Fakultät für WirtschaftswissenschaftenJuniorprofessur für Management-Informationssysteme und Methoden
Start-Ups: Finanzierung, Patente, Inkubator
Der Business Model Contest THE VENTURE
Prof. Dr. Johann KranzJuniorprofessur für Management-Informationssysteme und Methodenwww.mis.uni-goettingen.de
Themenüberblick
1. Gründungsprozess eines Start-Ups Erfolgsfaktoren Geschäftsidee Geschäftsmodell Gründerteam
2. Patente Was kann geschützt werden? Anmeldungsprozess Chancen und Gefahren
3. Finanzierung eines Start-Ups Phasen der Unternehmensgründung Bankkredit als Finanzierungsinstrument Finanzierungsarten
4. Inkubator Begriff Abgrenzung zu Accelerator, Business Angels und Venture Capital Formen
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Agenda
1. Gründungsprozess eines Start-Ups
2. Patente zum Schutz technischer Erfindungen
3. Finanzierung eines Start-Ups
4. Inkubator zur Unterstützung des Gründungsprozesses
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Die Kernphasen der Gründung eines Start-Ups
Startup-Gründer gründen nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie Chancen sehen.
Quelle: Deutscher Startup Monitor, 2014.
Entwicklung einer marktreifen und innovativen Geschäftsidee• Neuer Markt und
geeignete Technologie
oder• Neue Technologie und
geeigneter Markt
Vorgründung Gründung Wachstum
Entwicklung eines potenzialträchtigen Businessplans• Marktanalyse• Gründungsteam• Vertriebsstrategie• Marketingstrategie• Finanzplanung
� ggf. Investorensuche
Rechtliche Konstituierung des Start-Ups• Rechtsformwahl• Standortwahl• Schutzrechte• Formalitäten
Expansionsphase des Start-Ups• Umsetzung des
Businessplans• Flexible Anpassung• Corporate Culture
BusinessplanIdeen entwickeln
Erfolgsfaktoren bei der Start-Up Gründung
Erfolgreiches Start-Up
Geschäftsidee und dazugehöriges
Geschäftsmodell
Gründerteam
Ressourcen:• Finanzmittel• Netzwerke• Patente
Markt:• Nachfrage• Marktgröße• Marktwachstum• Marktzugang
Geschäftsidee: Markt und Technologie
•Technologie
MarktBedürfnis
bzw. Problem
Technologie
Lösung
Innovation
• Produkt- bzw. Dienstleistungsinnovation: Erzeugt bzw. steigert Umsatz durch neues Produkt oder neue Dienstleistung
• Prozessinnovation: Ermöglicht bzw. verbessert die Produktion von Waren und Dienstleistungen
• Business Model-Innovation: Reorganisiert den Wertschöpfungsprozess;Beispiel Netflix: Wandel vom Online-DVD-Verleih zum erfolgreichen Streamingdienst
Ganzheitliche Betrachtung der Innovation
1. Technische Umsetzbarkeit2. Erwünschtheit durch den Kunden3. Wirtschaftlichkeit: insb. wenn Aneignung des Gewinnes durch den Innovator
möglich und z.B. mit Hilfe von Schutzrechten (Patenten, Trademarks, Copyrights) oder durch Geheimhaltung
Geschäftsidee: Value Proposition
Quelle: in Anlehnung an Steve Blank, Clayton Christensen, Seth Godin, Yves Pigneur and Alex Osterwalder.
Geschäftsmodell: das Business Model Canvas
Quelle: www.businessmodelgeneration.com
Key Partners• Wer sind
Schlüsselpartner?• Welche Ressourcen
beziehen wir von den Partnern?
• Welche Schlüsselaktivitäten üben die Partner aus?
Key Activities• Welche
Schlüsselaktivitäten sind erforderlich?
Customer Relationships• Welche Art von
Beziehung erwarten die einzelnen Kundensegmente?
Customer Segments • Wer sind die
wichtigsten Kunden?• Wie ist der Markt
strukturiert?• Wer sind die
wichtigsten Wettbewerber?
Key Resources• Welche
Schlüsselressourcen sind erforderlich?
Value Proposition• Welche Produkte/
Dienstleistungen bietet das Start-Up?
• Welche Kundenbedürfnisse werden erfüllt?
