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Kiwa GmbHPolymer InstitutQuellenstraße 365439 Flörsheim-WickerTel.+49 (0)61 45 -5 97 10www.kiwa.de
Prüfbericht
P 10617
Prüfauftrag; Prüfungen an
DisboPUR A 326
für die Anwendung in der Lebensmittelindustriegemäß EU Hygienerichtlinie 852/04
Auftraggeber; Disbon GmbHRoßdörfer Straße 5064372 Ober-Ramstadt
Bearbeiter; Dipl. Ing. (FH) N. MachillDipl. Ing. (FH) A. Kruse
Prüfzeitraum; Dezember 2016 — März 2017
Datum des Prüfberichtes; 06.04.2017
Dieser Prüfbericht umfasst; 11 Seiten1 Anlage mit 5 Seiten
Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die Prüfgegenstände.Die auszugsweise Veröffentlichung des Berichtes und Hinweise auf Prüfungen zu Werbezwecken bedarf in
jedem Einzelfalle unserer schriftlichen Einwilligung.
| .
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INHALTSVERZEICHNIS
1VORGANG3
2PROBENEINGANG14
3PROBEKÖRPERHERSTELLUNG4
4PRÜFUNGEN5
4.1Chemikalienbeständigkeit5
4.2Desinfizierbarkeit6
4.3Wasserundurchlässigkeit8
4.4Abriebverhalten9
4.5Haftung9
5ZUSAMMENFASSUNG11
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1 VORGANG
Das Polymer Institut wurde durch die Disbon GmbH, Ober-Ramstadt, beauftragtPrüfungen an
DisboPUR A 326
für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie unter Beachtung der
Verordnung (EG) Nr. 852/ 2004 des EU-Parlaments und des Rates vom 29.4.2004
über Lebensmittelhygiene durchzuführen.
Lauf Auftraggeber wird der Stoff ,, DisboPUR A 326" als Zweikomponenten-Reaktionsharz auf Basis von Asparaginsäureester zur Beschichtung für mineralischeBodenflächen im Innen- und Außenbereich beschrieben.
In Kapitel II „Besondere Vorschriften für Räume, in denen Lebensmittel zubereitetbehandelt oder verarbeitet werden , Absatz La, der o. a. Verordnung wird gefordert:
„Die Bodenbeläge sind in einwandfreiem Zustand zu halten und müssen leicht zureinigen und erforderlichenfalls zu desinfizieren sein. Sie müssen entsprechendwasserundurchlässig, Wasser abstoßend, und abriebfest und aus nichttoxischem Materialbestehen, es sei denn, die Lebensmittelunternehmer können gegenüber der zuständigenBehörde nachweisen, dass andere verwendete Materialien geeignet sind. Gegebenenfallsmüssen die Böden ein angemessenes Abflusssystem ausweisen. "
Prüfumfang
Das nachfolgend aufgeführte Prüfprogramm wurde mit dem Auftraggeber vereinbart.
Übersicht 1: Prüfumfang
Prüfung Norm Verfahren
Chemikalienbeständigkeit DIN EN ISO 2812-1
Bestimmung der BeständigkeitFlüssigkeitenVerfahren 2: aufstehende Lösursaugfähigem Material
gegen
ig mit
Wasserundurchlässigkeit DIN EN 12390-8 Prüfung von Festbeton - Teil 8Wassereindringtiefe unter Druck
Abriebverhalten DIN EN ISO 5470-1 Bestimmung des Abriebs mitte]Reibradverfahren
s
Desinfizierbarkeit Internes VerfahrenPolymer Institut *
Bewuchs mit Keimkulturen
o Bacillus subtilis
o Aspergillus nigerHaftung DIN EN 1542 Bestimmung der Abreißfestigkeit
I
internes Verfahren in Anlehnung an Standardmethode ]4 der Deutschen Gesellschaft fürHygiene und Mikrobiologie
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2 PROBENEINGANG
Die in folgender Tabelle beschriebenen Stoffe wurden dem Polymer Institut am15.12.2016 per Paketdienst übergeben.
