Kultur
Ein ReiseverführerBismarck’s LandEin ReiseverführerBismarck’s Land
Weitere Informationen zu Otto von Bismarck unter www.bismarck-stiftung.de
Ahnenreihe Die Bismarck’s in der Altmark
Georg Achatz (1708-1765)Linie Krevese (im Besitz
von 1562 bis 1813)
Hans Christoph (1704-1773)Linie Döbbelin
(im Besitz seit 1344)
Levin Friedrich (1703-1774)Linie Briest/Welle (1345-1945
und neu seit 1997)
Christoph Georg von Bismarck (1667-1730)Jüngere Linie Krevese, kurfürst-lich brandenburgischer Landrat und Direktor der Altmark, hatte
drei Söhne, die die jüngeren Linien auf Briest, Döbbelin
und Krevese begründeten, gibt 1725 dem Herrenhaus Krevese
seine heutige Grundform.
Pantaleon II. von Bismarck (1539-1604)Stammvater der älteren Linie Krevese
Abraham (1544-1598) von Bismarckwurde wegen Grenzstreitigkeiten
Krevese/Krumke vom Gutsnachbarn Daniel von Reedern aus dem Hinterhalt
(„boslich“) erschossen.
Friedrich I. von Bismarck (1513-1589) ,Stammvater aller heute lebenden Bismarck’s
Permutator (Vertauscher), führte 1562 die Tauschverhandlungen Burgstall gegen Krevese und Schönhausen mit Kurprinz
Johann Georg von Brandenburg, liegt in Krevese begraben.
Nicolaus (1307-1377)von BismarckStendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr
Herbordus (ca. 1200-1280)de Bismarck Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562,
Schultheiß zu Stendal
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck
Erster Deutscher Reichskanzler 1871 (1815 Schönhausen – 1898 Friedrichsruh)
Karl Wilhelm Ferdinand (1771-1845)Ottos Vater, Rittmeister, Erbherr auf Schön- hausen, Besitzer der pommerschen Güter
August Friedrich I. (1695-1742) Oberst, Erbherr der pommerschen Güter
Augustus II. (1666-1732)Landrat der Altmark, Erwerber der
pommerschen Güter, baut 1700 das Herrenhaus Schönhausen I
Augustus I. (1611-1670)kurbrandenburgischer Hauptmann
Valentin I. (1580-1620)Erbherr auf Schönhausen
und dem halben Besitz Briest
Ludolf IV. (1541-1590)Stammvater des Hauses Schönhausen, begründet nach Jobst und Georgs Tod
die Linie Schönhausen.
Schönhausen Briest Döbbelin Krevese Welle
1
Den Blick ins Weite. Hat er ihn von hier mitgebracht? Aus seiner Heimat? Aus der Altmark? Und den Blick fürs Wesentliche, fürs Große? Den Sinn für die
Feinheiten der Sprache, den man ihm nachsagt? Einmal saß er neben der Frau des ungarischen Gesandten, die sich bei ihm über die vielen Wörter beschwerte,
die im Deutschen von ähnlicher oder gleicher Bedeutung seien. Als Beispiel nannte sie schlagen und hauen. Oh, da hatte sie aber einen begeisterten Erklärer
gefunden: „Sehen Sie, diese prachtvolle Standuhr schlägt die Stunden, aber sie haut sie nicht!“ So der „Eiserne Kanzler“. Die Dame führt ein weiteres Beispiel
an: „Gesandt und geschickt!“ Bismarck kontert, auch hier könne er nicht zustimmen, denn ihr Mann sei ja Gesandter, freilich kein geschickter.
Die Bismarck’s. Von hier kommen sie also. Seit vielen Generationen sitzt die weitverzweigte Familie in der Altmark, der Wiege Preußens. Mit Blick auf seine
Herkunft bezeichnete sich der „Eiserne Kanzler“ gern als „Urpreuße“. Die Schlösser und Gutshäuser der Familie sind auch heute, wie seit jeher, Treffpunkte
gesellschaftlichen Lebens. Freilich, da gälte es, noch eine alte Frage zu klären: Es gibt in der Altmark ja nicht nur die Familie von Bismarck, sondern auch den
Ort Bismark. Wer hat sich nun nach wem benannt? Eine spannende Frage – und wie das in der Geschichte so ist: Sie ist nicht zu beantworten. Bismark als Ort
hält natürlich dafür, dass hier die Wurzeln des Geschlechts derer von Bismarck liegen („Deutschlands größter Sohn kommt von hier!“). Die Historiker sind da
vorsichtiger und halten sich eher bedeckt. Wir raten: Fahren Sie hin, prüfen Sie die Möglichkeiten - und wenn es Ihnen gefällt, verankern Sie die Bismarck’s in
Bismark. Nur: Vergessen Sie uns dabei die anderen Bismarck Orte nicht! Denn: Wer preußische und deutsche Geschichte hautnah am Original-Standort
erleben will, begibt sich auf die „Bismarck Route“. Gesichert ist: 1270 beginnt die altmärkische Geschichte der Familie in der Hansestadt Stendal. Der Dom St.
Nicolai, die Marienkirche, die zwei großartigen Stadttore erinnern hier noch an Macht und Einfluss der Familie. Die „Bismarck Route“ führt quer durch die
Altmark, lässt immer wieder staunen, wie eine Familie auf so imposante Weise einen Landstrich prägen kann. Da sind die Schlösser und Herrenhäuser zu
bestaunen, der zum touristischen Netzwerk „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehörende Park von Briest, das Schönhausener Bismarck
Museum. Mit dem „Reiseverführer“ legen wir Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine Broschüre vor, die Sie auf Ihrem Weg auf den Spuren des ersten
deutschen Kanzlers begleiten und mit den notwendigen Erstinformationen ausstatten will.
The first Chancellor of Germany, Otto von Bismarck, was born in a small place called Schönhausen (Elbe), in the Altmark. The Altmark is known as the
“cradle of Prussia”. If you want to experience Prussian and German history in an authentic location, this is the place to come to. There is evidence of the
von Bismarck family living in the Hanseatic town of Stendal and the surrounding area dating as far back as 1270. With the “Bismarck Breviary”, you are
provided with a brochure that will accompany you on the trail of the former German Chancellor and provide you with all of the information you need to
understand the origins of European and world history's most influential figures.
Willkommen
Welcome
an Deutschlands preußischer Wiege
to the cradle of Prussian culture in Germany
Weitere Informationen zu Otto von Bismarck unter www.bismarck-stiftung.de
Ahnenreihe Die Bismarck’s in der Altmark
Georg Achatz (1708-1765)Linie Krevese (im Besitz
von 1562 bis 1813)
Hans Christoph (1704-1773)Linie Döbbelin
(im Besitz seit 1344)
Levin Friedrich (1703-1774)Linie Briest/Welle (1345-1945
und neu seit 1997)
Christoph Georg von Bismarck (1667-1730)Jüngere Linie Krevese, kurfürst-lich brandenburgischer Landrat und Direktor der Altmark, hatte
drei Söhne, die die jüngeren Linien auf Briest, Döbbelin
und Krevese begründeten, gibt 1725 dem Herrenhaus Krevese
seine heutige Grundform.
Pantaleon II. von Bismarck (1539-1604)Stammvater der älteren Linie Krevese
Abraham (1544-1598) von Bismarckwurde wegen Grenzstreitigkeiten
Krevese/Krumke vom Gutsnachbarn Daniel von Reedern aus dem Hinterhalt
(„boslich“) erschossen.
Friedrich I. von Bismarck (1513-1589) ,Stammvater aller heute lebenden Bismarck’s
Permutator (Vertauscher), führte 1562 die Tauschverhandlungen Burgstall gegen Krevese und Schönhausen mit Kurprinz
Johann Georg von Brandenburg, liegt in Krevese begraben.
Nicolaus (1307-1377)von BismarckStendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr
Herbordus (ca. 1200-1280)de Bismarck Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562,
Schultheiß zu Stendal
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck
Erster Deutscher Reichskanzler 1871 (1815 Schönhausen – 1898 Friedrichsruh)
Karl Wilhelm Ferdinand (1771-1845)Ottos Vater, Rittmeister, Erbherr auf Schön- hausen, Besitzer der pommerschen Güter
August Friedrich I. (1695-1742) Oberst, Erbherr der pommerschen Güter
Augustus II. (1666-1732)Landrat der Altmark, Erwerber der
pommerschen Güter, baut 1700 das Herrenhaus Schönhausen I
Augustus I. (1611-1670)kurbrandenburgischer Hauptmann
Valentin I. (1580-1620)Erbherr auf Schönhausen
und dem halben Besitz Briest
Ludolf IV. (1541-1590)Stammvater des Hauses Schönhausen, begründet nach Jobst und Georgs Tod
die Linie Schönhausen.
Schönhausen Briest Döbbelin Krevese Welle
1
Den Blick ins Weite. Hat er ihn von hier mitgebracht? Aus seiner Heimat? Aus der Altmark? Und den Blick fürs Wesentliche, fürs Große? Den Sinn für die
Feinheiten der Sprache, den man ihm nachsagt? Einmal saß er neben der Frau des ungarischen Gesandten, die sich bei ihm über die vielen Wörter beschwerte,
die im Deutschen von ähnlicher oder gleicher Bedeutung seien. Als Beispiel nannte sie schlagen und hauen. Oh, da hatte sie aber einen begeisterten Erklärer
gefunden: „Sehen Sie, diese prachtvolle Standuhr schlägt die Stunden, aber sie haut sie nicht!“ So der „Eiserne Kanzler“. Die Dame führt ein weiteres Beispiel
an: „Gesandt und geschickt!“ Bismarck kontert, auch hier könne er nicht zustimmen, denn ihr Mann sei ja Gesandter, freilich kein geschickter.
Die Bismarck’s. Von hier kommen sie also. Seit vielen Generationen sitzt die weitverzweigte Familie in der Altmark, der Wiege Preußens. Mit Blick auf seine
Herkunft bezeichnete sich der „Eiserne Kanzler“ gern als „Urpreuße“. Die Schlösser und Gutshäuser der Familie sind auch heute, wie seit jeher, Treffpunkte
gesellschaftlichen Lebens. Freilich, da gälte es, noch eine alte Frage zu klären: Es gibt in der Altmark ja nicht nur die Familie von Bismarck, sondern auch den
Ort Bismark. Wer hat sich nun nach wem benannt? Eine spannende Frage – und wie das in der Geschichte so ist: Sie ist nicht zu beantworten. Bismark als Ort
hält natürlich dafür, dass hier die Wurzeln des Geschlechts derer von Bismarck liegen („Deutschlands größter Sohn kommt von hier!“). Die Historiker sind da
vorsichtiger und halten sich eher bedeckt. Wir raten: Fahren Sie hin, prüfen Sie die Möglichkeiten - und wenn es Ihnen gefällt, verankern Sie die Bismarck’s in
Bismark. Nur: Vergessen Sie uns dabei die anderen Bismarck Orte nicht! Denn: Wer preußische und deutsche Geschichte hautnah am Original-Standort
erleben will, begibt sich auf die „Bismarck Route“. Gesichert ist: 1270 beginnt die altmärkische Geschichte der Familie in der Hansestadt Stendal. Der Dom St.
Nicolai, die Marienkirche, die zwei großartigen Stadttore erinnern hier noch an Macht und Einfluss der Familie. Die „Bismarck Route“ führt quer durch die
Altmark, lässt immer wieder staunen, wie eine Familie auf so imposante Weise einen Landstrich prägen kann. Da sind die Schlösser und Herrenhäuser zu
bestaunen, der zum touristischen Netzwerk „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehörende Park von Briest, das Schönhausener Bismarck
Museum. Mit dem „Reiseverführer“ legen wir Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine Broschüre vor, die Sie auf Ihrem Weg auf den Spuren des ersten
deutschen Kanzlers begleiten und mit den notwendigen Erstinformationen ausstatten will.
The first Chancellor of Germany, Otto von Bismarck, was born in a small place called Schönhausen (Elbe), in the Altmark. The Altmark is known as the
“cradle of Prussia”. If you want to experience Prussian and German history in an authentic location, this is the place to come to. There is evidence of the
von Bismarck family living in the Hanseatic town of Stendal and the surrounding area dating as far back as 1270. With the “Bismarck Breviary”, you are
provided with a brochure that will accompany you on the trail of the former German Chancellor and provide you with all of the information you need to
understand the origins of European and world history's most influential figures.
Willkommen
Welcome
an Deutschlands preußischer Wiege
to the cradle of Prussian culture in Germany
The church was dedicated to the Virgin Mary and St.Willibrord in 1212
Die Kirche – 1212 der Jungfrau Maria und dem heiligen Willibrord geweiht
2
Siebzig Kilometer nördlich von Magdeburg, auf der östlichen Seite der Elbe, auf halbem Wege
zwischen Stendal und Rathenow liegt Schönhausen (Elbe), ein Ort, der im frühen 13. Jahr-
hundert durch die Bischöfe von Havelberg gegründet wurde. Hier stand die Wiege Otto Eduard
Leopold von Bismarck’s, des späteren „Eisernen Kanzlers“, dessen politisches Ziel die Eini-
gung Deutschlands unter Preußens Führung werden sollte. Am 1. April 1815 wurde er in
Schönhausen als Sohn des Rittmeisters Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck und dessen
schöner Frau Luise Wilhelmine geboren.
Gutsherr, Geistlicher oder gebildeter Staatsbeamter? Die Wünsche der Eltern für die
Zukunft ihres Sohnes lagen weit auseinander. Als Kind wuchs er auf dem pommerschen Gut
der Familie auf. Berlin und Göttingen hießen weitere Stationen seines Lebens. Mit dreißig Jah-
ren kehrte der „tolle Bismarck“, wie man den jungen Draufgänger seiner Eskapaden wegen
nannte, zurück in den Ort seiner Geburt, nach Schönhausen (Elbe), wo er das Amt des Deich-
hauptmanns an der Elbe bekleidete. Hier sammelte er auch als Abgeordneter erste politische
Erfahrungen. Über das Herrenhaus wusste er wenig Schmeichelhaftes zu berichten: „Seit vol-
len 4 Wochen sitze ich hier in einem verwünschten Schlosse ... mit einigen 30 Zimmern, wovon
2 meubliert..., Ratten in Masse, Camine in denen der Wind heult..., mein Schlafzimmer mit Aus-
sicht auf den Kirchhof.“ Das sei geeignet, meint er, „einen tüchtigen Spleen zu unterhalten.“
„Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen
Atheisten hältst“, schrieb Bismarck 1836 an seinen Bruder Bernhard. Später war es der frühe
Tod seiner engen Freundin Marie von Thadden-Trieglaff, der ihn sich seiner christlichen
Herkunft besinnen ließ. Und nun hier, in der aus der Gründungszeit Schönhausens von 1212
stammenden, ursprünglich romanischen Kirche, steht man am Beginn des christlichen
Lebens Otto von Bismarck’s, am romanischen Taufstein der Bismarck’schen Patronats-
kirche, über dem auch der kleine Otto am 15. Mai 1815 getauft worden ist. Beeindruckend ist
das aus der Entstehungszeit der Kirche stammende, ob seiner künstlerischen Voll-
kommenheit Demut verlangende Triumphkreuz, welches zeitlich noch vor dem berühmten
Halberstädter Triumphkreuz steht. Die lebensgroße Arbeit ist ihrer Bedeutung nach eines der
großartigsten Werke der spätromanischen Plastik.
Wer sich dann in der nach dem großen Brand im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges
barock überformten Kirche umschaut, dem erzählen die Epitaphien von der langen
Geschichte der Familie von Bismarck in der Altmark. Die 1212 geweihte dreischiffige
spätromanische Backsteinbasilika gilt als der bedeutendste Nachfolgebau der Klosterkirche
Jerichow. Sie gehört zur Tourismusroute „Straße der Romanik“. Zum Stiftungsjubiläum 2012
wurde die Kirche restauriert. Der junge Bismarck erhielt übrigens seinen Religionsunterricht
von dem berühmten Theologen Friedrich Schleiermacher, der ihn in Berlin konfirmierte.
Seventy kilometres to the north of Mag-
deburg, in the heart of the Altmark, is
Schönhausen (Elbe). This is the home-
town of Otto von Bismarck, the “Iron
Chancellor”. He united Germany in the
aftermath of the Franco-Prussian War
(1870-71), with the Prussian King Wil-
helm becoming Kaiser Wilhelm I of the
new German Empire. It was in Schön-
hausen that Otto von Bismarck took on
his first political office as the dike reeve.
Life in the province held little appeal for
the young man: he critically called his liv-
ing situation in the manor “my bedroom
with a view of the churchyard”.
The Schönhausen church, which was
sanctified in 1212, is the most impor-
tant successive building to the
Jerichow Abbey. The triumphal cross,
which dates back to the same period,
represents one of the most significant
works from the late-romantic period
that remains up to the present day.
The interior of the three-aisled late-
romantic brick basilica was deco-
rated in Baroque style after the fire of
1642. Bismarck was baptised in the
late-romantic baptismal font in the
church in 1815.
Sc
hö
nh
au
se
n
A bedroom with a view of the churchyard
Schlafzimmer mit Aussicht auf den Kirchhof
3
Straße der Romanik, Taufkirche Fürst Otto von Bismarck Dorfkirche St. Marien und Willibroad, Kirchenführungen auch per Audioguide nach Voranmeldung: Tel. +49(0)39323 38206 www.pfarrbereich-schoenhausen.de
Kultur GenussAltmärker Kulinarium – regionale Küche im Land-gut-Hotel „Seeblick“ Klietz (12 km entf.), Tel. +49(0)39327 93500, www.seeblick-klietz.de
Taufschale
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n
Bismarck Museum
Schönhausen
The church was dedicated to the Virgin Mary and St.Willibrord in 1212
Die Kirche – 1212 der Jungfrau Maria und dem heiligen Willibrord geweiht
2
Siebzig Kilometer nördlich von Magdeburg, auf der östlichen Seite der Elbe, auf halbem Wege
zwischen Stendal und Rathenow liegt Schönhausen (Elbe), ein Ort, der im frühen 13. Jahr-
hundert durch die Bischöfe von Havelberg gegründet wurde. Hier stand die Wiege Otto Eduard
Leopold von Bismarck’s, des späteren „Eisernen Kanzlers“, dessen politisches Ziel die Eini-
gung Deutschlands unter Preußens Führung werden sollte. Am 1. April 1815 wurde er in
Schönhausen als Sohn des Rittmeisters Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck und dessen
schöner Frau Luise Wilhelmine geboren.
Gutsherr, Geistlicher oder gebildeter Staatsbeamter? Die Wünsche der Eltern für die
Zukunft ihres Sohnes lagen weit auseinander. Als Kind wuchs er auf dem pommerschen Gut
der Familie auf. Berlin und Göttingen hießen weitere Stationen seines Lebens. Mit dreißig Jah-
ren kehrte der „tolle Bismarck“, wie man den jungen Draufgänger seiner Eskapaden wegen
nannte, zurück in den Ort seiner Geburt, nach Schönhausen (Elbe), wo er das Amt des Deich-
hauptmanns an der Elbe bekleidete. Hier sammelte er auch als Abgeordneter erste politische
Erfahrungen. Über das Herrenhaus wusste er wenig Schmeichelhaftes zu berichten: „Seit vol-
len 4 Wochen sitze ich hier in einem verwünschten Schlosse ... mit einigen 30 Zimmern, wovon
2 meubliert..., Ratten in Masse, Camine in denen der Wind heult..., mein Schlafzimmer mit Aus-
sicht auf den Kirchhof.“ Das sei geeignet, meint er, „einen tüchtigen Spleen zu unterhalten.“
„Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen
Atheisten hältst“, schrieb Bismarck 1836 an seinen Bruder Bernhard. Später war es der frühe
Tod seiner engen Freundin Marie von Thadden-Trieglaff, der ihn sich seiner christlichen
Herkunft besinnen ließ. Und nun hier, in der aus der Gründungszeit Schönhausens von 1212
stammenden, ursprünglich romanischen Kirche, steht man am Beginn des christlichen
Lebens Otto von Bismarck’s, am romanischen Taufstein der Bismarck’schen Patronats-
kirche, über dem auch der kleine Otto am 15. Mai 1815 getauft worden ist. Beeindruckend ist
das aus der Entstehungszeit der Kirche stammende, ob seiner künstlerischen Voll-
kommenheit Demut verlangende Triumphkreuz, welches zeitlich noch vor dem berühmten
Halberstädter Triumphkreuz steht. Die lebensgroße Arbeit ist ihrer Bedeutung nach eines der
großartigsten Werke der spätromanischen Plastik.
Wer sich dann in der nach dem großen Brand im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges
barock überformten Kirche umschaut, dem erzählen die Epitaphien von der langen
Geschichte der Familie von Bismarck in der Altmark. Die 1212 geweihte dreischiffige
spätromanische Backsteinbasilika gilt als der bedeutendste Nachfolgebau der Klosterkirche
Jerichow. Sie gehört zur Tourismusroute „Straße der Romanik“. Zum Stiftungsjubiläum 2012
wurde die Kirche restauriert. Der junge Bismarck erhielt übrigens seinen Religionsunterricht
von dem berühmten Theologen Friedrich Schleiermacher, der ihn in Berlin konfirmierte.
Seventy kilometres to the north of Mag-
deburg, in the heart of the Altmark, is
Schönhausen (Elbe). This is the home-
town of Otto von Bismarck, the “Iron
Chancellor”. He united Germany in the
aftermath of the Franco-Prussian War
(1870-71), with the Prussian King Wil-
helm becoming Kaiser Wilhelm I of the
new German Empire. It was in Schön-
hausen that Otto von Bismarck took on
his first political office as the dike reeve.
Life in the province held little appeal for
the young man: he critically called his liv-
ing situation in the manor “my bedroom
with a view of the churchyard”.
The Schönhausen church, which was
sanctified in 1212, is the most impor-
tant successive building to the
Jerichow Abbey. The triumphal cross,
which dates back to the same period,
represents one of the most significant
works from the late-romantic period
that remains up to the present day.
The interior of the three-aisled late-
romantic brick basilica was deco-
rated in Baroque style after the fire of
1642. Bismarck was baptised in the
late-romantic baptismal font in the
church in 1815.
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A bedroom with a view of the churchyard
Schlafzimmer mit Aussicht auf den Kirchhof
3
Straße der Romanik, Taufkirche Fürst Otto von Bismarck Dorfkirche St. Marien und Willibroad, Kirchenführungen auch per Audioguide nach Voranmeldung: Tel. +49(0)39323 38206 www.pfarrbereich-schoenhausen.de
Kultur GenussAltmärker Kulinarium – regionale Küche im Land-gut-Hotel „Seeblick“ Klietz (12 km entf.), Tel. +49(0)39327 93500, www.seeblick-klietz.de
Taufschale
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Bismarck Museum
Schönhausen
5
“I shall either become the greatest rascal or the first man in Prussia.”
»Ich werde entweder der größte Lump oder der erste Mann Preußens.«
That was how the young Bismarck described himself – and he
became not only the first man in Prussia, but also, after 1871, the first
man in Germany, directly behind his Kaiser Wilhelm I. In 1891,
Bismarck's son Herbert set up a Bismarck museum in the
Schönhausen II palace at his father's instigation. Another Bismarck
Museum was opened in 1998 in the former gardener's house and in
the preserved gatehouse that belonged to the Schönhausen I palace
which was blown up in 1958. This museum is dedicated not just to the
cult of Bismarck, but also to a critical historical appraisal of Bis-
marck as a statesman.
Er wurde der erste Mann Preußens, oder, wie er sich in seinem
Grabspruch selber sah: „Ein treuer deutscher Diener Kaiser
Wilhelms I.“, will sagen: Der erste Mann Deutschlands hinter
seinem Kaiser. Kein Wunder, dass sein Sohn Herbert ihm im
1730 bis 1735 erbauten Schloss Schönhausen II, im Auftrag
seines Vaters 1891 das mit schließlich 3000 Exponaten ausge-
stattete Bismarck Museum einrichtete, wovon allein 1200 Stück
von Bismarck’s 80. Geburtstag an Zugängen kamen: Wertvolle
Präsente vom deutschen Kaiser, von Königen, Fürsten aus dem
In- und Ausland, von Universitäten und Privatpersonen, die dem
„Schmied der deutschen Einheit“ gewidmet waren. Russische
Offiziere verbeugten sich 1945 vor dem Erbe Bismarck’s und
widersprachen dem Eifer der deutschen Kommunisten, dieses
Erbe zu beräumen. Verhindern konnten sie es am Ende nicht.
Das 1695 bis 1700 von August II. von Bismarck erbaute spätere
Geburtshaus Otto von Bismarck’s, Schloss Schönhausen I,
wurde 1958 gesprengt. Lediglich ein Seitenflügel des Schlosses,
das Torhaus, und das einstige Gärtnerhaus blieben erhalten und
wurden restauriert. In beiden Häusern präsentiert heute das
Bismarck Museum eine moderne Exposition zu Leben und
Leistung des ersten deutschen Reichskanzlers, welches anläss-
lich des 100. Todestages Otto von Bismarck’s 1998 eröffnet
wurde. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung zeigt nicht nur den Kult
um den ehemaligen Kanzler, sondern trägt mit Vorträgen und
Veranstaltungen zur historisch-kritischen Würdigung des
Staatsmannes Bismarck bei.
