Medienforschung
Soziale Netze - wie verändern sie
unsere Gesellschaft
Studierende der U3L
am 1. Februar 2013 in Frankfurt am Main, Goethe-Universität
Beate Frees
Medienforschung
Ein Morgen nach dem Urlaub im Internet: Multikanal-
Kommunikation, bis der Kopf raucht..
Quelle: Spiegel online, 6.10.2009 – die knappste Ressource, die
erwachsenen Menschen in der westlichen Welt zur Verfügung steht, ist in
der Regel: Zeit
Und so weiter…
Ferienfotos über Flickr, Facebook oder Picasa
zeigen, parallel Chatten über die Schönheiten Mallorcas, dabei
auf YouTube-Videos verweisen und über das kleine Fenster
rechts unten im Browser-Eck noch schnell seinen 123 Twitter-
Followern mitteilen, dass man wohlbehalten zurück ist, kurz
noch mal googeln, wie dieses kleine Restaurant in Palma hieß..
um es dem Kollegen für seinen nächsten Urlaub zu empfehlen
- als Link, per E-Mail oder Facebook, ICQ, Twitter etc.,
nicht vergessen, bei del.icio.us oder Mister Wong ein
Lesezeichen dafür abzulegen
Medienforschung Quelle: Spiegel online, 6.10.2009 – die knappste Ressource, die
erwachsenen Menschen in der westlichen Welt zur Verfügung steht, ist in
der Regel: Zeit
… Sie sind gar nicht so? Willkommen im Mainstream
Ein Morgen nach dem Urlaub im Internet: Multikanal-
Kommunikation, bis der Kopf raucht..
… Sie sind gar nicht so? Willkommen im Mainstream
Medienforschung
79
36
30
26
18
15
12
11
10
7
83Suchmaschinen nutzen
senden und empfangen von E-Mails
Online-Communities nutzen
Videoportale
an Gesprächsforen, Newsgroups, Chats teilnehmen
Instant-Messaging
Apps auf PC / Mobilgeräten zur Internetnutzung
Musikdateien aus dem Internet
Videos / TV zeitversetzt
live im Internet Radio hören
live im Internet fernsehen
Mainstream: Gut ein Drittel (36%) der Onliner nutzt
regelmäßig Communitys
Quelle: ZDF Medienforschung; ARD/ZDF-Onlinestudie 2012,
Basis: Deutschsprachige Online-Nutzer ab 14 Jahre
Onliner ab 14 Jahre, mindestens wöchentlich genutzt, Angaben in %
(+5 PP)
(+/- 0 PP)
(-7 PP)
(+6 PP)
Medienforschung
Bei den 14-19-Jährigen sind es bereits 84 Prozent die
regelmäßig ihre Community aufsuchen
14-19-Jährige, mindestens wöchentlich genutzt, Angaben in %
83
79
36
30
26
18
15
12
11
10
7
96
73
84
80
68
44
40
47
28
7
8
Suchmaschinen nutzen
senden und empfangen von E-Mails
Online-Communities nutzen
Videoportale
an Gesprächsforen, Newsgroups, Chats teilnehmen
Instant-Messaging
Apps auf PC / Mobilgeräten zur Internetnutzung
Musikdateien aus dem Internet
Videos / TV zeitversetzt
live im Internet Radio hören
live im Internet fernsehen
Onliner ab 14 Jahren
Onliner 14-19 Jahre
(+8 PP bei 14-19J)
(- 5 PP bei 14-19J)
Quelle: ZDF Medienforschung; ARD/ZDF-Onlinestudie 2012,
Basis: Deutschsprachige Online-Nutzer ab 14 Jahre
(- 17 PP bei 14-19J)
(+4 PP bei 14-19J)
(- 5 PP bei 14-19J)
(+20 PP bei 14-19J)
Medienforschung
Bei den 14-19-Jährigen sind es bereits 84 Prozent die
regelmäßig ihre Community aufsuchen
14-19-Jährige, mindestens wöchentlich genutzt, Angaben in %
83
79
36
30
26
18
15
12
11
10
7
96
73
84
80
68
44
40
47
28
7
8
72
73
11
7
7
8
4
1
4
6
5
Suchmaschinen nutzen
senden und empfangen von E-Mails
Online-Communities nutzen
Videoportale
an Gesprächsforen, Newsgroups, Chats teilnehmen
Instant-Messaging
Apps auf PC / Mobilgeräten zur Internetnutzung
Musikdateien aus dem Internet
Videos / TV zeitversetzt
live im Internet Radio hören
live im Internet fernsehen
Onliner ab 14 JahrenOnliner 14-19 JahreOnliner 50+
Quelle: ZDF Medienforschung; ARD/ZDF-Onlinestudie 2012,
Basis: Deutschsprachige Online-Nutzer ab 14 Jahre
Medienforschung
Medienwelten und Nutzungsgewohnheiten im Umbruch
Communities: Nutzung und Nutzungsmotive
Informationsströme im Wandel
Medienforschung
Grundlagen Web 2.0/Social Web
Quelle: ©2012 Ossi Urchs, F.F.T. MedienAgentur
Links, Tags, Likes etc.
