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Psychische Gesundheit und ArbeitsplatzBad Tölzer Gesundheitskongress
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"Psychische Gesundheit"
… was ist das?
Definition der WHO:
Gesundheit ist der Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.
Psychische Gesundheit kann verstanden werden als ein Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.
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Die magischen Tricks der Psychologen…
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5 x 5 Wirkungsmodell
Quelle: BARMER-Gesundheitsreport 2009
Führung
Mitarbeiter
Arbeitsaufgaben / -bedingungen
Beanspruchung und Erleben
Leistung Gesundheit
Unternehmens-, Führungs-, Gesundheitskultur
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Wie kommt es zu psychischen Problemen bei der Arbeit?
Arbeitsbezogene Ursachen
Die eine oder andere Seite kann (stark) überwiegen. Es geht nicht um Schuldzuweisung, sondern um Problemlösung!
Personenbezogene Ursachen
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Spezialwissen zu psychischen Erkrankungen
… ist nicht nötig!
Aber Sie sollten wissen:
� Psychische Belastungen/Erkrankungen führen oft zu Isolation� Unterstützende Maßnahmen werden meist zu spät wahrgenommen� Kommunikation daher besonders wichtig� Bei guter Integration wertvolle Beiträge durch Betroffene möglich� Vielfältige und komplexe Ursachen� Sie können niemanden durch ein Gespräch in eine psychische
Erkrankung treiben� Prinzip der Selbstverantwortung auch für psychisch erkrankte Mitarbeiter
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Allzu eifrig
Ein Mensch sagt - und ist stolz darauf -er geh´ in seinen Pflichten auf.
Bald aber, nicht mehr ganz so munter,geht er in seinen Pflichten unter.
(Eugen Roth)
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Was ist Stress?
� Stress = wichtige psychische und physische Reaktion zur Bewältigung besonderer Anforderungen
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Geht es vor allem darum …
Stress und Belastungen zu reduzieren?
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Was „stresst“ und was nicht?
� Stress als „Fehlen von Kontrolle“ (Spitzer, 2012)
� Gute Gemeinschaft ist der beste Puffer gegen Stress! (Eisenberger et al., 2003)
� Wer öfters lächelt, lebt länger!(Abel & Kruger, 2010)
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Wann ist Stress schädlich?
� Wenn er häufig auftritt und kein körperlicher oder mentaler Ausgleich erfolgt
� Stress als Dauerzustand
� Puls und Blutdruck steigen� Herzbeschwerden � Immunsystem wird geschwächt� Angstzustände� Schlafstörungen � Depression
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Effort-Reward-Modell, Siegrist
Aufwand
Belohnung
Extrinsisch:Anforderungen, VerpflichtungenIntrinsisch:Überengagement, Aufopferungsneigung� „Energieverlust“
Lohn, Gehalt, Anerkennung, Aufstiegschancen, ArbeitsplatzsicherheitSinn� „Energiegewinn“
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Was ist Resilienz ?
Resilienz steht für „psychische Widerstandsfähigkeit“,
also die Fähigkeit
� Krisen zu meistern
� sich von den Rückschlägen des Lebens zu erholen
� aus Versagenserfahrungen zu lernen
� mit Herausforderungen zu wachsen
� Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeit zu haben, Stressoren und Schwierigkeiten des Lebens meistern zu können
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Welche der folgenden Aussagen ist wahr?
Resiliente Menschen
a) finden fast immer alles positiv und sie sind gut drauf.
b) wissen, wie sie Dinge aus eigener Kraft hinkriegen können.
c) geben fast nie auf.
d) tendieren dazu, Perfektionisten zu sein.
Quelle: Adaptiert von Positive Matters (2012)
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Lösen wir es auf….
Resiliente Menschen
a) finden fast immer alles positiv und sie sind gut drauf.
b) wissen, wie sie Dinge aus eigener Kraft hinkriegen können.
c) geben fast nie auf.
d) tendieren dazu, Perfektionisten zu sein.