BTabelle 1: Probeneingang
Pos. Stoffbezeichnung Komponente ChargeMenge
[kg]1 DisboPUR A 326 A
2426241876 72 DisboPUR A 326 B
Bis zur Prüfung wurden die Stoffe bei Normtemperatur gemäß DIN EN 23270konditioniert.
3 PROBEKÖRPERHERSTELLUNG
Die Stoffe wurden mit dem in Übersicht 1 angegebenen Mischungsverhältnis dosiert undmit einem Rührspatel bis zur Homogenität (ca. 3 min) gemischt.
Übersicht 2: Herstellung des Mehrkomponentengemisches
StoffMischungsverhält
Komponente A
nis in Masseteilen
Komponente B
DisboPUR A 326 5 2
Der angemischte Stoff wurde mittels Rolle mit einer Auftragsmenge von 2 mal375 g/m2 im Abstand von 3 h aufgetragen.
Die Aushärtung und Lagerung der Probekörper erfolgte mindestens 7 Tagen beiNormtemperatur gemäß DIN EN 23270.
Probekörper - Desinfizierbarkeit Chemikalienbeständigkeit
Es wurden drei Faserzementplatten mit den Maßen (100 x 19) cm2 beschichtet. NachLagerung wurden Prüfkörper von (8 x 8) cm2 bzw. (10 x 10) cm2 (Abriebverhalten)herausgesägt.
Probekörper - Wasserundurchlässigkeit
Es wurden 3 wasserdurchlässige Betonplatten mit den Maßen (20 x 20) cm2 beschichtet.
Probekörper — Haftung
Es wurde eine Betonplatte mit den Maßen (20 x 20) cm2 beschichtet.
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4 PRÜFUNGEN
Die Durchführung der Prüfungen erfolgte bei Normtemperatur DIN EN 23270.
4.1 Chemikalienbeständigkeit¦
Die Prüfung der Chemikalienbeständigkeit erfolgte mit 7 Prüfmedien gemäßDIN EN 2812-3:2012-10 „Beschichtungsstoffe - Bestimmung der Beständigkeit gegenFlüssigkeiten - Teil 3: Verfahren mit einem saugfähigen Material"
Die Prüfung erfolgte mit folgenden Prüfmedien und Prüfparametem;
Nr. 1:Formaldehyd 5 % in Wasser
Nr. 2:p-Toluolsulfonchloramid-Natrium 5 % in Wasser
Nr. 3:p-Chlor-m-Kresol 0,3 % in Wasser
Nr. 4: Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 0,1 % in Wasser
Nr. 5: Natriumhydroxid 5 % in Wasser
Nr. 6;n-Hexan
Prüftemperatur; 23 0C
Expositionsdauer: 72 Stunden
Es wurden die Prüfflüssigkeiten auf je einem Probekörper gemäß Kapitel 3 oberseitigmittels getränktem Vliestuch beaufschlagt und mit einem Uhrglas abgedeckt.
Auswertung
Es wurden die Kennwerte gemäß DIN EN ISO 4628 ff ,, Beschichtungsstoffe —Beurteilung von Beschichtungsschäden - Bewertung der Menge und der Größe vonSchäden und der Intensität von gleichmäßigen Veränderungen im Aussehen" zurBeurteilung herangezogen:
Teil 1: Allgemeine Einführung und BewertungssystemBewerten der Menge von Schäden:0 = keine Schäden und 5 = sehr viele SchädenBewerten der Größe der Schäden0 = nicht sichtbar und 5 = größer als 5 mmBewerten der Intensität von Veränderungen(Glanz, Farbe)0 = nicht verändert und 5 = sehr starke Veränderung
Teil 2: Bewertung des Blasengrades0 (SO) = keine Blasen und 5 (S5) = viele Blasen (Größe maximal)
Teil 4: Bewertung des Rissgrades0 = keine Risse und 5 = sehr viele Risse
Eine Messung der Buchholzhärte erfolgte nach DIN EN ISO 2815:2003-10„Eindruckversuch nach Buchholz".
