ProduktgestaltungL. Bethe | HCI 6. Semester
Design, eine EinführungProduktgestaltung
1. Ideenfindung2. Aufgabenstellung3. Designlösungen4. Produktion5. Markteinführung
AusblickTrends ermittelnKennzeichen heutigen DesignsVisionäres
Stimmen zu gutem Design
Übersicht
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• Produktgestaltung erste Produkte bereits in der Steinzeit
• Printgestaltung 1455 Gutenberg-Bibel
• Screendesign 1981 der Xerox-Star-PC mit dem ersten GUI
=> Produktdesign damit älteste Gestaltungsform
Einführung Design
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• kreativer Prozess, nicht jedoch im „luftleeren Raum“
• Entwicklungsprozess bestimmt durch unterschiedliche Aspekte:
- Sozioökonomische, technologische, kulturelle Entwicklungen,
- Geschichtliche Hintergründe,
- Produktionstechnische Rahmenbedingungen,
- Ergonomische und ökologische Anforderungen,
- Wirtschaftliche und politische Interessen,
- Künstlerisch-experimentelle Ansprüche
Einführung Design
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Die Informationsfunktion des Produktes, „Produktsprache“
„Zur Produktsprache gehören sehr verschiedene Ausdrucksformen wie z. B. Dimension, Form, physikalische Oberflächenstruktur, Bewegung, Materialbeschaffenheit, Art und Weise der Funktionserfüllung, Farben und grafische Gestaltung der Oberfläche, Geräusche und Töne, Geschmack, Geruch, Temperatur, Verpackung, Widerstandfähigkeit gegenüber Außeneinflüssen. Alle diese Informationen wirken – positiv oder negativ – in starkem Maße auf den potenziellen Käufer ein.“
-- T. Ellinger, 1966
Einführung Design
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Einführung Design
• Keine Spezialisten (verstehen viel von wenig)
• Keine Generalisten (verstehen wenig von viel)
• Zunehmend „Integralisten“
- haben guten Überblick mit Tiefgang auf mindestens einem Gebiet
- Denken und handeln ganzheitlich
-- L. Göbel, 1992
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Anforderungen an einen Gestalter
Produktgestaltung
1. Ideenfindung
2. Aufgabenstellung
3. Designlösungen
4. Produktion
5. Markteinführung
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Entwicklungsprozess-Phasen
Fantasie
Produktgestaltung
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1. Ideenfindung
anders sehenanders denken
gegen den Strom
hinterfragen
neue ErfahrungenNeues lernen
Denkmuster durchbrechen
Veränderung
Herausforderungen stellen
erproben, spielen
Fragen stellen
forschenExperimente
persönliche Weiterbildung
schöpferische Kraft entfalten
Subversion
Regeln brechen
Adaptionneu definieren
anregen lassenkonstruktiver
Austausch
Readymades
Lehrmeisterin NaturBionik
Zeit zum Nachdenken
Produktgestaltung
• Black Box:
- Werkstoffe (Haptik, Materialeigenschaften)
- Brainstorming, Serendipity-Phänomen
• White Box:
- Bedürfnisse ermitteln (Bedarf, Zielgruppen, Targeting <> Universal Design)
- Markt verfolgen (Kaufkraft, Datenerhebungen, Crowdsourcing)
- Ethnografie, Szenarien und Analyse
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1. Ideenfindung
„Ich durchstreifte die Landschaft auf der Suche nach Aufschluss über Dinge, die ich nicht verstand.“
-- Leonardo da Vinci
Produktgestaltung
Pieke Bergmans, Kollektion „Virus“
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1. Ideenfindung
Produktgestaltung
Pflichtenheft für das Produkt:
• Bedarf ermitteln
- Designkriterien
- Kleine und große Innovationen
• Markttrends
− Individualität, Customization
- Umweltaspekte
• Produktanforderungen
− Richtlinien für das Design: ISO, Gesetzgebung
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2. Aufgabenstellung
„Es ist sehr leicht, etwas anders zu machen, aber sehr schwer, etwas besser zu machen.“
-- J. Ive, Apple
Produktgestaltung
Glühlampen als Vase und Gewürzregalhttp://inhabitat.com
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2. Aufgabenstellung
Produktgestaltung
• Bedarf erfüllen
- Semantik
- Ergonomie und Emotional Design
- Qualität
• Konzept entwickeln
− Computer-aided Design (CAD)
− Modellierung
• Funktionalität
− Belastbarkeit, Zug- und Kratzfestigkeit
− Recycling
− Rapid Prototyping
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3. Designlösungen
„Design ist ein Plan zur Anordnung von Elementen mit dem Ziel, einen bestimmten Zweck auf bestmögliche Art zu erfüllen.“
-- C. Eames
Produktgestaltung
3D-Modell, Hidden.mgx von Dan Yeffet
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3. Designlösungen
Produktgestaltung
• Entwicklung
− Passtoleranz von Bauteilen
− Kostenberechnung
• Fertigung
− Maschinelle Bearbeitung
− Fügen
− Formverfahren
− Profilierung
• Abläufe
− Lieferkette
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4. Produktion
„Wir werden elektrisches Licht so billig machen, dass sich nur reiche Leute eine Kerze werden leisten können.“
-- T. A. Edison
Produktgestaltung
Formverfahren mit negativer Form
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4. Produktion
Produktgestaltung
• Verkauf
− Produkthaftung
− Patente, Urheberrecht
• Marketing
− Branding und Marken
− Rücknahme und Langlebigkeit
− Marketing-Mix
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5. Markteinführung
„Die Käufer wissen nicht, was sie wollen. Meine Aufgabe besteht darin, es ihnen zu sagen.“
-- S. A. Issigonis
Produktgestaltung
Patenteliste, Markenmix-Diagramm
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5. Markteinführung
Ausblick
• Produkttestportale: Trnd (http://www.trnd.com)
Beispiele: Trends ermitteln
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Ausblick
• Individualisierte Massenfertigung: Chocri (http://www.chocri.de)
Beispiele: Trends ermitteln
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Ausblick
Wodurch unterscheidet es sich?
• Produktdesign <> Industriedesign
- Industrielle Revolution, zwei Mio. Patente/Jahr
- Mikroelektronik > Miniaturisierung (Produktinnen- und Außenleben)
• Bedeutung der Semantik / Symbolik
- Mechanik ließ früher Funktionen erahnen, heute Oberflächendesign im Zentrum
- Funktionsvielfalt, „Funktioneninfarkt“ > Rückgriff auf Symbole
• Markenherrschaft
- Immaterielle Werte über Funktion
- Suggestion von Funktion
Heutiges Design - Kennzeichen
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Ausblick
• Imagineering
- Konstruierte Vorstellungswelten (Virtual Reality)
- Interaktion „von Zuhause aus“
• Faktor der menschlichen Entwicklung – Anthropologie
- Menschliches Lernvermögen vs. technische Entwicklung
- Vereinfachung notwendig
• Mensch im Mittelpunkt
- Digitales Zeitalter nur kleiner Bruchteil
- Humanoide, Wearables => Ubiquitous Computing
Visionäres
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B. E. Bürdek: Design - Geschichte, Theorie und Praxis der Produktgestaltung (Birkhäuser Verlag 2005)
R. Morris: Produktdesign – Das Wichtigste in Kürze (Verlagsgruppe Random House GmbH 2010)
Weiterführende Quellen:http://www.red-dot.dehttp://www.inhabitat.comhttp://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4tstechnik
Quellen
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Danke.
Produktdesign© L. Bethe, WON07