Sozialer Einfluss
Sozialpsychologie SeminarDominik Matthes, Radosłav Thiesler , Carlina Frank, Martin Zachoszcz
Sozialer Einfluss Dominik Matthes, Radosłav Thiesler, Carlina blub und Martin Zachoszcz
Sozialer Einfluss
Wo und wann findet überall sozialer Einfluss statt?
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Einführung
zwei Hauptarten von sozialem Einfluss Beiläufiger sozialer Einfluss Absichtlicher sozialer Einfluss
Taucht tagtäglich auf
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Gliederung
Soziale Erleichterung Soziale Normen Absichtliche soziale Einflüsse Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Diskussion
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Soziale Erleichterung
Effekt auf Leistung und Reaktion durch alleinigeAnwesenheit Anderer
Beispiel Radrennen in Gruppe
Erklärung nicht einfach viele Studien
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Soziale Normen
Grundlegendes Konzept für sozialen Einfluss Beschreiben Regeln und Standards einer
Gruppe Funktionen:
Unsicherheiten verringern Individuelles Verhalten zu koordinieren Handlungsergebnisse gerecht verteilen
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Soziale Normen
Wo treten soziale Normen im Alltag auf?
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Soziale Normen
Zwei Arten von Normen: Deskriptive Normen
Beschreiben, was in einer bestimmten (speziellen) Situation getan wird
Injunktive Normen Beschreiben, was man in der Regel tun sollte, was von
einer Gruppe üblicherweise getan wird
Studie: Cialdini 1993
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Soziale Normen: Studie
„The Transsituational Influence of Social Norms“(Reno, Cialdini und Kallgren, 1993)
Ziel: Gibt es zwei Arten von Normen? Rollen der sozialen Normen (distinktiv und
injunktiv) klassifizieren und konzeptualisieren In welcher Situation tritt welche Norm auf?
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Soziale Normen: Studie
Methodik: Feldexperiment: Personen mit geparkten Autos Norm der Umweltverschmutzung benutzt
Norm-Manipulation: deskriptiv, injunktiv oder Kontrolle
Bedingung: Parkplatz sauber oder verschmutzt Messung: Beobachtete Reaktion der Person
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Soziale Normen: Studie
Genaue Situation:1. Versuchsperson kehrt zu Auto (mit Flyer) zurück2. Norm salient gemacht
1. Gehilfe schmeißt Papierbeutel auf den Boden deskriptiv
2. Gehilfe hebt Papierbeutel auf injunktiv3. Gehilfe läuft einfach Vorbei Kontrollgruppe
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Soziale Normen: Studie
3. Umweltbedingung1. Parkplatz verschmutzt2. Parkplatz sauber
4. Beobachtung1. Person schmeißt Flyer auf Boden2. Person nimmt Flyer mit ins Fahrzeug
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Soziale Normen: Studie
Annahmen:1. Deskriptive Norm: Umweltverschmutzung
geringer in sauberer Umwelt als Kontrollgruppe
2. Injunktive Norm: Umweltverschmutzung geringer in beiden Umwelten als Kontrollgruppe
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Soziale Normen: Studie
Ergebnisse:
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Soziale Normen: Studie
Ergebnisse: Annahmen bestätigt Injunktive Normen wirken in jeder Situation
direktes Verhalten Deskriptive Normen wirken situations-spezifisch
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Soziale Normen: Studie
Kritik: Operationalisierung der deskriptiven und injunktive
Norm Injunktive Norm: Papierbeutel wird aufgehoben Deskriptive Norm: Papierbeutel wird weggeschmissen
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Absichtlicher sozialer Einfluss
Compliance Door-in-the-Face-Technik Foot-in-the-Door-Technik Lowballing
Gruppenpolarisierung Persuasive Argumente Sozialer Vergleich Selbstkategorisierung
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Compliance Einwilligen, Nachgeben Bezieht sich auf eine bestimmte Art von
Reaktion Bitte implizit oder explizit Zielperson erkennt den Druck
Möglichkeit zu reagieren
