellstoff-suspension
Papiermaschinen Längs-schneiden
Versand Zum Kunden
Format-schneiden
Vom ZellstoffwerkUltrafiltration der Bleichereiabwässer
Von der Papierfabrik
Mechanische ReinigungDrei Vorsedimentations-
beckenDrei Belebungsbecken Drei Zwischensedimentationsbecken
Biologische Reinigung Belebtschlammanlage
NachbelebungsbeckenNach-sedimentations-becken
Emissionsempfänger (Hanöbucht)
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 9
Die Papierfabrik NymöllaDer ProduktionsprozessDie Papierfabrik Nymölla entwickelt und produziert Papierzellstoff sowie ungestrichene holzfreie Papiere (Feinpapiere). Die behördlichen Produktionslimits betragen derzeit 350.000 jato Zellstoff und 560.000 jato Feinpapier. Den Stofffluss vom Rohholz bis zum fertigen Papier zeigt das obige Schema.
stoffsortierung und Ultrafiltration, Schlämme der Abwasser-
reinigung sowie Öl beziehungsweise Propan/Butan. Der in
den Brennern entstehende Dampf wird im Kraftwerk in zwei
Turbosätzen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) verwertet.
So kann eine elektrische Leistung von rund 30 MW zurück-
gewonnen werden.
6. Dem Sortieren und Waschen des Zellstoffs folgt das Blei-
chen. Bleichmittel sind Sauerstoff, Natriumhydroxid, Was-
serstoffperoxid und Peressigsäure. Als Hilfsmittel wird der
Komplexbildner EDTA zugesetzt. Das Verfahren ist absolut
chlorfrei (Totally Chlorine Free, TCF), da keinerlei chlorhaltige
Bleichmittel eingesetzt werden. An den acht- bis zwölfstün-
digen Bleichprozess schließt sich die Feinsortierung an.
7. Der überwiegende Teil des Zellstoffs geht (suspendiert in
Wasser) in die eigene Papierherstellung – das Prinzip der
integrierten Fabrik. Ein geringerer Anteil wird getrocknet und
für spätere Verwendung gelagert.
8. Die Papierherstellung erfolgt auf zwei Maschinen (PM 1,
PM 2). Eingesetzt werden die Nadelholz-Laubholz-Zellstoffe
aus der Eigenproduktion sowie teilweise auch Zellstoff aus
Fremdbezug. Produziert werden ungestrichene Feinpapiere
im Gewichtsbereich 70 bis 160 g/m².
9. In der Ausrüstung wird das Papier durch Längs- und
Querschneiden in die gewünschte Lieferform gebracht. Es
kommt als Rollenware oder, auf Format geschnitten, als
Riesware zum Versand. Vom Auslieferungslager aus be-
ginnt der Transport zu den Kunden.
Gewässer- und LuftreinhaltungAbwässer
Die Abwässer der Fabrik werden in der Kläranlage erst der
mechanischen Reinigung in Vorsedimentationsbecken und
dann der biologischen Reinigung in Belebtschlammbecken
zugeführt. Die Bleichereiabwässer enthalten biologisch schwer
abbaubare Substanzen und müssen deshalb großenteils noch
in der Fabrik der Ultrafiltration unterzogen werden. Sie werden
dazu unter hohem Druck durch Feinstfilter (Membranen) ge-
presst, die nur kleinmolekulare Stoffe durchlassen, und dann
in die Kläranlage eingeleitet. Die abfiltrierten großmolekularen
Stoffe (Konzentrat) gehen zur Verbrennung in den Mehrbrenn-
stoff-Kessel.
Luftreinhaltung
Die Rauchgase aus den Feuerungen werden in Elektrofiltern
und Gaswäschern (Scrubber) gereinigt. Abgeschieden wer-
den vor allem Schwefeldioxid und Staub. Zur Verminderung
der NOx-Emissionen wird das Reduktionsmittel Harnstoff
eingesetzt. Die Abgase des Zellstoffprozesses werden zur
Verbrennung der Geruchsstoffe in eine der Feuerungsanlagen
eingeleitet. Ein Teil der Rauchgase findet in einer benachbarten
Anlage Verwendung als Prozessgas bei der Herstellung von
gefällter Kreide (PPC, Papierfüllstoff).
1. Der Holzrohstoff setzt sich aus Rundholz (überwiegend
Fichte, Kiefer, Buche, Eukalyptus) sowie Sägewerksschnit-
zeln zusammen. In der Aufbereitung wird das Holz entrindet
und zu Hackschnitzeln zerkleinert. Die Rinde wird entwäs-
sert und im Kesselhaus verfeuert.
2. Die Nadelholz-Hackschnitzel werden etwa sechs Wochen
in großen Haufen (Piles) zwischengelagert. Dabei erfahren
verschiedene Holzinhaltsstoffe (z.B. Harz) durch Mikroor-
ganismen eine erwünschte Veränderung. Die abgelagerten
Schnitzel kommen zur Weiterverarbeitung in die Kocherei.
3. Durch Einwirkung von Kochlauge werden Lignin und andere
Holzinhaltsstoffe von den Zellulosefasern getrennt (chemi-
scher Aufschluss) und abgebaut. Als Kochchemikalie dient
Magnesiumbisulfit. Bei diesem Verfahren entsteht so ge-
nannter Magnefit-Zellstoff. Gekocht wird diskontinuierlich
(satzweise), ein Kochvorgang dauert etwa acht Stunden.
4. Aus dem Kochgut wird durch Filtern und Waschen die
Dünnlauge mit dem Lignin und den Kochchemikalien ab-
geschieden.