4
»Das Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist..«Was kann ein Volk seinem beliebtesten Staatsmann zum 70. Geburts-
tag schenken? Im Falle Otto von Bismarck’s war schnell eine Antwort
gefunden worden. Neben dem Gut Schönhausen I gab es ein zweites,
sinnfälligerweise Schönhausen II genannt. Das dortige Herrenhaus
war 1729 erbaut worden. 1830 musste das Gut Schönhausen II aller-
dings wegen Überschuldung an den Magdeburger Unternehmer Ernst
August Gaertner verkauft werden. Gaertner wurde 1849 stellvertreten-
der Deichhauptmann und folgte Bismarck nach dessen Umsiedlung
nach Frankfurt am Main 1851 im Amte. Anlässlich des 70. Geburtstags
fand in Deutschland eine, übrigens durchaus umstrittene, Geldsamm-
lung statt, deren Ergebnis es ermöglichte, das Gut zurückzukaufen
und dem Reichskanzler zum Geschenk des deutschen Volkes zu
machen. Insofern war es nur angemessen, in diesem Gebäude auch
das erste Bismarck Museum unterzubringen. Diesem Zweck diente es
von 1891 bis 1948. Schloss Schönhausen II blieb dank des couragier-
ten Verhaltens etlicher Schönhauser Bürgerinnen und Bürger erhal-
ten. Das in der heutigen Bismarckstraße, unweit des heutigen
Museums stehende Gebäude, diente nun der Bildung. Hier war von
1949 bis 2004 die Sekundarschule „Otto von Bismarck“ unterge-
bracht. Vielleicht lernten die Schüler dort auch so kühne Worte, wie sie
der erste Reichskanzler, den ein hohes Gefühl für die Feinheiten der
deutschen Sprache auszeichnete, wie dieses Bismarck Zitat: „Das
Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.“ Seit 2013 ist
Schloss Schönhausen II ein multifunktionales Bürgerzentrum.
The manor house on the Schönhausen II estate was built between 1730 and 1735, but had
to be sold to a Magdeburg businessman in 1830. When the Imperial Chancellor Otto von
Bismarck celebrated his 70th birthday, he received the Schönhausen II estate as a gift from
the German people. German citizens throughout the country had collected enough money
to buy back the Schönhausen II estate in order to be able present it to the venerated chan-
cellor in honour of this birthday. This building housed the first Bismarck Museum in the
years between 1891 and 1948. It was also used as a military hospital for a period in 1944
and as a school from 1949 through to 2004. The most recent functional metamorphosis
which the estate has undergone saw it become a multi-functional citizens' centre in 2013.
“The most important thing in life is to know what the most important thing is.”
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Bismarck Museum
5
“I shall either become the greatest rascal or the first man in Prussia.”
»Ich werde entweder der größte Lump oder der erste Mann Preußens.«
That was how the young Bismarck described himself – and he
became not only the first man in Prussia, but also, after 1871, the first
man in Germany, directly behind his Kaiser Wilhelm I. In 1891,
Bismarck's son Herbert set up a Bismarck museum in the
Schönhausen II palace at his father's instigation. Another Bismarck
Museum was opened in 1998 in the former gardener's house and in
the preserved gatehouse that belonged to the Schönhausen I palace
which was blown up in 1958. This museum is dedicated not just to the
cult of Bismarck, but also to a critical historical appraisal of Bis-
marck as a statesman.
Er wurde der erste Mann Preußens, oder, wie er sich in seinem
Grabspruch selber sah: „Ein treuer deutscher Diener Kaiser
Wilhelms I.“, will sagen: Der erste Mann Deutschlands hinter
seinem Kaiser. Kein Wunder, dass sein Sohn Herbert ihm im
1730 bis 1735 erbauten Schloss Schönhausen II, im Auftrag
seines Vaters 1891 das mit schließlich 3000 Exponaten ausge-
stattete Bismarck Museum einrichtete, wovon allein 1200 Stück
von Bismarck’s 80. Geburtstag an Zugängen kamen: Wertvolle
Präsente vom deutschen Kaiser, von Königen, Fürsten aus dem
In- und Ausland, von Universitäten und Privatpersonen, die dem
„Schmied der deutschen Einheit“ gewidmet waren. Russische
Offiziere verbeugten sich 1945 vor dem Erbe Bismarck’s und
widersprachen dem Eifer der deutschen Kommunisten, dieses
Erbe zu beräumen. Verhindern konnten sie es am Ende nicht.
Das 1695 bis 1700 von August II. von Bismarck erbaute spätere
Geburtshaus Otto von Bismarck’s, Schloss Schönhausen I,
wurde 1958 gesprengt. Lediglich ein Seitenflügel des Schlosses,
das Torhaus, und das einstige Gärtnerhaus blieben erhalten und
wurden restauriert. In beiden Häusern präsentiert heute das
Bismarck Museum eine moderne Exposition zu Leben und
Leistung des ersten deutschen Reichskanzlers, welches anläss-
lich des 100. Todestages Otto von Bismarck’s 1998 eröffnet
wurde. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung zeigt nicht nur den Kult
um den ehemaligen Kanzler, sondern trägt mit Vorträgen und
Veranstaltungen zur historisch-kritischen Würdigung des
Staatsmannes Bismarck bei.
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»Das Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist..«Was kann ein Volk seinem beliebtesten Staatsmann zum 70. Geburts-
tag schenken? Im Falle Otto von Bismarck’s war schnell eine Antwort
gefunden worden. Neben dem Gut Schönhausen I gab es ein zweites,
sinnfälligerweise Schönhausen II genannt. Das dortige Herrenhaus
war 1729 erbaut worden. 1830 musste das Gut Schönhausen II aller-
dings wegen Überschuldung an den Magdeburger Unternehmer Ernst
August Gaertner verkauft werden. Gaertner wurde 1849 stellvertreten-
der Deichhauptmann und folgte Bismarck nach dessen Umsiedlung
nach Frankfurt am Main 1851 im Amte. Anlässlich des 70. Geburtstags
fand in Deutschland eine, übrigens durchaus umstrittene, Geldsamm-
lung statt, deren Ergebnis es ermöglichte, das Gut zurückzukaufen
und dem Reichskanzler zum Geschenk des deutschen Volkes zu
machen. Insofern war es nur angemessen, in diesem Gebäude auch
das erste Bismarck Museum unterzubringen. Diesem Zweck diente es
von 1891 bis 1948. Schloss Schönhausen II blieb dank des couragier-
ten Verhaltens etlicher Schönhauser Bürgerinnen und Bürger erhal-
ten. Das in der heutigen Bismarckstraße, unweit des heutigen
Museums stehende Gebäude, diente nun der Bildung. Hier war von
1949 bis 2004 die Sekundarschule „Otto von Bismarck“ unterge-
bracht. Vielleicht lernten die Schüler dort auch so kühne Worte, wie sie
der erste Reichskanzler, den ein hohes Gefühl für die Feinheiten der
deutschen Sprache auszeichnete, wie dieses Bismarck Zitat: „Das
Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.“ Seit 2013 ist
Schloss Schönhausen II ein multifunktionales Bürgerzentrum.
The manor house on the Schönhausen II estate was built between 1730 and 1735, but had
to be sold to a Magdeburg businessman in 1830. When the Imperial Chancellor Otto von
Bismarck celebrated his 70th birthday, he received the Schönhausen II estate as a gift from
the German people. German citizens throughout the country had collected enough money
to buy back the Schönhausen II estate in order to be able present it to the venerated chan-
cellor in honour of this birthday. This building housed the first Bismarck Museum in the
years between 1891 and 1948. It was also used as a military hospital for a period in 1944
and as a school from 1949 through to 2004. The most recent functional metamorphosis
which the estate has undergone saw it become a multi-functional citizens' centre in 2013.
“The most important thing in life is to know what the most important thing is.”
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Bismarck Museum
Why the back of the Hercules in Park is so damaged...
Warum der Herkules im Schönhauser Park so ein beschädigtes Hinterteil hat...Dem Bau des Herrenhauses Schönhausen I von 1695 bis 1700 folgte 1711
die Anlage eines barocken Lustgartens, der als Barockpark, mit etlichen
Sandsteinfiguren versehen, in den letzten Jahren sehr schön instand
gesetzt worden ist. Unter den aus Wernigerode zurückgeführten Beständen
des ehemaligen Bismarck Museums befinden sich auch die französischen
Bronzegeschütze, die 1872 als Geschenk Kaiser Wilhelms I. an Bismarck
nach Schönhausen überführt wurden und nun wiederum im Park auf der
Terrasse unweit des Schlosses ihren Platz fanden, heute wie damals ein
Besuchermagnet für Gäste und Besucher.
Nachzutragen wäre die Antwort auf die Frage: Wie kamen die Bismarck’s
eigentlich in den Besitz des einstigen Tafelgutes der Bischöfe von Havelberg?
Mit der Reformation fiel das Gut als adliges Lehen an den Kurfürsten von
Brandenburg. Der wollte aber viel lieber in der wildreichen Colbitz-
Letzlinger Heide jagen. So kam es 1562 zu einem Vertrag, der die Bismarck’s
ihr Stammgut in Burgstall aufgeben ließ, um im Tausch dafür Schönhausen
zu beziehen. Wer legt sich schon gern mit einem ungleich Mächtigeren an?
Ach, eins müssen wir Ihnen noch erzählen: Das verschandelte Hinter-
teil des im Park zu besichtigenden Herkules hat Otto von Bismarck selbst
auf dem Gewissen: Er soll nach einer erfolglosen Jagd wütend einen Schrot-
schuss auf die Sandsteinstatue gefeuert haben. Der „tolle Bismarck“ eben.
Aber schauen Sie ruhig mal nach!
In 1711, the Baroque pleasure garden was completed
within the Schönhausen I palace complex. Today, the park
has been newly renovated and restored to its former glory.
Even the French cannons, which were donated by Kaiser
Wilhelm I in 1872, once again stand in their traditional
position on the terrace not far from the manor. The back of
one of the Baroque sandstone statues in the park, the Her-
cules, is damaged. According to the legend, after an unsuc-
cessful hunt, Bismarck took out his ill-temper on the Hercu-
les with a shotgun. Come and see the results of this misdeed
for yourself!
The old imperial town on the banks of Tanger and Elb
The town lies directly above the confluence of
the Tanger and the Elbe and stands under the
protection of the castle, which was first
mentioned in a document in the year 1009.
In the 14th century it was the secondary
residence of the Emperor Charles IV (1316-
1378). During that time, the already-existing
castle was considerably extended. Today, the
castle palace is a restaurant. The historic
town centre is completely surrounded by the
still-standing town walls. Numerous
historical monuments, including the famous
Gothic town hall, which is now a museum,
give this Hanseatic town a very special flair.
The Medieval old town is a great place to
enjoy a stroll, while the quaint little shops are
fantastic places to do some shopping.
Stellen Sie sich vor: Eine kleine, bis dahin nicht sehr bedeutende Handelsstadt gerät ins
Visier kaiserlicher strategischer Planung, die vom Prager Hradschin über Tangermünde bis
zur Hanse an Nord- und Ostsee reicht. Was für eine Aufwertung! Der Kaiser Karl IV. (1316-
1378) erscheint 1373 persönlich! Der Altmärker Adel und der Prignitz kommen zur Begrü-
ßung, mitten unter ihnen die Bismarck’s.
Im Schutz der Burg, welche 1009 erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt die Stadt
unmittelbar über dem Zusammenfluss von Tanger und Elbe. Ihre Stadtmauer ist fast voll-
ständig erhalten. Zu den zahlreichen Baudenkmälern der Altstadt gehören natürlich die
Burg mit Schloss, Gefängnisturm und Tanzhalle, vor allem aber auch das 1430 errichtete
gotische Rathaus, die Fachwerkhäuser in der Kirchstraße, der „Buhnenkopf“, die als Veran-
staltungsraum genutzte Salzkirche, die gotische Sankt Stephanskirche, mit ihrem 87,5
Meter hohen Turm der höchste Sakralbau der Altmark. Das alte Schulhaus am Fuße der Kir-
che dient heute als Erlebnisrestaurant. Man kann in Tangermünde wunderbar flanieren,
hier und dort in einem der liebenswerten Lädchen einkaufen gehen und immer wieder in
einem Café oder Restaurant einen guten Grund finden, eine Rast einzulegen. Übrigens, der
Legende nach wurde das Essen von Schweinsohren in Tangermünde erfunden: Kaiser Karl
IV. ließ vermelden, dass er zu Besuch käme, ein kräftiges Essen wünsche, aber es solle dafür
kein Tier geschlachtet werden. Sein Verwalter Kagelwitt ließ daraufhin den Schweinen die
Ohren abschneiden und den gewünschten kräftigen Eintopf anrichten.
Die alte Kaiserstadt an Elbe und Tanger
Tangermünde
7
Tangermünder Tourismus Büro · Markt 2 · 39590 Hansestadt Tangermünde Tel./Fax +49(0)39322 22393/-22394 · www.tourismus-tangermuende.de
6
Bismarck Museum/Tourist-Information Schönhausen · Kirchberg 4-5 · 39524 Schönhausen/Elbe Tel./Fax +49(0)39323 38874 · www.schönhausen-elbe.com
Spaziergang in öffentlicher Parkanlage Schönhausen mit Herkules Statur, französischen Bronzegeschützen, kostenfrei und ganzjährig zugänglich, Tel. +49(0)39323 38874, www.schoenhausen-elbe.com
Aktiv Kultur Genuss Erlebnishotel u. -gastronomie Exempel Schlaf- und Gaststuben, Tel. +49(0)39322 7354000 www.exempel.de
Stadtgeschichtliches Museum u. Burgmuseum Schlossfreiheit Tel.+49(0)39322 42153 www.tangermuende.de
Aktiv Radtour auf dem Elberadweg, www.elberad-weg.de, nach Buch (7 km) ins Elbezentrum mit Elbelandmuseum, Heuherberge und Hof-laden, Natur- und Wildexkursionen Tel. +49(0)39326 81673, www.wildnis.info
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Bismarck Park mit Kanonen
Kaiserdenkmal Schlosshotel
Why the back of the Hercules in Park is so damaged...
Warum der Herkules im Schönhauser Park so ein beschädigtes Hinterteil hat...Dem Bau des Herrenhauses Schönhausen I von 1695 bis 1700 folgte 1711
die Anlage eines barocken Lustgartens, der als Barockpark, mit etlichen
Sandsteinfiguren versehen, in den letzten Jahren sehr schön instand
gesetzt worden ist. Unter den aus Wernigerode zurückgeführten Beständen
des ehemaligen Bismarck Museums befinden sich auch die französischen
Bronzegeschütze, die 1872 als Geschenk Kaiser Wilhelms I. an Bismarck
nach Schönhausen überführt wurden und nun wiederum im Park auf der
Terrasse unweit des Schlosses ihren Platz fanden, heute wie damals ein
Besuchermagnet für Gäste und Besucher.
Nachzutragen wäre die Antwort auf die Frage: Wie kamen die Bismarck’s
eigentlich in den Besitz des einstigen Tafelgutes der Bischöfe von Havelberg?
Mit der Reformation fiel das Gut als adliges Lehen an den Kurfürsten von
Brandenburg. Der wollte aber viel lieber in der wildreichen Colbitz-
Letzlinger Heide jagen. So kam es 1562 zu einem Vertrag, der die Bismarck’s
ihr Stammgut in Burgstall aufgeben ließ, um im Tausch dafür Schönhausen
zu beziehen. Wer legt sich schon gern mit einem ungleich Mächtigeren an?
Ach, eins müssen wir Ihnen noch erzählen: Das verschandelte Hinter-
teil des im Park zu besichtigenden Herkules hat Otto von Bismarck selbst
auf dem Gewissen: Er soll nach einer erfolglosen Jagd wütend einen Schrot-
schuss auf die Sandsteinstatue gefeuert haben. Der „tolle Bismarck“ eben.
Aber schauen Sie ruhig mal nach!
In 1711, the Baroque pleasure garden was completed
within the Schönhausen I palace complex. Today, the park
has been newly renovated and restored to its former glory.
Even the French cannons, which were donated by Kaiser
Wilhelm I in 1872, once again stand in their traditional
position on the terrace not far from the manor. The back of
one of the Baroque sandstone statues in the park, the Her-
cules, is damaged. According to the legend, after an unsuc-
cessful hunt, Bismarck took out his ill-temper on the Hercu-
les with a shotgun. Come and see the results of this misdeed
for yourself!
The old imperial town on the banks of Tanger and Elb
The town lies directly above the confluence of
the Tanger and the Elbe and stands under the
protection of the castle, which was first
mentioned in a document in the year 1009.
In the 14th century it was the secondary
residence of the Emperor Charles IV (1316-
1378). During that time, the already-existing
castle was considerably extended. Today, the
castle palace is a restaurant. The historic
town centre is completely surrounded by the
still-standing town walls. Numerous
historical monuments, including the famous
Gothic town hall, which is now a museum,
give this Hanseatic town a very special flair.
The Medieval old town is a great place to
enjoy a stroll, while the quaint little shops are
fantastic places to do some shopping.
Stellen Sie sich vor: Eine kleine, bis dahin nicht sehr bedeutende Handelsstadt gerät ins
Visier kaiserlicher strategischer Planung, die vom Prager Hradschin über Tangermünde bis
zur Hanse an Nord- und Ostsee reicht. Was für eine Aufwertung! Der Kaiser Karl IV. (1316-
1378) erscheint 1373 persönlich! Der Altmärker Adel und der Prignitz kommen zur Begrü-
ßung, mitten unter ihnen die Bismarck’s.
Im Schutz der Burg, welche 1009 erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt die Stadt
unmittelbar über dem Zusammenfluss von Tanger und Elbe. Ihre Stadtmauer ist fast voll-
ständig erhalten. Zu den zahlreichen Baudenkmälern der Altstadt gehören natürlich die
Burg mit Schloss, Gefängnisturm und Tanzhalle, vor allem aber auch das 1430 errichtete
gotische Rathaus, die Fachwerkhäuser in der Kirchstraße, der „Buhnenkopf“, die als Veran-
staltungsraum genutzte Salzkirche, die gotische Sankt Stephanskirche, mit ihrem 87,5
Meter hohen Turm der höchste Sakralbau der Altmark. Das alte Schulhaus am Fuße der Kir-
che dient heute als Erlebnisrestaurant. Man kann in Tangermünde wunderbar flanieren,
hier und dort in einem der liebenswerten Lädchen einkaufen gehen und immer wieder in
einem Café oder Restaurant einen guten Grund finden, eine Rast einzulegen. Übrigens, der
Legende nach wurde das Essen von Schweinsohren in Tangermünde erfunden: Kaiser Karl
IV. ließ vermelden, dass er zu Besuch käme, ein kräftiges Essen wünsche, aber es solle dafür
kein Tier geschlachtet werden. Sein Verwalter Kagelwitt ließ daraufhin den Schweinen die
Ohren abschneiden und den gewünschten kräftigen Eintopf anrichten.
Die alte Kaiserstadt an Elbe und Tanger
Tangermünde
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Tangermünder Tourismus Büro · Markt 2 · 39590 Hansestadt Tangermünde Tel./Fax +49(0)39322 22393/-22394 · www.tourismus-tangermuende.de
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Bismarck Museum/Tourist-Information Schönhausen · Kirchberg 4-5 · 39524 Schönhausen/Elbe Tel./Fax +49(0)39323 38874 · www.schönhausen-elbe.com
Spaziergang in öffentlicher Parkanlage Schönhausen mit Herkules Statur, französischen Bronzegeschützen, kostenfrei und ganzjährig zugänglich, Tel. +49(0)39323 38874, www.schoenhausen-elbe.com
Aktiv Kultur Genuss Erlebnishotel u. -gastronomie Exempel Schlaf- und Gaststuben, Tel. +49(0)39322 7354000 www.exempel.de
Stadtgeschichtliches Museum u. Burgmuseum Schlossfreiheit Tel.+49(0)39322 42153 www.tangermuende.de
Aktiv Radtour auf dem Elberadweg, www.elberad-weg.de, nach Buch (7 km) ins Elbezentrum mit Elbelandmuseum, Heuherberge und Hof-laden, Natur- und Wildexkursionen Tel. +49(0)39326 81673, www.wildnis.info
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Bismarck Park mit Kanonen
Kaiserdenkmal Schlosshotel
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What a romantic place: the mansion by the lake
A fresh wind blows among old walls
Eine kleine Abfahrt rechterseits auf der Landstraße von Tangerhütte nach Tangermünde weist
ins Grüne nach Briest. Wer die Stille einer Landschaft liebt, zugleich einen Sinn für Grünes
ringsum hat und Romantik im Herzen kennt, der gewinnt Briest auf Anhieb lieb.
Bereits 1345 kam der kleine Ort, als Vorwerk zu und gemeinsam mit Burgstall, als Lehen
vom Markgrafen von Brandenburg gegeben, in den Besitz des Nikolaus von Bismarck. Zum
ersten Mal war die Stendaler Patrizierfamilie mit einem Lehen betraut worden. 1375 wurde
Briest im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Damit stieg die Familie zu den acht „schlossge-
sessenen“ Adelsfamilien der Altmark auf, die ab dem 14. Jahrhundert entstanden. Während
die Bismarck’s 1562 vom jagdbegeisterten Johann Georg von Brandenburg dem Tausch der
brandenburgischen Güter Krevese und Schönhausen gegen ihren Besitz in Burgstall gezwun-
genermaßen zustimmten, blieb Briest 600 Jahre (1345 bis 1945) in Bismarck’schem Besitz.
Das Ensemble aus Renaissanceschloss, Brauhaus, Wirtschaftshof, Gutskapelle und Gutspark
ist mithin der Stammsitz der Familie in der Altmark. Durch die Bodenreform wurden die Bis-
marck’s 1945 enteignet und aus ihren angestammten Landen vertrieben.
1997 kauften Friedrich von Bismarck und seine Frau Maren das Briester Schloss, land-
wirtschaftliche Flächen und Teile des ehemaligen Forstes Briest zurück. Sie richteten eine öko-
logische Landwirtschaft ein und betreiben eine nachhaltige Forstwirtschaft. Fachwerkschloss,
Park und Anlage sind seither Schritt für Schritt wieder restauriert und inzwischen auch zu
einem kulturellen Anziehungspunkt geworden.
Der Bauherr diente als brandenburgischer Kriegskommissar, war Herr auf Krevese, zur Hälfte Herr
auf Briest, kaufte Döbbelin dazu und bekleidete die Stellung als Domherr in Magdeburg. Er baute
1624, mitten im Dreißigjährigen Krieg, das malerische Renaissance-Schlösschen mit
Eichenfachwerk am Briester See. Es stellte zur damaligen Zeit das erste Fachwerkschloss in der
Altmark dar. Christoph von Bismarck und seine Frau, Dorothea von Schulenburg, ließen es hier,
in der Sumpflandschaft zwischen Tanger und Elbe errichten.
Jahre später schrieb er in seinem Tagebuch: „ ... an den Tangerorten ist die Kriegsverheerung so
groß gewesen, daß ich alles verloren.“ Vier Kinder waren ihm allein 1636 an der Pest gestorben,
welche die durchmarschierenden Truppen ins Land brachten. Das Briester Herrenhaus war durch
die Söldner ausgeraubt und lädiert, doch nicht zerstört. Schließlich begann mit Ludolf von
Bismarck, Briest sich wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Ein Brandschaden im 18. Jahrhundert
war der Anlass, den barocken Archivturm zu errichten, in welchem alle Sammlungen und
Urkunden der Familie von Bismarck, die bis 1300 zurückreichen, feuerfest untergebracht wurden.
In der Folge der Schaffung des Landschaftsparks durch Gartenbaudirektor Schaumburg 1849
erhielt das Schloss vermittels großer Fenster und einer Terassentür eine Öffnung zum Park hin.
Die nach 1945 geplante Sprengung des Schlosses konnte die Denkmalpflege verhindern. Der
1839 errichtete „Gewitterturm“, der Archivturm, wurde 2009 restauriert. Inzwischen ist das
Briester Schloss von außen wieder hergestellt. 2008 wurde das Engagement der Familie mit dem
Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Briest is small place on the country road
between Tangerhütte and Tangermünde.
Here, somewhat hidden in the woods, is
the oldest ancestral home of the von Bis-
marck family. In 1345, Nikolaus von Bis-
marck was enfeoffed with the two estates,
Briest and Burgstall (see this section) by
the Margrave of Brandenburg. The com-
plex, composed of the manor, the brew
house, the farmyard, the manor chapel,
and the manor park, remained in the pos-
session of the von Bismarck’s for 600
years, from 1345 until 1945. The mansion
and the brew house were renovated when
Friedrich and Maren von Bismarck bought
the estate back in 1997. Briest Park is now
one of the “Gartenträume” (“Garden
Dreams”) historical parks.
The Briest manor house is one of the
few manors that were built in the
Altmark - in the north of the modern
federal state of Saxony-Anhalt - dur-
ing the Thirty Years' War. The late
Renaissance building is a dreamy
mansion with an oak framework on
the shores of Briest Lake. Despite the
damage caused to the estate's farm
during the turmoil of the Thirty
Years' War and the chaos of the wars
of liberation, the mansion remained
unscathed and has survived in its
original condition up to the present
day. In 2008, the successful external
restoration of the mansion saw the
von Bismarck family be recognised
with the prestigious Saxony-Anhalt
State Monument Award.