Quelle: Adaptiert von Positive Matters (2012)
b) wissen, wie sie sich Hilfe holen können.
c) wissen, wann es Zeit ist loszulassen.
d) können „gut“ „gut genug“ sein lassen.
a) haben die gleichen Emotionen wie nicht-resiliente Menschen.
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Spiritualität
Soziale Beziehungen
Kognitionen
Emotionen
5 Resilienz Komponenten
Körper
Quelle: Adaptiert von Positive Matters (2012)
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Konstruktiver Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitern
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Gesundheitsförderliche Führungswerkzeuge
� Teamentwicklung� Informieren � Delegieren � Anerkennen � Feedback� Kritik� Sanktionen� Konfliktgespräche
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Alles schön und gut…
… aber wie gehe ich jetzt mit psychisch belasteten oder sogar erkrankten Mitarbeitern um?
H-I-L-F-E Konzept
Kooperationsprojekts des BKK Bundesverbands mit der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie (BApK eV)
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H-I-L-F-E Konzept
H insehenI nitiative ergreifenL eitungsfunktion wahrnehmenF ührungsverantwortung „Fördern & Fordern“E xperten hinzuziehen
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Frauenstress MännerstressZeigen andere Verhaltensweisen
� Gereiztheit
� Ärger
� Schlafstörungen
Sterben häufiger an stressbezogenen Krankheiten
Spüren eher körperliche Symptome, fühlen sich
� nervös
� energielos
� dem Weinen nahe
Suchen öfters Behandlung auf
Zeigen mehr durch Stress verursachte Störungen
Quelle: Monitor on Psychology 2006
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Frühwarnzeichen
� Es macht mir nicht mehr den gewohnten Spaß, zur Arbeit zu gehen.
� Ich stelle mir immer öfter die Sinnfrage: „Wozu tue ich mir das eigentlich an?“
� Über Erfolge freue ich mich immer seltener, gleichzeitig denke ich immer häufiger an meine Misserfolge.
� Das Abschalten nach der Arbeit gelingt mir nicht mehr.
� Ich habe schon lange keine Zeit und Muße mehr für Hobbys und andere Aktivitäten. Nach Wochenenden oder Kurzurlauben bin ich nicht spürbar entspannter.
� Das Ein- oder Durchschlafen gelingt mir nicht mehr.
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Frühwarnzeichen
� Ungelöste Probleme und Sorgen lassen mir keine Ruhe.
� Planen fällt mir zunehmend schwerer.
� Der Elan ist weg und ich will oft „Nur noch Ruhe!“
� Gesellige Anlässe strengen mich so an, dass ich nach Möglichkeit nicht hingehe.
� Private Auseinandersetzungen häufen sich.
� In Momenten nachlassender Anforderung grüble ich immer mehr, meist ohne Ergebnis.
� Lachen ist für mich ein Fremdwort geworden.
� Meinen Zustand vor der Umwelt zu verbergen, kostet mehr und mehr Energie.
Quelle: Techniker Krankenkasse (2012)
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Was kann ich von außen „beobachten“?
Veränderungen!
- Leistung
- Verhalten- Emotionalität- Aussehen etc.
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Vier-Augen-Gesprächmöglichst
früh anbieten
Veränderungenan konkreten
Beispielenbeschreiben
Ggf. weiteresGesprächvereinbaren(in 2-4 Wochen)
Bereitschaft zurUnterstützung signalisieren,Angebote machen
Vermeiden Sie:Interpretationen, Verallgemeinerungen Beurteilungen, Vorwürfe und psychiatrische Begriffe
Stufe 1 – Hinsehen
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Betroffenen erneut auf
Veränderung ansprechen
Motivieren,betriebliche Helfer zu kontaktieren
Lösungsmöglichkeitenbesprechen
Private und betriebliche Ressourcen ermitteln
� was und wer kann unterstützen? � was hat früher schon geholfen? � wer darf mit einbezogen werden?