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In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Chemikalienbeständigkeit unmittelbar nach derBeendigung der Exposition und nach anschließender Reinigung mit Wasser dargestellt.
Tabelle 2: Chemikalienbeständigkeit^^^JPrüfflüssigkeiten
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr.4 Nr. 5 Nr. 6
Kriterien
Art der Veränderung unmittelbar nach der Medienbeaufschlagung und Reinigungmit Wasser
Glanz - 1 1 - - -
Farbe - - - - - -
Quellen - - - - - -
Veränderung der Buchholzhärte nach Medienbeaufschlagung und 24 hRekonditionierung
Eindruckwiderstand 77 87 83 82 92 95Veränderung [%] -23 - 13 - 17 - 18 -7 -5
unter Bezug auf den Nullwert ohne Exposition von dem Eindruckwiderstand(Buchholz) 100
Es traten weder Risse oder Blasen noch ein oder Schrumpfen auf.
4.2 Desinfizierbarkeit
Es sollte festgestellt werden, ob sich der zu untersuchende Stoff DisboPUR A 326 aufeiner Faserzementplatte nach vollflächigem Bewuchs der Testkeime von
» Bacillus subtilis
o Aspergillus niger
durch die Desinfektionsmittel
1.p-Chlor-m-Kresol, 0,3 % in Wasser
2.Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, 0,1 % in Wasser
3.p-Toluolsulfonchloramid-Na, 5 % in Wasser
4.Formaldehyd, 5 % in Wasser
5.Ethanol, 70 %
sowie durch Wasser reinigen lässt. Weiterhin sollte festgestellt werden, ob Nachwuchsder o. a. Keime nach Lagerung der Proben bei 23 0C und 70 % rel. Feuchte zubeobachten ist.
Die Prüfung wurde als Hausmethode in Anlehnung an Standardmethode 14 der,Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie' im Labor Dr. Wesslingdurchgeführt (s. Anlage - Prüfbericht vom 10.03.2017).
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Die Prüfflächen der eingereichten Probekörper wurden vor Beimpfung mit denTestkeimen mit Ethanol gereinigt. Die Testflächen der Probekörper von 64 cm2 wurdenjeweils mit 0,05 ml Keimsuspension beimpft (Keimkonzentration ca. 107 Keime/ml) undeine Stunde bei Raumtemperatur antrocknen gelassen. Anschließend wurde auf jedePrüffläche 0,5 ml der o. a. Desinfektionsmittel und steriles Wasser aufgebracht und miteiner sterilen Impföse verrieben.
Auswertung
Nach einer Einwirkzeit der Desinfektionsmittel und des Wassers von 1 h, 24 h und 72 hwurden die auf der Testfläche verbliebenen Keime mit Enthemmerlösung abgespültsowie zusätzlich die Oberfläche mit einem entsprechenden Nährboden (CASO-Agar bzw.Sabouraud-Agar) abgeklatscht.Als Wachstumskontrolle der verwendeten Sporensuspension dient eine sterileGlasoberfläche.
Wird der Keimgehalt durch Anwendung der Desinfektionsmittel auf eine Konzentrationvon <10' KbE/64cm2 reduziert, so gilt die Oberfläche als ausreichend desinfizierbar.
Ergebnisse
Die Ergebnisse für die verwendeten Testkeime und Desinfektionsmittel werden alskoloniebildende Einheiten (KbE) bezogen auf die Testfläche von 64cm2 (KbE/64cm2)angegeben und sind den Tabellen 3 u. 4 zu entnehmen.
