Projekttitel: Menschenbildung einst und heute
Kurzbeschreibung:
Unsere SchülerInnen geben Einblicke in ihren Schulalltag, befragen ältere Menschen nach deren
Rückblicken und träumen von der Schule der Zukunft. Sie wagen Ausblicke.
Projektbeschreibung:
Menschenbildung einst und heute
Unsere SchülerInnen träumen sich in folgendes Szenario: Die Klassensprecherin lädt alle SchülerInnen der 3 a zu einem Treffen ein, in dem sie über das Thema „Schule einst und jetzt“ diskutieren wollen. Endlich ist es soweit! Ostergottesdienst – Ferienbeginn. Sie treffen sich zum Austausch im Park. Manche SchülerInnen sind verhindert und schreiben ein Mail. Ein Mädchen wirkt sehr abwesend. Sie macht sich so ihre eigenen Gedanken, während die anderen eifrig ihre Meinungen austauschen. Auch die Erlebnisse der älteren Generation interessieren sie brennend. Deshalb schlendern sie gemeinsam zum Wochenmarkt, wo sie ältere Menschen zu ihrer „Schul- und Menschenbildung“ befragen. Was sie da zu Ohren bekommen, macht die Teenager nachdenklich und sie beginnen, von ihrer ganz persönlichen Traumschule zu schwärmen...
Einbezogene Fächer:
Religion, Deutsch, Informatik, Bildnerische Erziehung
Art der Dokumentation:
Sammlung von Interviews mit älteren Menschen, Zeichnungen, Schülerarbeiten in Form von
Dialogen, Mails, Interviews und inneren Monologen
Bemerkungen:
Menschenbilder-
einst und jetzt
Projektbeitrag MHS Schwanenstadt 3a Klasse
Inhalt Dialog…………………………………………………………………………………………………………………………………………………2
E-Mail.......................................................................................................................................................3
Innerer Monolog ..................................................................................................................................... 4
Interview.................................................................................................................................................. 5
Dialog ....................................................................................................................................................... 6
Meine Traumschule ................................................................................................................................. 8
Meine Traumschule – Beitrag 2 .............................................................................................................. 8
Wie alles begann:
Ich möchte gerne ein Treffen organisieren, zu dem alle Schüler und Schülerinnen unserer
Klasse herzlich eingeladen sind. Ich hätte mir gedacht, dass wir uns im Sparkassenpark treffen, weil
wir uns dort gemütlich zusammensetzen und allgemein über die Schule reden können. Es wäre gut,
wenn ihr Block und Bleistift mitnehmen würdet, damit wir unsere Gedanken niederschrieben
können. Dieses Treffen findet am Freitag, statt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr alle Zeit hättet
Endlich ist es soweit, unser Treffen findet statt:
(Dialog) Steffi: Hi, Meli ! Hi , Marlene
Marlene: Hi Steffi ! Hi , Meli !
Meli: Hi, Marlene ! Hi Steffi! Bin ich froh, dass wir uns ein paar Tage entspannen
können.
Marlene: Ja, die brauche ich auch!
Steffi: Da stimme ich dir zu Mali, denn die Tests und der Stress, die treiben mich in den
Wahnsinn!
Marlene: Nie hat man Zeit etwas zu unternehmen, weil man immer lernen muss!
Meli: Jetzt haben wir ja eh Ferien, zum Glück.
Steffi: Trotzdem, die ECDL – Prüfung! Ich sags euch, da ist etwas gekommen, das haben
wir noch nicht einmal gekonnt.
Marlene: Ja aber ich muss noch lernen für Biologie und Physik, interessiert mich überhaupt
nicht!
Steffi, Meli: Wir haben schon gelernt, und zwar gemeinsam. (hihi)
Marlene: Das, hättet ihr mir auch sagen können!
Meli: Naja, hey die Schule, warum müssen wir immer bis 4 Uhr in der Schule sitzen und
dem Lehrer zuhören, wie er irgendwas herunterquasselt.