• Was genau ist der Nutzen für den Kunden?
Channels• Welche
Kommunikations-und Vertriebskanäle werden genutzt?
Cost Structure• Welches sind die wichtigsten mit dem
Geschäftsmodell verbundenen Kosten?
Revenue Streams• Wie finanziert sich das Start-Up in der Anfangsphase? • Was sind die Kunden bereit zu zahlen?
Aufgabe: Entwickeln Sie ein Geschäftsmodell im Bereich Carsharing!
• Diese Technologie erlaubt die grundlegende Kommunikation zwischen Smartphone und Auto und ermöglicht dadurch Carsharing – unabhängig vom Automobilhersteller. Man könnte diese Technologie auch als „Handy-zu-Auto“-Gateway bezeichnen.
• Die INVERS CloudBoxx ist dabei ein kleines Gerät, das in Autos oder anderen Fahrzeugen installiert wird und mit der Bordelektronik kommuniziert. INVERS hat in diesem Technologiebereich mehrere Patente angemeldet.
• Mittlerweile ist INVERS Weltmarktführer im Bereich des automatisierten Carsharings und zählt die meisten namhaften Carsharing-Projekte zu seinen Kunden. Weiterhin ist die Technologie derzeit bereits für das Management von Fahrzeugflotten im Einsatz.
• Bei der INVERS CloudBoxx handelt es sich um eine automobilherstellerübergreifende serverbasierte Carsharing-Lösung. Durch die „AlwaysOn“-Architektur ist das Fahrzeug durchgängig via GSM zum Server verbunden. Dadurch kann über eine Smartphone App das Fahrzeug geortet, reserviert, gemietet und im Anschluss sogar geöffnet werden. Des Weiteren können aus der Ferne Kilometerstand und Tankfüllstand angezeigt werden.
• Durch eine Programmierschnittstelle (API) können eigene Anwendungen nach den individuellen Kundenbedürfnissen erstellt werden.
• Die INVERS CloudBoxx kann bei über 150 Fahrzeugen eingebaut werden, was ein breites Einsatzspektrum ermöglicht. Durch internationale Mobilfunkverträge ist das System weltweit einsetzbar.
Die CloudBoxx von INVERS
Quelle: www.invers.com, www.the-venture.info
• Die Technologie CloudBoxx ist bereits im Einsatz (siehe rechts).
• Wie könnte ein mögliches Business Model zu der Technologie CloudBoxxaussehen?
• Wo könnte die CloudBoxx noch eingesetzt werden?
• Lokal? Regional? Weltweit?
Ihre Aufgabe
• Diese Aufgabe kann auch zu einem echten Start-Up werden:
• Der Business Model Contest THE VENTURE beginnt im Aug. 2015
• Prinzip: Patent sucht Gründer• Mehr: www.the-venture.info• CloudBoxx ist als Technologie dabei
Interesse geweckt?
Aufgabe: Entwickeln Sie ein Geschäftsmodell im Bereich Carsharing!
Architektur der CloudBoxx
Quelle: www.invers.com, www.the-venture.info
• Website von INVERS:http://www.invers.com/de/
• Kurzes Video zur INVERS CloudBoxx:http://invers.wistia.com/medias/hpbipt56y4
• Kurzbeschreibung der Technologie:http://www.the-venture.info/invers-cloudboxx/
Weitere Informationen
Die CloudBoxx von INVERS
• Die INVERS CloudBoxx kann bei über 150 Fahrzeugen eingebaut werden.
Lösung: Entwickeln Sie ein Geschäftsmodell im Bereich Carsharing!