5. In der Ablaugenverwertung wird die Dünnlauge zu Dick-
lauge eingedampft und diese in zwei Dicklaugen-Ver-
brennungskesseln verfeuert. Die dabei zurückgewonne-
nen Chemikalien (Rückgewinnungsquote mindestens 95
Prozent) werden zu neuer Kochlauge aufbereitet. Neben
den Dicklaugen-Verbrennungskesseln ist ein Mehrbrenn-
stoff-Kessel (fest, gasförmig, flüssig) in Betrieb. Verfeuert
werden Rinde, Äste, Schnitzel, Rückstände aus der Zell-
10 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Von der Papierfabrik Nymölla gehen Umwelteinflüsse verschiedener Art aus. Diese Einflüsse erfassen wir jährlich nach einem eigenen Bewertungsmodell der umweltrelevanten Aspekte am Standort und ihrer Folgen. Daraus leiten wir die vorrangig zu ergreifenden Umweltmaßnahmen ab. Die Aspekte werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Informationen zum Bewertungsmodell erhalten Sie bei den Ansprechpartnern des Werks (siehe weiter unten in dieser Erklärung). Nachstehend die wichtigsten umweltrelevanten Aspekte.
Umweltauswirkungen – Lage 2011 und Vorschau
RessourcennutzungHolz
Forstzertifizierung
Zuständig für die Rohholzbeschaffung sowie für die Anlieferung von Roh-
holz und Sägewerksschnitzeln sind die Stora Enso Wood Supply AB und
die Konzern-Beteiligungsgesellschaft Sydved AB. Ziel des Konzerns ist
es, vermehrt Rohholz aus zertifizierter Forstwirtschaft zu beziehen. Überall
dort, wo der Konzern holzwirtschaftlich operiert, fördert er Forstzertifizie-
rung und befürwortet dabei gegenüber Teilnehmern an unterschiedlichen
Zertifizierungssystemen die gegenseitige Anerkennung ihrer Modelle. Je
nach Teilnahmevoraussetzung, etwa auf Grund der Eigentumsstruktur,
ist in bestimmten Gebieten oft ein Nebeneinander mehrerer Systeme
unumgänglich. In Europa unterstützt Stora Enso vor allem die Systeme
FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endor-
sement of Forest Certification Schemes). Mehr über Forstzertifizierung
unter www.storaenso.com.
Stora Enso Wood Supply AB und Sydved AB besitzen beide folgende
Qualifikationen: ISO-14001-Zertifikat, Chain-of-Custody-Zertifikat nach
FSC und nach PEFC sowie FSC-Zertifikat Controlled Wood. Nymölla
selbst führt das Chain-of-Custody-Zertifikat nach FSC (gilt auch für Con-
trolled Wood) und nach PEFC.
Unter dem Dach ihrer eigenen Zertifikate laden Stora Enso Wood Supply
und Sydved Waldbesitzer und Forstunternehmer dazu ein, auch ihre Be-
triebe zertifizieren zu lassen.
Stora Enso verfolgt das Ziel, ausschließlich Quellen von Faserholz zu nut-
zen, die dem Konzern-„Prinzip der Nachhaltigkeit von Waldwirtschaft und
von Rohholz- und Faserbeschaffung“ gerecht werden. Mehr dazu unter
www.storaenso.com.
Im Jahr 2011 setzte das Werk Nymölla gut 1,4 Millionen Fm o.R. Rund-
holz und Sägewerksschnitzel ein, davon 80 Prozent schwedischen Ur-
sprungs und 20 Prozent aus Importen. Die Importware kommt haupt-
sächlich aus Deutschland, Polen und Uruguay.
Herkunftsnachweise
Für das zu verarbeitende Rohholz verlangen die Beschaffungsstellen von
Stora Enso Produktkettennachweise. Diese Chain-of-Custody-Systeme
dokumentieren den Ursprung des Rohholzes und sind somit das wichtigs-
te Instrument zur Durchsetzung der Forderung nach Holzlieferungen aus
akzeptablen und rechtskonformen Quellen. Im Berichtsjahr stammte das im
Werk Nymölla verarbeitete Holz zu 100 Prozent aus nachweisbaren Quellen.
Wasser
Seinen Frischwasserbedarf deckt das Werk aus dem Abfluss des Ivö-
Sees, dem Skräbeån. Entnahme: knapp 1 m³/s. Eine Entscheidung des
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 11
Energieeinsatz Elektrizität (GWh/a)
0
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Fremdbezug
Eigenerzeugung
Energieeinsatz Brennstoffe, Kubikmeter Öl-Äquivalente/Jahr
0
20 000
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120 000
140 000
160 000
180 000
200 000
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
FossilBio extern
Bio intern
schwedischen Gewässergerichts berechtigt – und verpflichtet – den
Standort Nymölla, den Wasserstand von See und Fluss zu regulieren.
Die Abwässer werden nach Reinigung im eigenen Klärwerk über eine 3,4
Kilometer lange Zwillings-Rohrleitung in den Emissionsempfänger Ost-
see/Hanöbucht eingeleitet..
Energie
Die Integration von Zellstoff- und Papierherstellung, wie in Nymölla ge-
geben, ist auch vom Standpunkt des Energieaufwands von Vorteil, weil
die Papierfabrik den Energieüberschuss des Zellstoffwerks nutzen kann.
Natürlich muss der Standort auch Energie selbst erzeugen. Die Eigen-
leistungsquote beträgt bei Wärmeenergie praktisch 100, bei elektrischer
Energie rund 45 Prozent. Der Energieverbrauch von Nymölla entspricht
knapp 0,5 Prozent des schwedischen Gesamtverbrauchs.