Steffi: Ja, das ist das Thema was ich einmal besprechen wollte, denn man hat kaum
Freizeit und so.
Marlene: Ja, letztens hätte ich mit meiner Freundin ins Aquapulco fahren können, aber nein,
die Schule!
Meli: Und das zweite sind die Pausen! Die sind einfach zu kurz. Will man aufs Klo gehen
und dann noch schnell die Sachen herrichten, läutet es auch schon wieder!
Steffi: Ja, und wenn sie nur um 5 Minuten länger wären, ist es schon besser.
Marlene: Man kann sich überhaupt nicht bewegen, wir verbringen den Tag eh nur mit
Sitzen!
Steffi: Warum sind eigentlich die Burschen nicht gekommen, ich meine, Chrisi, Matthias,
und Dominik?
Meli: Die hatten keine Zeit, weißt ja eh wie sie sind. (hihi)
Steffi: Die haben mir Mails geschickt, die ich euch vorlesen möchte!
Liebe Steffi! Ich hatte mich schon so sehr auf das Treffen gefreut, aber ich kann leider nicht kommen. Mein Mutter und ich fahren zum Arzt, ich muss einen Allergietest machen. Wir hoffen, dass du nicht auf mich böse bist. Ich muss dort hin, weil meine Mutter wissen muss, gegen was ich allergisch bin. Du wirst dich auch wundern, warum ich nach dem Allergietest nicht kommen kann. Das hat auch seinen Grund, wir müssen meinen Bruder besuchen. Er ist im Internat, er darf dieses Wochenende nicht nach Hause, weil er Blödsinn gemacht hat. Er ist so ungeschickt, er macht sich alles selbst so schwer. Ihr könnt das Treffen sicher ohne mich machen. Aber ich kann ja nichts machen, ich muss das durchstehen. Deine Anna
Liebe Steffi!
Ich muss dir eine ganz schlechte Nachricht mitteilen, denn ich kann leider nicht zu dem, Treffen im Sparkassenpark kommen. Meine Mutter und mein Vater haben zu mir gesagt ich muss lernen, weil ich bald eine Mathe-Schularbeit habe und noch ein paar Tests. Das ist so viel zu lernen. Aber überleg mal, bei uns in Österreich geht es den Schüler/innen viel besser als den Kindern in Afrika, Kambodscha oder anderen Ländern. Ich hoffe, dass du mir nicht böse bist, dass ich nicht kommen kann. Du wirst dir sicher jetzt denken, dass meine Eltern gemein sind und mir nichts erlauben, aber so sind sie in Wirklichkeit nicht. Sie sind lieb und nett, aber Lernen muss sein. Deine Martina
Nur ein Mädchen sitzt unbeteiligt daneben und hängt ihren eigenen Gedanken nach:
Nun kam uns der Gedanke, dass es eigentlich ganz interessant wäre zu wissen wie früher alles in der
Schule war. Wir beschlossen, dass wir beim Wochenmarkt ältere Personen interviewen könnten, wie
es damals war.
Innerer Monolog
Endlich haben wir Osterferien. Ach bin ich froh, dass wir endlich
Ferien haben! Kein Stress, keine Tests oder Schularbeiten, einfach nur
ausruhen! Die Schule war in letzter Zeit sehr anstrengend, immer nur
lernen und Schularbeiten. Das ist zu viel für uns. Die Lehrer müssen
nicht so viel lernen wie wir Schüler, die müssen nur die Tests
schreiben und uns geben. Das ist unfair. Die Lehrer und Lehrerinnen
verlangen von uns, dass wir gleich beim ersten Mal alles können.
Doch wenn wir etwas Neues lernen, müssen es die Lehrer öfter als
einmal mit uns durchgehen. Die Tests sind dann auch nicht gut
ausgefallen. Ist doch klar, wenn wir es noch nicht gut können. Und
einige Schüler und Schülerinnen haben keine Möglichkeit, dass sie es
sich von den Eltern erklären lassen. Also müssen wir Schüler mehr mit
den Lehrern und Lehrerinnen lernen.