Quelle: www.businessmodelgeneration.com
Key Partners• Pilotkunden für
Feedback zum Prototypen
• Firma INVERS als Technologiegeber
• Business Angels im Bereich Carsharingund/oder Web 2.0
• Venture Capital-Geber
• Medienpartner wie z.B. Magazine
Key Activities• Prototyp
entwickeln• Marketing, Vertrieb• Customer Support
Customer Relationships• Intuitive Smartphone
App• Hotline (24x7) aus
Fahrzeug erreichbar
Customer Segments • Handwerker• Pflegedienste• Stadtwerke• Individuen in kleiner
Stadt (z.B. Innsbruck)• Leasing-Firmen• Mittelständler und
KMU mit Fuhrpark• Busunternehmen• Taxiunternehmen
Key Resources• Basis-
technologieCloudBoxx
• Gründer mit tech-nischem und wirt-schaftlichem Fokus
Value Proposition• Carsharing von
Autos, Rollern, Booten, Bussen, Nutzfahrzeugen, Handwerkerfuhrpark
• Protokollierung von Fahrten (z.B. automatisches Fahrtenbuch)
• Monitoring von Fahrten
Channels• Fachzeitschriften-
anzeigen• Online-Marketing• Am Anfang: Fokus
auf eine Stadt
Cost Structure• Eigene vs. keine eigene Fahrzeugflotte• Entwicklung von Smartphone App • CloudBoxx liefert bereits Fahrzeugintegration und
Infrastruktur• Marketing, Vertrieb
Revenue Streams• Keine Nutzungsgebühr• Abo-Modelle: x € pro Monat• Nutzungsintensität: x € pro Stunde
Folgende Elemente könnten Geschäftsmodelle haben, die auf der CloudBoxx von INVERS aufbauen:
Marktanalyse
Kunden• Wer sind meine Kunden?• Was sind deren Bedürfnisse?• Wer sind potentielle Erstkunden
(Lead User)?• Segmente?
Umwelt
Wettbewerb• Wer sind relevante
Wettbewerber?• Was sind ihre Ziele und
Strategien?• Welche Produkte
bieten sie an?
Markt im Allgemeinen• Was ist mein Markt?• Größe bzw. Potenzial?• Marktstruktur?• Marktdynamik?
Lieferanten und Vertriebspartner• Anzahl?• Kooperationsbereitschaft?• Machtausübung?
Rahmenbedingungen und Entwicklungen
Start-Up
Analyse der aktuellen und zukünftigen Situation
Vom Geschäftsmodell zum Business Plan
Was ist der Business Plan?
• Ansprechend gestaltetes Dokument
• Beinhaltet alle relevanten Informationen des Geschäftsmodells
Sinn und Ziel?
• Realistische, umfassende Unternehmensplanung(basierend auf der Geschäftsidee)
• Entscheidende Grundlage für Verhandlungen und Gespräche mit Stakeholdern (Investoren, Berater, Öffentlichkeit etc.)
• Selbstinformation und -kontrolle für das Gründerteam
Was ist das Executive Summary?
• Zusammenfassung der Hauptaspekte des Business Plans auf ca. zwei bis drei Seiten
• Erster Eindruck für Stakeholder
Werkzeug zur Visualisierung, Strukturierung und Verknüpfung der verschiedenen Elemente des Business Plans:
Das Business Model Canvas
Gründerteam: Interdisziplinarität
Start-Ups werden zu 77% in Teams
gegründet.
Die durchschnittliche Teamgröße beträgt 2,3 Personen.
Erfolgreiches, interdisziplinär
es Gründerteam,
also Wirtschaft + Technik
Möglichkeiten zum
Austausch von Ideen
Verschiedene Kompetenzen
, Wissen, Erfahrungen
Ausgleich individueller
Defizite
Erhöhte Kreativität Mehr
Ressourcen,z.B.
persönliche Kontakte
Geteilte Verantwortun
g für Entscheidunge
n
Gegenseitige soziale
Unterstützung
Quelle: Deutscher Startup Monitor, 2014
Das Gründerteam ist auch ein entscheidender Faktor für potenzielle Investoren.
Gründerteam: Verschiedene Rollen
� Rollen, Aufgaben und Verantwortungen im Team sollten klar definiert und verteilt werden
Das Gründerteam sollte auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, also zu einer gemeinsamen Vision über die Zukunft des Start-Ups finden !