Seinen Brennstoffbedarf deckte das Werk 2011 zu etwa 93 Prozent aus
regenerativem Biomaterial, die restlichen 7 Prozent aus fossilen Energie-
trägern (Öl, Propan/Butan).
Überschusswärme speist Nymölla in die kommunalen Fernheiznetze von
Bromölla und Sölvesborg ein. Gesamtabgabe im Berichtsjahr: 96 GWh.
Der Elektrizitäts-Gesamtverbrauch belief sich 2011 auf 487 GWh (weni-
ger als 2010), davon 232 GWh aus Eigenerzeugung und 255 GWh aus
Fremdbezug.
Holzeinsatz im Werk Nymölla 2011 (Fm o.R.)
Nadelholz 1.026.300
Fichte 428.500
Kiefer 195.400
Lärche 6.300
Sägewerksschnitzel (Nadelholz) 396.100
Laubholz 362.500
Buche 251.300
Eukalyptus 78.200
Espe 33.000
GESAMT 1.388.800
12 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Das Prozesswasser des Werks Nymölla wird dem Fluss Skrä-beån entnommen.
Chemikalien
Prozesschemikalien finden sowohl bei der Zellstoff- als auch
bei der Papierherstellung Verwendung. Ferner gehören Che-
mikalien zu den Betriebsstoffen der Bau- und Instandhaltungs-
abteilung wie auch der Abwasser- und Schlammaufbereitung.
Die Beschaffung von Chemikalien bedarf der Genehmigung
durch die Chemikaliengruppe von Nymölla. Die Gruppe begut-
achtet und wählt die Chemikalien nach Sicherheits-, Gesund-
heits- und Umweltaspekten aus. Dabei gilt der Grundsatz,
aktiv nach weniger bedenklichen Ersatzstoffen zu suchen.
Saure Einträge in Böden und GewässerSO2- und NOX-Emissionen
Die Ablauge des Zellstoffprozesses ist verwertbar. Sie wird zu
Dicklauge eingedampft und zur Chemikalienrückgewinnung
und Energieerzeugung in den Dicklauge-Verbrennungskesseln
verfeuert. Dabei entsteht Schwefeldioxid (SO2). Dieses Gas
wird in Rauchgaswäschern (Venturiscrubber) abgeschieden.
Abscheidungsgrad: > 99 Prozent. Bei der Verbrennung ent-
stehen außerdem Stickoxide (NOX), und zwar sowohl aus dem
Stickstoff des Brennmaterials als auch aus dem der Verbren-
nungsluft. Vermindert wird der NOX-Anfall teils durch Regelung
der Verbrennungsluft und teils durch Reduktion der Stickoxide
zu Stickstoff mittels Harnstoff-Einspritzung.
Je steter die Produktion und je besser der Zustand der Rauch-
gasreinigung, desto geringer die Emissionen. Im Berichtsjahr
allerdings sind die SO2- und NOX-Emissionen wieder leicht an-
gestiegen. Ursache hierfür waren eine beeinträchtigte SO2-Ab-
scheidung in der Rauchgasreinigung und die gesteigerte Zell-
stoffproduktion. Die Priorisierung der Zellstoffproduktion hat im
Vergleich zur Produktion von Kurzfaser-Zellstoff eine schlechtere
Energiebilanz zur Folge. Die gesteigerte Fernwärmeerzeugung
führte in Verbindung mit einer ungewöhnlichen Kälteperiode zu
einer erhöhten Nutzung der Brennstoffkessel, was sich negativ
auf die Absorption der Rauchgasreinigung auswirkte.
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 13
Stickoxidemissionen (NOX), jato
0
100
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700
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Schwefeldioxidemissionen (SO2), jato
0
100
200
300
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500
600
700
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Der Kohlenstoffkreislauf in der Forstindustrie
Klimabeeinflussung – TreibhauseffektCO2-Emissionen
Die Forstindustrie mit ihren Aktivitäten und ihrem Wald weist
heute eine Nettoaufnahme des Treibhausgases Kohlendioxid
(CO2) auf. Das heißt: Der Wald bindet mehr CO2, als durch die
direkten industriellen Tätigkeiten ausgestoßen wird. Allerdings
ist die Forstindustrie auch ein indirekter Urheber von CO2-
Emissionen. Diese fallen beim Transport und der späteren Ent-
sorgung (Verbrennung, Verrottung) ihrer Produkte an. Letztlich
ist es jedoch die Verbrennung fossiler Energieträger, die den
CO2-Gehalt der Atmosphäre erhöht und so den Treibhauseffekt
verstärkt. CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen entstehen
bei der Verbrennung von Öl und Gas sowie beim Transport.
Die im Werk Nymölla anfallenden Rauchgase werden zu ei-
nem Teil von einem Hersteller von Papierfüllstoffen (Kreide)
in der Nähe des Nymölla-Werksgeländes verwertet. Das im
Gas enthaltene Kohlendioxid dient dabei als Fällmittel für Kal-
ziumkarbonat (PCC). Bei der PCC-Produktion wird mehr CO2
absorbiert, als Nymölla durch die Verfeuerung fossiler Brenn-
stoffe in die Luft emittiert.
Im Sinne der Treibhausgasvermeidung hat die Stora Enso AB
mit klimaneutral produzierenden EVU vertraglich vereinbart, ab
2008 Strom nur noch von ihnen zu beziehen.
14 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Emissionen in Luft und Wasser 2011Das zuständige Umweltgericht hat dem Werk Nymölla die Be-
triebsgenehmigung gemäß Umweltgesetzbuch erteilt. Diese
Genehmigung ist mit Betriebsauflagen verbunden.