=> Soziale Netze
Medienforschung
Derzeit koexistieren Angebote der massenmedialen Welt (Sender und Empfänger) neben den
digitalen Angeboten (vernetzte Kommunikation). Nutzer verwenden Angebote beider Welten, die
jedoch zunehmend miteinander in Beziehung treten.
Quelle: PG Multimedia (ARD/ZDF); qualitative Ergänzungsstudie
zur ARD/ZDF-Onlinestudie 2012;
Informationsnachfrage und Informationssuche, result
Hybride Medienwelt im Umbruch
Medienforschung
„Beim Tatort twittere
ich gerne.“ (m, 45, A )
„Beim Fernsehen
habe ich fast immer
den Laptop auf dem
Schoß“ (w, 21, R)
„Auf Twitter folge ich
verschiedenen
Zeitungen. So
bekomme ich alle
News“ (m, 28, A)
„Wenn ich so
überlege.. Ich
habe schon eine
Menge Geräte.
Das klassische
Fernsehen, PC,
Ipad, iPhone. Aber
ich habe auch
noch ein Radio im
Bad.“
(m, 28, A)
„Im Auto mach ich
immer das Radio
an..“ .. „Abends haue
ich mich auf die
Couch und schaue
fern.“ ... „Bei der
Arbeit am Rechner
habe ich immer das
Webradio
eingeschaltet.“ ...
„Das Ipad finde ich im
Zug sehr praktisch..“
„Die Rheinzeitung
auf Twitter finde ich
cool.“ .. „Google
findet einfach
alles.“ ... „Die
Tagesschau darf
bei mir nicht
fehlen.“ .. „Bei
Wikipedia kriegt
man gute Info.“
Breites Spektrum an Mediennutzungsgewohnheiten und Markenpräferenzen. Teilweise werden Markenwerte
und Gewohnheiten aus der „alten Welt“ übernommen, teilweise haben sich neue Nutzungsstile und –muster
etabliert. Die Vielseitigkeit der Endgeräte und Angebote führt zu hoher Diversität in der Mediennutzung.
Quelle: PG Multimedia (ARD/ZDF); qualitative Ergänzungsstudie
zur ARD/ZDF-Onlinestudie 2012;
Informationsnachfrage und Informationssuche, result
Mögliche Perspektiven
Medienforschung
Alle Teilnehmer sind intensive und regelmäßige Internetnutzer (mind. zwei Std./tgl.). Darüber hinaus
informieren sie sich mindestens „häufig“ online zu „aktuellen Nachrichten “ und „Verbraucher und
Ratgeberinformationen“.
Typologie-Bildung auf Basis Webnutzung
Quelle: PG Multimedia (ARD/ZDF); qualitative Ergänzungsstudie
zur ARD/ZDF-Onlinestudie 2012;
Informationsnachfrage und Informationssuche, result
Digital Visitors“:
nutzen Social-Web-Angebote nicht oder eher passiv und sporadisch
„Digital Residents“:
nutzen täglich aktiv partizipierend Community-Angebote des Social Web (insbes. Facebook)
„Digitale Avantgarde“:
Nutzen neben privaten sozialen Freundesnetzwerken wie Facebook auch aktiv
informationsgetriebene Social-Media-Angebote wie Blogs und insbesondere Twitter.
Medienforschung
Das Internet bedeutet für fast alle Teilnehmer klar
Lean-Forward und wird nur vereinzelt Lean-Back
genutzt, beispielsweise für „verpasste Sendung“ in
der Mediathek.
Alle Teilnehmer nutzen das Internet aktiv bis sehr aktiv
als Wissenspool. Hier entdecken gerade Ältere die
vielfältigen Möglichkeiten des www und sind fasziniert.