Eine Person kann mehrere Rollen übernehmen
Der Generalist • Behält den Überblick über die
Teamarbeit• Übernimmt strategische sowie
planende Aufgaben und das Controlling
Der Spezialist • Detail- und strukturorientiert,
Fachexperte• Übernimmt
fachspezifische Aufgaben
Der Verkäufer • Marketingaffin, Präsentation und
Außenwirkung des Start-Ups liegen ihm am Herzen
• Vertritt das Team nach außen hin
Der Moderator• Sorgt für eine angenehme
Arbeitsatmosphäre, motiviert die Teammitglieder
• Bringt externe Informationen in die Teamarbeit ein
Der Manager• Leitet das Team
Aber: Auch als Einzelperson kann man erfolgreich gründen
Jeff Bezos• Verließ 1994 ein Finanzunternehmen, um seine Idee eines elektronischen
Buchhandels zu verwirklichen• In 2014 hatte Amazon einen Umsatz von ca. 90 Mrd. US-Dollar und belegte Platz 6
der Forbes „Most Innovative Companies“-Liste
Vorteile eines Einzelgründers
• Geradliniger und schneller Entscheidungsprozess, da keine Konsensfindung nötig
• Keine Kompromisse, denn es müssen keine unterschiedlichen Visionen vereint werden
• Einfachere Koordination• Kein Teilen des Gewinns
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jeff_Bezos_2005.jpg#/media/File:Jeff_Bezos_2005.jpg
Weiteres Beispiel: Gründung des Start-Ups Helpling durch Rocket Internet
Quelle: Kinnevik Capital Markets Day 2014
• Helpling ist eine Plattform zur Vermittlung von Haushaltskräften
• Gegründet im Januar 2014• Rocket Internet gründet
systematisch Start-Ups im Bereich E-Commerce
• Gründung folgt einem straffen Prozess
• 80 Tage nach Gründung (!)“Go Live” von Helpling
• 30 Tage später: Expansion in 6 weitere Städte
• 30 Tage später: Launch in Österreich
Agenda
1. Gründungsprozess eines Start-Ups
2. Patente zum Schutz technischer Erfindungen
3. Finanzierung eines Start-Ups
4. Inkubator zur Unterstützung des Gründungsprozesses
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Was ist ein Patent?
„Das Patent hat die Wirkung, dass allein der Patentinhaber befugt ist, die patentierte Erfindung zu benutzen […].“ (§ 9 PatG)
Ein Patent ist ein (zeitlich begrenztes) Verbietungsrecht, welches der Staat im Tausch für die Offenlegung der Erfindung gewährt.
Neuheit • „Eine Erfindung gilt als neu, wenn sie nicht zum Stand der Technik gehört.“ (§ 3 Abs. 1 PatG)
Erfinderische Tätigkeit
• „Eine Erfindung gilt als auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhend, wenn sie sich für den Fachmann nicht in nahe liegender Weise aus dem Stand der Technik ergibt.“ (§ 4 PatG)
Gewerbliche Anwendbarkeit
• „Eine Erfindung gilt als gewerblich anwendbar, wenn ihr Gegenstand auf irgendeinem gewerblichen Gebiet einschließlich der Landwirtschaft hergestellt oder benutzt werden kann.“ (§ 5 Abs. 1 PatG)
Wie gestaltet sich der Anmeldungsprozess?
Antrag• Allgemeine Informationen über den Anmelder, kurze Erklärung der Erfindung • Genaue Abgrenzung der Patentanmeldung (Prüfungs-, Rechercheantrag, Aussetzung) • Zu bezahlende Gebühren, Aufzählung der Anlagen
Beschreibung • Ausführliche Beschreibung der Erfindung, Funktionsweise, Nutzungsmöglichkeiten
Patentansprüche• Aufzählung aller Merkmale essenziell für die Realisierung der Erfindung• Vergleich der Patentansprüche bei Prüfung des Antrags und bei Patentverletzungen• Deshalb: abstrakte Formulierungen für maximalen Schutz
Zeichnungen• Zeichnungen mit Erklärungen der Bauteile bzw. Komponenten in der Beschreibung• Bauteile und Komponenten zur Wiedererkennung nummeriert
Zusammenfassung• Maximal 1.500 Zeichen• Bezeichnung der Erfindung, Kurzfassung der Technik, Zeichnung (sollte sie in der Kurzfassung
vorkommen)
Erfinderbenennung• Wenn Erfinder und Anmelder verschieden sind• Relevant für die Vergütung von Arbeitnehmern über das Einkommen hinaus
Einreichung Prüfung Verletzung
Wie gestaltet sich der Anmeldungsprozess?