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
3 Hauptechniken der Compliance: Door-in-the-Face-Technik Foot-in-the-Door-Technik Ball-flach-halten-Technik (lowballing)
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Door-in-the-Face-Technik Reziproke Konzession Gestartet mit extremer Bitte Im Gespräch wird Ziel zurückgefahren
Ziel: Durch Entgegenkommen ein ähnlich reziprokes Entgegenkommen des Gebetenen zu
erreichenAnfängliche Ablehnung wird zu Akzeptanz
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Foot-in-the-Door-Technik Umgekehrte Strategie Kleiner Gefallen bei Zielperson Im Gespräch wird Bitte größer in
zusammenhängender Gunst
Ziel: Anfängliche Compliance nutzen, um Zielperson darauf festzulegen
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Konsistenz Zielperson, welche zustimmt, eine Anstecknadel
von XY zu tragen, wird den Wunsch verfolgen sich konsistent zu verhalten z.B. um für XY zu spenden
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Ball-flach-halten-Technik (lowballing) Auf wird mit einer vergleichsweise geringen Bitte
begonnen Auf Compliance folgt gegenüber dem anfänglichen
Einflussversuch eine kostspieligere und weniger vorteilhafte Variante der gleichen Bitte
Zielperson wird getäuscht Obwohl getäuscht empfindet die Zielperson eine
nicht eine eingelöste Verpflichtung gegenüber dem Bittsteller
Besonders effektiv, bei einzelnen Bittenden und wenn die Zielperson auf freien Willen
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Compliance)
Fazit Compliance beruht auf allg. Prinzipien wie Equity,
Reziprozität, und Selbstkonsistenz Weiteres Prinzip sind die wahrgenommen
Belohnungen und Kosten Bei geringen Kosten wird Bitte eher akzeptiert
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Tendenz, Entscheidungen zu treffen, welche extremer als der Durchschnitt der ursprünglichen Position der Gruppenmitglieder sind in die Richtung, welche bereits von der Gruppe
favorisiert wurde Individuelle Meinungen konvergieren zur
polarisierten Entscheidung Beispiel: Geschworenengericht
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
3 zentrale Erklärungen: Persuasive Argumente Sozialer Vergleich Selbstkategorisierung
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Persuasive Argumente: Durch das Maß der Diskussion lernen Individuen
voneinander Diskussion ermöglicht Austausch von Wissen,
Meinungen und Argumente bei gegensätzlicher Überzeugung der Mitglieder
3 Arten Pro-Contra-Einstellung Neuen intrinsischen Aspekt beinhalten Beweiskraft haben
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Sozialer Vergleich Normative Erklärung für Gruppenpolarisierung Gruppenmitglieder neigen dazu, sich mit anderen
zu vergleichen, sich selbst positiv zu sehen, sowie Zustimmt von den anderen zu erlangen
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Selbstkategorisierung Gruppenmitgliedschaft ist ausschlaggebend für
Gruppenpolarisierung Entsteht aus Tendenzen, die Ähnlichkeiten unter
den Mitglieder der eigenen Gruppe hervorheben Polarisierung nimmt in Bezug zu einer Fremdgruppe
zu Verschiebung auch ohne Diskussion zur eigenen
Gruppe
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Gruppennorm bei Selbstkategorisierung viel stärker Polarisierung als Ausdruck, zu dieser Norm sich hin
zu bewegen Individuen identifizieren sich mit der Gruppe,
gehen dann mit einer prototypischen Gruppenposition konform
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppenpolarisierung)
Vier wichtige Typen der Selbstkategorisierung: Polarisierung Inhalt der Diskussion Wahrnehmung Einstellungspolarisierung
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Absichtlicher sozialer Einfluss
Einflussnahme von Minderheiten & Mehrheiten Einfluss durch Mehrheiten Einfluss durch Minderheiten Konzepte zum Einfluss von Mehrheiten &
Minderheiten Gruppendenken
Ursachen und Wirkungen Theorie
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Mehrheiten und Minderheiten)
Was sind Umstände für Konformität?
Weshalb verhalten sich Menschen konform?