Residents und Avantgarde kommunizieren auch
verstärkt, sei es, um Termine zu organisieren, sei es,
um Kontakt zu Freunden, Bekannten oder Familie zu
halten. Vielen nutzen es außerdem gerne zum
Spielen.
Vor allem die Avantgarde sieht das Internet als große
Inspirationsquelle, die allerdings auch mit
Anstrengung verbunden ist.
Da das Internet alle Medienangebote bündelt, ist es
für viele das „Leitmedium“. Es ist nicht mehr
wegzudenken.
„Zeitung, Radio, Fernsehen: Da bekomme ich überall immer
dieselben Informationen. Die kümmern sich um das
Weltgeschehen, aber was so am Rande passiert, kriege ich da
nicht. Dafür nutze ich dann gern das Internet, viel über Google.
Gestern wurde z.B. bei BBC darauf hingewiesen, dass in
England Bank Holiday war. Aber das beschreibt ja nicht, was für
ein Feiertag das ist. Da habe ich dann gegoogelt und bei
Wikipedia gesucht.“ (w, 65, V)
„Ich gehe gern ins
Casino, also im Internet.
Das ist für mich pure
Unterhaltung. Das ist so
ein bisschen Abschalten.
Es macht Spaß und ist
auch spannend.“ (w, 48,
V)
„Ich finde, dass das
Internet eine sehr große
Rolle spielt, weil man das
einfach so vielseitig nutzen
kann. Ich gehe da nicht nur
hin, um etwas zu
recherchieren, sondern
auch, um mich einfach mit
Freunden zu unterhalten,
Treffen auszumachen.“ (w,
21, R)
Quelle: PG Multimedia (ARD/ZDF); qualitative Ergänzungsstudie
zur ARD/ZDF-Onlinestudie 2012;
Informationsnachfrage und Informationssuche, result
Nutzungsgewohnheiten und Bedeutung des Internets
Medienforschung
Medienwelten und Nutzungsgewohnheiten im Umbruch
Communities: Nutzung und Nutzungsmotive
Informationsströme im Wandel
Medienforschung
täglich wöchentlich monatlich seltener nie
private Netzwerke u. Communities* 25 36 39 42 57
Videoportale (z.B. YouTube) 9 32 50 59 41
Wikipedia 6 30 56 73 28
berufliche Netzwerke u. Communitys* 2 4 6 8 92
Weblogs 0 1 3 6 93
Twitter 1 2 3 5 96
* Nutzer mit eigenem Profil
Ein Viertel nutzt täglich Communities – allerdings nutzen > 90%
weder Weblogs noch Twitter noch berufliche Communities
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, Basis: Deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahren
Nutzung von Web2.0-Angeboten, Angaben in Prozent, Nutzer ab 14 Jahren
Medienforschung
Tägliche Community-Nutzung deutlich überdurch-
schnittlich bei Jüngeren
25 25 25
72
53
28
9 72
0
20
40
60
80
100
Onlinenutzer
gesamt
weiblich männlich 14-19 J. 20-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J.
Mind. tägliche Nutzung von Online-Communitys, Angabe in Prozent
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, Basis: Online-Nutzer ab 14
Jahren in Deutschland
Aktiv:
überwiegend 14-29 Jahre,
mehr Frauen als Männer
+2 PP +4 PP
+15 PP
+5 PP
+6 PP
Medienforschung
Innerhalb der Community wird vor allem kommuniziert
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2011,
Quelle: JIM 2011, Basis: Nutzer Online-Communities, n=1.041
73
71
46
32
11
17
25
21
9
10
18
23
6
3
12
25
In einer Online-
Community chatten
Nachrichten an andere
verschicken
Bei anderen auf die
Pinnwand schreiben
Posten was man
gerade so macht
täglich/mehrmals pro Woche einmal pro Woche - alle 14 Tage einmal pro Monat - seltener
12-19-Jährige Onliner, Angaben in %
93
98
89
76
Medienforschung
42
36
27
23
13
10
6
3
1
54
49
55
50
76
68
45
70
18
Fotoalben ansehen
Videos ansehen
Audios anhören
Suche nach Informationen
Posten von Links und Informationen
Suche nach Kontakten, Bekannten
Suche nach tagesaktuellen Nachrichten, z.B. aus Politik und
Wirtschaft
Hochladen von eigenen Bildern
Hochladen von eigenen Videos täglich seltener
Darüber hinaus nutzen 14-19-Jährige v.a. audio-visuelle
Inhalte und Informationen in Communities
96
85
82
89
51
19
73
73
+14 PP
+19 PP
14-19-Jährige Onliner, Angaben in %
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2012, Basis: Online-Nutzer ab 14
Jahren in Deutschland
+11 PP
+12 PP
-7 PP
+8 PP
78 -8 PP
Medienforschung
Warum werden Communitys genutzt?