Einreichung Prüfung Verletzung
Formalprüfung• Prüfung von korrektem Ausfüllen der Dokumente• Prüfung, dass Antrag nicht unter einen Patentausschluss fällt
Rechercheverfahren(optional)
• Recherche, inwieweit Patent geschützt werden kann• Recherche von Chance auf Patentierbarkeit
Prüfungsverfahren(optional)
• Notwendig für ein Patent• Prüfung auf Kriterien zur Patentierbarkeit: Neuheit, aus erfinderischer Tätigkeit,
gewerbliche Anwendbarkeit, Technik
Patent erteilt • Möglichkeit zum Einspruch innerhalb von neun Monaten
Offenlegung• Automatisch nach 18 Monaten• Dann können andere Unternehmen oder Erfinder die Patentanmeldung einsehen• Unabhängig, ob Patent später erteilt wird oder nicht
Patent abgelehnt • Mängel in Prüfungsbescheid mit Möglichkeit zur Nachbesserung
Wie gestaltet sich der Anmeldungsprozess?
Einreichung Prüfung Verletzung
Patentverletzungs-verfahren
• An normalem Gericht• Patentamt (z.B. Deutsches Patent und Markenamt) ist hier nicht zuständig• Patent wird als Grundlage für Prozess als rechtskräftig und schutzfähig angesehen
Ansprüche
• Anspruch auf Auskunft über Umfang der Verletzung• Unterlassungsanspruch• Anspruch auf Schadensersatz auf Grundlage (1) des entgangenen Gewinns, (2) des Gewinnes der
schädigenden Person, oder (3) der Kosten für eine Lizenz
Was kostet eine Patentanmeldung bis zum erteilten Patent?
Extremely simpleElectric switch; coat hanger; paper clip; diapers; earmuffs; ice cube tray
6.500 € - 8.300 €
Relatively simpleBoard game; umbrella; retractable dog leash; belt clip for cell phone; toothbrush; flashlight
8.300 € - 10.100 €
Minimally complexPower hand tool; lawn mower; camera; cell phone; microwave oven
10.100 € - 11.000 €
Moderately complexRide-on lawn mower; simple RFID devices; basic solar concentrator
11.000 € - 13.250 €
Relatively complexShock absorbing prosthetic device; basic to moderate software or systems
13.250 € - 15.500 €
Highly complexMRI scanner; PCR; telecommunication networking systems; complex software or systems; satellite technologies
> 15.000 €
Type of Invention Examples Costs of Patent Office and Patent Attorney
Quellen: www.ipwatchdog.com/2011/01/28/the-cost-of-obtaining-patent/id=14668 (Werte in Euro umgerechnet und Amtsgebühren addiert; mit 1,10 US$ pro 1 €)
Was ist nicht patentierbar?
Dennoch sind vom Patentschutz ausgenommen (in Deutschland): Wissenschaftliche Theorien, Pläne, Regeln Pflanzensorten und Tierarten Patentierbar sind unter bestimmten Bedingungen:
Mikrobiologie, Biotechnologie, Software
Zusätzlich sind typischerweise nicht patentierbar: Substituierung eines Materials (z. B. Plastik für Metall) Veränderung der Größe/Form eines bestehenden Gerätes Etwas transportabler zu machen Substitut eines Elementes für ein äquivalentes Element
„Method for producing transgenic animals“
European Patent EP 0169672 B1
Das Patent EP 0193544 B1 für ein stromleitendes Bauelementvon LEGO A/S und Interlego AG
1
2 3
4
5
6
1 Patentnummer: EP 0193544 B1
2 Anmeldedatum des Patents: 2. Aug. 1985; Patent läuft damit spätestens am 1. Aug. 2004 aus, wenn der Besitzer es zuvor nicht fallenlässt (d.h. abmeldet)
3 Erteilungsdatum des Patents: 15. März 1989
4 Besitzer des Patents: LEGO A/S und Interlego AG
5 Erfinder des Patents: Erik Bach
6 Patentanwaltskanzlei: Diehl, Gläser, Hiltl & Partner
Quellen: www.google.com/patents/EP0193544B1
Das Patent EP 0193544 B1 für ein stromleitendes Bauelementvon Lego A/S und Interlego AG
7
7 Zeichnungen und Skizzen der Erfindung mitBesonderheiten auf die vom Text verwiesen wird(1, 2, 3)