Schloss Briest Schloss Briest
BriestEin romantischer Ort: Das Schloss am See
Führungen zum Baufortschritt, Besichtigung der Innenräume des Briester Herrenhauses, Brauhaus und Gutskapelle unter Voranmeldung, Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881 und +49(0)179 4590133
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Bismarck Geheimtipp
Frischer Wind in alten Mauern
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What a romantic place: the mansion by the lake
A fresh wind blows among old walls
Eine kleine Abfahrt rechterseits auf der Landstraße von Tangerhütte nach Tangermünde weist
ins Grüne nach Briest. Wer die Stille einer Landschaft liebt, zugleich einen Sinn für Grünes
ringsum hat und Romantik im Herzen kennt, der gewinnt Briest auf Anhieb lieb.
Bereits 1345 kam der kleine Ort, als Vorwerk zu und gemeinsam mit Burgstall, als Lehen
vom Markgrafen von Brandenburg gegeben, in den Besitz des Nikolaus von Bismarck. Zum
ersten Mal war die Stendaler Patrizierfamilie mit einem Lehen betraut worden. 1375 wurde
Briest im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Damit stieg die Familie zu den acht „schlossge-
sessenen“ Adelsfamilien der Altmark auf, die ab dem 14. Jahrhundert entstanden. Während
die Bismarck’s 1562 vom jagdbegeisterten Johann Georg von Brandenburg dem Tausch der
brandenburgischen Güter Krevese und Schönhausen gegen ihren Besitz in Burgstall gezwun-
genermaßen zustimmten, blieb Briest 600 Jahre (1345 bis 1945) in Bismarck’schem Besitz.
Das Ensemble aus Renaissanceschloss, Brauhaus, Wirtschaftshof, Gutskapelle und Gutspark
ist mithin der Stammsitz der Familie in der Altmark. Durch die Bodenreform wurden die Bis-
marck’s 1945 enteignet und aus ihren angestammten Landen vertrieben.
1997 kauften Friedrich von Bismarck und seine Frau Maren das Briester Schloss, land-
wirtschaftliche Flächen und Teile des ehemaligen Forstes Briest zurück. Sie richteten eine öko-
logische Landwirtschaft ein und betreiben eine nachhaltige Forstwirtschaft. Fachwerkschloss,
Park und Anlage sind seither Schritt für Schritt wieder restauriert und inzwischen auch zu
einem kulturellen Anziehungspunkt geworden.
Der Bauherr diente als brandenburgischer Kriegskommissar, war Herr auf Krevese, zur Hälfte Herr
auf Briest, kaufte Döbbelin dazu und bekleidete die Stellung als Domherr in Magdeburg. Er baute
1624, mitten im Dreißigjährigen Krieg, das malerische Renaissance-Schlösschen mit
Eichenfachwerk am Briester See. Es stellte zur damaligen Zeit das erste Fachwerkschloss in der
Altmark dar. Christoph von Bismarck und seine Frau, Dorothea von Schulenburg, ließen es hier,
in der Sumpflandschaft zwischen Tanger und Elbe errichten.
Jahre später schrieb er in seinem Tagebuch: „ ... an den Tangerorten ist die Kriegsverheerung so
groß gewesen, daß ich alles verloren.“ Vier Kinder waren ihm allein 1636 an der Pest gestorben,
welche die durchmarschierenden Truppen ins Land brachten. Das Briester Herrenhaus war durch
die Söldner ausgeraubt und lädiert, doch nicht zerstört. Schließlich begann mit Ludolf von
Bismarck, Briest sich wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Ein Brandschaden im 18. Jahrhundert
war der Anlass, den barocken Archivturm zu errichten, in welchem alle Sammlungen und
Urkunden der Familie von Bismarck, die bis 1300 zurückreichen, feuerfest untergebracht wurden.
In der Folge der Schaffung des Landschaftsparks durch Gartenbaudirektor Schaumburg 1849
erhielt das Schloss vermittels großer Fenster und einer Terassentür eine Öffnung zum Park hin.
Die nach 1945 geplante Sprengung des Schlosses konnte die Denkmalpflege verhindern. Der
1839 errichtete „Gewitterturm“, der Archivturm, wurde 2009 restauriert. Inzwischen ist das
Briester Schloss von außen wieder hergestellt. 2008 wurde das Engagement der Familie mit dem
Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Briest is small place on the country road
between Tangerhütte and Tangermünde.
Here, somewhat hidden in the woods, is
the oldest ancestral home of the von Bis-
marck family. In 1345, Nikolaus von Bis-
marck was enfeoffed with the two estates,
Briest and Burgstall (see this section) by
the Margrave of Brandenburg. The com-
plex, composed of the manor, the brew
house, the farmyard, the manor chapel,
and the manor park, remained in the pos-
session of the von Bismarck’s for 600
years, from 1345 until 1945. The mansion
and the brew house were renovated when
Friedrich and Maren von Bismarck bought
the estate back in 1997. Briest Park is now
one of the “Gartenträume” (“Garden
Dreams”) historical parks.
The Briest manor house is one of the
few manors that were built in the
Altmark - in the north of the modern
federal state of Saxony-Anhalt - dur-
ing the Thirty Years' War. The late
Renaissance building is a dreamy
mansion with an oak framework on
the shores of Briest Lake. Despite the
damage caused to the estate's farm
during the turmoil of the Thirty
Years' War and the chaos of the wars
of liberation, the mansion remained
unscathed and has survived in its
original condition up to the present
day. In 2008, the successful external
restoration of the mansion saw the
von Bismarck family be recognised
with the prestigious Saxony-Anhalt
State Monument Award.
Schloss Briest Schloss Briest
BriestEin romantischer Ort: Das Schloss am See
Führungen zum Baufortschritt, Besichtigung der Innenräume des Briester Herrenhauses, Brauhaus und Gutskapelle unter Voranmeldung, Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881 und +49(0)179 4590133
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Bismarck Geheimtipp
Frischer Wind in alten Mauern
The first Evangelical church in the Altmark
A garden for day-dreaming
Ein Garten zum Träumen
In 1599, Hypolita von Bismarck and her brother-
in-law, Christoph von Alvensleben, donated a ma-
nor chapel to the outlying estate of Briest. This was
one of the first Protestant churches of its kind in the
Altmark. The chapel is a half-timbered building
constructed in the style of a hall church, with an
exposed wooden frame with the spaces between
the wooden timbers being filled with bricks. The
decorative church was lovingly restored in the
period following German Reunification, and since
1999 there is a bell in the ridge turret once again.
Today, the church is used for concerts and readings
arranged by the town of Tangerhütte.
11
The manor park was laid out in 1849 as a late classical “zoned”
landscape park according to the plans of the Hanoverian horticul-
tural director, Christian Schaumburg. With its picturesque pond, ex-
pansive meadows, and clusters of oak trees, the park is still as en-
chanting as ever; though the restoration work is still not complete.
During this time, Schaumburg wonderfully connected the
meadows and wooded areas by laying out lines of sight. The beauti-
ful masterpiece has the harmony between the mansion, the park,
and the landscape at its heart, a harmony that he took and fostered
in his design. The park can be accessed all year round.
Nun ist der Briester Park als zweiter Park der Stadt Tangerhütte ein
Traumgarten geworden, besser gesagt, er gehört zum denkmalpfle-
gerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks
in Sachsen-Anhalt“. Was für ein Erfolg für den Förderverein Briest
und die Familie von Bismarck, steht der Park nun doch in einer Rei-
he auch mit solchen bedeutenden Parks wie den Dessau-Wörlitz-
Gartenreich-Anlagen!
Sein Schöpfer war 1849 der Hannoversche Gartenbaudirektor
Christian Schaumburg (1788-1868), ein Schüler Karl Steinhöfers.
Schaumburg gehörte in seiner Zeit als Verfechter des zonierten Land-
schaftsgartens, also der späten klassischen Landschaftsgartengestal-
tung, zu den gefragtesten Landschaftsgärtnern, der besonders in
Norddeutschland und Dänemark zahlreiche Parks und Gärten schuf.
Sein Hauptwerk ist der Hannoversche Georgengarten, der einen wich-
tigen Teil des Herrenhäuser Gartens darstellt. In Briest schuf
Schaumburg einen geradezu malerischen Landschaftspark inmitten
dichter Eichen-, Hainbuchen- und Kiefernwälder. Ihm gelangen mit
großzügigen Sichtschneisen erstaunliche Bezüge zur Feld- und Wald-
flur, die das Gut umgeben. Das Bismarck’sche Gut lebte vor allem aus
der gelungenen Harmonie zwischen Schloss, Park und Landschaft.
Eben diese wieder herzustellen, ist die Briest mit Leben erfüllende
Familie um Maren von Bismarck mit Erfolg bemüht.
Vorwerk und Herrenhaus Briest Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest / Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V. · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil +49(0)179 6768881 [email protected] ·
Gartenträume Sachsen-Anhalt - Briester Landschaftspark öffentlich zugänglich, Führungen mit Picknick im Parknach Voranmeldung: Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881, www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Kultur
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Die erste evangelische Gutskapelle in der Altmark
Gutskapelle Briest
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Radtour auf dem Altmarkrundkurs nach Weißewarte (6 km) in den Wildpark mit 400 Tieren in 50 Arten o. zum Elberadweg, www.elberadweg.de von Tangerhütte über Briest nach Grieben,Tel. +49(0)39395 214007, www.wildpark-weissewarte.de
Aktiv
Portal und Fries
GutsparkFamiliengruft
1599 setzten die protestantischen Bismarck’s ein Zeichen: Sie ließen die evangeli-
sche Gutskapelle des Vorwerks Briest als eine erste solche in der Altmark errichten.
Die Gutskapelle wurde, wie später das Schloss, in Fachwerkbauweise gebaut und mit
Ziegelstein ausgefacht. Die als Saalkirche entstandene Gutskapelle hat eine Apsis als
halbrunden Altarraum, in welchem der Renaissancealtar der Kapelle beheimatet ist.
Die Kapelle stifteten Hypolita von Bismarck und ihr Schwager Christoph von
Alvensleben. Während der vier zig Jahre DDR wurden dringend notwendige Repara-
turarbeiten nicht ausgeführt. Einzig, dass der Briester Bildhauer und Maler Peter
Adler die Kirche als Ausstellungsraum nutzte, ließ sie nicht gänzlich verfallen. 1990
konnte mit der Instandsetzung begonnen werden, schließlich auch mit der Renovie-
rung. Seit 1999 ist der Dachreiter wieder mit einer Glocke bestückt. Heute erstrahlt
die Kapelle in altem Glanz und wird für kleine Konzerte und L esungen genutzt, die
von der Stadt Tangerhütte veranstaltet werden.
The first Evangelical church in the Altmark
A garden for day-dreaming
Ein Garten zum Träumen
In 1599, Hypolita von Bismarck and her brother-
in-law, Christoph von Alvensleben, donated a ma-
nor chapel to the outlying estate of Briest. This was
one of the first Protestant churches of its kind in the
Altmark. The chapel is a half-timbered building
constructed in the style of a hall church, with an
exposed wooden frame with the spaces between
the wooden timbers being filled with bricks. The
decorative church was lovingly restored in the
period following German Reunification, and since
1999 there is a bell in the ridge turret once again.
Today, the church is used for concerts and readings
arranged by the town of Tangerhütte.
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The manor park was laid out in 1849 as a late classical “zoned”
landscape park according to the plans of the Hanoverian horticul-
tural director, Christian Schaumburg. With its picturesque pond, ex-
pansive meadows, and clusters of oak trees, the park is still as en-
chanting as ever; though the restoration work is still not complete.
During this time, Schaumburg wonderfully connected the
meadows and wooded areas by laying out lines of sight. The beauti-
ful masterpiece has the harmony between the mansion, the park,
and the landscape at its heart, a harmony that he took and fostered
in his design. The park can be accessed all year round.
Nun ist der Briester Park als zweiter Park der Stadt Tangerhütte ein
Traumgarten geworden, besser gesagt, er gehört zum denkmalpfle-
gerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks
in Sachsen-Anhalt“. Was für ein Erfolg für den Förderverein Briest
und die Familie von Bismarck, steht der Park nun doch in einer Rei-
he auch mit solchen bedeutenden Parks wie den Dessau-Wörlitz-
Gartenreich-Anlagen!
Sein Schöpfer war 1849 der Hannoversche Gartenbaudirektor
Christian Schaumburg (1788-1868), ein Schüler Karl Steinhöfers.
Schaumburg gehörte in seiner Zeit als Verfechter des zonierten Land-
schaftsgartens, also der späten klassischen Landschaftsgartengestal-
tung, zu den gefragtesten Landschaftsgärtnern, der besonders in
Norddeutschland und Dänemark zahlreiche Parks und Gärten schuf.
Sein Hauptwerk ist der Hannoversche Georgengarten, der einen wich-
tigen Teil des Herrenhäuser Gartens darstellt. In Briest schuf
Schaumburg einen geradezu malerischen Landschaftspark inmitten
dichter Eichen-, Hainbuchen- und Kiefernwälder. Ihm gelangen mit
großzügigen Sichtschneisen erstaunliche Bezüge zur Feld- und Wald-
flur, die das Gut umgeben. Das Bismarck’sche Gut lebte vor allem aus
der gelungenen Harmonie zwischen Schloss, Park und Landschaft.
Eben diese wieder herzustellen, ist die Briest mit Leben erfüllende
Familie um Maren von Bismarck mit Erfolg bemüht.
Vorwerk und Herrenhaus Briest Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest / Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V. · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil +49(0)179 6768881 [email protected] ·
Gartenträume Sachsen-Anhalt - Briester Landschaftspark öffentlich zugänglich, Führungen mit Picknick im Parknach Voranmeldung: Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881, www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Kultur
10
Die erste evangelische Gutskapelle in der Altmark
Gutskapelle Briest
Br
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Br
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Radtour auf dem Altmarkrundkurs nach Weißewarte (6 km) in den Wildpark mit 400 Tieren in 50 Arten o. zum Elberadweg, www.elberadweg.de von Tangerhütte über Briest nach Grieben,Tel. +49(0)39395 214007, www.wildpark-weissewarte.de
Aktiv
Portal und Fries
GutsparkFamiliengruft
1599 setzten die protestantischen Bismarck’s ein Zeichen: Sie ließen die evangeli-
sche Gutskapelle des Vorwerks Briest als eine erste solche in der Altmark errichten.
Die Gutskapelle wurde, wie später das Schloss, in Fachwerkbauweise gebaut und mit
Ziegelstein ausgefacht. Die als Saalkirche entstandene Gutskapelle hat eine Apsis als
halbrunden Altarraum, in welchem der Renaissancealtar der Kapelle beheimatet ist.
Die Kapelle stifteten Hypolita von Bismarck und ihr Schwager Christoph von
Alvensleben. Während der vier zig Jahre DDR wurden dringend notwendige Repara-
turarbeiten nicht ausgeführt. Einzig, dass der Briester Bildhauer und Maler Peter
Adler die Kirche als Ausstellungsraum nutzte, ließ sie nicht gänzlich verfallen. 1990
konnte mit der Instandsetzung begonnen werden, schließlich auch mit der Renovie-
rung. Seit 1999 ist der Dachreiter wieder mit einer Glocke bestückt. Heute erstrahlt
die Kapelle in altem Glanz und wird für kleine Konzerte und L esungen genutzt, die
von der Stadt Tangerhütte veranstaltet werden.
Dependent on the gener-osity and small minded-ness of a local ruler
Nikolaus von Bismarck (1307-1377), Stendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr, kungelte mit
Ludwig I., Markgraf von Brandenburg und Bayern. Der älteste Sohn Kaiser Ludwigs IV., des Bayern, war
freilich beim märkischen Adel nicht gut angesehen. Für die politische und finanzielle Unterstützung Lud-
wigs erhielt Nikolaus von Bismarck Schloss Burgstall nebst Vorwerk Briest. Die Bismarck’s waren aufge-
stiegen zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark. Das und die Pfründenwirtschaft der
Bismarck’s führte zum Stendaler Handwerkeraufstand von 1345, dessen Ausbruch Nikolaus von Bis-
marck zwang, in Burgstall Zuflucht zu suchen. Er söhnte sich später mit Stendal aus. 1370 gehörte er zu
den Stiftern des Gertraudenhospitals, das armen Pilgern und Reisenden als Unterkunft diente. Burgstall
war als landesherrliches Lehen mit Dörfern, Wald und Wiesen reich ausgestattet. Nikolaus von Bismarck
wurde Befehlshaber der erzbischöflich-magdeburgischen Truppen und Kanzler unter Markgraf Otto
dem Faulen. Die Einkehr der brandenburgischen Markgrafen brachte in das abgeschiedene Burgstall
gern gesehene Abwechslung und Anlass zu ausgedehnten Jagden. Kurprinz Johann Georg freilich wollte
die wildreiche Heide in eigener Hand haben. Das ungleiche Ringen endete 1562 mit dem vom Kurprin-
zen diktierten Kaufvertrag, nach dem Burgstall dem mächtigeren Brandenburger im Tausch gegen das
Gut Schönhausen und die Propstei Krevese überlassen wurde. Diesen erzwungenen Tausch verwanden
die Bismarck’s nie. Heute erinnern das „neue Schloss“, das heutige Forstamt, sowie der alte Burgberg an
den Stammsitz. Von der Burg ist nichts erhalten geblieben. Von Burgstall aus wird ein Abstecher ins nahe
Birkholz angeraten. Das Gut gelangte 1739 in den Besitz Levin Friedrich von Bismarck’s. Dessen Sohn
ließ den heutigen Bau 1770 errichten. Sehenswert ist auch die Fachwerkkirche von 1690.
Burgstall in the southern Alt-
mark came into the possession
of the Bismarck’s in 1345 as a
sovereign fief, as a reward for
outstanding and loyal service.
It became the ancestral seat of
the family, along with the out-
lying estate of Briest.
In 1562, the Bismarck’s
had to leave the thriving es-
tate against their will for the
Schönhausen estate and the
Krevese Priory, because the
margrave at the time claimed
the gamerich region for him-
self. Today, you can still see the
castle hill and the “new man-
sion”, now the forester's lodge.
Großmut und Kleingeist des Landesfürsten
Burgstall
1312
Kulturhaus Tangerhütte / Bürger- und Tourist-Information · Straße der Jugend 41 / Bismarckstraße 539517 Tangerhütte · Tel. +49(0)3935 28236/ -93170 · www.tangerhuette.de
From Tangerhütte to Paris and back
Auf der 10. Pariser Weltausstellung von 1889 wurde er prämiert, 1994 bis 1996 liebevoll res-
tauriert: Die Rede ist vom „Prunkstück“ des gepflegten Tangerhütter Stadtparks, ebenfalls
einem Park, der zum denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume – Histori-
sche Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört: Vom Eisenkunstgusspavillon, einer Arbeit aus der Tan-
gerhütter Eisenhütte der damaligen Schlossherren, der Familie Wagenführ. Mitte des 19. Jahr-
hunderts, nach dem Fund größerer Mengen Raseneisensteins, begann der industrielle Auf-
stieg des kleinen altmärkischen Dorfes Vaethen, dem späteren Tangerhütte. Die jüngste Stadt
der Altmark genießt erst seit 1935 Stadtrecht.
Die zunächst zwölf Hektar große Parkanlage wurde auf Wunsch des Parkgründers, Franz
Wagenführ, im Stil der Lenné-Meyerschen Schule gestaltet. 1883 kamen das Mausoleum der
Familien Wagenführ und von Arnim sowie der künstliche Wasserfall hinzu. Das Alte Schloss
wurde 1873 bis 1874 erbaut. Das neue Schloss wurde im italienischen Stil 1909 bis 1911
errichtet. Es dient heute Veranstaltungen und als Galerie. Aus dieser Zeit stammt auch die
Parkerweiterung um weitere zehn Hektar, mit kleinem Teich, Deckelvasenrondell und ver-
schiedenen Gehölzpartien. Beeindruckend sind etliche markante Solitärbäume und die span-
nenden Sichten in diesem Park mit seiner gut ausgearbeiteten Bodenmodellierung. Die präch-
tige Rhododendronblüte im Mai macht den Parkbesuch zu einem besonderen Genuss.
In the southern region of the district of
Stendal lies the small town of Tan-
gerhütte. One sight that is particularly
worth seeing is the town park, with its
old and new palaces. The park is part of
the "Garden Dreads – Historical Parks
in Saxony-Anhalt" tourism network.
The restored ornate cast iron pavilion
located in the park received an award
at the 10th Paris World Fair in 1889.
The complex, covering a total of 22
hectares, was laid out as a landscape
garden in the style of the Lenné-Meyer-
schen School. In the heart of the com-
plex is an artificial waterfall. The park
is particularly worth visiting in May,
when the rhododendrons are in bloom.
Von Tangerhütte nach Paris und retour
Kultur Kultur Genuss Regionale Küche im Hotel & Restaurant „La Porte“ Bertingen (14 km), Tel. +49(0)39366 979000 www.feriendorf-bertingen.de
Aktiv Aktiv Heimat- und Buddelschiffmuseum Tangerhütte mit dem kleinsten Schiffs-modell-Nachbau weltweit! Tel. +49(0)3935 93170 o. -29398
Genuss Übernachtung bei Fam. v. Gehren, Gutshaus Birkholz (4 km), 1770 v. Georg Wilhelm v. Bismarck erbaut, Tel. +49(0)3935 9228500, www.gutshaus-birkholz.de
Neues Schloss Tangerhütte Gutshaus
Tangerhütte
Ta
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Bu
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Bismarck GeheimtippFührungen durch die Burganlage Burgstall, nach Voranmeldung Tel. +49(0)179 6768881
Gusseiserner Pavillon Dorfkirche
Gartenträume Sachsen-Anhalt – Stadtpark Tangerhütte mit gusseisernem Gartenpavillon, imposanten Villen und künst-lichem Wasserfall · Tel. +49(0)3935 28236 www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Radtour auf Altmarkrundkurs nach Schönwalde (7 km), offene Radlerkirche,www.altmarkrundkurs.de Tel. +49(0)3935 212252
Burgenverein Burgstall Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil: +49(0)179 6768881 [email protected] ·
Dependent on the gener-osity and small minded-ness of a local ruler
Nikolaus von Bismarck (1307-1377), Stendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr, kungelte mit
Ludwig I., Markgraf von Brandenburg und Bayern. Der älteste Sohn Kaiser Ludwigs IV., des Bayern, war
freilich beim märkischen Adel nicht gut angesehen. Für die politische und finanzielle Unterstützung Lud-
wigs erhielt Nikolaus von Bismarck Schloss Burgstall nebst Vorwerk Briest. Die Bismarck’s waren aufge-
stiegen zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark. Das und die Pfründenwirtschaft der
Bismarck’s führte zum Stendaler Handwerkeraufstand von 1345, dessen Ausbruch Nikolaus von Bis-
marck zwang, in Burgstall Zuflucht zu suchen. Er söhnte sich später mit Stendal aus. 1370 gehörte er zu
den Stiftern des Gertraudenhospitals, das armen Pilgern und Reisenden als Unterkunft diente. Burgstall
war als landesherrliches Lehen mit Dörfern, Wald und Wiesen reich ausgestattet. Nikolaus von Bismarck
wurde Befehlshaber der erzbischöflich-magdeburgischen Truppen und Kanzler unter Markgraf Otto
dem Faulen. Die Einkehr der brandenburgischen Markgrafen brachte in das abgeschiedene Burgstall
gern gesehene Abwechslung und Anlass zu ausgedehnten Jagden. Kurprinz Johann Georg freilich wollte
die wildreiche Heide in eigener Hand haben. Das ungleiche Ringen endete 1562 mit dem vom Kurprin-
zen diktierten Kaufvertrag, nach dem Burgstall dem mächtigeren Brandenburger im Tausch gegen das
Gut Schönhausen und die Propstei Krevese überlassen wurde. Diesen erzwungenen Tausch verwanden
die Bismarck’s nie. Heute erinnern das „neue Schloss“, das heutige Forstamt, sowie der alte Burgberg an
den Stammsitz. Von der Burg ist nichts erhalten geblieben. Von Burgstall aus wird ein Abstecher ins nahe
Birkholz angeraten. Das Gut gelangte 1739 in den Besitz Levin Friedrich von Bismarck’s. Dessen Sohn
ließ den heutigen Bau 1770 errichten. Sehenswert ist auch die Fachwerkkirche von 1690.
Burgstall in the southern Alt-
mark came into the possession
of the Bismarck’s in 1345 as a
sovereign fief, as a reward for
outstanding and loyal service.
It became the ancestral seat of
the family, along with the out-
lying estate of Briest.
In 1562, the Bismarck’s
had to leave the thriving es-
tate against their will for the
Schönhausen estate and the
Krevese Priory, because the
margrave at the time claimed
the gamerich region for him-
self. Today, you can still see the
castle hill and the “new man-
sion”, now the forester's lodge.