OOH! Da ist ein kleines Mädchen von der Schaukel heruntergefallen.
Hoffentlich hat sie sich nicht weh getan, und nicht einmal Eltern sind
bei dem kleinen Mädchen. Die Eltern haben Verantwortung für ihre
Kinder. Ich würde mein Kind mit 2 Jahren nicht alleine schaukeln
lassen. Was da alles passieren kann. Das ist doch gefährlich. Wie das
kleine Mädchen weint. Die hat sich bestimmt weh getan, und weit
und breit keine Eltern zusehen. Das ist eine Frechheit...!
Interview
Emma: Grüß Gott, darf ich sie was fragen?
Alte Dame: Ja, natürlich.
Emma: Ok. Wie sah Ihr Schulweg aus?
Alte Dame: Hm, das ist schön lange her, aber ich kann mich noch ganz genau erinnern.
Ich ging jeden Tag 2-3 km einen Schotterweg entlang. Es gab aber auch
Ausnahmen, wo mich meine Nachbarin mit ihrem Auto mitnahm, aber nur
selten. Wenn ich nur daran denke, tun mir die Füße weh.
Emma: Wann haben sie aufstehen müssen, wenn sie so einen langen Schulweg
hatten?
Alte Dame: Um 4 Uhr. Jeden Morgen musste ich im Stall helfen und um 6 Uhr die
jüngeren Geschwister aufwecken, weil meine Mutter einen Herzinfarkt hatte
und mein Vater musste am Bauernhof helfen.
Emma: Wie war das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler?
Alte Dame: Die Schüler hatten noch mehr Respekt vor den Lehrern, denn die Strafen
waren härter. Man wurde an den Ohren gezogen und geschlagen.
Emma: Wie haben sie die Schulzeit zuhause erlebt?
Alte Dame: Obwohl man erschöpft vom anstrengenden Schulweg war, musste man
trotzdem für die Schule lernen. Noch dazu kam, dass es auch nachmittags
viel Arbeit am Hof gab. Erst um halb zehn konnte ich völlig erschöpft ins Bett
gehen.
Emma: Danke, dass Sie uns so bereitwillig Auskunft gegeben haben.
Die SchülerInnen sind beeindruckt über so viel Offenheit und auch Michael beginnt zu erzählen:
Dialog
Michael: Neulich, als ich bei meiner Oma war und ihr meinen Geschichtetest gezeigt
habe, begann meine Oma plötzlich von ihrer Schulzeit zu erzählen.
Daniel: Was hast du dazu erfahren?
Michael: Sie erzählte mir, was damals, als sie zur Schule ging, alles passierte.
Daniel: Klingt ja sehr spannend.
Michael: Stell dir vor, meine Oma Mathilde ging während des 2. Weltkrieges in die 4.
Klasse Volkschule. Auf dem Schulweg hörte sie die Soldaten schießen, was
ihr sehr Angst machte. Auch die Lehrer waren immer sehr angespannt, wenn
die Panzer an der Schule vorbei fuhren. Wenn der Fliegeralarm ertönte,
wurden sie sofort nach Hause geschickt.
Daniel: Kann sich deine Oma noch so genau erinnern?
Michael: Ja, sie sagte mir, dass ihre Schulzeit sehr hart war, sie hatte jeden Morgen
einen weiten Schulweg zu Fuß zurückzulegen. Da fuhr kein Schulbus! Im
Winter war es besonders hart. Oft kam sie ganz durchnässt in die Klasse.
Dort war sie mit 38 Schülern und Schülerinnen in einem kleinen
Klassenraum, der nur mit einem kleinen Holzofen geheizt wurde. Oft war
kein Holz mehr da, weil kein Schüler ein Holzscheit mitgebracht hatte, und
dann mussten sie ohne sich aufwärmen zu können den ganzen Vormittag im
eiskalten Klassenzimmer lernen.
