Stadtpolizei Zürich Abteilung
Sonderleistungen
1 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Semi-stationäre Geschwindigkeitskontrollanlagen auf dem Gebiet der Stadt Zürich
Referat durch Vertreter der Stadtpolizei Zürich, Abteilung Sonderleistungen:
Erwin Epper, Chef Zentralstelle für Verkehrs- und Ordnungsbussen
Walter Bucheli, Chef automatische Verkehrskontrolle
06.10.2005
Stadtpolizei Zürich Abteilung
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2 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Inhalt
> Ausgangslage
> Entwicklung/Einführung semi-stationäre AVK-Gerätetechnik
> Projekt „Semi-stationäre AVK an der Binzmühlestrasse“
> Wirkung/Nutzen
> Weiterentwicklung semi-stationäre AVK – Gerätetechnik
> Eingesetztes Messverfahren
> Einsatzkonzept für Region Zürich Süd-West
> Fallbilder
> Bilder Standortwechsel
> Zusammenfassung
06.10.2005
Stadtpolizei Zürich Abteilung
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3 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Ausgangslage
Die Stadtpolizei Zürich betreibt an insgesamt 75 Örtlichkeiten, 82 automatische
Verkehrskontrollanlagen:
=> 27 kombinierte Rotlicht-/Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen
=> 8 Rotlicht-Überwachungsanlagen
=> 47 Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen
(insgesamt 54 überwachte Fahrtrichtungen)
Der Stadtpolizei Zürich liegen gegen 100 pendente Gesuche für weitere fest installierte Anlagen vor. Da
eine weitere Vermehrung der Anlagen allerdings politisch nicht tragbar wäre und ein Rückbau an
einzelnen Standorten zu sehr grossen Widerständen bei den Anrainern sorgt, müssen neue Lösungen
gesucht werden. Im Vordergrund steht dabei auch eine Entlastung der Verkehrspolizei, deren
Kontrollmöglichkeiten im Rahmen ihrer knappen Ressourcen eingeschränkt sind.
06.10.2005
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4 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Die Weisungen über den Betrieb von fest eingerichteten Geschwindigkeitsüberwachungsgeräten sind in den technischen Weisungen des UVEK (Geschwindigkeitskontrollen im Strassenverkehr vom 10. August 1998, Kapitel C) festgehalten.
Gerät ist für eine befristete Kontrolldauer von ca. 2 Wochen "fest" installiert
Gerät ist fest installiert
06.10.2005
Entwicklung semi-stationäre AVK-Gerätetechnik
Bei Geschwindigkeitsmessungen mit fest eingerichteten Messgeräten handelt es sich um automatische Verkehrskontrollen ohne Anhalteposten i.S. von Artikel 130, Abs. 4 VZV.
Die Installation fest eingerichteter Überwachungsanlagen war bislang mit erheblichen baulichen Aufwendungen verbunden. In Folge der grossen Nachfrage im Stadtgebiet Zürich nach wirksamen Verkehrsberuhigungsmassnahmen entschied sich die Stadtpolizei Zürich, Überwachungssysteme entwickeln zu lassen, die mit geringem oder gar ohne bauliche Massnahmen installiert und mobil als fest eingerichtete Geräte betrieben werden können.
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5 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Einführung semi-stationäre AVK-Gerätetechnik
Die Stadtpolizei Zürich verfügt seit Herbst 04 über
ein alternatives Überwachungssystem, das im Unterschied
zu konventionellen, fest eingerichteten Anlagen mobil
an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden kann.
Da sich dabei die Überwachungstechnik nicht
unterscheidet (automatischer Überwachungsbetrieb
ohne Beaufsichtigung) gelten trotzdem die Weisungen
des UVEK bzw. des METAS für fest eingerichtete Überwachungsgeräte.
Es können somit mehrere Anliegen mit einer Anlage berücksichtigt werden. Die
Kontrolltätigkeit ist nicht mehr ortsgebunden bzw. kann variabler gestaltet werden.
Widerstände aus der Anrainerschaft ergeben sich nicht. Die Intensität einer
Überwachung eines Standortes kann entsprechend der Dringlichkeit ausgelegt werden.
Die Verkehrspolizei wird ausserdem spürbar entlastet.
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6 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Projekt „Semi-stationäre AVK an der Binzmühlestrasse“
● Technische Eckwerte der Anlage
> Stromnetz unabhängiges System
(ein Batteriesatz 24V / 700 Ah = ca. eine Woche Betriebsdauer)
> Eingesetzte Messtechnik = GATSO 24 Radargerät
> Heckanlage (d.h. abfliessender Verkehr wird überwacht)
> Analoges Kamerasystem mit Nassfilm
> Zeitaufwand für Verschiebung der Anlage an neue Position inkl. Einrichtarbeiten =
ca. 1 Std. Arbeit (Einstellwerte bleiben an allen Standorten unverändert)
> Einbetonierte Plattform mit Zentrierhülsen für erforderliche Geräteausrichtung an allen
Standorten erforderlich
● Einsatzkonzept
> Eine Anlage wird an drei Standorten an einem Strassenzug alternierend eingesetzt
> pro Standort je ca. zwei Wochen in Betrieb (Wechselturnus)
> Betrieb der Anlage: 24 Stunden / 365 Tage
> Beschreibung Einsatzort: Eine Fahrspur pro Fahrtrichtung
06.10.2005
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7 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Projekt „Semi-stationäre AVK an der Binzmühlestrasse“
Binzmühlestrasse / Regina-Kägistrasse(Richtung Oerlikon)
Binzmühlestrasse / Robert-Maillardstrasse(Richtung Affoltern)
Binzmühlestrasse 253(Richtung Oerlikon)
● Mit einer semi-stationären AVK-Anlage wird die Geschwindigkeit alternierend an
drei Standorten an der gleichen Strasse kontrolliert
06.10.2005
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8 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Wirkung / Nutzen einer fest eingerichteten AVK-Anlage allg.