Großmut und Kleingeist des Landesfürsten
Burgstall
1312
Kulturhaus Tangerhütte / Bürger- und Tourist-Information · Straße der Jugend 41 / Bismarckstraße 539517 Tangerhütte · Tel. +49(0)3935 28236/ -93170 · www.tangerhuette.de
From Tangerhütte to Paris and back
Auf der 10. Pariser Weltausstellung von 1889 wurde er prämiert, 1994 bis 1996 liebevoll res-
tauriert: Die Rede ist vom „Prunkstück“ des gepflegten Tangerhütter Stadtparks, ebenfalls
einem Park, der zum denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume – Histori-
sche Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört: Vom Eisenkunstgusspavillon, einer Arbeit aus der Tan-
gerhütter Eisenhütte der damaligen Schlossherren, der Familie Wagenführ. Mitte des 19. Jahr-
hunderts, nach dem Fund größerer Mengen Raseneisensteins, begann der industrielle Auf-
stieg des kleinen altmärkischen Dorfes Vaethen, dem späteren Tangerhütte. Die jüngste Stadt
der Altmark genießt erst seit 1935 Stadtrecht.
Die zunächst zwölf Hektar große Parkanlage wurde auf Wunsch des Parkgründers, Franz
Wagenführ, im Stil der Lenné-Meyerschen Schule gestaltet. 1883 kamen das Mausoleum der
Familien Wagenführ und von Arnim sowie der künstliche Wasserfall hinzu. Das Alte Schloss
wurde 1873 bis 1874 erbaut. Das neue Schloss wurde im italienischen Stil 1909 bis 1911
errichtet. Es dient heute Veranstaltungen und als Galerie. Aus dieser Zeit stammt auch die
Parkerweiterung um weitere zehn Hektar, mit kleinem Teich, Deckelvasenrondell und ver-
schiedenen Gehölzpartien. Beeindruckend sind etliche markante Solitärbäume und die span-
nenden Sichten in diesem Park mit seiner gut ausgearbeiteten Bodenmodellierung. Die präch-
tige Rhododendronblüte im Mai macht den Parkbesuch zu einem besonderen Genuss.
In the southern region of the district of
Stendal lies the small town of Tan-
gerhütte. One sight that is particularly
worth seeing is the town park, with its
old and new palaces. The park is part of
the "Garden Dreads – Historical Parks
in Saxony-Anhalt" tourism network.
The restored ornate cast iron pavilion
located in the park received an award
at the 10th Paris World Fair in 1889.
The complex, covering a total of 22
hectares, was laid out as a landscape
garden in the style of the Lenné-Meyer-
schen School. In the heart of the com-
plex is an artificial waterfall. The park
is particularly worth visiting in May,
when the rhododendrons are in bloom.
Von Tangerhütte nach Paris und retour
Kultur Kultur Genuss Regionale Küche im Hotel & Restaurant „La Porte“ Bertingen (14 km), Tel. +49(0)39366 979000 www.feriendorf-bertingen.de
Aktiv Aktiv Heimat- und Buddelschiffmuseum Tangerhütte mit dem kleinsten Schiffs-modell-Nachbau weltweit! Tel. +49(0)3935 93170 o. -29398
Genuss Übernachtung bei Fam. v. Gehren, Gutshaus Birkholz (4 km), 1770 v. Georg Wilhelm v. Bismarck erbaut, Tel. +49(0)3935 9228500, www.gutshaus-birkholz.de
Neues Schloss Tangerhütte Gutshaus
Tangerhütte
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Bismarck GeheimtippFührungen durch die Burganlage Burgstall, nach Voranmeldung Tel. +49(0)179 6768881
Gusseiserner Pavillon Dorfkirche
Gartenträume Sachsen-Anhalt – Stadtpark Tangerhütte mit gusseisernem Gartenpavillon, imposanten Villen und künst-lichem Wasserfall · Tel. +49(0)3935 28236 www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Radtour auf Altmarkrundkurs nach Schönwalde (7 km), offene Radlerkirche,www.altmarkrundkurs.de Tel. +49(0)3935 212252
Burgenverein Burgstall Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil: +49(0)179 6768881 [email protected] ·
14
The park with the silver treasure: the Welle estate
One of the smallest but most beautiful Romanesque churches in the Altmark
Eine der kleinsten und schönsten romanischen Kirchen der Altmark
Welle im September 1945. Die Enteignung steht bevor. Adalbert und Ilse von Bismarck
werden in den Westen Deutschlands gehen müssen. Aber was wird aus dem Tafelsilber der
Familie? Sie beschließen, es am Fundament des Bienenhauses zu vergraben. Die Teilung
Deutschlands dauert länger als erwartet. Das hölzerne Bienenhaus ist längst verwittert. Es ist
ein Zufall, dass die neuen Besitzer des Gutshofes, die Familie von Götz-Mohr, mit engen
verwandtschaftlichen Bindungen zu den Briester Bismarck’s, bei Aufräumarbeiten auf die
Fundamentsteine des ehemaligen Bienenhauses – und dabei auf den Silberschatz stoßen.
Erinnerungsstücke treten da wieder ans Tageslicht. Heute ist das Silber den Alteigentümern
wieder zurückgegeben.
1780 erwarb Georg Wilhelm von Bismarck Land und drei Güter in Welle. Sein Sohn Levin
Friedrich von Bismarck (1771-1847) verband die drei Güter zu einem und ließ 1820 ein
klassizistisches Guthaus nach dem Idealbild preußischer Herrenhäuser erbauen. Zu Beginn
des 20. Jahrhunderts erhielt einer der jüngeren Söhne, Bernhard Ludolf von Bismarck, Welle
als Besitz. Seine Frau, Dagmar von Boetticher, ließ auf der Ostseite des Gutes einen kleinen
Park anlegen. 1998 erwarb die Familie von Götz-Mohr den Hof und begann ihr Aufbauwerk,
flankiert von einer Reihe Veranstaltungen, um dem alten Familienbesitz mit Kunst und
Kultur wieder eine Perspektive zu geben.
Zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Albrecht der Bär gewann den Hevellerfürsten Pribislaw-
Heinrich als Taufpaten für seinen ältesten Sohn, den späteren Markgrafen von Brandenburg, Otto
I. Mit der 1157 erfolgten Eroberung der Brandenburg wurde Albrecht der Bär der erste Markgraf
von Brandenburg. In dieser Zeit zogen einzelne Bauern, aber auch ganze Gemeinschaften auf der
Suche nach Land durch die Gebiete von Altmark und Mark. Im Gegensatz zu den heidnischen
Slawen waren es getaufte Christen. Es ist die Zeit, in der die Gutskirche Welle erbaut wurde.
Zunächst entstand das Schiff mit dem eingezogenen rechteckigen Chor, später dann der
quadratische, mit Satteldach versehene Turm. Der Hocheinstieg befindet sich in 6 Meter Höhe:
Ein Wehrturm, der von Außen über eine einziehbare Leiter erreicht und oben mit Sperrbalken
verschlossen werden konnte. Ab 1780 hatte, mit dem Kauf der drei Weller Güter, die Familie von
Bismarck das Patronat über die Kirche. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert.
Nach 1980 lockte die Mär von Silberschatz und unterirdischen Gängen Vandalen in die Kirche,
die große Teile der Innenausstattung zerstörten. Der Förderverein Kirche Welle e.V. übernahm seit
2003 die ursprünglichen Aufgaben des Patronats. Inzwischen wird die Kirche Schritt um Schritt
saniert, 2011 konnte der Turmzugang wieder begehbar gemacht und der Glockstuhl erneuert
werden. Die Kirche wird zu neuem Leben erweckt.
Welle is a small estate in Stendal. In
1780, Georg Wilhelm von Bismarck
acquired the three Welle estates. His son
re-formed them into a single estate and
had a manor house built in classical
style in 1820. Welle park was originally
laid out at the beginning of the twentieth
century.
In 1998, the farm and the estate
were rather run-down when the von
Götz-Mohr family took over the old
estate and began with their own renova-
tion work. The family invites guests to
numerous events who might be able to
help establish the estate as a centre
for art and culture.
The Romanesque estate church was
built in the second half of the 12th cen-
tury. The tower entrance is 6 metres
high and is a relic that shows that it
was a fortified church. The church
was restored in the 19th century by
the Bismarck family and continued in
use up to 1980. In search of a treasure
of silver and underground passage-
ways, unknown persons broke into
the church and destroyed much of the
floor and the inventory. The church
has been undergoing gradual - and
still ongoing - restoration since 2003Park mit Silberschatz: Der Bismarck’sche Gutshof
Welle
Gutshaus Welle
Patronatskirche Silberfund
We
ll
e
Kultur Ehemalige Patronatskirche mit jährl. Oktober-Konzert, Förderverein Kirche Welle e.V., Tel. +49(0)177 4490295 www.landgut-welle.de
Genuss Übernachtung in restaurierter Kut-scherwohnung im alten Pferdestallauf dem Bismarck’schem Gutshof, jährlicher Birnentag im September
Bismarck Geheimtipp Hochzeiten oder Feste, Sommer-Kurse, Themenführungen für Gruppen, Mai-September m.Frühstück, Kaffee o. Imbiss auf dem Bismarck’schen Gutshof
15
Bismarcksches Landgut Welle · Dr. Brita von Götz-Mohr · Weller Dorfstraße 21-25 · 39576 Stendal / OT WelleHansestadt Tel. +49(0)3931 4922562 · Mobil +49(0)177 4490295 · www.landgut-welle.de
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Gutshaus Welle
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The park with the silver treasure: the Welle estate
One of the smallest but most beautiful Romanesque churches in the Altmark
Eine der kleinsten und schönsten romanischen Kirchen der Altmark
Welle im September 1945. Die Enteignung steht bevor. Adalbert und Ilse von Bismarck
werden in den Westen Deutschlands gehen müssen. Aber was wird aus dem Tafelsilber der
Familie? Sie beschließen, es am Fundament des Bienenhauses zu vergraben. Die Teilung
Deutschlands dauert länger als erwartet. Das hölzerne Bienenhaus ist längst verwittert. Es ist
ein Zufall, dass die neuen Besitzer des Gutshofes, die Familie von Götz-Mohr, mit engen
verwandtschaftlichen Bindungen zu den Briester Bismarck’s, bei Aufräumarbeiten auf die
Fundamentsteine des ehemaligen Bienenhauses – und dabei auf den Silberschatz stoßen.
Erinnerungsstücke treten da wieder ans Tageslicht. Heute ist das Silber den Alteigentümern
wieder zurückgegeben.
1780 erwarb Georg Wilhelm von Bismarck Land und drei Güter in Welle. Sein Sohn Levin
Friedrich von Bismarck (1771-1847) verband die drei Güter zu einem und ließ 1820 ein
klassizistisches Guthaus nach dem Idealbild preußischer Herrenhäuser erbauen. Zu Beginn
des 20. Jahrhunderts erhielt einer der jüngeren Söhne, Bernhard Ludolf von Bismarck, Welle
als Besitz. Seine Frau, Dagmar von Boetticher, ließ auf der Ostseite des Gutes einen kleinen
Park anlegen. 1998 erwarb die Familie von Götz-Mohr den Hof und begann ihr Aufbauwerk,
flankiert von einer Reihe Veranstaltungen, um dem alten Familienbesitz mit Kunst und
Kultur wieder eine Perspektive zu geben.
Zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Albrecht der Bär gewann den Hevellerfürsten Pribislaw-
Heinrich als Taufpaten für seinen ältesten Sohn, den späteren Markgrafen von Brandenburg, Otto
I. Mit der 1157 erfolgten Eroberung der Brandenburg wurde Albrecht der Bär der erste Markgraf
von Brandenburg. In dieser Zeit zogen einzelne Bauern, aber auch ganze Gemeinschaften auf der
Suche nach Land durch die Gebiete von Altmark und Mark. Im Gegensatz zu den heidnischen
Slawen waren es getaufte Christen. Es ist die Zeit, in der die Gutskirche Welle erbaut wurde.
Zunächst entstand das Schiff mit dem eingezogenen rechteckigen Chor, später dann der
quadratische, mit Satteldach versehene Turm. Der Hocheinstieg befindet sich in 6 Meter Höhe:
Ein Wehrturm, der von Außen über eine einziehbare Leiter erreicht und oben mit Sperrbalken
verschlossen werden konnte. Ab 1780 hatte, mit dem Kauf der drei Weller Güter, die Familie von
Bismarck das Patronat über die Kirche. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert.
Nach 1980 lockte die Mär von Silberschatz und unterirdischen Gängen Vandalen in die Kirche,
die große Teile der Innenausstattung zerstörten. Der Förderverein Kirche Welle e.V. übernahm seit
2003 die ursprünglichen Aufgaben des Patronats. Inzwischen wird die Kirche Schritt um Schritt
saniert, 2011 konnte der Turmzugang wieder begehbar gemacht und der Glockstuhl erneuert
werden. Die Kirche wird zu neuem Leben erweckt.
Welle is a small estate in Stendal. In
1780, Georg Wilhelm von Bismarck
acquired the three Welle estates. His son
re-formed them into a single estate and
had a manor house built in classical
style in 1820. Welle park was originally
laid out at the beginning of the twentieth
century.
In 1998, the farm and the estate
were rather run-down when the von
Götz-Mohr family took over the old
estate and began with their own renova-
tion work. The family invites guests to
numerous events who might be able to
help establish the estate as a centre
for art and culture.
The Romanesque estate church was
built in the second half of the 12th cen-
tury. The tower entrance is 6 metres
high and is a relic that shows that it
was a fortified church. The church
was restored in the 19th century by
the Bismarck family and continued in
use up to 1980. In search of a treasure
of silver and underground passage-
ways, unknown persons broke into
the church and destroyed much of the
floor and the inventory. The church
has been undergoing gradual - and
still ongoing - restoration since 2003Park mit Silberschatz: Der Bismarck’sche Gutshof
Welle
Gutshaus Welle
Patronatskirche Silberfund
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eKultur Ehemalige Patronatskirche mit jährl.
Oktober-Konzert, Förderverein Kirche Welle e.V., Tel. +49(0)177 4490295 www.landgut-welle.de
Genuss Übernachtung in restaurierter Kut-scherwohnung im alten Pferdestallauf dem Bismarck’schem Gutshof, jährlicher Birnentag im September
Bismarck Geheimtipp Hochzeiten oder Feste, Sommer-Kurse, Themenführungen für Gruppen, Mai-September m.Frühstück, Kaffee o. Imbiss auf dem Bismarck’schen Gutshof
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Bismarcksches Landgut Welle · Dr. Brita von Götz-Mohr · Weller Dorfstraße 21-25 · 39576 Stendal / OT WelleHansestadt Tel. +49(0)3931 4922562 · Mobil +49(0)177 4490295 · www.landgut-welle.de
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Gutshaus Welle
16 17
B 71
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Dolchau
Lüchow Dannenberg
Poppau
Beetzen- dorf
Genzien
Büste
Milde
Purnitz
Drösede
Ziemendorf
Heiligen-felde
Kusey
Jeet
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Hansestadt GARDELEGEN
Binde
Ritzleben
Riebau
Wernstedt
Neu Wernstedt
WeteritzSolpke
Breitenfeld
Eigenthum
Jeggau
Peckfitz
Lenz Jerchel
Jeseritz
Mieste
Miesterhorst
Calvörde
Ohre
Mittellandkanal
Wegenstedt
Kathendorf
Bösdorf
Oebisfelde
Buchhorst
Berge
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Estedt
Osterwohle
BombeckBarnebeckDahrendorf
Engersen
Berkau Kremkau
Schwiesau
Kassieck
Jemmeritz
Lockstedt
Kakerbeck
Winkel-stedt
Neuendorf Poritz
Neuendorf a.D.
Bühne
AltmerslebenBrüchau
WinterfeldRecklingen
Zierau
Jeetze
Pretzier
Stappenbeck
Mahlsdorf
Saalfeld
Benkendorf
Liesten
Güssefeld
Badel
LohneFleetmark
Kerkau
SanneVissum
Kassuhn
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Jeetze
Thüritz
Brunau
Molitz
Kahrstedt
Beese
Gladigau
Boock
Rohrberg
MellinRistedt
Gifhorn
CelleWittingen
Bremen Hamburg Lüneburg
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NATURPARK DRÖMLING
Immekath
Roxförde Wanne-feld
LETZLINGEN
Haldensleben
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KALBESCHER WERDER
Woltersdorf Wustrow
Ökodorf Sieben Linden
Faulen-horst
HarperMoor
Luftkurort ARENDSEE
Schrampe
Hemstedt
KlosterNeuendorf
Klein Klein EngersenEngersenKlein Engersen
Zichtau
Erholungsort KLÖTZE
Kunrau
Mehrin
Vienau
Schenkenhorst Algen- stedt
Zienau Jävenitz
Hannover Braunschweig
Wolfsburg
UelzenHansestadt SALZWEDEL
Zethlingen Cheinitz
Wallanlagen
Goldene Laus
Wiepke
Apenburg
Erholungsort KALBE
Dretzel Tucheim
Brandenburg
Burg
Großwulkow
Kleinwulkow
Melkow
Briest
Sydow
Zabakuck
Brettin
Roßdorf
Burg
Parchen
Parey
Bittkau
Flessau
Wollenrade
Baller-stedt
Storbeck
Späningen
Schorstedt
Möllenbeck
Erxleben
PolkauZiegen-hagen
KlädenSteinfeld
Schönfeld
Schernikau
Borstel
Möringen Deetz
Hohenwulsch
Garlipp
SchäplitzBadingen
DahlenDöbbelin
Insel
Buchholz
Demker
Güsen
Biese
Elb
e
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te
Ala
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Ala
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Neulingen
Bellingen
Tanger
Uchte-Quellen
Hansestadt SEEHAUSEN
Geestgott- berg
Wendemark
Quitzöbel
Nitzow
JERICHOW
RATHENOW
GENTHIN
Krumke
Krevese
Stadtpark
Briest Guts-park
Schön-walde
Schernebeck
Klein Schwarzlosen
Groß Schwarzlosen
Lüderitz
Buch
Bölsdorf
Heeren
Grobleben
Grieben
Klietz-nick
Redekin
Derben Altenplathow
Nielebock
Börgitz
Käthen
Vinzelberg
Wittenmoor
Schönhausen
Wust
Iden
Goldbeck
Düsedau
JederitzSandau
Havel
Lindstedt
Drüsedau
Meßdorf
Schmersau
Hannover
Magdeburg
Magdeburg
ALMÄRKISCHE WISCHE
ELB-HAVEL
WINKEL
BIOSHÄRENRESERVAT FLUSSLANDSCHAFT ELBE
B R A N D E N B U R G
Potsdam Berlin
Schwerin Ludwigslust
Hamburg
Berlin
BISMARK
Hohen-seeden
Uchtspringe
Garz
Warnau
Wulkau
Rehberg
Kuhlhausen
Schönfeld
Bergzow
MolkenbergScharlibbe
Königsmark
Wolterslage
Meseberg
Hohengöhrener Damm
Schönhauser Damm
Wuster Damm
Windberge
Dequede
Welle
Räbel
Hansestadt OSTERBURG
Büttnershof Busch
Altenzaun
Kamern
Schloss undSchlosspark
Klietz
Schnacken-burg
Beuster
Wegenitz
Lichterfelde
Neukirchen
Falkenberg
Calberwisch
Hohen-göhren
Ferchland
Fisch-beck
Kabelitz
Wischer Hassel
JarchauSanne
Weißewarte
Staats
Lückstedt
Stapel
Wohlenberg
Einwinkel
Leppin
Hansestadt HAVELBERG
Schollene
TANGERHÜTTE
Hohenberg-Krusemark
Groß Ellingen
ARNEBURG
StorkauStaffelde
Billberge
Kaiser- und Hansestadt TANGERMÜNDE
COLBITZ LETZLINGER
HEIDE
Hansestadt WERBEN
BIOSPHÄRENRESERVATMITTELELBE
Rohrbeck
Gethlingen
Hindenburg
Wals-leben
Hämerten
Hansestadt STENDAL
Biesenthal
Schadeberg
Diesdorf
Mehmke
Jübar Ahlum
Stöckheim
Püggen
Wallstawe
NiephagenKuhfelde
Valfitz
Sienau Brewitz
Amt Dambeck
Eversdorf
Darnebeck
Bind- felde
A B C D E F G H
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Deutsch
Wanzer
Gestien
Klein Gischau
Jeeben
Jahrstedt
BöckwitzNeuferchau Seethen
Warten-berg
Sallenthin
Mösenthin
Jeggeleben
Baben
Groß Schwechten
Klein Schwechten
Rochau
Lindtorf
Dahren-stedt
Ihleburg
Cobbel
Bertingen
BirkholzDolle
MahlwinkelBurgstall
Sandbeiendorf
Zibberick
Ucht-dorf
Die AltmarkGroß Garz
Scharpenhufe
Pollitz
Jeggel
Lindenberg
Krüden
Groß Holzhausen
Siedenlangenbeck
Bonese
Schmölau
Ellenberg
Peckensen
Dähre
Cheine
Henningen
Brietz
ArendseeArendsee
Waddekath Plätz
A B C D E F G H
N I E D E R -S A C H S E N
Ort Karte Seite
Briest F6 8
Burgstall E6 13
Döbbelin F5 18
Gardelegen D5 24
Havelberg G3 32
Iden F3 31
Krevese E3 26
Krumke E3 30
Letzlingen D6 23
Osterburg F3 31
Schönhausen G5 2
Stendal F4 22
Tangerhütte F6 12
Tangermünde G5 7
Welle F5 14
Zichtau C4 25
Bismarck‘s Land
Bismarck Turm
Bretsch
Gagel
Wahren- berg
Stresow
Straße der Romanik Romanesque Road
Gartenträume Garden Dreams
Blaues Band Blue Ribbon
Röwitz
Trippigleben
Dannefeld
Köckte
Wenze
The Romanesque Routes of European Heritage
TRANSROMANICA Wege der Romanik in Europa
Europäische Route der Backsteingotik European Route of Brick Gothic
Gartenlandschaft AltmarkGarden Landscape Altmark
Ringfurth
Sandfurth
Kehnert
16 17
B 71
B 71
B 71
B 71
B 248
B 248
B 248
B 248
B 190
B 493
B 188
B 188
B 71
B 71
B 188
L 19
L 1
L 7
L 8
B 190
B 189
B 107
B 107
B 107
B 188B 188
B 189
B 189
B 189
B 189
B 189
B 107
B 107
B 1
L 54
L 2
B 188
L 25
Dolchau
Lüchow Dannenberg
Poppau
Beetzen- dorf
Genzien
Büste
Milde
Purnitz
Drösede
Ziemendorf
Heiligen-felde
Kusey
Jeet
ze
Hansestadt GARDELEGEN
Binde
Ritzleben
Riebau
Wernstedt
Neu Wernstedt
WeteritzSolpke
Breitenfeld
Eigenthum
Jeggau
Peckfitz
Lenz Jerchel
Jeseritz
Mieste
Miesterhorst
Calvörde
Ohre
Mittellandkanal
Wegenstedt
Kathendorf
Bösdorf
Oebisfelde
Buchhorst
Berge
Mild
e
Estedt
Osterwohle
BombeckBarnebeckDahrendorf
Engersen
Berkau Kremkau
Schwiesau
Kassieck
Jemmeritz
Lockstedt
Kakerbeck
Winkel-stedt
Neuendorf Poritz
Neuendorf a.D.