Emissionen in Luft
Emissionen in Wasser (Hanöbucht)
1) Die Limit- wie auch die Ist-Werte schließen Herstellungsprozess und Energieerzeugung ein.
2) Kg pro t Zellstoff (ZS), einschl. Emissionen der Papierfabrik, jedoch ausschl. Instandhaltungsunterbrechungen im ZS-Werk. ZS-Produktion 2011: 307.940 t.
3) Emissionen im Quartalsmittel: 1,7 kg/t ZS, 1,7 kg/t ZS, 1,7 kg/t ZS und 1,6 kg/t ZS.
4) Endprodukt = produzierter Markt-ZS + produziertes Papier (nicht ver-packt). Endprodukt 2011 gesamt: 453.329 t.
* Grenzwert ** Richtwert (Quartalsmittel)*** Grenzwert (Jahresmittel)**** Richtwert (Inspektionszeitpunkt)
SauerstoffentzugEinleitungen sauerstoffzehrender Substanzen (CSB)
Das Werk betreibt erheblichen Aufwand, um die Einleitung or-
ganischer Abwasserinhaltsstoffe, die für ihren chemischen Ab-
bau (Oxidation) Sauerstoff benötigen (CSB), ins aufnehmende
Gewässer zu begrenzen. Die Belebtschlammanlage der bio-
logischen Abwasserreinigung erreicht eine CSB-Reduzierung
um rund 80 Prozent. Die vorgeschaltete Ultrafiltrationsanlage
der Bleicherei scheidet vor allem schwer abbaubare Stoffe
ab. In der Abwasserbehandlung ist der CSB-Wert ein Maß
für die Menge aller leicht und schwer abbaubaren Substan-
zen im Wasser. Im Berichtsjahr ist es Nymölla gelungen, den
CSB-Ausstoß (pro Jahr und pro Betriebstag) auf einen neuen
Tiefststand zu drücken.
Überdüngung von Boden und Gewässern Phosphor- und Stickstoffemissionen
Die Nährstoffe bildenden und damit Überdüngung verursa-
chenden Elemente Phosphor (P) und Stickstoff (N) stammen
Parameter Einheit Ist-Wert 2011
Limit gemäß Auflage1)
SO2 t/a 509 700*
SO2 kg/t Zellstoff2) 1,73) 2,2**
SO2 kg/t Endprodukt4) 1,1 -
NOX t/Betriebstag 1,7 1,9***
NOX kg/t Endprodukt4) 1,3 -
Staub (Festbrennstoff) mg/nm3 Betriebstag (6% O2-Gehalt) 27 60****
CO2 (foss. Ursprung) t/a 0 -
CO2 (Bio-Ursprung) t/a 729.600 -
Parameter Einheit Ist-Wert 2011
Limit gemäß Auflage***
Schwebstoffe t/Betriebstag 1,2 4
Schwebstoffe kg/t Endprodukt4) 0.9 -
CSB t/Betriebstag 31 45
CSB kg/t Endprodukt4) 25 -
Gesamtphosphor kg/Betriebstag 11 50
Gesamtphosphor kg/t Endprodukt4) 0.009 -
Gesamtstickstoff kg/Betriebstag 175 500
Gesamtstickstoff kg/t Endprodukt4) 0,14 -
Abwässer m3/Betriebstag 81.227 -
Abwässer-pH 8,3 -
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 15
Das Diagramm zeigt, dass die auf der kommunalen Deponie abgelagerten Mengen seit 2004 stark zurückgegangen sind. Nachdem es 2008 zu ei-nem neubau- und reparaturbedingten Spitzenwert gekommen war, gingen die kommunal endgelagerten Mengen wieder auf den Normalwert zurück.
Deponiemengen, t/a
0
100
200
300
400
500
600
700
800
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Gesamtphosphor, t/a
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
10,0
12,0
14,0
16,0
18,0
20,0
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Gesamtstickstoff, t/a
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Emissionen organischer Stoffe (CSB), t/a
0
2 000
4 000
6 000
8 000
10 000
12 000
14 000
16 000
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Schwebstoffe, t/a
0
200
400
600
800
1 000
1 200
20112002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
aus dem Holz und den Zuschlagstoffen der Papierherstellung.
Zur Optimierung des biologischen Reinigungsprozesses in
der Belebtschlammanlage werden P- und N-Verbindungen
als Nahrung für die Mikroorganismen hinzudosiert. Stickoxid-
Emissionen in die Luft tragen ebenfalls zum Überdüngungs-
effekt bei.
Die N- und P-Emissionen schwankten während der letzten
zehn Jahre. Dies ist zum großen Teil auf den in der Belebt-
schlammanlage vorkommenden Schlammaustritt zurückzu-
führen.
Mit einem Bündel von Gegenmaßnahmen wurden inzwischen
Wege gefunden, die Probleme in den Griff zu bekommen. So
wird beispielsweise in der warmen Jahreszeit sauberes Über-
schuss-Warmwasser an der Belebtschlammanlage vorbeige-
leitet, wodurch ein übermäßiger Anstieg der Wassertempera-
tur in der Anlage vermieden wird.
Im Berichtsjahr waren die P-Emissionswerte so niedrig wie
nie zuvor.
Belastung des MeerwassersNymölla hat seit Betriebsstart Anfang der 60er Jahre bis 1991
in eigener Regie Analysen des Meerwassers vorgenommen.
Seither liegt die Koordinierung der Überwachung der werks-
nahen Ostsee beim Wasserschutzverband Westliche Hanö-
bucht. Das Überwachungsgebiet unterliegt jährlichen Kont-
rollen.