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Mehrheiten und Minderheiten)
Umstände für Konformität? Quantitatives Verhältnis von 1/3 optimal
ABER: Mitglieder der Gruppe müssen Unabhängigkeit suggerieren
Breiter Konsens innerhalb der Gruppe
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Mehrheiten und Minderheiten)
Starker Einfluss durch Kultur In kollektivistischen Kulturen höherer
Konformitätsdruck als in individualistischen
ABER: Konformitätsdruck nimm ab, wenn Breiter Konsens „bröckelt“ „soziale Unterstützung“ durch unabhängige valide
Darstellung der Realität vorhanden ist
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Mehrheiten und Minderheiten)
Weshalb verhalten sich Menschen konform? Normativer Einfluss Bedürfnis nach Akzeptanz
und Zugehörigkeit zur Gruppe
Informationeller Einfluss Bedürfnis danach im Recht zu liegen
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Minderheiten)
Wie ist es Minderheiten möglich Einfluss zu nehmen? Kein Besitz von Ressourcen, um Mehrheiten in
Abhängigkeit zu bringen ABER: ohne solch eine Einflussnahme keine
Innovationen, sozio-/kulturelle Entwicklung usw. möglich
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Minderheiten)
Konflikt Ein Abweichen der Minderheit führt zu
Konfliktsituation Generelle Tendenz zur Konfliktvermeidung
Konsistenz Erfolg, wenn von eigener Position nicht abgerückt
und an ihr festgehalten wird ABER: flexibler Verhandlungsstil erfolgreicher, als
rigider
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Konzepte von Mehrheit und Minderheit)
Minderheiten vollziehen Compliance, aber nicht Konversion
Mehrheiten werden Validierungsprozess durch Minderheiten unterzogen
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Konzepte von Mehrheit und Minderheit)
Verarbeitung von Botschaften (Argumenten) Maß von Verarbeitung abhängig von
Eloborationsniveau: Niedriges Niveau: schwache Verarbeitung findet stat Mittleres Niveau: lediglich die Botschaft der
Minderheit wird verarbeitet Hohes Niveau: beide Botschaften werden
genauestens verarbeitet
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Konzepte von Mehrheit und Minderheit)
Selbstkategorisierungstheorie Es kann zu einem sozialen Einfluss kommen,
wenn: Individuum nimmt wahr, dass seine Position von der
Quelle abweicht Individuum nimmt sich und die Quelle, als zur selben
Gruppe gehörend wahr Position der Quelle steht im Kontrast zur Fremdgruppe,
ist aber prototypisch für Eigengruppe
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppendenken)
Was sind die Ursachen und welche Auswirkungen gibt es?
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppendenken: Ursachen & Wirkungen)
Begünstigende Umstände: Hohe Kohäsion / stressbeladene Situation Strukturelle Schwächen / Mangel von Austausch Streben nach schneller Zielerreichung /
Erfolgsdruck
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppendenken: Ursachen & Wirkungen)
Folgen sind häufig: Mangelnde Qualität der Lösungen Alternativen werden nur unzureichend geprüft Fehlentscheidungen können der Fall sein
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppendenken: Theorie)
Schwierige Operationalisierung, viele Belege werden „post factum“ angeführt
Vielmehr deutet einiges auf geringere Bedeutung von Kohäsion hin
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Absichtlicher sozialer Einfluss(Gruppendenken: Theorie)
Alternativ: Komplexe Gruppencharakteristik bestehend aus
ihrer Struktur, ihren Entscheidungsmerkmalen und dem Kontext, in dem die Entscheidungsfindung stattfindet Eindruck moralisch & einstimmig im Recht zu sein Einfluss auf Entscheidungsfindung
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Exkurs: Sozialer Einfluss am Bsp. Jonestownmassacre (1978)
Das Jonestownmassacre als Paradebeispiel für Sozialen Einfluss
Gruppen werden Opfer der „mass persuasion“ (Massenüberredung)
durch einen charismatischen Anführer
Bild: Jim Jones
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Exkurs: Jonestownmassacre (1978) http://www.youtube.com/watch?v=hJtlRVbpNJw
(bis 2:10 min.)
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
1956 Gründung des „Peoples Temple“
Religionsgemeinschaft mit dem Glauben an eine utopische Gesellschaft ohne Rassismus, Geldgier, Hass und Gewalt
Lehre:
gegen prüde amerikanische Ideologie, Mischung aus Sozialismus und christlichem Erlösungsglauben
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Ansiedlung der Gemeinschaft von ca. 1000 Jones-Anhängern Jones im Urwald von Guyana
neu entstandene Siedlung hieß „Jonestown“ bzw. „gelobtes Land“
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Jonestown lag abgeschottet von der „schlechten“ amerikanischen Gesellschaft
Jones bot seinen Anhängern Unterkunft, Verpflegung und Sicherheit
Zwischenfazit: Der „Peoples Temple“ schien
also zunächst eine multikulturelle, offene Gemeinschaft zu sein.
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Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese friedliche Glaubensgemeinschaft in einen Massen(selbst)mord trieb bzw. treiben ließ?
Jim Jones -> zunehmende Paranoia -> Weltanschauung immer radikaler
Abschirmung von Außenwelt
Kontakt nach „außen“ ist Verboten.
Misshandlung und sexueller Missbrauch an Kindern u. Erwachsenen
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Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Bei Flucht wird bestraft oder ermordet
Jones hält täglich stundenlange Reden und verbreitet Angst vor der „äußeren kapitalistischen Welt“.