Bühne
AltmerslebenBrüchau
WinterfeldRecklingen
Zierau
Jeetze
Pretzier
Stappenbeck
Mahlsdorf
Saalfeld
Benkendorf
Liesten
Güssefeld
Badel
LohneFleetmark
Kerkau
SanneVissum
Kassuhn
PackebuschPlathe
Jeetze
Thüritz
Brunau
Molitz
Kahrstedt
Beese
Gladigau
Boock
Rohrberg
MellinRistedt
Gifhorn
CelleWittingen
Bremen Hamburg Lüneburg
Uelzen
NATURPARK DRÖMLING
Immekath
Roxförde Wanne-feld
LETZLINGEN
Haldensleben
ZICHTAUER BERGE
KALBESCHER WERDER
Woltersdorf Wustrow
Ökodorf Sieben Linden
Faulen-horst
HarperMoor
Luftkurort ARENDSEE
Schrampe
Hemstedt
KlosterNeuendorf
Klein Klein EngersenEngersenKlein Engersen
Zichtau
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Schenkenhorst Algen- stedt
Zienau Jävenitz
Hannover Braunschweig
Wolfsburg
UelzenHansestadt SALZWEDEL
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Goldene Laus
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Großwulkow
Kleinwulkow
Melkow
Briest
Sydow
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Storbeck
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Möringen Deetz
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Garlipp
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DahlenDöbbelin
Insel
Buchholz
Demker
Güsen
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Neulingen
Bellingen
Tanger
Uchte-Quellen
Hansestadt SEEHAUSEN
Geestgott- berg
Wendemark
Quitzöbel
Nitzow
JERICHOW
RATHENOW
GENTHIN
Krumke
Krevese
Stadtpark
Briest Guts-park
Schön-walde
Schernebeck
Klein Schwarzlosen
Groß Schwarzlosen
Lüderitz
Buch
Bölsdorf
Heeren
Grobleben
Grieben
Klietz-nick
Redekin
Derben Altenplathow
Nielebock
Börgitz
Käthen
Vinzelberg
Wittenmoor
Schönhausen
Wust
Iden
Goldbeck
Düsedau
JederitzSandau
Havel
Lindstedt
Drüsedau
Meßdorf
Schmersau
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Magdeburg
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WINKEL
BIOSHÄRENRESERVAT FLUSSLANDSCHAFT ELBE
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BISMARK
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Uchtspringe
Garz
Warnau
Wulkau
Rehberg
Kuhlhausen
Schönfeld
Bergzow
MolkenbergScharlibbe
Königsmark
Wolterslage
Meseberg
Hohengöhrener Damm
Schönhauser Damm
Wuster Damm
Windberge
Dequede
Welle
Räbel
Hansestadt OSTERBURG
Büttnershof Busch
Altenzaun
Kamern
Schloss undSchlosspark
Klietz
Schnacken-burg
Beuster
Wegenitz
Lichterfelde
Neukirchen
Falkenberg
Calberwisch
Hohen-göhren
Ferchland
Fisch-beck
Kabelitz
Wischer Hassel
JarchauSanne
Weißewarte
Staats
Lückstedt
Stapel
Wohlenberg
Einwinkel
Leppin
Hansestadt HAVELBERG
Schollene
TANGERHÜTTE
Hohenberg-Krusemark
Groß Ellingen
ARNEBURG
StorkauStaffelde
Billberge
Kaiser- und Hansestadt TANGERMÜNDE
COLBITZ LETZLINGER
HEIDE
Hansestadt WERBEN
BIOSPHÄRENRESERVATMITTELELBE
Rohrbeck
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Sienau Brewitz
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A B C D E F G H
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Klein Gischau
Jeeben
Jahrstedt
BöckwitzNeuferchau Seethen
Warten-berg
Sallenthin
Mösenthin
Jeggeleben
Baben
Groß Schwechten
Klein Schwechten
Rochau
Lindtorf
Dahren-stedt
Ihleburg
Cobbel
Bertingen
BirkholzDolle
MahlwinkelBurgstall
Sandbeiendorf
Zibberick
Ucht-dorf
Die AltmarkGroß Garz
Scharpenhufe
Pollitz
Jeggel
Lindenberg
Krüden
Groß Holzhausen
Siedenlangenbeck
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Schmölau
Ellenberg
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Dähre
Cheine
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Brietz
ArendseeArendsee
Waddekath Plätz
A B C D E F G H
N I E D E R -S A C H S E N
Ort Karte Seite
Briest F6 8
Burgstall E6 13
Döbbelin F5 18
Gardelegen D5 24
Havelberg G3 32
Iden F3 31
Krevese E3 26
Krumke E3 30
Letzlingen D6 23
Osterburg F3 31
Schönhausen G5 2
Stendal F4 22
Tangerhütte F6 12
Tangermünde G5 7
Welle F5 14
Zichtau C4 25
Bismarck‘s Land
Bismarck Turm
Bretsch
Gagel
Wahren- berg
Stresow
Straße der Romanik Romanesque Road
Gartenträume Garden Dreams
Blaues Band Blue Ribbon
Röwitz
Trippigleben
Dannefeld
Köckte
Wenze
The Romanesque Routes of European Heritage
TRANSROMANICA Wege der Romanik in Europa
Europäische Route der Backsteingotik European Route of Brick Gothic
Gartenlandschaft AltmarkGarden Landscape Altmark
Ringfurth
Sandfurth
Kehnert
18 19
Where to be invite to concerts
Stories about a man-sion in the AltmarkGeschichten um ein altmärkisches Schloss
Ja, natürlich sind außergewöhnliche Musiker, wenn sie in Döbbelin zum Konzert spielen, bei
Bismarck’s eingeladen. Das Döbbeliner Schloss ruft in seiner „Petersburger Farbigkeit“ gera-
dezu nach den Musen. Und ist das nicht schön, wenn es wieder einen Grund gibt, „ins Offene“
zu fahren und dort feingesetzten Noten oder wundervollen Improvisationen zu lauschen? Die
Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz, einem Freund der Familie von Bismarck, hat
hier schon wiederholt mit großem Erfolg gastiert. Alexander von Bismarck, der Hausherr, will
in alter Tradition Haus und Ort zu einem kulturellen Erlebnisort und einer Begegnungsstätte
machen. Deshalb laden die Bismarck’s auch zu Lesungen und kleineren Konzerten ein.
Döbbelin zählt heute als Ortsteil zu Stendal. Südlich des Ortes führt die Bundesstraße 188
von Stendal nach Gardelegen. Der Ort ist wendischen Ursprungs, wurde 1160 erstmals
erwähnt und gelangte zu einem Teil bereits 1344 durch den Stendaler Patrizier Nikolaus von
Bismarck in den Besitz der Familie von Bismarck. Er ist mit diesem Besitz auch im Landbuch
des Kaisers Karl IV. vermerkt. 1730 erbte Hans-Christoph von Bismarck den Ort, kaufte den
Rest. Er fand ein noch weitgehend in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstörtes Dorf
vor. Das alte Gutshaus war eine Ruine, die Äcker wurden noch immer kaum bestellt. Die Bau-
ern hatten sich selbst aufgegeben. Da kam viel Überzeugungsarbeit auf den Gerichtsrat beim
altmärkischen Obergericht, Hans-Christoph von Bismarck, zu.
Da wurde doch nach 1945 tatsächlich vergessen, den Bismarck’schen Landbesitz in Döbbelin
zu enteignen. Ein Faux pax, scheint es. Doch hielt sich der Landbesitz der Bismarck’s hier in
eher bescheidenen Grenzen – und er wurde nicht Bismarck’s angelastet! Denn in Döbbelin
wohnte bis 1963 die Tochter Klaus von Bismarck’s, Laura Minette Rosel Gertrud von Bismarck
(1880-1963), die aber eine verehelichte Freifrau von Nordeck war – und somit brachte sie von
den damaligen Herrschenden niemand mit den Bismarck’s in Verbindung.
Nach dem Tod der Freifrau diente das Schloss als Konsum, Poststelle, Arztpraxis und LPG-
Büro. Da keine Enteignung stattgefunden hatte, konnte Alexander von Bismarck nebst seiner
Gattin Irina das kleine Barockschloss in der Altmark problemlos wieder in Besitz nehmen. Als
Hans-Christoph von Bismarck 1730 das verelendete Döbbelin erbte, war ihm schnell deutlich,
dass auch ein neues Herrenhaus gebaut werden muss. Auf den Grundmauern und Kellern des
älteren Gebäudes entstand 1736 in barocker Manier das neue Gutshaus, ein eingeschossiger,
verputzter Bau mit hohem Sockelgeschoss. Zur Anlage gehören zwei Wirtschaftsgebäude und
der Taubenturm. Zu den Anekdoten um das Schloss gehört auch die Farbwahl, „Kaisergelb“. Die
in der Sonne strahlende Farbe fanden sie in Sankt Petersburg, der Heimat Irina von Bismarck’s,
die selber übrigens Bratschistin ist. Daher also auch die Liebe zur Musik. Im Schloss befindet
sich, neben dem Café und dem repräsentativen Festsaal auch die ganzjährig geöffnete Weih-
nachtswelt, die Busladungen an Touristen in den kleinen Altmarkort Döbbelin bringt.
No, the Döbbelin manor was not always
dedicated to the muses, nor was the little
village. After Nikolaus von Bismarck ac-
quired it in 1344, it suffered great hard-
ship and destruction during the chaos of
the Thirty Years’ War. It was not until
1730, when Hans-Christoph von Bis-
marck came into his inheritance that the
situation began to change in the village.
To the south of Döbbelin lies the federal
highway 188 which connects Stendal to
Gardelegen. Today, things are changing
once again with the von Bismarck’s mov-
ing into the mansion and the owner of
the estate setting the goal of establishing
the building as a cultural meeting place.
Until 1963, a Baroness von Nordeck, neé
von Bismarck, lived in the mansion.
Since no one remembered or was aware
of her origins, she was not dispossessed.
Following her death, the Baroque man-
sion, which was built in 1736, was used
as a doctor's surgery, as a cooperative
shop, and as an office block for an agri-
cultural cooperative. When Alexander
and Irina von Bismarck moved here,
they began with the repair renovation of
the mansion, along with the park and the
church. As well as the cafe, the mansion
also houses a “Christmas World”, which
is open all year round and attracts tens
of thousands of tourists every year. Döbbelin
Wo zum Konzert geladen wird
Genuss Bismarck’s Weihnachtswelt, ganzjähriger Weih-nachts- u. Ambientemarkt mit Weihnachtswelt und Café, ganzjährig geöffnet, Mo-So 13-18 Uhr Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de
Schloss Döbbelin
Dö
bb
el
in
Dö
bb
el
in
Bismarck GeheimtippSchloss- und Parkführungen mit Besichtigung der Gedenkstätte/Grabsteine derer von Bismarck, jederzeit ab 10 Personen auf Anfrage möglich: Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de
Alexander von Bismarck
18 19
Where to be invite to concerts
Stories about a man-sion in the AltmarkGeschichten um ein altmärkisches Schloss
Ja, natürlich sind außergewöhnliche Musiker, wenn sie in Döbbelin zum Konzert spielen, bei
Bismarck’s eingeladen. Das Döbbeliner Schloss ruft in seiner „Petersburger Farbigkeit“ gera-
dezu nach den Musen. Und ist das nicht schön, wenn es wieder einen Grund gibt, „ins Offene“
zu fahren und dort feingesetzten Noten oder wundervollen Improvisationen zu lauschen? Die
Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz, einem Freund der Familie von Bismarck, hat
hier schon wiederholt mit großem Erfolg gastiert. Alexander von Bismarck, der Hausherr, will
in alter Tradition Haus und Ort zu einem kulturellen Erlebnisort und einer Begegnungsstätte
machen. Deshalb laden die Bismarck’s auch zu Lesungen und kleineren Konzerten ein.
Döbbelin zählt heute als Ortsteil zu Stendal. Südlich des Ortes führt die Bundesstraße 188
von Stendal nach Gardelegen. Der Ort ist wendischen Ursprungs, wurde 1160 erstmals
erwähnt und gelangte zu einem Teil bereits 1344 durch den Stendaler Patrizier Nikolaus von
Bismarck in den Besitz der Familie von Bismarck. Er ist mit diesem Besitz auch im Landbuch
des Kaisers Karl IV. vermerkt. 1730 erbte Hans-Christoph von Bismarck den Ort, kaufte den
Rest. Er fand ein noch weitgehend in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstörtes Dorf
vor. Das alte Gutshaus war eine Ruine, die Äcker wurden noch immer kaum bestellt. Die Bau-
ern hatten sich selbst aufgegeben. Da kam viel Überzeugungsarbeit auf den Gerichtsrat beim
altmärkischen Obergericht, Hans-Christoph von Bismarck, zu.
Da wurde doch nach 1945 tatsächlich vergessen, den Bismarck’schen Landbesitz in Döbbelin
zu enteignen. Ein Faux pax, scheint es. Doch hielt sich der Landbesitz der Bismarck’s hier in
eher bescheidenen Grenzen – und er wurde nicht Bismarck’s angelastet! Denn in Döbbelin
wohnte bis 1963 die Tochter Klaus von Bismarck’s, Laura Minette Rosel Gertrud von Bismarck
(1880-1963), die aber eine verehelichte Freifrau von Nordeck war – und somit brachte sie von
den damaligen Herrschenden niemand mit den Bismarck’s in Verbindung.
Nach dem Tod der Freifrau diente das Schloss als Konsum, Poststelle, Arztpraxis und LPG-
Büro. Da keine Enteignung stattgefunden hatte, konnte Alexander von Bismarck nebst seiner
Gattin Irina das kleine Barockschloss in der Altmark problemlos wieder in Besitz nehmen. Als
Hans-Christoph von Bismarck 1730 das verelendete Döbbelin erbte, war ihm schnell deutlich,
dass auch ein neues Herrenhaus gebaut werden muss. Auf den Grundmauern und Kellern des
älteren Gebäudes entstand 1736 in barocker Manier das neue Gutshaus, ein eingeschossiger,
verputzter Bau mit hohem Sockelgeschoss. Zur Anlage gehören zwei Wirtschaftsgebäude und
der Taubenturm. Zu den Anekdoten um das Schloss gehört auch die Farbwahl, „Kaisergelb“. Die
in der Sonne strahlende Farbe fanden sie in Sankt Petersburg, der Heimat Irina von Bismarck’s,
die selber übrigens Bratschistin ist. Daher also auch die Liebe zur Musik. Im Schloss befindet
sich, neben dem Café und dem repräsentativen Festsaal auch die ganzjährig geöffnete Weih-
nachtswelt, die Busladungen an Touristen in den kleinen Altmarkort Döbbelin bringt.
No, the Döbbelin manor was not always
dedicated to the muses, nor was the little
village. After Nikolaus von Bismarck ac-
quired it in 1344, it suffered great hard-
ship and destruction during the chaos of
the Thirty Years’ War. It was not until
1730, when Hans-Christoph von Bis-
marck came into his inheritance that the
situation began to change in the village.
To the south of Döbbelin lies the federal
highway 188 which connects Stendal to
Gardelegen. Today, things are changing
once again with the von Bismarck’s mov-
ing into the mansion and the owner of
the estate setting the goal of establishing
the building as a cultural meeting place.
Until 1963, a Baroness von Nordeck, neé
von Bismarck, lived in the mansion.
Since no one remembered or was aware
of her origins, she was not dispossessed.
Following her death, the Baroque man-
sion, which was built in 1736, was used
as a doctor's surgery, as a cooperative
shop, and as an office block for an agri-
cultural cooperative. When Alexander
and Irina von Bismarck moved here,
they began with the repair renovation of
the mansion, along with the park and the
church. As well as the cafe, the mansion
also houses a “Christmas World”, which
is open all year round and attracts tens
of thousands of tourists every year. Döbbelin
Wo zum Konzert geladen wird
Genuss Bismarck’s Weihnachtswelt, ganzjähriger Weih-nachts- u. Ambientemarkt mit Weihnachtswelt und Café, ganzjährig geöffnet, Mo-So 13-18 Uhr Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de
Schloss Döbbelin
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bb
el
in
Dö
bb
el
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Bismarck GeheimtippSchloss- und Parkführungen mit Besichtigung der Gedenkstätte/Grabsteine derer von Bismarck, jederzeit ab 10 Personen auf Anfrage möglich: Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de
Alexander von Bismarck
20
Bismarck's Summer Concert Park
A patronage church with a baptism angel Bismarck’s Sommerkonzertpark Patronatskirche mit Taufengel
Nicht versteckt im Orchestergraben, sondern in aller Öffentlichkeit werden ein letztes Mal
die Instrumente gestimmt. Psst! Das Konzert unter den schönen alten Bäumen des Döbbeli-
ner Parks beginnt. Was für ein wunderbarer Ort, im Freien Musik genießen zu können.
Dem aus der Kreveser Linie der Bismarck’s stammenden Hans-Christoph von Bismarck
fiel per Losglück Döbbelin zu. Er hatte den Gedanken, zum Schloss im selben Jahr 1736 auch
den Gutspark entstehen zu lassen. Sowohl das Schloss mit dem berühmten Festsaal als auch
der große Park mit dem gelben Teepavillon, dem Teich und den Statuen sind vom gegenwär-
tigen Besitzer in den repräsentativen Zustand gebracht worden, wie er aus der Vergangenheit
überkommen ist.
Das Wegesystem des Parks ermöglicht einen faszinierenden Rundgang unter den über
250 Jahre alten Eichen. In einer Karte der Feldmark Döbbelin von 1845 ist auch die Wasser-
anlage am östlichen Ende des Grundstücks eingezeichnet, die im heute wieder gepflegten
Park noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Der Weg dorthin führt unter alten
Buchen und Eichen an zwei Statuen vorbei. In der Nähe der Wasseranlage befinden sich eine
Gedenkstätte mit Grabsteinen der Familie von Bismarck, die in der 19. Generation Döbbelin
bewohnt, und eine Marienfigur.
Wohl aus der Zeit, als der Askanier Otto I., ältester Sohn Albrechts des Bären, die
Markgrafschaft Brandenburg innehatte, dem Ende des 12. Jahrhunderts, stammt
die Döbbeliner Dorfkirche, mithin aus romanischer Zeit. Sie stand bereits, als Niko-
laus von Bismarck 1344 nach Döbbelin kam. Betritt man den zweiteiligen recht-
eckigen Feldsteinbau, eröffnet sich vom Kirchenschiff nach links die bis zu Beginn
der neunziger Jahre zugemauerte Gruft. Seit 1741 diente der Raum unterhalb des
Fachwerkturms als Familiengruft der Döbbeliner Linie der Bismarck’s.
21 Vorfahren des heutigen Bismarck’s sind hier beigesetzt. Als erste der darin
Beigesetzten ist 1741 Maria von Jagow genannt, die erste Frau des Erbauers des Döb-
beliner Schlosses. Bisher letzter Eintrag ist Hans-Joachim von Bismarck, der Vater
des heutigen Besitzers, der 2008 in der Gruft beigesetzt wurde. Seit der Renovie-
rung der Gruft kann sie durch ein Fenster in der Tür in Augenschein genommen
werden. Von einem unbekannten Meister geschnitzt, findet sich in der Patronats-
kirche einer der in der Altmark sehr raren Taufengel. Der Taufengel wird seit Mitte
des 18. Jahrhunderts von Hand ins Kirchenschiff herabgelassen, wenn eine Taufe
ansteht. Er hält nämlich die Taufschale.
Die 1747 angebaute Patronatsloge wurde 1999 zugunsten einer im selben Stil
hergestellten größeren Trauerhalle ausgebaut. Der Altar ist neogotischen
Ursprungs. Der Charme der Kirche besteht freilich in ihrer Schlichtheit. Sie lädt
Besucher zum Gebet ein. Deshalb ist sie auch täglich für jedermann geöffnet.
The man who had the Döbbelin manor built,
Hans-Christoph von Bismarck, in 1736 also
commissioned the laying out of the park
that belongs to the mansion. After taking
over the house and the estate, the current
owners, Alexander and Irina von Bismarck,
also restored the park to its former glory,
with its yellow teahouse, beautiful old trees
– beeches, oaks, and lindens, the Baroque
statues, and the water features, as a presti-
gious and beautifully maintained park.
The late-romantic church dates back to the end of
the 12th century. The church has been renovated
and restored several times over the course of its
long history, such as in 1747, when the first patron-
age lodge was added. In 1999, this lodge was
replaced by a larger mourning hall built in the
same style. The church's unostentatious 18th-
century baptism angel is widely admired. It is still
lowered from the church ceiling by hand for every
baptism. The baptism angel holds the baptism
bowl. The charm of the church, however, lies in its
spiritual simplicity. It invites its visitors to pray.
This is why it is open to everyone, every day.
Kultur Patronatskirche mit Taufengel von unbe-kanntem Meister geschnitzt (Mitte 18. Jahr-hunderts), mit Familiengruft der Familie von Bismarck · Tel. +49(0)39329 284 www.von-bismarck-gmbh.de
Dö
bb
el
in
Dö
bb
el
in
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von Bismarck‘sche Schlossverwaltung · Schloss Döbbelin · Döbbeliner Dorfstraße 18 · 39576 Hansestadt Stendal / OT DöbbelinTel./Fax +49(0)39329 284/ -91570 · www.von-bismarck-gmbh.de
Patronatskirche Schloss Döbbelin
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Bismarck's Summer Concert Park
A patronage church with a baptism angel Bismarck’s Sommerkonzertpark Patronatskirche mit Taufengel
Nicht versteckt im Orchestergraben, sondern in aller Öffentlichkeit werden ein letztes Mal
die Instrumente gestimmt. Psst! Das Konzert unter den schönen alten Bäumen des Döbbeli-
ner Parks beginnt. Was für ein wunderbarer Ort, im Freien Musik genießen zu können.
Dem aus der Kreveser Linie der Bismarck’s stammenden Hans-Christoph von Bismarck
fiel per Losglück Döbbelin zu. Er hatte den Gedanken, zum Schloss im selben Jahr 1736 auch
den Gutspark entstehen zu lassen. Sowohl das Schloss mit dem berühmten Festsaal als auch
der große Park mit dem gelben Teepavillon, dem Teich und den Statuen sind vom gegenwär-
tigen Besitzer in den repräsentativen Zustand gebracht worden, wie er aus der Vergangenheit
überkommen ist.
Das Wegesystem des Parks ermöglicht einen faszinierenden Rundgang unter den über
250 Jahre alten Eichen. In einer Karte der Feldmark Döbbelin von 1845 ist auch die Wasser-
anlage am östlichen Ende des Grundstücks eingezeichnet, die im heute wieder gepflegten
Park noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Der Weg dorthin führt unter alten
Buchen und Eichen an zwei Statuen vorbei. In der Nähe der Wasseranlage befinden sich eine
Gedenkstätte mit Grabsteinen der Familie von Bismarck, die in der 19. Generation Döbbelin
bewohnt, und eine Marienfigur.
Wohl aus der Zeit, als der Askanier Otto I., ältester Sohn Albrechts des Bären, die
Markgrafschaft Brandenburg innehatte, dem Ende des 12. Jahrhunderts, stammt
die Döbbeliner Dorfkirche, mithin aus romanischer Zeit. Sie stand bereits, als Niko-
laus von Bismarck 1344 nach Döbbelin kam. Betritt man den zweiteiligen recht-
eckigen Feldsteinbau, eröffnet sich vom Kirchenschiff nach links die bis zu Beginn
der neunziger Jahre zugemauerte Gruft. Seit 1741 diente der Raum unterhalb des
Fachwerkturms als Familiengruft der Döbbeliner Linie der Bismarck’s.
21 Vorfahren des heutigen Bismarck’s sind hier beigesetzt. Als erste der darin
Beigesetzten ist 1741 Maria von Jagow genannt, die erste Frau des Erbauers des Döb-
beliner Schlosses. Bisher letzter Eintrag ist Hans-Joachim von Bismarck, der Vater
des heutigen Besitzers, der 2008 in der Gruft beigesetzt wurde. Seit der Renovie-
rung der Gruft kann sie durch ein Fenster in der Tür in Augenschein genommen
werden. Von einem unbekannten Meister geschnitzt, findet sich in der Patronats-
kirche einer der in der Altmark sehr raren Taufengel. Der Taufengel wird seit Mitte
des 18. Jahrhunderts von Hand ins Kirchenschiff herabgelassen, wenn eine Taufe
ansteht. Er hält nämlich die Taufschale.
Die 1747 angebaute Patronatsloge wurde 1999 zugunsten einer im selben Stil
hergestellten größeren Trauerhalle ausgebaut. Der Altar ist neogotischen
Ursprungs. Der Charme der Kirche besteht freilich in ihrer Schlichtheit. Sie lädt
Besucher zum Gebet ein. Deshalb ist sie auch täglich für jedermann geöffnet.
The man who had the Döbbelin manor built,
Hans-Christoph von Bismarck, in 1736 also
commissioned the laying out of the park
that belongs to the mansion. After taking
over the house and the estate, the current
owners, Alexander and Irina von Bismarck,
also restored the park to its former glory,
with its yellow teahouse, beautiful old trees
– beeches, oaks, and lindens, the Baroque
statues, and the water features, as a presti-
gious and beautifully maintained park.
The late-romantic church dates back to the end of
the 12th century. The church has been renovated
and restored several times over the course of its
long history, such as in 1747, when the first patron-
age lodge was added. In 1999, this lodge was
replaced by a larger mourning hall built in the
same style. The church's unostentatious 18th-
century baptism angel is widely admired. It is still
lowered from the church ceiling by hand for every
baptism. The baptism angel holds the baptism
bowl. The charm of the church, however, lies in its
spiritual simplicity. It invites its visitors to pray.
This is why it is open to everyone, every day.
Kultur Patronatskirche mit Taufengel von unbe-kanntem Meister geschnitzt (Mitte 18. Jahr-hunderts), mit Familiengruft der Familie von Bismarck · Tel. +49(0)39329 284 www.von-bismarck-gmbh.de
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von Bismarck‘sche Schlossverwaltung · Schloss Döbbelin · Döbbeliner Dorfstraße 18 · 39576 Hansestadt Stendal / OT DöbbelinTel./Fax +49(0)39329 284/ -91570 · www.von-bismarck-gmbh.de
Patronatskirche Schloss Döbbelin
From the head of the dress-makers’ guild to the nobility in their mansions – a career in the Altmark
The only Hohenzollern re-sidence in Saxony-Anhalt: the last hunting lodge
Um 1270 wird in Italien mit der Papierfabrikation begonnen. Im selben Jahr beginnt, ebenfalls in Ita-
lien, die Herstellung von Brillen gegen Weitsichtigkeit. 1271 reist Marco Polo nach Zentralasien. Bis auf
dieses Jahr 1270 lässt sich die Stammlinie der Bismarck’s in Stendal zurückverfolgen. Herebord von
Bismarck (etwa 1200 bis 1280), Gildemeister der Gilde der Gewandschneider und Schultheiß in Sten-
dal ist der erste geschichtlich nachweisbare Vertreter der Bismarck’s. Die Gewandschneider waren
Kaufleute, die mit auswärtigen Tuchen handelten und somit früh zu Reichtum und Ansehen gelang-
ten. Sie gehörten bald schon dem Stadtrat an und zählten zu den städtischen Patriziergeschlechtern.
Zu Herebord von Bismarck’s Zeiten wurde bereits die Stendaler Seefahrergilde gebildet, die mit
eigenen Schiffen Handel im Ost- und Nordseeraum betrieb. 1345 wurde Nikolaus von Bismarck vom
Wittelsbacher Markgrafen Ludwig für seine Verdienste mit der Besitzung Burgstall belehnt. Die Bis-
marck’s gehörten nun zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark, die unmittelbar dem
Landeshauptmann unterstanden und vom Kaiser als „Edle“ bezeichnet wurden. Nikolaus von Bis-
marck geriet freilich bald mit den Stendalern in Konflikt, wurde aus der Stadt gebannt und trat in die
Dienste des Magdeburger Erzbischofs. Erst zum Ende seines Lebens versöhnt er sich wieder mit der
Stadt. Er stiftet 1370 das Gertraudenhospital vor den Toren der Stadt, gleichfalls zu besichtigen. In Sten-
dal, auf den Spuren der Bismarck’s.