Gegenstand der Kontrollen sind sowohl chemisch-physikali-
sche Prüfungen des Meerwassers als auch Untersuchungen
an Fauna und Flora. Auf diesem Wege wurden unter anderem
gute Sauerstoffwerte im Einleitungsbereich des Werks Nymöl-
la nachgewiesen. Den Ergebnissen der letzten Jahre zufolge
deutet nichts auf eine negative Einwirkung der Werksabwässer
auf den Gesundheitszustand der Fische im Kontrollgebiet hin.
Restprodukte und Abfälle Die am stärksten ins Gewicht fallenden Restprodukte sind
Ablauge (der Zellstoffkocherei), Rinde, Asche sowie Schlamm
(der Abwasserreinigung). Ein Großteil wird dem stofflichen Re-
cycling und der energetischen Verwertung zugeführt. Nymölla
erzielt bei Kochchemikalien einen Rückgewinnungsgrad von
mindestens 95 Prozent.
Von der beim Festbrennstoff-Kessel anfallenden Asche fanden
im Berichtsjahr rund 15.000 Tonnen für Tiefbauzwecke und
5.500 Tonnen für die Revitalisierung versauerter Waldböden
Verwendung.
Zu den Restprodukten und Abfällen unserer Papierfabrik
zählen auch brennbare Industrieabfälle wie Holz und Papier,
ferner Metalle sowie gefährlicher Sondermüll. Diese Materi-
alien werden am Ort des Anfalls vorsortiert und dann an Re-
cyclingfirmen zur stofflichen oder energetischen Verwertung
abgegeben. Beim Sondermüll handelt es sich überwiegend
um Ölrückstände. Nur zugelassene Fuhrunternehmen trans-
portieren den Sondermüll zur Endbehandlung an anerkannte
Entsorgungsfirmen. Was sich weder stofflich noch energetisch
verwerten lässt, kommt zur Endlagerung auf die kommunale
Deponie.
16 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Transporte Transporte belasten die Umwelt. Deshalb sind die betriebsbe-
dingten direkten und indirekten Transportleistungen unseres
Werks alle drei Jahre Gegenstand einer Öko-Analyse. Diese
bestätigt, dass die Umweltauswirkungen der indirekten Trans-
portleistungen für die Güter Rohholz, Produkte (Papier) und
Prozesschemikalien am stärksten ins Gewicht fallen.
Zuständig für die Anlieferung des Rohholzes nach Nymölla ist
die Konzern-Beteiligungsgesellschaft Sydved AB. Angeliefert
wird das Holz per Lkw und Bahn.
Die Verfrachtung des fertigen Papiers zu den ausländischen
Abnehmern erfolgt hauptsächlich per Lkw, Schiff und Bahn, zu
den inländischen hingegen ausschließlich per Lkw. 2011 ver-
teilten sich die Transportleistungen (in Tonnenkilometern) wie
folgt auf die einzelnen Verkehrsträger: Schiff 73, Lkw 20 und
Bahn 6 Prozent. In den vergangenen drei Jahren wurde der
Anteil intermodularer Transporte (Anhänger auf Bahnwaggons)
erhöht und umfasste 2011 knapp über 60.000 Tonnen End-
produkte. Damit verbunden war eine Verringerung der CO2-
Emissionen um ca. 1.300 Tonnen gegenüber eines Transports
ausschließlich per Lkw.
Die Entwicklung ressourceneffektiver Transportlösungen für
die Konzernerzeugnisse und die entsprechende Auftrags-
vergabe ist Aufgabe von Stora Enso Logistics. Dabei werden
auch die quantifizierten Öko-Aspekte der jeweiligen Transport-
wege zwischen Werk und Kunde berücksichtigt. Stora Enso
betreibt keine eigenen Transportmittel. Grundsätzlich alle au-
ßerhalb des Werksgeländes stattfindenden Transportleistun-
gen werden von Fremdfirmen erbracht.
Die Zulieferer der Zuschlagstoffe und im Werk verwendeten
Verpackungsmaterialien sind für die Anlieferung per Lkw,
Schiene oder Schiff verantwortlich.
LärmLärmquellen im Werk sind insbesondere Holzplatz und Holz-
aufbereitung, die Hackschnitzelförderung, die Venturigaswä-
scher der Dicklaugenaufbereitung sowie Bau- und Reparatur-
arbeiten im Freien. Anrainer empfinden vor allem den nachts
von Produktionsprozessen, Werksverkehr und Straßenverkehr
zum und vom Werk ausgehenden Lärm als störend.
Im Zeitraum 2004–2006 wurden lärmreduzierende Maßnah-
men an über 80 Quellen vorgenommen. Im Gemeindegebiet
Nymölla werden die Immissionswerte in der Regel einmal
jährlich an fünf Mess-Stellen (Immissionspunkten) erfasst.
Die Messungen im Berichtsjahr ergaben einen Lärmpegel
zwischen 48 und 49 dB(A) im Ort Nymölla. Der behördlich
vorgegebene Grenzwert von 50 dB(A) wurde also nicht über-
schritten.
StaubZur Bildung von Staub kommt es hauptsächlich im Mehr-
brennstoff-Kessel (für Rinde, Flüssiggas, Öl). Es handelt sich
um Flugasche der Rindenverbrennung und um Ruß. Aus den
Rauchgasen werden die Stäube in Elektrofiltern und Rauch-
gaswäschern abgeschieden.
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)Im Werk Nymölla werden gasförmige FCKW als Kältemittel in
Klimaanlagen eingesetzt. Sie gehören zu den Treibhausgasen,
außerdem schädigen einige FCKW-Varianten die Ozonschicht.