Tabelle 3: Beaufschlagung mit Testkeim Aspergillus niger
Ausgangskeimgehalt: 6,0 x IG5 KbE/ 64cm2
DesinfektionsmittelKbE/ 64cm2 nach Einwirkzeit
1 h 24 h 72 h
1 p-Chlor-m-Kresol, 0,3 % 1,4 x 103 20 <10
2 Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, 0,1 % 150 10 70
3 p-Toluolsulfonchloramid-Na, 5 % 5,0 x 104 4,1 x 104 1,9 x 103
4 Formaldehyd, 5 % < 10 < 10 < 10
5 Ethanol, 70 % < 10 < 10 < 10
6 Referenz: Wasser 3,0 x 104 5,5 x 104 2,2 x 104
Bewertung
Die stärkste Keimreduzierung in Bezug auf Aspergillus niger auf der Oberfläche desgeprüften Stoffs DisboPUR A 326 wurde nach 1 Stunde Einwirkzeit mit:
Ethanol, 70 %,Formaldehyd, 5 %
erzielt.
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Tabelle 4: Beaufschlagung mit Testkeim Bacillus subtilis
Ausgangskeimgehalt: 2,0 x 105 KbE/ 64cm2
DesinfektionsmittelKbE/ 64cm2 nach Einwirkzeit
1 h 24 h 72 h1 p-Chlor-m-Kresol, 0,3 % 2,3 xlO3 5,5 x 103 2,1 x 103
2 Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid, 0,1 % 2,5 x 103 1,5 xlO3 2,3 x 103
3 p-Toluolsulfonchloramid-Na, 5 % 1,2 x 103 6,4 x 103 5,3 x 103
4 Formaldehyd, 5 % 50 < 10 30
5 Ethanol, 70 % 3,1 x 103 2,0 x 103 1,9 x 103
6 Referenz: Wasser 2,7 x 104 5,2 x 104 1,2 x 104
Die stärkste Keimreduzierung in Bezug auf Bacillus subtilis auf der Oberfläche desgeprüften Stoffs DisboPUR A 326 wurde nach 24 Stunden Einwirkzeit mit;
Formaldehyd, 5 %erzielt.
4.3 Wasserundurchlässigkeit
Die Wasserundurchlässigkeit des Stoffs DisboPUR A 226 wurde durch Beaufschlagungder Prüfkörper in Anlehnung an das Prüfverfahren gemäß DIN EN 12390-8: 2009„Prüfung von Festbeton - Teil 8: Wassereindringtiefe unter Druck" mit folgendenPrüfparametem durchgeführt.
Prüfdauer; 72 hDruck;5 bar
Auswertung
Nach 72 Stunden Beanspruchungsdauer wurden die Prüfkörper mittig gebrochen und anden Bruchflächen die Eindringtiefe des Wassers beurteilt.
Ergebnis
In keinen der geprüften Probekörper war Wasser eingedrungen bzw. hindurchgetreten.Der geprüfte Beschichtungsaufbau ist gemäß der Spezifikation der DIN EN 12390-8wasserundurchlässig.
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4.4 Abriebverhalten
Das Abriebverhalten des Stoffs DisboPUR A 326 auf einer Faserzementplatte wurdedurch Bestimmung des Verschleißwiderstandes nach Taber mit dem Taber Abraser inAnlehnung an DIN EN ISO 5470-1: 1999-09 „Bestimmung des Abriebwiderstandes- Teil1: Taber-Abriebprüfgerät" geprüft.
Die Durchführung der Prüfung erfolgte mit folgenden Parametern;
ReibrollenpaarH 22Frequenz1 HzUmdrehungen (U)1000Auflagegewicht1000 gAnzahl Prüfkörper3 Stück
Auswertung
Festgehalten wurde der Abriebverlust jedes Prüfkörpers in mg nach 1000 Umdrehungendes Prüfkörpers.
Das Prüfergebnis ist als Abriebverlust nach 1000 Umdrehungen der Tabelle 5 zuentnehmen.
Tabelle 5: Abriebverlust DisboPUR A 326
Prüfkörper Abriebverlust nach 500 U
[mg]Abriebverlust nach 1000
[mg]U
1 532 10712 499 10303 521 1087
Mittelwert 517 1063
4.5 Haftung
Die Applikation und die Lagerung bis zur Prüfung erfolgte bei NormbedingungenDIN EN 23270. Die Beschichtung der Probekörper erfolgte gemäß Kapitel 3 inhorizontaler Lage.