Auch bürgerlichen Besuchern stand es, freilich im Rahmen einer Führung, zur Kaiserzeit bereits
offen. Um die vorige Jahrhundertwende galt das kaiserliche Jagdschloss im Tudor-Stil in der Colbitz-
Letzlinger Heide als die touristische Attraktion schlechthin. Die zu den Ginsterheiden gehörige Heide
gilt übrigens als das größte unbewohnte Gebiet Deutschlands.
Von 1997 bis 2001 wurde das einzige in Sachsen-Anhalt erhaltene Hohenzollernschloss beispiel-
haft saniert. Die ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtete alte „Hirschburg“ war ab 1843 auf
Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. gründlich baulich im Stile der Neogotik
instand gesetzt und umgebaut worden, um es als standesgemäße Unterkunft anlässlich der Hofjag-
den nutzen zu können. Eine Tradition, die bereits 1912 unter Kaiser Wilhelm II. wieder zu Ende ging.
Fakt ist: Sie alle waren hier und nächtigten mit ihrer Entourage im Jagdschloss: Die brandenburgi-
schen Kurfürsten, die preußischen Könige und deutschen Kaiser und, natürlich, auch Otto von Bis-
marck! Eine Dauerausstellung informiert im Schloss über die Jagd in der Region. Im Schloss Res-
taurant „Kaiserhof“ wird für das leibliche Wohl gesorgt, im Kavaliershaus residieren Hotelgäste.
Heute gehört das Schloss der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Dem Schloss
gegenüber befindet sich die 1858 bis 1861 ebenfalls im Stil der englischen Tudorkirchen als Back-
steinbau errichtete Schlosskirche. Letzlingen, Ortsteil von Gardelegen, liegt etwa 50 Kilometer nörd-
lich von Magdeburg direkt an der Bundesstraße 71.
Herebord von Bismarck, the Guild
Master of the dress-makers and the
mayor of Stendal, was the first Bis-
marck to enter the history books in
1270. The family soon became one
of the town's patrician families.
The decisive career move came in
1345: Nikolaus von Bismarck was
enfeoffed with Burgstall, making
the family one of the eight noble
families with their seats of power
in mansions in the Altmark, along
with the von der Schulenburgs.
Nikolaus von Bismarck donated
the Gertrauden hospital on the
edge of the town in 1370.
The Colbitz-Letzlinger Heide is a
moor and the largest uninhabited
area in Germany. From the 16th cen-
tury, the electors of Brandenburg
used it as their court hunting ground,
as did the Prussian kings and Ger-
man Kaisers later on. The hunting
lodge in Letzlingen was built between
1843 and 1868 in neo-Gothic style,
and restored between 1997 and
2001. It is the only Hohenzollern resi-
dence in Saxony-Anhalt still stand-
ing. As well as housing a hunting exhi-
bition, the lodge complex is now also
used as a hotel and restaurant and is
open to the public.
Einziges Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt: Das Letzlinger Jagdschloss
Vom Vorsteher der Gewandschneider-Gilde zum »schlossgesessenen Adel« – eine altmärkische Karriere
Jagdschloss Letzlingen
22 23
Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt · Jagdschloss Letzlingen · Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen / OT Letzlingen · Tel. +49(0)39088 808970 · www.jagdschloss-letzlingen.de
Tourist-Information Hansestadt Stendal · Markt 1 · 39576 Hansestadt Stendal Tel./Fax +49(0)3931 651190/ -651195 · www.stendal-tourist.de
Kultur KulturGenuss GenussÜbernachten im Altstadt Hotel Stendal, Tel.+49(0)3931 69890 www.altstadthotelstendal.de
Romantische Hochzeit i. Jagdschloss Letzlingen, Standesamt Hansestadt Gardelegen, Tel. +49(0)3907 7160 www.gardelegen.de
Aktiv AktivRadtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, zum Kunsthof Dahrenstedt (9 km), Galerie, Kunstladen, Gästeappartements, Garten „Kunst & Kultur“, Tel.+49(0)3931 419760 www.kunsthof-dahrenstedt.de
Radtour - Milde-Biese-Aland-Tour in die Hansestadt Gardelegen (20 km) Tel. +49(0)3907 42266 www.gardelegen.de
Altmärkisches Museum, Tel.+49(0)3931 651700, www.altmaerkisches-museum.de Winckelmann Museum mit begehbarem Trojanischem Pferd, Tel.+49(0)3931 215226www.winckelmann-gesellschaft.com
Gartenträume Sachsen-Anhalt – Wallanlagen Hansestadt Gardelegen der wohl schönste Gartenträume-Spazierweg, Führungen auf Anfrage, Tel.+49(0)3907 42266 www.gardelegen.de
Le
tz
li
ng
en
St
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RathausTangermünder Tor Jagdschloss
Hansestadt Stendal
From the head of the dress-makers’ guild to the nobility in their mansions – a career in the Altmark
The only Hohenzollern re-sidence in Saxony-Anhalt: the last hunting lodge
Um 1270 wird in Italien mit der Papierfabrikation begonnen. Im selben Jahr beginnt, ebenfalls in Ita-
lien, die Herstellung von Brillen gegen Weitsichtigkeit. 1271 reist Marco Polo nach Zentralasien. Bis auf
dieses Jahr 1270 lässt sich die Stammlinie der Bismarck’s in Stendal zurückverfolgen. Herebord von
Bismarck (etwa 1200 bis 1280), Gildemeister der Gilde der Gewandschneider und Schultheiß in Sten-
dal ist der erste geschichtlich nachweisbare Vertreter der Bismarck’s. Die Gewandschneider waren
Kaufleute, die mit auswärtigen Tuchen handelten und somit früh zu Reichtum und Ansehen gelang-
ten. Sie gehörten bald schon dem Stadtrat an und zählten zu den städtischen Patriziergeschlechtern.
Zu Herebord von Bismarck’s Zeiten wurde bereits die Stendaler Seefahrergilde gebildet, die mit
eigenen Schiffen Handel im Ost- und Nordseeraum betrieb. 1345 wurde Nikolaus von Bismarck vom
Wittelsbacher Markgrafen Ludwig für seine Verdienste mit der Besitzung Burgstall belehnt. Die Bis-
marck’s gehörten nun zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark, die unmittelbar dem
Landeshauptmann unterstanden und vom Kaiser als „Edle“ bezeichnet wurden. Nikolaus von Bis-
marck geriet freilich bald mit den Stendalern in Konflikt, wurde aus der Stadt gebannt und trat in die
Dienste des Magdeburger Erzbischofs. Erst zum Ende seines Lebens versöhnt er sich wieder mit der
Stadt. Er stiftet 1370 das Gertraudenhospital vor den Toren der Stadt, gleichfalls zu besichtigen. In Sten-
dal, auf den Spuren der Bismarck’s.
Auch bürgerlichen Besuchern stand es, freilich im Rahmen einer Führung, zur Kaiserzeit bereits
offen. Um die vorige Jahrhundertwende galt das kaiserliche Jagdschloss im Tudor-Stil in der Colbitz-
Letzlinger Heide als die touristische Attraktion schlechthin. Die zu den Ginsterheiden gehörige Heide
gilt übrigens als das größte unbewohnte Gebiet Deutschlands.
Von 1997 bis 2001 wurde das einzige in Sachsen-Anhalt erhaltene Hohenzollernschloss beispiel-
haft saniert. Die ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtete alte „Hirschburg“ war ab 1843 auf
Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. gründlich baulich im Stile der Neogotik
instand gesetzt und umgebaut worden, um es als standesgemäße Unterkunft anlässlich der Hofjag-
den nutzen zu können. Eine Tradition, die bereits 1912 unter Kaiser Wilhelm II. wieder zu Ende ging.
Fakt ist: Sie alle waren hier und nächtigten mit ihrer Entourage im Jagdschloss: Die brandenburgi-
schen Kurfürsten, die preußischen Könige und deutschen Kaiser und, natürlich, auch Otto von Bis-
marck! Eine Dauerausstellung informiert im Schloss über die Jagd in der Region. Im Schloss Res-
taurant „Kaiserhof“ wird für das leibliche Wohl gesorgt, im Kavaliershaus residieren Hotelgäste.
Heute gehört das Schloss der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Dem Schloss
gegenüber befindet sich die 1858 bis 1861 ebenfalls im Stil der englischen Tudorkirchen als Back-
steinbau errichtete Schlosskirche. Letzlingen, Ortsteil von Gardelegen, liegt etwa 50 Kilometer nörd-
lich von Magdeburg direkt an der Bundesstraße 71.
Herebord von Bismarck, the Guild
Master of the dress-makers and the
mayor of Stendal, was the first Bis-
marck to enter the history books in
1270. The family soon became one
of the town's patrician families.
The decisive career move came in
1345: Nikolaus von Bismarck was
enfeoffed with Burgstall, making
the family one of the eight noble
families with their seats of power
in mansions in the Altmark, along
with the von der Schulenburgs.
Nikolaus von Bismarck donated
the Gertrauden hospital on the
edge of the town in 1370.
The Colbitz-Letzlinger Heide is a
moor and the largest uninhabited
area in Germany. From the 16th cen-
tury, the electors of Brandenburg
used it as their court hunting ground,
as did the Prussian kings and Ger-
man Kaisers later on. The hunting
lodge in Letzlingen was built between
1843 and 1868 in neo-Gothic style,
and restored between 1997 and
2001. It is the only Hohenzollern resi-
dence in Saxony-Anhalt still stand-
ing. As well as housing a hunting exhi-
bition, the lodge complex is now also
used as a hotel and restaurant and is
open to the public.
Einziges Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt: Das Letzlinger Jagdschloss
Vom Vorsteher der Gewandschneider-Gilde zum »schlossgesessenen Adel« – eine altmärkische Karriere
Jagdschloss Letzlingen
22 23
Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt · Jagdschloss Letzlingen · Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen / OT Letzlingen · Tel. +49(0)39088 808970 · www.jagdschloss-letzlingen.de
Tourist-Information Hansestadt Stendal · Markt 1 · 39576 Hansestadt Stendal Tel./Fax +49(0)3931 651190/ -651195 · www.stendal-tourist.de
Kultur KulturGenuss GenussÜbernachten im Altstadt Hotel Stendal, Tel.+49(0)3931 69890 www.altstadthotelstendal.de
Romantische Hochzeit i. Jagdschloss Letzlingen, Standesamt Hansestadt Gardelegen, Tel. +49(0)3907 7160 www.gardelegen.de
Aktiv AktivRadtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, zum Kunsthof Dahrenstedt (9 km), Galerie, Kunstladen, Gästeappartements, Garten „Kunst & Kultur“, Tel.+49(0)3931 419760 www.kunsthof-dahrenstedt.de
Radtour - Milde-Biese-Aland-Tour in die Hansestadt Gardelegen (20 km) Tel. +49(0)3907 42266 www.gardelegen.de
Altmärkisches Museum, Tel.+49(0)3931 651700, www.altmaerkisches-museum.de Winckelmann Museum mit begehbarem Trojanischem Pferd, Tel.+49(0)3931 215226www.winckelmann-gesellschaft.com
Gartenträume Sachsen-Anhalt – Wallanlagen Hansestadt Gardelegen der wohl schönste Gartenträume-Spazierweg, Führungen auf Anfrage, Tel.+49(0)3907 42266 www.gardelegen.de
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RathausTangermünder Tor Jagdschloss
Hansestadt Stendal
Where “Heaven and Hell” meet
No end of joy
Das sind Textzeilen von Gardelegens großem Sohn Otto Reutter, der in den zwanziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts durchaus auch mal aufforderte: „Sei modern...“ Das ist die Hanse-
stadt im Altmarkkreis Salzwedel, an der Bundesstraße 71 gelegen, durchaus.
Die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt.
Seit 1314 wurde hier nachweislich das Garley-Bier gebraut, welches damit den weltweit ältesten,
noch heute benutzten, Markennamen besitzt. Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Gardele-
gen 250 Häuser, in denen gebraut wurde. Der Bierziese, der damaligen Ausfuhrsteuer, verdank-
te die Stadt, die auch zu den Rolandstädten gehört, ihren bald sichtbaren Reichtum. Eines der
repräsentativen Vortore, die damals entstanden, ist das heute zu den Wallanlagen gehörende
beeindruckende Salzwedeler Tor, das verschiedenen Vereinen als Domizil dient. Nach 1880, also
nach dem erfolgten Rückbau der Befestigungswälle, gestaltete die Stadt durch die Anpflanzung
einer doppelreihigen Lindenallee eine Promenade, die heute noch auf einer Länge von 2,5 km
existiert und zu den „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört.
Einen Rundgang durch Gardelegen sollte man an dem 1241 erstmals als Kauf- und Schau-
haus erwähnten Rathaus beginnen. Durch die Markt- und Sandstraße sowie die Notpforte wer-
den die 2006 sanierten Wallanlagen erreicht. Die Nikolaikirche am Holzmarkt, ein Gebäude
der Backsteingotik, dass seit dem 2. Weltkrieg Ruine ist, dient heute als Ort für Konzerte.
The Hanseatic town of Gardelegen, which
was first mentioned in a document in the
year 1196, experienced an economic
upturn in the Middle Ages thanks to beer
brewing. Garley beer has been brewed
here under that name since 1314, mak-
ing it the oldest brand name in the world
that is still in use up to the present day.
One sight that is particularly worth see-
ing is the ramparts with the impressive
Salzewedel Gate, which are now part of
the “Garden Dreams – Historical Parks in
Saxony-Anhalt” tourism network. The his-
torical town centre of Gardelegen will
whet your appetite for discovery.
According to a legend, homesick high-
landers who lived here wanted to
bring some of the Scottish highlands
to the flat Altmark. However, since
the infamous Scottish stinginess won
out over homesickness, all that arose
were the small hills around Zichtau,
which turned the area into “Scotland
in the Altmark”. The Zichtau estate is
surrounded by a magnificent hiking
area, where you can visit a thou-
sand-year-old oak and the “Heaven
and Hell" ravine. A descendant of
Field Marshall Blücher is the current
owner of the Zichtau estate, which is
now also home to the Saxony-Anhalt
Garden Academy.
Zi
ch
ta
u
Ga
rd
el
eg
en
Wo »Himmel und Hölle« aufeinandertreffen»Und so kommen wir aus der Freude gar nicht raus.«
Hansestadt Gardelegen Gut Zichtau
24 25
Tourist-Information Hansestadt Gardelegen · Rathausplatz 10 · 39638 Hansestadt GardelegenTel./Fax +49(0)3907 42266 oder -19433 / -7564 · www.gardelegen.de
Zichtau blüht GmbH · Am Gutshof 2 · 39638 Gardelegen / OT ZichtauTel. +49(0)39085 305 · www.gut-zichtau.de
Kultur AktivHistorisches Rathaus mit Rolandstatue Straße der Romanik - Dorfkirche Wiepke Tel.+49(0)3907 42266 · www.gardelegen.deGartenlandschaft Altmark - Mühlengarten Seethen · Anfrage- Tel.+49(0)39084 70062
Radtour - Milde-Biese-Aland- Tour nach Kalbe (15 km) Tel. +49(0)39080 97122 www.stadt-kalbe-milde.de
Kultur Genuss Altmärker Kulinarium, regiona- le Küche i. Gasthof »Zu den Linden« in Immekath Tel.+49(0)3909 41098 · www.gasthof-zudenlinden.de
Aktiv Radtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, nach Klötze (8 km) · Tel. +49(0)3909 403117 www.stadt-kloetze.de
Seminare in Theorie und Praxis zur Pflege von historischen Parks und Gärten · Tel. +49(0)157 36888488www.gartenakademie-sachsen-anhalt.de
Salzwedeler Tor Rathaus mit Roland Seminarhaus
Bismarck Geheimtipp Bismarck Turm Salzwedel, 1899-1900 erbaut, Gedenk- u. Aussichtsturm (5 km südl. an d. B 248), Tel. +49(0)3901 2996 www.urania-salzwedel.de
Kein Geringerer als Theodor Fontane suchte sich den auf dem Gut Zichtau beheimateten preußi-
schen Offizier Ludwig Karl Alexander von Alvensleben (1778-1842) als eine seiner Hauptfiguren in
seinem Roman „Schach von Wuthenow“ aus. Der Gardelegener Ortsteil Zichtau ist zum Einen
durch die nach 1817 auf Veranlassung von Johann Wilhelm Christian Solbrig aufgeforsteten Hell-
berge geprägt, zum Anderen zieht es die Wanderer unter den Besuchern auch gern nördlich. Hier
treffen sie auf die tausendjährige Eiche und die Schlucht „Himmel und Hölle“.
Zichtau, zwischen den Zichtauer Bergen und dem Hellberge gelegen, gilt als das Zentrum
der „altmärkischen Schweiz“. Vom südlich gelegenen Stakenberg erhält man eine wundervolle
Sicht über die Altmark. Das Zichtauer Gut befand sich seit 1466 im Besitz der Familie von
Alvensleben, die es 1811 an den Kreisamtmann Johann Wilhelm Christian Solbrig verkaufte.
Der auf Betreiben Solbrigs um 1820 am Gutshaus angelegte große Landschaftspark fand sei-
nerzeit überregionale Beachtung.
Die Zichtauer Dorfkirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer wechselvollen
Geschichte erwarb Mitte der neunziger Jahre Hasso von Blücher das Gut Zichtau zurück und
saniert es schrittweise seit 2009. Inzwischen hat auf dem Gutshof die g enakademie Sachsen-ART
Anhalt ein ständiges Domizil gefunden, die sich die Erhaltung und Entwicklung von historischen
Parks und Gärten zum Ziel gesetzt hat. Das Gut und der Park bieten Raum für Veranstaltungen
und Ausstellungen.
Where “Heaven and Hell” meet
No end of joy
Das sind Textzeilen von Gardelegens großem Sohn Otto Reutter, der in den zwanziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts durchaus auch mal aufforderte: „Sei modern...“ Das ist die Hanse-
stadt im Altmarkkreis Salzwedel, an der Bundesstraße 71 gelegen, durchaus.
Die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt.
Seit 1314 wurde hier nachweislich das Garley-Bier gebraut, welches damit den weltweit ältesten,
noch heute benutzten, Markennamen besitzt. Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Gardele-
gen 250 Häuser, in denen gebraut wurde. Der Bierziese, der damaligen Ausfuhrsteuer, verdank-
te die Stadt, die auch zu den Rolandstädten gehört, ihren bald sichtbaren Reichtum. Eines der
repräsentativen Vortore, die damals entstanden, ist das heute zu den Wallanlagen gehörende
beeindruckende Salzwedeler Tor, das verschiedenen Vereinen als Domizil dient. Nach 1880, also
nach dem erfolgten Rückbau der Befestigungswälle, gestaltete die Stadt durch die Anpflanzung
einer doppelreihigen Lindenallee eine Promenade, die heute noch auf einer Länge von 2,5 km
existiert und zu den „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört.
Einen Rundgang durch Gardelegen sollte man an dem 1241 erstmals als Kauf- und Schau-
haus erwähnten Rathaus beginnen. Durch die Markt- und Sandstraße sowie die Notpforte wer-
den die 2006 sanierten Wallanlagen erreicht. Die Nikolaikirche am Holzmarkt, ein Gebäude
der Backsteingotik, dass seit dem 2. Weltkrieg Ruine ist, dient heute als Ort für Konzerte.
The Hanseatic town of Gardelegen, which
was first mentioned in a document in the
year 1196, experienced an economic
upturn in the Middle Ages thanks to beer
brewing. Garley beer has been brewed
here under that name since 1314, mak-
ing it the oldest brand name in the world
that is still in use up to the present day.
One sight that is particularly worth see-
ing is the ramparts with the impressive
Salzewedel Gate, which are now part of
the “Garden Dreams – Historical Parks in
Saxony-Anhalt” tourism network. The his-
torical town centre of Gardelegen will
whet your appetite for discovery.
According to a legend, homesick high-
landers who lived here wanted to
bring some of the Scottish highlands
to the flat Altmark. However, since
the infamous Scottish stinginess won
out over homesickness, all that arose
were the small hills around Zichtau,
which turned the area into “Scotland
in the Altmark”. The Zichtau estate is
surrounded by a magnificent hiking
area, where you can visit a thou-
sand-year-old oak and the “Heaven
and Hell" ravine. A descendant of
Field Marshall Blücher is the current
owner of the Zichtau estate, which is
now also home to the Saxony-Anhalt
Garden Academy.
Zi
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Wo »Himmel und Hölle« aufeinandertreffen»Und so kommen wir aus der Freude gar nicht raus.«
Hansestadt Gardelegen Gut Zichtau
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Tourist-Information Hansestadt Gardelegen · Rathausplatz 10 · 39638 Hansestadt GardelegenTel./Fax +49(0)3907 42266 oder -19433 / -7564 · www.gardelegen.de
Zichtau blüht GmbH · Am Gutshof 2 · 39638 Gardelegen / OT ZichtauTel. +49(0)39085 305 · www.gut-zichtau.de
Kultur AktivHistorisches Rathaus mit Rolandstatue Straße der Romanik - Dorfkirche Wiepke Tel.+49(0)3907 42266 · www.gardelegen.deGartenlandschaft Altmark - Mühlengarten Seethen · Anfrage- Tel.+49(0)39084 70062
Radtour - Milde-Biese-Aland- Tour nach Kalbe (15 km) Tel. +49(0)39080 97122 www.stadt-kalbe-milde.de
Kultur Genuss Altmärker Kulinarium, regiona- le Küche i. Gasthof »Zu den Linden« in Immekath Tel.+49(0)3909 41098 · www.gasthof-zudenlinden.de
Aktiv Radtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, nach Klötze (8 km) · Tel. +49(0)3909 403117 www.stadt-kloetze.de
Seminare in Theorie und Praxis zur Pflege von historischen Parks und Gärten · Tel. +49(0)157 36888488www.gartenakademie-sachsen-anhalt.de
Salzwedeler Tor Rathaus mit Roland Seminarhaus
Bismarck Geheimtipp Bismarck Turm Salzwedel, 1899-1900 erbaut, Gedenk- u. Aussichtsturm (5 km südl. an d. B 248), Tel. +49(0)3901 2996 www.urania-salzwedel.de
Kein Geringerer als Theodor Fontane suchte sich den auf dem Gut Zichtau beheimateten preußi-
schen Offizier Ludwig Karl Alexander von Alvensleben (1778-1842) als eine seiner Hauptfiguren in
seinem Roman „Schach von Wuthenow“ aus. Der Gardelegener Ortsteil Zichtau ist zum Einen
durch die nach 1817 auf Veranlassung von Johann Wilhelm Christian Solbrig aufgeforsteten Hell-
berge geprägt, zum Anderen zieht es die Wanderer unter den Besuchern auch gern nördlich. Hier
treffen sie auf die tausendjährige Eiche und die Schlucht „Himmel und Hölle“.
Zichtau, zwischen den Zichtauer Bergen und dem Hellberge gelegen, gilt als das Zentrum
der „altmärkischen Schweiz“. Vom südlich gelegenen Stakenberg erhält man eine wundervolle
Sicht über die Altmark. Das Zichtauer Gut befand sich seit 1466 im Besitz der Familie von
Alvensleben, die es 1811 an den Kreisamtmann Johann Wilhelm Christian Solbrig verkaufte.
Der auf Betreiben Solbrigs um 1820 am Gutshaus angelegte große Landschaftspark fand sei-
nerzeit überregionale Beachtung.
Die Zichtauer Dorfkirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer wechselvollen
Geschichte erwarb Mitte der neunziger Jahre Hasso von Blücher das Gut Zichtau zurück und
saniert es schrittweise seit 2009. Inzwischen hat auf dem Gutshof die g enakademie Sachsen-ART
Anhalt ein ständiges Domizil gefunden, die sich die Erhaltung und Entwicklung von historischen
Parks und Gärten zum Ziel gesetzt hat. Das Gut und der Park bieten Raum für Veranstaltungen
und Ausstellungen.
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Nuns as part of the package
A manor as a mirror of German history
Der Tausch war ohnehin unbeliebt. Aber was blieb angesichts landesherrlicher Übermacht den Brü-
dern Heinrich und Friedrich von Bismarck 1562 anderes übrig, als ihm zuzustimmen: Burgstall
gegen Schönhausen, Fischbeck und Kloster Krevese. Nun hatte man aber auch noch 40 Nonnen
lebenslang mit Naturalien und Wohnraum zu versorgen. Erst als 1602 die letzte Nonne starb, konn-
ten die Bismarcks frei über ihren Besitz verfügen. Freilich nicht mehr Friedrich, der bereits vorher
seine Ruhe vor dem Altar der Klosterkirche fand. Auf diesen Friedrich von Bismarck gehen übrigens
alle heute lebenden Bismarck’s zurück.
Lange war dank fehlender Quellen nur wenig über die Geschichte des Benediktinerinnenklos-
ters bekannt. Das Archiv verschwand nach der Säkularisierung des Klosters 1540 spurlos. Erst als
1932 im Archiv des Ritterguts Briest etliche Urkunden zur Gründung des Klosters gefunden wur-
den, kam Licht ins Dunkel des Anfangs.