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
-2 -1 0 1 2 3 4 5 6 Mt
Empirische Obergrenze
Empirische Untergrenze
Bau
5% - 95%
< 1 %
06.10.2005
● Bei fest installierten AVK sinken die Übertretungsraten dauerhaft unter 1% ab
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9 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
● Auswertung der Verkehrsdaten eines Standortes an der Binzmühlestrasse über fünf Monate
● Die „Semi-stationäre AVK-Anlage“ wurde alternierend im Abstand von vier bis fünf Wochen wieder am
gleichen Standort aufgestellt
● Die Übertretungsrate an der Binzmühlestrasse konnte von 14% dauerhaft auf ca. 1.1% gesenkt werden
● Ein „anhaltender Lerneffekt“ von ca. vier bis fünf Wochen konnte somit nachgewiesen werden
Wirkung / Nutzen einer semi-stationären AVK-Anlage
Standort überwacht
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
25 26 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
2004 2005Jahr / Woche
Standort nicht überwacht
Geschwindigkeitsüberschreitungen in % .
06.10.2005
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10 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
- Energieversorgung mit Traktionsbatterien 24V / 1550 Ah
- Autonomie (Batterie-/Standortwechselzyklus) = zwei Wochen
- Messeinheit = Sick-Laserscanner (LOTraffic)
- Dokumentationseinheit mit 2 Nikon-Digitalkameras D70 (Traffic Observer)
- Master-/Slave-Applikation (Front-/Heckaufnahmen)
- Gleichzeitige Überwachung von 1 - 3 Spuren inkl. entgegengesetzter Fahrtrichtungen
- Keine baulichen Vorkehrungen erforderlich
- Einfache Versetzung der Anlage => max. 1 Std inkl. Transport
(Transport mit Deichsel- oder Gabelhubwagen möglich mit Standard-Gabelabmessungen)
- AFV-Technik (Fahndungseinheit) als Option integrierbar
- Gesamtgewicht: 1330kg => Batterietrog 2 x 490kg / Batteriekasten + Messkabine 350 kg
- Gesamtkosten: CHF 160‘000.--
Weiterentwicklung semi-stationäre AVK-Gerätetechnik
06.10.2005
Die Stadtpolizei Zürich wird im Bereich AVK bis Ende 2009 den gesamten Anlagenpark auf Digitaltechnik umrüsten. Die Anforderungen mussten deshalb auch für semi-stationäre Einrichtungen neu definiert werden. Erfahrungen mit der vorhandenen Einrichtung und daraus abgeleitete Anforderungen flossen in das Pflichtenheft hinein.
Nachfolgend sind die wichtigsten Eckdaten aufgeführt:
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11 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage06.10.2005
Der Betrieb mit Laserscanner erlaubt die gleichzeitige Überwachung von zwei entgegengesetzten Fahrtrichtungen aus einer Position. Ausserdem können mit zwei eingesetzten Digitalkameras vom zu- und abfliessenden Verkehr, sowohl Front- wie auch Heckbilder ausgelöst werden.
Eingesetztes Messverfahren (Laserscanner)
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12 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage06.10.2005
Einsatzkonzept für Region ‚Zürich Süd-West‘
Aufzeichnung Verkehrsdaten
Einsatzplan semi-stationäre AVK-Anlage
Übersichtsplan Standorte Region Zürich Süd-West
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13 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage06.10.2005
Übersicht Betriebskonzepte
Der optimale Wechselturnus wird für beide Betriebskonzepte noch ermittelt.
Es wird ein möglichst tiefes Geschwindigkeitsniveau an allen Problemstellen angestrebt:
⇒ Anzahl Geschwindigkeitsüberschreitungen < 2%
⇒ V85-Wert = zulässige Höchstgeschwindigkeit
Überwachung eines Strassenzuges:
Messgerät wird in einem definierten Wechselturnus an definierten Standorten eines
Strassenzuges eingesetzt
Überwachung variabler Problemstandorte:
Messgerät wird in einem definierten Wechselturnus an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet
eingesetzt
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14 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Original-Fallbildaufnahmen
06.10.2005
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15 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Falldokumentation mit Bildauswertesystem POLISCAN
06.10.2005
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16 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Bilder Standortwechsel
06.10.2005
BatteriewechselTransport
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17 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Zusammenfassung
Nutzen für die Polizei
> Geschwindigkeitskontrolle mit einer semi-Anlage an mehreren Standorten
> Höhere Flexibilität
> Verbesserte Reaktion auf Bürgeranliegen
> Reduktion der konventionellen, fest eingerichteten Geschwindigkeitskontrollanlagen
> Räumliche Ausdehnung der Wirkung auf das Geschwindigkeitsverhalten
> Übertretungsquote nur unwesentlich höher als bei fest installierten AVK-Anlagen
> Erheblich geringere Initial- und wiederkehrende Kosten
> Reduktion von mobilen Verkehrskontrollen durch die Verkehrspolizei
> Optimierte Ressourcennutzung (Personal und Infrastrukturen)
06.10.2005
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18 Semi-stationäre Geschwindigkeits-Kontrollanlage
Ausblick
06.10.2005
Vergangenheit
fest eingerichtet / eine Funktion bzw. Aufgabe
Gegenwart / Zukunft
mobil und multifunktional
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!