Die Prüfung der Abreißfestigkeit wurde nach DIN EN 1542 „Produkte und Systeme fürden Schutz und die Instandsetzung von Betontragwerken - Prüfverfahren - Messung der
Haftfestigkeit im Abreißversuch " mit einem kalibrierten Zugprüfgerät der Firma Freundl,Typ Easy durchgeführt. Der Lastanstieg betrug jeweils 100 N/s. Als Kleber wurde einlösemittelfreier Reaktionsharzkleber auf Epoxidharz-Basis verwendet.
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Tabelle 6: Abreißfestigkeit von DisboPUR A 326
ProbeNr.
Messstelle
Nr.
Abreißfestigkeit[N/mm2]
Einzelwerte
1 4,072 3,98
1 oJ 4,32
4 3,91
5 3,68
Mittelwert 4,0
kleinster Einzelwert 3,7
* 100 % Kohäsionsbruch im Beton auf.
Als Trennfall trat jeweils 100 % Kohäsionsbruch im Beton auf.
¦
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5 ZUSAMMENFASSUNG
Das Polymer Institut wurde durch die Disbon GmbH, Ober-Ramstadt, beauftragt,Prüfungen an
für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie unter Beachtung der
Verordnung (EG) Nr. 852/2004 des EU-Parlaments und des Rates vom 29.4.2004
über Lebensmittelhygiene durchzuführen.
Die geprüften Eigenschaften widersprechen nicht einem Einsatz in derLebensmittelindustrie. Im Kapitel II Absatz la) der o. a. Verordnung wird gefordert:
„Die Bodenbeläge sind in einwandfreiem Zustand zu halten und müssen leicht zureinigen und erforderlichenfalls zu desinfizieren sein. Sie müssen entsprechendwasserundurchlässig, Wasser abstoßend und abriebfest sein und aus nichttoxischemMaterial bestehen, es sei denn, die Lebensmittelunternehmer können gegenüber derzuständigen Behörde nachweisen, dass andere verwendete Materialien geeignet sind.
Gegebenenfalls müssen die Böden ein angemessenes Abflusssystem aufweisen. "
Die Ergebnisse sind dem voranstehenden Kapitel zu entnehmen.
DisboPUR A 326
Flörsheim-Wicker, 06.04.2017
Die stellvertr. Institutsleiterin Der Sachbearbeiter
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ANLÄGEzum
Prüfbericht
Auftragsnummer: CWA -01565-17 Prüfberichtsnummer: CWA17-006047-1
Analysenbericht CWA -01565-17
Prüfung der Desinfizierbarkeit von Oberflächen
Probenbezeichnung:
Proben-Nr.:
Auftrags-Nr.:
Probeneingang:
P 10617
17-022880-01
CWA-01565-17
10.02.2017
Untersuchungsbeginn: 7.03.2017
Untersuchungsende: 15.03.2017
Auftraggeber:
Untersuchung:
Kiwa Polymer Institut GmbHHerr Dominic KautzQuellenstraße 365439 Flörsheim-Wicker
Durchführung eines praxisnahen Tests zur Überprüfung derDesinfizierbarkeit einer Materialprobe.Es soll festgestellt werden, ob sich das zu untersuchende Materialnach Beimpfung mit einer Sporensuspension von Bacillus subtilis undAspergillus niger durch verschiedene Desinfektionsmittel sowie durchWasser desinfizieren lässt.