Nun weiß man, dass um 1200 vom Grafen Albrecht von Osterburg durch die Stiftung einer Kir-
che und deren Ausstattung mit Land der entscheidende Anstoß zur Gründung des der Gottesmutter
und dem heiligen Quirinius geweihten Klosters getan wurde. Mit der Ankunft der Bismarck’s
begann ein Jahrzehnte dauernder Streit mit den in Krumke sitzenden von Redern um verbriefte
Rechte und feudale Einnahmen, der schließlich 1589 im Mord Daniel von Rederns an Abraham
von Bismarck gipfelte. Ungeachtet dessen begann 1602 in der Ägide der Bismarck’s die Umwand-
lung des Klosterhofs in ein erfolgreiches Rittergut.
Pantaleon von Bismarck ließ auf den Grundmauern des Klostergebäudes nach 1600 ein
erstes Herrenhaus errichten. Im bald folgenden Dreißigjährigen Krieg gaben sich die
Truppen der verschiedenen Lager die Klinke in die Hand: Dänen, Böhmer, die Truppen
der katholischen Liga. Sie alle kamen und plünderten. Es heißt, Wallenstein sei hier
gewesen, Tilly habe unter der heute noch bestehenden Tilly-Eiche geschlafen.
Dorf und Herrenhaus machten zum Ende des Krieges durch die wiederholten
Brandschatzungen einen mehr als erbärmlichen Eindruck. 1636 schrieb Christoph von
Bismarck: „Zu Crevese ist alles zerstört worden, daß es Kindeskinder wohl beseufzen
werden.“ Es dauert tatsächlich fast neunzig Jahre, ehe die Schäden des Krieges bewältigt
scheinen. 1725 steht das heutige barocke Herrenhaus, ein zweistöckiger Putzbau von elf
Achsen. Bauherr ist Christoph-Georg von Bismarck, Direktor der Altmark im Dienst des
preußischen Königs. Nach 1813 wurde das Gut samt Herrenhaus an die ehemals
dienstpflichtigen Bauern verkauft, die es 1819 an den Landrat Alexander von Jagow,
ebenfalls Mitglied der acht schlossgesessenen Adelsfamilien, weiter verkauften. Unter
Jagow wurde das Herrenhaus zur Dreiflügelanlage ausgebaut. 1860 schließlich
übernahm die bürgerliche Familie Brückner aus Calbe an der Saale die Bewirtschaftung.
Das Haus erhielt, dem Zeitgeschmack entsprechend, nun einen Wintergarten.
Nach 1945 diente die Anlage verschiedenen sozialen Zwecken, schließlich als
Polytechnische Oberschule. Seit 2003 ist das Herrenhaus wieder in Privatbesitz, dient als
Wohnhaus, als Designatelier, als Stätte kultureller Begegnungen und steht für
angemeldete Führungen offen.
The exchange in 1562 was perfect:
the Bismarcks had to leave their
beloved ancestral home of Burgstall
at sovereign behest, and were
instead given the Krevese Convent,
among other estates, which was to
serve as their future home on the
condition that they would provide
the 40 nuns of the convent with
accommodation and natural pro-
duce for the rest of their lives. Thus,
it was not until 1602, after the
last nun had passed away, that
they could begin converting the
convent into a manor.
The first manor house built in 1600, soon fell
victim to the plundering and pillaging of the
Thirty Years' War, as did the village of Krevese.
It was not until ninety years later that the rav-
ages of war were redressed. A new manor
house was built in 1725, a Baroque building
that was extended into a three-winged com-
plex after 1819. Following the end of the Sec-
ond World War in 1945, the owners were dis-
possessed. The manor was initially used as a
Russian military hospital and later as a poly-
technic secondary school. The manor returned
to private ownership in 2003 and is now used
as a residence and design studio, as well as a
cultural meeting place.
Park und Herrenhaus
Nonnen im Gepäck
Genuss Weihnachtsmarkt „Zauber des Advents“, Familienweihnachtsmarkt am Sa. vor dem 1. Advent in Klosterkirche u. auf dem Gutshof, Tel.+49(0)3937 250692 www.atelier-offen.de ·
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Ein Herrenhaus als Spiegel deutscher Geschichte
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Nuns as part of the package
A manor as a mirror of German history
Der Tausch war ohnehin unbeliebt. Aber was blieb angesichts landesherrlicher Übermacht den Brü-
dern Heinrich und Friedrich von Bismarck 1562 anderes übrig, als ihm zuzustimmen: Burgstall
gegen Schönhausen, Fischbeck und Kloster Krevese. Nun hatte man aber auch noch 40 Nonnen
lebenslang mit Naturalien und Wohnraum zu versorgen. Erst als 1602 die letzte Nonne starb, konn-
ten die Bismarcks frei über ihren Besitz verfügen. Freilich nicht mehr Friedrich, der bereits vorher
seine Ruhe vor dem Altar der Klosterkirche fand. Auf diesen Friedrich von Bismarck gehen übrigens
alle heute lebenden Bismarck’s zurück.
Lange war dank fehlender Quellen nur wenig über die Geschichte des Benediktinerinnenklos-
ters bekannt. Das Archiv verschwand nach der Säkularisierung des Klosters 1540 spurlos. Erst als
1932 im Archiv des Ritterguts Briest etliche Urkunden zur Gründung des Klosters gefunden wur-
den, kam Licht ins Dunkel des Anfangs.
Nun weiß man, dass um 1200 vom Grafen Albrecht von Osterburg durch die Stiftung einer Kir-
che und deren Ausstattung mit Land der entscheidende Anstoß zur Gründung des der Gottesmutter
und dem heiligen Quirinius geweihten Klosters getan wurde. Mit der Ankunft der Bismarck’s
begann ein Jahrzehnte dauernder Streit mit den in Krumke sitzenden von Redern um verbriefte
Rechte und feudale Einnahmen, der schließlich 1589 im Mord Daniel von Rederns an Abraham
von Bismarck gipfelte. Ungeachtet dessen begann 1602 in der Ägide der Bismarck’s die Umwand-
lung des Klosterhofs in ein erfolgreiches Rittergut.
Pantaleon von Bismarck ließ auf den Grundmauern des Klostergebäudes nach 1600 ein
erstes Herrenhaus errichten. Im bald folgenden Dreißigjährigen Krieg gaben sich die
Truppen der verschiedenen Lager die Klinke in die Hand: Dänen, Böhmer, die Truppen
der katholischen Liga. Sie alle kamen und plünderten. Es heißt, Wallenstein sei hier
gewesen, Tilly habe unter der heute noch bestehenden Tilly-Eiche geschlafen.
Dorf und Herrenhaus machten zum Ende des Krieges durch die wiederholten
Brandschatzungen einen mehr als erbärmlichen Eindruck. 1636 schrieb Christoph von
Bismarck: „Zu Crevese ist alles zerstört worden, daß es Kindeskinder wohl beseufzen
werden.“ Es dauert tatsächlich fast neunzig Jahre, ehe die Schäden des Krieges bewältigt
scheinen. 1725 steht das heutige barocke Herrenhaus, ein zweistöckiger Putzbau von elf
Achsen. Bauherr ist Christoph-Georg von Bismarck, Direktor der Altmark im Dienst des
preußischen Königs. Nach 1813 wurde das Gut samt Herrenhaus an die ehemals
dienstpflichtigen Bauern verkauft, die es 1819 an den Landrat Alexander von Jagow,
ebenfalls Mitglied der acht schlossgesessenen Adelsfamilien, weiter verkauften. Unter
Jagow wurde das Herrenhaus zur Dreiflügelanlage ausgebaut. 1860 schließlich
übernahm die bürgerliche Familie Brückner aus Calbe an der Saale die Bewirtschaftung.
Das Haus erhielt, dem Zeitgeschmack entsprechend, nun einen Wintergarten.
Nach 1945 diente die Anlage verschiedenen sozialen Zwecken, schließlich als
Polytechnische Oberschule. Seit 2003 ist das Herrenhaus wieder in Privatbesitz, dient als
Wohnhaus, als Designatelier, als Stätte kultureller Begegnungen und steht für
angemeldete Führungen offen.
The exchange in 1562 was perfect:
the Bismarcks had to leave their
beloved ancestral home of Burgstall
at sovereign behest, and were
instead given the Krevese Convent,
among other estates, which was to
serve as their future home on the
condition that they would provide
the 40 nuns of the convent with
accommodation and natural pro-
duce for the rest of their lives. Thus,
it was not until 1602, after the
last nun had passed away, that
they could begin converting the
convent into a manor.
The first manor house built in 1600, soon fell
victim to the plundering and pillaging of the
Thirty Years' War, as did the village of Krevese.
It was not until ninety years later that the rav-
ages of war were redressed. A new manor
house was built in 1725, a Baroque building
that was extended into a three-winged com-
plex after 1819. Following the end of the Sec-
ond World War in 1945, the owners were dis-
possessed. The manor was initially used as a
Russian military hospital and later as a poly-
technic secondary school. The manor returned
to private ownership in 2003 and is now used
as a residence and design studio, as well as a
cultural meeting place.
Park und Herrenhaus
Nonnen im Gepäck
Genuss Weihnachtsmarkt „Zauber des Advents“, Familienweihnachtsmarkt am Sa. vor dem 1. Advent in Klosterkirche u. auf dem Gutshof, Tel.+49(0)3937 250692 www.atelier-offen.de ·
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Ein Herrenhaus als Spiegel deutscher Geschichte
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The Krevese “Four-Periods Park”
The convent church with one of the most important Baroque village organs in Europe
Der Kreveser »Vier-Zeiten«-Park
Die Klosterkirche mit einer der bedeutendsten barocken Dorforgeln in Europa
Der vormals barocke Park wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als romantischer
englischer Landschaftsgarten umgestaltet. Sichtachsen, Teiche, Baumgruppen wurden
neu angelegt. Vieles davon wurde in den Jahren nach 1945 nicht mehr gepflegt, Teile des
Parks anders genutzt. Mit den heutigen Besitzern ist wieder ein neuer, gestaltender Geist
eingezogen. Der Kübelpflanzengarten mit seinen exotischen Pflanzen zeugt davon, der auf
dem Gelände hinter dem Herrenhaus, dem ehemaligen Appellplatz der Polytechnischen
Oberschule, entstanden ist.
Die Kreveser Hausherren verfolgen einen interessanten Gesamtplan, der ihnen
sowohl eigene Bereiche des Geländes zugesteht, als auch den eigentlichen Park interes-
sierten Besuchern für Spaziergänge frei gibt. Das Konzept bezieht die vier hauptsächlichen
Zeiten der Entstehung des Parks ein, wie er sich heute darstellt: Da kommt der barocke
Lindendom zur Geltung, ebenso wie die alten Solitärbäume. Aber auch die Baumgruppen
und Solitärpflanzen des englischen Landschaftsgartens mit seinen großen Sichtachsen
werden wieder in Szene gesetzt, gleichermaßen der DDR-Appellplatz sowie die nach der
Wende durch Verwilderung entstandene Frühlingsblühergesellschaft. Verstellte Sichtach-
sen wurden wieder ausgelichtet, gezielte Unterholzbepflanzungen verstärken verwischte
Kontraste.
2007 konnte der Garten als einer der international 27 besten Gärten im Band „Inter-
nationale Beispiele zur Gartenarchitektur - Die besten Gärten 2007“ platziert und veröf-
fentlicht werden. Zu den Tagen der „Gartenlandschaft Altmark“ gibt es Parkführungen.
Anlässlich von Autorenlesungen bringen Autoren ihre Texte an schönen Tagen auch im
Park zu Gehör.
Vom Benediktinerinnenkloster Krevese sind nach der Umgestaltung von 1600
lediglich die Klosterkirche Sankt Marien im Holze zu Krevese und ein mittelalterli-
ches Speichergebäude im Park geblieben. Die um 1200 erbaute spätromanische
Kirche ist eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus. Die prächtige barocke Aus-
stattung im Inneren besteht aus dem formidablen Kanzelaltar und Epitaphen. Seit
2006 schwebt über den ehemaligen Grabgewölbe der Bismarck’s im südlichen Sei-
tenschiff ein restaurierter Taufengel. 1598 wurde der Fachwerkturm auf das westli-
che Joch aufgesetzt, 1707 mit Schweifhaube und offener Laterne ergänzt.
Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, vor denen auch die Patro-
natskirche nicht verschont blieb, ließ Christoph-Georg von Bismarck die Kirche res-
taurieren und stiftete, gemeinsam mit seiner Gattin Anna Elisabeth von Katte, 1721
eine bemerkenswerte Orgel, die der Arp-Schnittger-Schüler Anton Heinrich Gan-
sen aus Salzwedel baute. Die kleine Orgel mit 12 Registern zählt heute zu den
bedeutensten Dorforgeln in Europa.
Das historische Orgelwerk ist noch fast original erhalten und lässt darum die
Werke der großen Barockkomponisten, Bach, Händel, Telemann, Buxtehude oder
Pachelbel, Faschs so klingen, wie sie seinerzeit gehört wurden. Das fast authenti-
sche barocke Klangbild der Orgel zieht jedes Jahr zum Kreveser Orgelsommer zahl-
reiche Besucher an. Georg Achatz von Bismarck ließ die Innenausstattung der Kir-
che 1745 um eine barocke Patronatsloge sowie einen Rokokoaltar erweitern.
The current owners want to open up the
park to the public. The concept is based on
the four different periods that have shaped
the garden and the park; the visible remains
of the Baroque garden design, the present-
able relics of the English landscape garden,
the legacies of the GDR era, including the
spring flower colony that sprung up when
the park became overgrown after German
Reunification. This concept made them one
of the 27 best gardens internationally in
2007, and they were published in the volume
“International Examples of Garden Archi-
tecture – the Best Private plots of 2007”.
The late-romantic former convent church, St.
Marienthal Abbey, was built in and around the year
1200. After the destruction caused during the Thirty
Years’ War, its interior was decorated in Baroque
style. The village organ, with its authentic Baroque
acoustic pattern, is a particularly special treasure.
This instrument has been preserved in almost its
original condition and attracts many visitors to
every Krevese “Organ Summer”.
29
Herrenhaus Krevese · Atelier offen · Gutshof 7 · 39606 Hansestadt Osterburg / OT KreveseTel./Fax +49(0)3937 250692/ -250693 · [email protected] · www.atelier-offen.de
Kultur Kreveser Orgelsommer von Juni bis September jeweils am 1. Samstag im Monat, Führungen auf Anfrage: Atelier offen, Tel. +49(0)3937 250692
Kultur Kulturstückchen im Herrenhaus Krevese Lose Veranstaltungsreihe, Gruppenführungen im Herren- haus mit Parkanlage und Klosterkirche auf Voranmeldung Tel. +49(0)3937 250692 · www.atelier-offen.de
Kanzelaltar
Gansen-Orgel
Klosterkirche
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Aktiv Altmärkisches Wandernest Seehausen „Seehauser Försterweg“ (18 km) Tel. 393 +49(0) 86 54783 · www.stadt-seehausen.de Landsparziergang (15 km) von Osterburg n. Krevese zurück über Schliecks- dorf, durch den Krumker Park bis zum Flussbad Biese · www.osterburg.de
Kübelpflanzengarten
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The Krevese “Four-Periods Park”
The convent church with one of the most important Baroque village organs in Europe
Der Kreveser »Vier-Zeiten«-Park
Die Klosterkirche mit einer der bedeutendsten barocken Dorforgeln in Europa
Der vormals barocke Park wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als romantischer
englischer Landschaftsgarten umgestaltet. Sichtachsen, Teiche, Baumgruppen wurden
neu angelegt. Vieles davon wurde in den Jahren nach 1945 nicht mehr gepflegt, Teile des
Parks anders genutzt. Mit den heutigen Besitzern ist wieder ein neuer, gestaltender Geist
eingezogen. Der Kübelpflanzengarten mit seinen exotischen Pflanzen zeugt davon, der auf
dem Gelände hinter dem Herrenhaus, dem ehemaligen Appellplatz der Polytechnischen
Oberschule, entstanden ist.
Die Kreveser Hausherren verfolgen einen interessanten Gesamtplan, der ihnen
sowohl eigene Bereiche des Geländes zugesteht, als auch den eigentlichen Park interes-
sierten Besuchern für Spaziergänge frei gibt. Das Konzept bezieht die vier hauptsächlichen
Zeiten der Entstehung des Parks ein, wie er sich heute darstellt: Da kommt der barocke
Lindendom zur Geltung, ebenso wie die alten Solitärbäume. Aber auch die Baumgruppen
und Solitärpflanzen des englischen Landschaftsgartens mit seinen großen Sichtachsen
werden wieder in Szene gesetzt, gleichermaßen der DDR-Appellplatz sowie die nach der
Wende durch Verwilderung entstandene Frühlingsblühergesellschaft. Verstellte Sichtach-
sen wurden wieder ausgelichtet, gezielte Unterholzbepflanzungen verstärken verwischte
Kontraste.
2007 konnte der Garten als einer der international 27 besten Gärten im Band „Inter-
nationale Beispiele zur Gartenarchitektur - Die besten Gärten 2007“ platziert und veröf-
fentlicht werden. Zu den Tagen der „Gartenlandschaft Altmark“ gibt es Parkführungen.
Anlässlich von Autorenlesungen bringen Autoren ihre Texte an schönen Tagen auch im
Park zu Gehör.
Vom Benediktinerinnenkloster Krevese sind nach der Umgestaltung von 1600
lediglich die Klosterkirche Sankt Marien im Holze zu Krevese und ein mittelalterli-
ches Speichergebäude im Park geblieben. Die um 1200 erbaute spätromanische
Kirche ist eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus. Die prächtige barocke Aus-
stattung im Inneren besteht aus dem formidablen Kanzelaltar und Epitaphen. Seit
2006 schwebt über den ehemaligen Grabgewölbe der Bismarck’s im südlichen Sei-
tenschiff ein restaurierter Taufengel. 1598 wurde der Fachwerkturm auf das westli-
che Joch aufgesetzt, 1707 mit Schweifhaube und offener Laterne ergänzt.
Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, vor denen auch die Patro-
natskirche nicht verschont blieb, ließ Christoph-Georg von Bismarck die Kirche res-
taurieren und stiftete, gemeinsam mit seiner Gattin Anna Elisabeth von Katte, 1721
eine bemerkenswerte Orgel, die der Arp-Schnittger-Schüler Anton Heinrich Gan-
sen aus Salzwedel baute. Die kleine Orgel mit 12 Registern zählt heute zu den
bedeutensten Dorforgeln in Europa.
Das historische Orgelwerk ist noch fast original erhalten und lässt darum die
Werke der großen Barockkomponisten, Bach, Händel, Telemann, Buxtehude oder
Pachelbel, Faschs so klingen, wie sie seinerzeit gehört wurden. Das fast authenti-
sche barocke Klangbild der Orgel zieht jedes Jahr zum Kreveser Orgelsommer zahl-
reiche Besucher an. Georg Achatz von Bismarck ließ die Innenausstattung der Kir-
che 1745 um eine barocke Patronatsloge sowie einen Rokokoaltar erweitern.
The current owners want to open up the
park to the public. The concept is based on
the four different periods that have shaped
the garden and the park; the visible remains
of the Baroque garden design, the present-
able relics of the English landscape garden,
the legacies of the GDR era, including the
spring flower colony that sprung up when
the park became overgrown after German
Reunification. This concept made them one
of the 27 best gardens internationally in
2007, and they were published in the volume
“International Examples of Garden Archi-
tecture – the Best Private plots of 2007”.
The late-romantic former convent church, St.
Marienthal Abbey, was built in and around the year
1200. After the destruction caused during the Thirty
Years’ War, its interior was decorated in Baroque
style. The village organ, with its authentic Baroque
acoustic pattern, is a particularly special treasure.
This instrument has been preserved in almost its
original condition and attracts many visitors to
every Krevese “Organ Summer”.
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Herrenhaus Krevese · Atelier offen · Gutshof 7 · 39606 Hansestadt Osterburg / OT KreveseTel./Fax +49(0)3937 250692/ -250693 · [email protected] · www.atelier-offen.de
Kultur Kreveser Orgelsommer von Juni bis September jeweils am 1. Samstag im Monat, Führungen auf Anfrage: Atelier offen, Tel. +49(0)3937 250692
Kultur Kulturstückchen im Herrenhaus Krevese Lose Veranstaltungsreihe, Gruppenführungen im Herren- haus mit Parkanlage und Klosterkirche auf Voranmeldung Tel. +49(0)3937 250692 · www.atelier-offen.de
Kanzelaltar
Gansen-Orgel
Klosterkirche
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Aktiv Altmärkisches Wandernest Seehausen „Seehauser Försterweg“ (18 km) Tel. 393 +49(0) 86 54783 · www.stadt-seehausen.de Landsparziergang (15 km) von Osterburg n. Krevese zurück über Schliecks- dorf, durch den Krumker Park bis zum Flussbad Biese · www.osterburg.de
Kübelpflanzengarten
The cradle of German asparagus cultivation
Europe’s oldest boxwood hedge is an attraction in Krumke
1929 gründete der „Spargelprofessor“ August Huchel die erste „Deutsche Spargelhochzuchtgesell-
schaft“. Die bekam bald überregionale Bedeutung, denn viele der heute angebauten Spargelsorten wur-
den hier gezüchtet! Hier, am westlichen Rand der Wische, muss es seinerzeit auch zwischen Slawen und
den ins Land drängenden Deutschen hoch her gegangen sein. Jedenfalls standen zwischen dem 10. und
12. Jahrhundert nordöstlich und westlich der heutigen Altstadt von Osterburg zur Sicherung der Grenze
zwei Burgen. Die Siedlung selbst entwickelte sich um die heutige evangelische Friedhofskapelle Sankt
Martin, die ursprünglich älteste Kirche der Stadt, von der freilich nur noch der Chor erhalten ist, der vom
Bau aus dem 12. Jahrhundert stammt. Zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt auch die als romani-
sche Feldsteinbasilika um 1188 entstandene, später als gotische Hallenkirche umgebaute Sankt Nicolai-
kirche. Sehenswert ist das Kreismuseum, ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Und natürlich gibt es im
Museum auch ein „Spargelzimmer“, dass der Arbeit der oben beschriebenen Gesellschaft gewidmet ist.
Die Nachbargemeinde Iden bestand schon um 530 als Siedlung. Das Gutshaus wurde Ende des 18.
Jahrhunderts errichtet, der imposante Taubenturm stammt aus spätbarocker Zeit. Der Gutshof gehört
als Zentrum für Tierhaltung und Technik zur Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Im
Buxarium in Iden, dem Kompetenzzentrum für Buchsbaum in der Altmark, kann man fachkundige
Führungen und praktische Unterweisung zum Thema Buchsbaum erleben. Es enthält 150 verschiede-
ne freilandtaugliche Buchsbaumsorten und etwa 45 ältere Solitäre.
Near the Hanseatic town of Oster-
burg lies Krumke Park. This park
was designed in the style of an Eng-
lish landscape garden and is part of
the “Garden Dreams – Historical
Parks in Saxony-Anhalt” tourism
network.
Among the particular attrac-
tions offered by the park is the one
hundred-metre long and five-metre
high boxwood hedge, which, at 300
years old, is the oldest boxwood
hedge in Europe and is part of the
permanent exhibition, “Love for the
boxwood”. The park is home to
many valuable trees and shrubs.
The half-timbered buildings in
Osterburg's historical town centre
have been restored with great
attention to detail. In Germany, the
town on the western edge of the
Altmärkische Wische area is
known as the "cradle of German
asparagus cultivation". This is
where the most frequently culti-
vated varieties of asparagus come
from today. The municipal area is
home to two boxwood competence
centres: the permanent exhibition
“Out of love for the boxwood” in the
“Garden Dreams” park in Krumke,
and the Buxarium in the neigh-
bouring municipality of Iden.
Europas älteste Buchsbaumhecke
30 31
Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de
Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de
Die Wiege des deutschen Spargelanbaus
Krumke Osterburg/Iden
Kultur KulturGenuss Kavaliershaus und Café im Schlosspark Tel. +49(0)3937 2239405 oder +49(0)173 9485184 www.kavaliershauskrumke.de
Aktiv Pferdesportzentrum Krumke Reitsport-, Zucht- u. Dressurveranst.www.reitverein-krumke.jimdo.com
Heiraten im historischen Ambiente im Schloss Tel. +49(0)3937 492810 www.schloss-krumke.de
BUXARIUM im Gutspark Iden, Aktionstage, Gruppenführungen nach Voranmeldung, Deutsche Buchsbaumgesellschaft e.V. Tel. +49(0)4231 83685 www.deutsche-buchsbaumgesellschaft.de
Kreismuseum Osterburg Tel.+49(0)3937 83730 www.osterburg.de · Osterburger Literaturtage jährl. im Okt./Nov. Tel.+49(0)3937 895309 · www.bibliothek.osterburg.de
Kr
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Schloss Krumke StadtkircheRathaus
Oscar Wilde sagte einmal, dass es die Pflicht jedes Vaters sei, Märchen für seine Kinder zu erfinden.