Die Menge freigesetzter ozonfreundlicher Kältemittel betrug
2011 rund 80 kg.
SpäneSpäne fallen bei der Hackschnitzelherstellung an. Späneflug
tritt auf, wenn die Schnitzel per Druckluftförderer zum Schnit-
zelhaufen transportiert werden. Starker Wind kann auch Spä-
ne direkt vom Haufen mitreißen.
Für den Fall, dass der Wind an der Austragstelle mit mehr
als 5 m/s in Richtung auf das Siedlungsgebiet Nymölla weht,
Lärmmessungen und Messwerte 2003–2011äquival. Lärmpegel dB(A)
Messpunkt ’03Jan.’05
Dez.’05
Juni’06
Aug.’07
Aug.’08
Aug.’09
Juni’10
Apr.’11
Vinkelvägen 1, Nymölla 55 54 51-53 48 48 47 50 50 49
Versammlungsraum, Nymölla 54 55 51 48 50 49 50 50 49
Massavägen 7, Nymölla 54 54 52 501) 50 46 49 48 48
Massavägen 1, Nymölla 51 51 48 501) 511) 49 48 47 47
Sommerhausgebiet, Oxudden 37 41 44 30 36 38 34 38 37
1) Bei der Messung hat das Rauschen des Flusses Skräbeån deutlich verstär-kend gewirkt.
Die Jumbo-Rollen werden aus der Papier-maschine gehoben und zu kleineren Rollen oder Riesware geschnitten.
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 17
schreiben die Betriebsauflagen vor, die pneumatische Förde-
rung, soweit prozesstechnisch möglich, abzuschalten oder auf
Zyklonförderung umzustellen. Insgesamt 397 Stunden wurde
die Späneförderung trotz entsprechender Windbedingungen
nicht abgeschaltet, weil dies aus prozesstechnischen Gründen
nicht möglich war.
GerücheWenn es in der Umgebung des Werks zu Geruchsbelästigun-
gen kommt, dann vor allem durch organische Schwefelverbin-
dungen wie Schwefelwasserstoff und organische Schwefel-
verbindungen. Diese entstehen sowohl im Produktionsprozess
als auch bei der externen Abwasserreinigung.
Lieferanten, Transportunternehmen und FremdfirmenEin Betrieb wie die Papierfabrik Nymölla kommt nicht ohne
die Lieferungen und Leistungen Dritter aus. Sie ist dabei be-
strebt, bei den betreffenden Unternehmen über den Werkver-
trag auf die Entwicklung der Umweltarbeit hinzuwirken. Dies
ist eine weitgehend konzerneinheitliche Aufgabe, bei der auch
das computergestützte Bewertungssystem Company Ma-
nagement Performance Assessment (COMPASS) zum Ein-
satz kommt. Auch die fortlaufenden Verbesserungen sind mit
COMPASS erfassbar.
Wirtschaftlicher Öko-Aufwand2011 wurden für umweltrelevante Investitionen 3,8 Millionen
SEK bereitgestellt. Die Betriebs- und Verwaltungskosten (Per-
sonal, Energie, Chemikalien, Instandhaltung) sowie Abschrei-
bungen und die Aufwendungen für einschlägige Forschung
und Entwicklung summierten sich auf 92 Millionen SEK.
Diesen Ausgaben standen Einahmen von 3 Millionen SEK aus
dem Verkauf von vorsortierten Reststoffen gegenüber.
Externe Beschwerden 2003–2011Die dem Werk zur Kenntnis gelangten Beschwerden sind in
nachstehender Tabelle zusammengestellt. Beschwerden wer-
den beim Pförtner, der Bezirksregierung oder der Umwelt- und
Gesundheitsverwaltung Bromölla vorgebracht und an die zu-
ständigen Stellen im Werk weitergeleitet.
Beschwerden ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11
Geruch 9 5 5 3 8 8 3 2
Späneflug 3 1 3 1 1 6 3
Lärm allgemein 4 5 5 3 8 10 5 5 4
Verkehrslärm 1 1 4
Lackschäden an Autos 1 1
Gasaustritt 1
Sonstige 2 5
Beschwerden, gesamt 14 14 7 11 17 21 19 11 12
Beschwerdeführer 9 12 7 7 17 16 14 9 11
18 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
PrüfungsberichtDet Norske Veritas Certification AB (DNV), ein von der schwedischen Akkreditierungsgesellschaft SWEDAC gemäß EMAS zu-
gelassener Umweltgutachter (Akkreditierungs-Nr. 1053), hat die Stora Enso Nymölla AB auditiert und dabei festgestellt, dass
das Unternehmen ein Umweltmanagement eingeführt hat, das die Anforderungen der EU-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) Nr.
1221/2009 erfüllt. Diese Umwelterklärung wurde durch die DNV in der schwedischen Fassung geprüft. Im Hinblick auf Richtigkeit
und Vollständigkeit genügt sie den EMAS-Forderungen.
Stockholm, den 12. April 2012
Ann-Louise Pått
Management Representative
DNV Certification AB
Nächste UmwelterklärungDie nächste Umwelterklärung erscheint voraussichtlich spätestens im Mai 2013.
UmweltinformationenBezug der Umwelterklärung der Papierfabrik Nymölla: Stora Enso Printing and Reading, Werk Nymölla, SE-295 80 Nymölla,
Schweden. Tel: +46 (0)10 46 440 00, E-Mail: [email protected]
Informationen Die Umwelterklärung der Papierfabrik Nymölla und den Nachhaltigkeitsbericht des Stora Enso-Konzerns finden Sie unter
www.storaenso.com.