Prüfmethode: Desinfizierbarkeit von Oberflächen PAL-D13(Hausmethode in Anlehnung an die Standardmethode 14der DGHM zur Prüfung chemischer Desinfektionsverfahren)
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Auftragsnummer: CWA -01565-17 Prüfberichtsnummer: CWA17-006047-1
Analysenbericht CWA -01565-17
Prüfung der Desinfizierbarkeit von Oberflächen
Durchführung:
Vor Beimpfung der Probe mit den Testkeimen wird die Testfläche mit Ethanol abs. gereinigt.Die Proben werden mit 0,05 ml einer Keimsuspension, die ca. 107- 108KBE/ml enthält, beimpft undeine Stunde bei Raumtemperatur antrocknen gelassen. Als Testkeime werden Sporen von Bacillussubtilis (DSM 10) und Aspergillus niger (DSM 1957) verwendet.
Anschließend werden 0,5 ml der folgenden Desinfektionsmittel auf eine Fläche von 25cm2(=Prüfareal) aufgebracht und mit einer sterilen impföse verrieben.
1)p-Chlor-m-Kresol 0,3 %ig in Wasser2)Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 0,1 %ig in Wasser3)p-Toluolsufonchloramid-Na 5 %ig in Wasser4)Formaldehyd 5 %ig in Wasser5)Ethanol 70 %ig in Wasser6)Wasser
Nach unterschiedlichen Einwirkzeiten bei Raumtemperatur (1 Stunde, 24 Stunden, 72 Stunden)werden die Prüfareale im Tupferverfahren beprobt. Hierbei werden die Keime des Prüfareals miteinem sterilen Tupfer abgenommen, dieser wird in Enthemmerlösung ausgespült undanschließend wird eine dezimale Verdünnungsreihe erstellt. Aus dieser Verdünnungsreihe werdenjeweils 0,1 ml Suspension auf für die verwendeten Zielkeime geeignete Nährböden (Caso-Agarbzw. Saboraud-Agar mit Enthemmerlösung) ausplattiert.
Anschließend wird das Prüfareal mit einem entsprechenden Nährboden (Caso-Agar bzw.Saboraud-Agar) per Oberflächenverfahren beprobt.
Die beimpften Nährmedien werden bei für die Zielkeime geeigneten Temperaturen bebrütet undnach hinreichender Inkubation (3 d bzw. 5 d) ausgewertet.
Zur Validierung des Testsystems wird je Keimsuspension zusätzlich zu den Prüfarealen eine inerteOberfläche (Objekträger) inokuliert, welche anschließend mit sterilem Wasser desinfiziert und zuden oben genannten Zeitpunkten ebenfalls beprobt wird.
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Auftragsnummer: CWA -01565-17
Prüfung der Desinfizierbarkeit von Oberflächen
Prüfberichtsnummer: CWA17-006047-1
Testkeim: Bacillus subtilis-Sooren
Ausgangskeimgehalt: 2,0 x 105 KBE/Probe
Einwirkzeit
1 h 24 h 72 h
Desinfektionsmittel
ErgebnisTupferverfahren
(KBE/Probe)
ErgebnisAbklatschverfahren
(KBE/Paddel)
ErgebnisTupferverfahren
(KBE/Probe)Ergebnis
Abklatschverfahren(KBE/Paddel)
ErgebnisTupferverfahren
(KBE/Probe)Ergebnis
Abklatschverfahren(KBE/Paddel)
p-Chlor-m-Kresol 2,3 x 103 >200 5,5 x 103 >200 2,1 x 103 >200
Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 2,5 x 103 >200 1,5 x 103 >200 2,3 xlO3 >200
p-Toluolsufonchloramid-Na 1,2 x 103 >200 6,4 xlO3 >200 5,3 x 103 >200
Formaldehyd 50 62 <10 3 30 0
Ethanol 3,1 x103 >200 2,0 X 103 >200 1,9 x 103 >200
Wasser 2,7 x 104 >200 5,2 x 104 >200 1,2 x 104 >200
3,5 xlO4Wasser auf neutraler Fläche 2,3 x 104 >200 3,1 x 104 >200 >200
KBE: Kolonie bildende Einheit