„Außenwelt“ sei Gefahr für Jonestown und bei Angriff sei der „letzte Ausweg“ der Tod
"White Nights“ = Massenselbstmord-Test
Jonestown wird in Mischung aus Größenwahn, Depression und Paranoia gestürzt
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Währenddessen in Kalifornien:
Angehörige schlagen Alarm und Nachrichten über Misshandlungen an Kindern und Erwachsenen vermehren sich
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Am 17. November 1978 reist Kongressabgeordneter Leo Ryan nach Guyana und die Ereignisse eskalieren…
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Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Jones verbreitet Panik: Angriff von Söldnern stünde bevor und Jonestown sei in existentieller
Gefahr
Bei Abreise des Kongressabgeordneten bitten ihn 16 Anhänger, sie mit nach Hause zu nehmen…
Jones‘ Wachen schießen auf das Flugzeug und töten einige Insassen
Exkurs: Jonestownmassacre (1978)
Aus Angst vor Bestrafung beschloss Jones, das Ende des „Peoples Temples“ selbst in die Hand zu nehmen.
Jones erklärte einen Tag später vor voller Versammlung:
„Wenn man uns nicht in Frieden leben lässt, so wollen wir jedenfalls in Frieden sterben. Der Tod ist nur der Übergang auf eine andere Ebene.“
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Exkurs: Jonestownmassacre (1978) Austeilung von Gift an alle
Zunächst alle Babys und Kinder ermordet, anschließend tranken die Erwachsenen das Gift
Fliehende wurden erschossen
Jones starb durch einen Kopfschuss.
Ob er Selbstmord beging, ist unbekannt.
Insgesamt kamen 909, darunter 276 Kinder, ums Leben.
http://www.youtube.com/watch?v=hJtlRVbpNJw
(ab 1:18:21 std.)
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Diskussion: Fragen und Erklärungsansätze
Leitfrage:
Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen?
Wie konnte es passieren, dass eine Religionsgemeinschaft, die sich zunächst für Jahre nicht wesentlich von der allgemeinen religiösen Szene in den USA abhob, in einem beispiellosen Blutbad enden konnte?
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 1. Warum identifizierten sich fast alle
Anhänger mit Jones‘ immer radikaler werdenden Ideologie?
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen?
1. Warum identifizierten sich fast alle Anhänger mit Jones‘ immer radikaler werdenden Ideologie?
Aus Angst ihr Leben zu verlieren Weil sie mit der „Herde“ (heard behavior) mitlaufen und denken,
der Glaube der Masse sei erstrebendwert und richtig Aus Angst aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen u. verachtet zu
werden Verhaltensuniformität, Konformität Pluralistische Ignoranz
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 2. Folgten sie Jones‘ Glauben aus Zwang,
einer Art „Gehirnwäsche“ oder aus eigener Überzeugung? Oder wurden sie zur eigenen Überzeugung gedrillt?
3. War es Massenmord oder Massenselbstmord?
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen?
2. Folgten sie Jones‘ Glauben aus Zwang, einer Art „Gehirnwäsche“ oder aus eigener Überzeugung? Oder wurden sie zur eigenen Überzeugung gedrillt?
Jones‘ psychische Störungen, seine Rede-, und Überzeugungskunst Isolierung, körperliche Bedrohung, Schlaf- und Essensentzug, psychische Erschöpfung:- das Schüren von Angst und Schuldgefühlen, die Erzwingung von
Verrat und Geständnissen, Erschütterung der Identität und Selbstverleugnung
3. War es Massenmord oder Massenselbstmord?
Überlebende berichten: "Sie haben uns einfach umgebracht." Zumindest bei den etwa 250 getöteten Babys, Kindern und
Jugendlichen handelt es sich sicher um Mord.
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen? 4. Revolutionärer Akt (laut Jones) oder pure
Einbildung?
5. Warum ist niemand eingeschritten?
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Diskussion: Warum kann sozialer Einfluss solche Dimensionen annehmen?
4. Revolutionärer Akt (laut Jones) oder pure Einbildung?
Ein Überlebender: "Das war keine Revolution, kein Akt der Selbstbestimmung, das war einfach nur ein völlig sinnloser Verlust."
5. Warum ist niemand eingeschritten?
Auf Jones‘ Frage hin, wer anderer Meinung sei, möge bitte sprechen, antwortete als Einzige Christine Miller.
Jones und Miller lieferten sich ein 20minütiges Wortgefecht, was auf Tonband noch heute existiert.
Miller unterlag Jones und hatte keine andere Wahl als sich ihrem Schicksal zu ergeben
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Diskussion: Allgemein zu Sozialem Einfluss 6. Wie kommt es zu Sozialem Einfluss?
7. Würdet ihr euch „mitreißen“ lassen oder Mut haben anderer Meinung zu sein und sie offen auszusprechen?