Quellen: www.google.com/patents/EP0193544B1
Das Patent EP 0193544 B1 für ein stromleitendes Bauelementvon Lego A/S und Interlego AG
8 8 Bauteil für einen Baukasten, das eine Vielzahl von benachbarten Moduleinheiten umfaßt, von denen wenigstens einige einen Kupplungsstift aufweisen, der koaxial zur Mittelachse der Moduleinheit hervorragt, so daß der gemeinsame Mittenabstand der Kupplungsstifte eines Mehrfächen des Modulmaßes äquivalent ist, wobei das Bauteil weiterhin komplementäre Kupplungsmittel aufweist für das Zusammenwirken mit Kupplungsstiften eines benachbarten Bauteils für das mechanische Aneinanderkoppeln der Bauteile in einer Vielzahl von möglichen gegenseitigen Winkelpositionen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil einen mit primären und sekundären ersten Kontaktbereichen im Bauteil verbundenen ersten Stromweg hat, und einen vom ersten Stromweg elektrisch isolierten, mit primären und sekundären anderen Kontaktbereichen im Bauteil verbundenen zweiten Stromweg aufweist, wobei die primären Kontaktbereiche so ausgelegt sind, daßelektrische Verbindung mit den sekundären Kontaktbereichen in einem anschließenden Bauteil hergestellt wird, und daß die Kontaktbereiche räumlich […]
Quellen: www.google.com/patents/EP0193544B1
Welche Chancen und Gefahren hat die Anmeldung von Patenten?
• Kontrolle über Patent und Erfindung
• Konkurrenten können kein gleiches Patent anmelden
• Wenn Patentverletzungen gerichtlich systematisch geltend gemacht werden, entsteht so ein Monopol auf die Erfindung
• Reputation: Innovation und Stabilität –kann bei Start-Ups zu höherer Bewertung führen
• Erfindung kann eher z.B. gegenüber großen Konzernen bekannt gegeben werden
• Zusammenarbeit mit großen Unternehmen möglich
• Konkurrenten beobachten durch Monitoring von anderen Patenten
Chancen Gefahren
• Offenlegung der Erfindung; andere Unternehmen können die Erfindung 18 Monate nach Patentanmeldung öffentlich einsehen
• Patentanmeldung und Erteilungsprozess kostspielig
• Aufrechterhaltung durch Jahresgebühren kostspielig, insbesondere weil die Jahresgebühren mit jedem Jahr der Laufzeit ansteigen
• Kleine Unternehmen und Start-Ups haben große Schwierigkeiten Patentverletzungen durch größere Unternehmen gerichtlich geltend zu machen, da immense Gerichts- und Anwaltskosten entstehen können
Agenda
1. Gründungsprozess eines Start-Ups
2. Patente zum Schutz technischer Erfindungen
3. Finanzierung eines Start-Ups
4. Inkubator zur Unterstützung des Gründungsprozesses
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Warum können Start-Ups keinen klassischen Bankkredit bekommen?
Sicherheiten
Rücklagen
Erfahrung
EtabliertesUnternehmen Start-Up
✔ ✖✔ ✖✔ ✖
Bankkredit oderÜberziehungslimit
möglich
Kein Bankkredit oderkeine Kontoüberziehung
möglich
Welche Phasen hat eine Unternehmensgründung?
Quelle: www.fuer-gruender.de/kapital/eigenkapital/venture-capital/
Seed Phase Start-Up Phase Expansionsphase
• Vorgründungsphase
• Produkt noch nicht fertig; ggf. Prototyp einsatzbereit
• Finanzielle Mittel für F&E und Gründung erforderlich
• Hohe Ungewissheit
• Geringer Finanzierungsbedarf
• Wachstumsphase
• Produkt ist fertig
• Finanzielle Mittel für Erweiterung der Produktion erforderlich
• Geringere Ungewissheit
• Mittlerer bzw. hoher Finanzierungsbedarf
• Gründungsphase
• Produkt ist fertig
• Finanzielle Mittel für Vermarktung und Produktion erforderlich
• Mittlere Ungewissheit
• Mittlerer Finanzierungsbedarf
Welche unterschiedlichen Finanzierungsarten gibt es?