Konzern-Dokumentationen zu Umweltleitlinien, -grundsätzen und -praxis: www.storaenso.com/sustainability.
Weitere Informationen über Sydved: www.sydved.se.
Ansprechpartner Nymölla
Produktion: Papierfabrik Nymölla. Grafische Produktion: t&t information ab, Kristianstad. Deutch: Magpie Språk-
produktion AB. Fotos: Stora Enso, Werk Nymölla und Pia-kristina Liikanen-Olofsson. Papier: MultiFine 130 g/m2
(Innenteil) und MultiCopy Original 160 g/m2 (Umschlag). Druck: Mixi Print AB, Olofström 2012.341 388
Ola PeterssonUmweltmanagerTel: +46 10 46 741 27, E-Mail: [email protected]
Margareta AlmbergIngenieurin, technischer KundendienstTel: +46 10 46 744 81, E-Mail: [email protected]
Hans LindströmUmweltingenieurTel: +46 10 46 742 81, E-Mail: [email protected]
Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla 19
Glossar
Betriebsauflagen Bedingungen für den Betrieb genehmigungspflichtiger Anlagen. In Schweden: Vorgaben der Umweltgerichte zu Emissionen/Einleitungen, gegeben als Richtwerte bzw. Grenzwerte. Überschreitung von Richtwerten: Betreiber muss sich mit der Aufsichtsbehörde (meist Bezirksregierung) beraten und Maßnahmen zur Einhaltung der Vorgaben ergreifen. Überschreitung von Grenzwerten: Kann als Verstoß gegen das Umweltgesetzbuch verfolgt werden.
Biobrennstoffe Aus erneuerbaren, biologisch-organischen Quellen gewonnene Brennstoffe. Beispiele: Rinde, Holzschnitzel, Dicklauge.
Chain-of-Custody-Zertifikat Produktkettennachweis. Zertifizierte Information über den Ursprung des in einem Holzprodukt (z.B. Papier) enthaltenen Holzes (Fasern).
Controlled Wood Holz, dessen Ursprung nach FSC-Standard kontrolliert ist.
CO2 Kohlendioxid. Entsteht bei der Verbrennung organischer (kohlenstoffhaltiger) Substanzen (Kohle, Öl, Holz usw.). Das am meisten vorkommende Treibhausgas. Trägt zu Erwärmung der Atmosphäre bei (Treibhauseffekt).
CSB Chemischer Sauerstoffbedarf. Ein Kennwert für die Menge Sauerstoff, welche zur Oxidation der organischen Substanzen benötigt wird. In der Praxis die Gesamtmenge der sauerstoffzehrenden Wasserinhaltsstoffe und damit ein Maß für die Abwasserqualität.
dB(A) Dezibel (nach der Mess-Bewertungskurve A). Maßzahl für die Schallwahrnehmung durch das menschliche Gehör.
Dicklauge Auch: Rücklauge. Durch Eindampfen gewonnenes Konzentrat der Dünnlauge.
Dünnlauge (auch: Ablauge) Nach dem Kochen und Waschen des Zellstoffs anfallende Kochflüssigkeit. Enthält herausgelöste Holzsubstanzen (Lignin usw.) sowie Kochchemikalien.
EDTA Ethylendiamintetraessigsäure. Ein so genannter Komplexbildner – eine Molekülstruktur, die bei der chlorfreien Bleiche Metalle an sich bindet.
Eindampfen Entfernen von Wasser und anderen flüchtigen Bestandteilen aus der Dünnlauge durch Wärmezufuhr. Ergebnis: Dicklauge.
EMAS Eco Management and Audit Scheme (kurz: Öko-Audit). Mit der EU-Öko-Audit-Verordnung eingeführtes freiwilliges Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung.
Emissions empfänger Oberirdische Gewässer, Luft.
Fm o.R. Festmeter ohne Rinde. Volumeneinheit (in m³) für Holz (Stamm, Stammteile).
FSC Forest Stewardship Council. Zertifizierungssystem für ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Forstwirtschaft.
GWh Gigawattstunde. Maßeinheit der Energie (Arbeit). 1 GWh = 1 Million kWh.
Holzinhaltsstoffe Neben der Zellulose und dem Gerüststoff Lignin im Holz enthaltene Substanzen, z.B. Harz und aromatische Öle.
ISO 14001 Internationale Norm mit speziellen Auflagen für Umweltmanagementsysteme.
Lignin Makromolekularer „Kitt“, der den festen Zusammenhalt der Zellulosefasern bewirkt. Anteil im Holz: ca. 30 %. Wird beim Kochen des Holzes (chemischer Aufschluss) herausgelöst.
m3oe Kubikmeter Öl-Äquivalente (Öl-Einheiten). Ein Vergleichswert. Menge eines (Brenn)Stoffs (z. B. in m³), die den gleichen Energieinhalt hat wie 1 Mengeneinheit (z.B. 1 m³) Öl.
MW Megawatt. Maßeinheit der Leistung. 1 MW = 1 Million Watt.
NOX Sammelbegriff für die bei Verbrennung entstehenden Oxide des Stickstoffs (Stickoxide). NOX fallen bei der Verbrennung an. Bewirken bei Eintrag in Böden und Gewässer Versauerung und Überdüngung. Sind bei Sonnenstrahlung an der Bildung von bodennahem Ozon beteiligt.
OHSAS 18001 „Occupational Health and Safety Assessment Series“. Internationale Norm zur Systematisierung der Arbeitssicherheit und für die diesbezügliche Zertifizierung des Managements.