Zugehörigkeit &
Selbstdarstellung
Vernetzen & Kontakt halten
Private & themenbezogene
Informationsgewinnung
Medienforschung
Nutzungsmotive: Neben Wunsch nach Selbstdarstellung
sind Kontaktpflege und Info.gewinnung entscheidend
Zugehörigkeit &
Selbstdarstellung
„Sehen und gesehen werden“
Selbstdarstellung: Plattform, um sich selbst darzustellen, zugleich aber
auch zur virtuellen Gemeinschaft hinzuzugehören und ein
Gemeinschaftsfühl zu entwickeln
„Bei facebook wird Kommunikation zusammengeführt und das auf eine moderne Art und
Weise. Mir gefällt zu sehen, wer zum Beispiel meine Interessen teilt.“
„ Keep in touch“
Beziehungen: Man knüpft Kontakte sowohl mit sehr engen
Freunden als auch weiteren Bekannten, die man aus den Augen
verloren hat(te) und pflegt diese via Community (sozialer
Kontaktpunkt)
„Da waren Leute aus vielen verschiedenen Ländern mit denen ich im Kontakt
bleiben wollte. Dafür ist Facebook optimal.“
„Up-to-Date sein“
Informationen: Inhalte, die sowohl über Tätigkeiten, Meinungen & Einstellungen von
Personen Auskunft geben, als auch themenbezogene Informationen von Dritten – ein
wichtiger Punkt sind u.a. Benachrichtigungen zu Veranstaltungen
„Na das Beste ist, bei Freunden immer auf dem Laufenden zu sein.“
Vernetzen & Kontakt halten
Private & themenbezogene
Informationsgewinnung
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Medienforschung
Frage : „Wie wichtig sind Ihnen jeweils die folgenden Aspekte bei der Nutzung von <<genannte (wichtigste) Community>>?“
9
12
11
19
18
23
25
36
53
18
16
24
29
33
33
33
31
30
25
25
31
27
29
27
26
20
12
22
19
18
16
10
10
8
9
4
15
16
10
7
7
6
5
3
1
12
12
6
3
3
1
2
1
1Mit Freunden in Kontakt bleiben
Alte Freunde wiederfinden
Entspannen oder Zeit vertreiben
Zahlreiche Möglichkeiten nutzen (Posts, Fotos, Spiele,
Veranstaltungen etc.)
Mich über Themen informieren, die gerade in meinem
Freundeskreis wichtig sind bzw. dort diskutiert werden
In Echtzeit am Leben
meiner Freunde teilhaben
Mich zu meinen Interessen informieren (z.B. Hobbys,
politische Themen usw.)
Neue Leute kennenlernen
Dazugehören
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul Panelbefragung,
Basis: n=2.018; 14-19-J. n=459, alle, die bei mind. einer privaten
Community Mitglied sind und ihre Community/ Communities mind. einmal in
der Woche nutzen
83 Prozent ist die Kontaktpflege mit Freunden wichtig,
Informationsgewinnung für mehr als ein Drittel
14-19-Jährige Communitynutzer, Angaben in %
= sehr wichtig
= wichtig
= etwas wichtig
Medienforschung
Generell genießt die Community einen hohen Stellenwert
bei ihren Nutzern
Wenn ich meine Community nicht mehr nutzen könnte, würde sich das anfühlen wie ....
„… als hätte ich kein Handy mehr“
„… eine Vereinsamung“
„… in Watte gepackt, von der Außenwelt abgeschlossen sein“
„… ein geschlossenes Fenster zur Welt“
„… ein Leben ohne sich bemerkbar zu machen“
„… als wäre man ausgeschlossen“
= (Sozialer) Kontaktpunkt
„… wenn einem die schnelle Einsicht in viele Informationen entzogen wird“
„… nicht informiert zu sein über die Geschehnisse im Freundeskreis“ = Informationsgewinnung
„… eine Frau ohne Handtasche“
„… Irritation, es fehlt was“
„… in der Wüste ohne Wasser“
„… ein kleines Luftloch“
= Das besondere Etwas bei
der Internetnutzung
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Hoher Stellenwert der Communities bei Nutzern: Sie „versüßen“ den Online-Alltag
und werden insbesondere von „Heavy-Usern„ als unverzichtbares Kommunikations-
und Informationstool im privaten Bereich gesehen!