Gründungs-phase
Erwartetes Kapital(in % Beteiligung)
Unterstützung
Art der Beteiligung
Mittelherkunft
Laufzeit
• Seed Phase
• < 30.000 €• 20 bis 100 %
• Ist erwünscht, aber nichtimmer möglich
• Häufig durch Freunde und Bekannte
• Darlehen oder Gesellschaftsanteile
• Privatpersonen (Bekanntenkreis)
• Staatlich
• Privat: Unbegrenzt• Staatlich: < 7 Jahre
• Seed Phase• Start-Up Phase
• 30.000 € bis 500.000 €• 10 bis 30 %
• Untrennbar von Kapitalbereitstellung
• Business Angels sind früher in der selben Branche tätig gewesen
• Gesellschaftsanteile
• Privatpersonen
• 2 – 7 Jahre
• Start-Up Phase• Expansionsphase
• 500.000 € bis 10 Mio.€• < 20 %
• Untrennbar von Kapitalbereitstellung
• Professionelle Venture Capital Fonds Manager
• Gesellschaftsanteile
• Aus einem Fonds (von Dritten gebündelte Mittel)
• Flexibel• Meistens: 3 – 7 Jahre
Seed-Financing Business Angels Venture Capital
Finanzierung von Start-Ups in Deutschland 2014
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
%-Anteil der Nennungen durch Gründer
Quellen der Start-Up-Finanzierung Inkubatoren in Deutschland
Quelle: Mücke, Sturm & Company; Deutscher Start-Up Monitor 2014
Agenda
1. Gründungsprozess eines Start-Ups
2. Patente zum Schutz technischer Erfindungen
3. Finanzierung eines Start-Ups
4. Inkubator zur Unterstützung des Gründungsprozesses
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Analogieaus der Medizin
Wirtschaft
AngeboteneLeistungen
Ziel
• Brutkasten für Früh- und Neugeborene • Funktion: Ideales Klima für die Weiterentwicklung der Neugeborenen
• Verwendung im Feld der Unternehmensgründung und -finanzierung• Funktion: Perfekte Bedingungen für den Aufbau eines Unternehmens• Öffentliche Institutionen und Einrichtungen
• Infrastruktur: Büro, PCs, Kommunikationstechnologien• Dienstleistungsangebote: IT, Medien, Banken, Beratung, Coaching, Mentoring• Bereitstellung wichtiger Kontakte: Investoren, Beratungshäuser, Persönlichkeiten
• Schnelle Umsetzung der Geschäftsidee in marktreife Produkte• Weiterbestehen der neu gegründeten Start-Ups; kein „One Hit Wonder”• Wachstumspotential der Jungunternehmer
Der Begriff „Inkubator“
Die Start-Ups werden in Inkubatoren zu konkurrenzfähigen Unternehmen entwickelt.
Zusammenhang zwischen Inkubator, Start-Ups, Business Angels und Venture Capital-Gebern
Inkubator als Basis Beratende Funktion Bereitstellung von Kontakten zu Investoren
Start-Ups Angewiesen auf finanzielle Unterstützung Coaching und Netzwerk hilfreich
Seed-Kapital Finanzierungshilfe im frühen Stadium der
Unternehmensentwicklung
Business Angels und Venture Capital-Geber Investieren in Start-Ups Ratschläge und Netzwerk Geldmittel, auch Seed-Kapital
Start-UpStart-Up Start-UpStart-Up
Inkubator
Business Angels
Abgrenzung von Inkubatoren von Acceleratoren und Venture Capital-Gebern
Inkubator
• Bereitstellung und Vermittlung von finanziellen Mitteln
• Beratungsfunktion und Netzwerk an Partnern (Anwälten, Investoren, Beratern)
• Bereitstellung von Büroräumen
• Stand Alone Inkubator• Entstehung durch Neugründung von
Personen
• Heterogenität: Fachwissen, Berufserfahrung, Industrieexpertise, etc.
• Corporate Inkubator• Eingegliedertes oder ausgegliederte
selbstständige Einheit eines größeren Unternehmens
• Homogenität bzgl. Wissen, Erfahrung aufgrund einer gemeinsamen Muttergesellschaft
Typische Leistungen
Venture Capital-Geber
• Fokus auf Bereitstellung von Finanzmitteln
• Im Gegenzug Beteiligung an Start-Up
• Beratungsfunktion mittels Netzwerk, Kontakten und Erfahrung
• Sonst – im Vergleich zu Inkubatoren und Acceleratorenkeine weiteren Leistungen
Accelerator
• Fokus von Acceleratoren auf existierenden Unternehmen
• Vermittlung von Finanzierungs-möglichkeiten
• Unternehmens-beschleuniger
• Beratungsfunktion
• Netzwerk an Kontakten
• Inkubator fokussiert sich auf Neugründung
Quelle: Achleitner, P. D.-K., & Engel, A. j.-K. (2001). Der Markt für Inkubatoren in Deutschland.