…wenn sich keine Änderung abzeichnet
Stufe 2 – Initiative ergreifen
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Stufe 3 – Leitungsfunktion wahrnehmen
Konkrete Arbeitsziele vereinbaren
Erwartungen formulieren
Selbstverantwortung des Mitarbeiters für die Erhaltung seiner Gesundheit
+Hilfsangebot seitens des Betriebs
…wenn sich weiterhin keine Änderung abzeichnet
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Fördern Fordern
Gesunde Balance zwischenÜber- und Unterforderung
Geduld, Verständnis, Fürsorge undFlexibilitätentgegenbringen
Festhalten an Leistungsanforderungenjedoch angepasst an momentane Leistungsfähigkeit
Dokumentation der Vereinbarungen und ggf. der beobachteten Veränderungen (bei V.a. psychische Erkrankung)
Stufe 4 – Führungsverantwortung
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TelefonischerBeratungs-
service
Betriebsärzte
BetrieblicheSozialberatung
Integrations-team &
Integrations-fachdienst
BetriebsinterneArbeitskreise
Externe Helfer
Verhinderung einer Eskalation
Stufe 5 – Experten hinzuziehen
- SozialpsychiatrischeDienste (SpDi)
- Beratungsstellen
- Selbsthilfegruppen
- Fachärzte
- Notärzte (Krise)
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„verhandeln statt behandeln“
� Alle Beteiligten betrachten die Angelegenheit aus ihrer jeweiligen Perspektive
� Aspekte ergeben erst zusammen eine Gesamtsicht
� Durch einen lösungsorientierten Austausch steigt die Chance auf eine Stabilisierung und Verbesserung der Gesamtsituation
Die Akzeptanz einer Lösung hängt nicht nur von der Qualität des Ergebnisses ab,
sondern auch davon, auf welchem Weg dieses gefunden wurde (Lösungsprozess )
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Und…
� Es gibt im Umgang mit Menschen keine allgemein gültigen Rezepte!
� Psychisch kranke Menschen brauchen alles, was andere Menschen auch brauchen – nur noch dringender!
Es geht also v.a. um einen wertschätzenden Umgang
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Praxisbeispiele
Betriebsrat, der einen psychisch belasteten
Mitarbeiter besser integrieren möchte
Mitarbeiter, der aufgrund einer
Doppelbelastung unter Burnout-Symptomen
leidet
Führungskraft, die Probleme mit einem psychisch belasteten
Mitarbeiter hat
Führungskraft, die sich schlecht abgrenzen
kann und daher Familie und Privatleben vernachlässigt
Psychisch erkrankter Mitarbeiter mit
suizidalen Gedanken
Mitarbeiter mit eskalierendem
Partnerschaftskonflikt
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Das bieten wir…
Weitervermittlung & Koordination
FührungskräfteCoaching
Beratung bei persönlichen Problemen
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Weitervermittlung
in ambulante und stationäre Netzwerkstrukturen möglich
� Adressen von über 3000 bestehenden Angeboten
� Kliniken
� Praxen und Institutsambulanzen
� Regionale Beratungsstellen
� Selbsthilfegruppen
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Kooperationspartner
stationär
ambulant
Panorama Fachkliniken, Scheidegg
Medical Park Chiemseeblick, Bernau-Felden
Max-Planck-Institut für Psychiatrie mit Institutsambulanz,München
Bezirkskrankenhaus Schloss Werneck mit Institutsambulanzen,Werneck, Schweinfurt
Bezirkskrankenhaus Lohr mit Institutsambulanzen,Lohr, Aschaffenburg
Fachklinik St. Lukas, Bad Griesbach
Bezirksklinikum Ansbach mit Institutsambulanzen, Ansbach, Weißenburg
Schön-Klinik,Bad Staffelstein
Abteilung für psychosomatische Medizin des UKR, Donaustauf
Psychosomatische Hochschulambulanz des UKR, Regensburg
Kaiser Trajan Klinik, Bad Gögging
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Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitMira VierowAbteilung Tarif/KollektiveArbeitsbedingungen/Arbeitswissenschaft
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