Medienforschung
Nutzer sind innerhalb ihres Community-Kosmos eher
vorsichtig gegenüber der Preisgabe persönlicher Daten
User haben diffuse Befürchtungen bezüglich ihrer Privatsphäre…
…und ergreifen daher bestimmte Schutzmechanismen
Eigene Daten unvollständig oder falsch
Abgewandelter Name
Unkenntliches Foto
Kaum Angabe von Adresse und
Telefonnummer
Strikte Einstellungen zur Privatsphäre
Statusmeldungen und Fotos sind nur
Freunden zugänglich
Selbstzensur in bestimmten Bereichen
Keine Aussagen zu „heiklen“ politischen oder
gesellschaftlichen Themen
„Ich würde in News niemals etwas über Muslime
posten, dann liest das vielleicht jemand, der radikal
eingestellt ist.“
Keine Spaßfotos hochladen
Starke Konzentration auf nicht-öffentliche
Kommunikation
„Ich schreibe lieber persönlich mit Leuten, als das
ich das für alle öffentlich stelle.“
Einsehen von (zu) privaten Daten durch
„unbefugte“ Dritte erzeugt Unwohlsein
(„gläserner Mensch“)
„Ich kann ja leider bei Facebook nur
bestimmte Sachen blockieren. Ich habe da
immer ein Unbehagen, denn ich stelle schon
gerne Fotos ein.“
Angst, dass Bilder und Aussagen gegen
einen verwendet werden können
„Es machen vielleicht Menschen von einem
im Club ein Foto und stellen es online und
Facebook findet es und postet es.“
Abgreifen von Daten z.B. zu
Werbezwecken
„Vielleicht bald reine Werbeplattform, wenn
die hinter meinem Rücken Infos weiter
geben.“
Stalking durch Fremde
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Medienforschung
Facebook das mit Abstand meist genutzte Social Network
– gefolgt von studiVZ und meinVZ bei Jüngeren
78
45
26
17
16
15
14
13
12
7
8
75
17
15
24
30
11
15
14
9
8
24Ich habe bei keiner dieser
Communities ein Profil.
Frage S2: „Bei welchen der folgenden
Online-Communities haben Sie ein
persönliches Profil?“
14-19-Jährige
Onliner
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul Panelbefragung,
Basis: n=2.343/ n=2.135, alle, die bei mind. einer privaten Community
Mitglied/ 14-19-J. n=530 , Mehrfachnennung möglich
Medienforschung
Subjektiv wichtigste Community mit Abstand Facebook,
bei 20+ etwas größere Affinität zu StayFriends und wkw
80
7
6
2
2
1
1
0
0
0
76
2
3
4
6
2
7
0
0
0
Frage S2: „Welche der von Ihnen
genutzten privaten Communities ist für
Sie zurzeit die wichtigste?“
14-19-Jährige
Onliner
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul Panelbefragung,
Basis: n=2.343/ n=2.135, alle, die bei mind. einer privaten Community
Mitglied sind und ihre Community/ Communities mind. einmal in der
Woche nutzen / 14-19-J. n=530
Medienforschung
Zeitverlauf
Im Laufe des persönlichen Lifecycle verlagert sich die
Community-Nutzung zunehmend auf Facebook
„Bei StudiVZ hatte ich auch mal einen
Account, aber das hat mir irgendwann
nicht mehr zugesagt. Da hatte ich nur
noch wenige, aktuelle Freunde, eher so
‚Überbleibsel‘, mit denen man nicht
wirklich Kontakt braucht.“
„Bei Facebook habe ich mich
eigentlich nur aus Gruppenzwang
angemeldet, um bei Einladungen
und Planungen im Freundeskreis
nichts zu verpassen.“
„Um mich dort
anzumelden, hat
Google+ noch viel
zu wenig Mit-
glieder.“
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Aus Gruppenzwang innerhalb der „Peer Groups“ wandern die meisten Nutzer zu
Facebook Google+ wird für die Zukunft als relevant erachtet, hat aber noch keine
wirkliche Mitgliederbasis, die einen Wechsel rechtfertigen würde.
Vereinzelt hält man an den VZ-Netzwerken, StayFriends und WkW fest, weil man die
eigenen Daten bei Facebook nicht als ausreichend geschützt ansieht.