Daniel: Unvorstellbar, das ist ja kaum zu glauben. Wie hat deine Oma Mathilde das
nur ausgehalten?
Michael: Versteh ich auch nicht. Weißt du, mir ist aufgefallen, wenn meine Oma von
ihrer Schulzeit erzählt, schaut sie immer sehr traurig. Ich glaube, das geht ihr
heute noch sehr nahe. Andererseits merke ich, dass es sie freut, wenn ich
mich für ihr Leben interessiere.
Daniel: Das kann ich verstehen.
Michael: Wenn du willst, kannst du ja mal wieder vorbeikommen und wenn meine
Oma da ist, können wir sie ja fragen, ob sie uns noch andere Erlebnisse aus
ihrer Schulzeit erzählt.
Daniel: Ja, das ist eine super Idee.
Sie kommen ins Träumen und Schwärmen und haben so ihre ganz eigenen Vorstellungen von ihrer
persönlichen Traumschule
Meine Traumschule
Momentan glaube ich, hat kein Schüler Freude in die Schule zu gehen, denn das hat seinen
Grund. Leider ist unsere Klassengemeinschaft total am Boden: es gibt keine sich gegenseitig
respektierende Schüler, kein Zusammenarbeiten und kein Annehmen der Leute, wie sie sind.
Ich persönlich finde das sehr schade.
Wenn ich unter einem Baum in einer Hängematte es mir gemütlich mache, denke ich oft
über meine Traumschule nach: Dann denke ich daran, wie schön es wäre, wenn alle Schüler
respektvoll miteinander umgehen würden, angenehm wäre es auch, wenn es ein
Zusammenarbeiten gäbe.
In meiner Traumschule gibt es auch kein Auslachen und Mobbing, anders gesagt, jeder
akzeptiert den anderen so wie er ist. Es ist auch erlaubt Fehler zu machen und jeder hat die
Chance sie wieder gut zu machen. Natürlich gibt es in jeder Schule auch Probleme, in meiner
Traumschule werden diese gemeinsam gemeistert und sollte das eine oder andere Mal ein
Fehltritt passieren, so sollte man sich auch bei demjenigen entschuldigen.
Meine Traumschule – Beitrag 2
Um wieder richtig Spaß am Lernen zu haben, stelle ich mir meine Traumschule so vor:
Sie müsste an einem ruhigen Ort am Strand neben dem Meer
auf den Malediven liegen. Lernen & Bräunen zugleich!
Statt der unbequemen Stühle, auf denen wir tagtäglich sitzen
müssen, sehe ich Strandkörbe, mit dem Blick auf das Meer
gerichtet. Sonnenbrandgefährdete Kinder könnten unter einer
Palme gemütlich mit einer gefüllten Kokosschale lernen. Einen
Tanzkurs mit einem professionellen Lehrer am Strand mit einer
coolen Musik wäre ein Hit!
Auch könnten wir Schüler uns glücklich schätzen, wenn der
Biologieunterricht nicht mehr in den stinknormalen Klassen
abgehalten würde, sondern in einer Glaskugel unter dem Meer.
Das wäre ÜBERWÄLTIGEND.
Um sich den ganzen Lernstoff des Jahres zu merken, könnte
man sich im Turnsaal in das Tiefschlaf-Lernstudio legen. Die
Entspannungszone, mit einem Cocktail in der Hand als
Beruhigung, bietet sich für die überanstrengten Kinder an.
Zu den nicht so braven Kindern habe ich mir auch schon einige
Gedanken gemacht. Und zwar wäre es ratsam, anstatt die
Kinder zu einem Standpunkt zum Direktor zu schicken, wäre es
sinnvoll diese Schüler als Strafe den Strand aufräumen zu
lassen, oder mit dem Eiswagen am Strand entlang fahren zu
lassen . Der Vorteil liegt auf der Hand. Man hätte so gleich eine
gute Einnahmequelle für die Klassenkasse.