Der Gartenträume-Park Krumke, nahe der Hansestadt Osterburg gelegen, wäre ein solcher Ort, an
dem Vätern diese Aufgabe auch gelingen könnte: Der Krumker Park lädt mit seiner Welt, die hinter
einem meisterlich geschmiedetem Tor beginnt, in eine andere Zeit. Der Park präsentiert sich heute
im Stil eines englischen Landschaftsgartens, wobei etliche der Architekturen aus der Gründungszeit
erhalten geblieben sind. Darunter das 2006 restaurierte Kavaliershaus, in welchem sich die Park-
gastronomie befindet, die von 1751 stammende Orangerie, das Steinkabinett sowie mehrere baro-
cke Skulpturen.
Bemerkenswert ist der Altbaumbestand des Parks. Als Besuchermagnet erweist sich die einhun-
dert Meter lange und fünf Meter hohe Krumker Buchsbaumhecke, die mit einem Alter von dreihun-
dert Jahren als älteste Buchsbaumhecke Europas gilt. Erstaunlich ist die Menge der dendrologischen
Kostbarkeiten: Blutbuche, Weymoutskiefern, Eiben, Lebensbäume, Trompetenbaum, Sumpfzypres-
sen, Stechpalmen, Jade- und Gingkobaum zählen dazu. Das neogotische Schloss, heute in Privatbe-
sitz, stammt aus dem Jahr 1854. Seit 2012 ist die Dauerausstellung „Aus Liebe zum Buchsbaum“ im
Park und im Steinkabinett Krumke auf 35 dauerhaft angebrachten Tafeln mit 250 Bildern öffentlich
zugänglich. Die Ausstellung lädt ein, sich über die Bedeutung, die Pflege, die Krankheiten, die Ver-
mehrung und die medizinische Bedeutung des beliebten Ziergehölzes zu informierten.
Genuss Regionale Küche Hotel „Gasthof Gose“ Tel. 39328 51418 +49(0)www.hotel-freizeit-gose.de
The cradle of German asparagus cultivation
Europe’s oldest boxwood hedge is an attraction in Krumke
1929 gründete der „Spargelprofessor“ August Huchel die erste „Deutsche Spargelhochzuchtgesell-
schaft“. Die bekam bald überregionale Bedeutung, denn viele der heute angebauten Spargelsorten wur-
den hier gezüchtet! Hier, am westlichen Rand der Wische, muss es seinerzeit auch zwischen Slawen und
den ins Land drängenden Deutschen hoch her gegangen sein. Jedenfalls standen zwischen dem 10. und
12. Jahrhundert nordöstlich und westlich der heutigen Altstadt von Osterburg zur Sicherung der Grenze
zwei Burgen. Die Siedlung selbst entwickelte sich um die heutige evangelische Friedhofskapelle Sankt
Martin, die ursprünglich älteste Kirche der Stadt, von der freilich nur noch der Chor erhalten ist, der vom
Bau aus dem 12. Jahrhundert stammt. Zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt auch die als romani-
sche Feldsteinbasilika um 1188 entstandene, später als gotische Hallenkirche umgebaute Sankt Nicolai-
kirche. Sehenswert ist das Kreismuseum, ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Und natürlich gibt es im
Museum auch ein „Spargelzimmer“, dass der Arbeit der oben beschriebenen Gesellschaft gewidmet ist.
Die Nachbargemeinde Iden bestand schon um 530 als Siedlung. Das Gutshaus wurde Ende des 18.
Jahrhunderts errichtet, der imposante Taubenturm stammt aus spätbarocker Zeit. Der Gutshof gehört
als Zentrum für Tierhaltung und Technik zur Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Im
Buxarium in Iden, dem Kompetenzzentrum für Buchsbaum in der Altmark, kann man fachkundige
Führungen und praktische Unterweisung zum Thema Buchsbaum erleben. Es enthält 150 verschiede-
ne freilandtaugliche Buchsbaumsorten und etwa 45 ältere Solitäre.
Near the Hanseatic town of Oster-
burg lies Krumke Park. This park
was designed in the style of an Eng-
lish landscape garden and is part of
the “Garden Dreams – Historical
Parks in Saxony-Anhalt” tourism
network.
Among the particular attrac-
tions offered by the park is the one
hundred-metre long and five-metre
high boxwood hedge, which, at 300
years old, is the oldest boxwood
hedge in Europe and is part of the
permanent exhibition, “Love for the
boxwood”. The park is home to
many valuable trees and shrubs.
The half-timbered buildings in
Osterburg's historical town centre
have been restored with great
attention to detail. In Germany, the
town on the western edge of the
Altmärkische Wische area is
known as the "cradle of German
asparagus cultivation". This is
where the most frequently culti-
vated varieties of asparagus come
from today. The municipal area is
home to two boxwood competence
centres: the permanent exhibition
“Out of love for the boxwood” in the
“Garden Dreams” park in Krumke,
and the Buxarium in the neigh-
bouring municipality of Iden.
Europas älteste Buchsbaumhecke
30 31
Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de
Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de
Die Wiege des deutschen Spargelanbaus
Krumke Osterburg/Iden
Kultur KulturGenuss Kavaliershaus und Café im Schlosspark Tel. +49(0)3937 2239405 oder +49(0)173 9485184 www.kavaliershauskrumke.de
Aktiv Pferdesportzentrum Krumke Reitsport-, Zucht- u. Dressurveranst.www.reitverein-krumke.jimdo.com
Heiraten im historischen Ambiente im Schloss Tel. +49(0)3937 492810 www.schloss-krumke.de
BUXARIUM im Gutspark Iden, Aktionstage, Gruppenführungen nach Voranmeldung, Deutsche Buchsbaumgesellschaft e.V. Tel. +49(0)4231 83685 www.deutsche-buchsbaumgesellschaft.de
Kreismuseum Osterburg Tel.+49(0)3937 83730 www.osterburg.de · Osterburger Literaturtage jährl. im Okt./Nov. Tel.+49(0)3937 895309 · www.bibliothek.osterburg.de
Kr
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Schloss Krumke StadtkircheRathaus
Oscar Wilde sagte einmal, dass es die Pflicht jedes Vaters sei, Märchen für seine Kinder zu erfinden.
Der Gartenträume-Park Krumke, nahe der Hansestadt Osterburg gelegen, wäre ein solcher Ort, an
dem Vätern diese Aufgabe auch gelingen könnte: Der Krumker Park lädt mit seiner Welt, die hinter
einem meisterlich geschmiedetem Tor beginnt, in eine andere Zeit. Der Park präsentiert sich heute
im Stil eines englischen Landschaftsgartens, wobei etliche der Architekturen aus der Gründungszeit
erhalten geblieben sind. Darunter das 2006 restaurierte Kavaliershaus, in welchem sich die Park-
gastronomie befindet, die von 1751 stammende Orangerie, das Steinkabinett sowie mehrere baro-
cke Skulpturen.
Bemerkenswert ist der Altbaumbestand des Parks. Als Besuchermagnet erweist sich die einhun-
dert Meter lange und fünf Meter hohe Krumker Buchsbaumhecke, die mit einem Alter von dreihun-
dert Jahren als älteste Buchsbaumhecke Europas gilt. Erstaunlich ist die Menge der dendrologischen
Kostbarkeiten: Blutbuche, Weymoutskiefern, Eiben, Lebensbäume, Trompetenbaum, Sumpfzypres-
sen, Stechpalmen, Jade- und Gingkobaum zählen dazu. Das neogotische Schloss, heute in Privatbe-
sitz, stammt aus dem Jahr 1854. Seit 2012 ist die Dauerausstellung „Aus Liebe zum Buchsbaum“ im
Park und im Steinkabinett Krumke auf 35 dauerhaft angebrachten Tafeln mit 250 Bildern öffentlich
zugänglich. Die Ausstellung lädt ein, sich über die Bedeutung, die Pflege, die Krankheiten, die Ver-
mehrung und die medizinische Bedeutung des beliebten Ziergehölzes zu informierten.
Genuss Regionale Küche Hotel „Gasthof Gose“ Tel. 39328 51418 +49(0)www.hotel-freizeit-gose.de
Kultur GenussAktiv
33
The island and cathedral town of Havelberg in green...
Mythos Bernsteinzimmer. 1716 trafen sich zum „G2-Gipfel“ der russische Zar Peter der Große und der
preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. in Havelberg. Bei dieser Gelegenheit verschenkte der
sparsame Preuße das ihm wegen seiner aufwendigen Pflege leidige Bernsteinzimmer dem russischen
Zaren. Ja, Havelberg birgt manche Überraschung. Am ersten Septemberwochenende beispielsweise
den ebenso legendären Havelberger Pferdemarkt, der Hunderttausende Besucher anlockt. Einstmals
hat man neben den Pferden auch schon mal die Tochter mit unter Dach und Fach gebracht. 2015 war
Havelberg eine Stadt der BUGA. Seither ist sie mit ihren alten neuen Gärten in der Stadt ein Muss für
alle Park- und Gartenfans! Wer die Insel- und Domstadt richtig erleben will, beginnt mit seinem Rund-
gang am architektonisch interessanten „Haus der Flüsse“, dem Natura-2000-Informationszentrum
des Biosphärenreservates Mittelelbe. Vom Steg her haben die Besucher einen wunderbaren Blick auf
Stadtinsel und Dom. Für Familien mit Kindern ist das „Slawendorf“ ein Erlebnisspielplatz, der im
Gedächtnis bleibt. Stadtinsel und Spülinsel mit ihren wasserseitigen bunten Fischskulpturen der ame-
rikanischen Künstlerin Karola Dance sowie der imposante gotische Backsteinbau der Stadtkirche gehö-
ren zu den Sehenswürdigkeiten der alten Hansestadt. Und dann der von weitem beeindruckende, aus
dem späten 12. Jahrhundert stammende Dom St. Marien samt Klosteranlage hoch über der Stadt! Was
für ein Anblick. Hier müssen Sie unbedingt das Prignitz-Museum, den als Kräutergarten gepflegten
Dekaneigarten, den alten Domfriedhof neben dem Wasserturm besuchen!
Die Bismarcks findet man in Havelberg unter den Domherren, beispielsweise Andreas Achatz von Bis-
marck, Domherr zu Havelberg, Erbherr auf Briest und Döbbelin zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Und
der Reichskanzler Otto von Bismarck erhielt 1895 Havelbergs Ehrenbürgerwürde.
...is an old hanseatic city. Its most
impressive feature is the St. Mary's
Cathedral, which dates back to the 12th
Century and was built at the highest
point of Havelberg, along with the
accompanying monastery grounds. If
you wish to discover more about the
region's rich culture and history, you
can visit the Prignitzmuseum, located
near the monastery. It's also worth a trip
to the Dekaneigarten, or the old cathe-
dral cemetery. You can't miss out on see-
ing the “Haus der Flüsse” [House of
Rivers] on Elbstraße or the Stadtkirche
church, which is a brick structure in the
Gothic style. The fish sculptures by the
American artist, Karola Dance, add a
dash of cheer and colour to the city. The
von Bismarck family have appointed
many of the cathedral's canons.
32
Tourist-Information Hansestadt Havelberg · Uferstraße 1 · 39539 Hansestadt Havelberg Tel. +49(0)39387 79091 o. -19433 · www.havelberg.de
Ha
ve
lb
er
g
Insel- und Domstadt im Grünen
Hansestadt Havelberg
Altmärker Kulinariumwww.arthotel-kiebitzberg.de www.gueldene-pfanne.de www.fischerstube-warnau.de
Radtour auf dem Havelradweg www.havelradweg.de, zum Bismarck Turm Rathenow (49 km), Führungen, Tel.+49(0)3385 49850 www.rathenow.de
Straße der Romanik - Dom St. Marien Tel.+49(0)39387 89380 · www.havelberg-dom.de Prignitz Museum am Havelberger Dom Tel.+49(0)39387 21422 · www.prignitz-museum.de
Tangermünder Tourismus-BüroMarkt 2 · 39590 TangermündeTel. +49(0)39322 22393Fax +49(0)39322 22394 [email protected] www.tourismus-tangermuende.de
Tourist-Information Erholungsort Kalbe (Milde) Schulstr. 11 · 39624 Kalbe (Milde)Tel. +49(0)39080 97122Fax +49(0)39080 80098 [email protected] www.stadt-kalbe-milde.de
Tourist-Information ArendseeTöbelmannstraße 139619 ArendseeTel. +49(0)39384 27164Fax +49(0)39384 27480 [email protected] www.arendsee.de
Tourist-Information Hansestadt GardelegenRathausplatz 10 39638 Hansestadt GardelegenTel. +49(0)3907 42266Fax +49(0)3907 [email protected] www.gardelegen.de
Klötze-InformationSchulplatz 1 · 38486 KlötzeTel. +49(0)3909 403117Fax +49(0)3909 403200 [email protected] www.stadt-kloetze.de
Stadt-Information Hansestadt OsterburgGroßer Markt 1039606 Hansestadt OsterburgTel. +49(0)3937 895012Fax +49(0)3937 895013 [email protected] www.osterburg.de
Tourist-Information der Einheitsgemeinde BismarkBreite Straße 1139629 BismarkTel. +49(0)39089 97611Fax +49(0)39089 2137 [email protected] www.stadt-bismark.de
Tourist-Information Hansestadt WerbenMarkt 1 · 39615 WerbenTel. +49(0)39393 92755 Fax +49(0)39393 92754 [email protected] www.werben-elbe.de
Stadt-Information JerichowKarl-Liebknecht-Straße 5539319 JerichowTel. +49(0)39343 34988 Fax +49(0)39343 34989 [email protected]
Besucherzentrum im Kloster JerichowAm Kloster 139319 JerichowTel. +49(0)39343 285Fax +49(0)39343 929926 [email protected] www.stiftung-kloster-jerichow.de
Infostelle FVV Jeetze-Ohre-Drömling im Schloss KunrauAm Park 238486 Klötze/OT KunrauTel. +49(0)39008 87114 [email protected] www.droemlingswelt.de
Infostelle im Elbezentrum BuchBucher Querstraße 2239590 Tangermünde/ OT BuchTel. +49(0)39362 81673Fax +49(0)39362 81674 [email protected] www.elbetourist.de
Infostelle Interessenverein „Sternreiten in der Altmark“Hauptstraße 4639596 Hohenberg-KrusemarkTel. +49(0)39394 81339Fax +49(0)39394 81312 [email protected]
Infostelle SandauMarktstraße 2 39524 SandauTel. +49(0)39383 60915 Fax +49(0)39383 60916 [email protected] www.sandau.de
Infostelle ScholleneAugust-Bebel-Straße 1014715 ScholleneTel. +49(0)39389 232Fax +49(0)39389 96826 [email protected] www.schollene-land.de
Stadt-Information SeehausenArendseer Straße 639615 Hansestadt SeehausenTel./Fax +49(0)39386 [email protected] www.stadt-seehausen.de
Bürger-Information TangerhütteBismarckstr. 5 · 39517 TangerhütteTel. +49(0)3935 93170Fax +49(0)3935 [email protected] www.tangerhuette.de
Infostelle im Bismarck-Museum SchönhausenKirchberg 4-539524 Schönhausen/ElbeTel./Fax +49(0)39323 38874 [email protected]önhausenelbe.com
Tourist-Information Hansestadt StendalMarkt 1 · 39576 Hansestadt StendalTel. +49(0)3931 651190Fax +49(0)3931 651195 [email protected] www.stendal-tourist.de
Tourist-Information Hansestadt SalzwedelNeuperverstraße 2929410 Hansestadt SalzwedelTel. +49(0)3901 422438Fax +49(0)3901 [email protected] www.salzwedel.de
Tourist-Information Erholungsort ArneburgBreite Straße 1639596 ArneburgTel. +49(0)39321 51817Fax +49(0)39321 51818 [email protected] www.arneburg-goldbeck.de
Tourist-Informationen
Fotos
Tourismusverband Altmark e.V.
Anbieter (Mitwirkende)
Sigurd Heimann (S.13)
Lutz Gaede (S.7, 22,32,Titel)
Texte
Ludwig Schumann
Gestaltung
www.gaededesign.de
GAEDEDES IGN
Herausgeber
Tourismusverband Altmark e.V.
Marktstraße 13
39590 Tangermünde
Tel.: +49 39322 3460
Fax: +49 39322 43233
www.altmarktourismus.de
I m p r e s s u m
3. Auflage
Konzeption
Atelier offen
www.atelier-offen.de
Leitfaden
Jan Kleemeier
Tourist-Information Hansestadt HavelbergUferstraße 139539 Hansestadt HavelbergTel. +49(0)39387 79091Fax +49(0)39387 79092
Kultur GenussAktiv
33
The island and cathedral town of Havelberg in green...
Mythos Bernsteinzimmer. 1716 trafen sich zum „G2-Gipfel“ der russische Zar Peter der Große und der
preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. in Havelberg. Bei dieser Gelegenheit verschenkte der
sparsame Preuße das ihm wegen seiner aufwendigen Pflege leidige Bernsteinzimmer dem russischen
Zaren. Ja, Havelberg birgt manche Überraschung. Am ersten Septemberwochenende beispielsweise
den ebenso legendären Havelberger Pferdemarkt, der Hunderttausende Besucher anlockt. Einstmals
hat man neben den Pferden auch schon mal die Tochter mit unter Dach und Fach gebracht. 2015 war
Havelberg eine Stadt der BUGA. Seither ist sie mit ihren alten neuen Gärten in der Stadt ein Muss für
alle Park- und Gartenfans! Wer die Insel- und Domstadt richtig erleben will, beginnt mit seinem Rund-
gang am architektonisch interessanten „Haus der Flüsse“, dem Natura-2000-Informationszentrum
des Biosphärenreservates Mittelelbe. Vom Steg her haben die Besucher einen wunderbaren Blick auf
Stadtinsel und Dom. Für Familien mit Kindern ist das „Slawendorf“ ein Erlebnisspielplatz, der im
Gedächtnis bleibt. Stadtinsel und Spülinsel mit ihren wasserseitigen bunten Fischskulpturen der ame-
rikanischen Künstlerin Karola Dance sowie der imposante gotische Backsteinbau der Stadtkirche gehö-
ren zu den Sehenswürdigkeiten der alten Hansestadt. Und dann der von weitem beeindruckende, aus
dem späten 12. Jahrhundert stammende Dom St. Marien samt Klosteranlage hoch über der Stadt! Was
für ein Anblick. Hier müssen Sie unbedingt das Prignitz-Museum, den als Kräutergarten gepflegten
Dekaneigarten, den alten Domfriedhof neben dem Wasserturm besuchen!
Die Bismarcks findet man in Havelberg unter den Domherren, beispielsweise Andreas Achatz von Bis-
marck, Domherr zu Havelberg, Erbherr auf Briest und Döbbelin zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Und
der Reichskanzler Otto von Bismarck erhielt 1895 Havelbergs Ehrenbürgerwürde.
...is an old hanseatic city. Its most
impressive feature is the St. Mary's
Cathedral, which dates back to the 12th
Century and was built at the highest
point of Havelberg, along with the
accompanying monastery grounds. If
you wish to discover more about the
region's rich culture and history, you
can visit the Prignitzmuseum, located
near the monastery. It's also worth a trip
to the Dekaneigarten, or the old cathe-
dral cemetery. You can't miss out on see-
ing the “Haus der Flüsse” [House of
Rivers] on Elbstraße or the Stadtkirche
church, which is a brick structure in the
Gothic style. The fish sculptures by the
American artist, Karola Dance, add a
dash of cheer and colour to the city. The
von Bismarck family have appointed
many of the cathedral's canons.
32
Tourist-Information Hansestadt Havelberg · Uferstraße 1 · 39539 Hansestadt Havelberg Tel. +49(0)39387 79091 o. -19433 · www.havelberg.de
Ha
ve
lb
er
g
Insel- und Domstadt im Grünen
Hansestadt Havelberg
Altmärker Kulinariumwww.arthotel-kiebitzberg.de www.gueldene-pfanne.de www.fischerstube-warnau.de
Radtour auf dem Havelradweg www.havelradweg.de, zum Bismarck Turm Rathenow (49 km), Führungen, Tel.+49(0)3385 49850 www.rathenow.de
Straße der Romanik - Dom St. Marien Tel.+49(0)39387 89380 · www.havelberg-dom.de Prignitz Museum am Havelberger Dom Tel.+49(0)39387 21422 · www.prignitz-museum.de
Tangermünder Tourismus-BüroMarkt 2 · 39590 TangermündeTel. +49(0)39322 22393Fax +49(0)39322 22394 [email protected] www.tourismus-tangermuende.de
Tourist-Information Erholungsort Kalbe (Milde) Schulstr. 11 · 39624 Kalbe (Milde)Tel. +49(0)39080 97122Fax +49(0)39080 80098 [email protected] www.stadt-kalbe-milde.de
Tourist-Information ArendseeTöbelmannstraße 139619 ArendseeTel. +49(0)39384 27164Fax +49(0)39384 27480 [email protected] www.arendsee.de
Tourist-Information Hansestadt GardelegenRathausplatz 10 39638 Hansestadt GardelegenTel. +49(0)3907 42266Fax +49(0)3907 [email protected] www.gardelegen.de
Klötze-InformationSchulplatz 1 · 38486 KlötzeTel. +49(0)3909 403117Fax +49(0)3909 403200 [email protected] www.stadt-kloetze.de
Stadt-Information Hansestadt OsterburgGroßer Markt 1039606 Hansestadt OsterburgTel. +49(0)3937 895012Fax +49(0)3937 895013 [email protected] www.osterburg.de
Tourist-Information der Einheitsgemeinde BismarkBreite Straße 1139629 BismarkTel. +49(0)39089 97611Fax +49(0)39089 2137 [email protected] www.stadt-bismark.de
Tourist-Information Hansestadt WerbenMarkt 1 · 39615 WerbenTel. +49(0)39393 92755 Fax +49(0)39393 92754 [email protected] www.werben-elbe.de
Stadt-Information JerichowKarl-Liebknecht-Straße 5539319 JerichowTel. +49(0)39343 34988 Fax +49(0)39343 34989 [email protected]
Besucherzentrum im Kloster JerichowAm Kloster 139319 JerichowTel. +49(0)39343 285Fax +49(0)39343 929926 [email protected] www.stiftung-kloster-jerichow.de
Infostelle FVV Jeetze-Ohre-Drömling im Schloss KunrauAm Park 238486 Klötze/OT KunrauTel. +49(0)39008 87114 [email protected] www.droemlingswelt.de
Infostelle im Elbezentrum BuchBucher Querstraße 2239590 Tangermünde/ OT BuchTel. +49(0)39362 81673Fax +49(0)39362 81674 [email protected] www.elbetourist.de
Infostelle Interessenverein „Sternreiten in der Altmark“Hauptstraße 4639596 Hohenberg-KrusemarkTel. +49(0)39394 81339Fax +49(0)39394 81312 [email protected]
Infostelle SandauMarktstraße 2 39524 SandauTel. +49(0)39383 60915 Fax +49(0)39383 60916 [email protected] www.sandau.de
Infostelle ScholleneAugust-Bebel-Straße 1014715 ScholleneTel. +49(0)39389 232Fax +49(0)39389 96826 [email protected] www.schollene-land.de
Stadt-Information SeehausenArendseer Straße 639615 Hansestadt SeehausenTel./Fax +49(0)39386 [email protected] www.stadt-seehausen.de
Bürger-Information TangerhütteBismarckstr. 5 · 39517 TangerhütteTel. +49(0)3935 93170Fax +49(0)3935 [email protected] www.tangerhuette.de
Infostelle im Bismarck-Museum SchönhausenKirchberg 4-539524 Schönhausen/ElbeTel./Fax +49(0)39323 38874 [email protected]önhausenelbe.com
Tourist-Information Hansestadt StendalMarkt 1 · 39576 Hansestadt StendalTel. +49(0)3931 651190Fax +49(0)3931 651195 [email protected] www.stendal-tourist.de
Tourist-Information Hansestadt SalzwedelNeuperverstraße 2929410 Hansestadt SalzwedelTel. +49(0)3901 422438Fax +49(0)3901 [email protected] www.salzwedel.de
Tourist-Information Erholungsort ArneburgBreite Straße 1639596 ArneburgTel. +49(0)39321 51817Fax +49(0)39321 51818 [email protected] www.arneburg-goldbeck.de
Tourist-Informationen
Fotos
Tourismusverband Altmark e.V.
Anbieter (Mitwirkende)
Sigurd Heimann (S.13)
Lutz Gaede (S.7, 22,32,Titel)
Texte
Ludwig Schumann
Gestaltung
www.gaededesign.de
GAEDEDES IGN
Herausgeber
Tourismusverband Altmark e.V.
Marktstraße 13
39590 Tangermünde
Tel.: +49 39322 3460
Fax: +49 39322 43233
www.altmarktourismus.de
I m p r e s s u m
3. Auflage
Konzeption
Atelier offen
www.atelier-offen.de
Leitfaden
Jan Kleemeier
Tourist-Information Hansestadt HavelbergUferstraße 139539 Hansestadt HavelbergTel. +49(0)39387 79091Fax +49(0)39387 79092
Nur hier staunen Besucher über mi�elalterliche Bau-kunst entlang der „Straße der Romanik“, lustwandeln durch die idyllischen „Gartenträume Parkanlagen“, entdecken archäologische Sensa�onsfunde auf den „Himmelswegen“ und lernen Mar�n Luther an den Originalschauplätzen der Reforma�on kennen.
Die Kulturwelten Sachsen-Anhalts entdecken Sie auf www.sachsen-anhalt-tourismus.de