Medienforschung
Facebook steht für Vielseitigkeit: Erscheint in Bezug auf
Mitglieder, Themen und Lebensbereiche am umfassendsten
Der globale Generalist:
Umfassende Community, die fast alle Lebensbereiche, Personen- und
Altersgruppen anspricht
Vor allem Jüngere heben internationalen Charakter der Community positiv
hervor
„Facebook bringt einfach alles zusammen und man kann ganz einfach
sehen, was andere tun.“
„Bei Facebook ist eigentlich jeder: die Familie, alle Freunde.“
Der Spezialist für bestimmte Zielgruppen:
Community mit klarem Fokus auf Schülern und Studenten, die als
Vorläufer von Facebook gesehen wird und zunehmend an Relevanz verliert
„StudiVZ ist nicht mehr relevant, das Studium ist vorüber, man ist jetzt
zu erwachsen.“_
Der Regionale:
Community mit eher regionalem Fokus und früher oftmals Alternative für
Ältere zu VZ-Netzwerken
„WkW ist ein kleiner wirklicher Freundeskreis, da kann man sich in
kleinen Gruppen zusammenfassen, das ist familiärer.“
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Medienforschung
68
36
17
4
4
3
2
2
1
Ich habe von Freunden/ Bekannten von der
Community gehört.
Ich habe von Freunden/ Bekannten eine
Einladung zur Community geschickt bekommen.
Ich habe in den Medien von der Community
gehört.
Ich habe gezielt nach dem Internetangebot der
Community gesucht.
Ich bin durch Zufall auf die Community gelangt.
Ich bin einem Hinweis auf einer anderen Website
gefolgt.
Ich wurde von einer Suchmaschine auf die
Community-Seite weitergeleitet.
Sonstiges, und zwar
Weiß nicht
„Die meisten meiner Freunde sind von Mein VZ zu
Facebook gewechselt. Da ist man dann einfach mal
gefolgt um zu testen, was daran besser sein soll.“
Der Erstkontakt zu einer Community erfolgt zumeist
über die eigenen Peer Groups
14-19-Jährige Communitynutzer, Angaben in %
Frage 3: „Wie sind Sie
ursprünglich auf <<genannte
(wichtigste) Community>>
aufmerksam geworden?“
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul Panelbefragung,
Basis: n=2.343/ n=2.018, alle, die bei mind. einer privaten Community
Mitglied sind und ihre Community/ Communities mind. einmal in der
Woche nutzen
Medienforschung
Tagesbegleiter Community: Orientierung am morgen,
anschließend vor allem eskapistische Motive
Co
mm
un
ity-N
utz
un
gsin
tensität
Punktueller Lückenfüller Gemütliche Oase Ritualisierter Start
„Morgens lese ich dann schnell kurz
mal, wer etwas gepostet hat, checke
die Lage, aber darauf reagiere ich
nicht weiter.“
„Wenn ich zu Hause ankomme, dann
öffnet sich MSN automatisch, parallel
dazu FACEBOOK, manchmal schaue ich
im Hintergrund TV am PC, dann gucke
ich ob jemand etwas kommentiert hat.“
Entspanntes Ankommen im Tag (Ankerpunkt am Morgen)
Eher passiv-rezipierend: Kurzes „Checken“ von Neuigkeiten und Stöbern, um sich zu informieren und unterhalten zu lassen
Überbrücken von Langeweile oder Leerlauf (Zeitvertreib) z.B. in Bus, Bahn oder an der Uni
Kurzeitige (Alltags-)Pausen (Eskapismus)
Eher passiv-rezipierend Update zwischendurch
Kurze Nutzungsfenster
„Manchmal lege ich schon beim
Bahnfahren los auf dem
Nachhauseweg, …Smartphone. Das
ist so aus Langeweile, ich kann da
nicht viel machen. Da gucke ich schon
einmal auf die Statusmeldungen der
Freunde.“
Tagesverlauf
Quelle: ZDF-Communitystudie 2011 mit Phydon, Modul qualitative
Tiefeninterviews bei 14-59-Jährigen, n=24
Entschleunigung und Eskapismus („Cocooning“) zum Ausklang nach vollbrachtem Tagwerk
Sowohl passive Nutzung durch Stöbern (man genießt es, sich zu verlieren) aber auch aktiver Austausch mit Freunden – oftmals parallele Nutzung zu Fernsehen und als Telefonersatz
Nutzung häufig am längsten und intensivsten!
Medienforschung
Medienwelten und Nutzungsgewohnheiten im Umbruch
Communities: Nutzung und Nutzungsmotive
Informationsströme im Wandel