PCC Precipitated Calcium Carbonate. Gefällte Kreide (Kalziumkarbonat). Einer der Füllstoffe, die die Opazität (Undurchsichtigkeit) des Papiers verbessern.
PEFC „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“. Das Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen verfolgt das weltweite Ziel der Verbesserung der Waldnutzung und Waldpflege, vor allem in Familienforstbetrieben.
PFE In Schweden aufgelegtes Programm zur effektiveren Nutzung von Energie in energieintensiven Betrieben. Die Teilnehmer bezahlen weniger Energiesteuern und verpflichten sich im Gegenzug, ein Energiemanagement einzuführen, den Energieverbrauch offenzulegen und Energiesparmaßnahmen durchzusetzen.
Phosphor (Gesamtphosphor) Gesamtmenge des in jedweder Form (organische oder anorganische Verbindungen) vorkommenden Phosphors. Hohe Phosphorgehalte in Böden und Gewässern führen zu erhöhter biologischer Aktivität (Überdüngung).
Schwebstoffe Partikel (Kreide, Fasern, Mikroorganismen usw.), die in bewegtem Wasser nicht absinken. Werden bei Filtration durch Glasfasergewebe mit höchstens 10 μm Porenweite zurückgehalten.
SO2 Schwefeldioxid. Entsteht u.a. bei Verbrennung schwefelhaltiger Stoffe (Kohle, Öl). Bewirkt bei Eintrag in Böden und Gewässer Versauerung.
Stickstoff (Gesamtstickstoff) Gesamtmenge von organischem Stickstoff, Ammoniumnitrat, Nitritstickstoff und Nitratstickstoff. Hohe Stickstoffgehalte in Gewässern führen zu erhöhter biologischer Aktivität und Algenwuchs (Überdüngung).
TCF (Totally Chlorine Free). Vollständig ohne Chlor oder Chlorverbindungen gebleichter Zellstoff bzw. Papier.
Transportleistung Maß für die von Verkehrsträgern (Bahn, Lkw, Flugzeug, Schiff, Pipeline) in einem bestimmten Zeitraum über eine Gesamtweglänge transportierte Gütermenge, angegeben in Tonnenkilometern pro Jahr.
Treibhauseffekt Wirkung der Erdatmosphäre, wie ein Glashaus die Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche zurückzuhalten. Natürlicher T. ist Lebensvoraussetzung. Freisetzung vor allem von CO2 durch Verbrennung fossiler Stoffe wie Kohle und Öl verstärkt den T. mit Temperaturerhöhung als Folge. Verursacht wahrscheinlich Klimaveränderungen.
20 Umwelterklärung 2011 Papierfabrik Nymölla
Stora Enso im Überblick Stora Enso ist ein international operierender
Hersteller von Papier, Biomaterial, Holzer-
zeugnissen und Verpackungsmaterial mit auf die
Zukunft ausgerichteter Strategie. Wir überdenken
ständig Altes und ergänzen es um Neues, um unseren
Kunden innovative Lösungen auf der Grundlage erneuerbarer
Materialien anbieten zu können.
Der Konzern beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter/innen
in 35 Ländern. Stora Enso ist ein börsennotiertes
Unternehmen, dessen Aktien an den Wertpapierbörsen
von Helsinki und Stockholm gehandelt werden. Zu unseren
Kunden zählen Verlage, Druckhäuser, Papiergroßhändler und
Verpackungshersteller sowie das Tischlerei- und Baugewerbe.
Wir verfügen über eine jährliche Produktionskapazität von 4,9
Millionen t Zellstoff, 11,8 Millionen t Papier und Karton, 1,3
Milliarden m² Wellpappe und 6,0 Millionen m³ Schnittholz-
produkten, von denen 3,1 Millionen m³ intern weiterver-
arbeitet werden. 2011 erwirtschafteten wir einen Umsatz
von 11 Milliarden EUR und ein Betriebsergebnis von 866,7
Millionen EUR.
Stora Ensos Mission ist es, durch Einsatz und Weiterent-
wicklung unserer Kompetenz für nachwachsende Rohstoffe
die Anforderung unserer Kunden zu erfüllen und den heutigen
Schwierigkeiten der globalen Rohstoffsituation adäquat zu
begegnen. Unsere Produkte bieten eine klimafreundliche Alter-
native zu vielen konkurrierenden Produkten aus nicht erneuerbaren
Rohstoffen und haben einen kleineren CO2-Fußabdruck. Unsere Lös-
ungen auf Holzbasis sind daher von weitreichendem Nutzen für uns als
Unternehmen, die Menschen und die Umwelt. Unternehmensverantwortung im Sinne
ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit bildet das Fundament unserer
Unternehmensphilosophie und bestimmt unsere Herangehensweise an alle Aspekte
der Geschäftstätigkeit – weltweit.
Stora Enso wird sich in Zukunft stärker auf die neuen Wachstumsmärkte in China
und Lateinamerika ausrichten und sich in der Produktion vor allem auf faserbasierte
Verpackungen, Plantagenzellstoff und ausgewählte Papiersorten konzentrieren.
Faserbasierte Verpackungen bieten in den meisten Segmenten langfristige stabile
Wachstumschancen und besitzen ein immenses Innovationspotenzial, das neue,
nachhaltige Lösungen für unsere Kunden ermöglicht. Plantagenzellstoff gewährleistet
die Versorgung unserer Produktionsanlagen mit kostengünstigen Fasern.
Stora Enso Printing and Reading
Papierfabrik Nymölla
SE-295 80 Nymölla
Tel. +46 10 46 440 00
www.storaenso.com/nymollaGeprüfte
InformatIonenS-000090