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Auftragsnummer: CWA -01565-17
Prüfung der Desinfizierbarkeit von Oberflächen
Prüfberichtsnummer: CWA17-006047-1
Testkeim: Asperaillus niaer-Sooren
Ausgangskeimgehalt: 6,0 x 105KBE/Probe
Einwirkzeit
1 h 24 h 72 hErgebnis
Tupferverfahren(KBE/Probe)
ErgebnisAbklatschverfahren
(KBE/Paddel)
ErgebnisTupferverfahren
(KBE/Probe)Ergebnis
Abklatschverfahren(KBE/Paddel)
ErgebnisTupferverfahren
(KBE/Probe)Ergebnis
Abklatschverfahren(KBE/Paddel)
p-Chlor-tn-Kresol 1,4 x 103 >200 20 32 <10 0
Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 150 >200 10 0 70 1
p-Toluolsufonchloramid-Na 5,0 x 104 >200 4,1 x 104 >200 1,9 x 103 >200
Formaldehyd <10 0 <10 0 <10 0
Ethanol <10 0 <10 0 <10 0
Wasser 3,0 x104 >200 5,5 x104 >200 2,3 x 104 >200
Wasser auf neutraler Fläche 3,6 x 104 >200 2,1 x 104 >200 1,4 x 104 >200
KBE: Kolonie bildende Einheit
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Auftragsnummer: CWA -01565-17 Prüfberichtsnummer: CWA17-006047-1
Auswertung:
Bei dem hier durchgeführten Test zeigt das Desinfektionsmittel Formaldehyd 5 %ig in H2Odie beste Keimreduktionswirkung auf die beiden eingesetzten Sporensuspensionen. DasDesinfektionsmittel führt bei Bacillus subtilis nach 72 Stunden zu einer Keimreduktion auf 30KBE/Probe (Ausgangswert: 2,0 x 105 KBE/Probe). Bei Aspergillus niger führt dasDesinfektionsmittel zu einer vollständigen Inhibierung nach 1 Stunde.
Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 0,1 %ig in H20 führt bei der Sporensuspenison vonBacillus subtilis nach 72 Stunden zu einer Keimreduktion auf 2,3 x 103 KBE/ Probe(Ausgangswert: 2,0 x 105 KBE/ Probe). Für die Sporensuspension von Aspergillus niger lässtsich eine deutlich bessere Keimreduktionswirkung von anfänglich 6,0 x 105 KBE/ Probe auf70 KBE/Probe beobachten.
Ethanol 70 0/oig in H2O weist bei Bacillus subtilis nach 72 Stunden noch eine Keimbelastungvon 1,9 x 10 KBE/Probe auf (Ausgangswert; 2,0 x 105 KBE/Probe), während bei Aspergillusniger nach 1 h eine komplette Keimreduktion festgestellt werden kann.
Das Desinfektionsmittel p-Chlor-m-Kresol 0,3 %ig in H2O weist bei der Sporensuspensionvon Bacillus subtilis ebenfalls eine geringe Keimreduktionswirkung von ursprünglich 2,0 x 105KBE/Probe auf 2,1 x 10 KBE/Probe auf. Für die Sporensuspension von Aspergillus nigerlässt sich dagegen nach 72 Stunden eine vollständige Inhibierung beobachten.
Das Desinfektionsmittel p- Toluolsulfonchloramid-Na 5 %ig in H2O zeigt gegenüber dereingesetzten Sporensuspensionen einen geringen desinfizierenden Effekt auf. Nach 72Stunden ist bei Bacillus subtilis noch eine Keimbelastung von 5,3 x 103 KBE/ Probe(Ausgangswert: 2,0 x 105 KBE/ Probe), bei Aspergillus nigernoch eine Keimbelastung von1,9x10 KBE/Probe (Ausgangswert: 6,0x 105 KBE/Probe) festzustellen.
Die durchgeführten Kontolluntersuchungen mit Wasser zeigen keine antimikrobielle Wirkungder untersuchten Oberflächen auf die verwendeten Sporensuspensionen.
Walldorf, den 02.03.2017
Dr. Heiko NiewerthLaborleiter
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