Agenda
1. Gründungsprozess eines Start-Ups
2. Patente zum Schutz technischer Erfindungen
3. Finanzierung eines Start-Ups
4. Inkubator zur Unterstützung des Gründungsprozesses
5. Der Business Model Contest THE VENTURE
Der Business Model Contest THE VENTURE
Start-Up gründenGründe Dein Start-Up mit
vorgegebenen Technologien, mit denen
sich etwas aufbauen lässt
PatenteNütze unsere zahlreichen Patente und Technologien
als Deine Basis
PreiseProfitiere von wertvoller
Unterstützung bei Deiner Gründung
Partner„The Venture“ hat starke Partner, die Dir helfen,
Dein Start-Up zu gründen
Quelle: www.the-venture.info
Leitgedanke: „Patent sucht Gründer“Weitere Informationen: www.the-venture.info
Prinzip
Startpunkt
Ziel
Preise
• Leitgedanke: „Patent sucht Gründer“• Studierende oder Absolventen gründen Start-Ups basierend auf existierenden Patenten• Strukturierter Prozess ähnlich einem Business Plan-Wettbewerb• Ähnlich einem Inkubator: Matching zwischen Ideen und Teams
• Patente bzw. Technologien als Ausgangsbasis für die Entwicklung eines Business Models
• Patente als Keimzelle für Start-Ups
• Ambitionierte Jungunternehmer mit unternehmerischem Drive• Transformation einer innovativen Technologie in ein erfolgreiches Business Model• Gründung von Start-Ups basierend auf existierenden Patenten
• Finanzielle Unterstützung und Know-How von strategischen Partnern• Kontakte von Investoren für Seed-Kapital• Inkubator erfolgreiche Weiterentwicklung des Start-Ups
Informationen zu THE VENTURE
Quelle: www.the-venture.info
Ablauf von THE VENTURE
1 32
Wähle ein Patent aus!Sieh’ Dir die verfügbaren Patente
und Technologien an.
Bewirb' Dich!Bewirb’ Dich bis zum 15.08.2015
als Gründerteam oder Einzelgründer.
Final Pitch.Der Final Pitch findet am
01.12.2015 statt, wo die Gewinner von der Jury gewählt werden.
Quelle: www.the-venture.info
Weitere Informationen: www.the-venture.info
Ablauf von THE VENTURE: ähnlich einem Business Plan-Wettbewerb
Patente
BewerbungsphaseTeams oder Einzel-personen reichenihre CVs, wählen einPatent aus und reichen ihren ersten Vorschlag für ein Business Model ein
CoachingPerfektionierungauch mit Coaches;dann Pitch vor der„The Venture“-Jury
Start-Ups
15.08.2015 Oktober 2015Auditions
Dezember 2015Pitch
Business ModellingVerfeinerung des Business Models undPräsentation bei denAuditions
Quelle: www.the-venture.info
Bewertungskriterien bei THE VENTURE für die eingereichten Business Models
InfrastrukturÜberlegungen zur Infrastruktur insb. IT
PatentBezug zu Patenten und Patentsituation
MarketingMarktbearbeitung und Vertrieb; Ziel-gruppen und Markt-segmentierung
TeamZusammensetzung des Teams und Hintergründe der Teammitglieder
IdeeInnovations- und Neuheitsgrad der Idee
ProduktKonzeption und Umsetzbarkeit des Produkts bzw. der Dienstleistung
MarktDefinition des Markts und Umfeldfaktoren,z.B. Marktwachstum
Quelle: www.the-venture.info
Unterstützende Hochschulen und Universitäten Unterstützende Organisationen
THE VENTURE hat breite Unterstützung (Auswahl)
Quelle: www.the-venture.info
Quelle: www.unsplash.com
THE VENTUREwww.the-venture.infoPatent sucht Gründer.