Portfolio in der
Lehrerausbildung
Expertentagung:
Lehrer (aus-)bildung
vernetzt denken und
gemeinsam gestalten
Paderborn 27./28.2.2014
„Ein Portfolio ist eine
Mappe, die schützt,
was man schätzt“
(Fletcher du Bois)
Gliederung Workshop Begrüßung und Einstimmung
Information und Ziele des Workshops
Erstellen einer individuellen Reflexionsmappe, 1. Eintrag
Vorstellungsrunde – Kennenlernen der Teilnehmer
Erwartungen
Impulsreferat – Ist-Zustand NRW und ZfsL Detmold
2. Reflexionseintrag
Das Portfolio in der Praxis – Erfahren eines Elementes mit
anschließendem Austausch zwischen den Teilnehmern
3. Reflexionseintrag
Impuls zur Portfoliodidaktik
Ideen- und Erfahrungsaustausch mit Blick auf die anfangs
formulierten Erwartungen
4. Reflexionseintrag
Evaluation und Ende des Workshops
Workshopablauf
Portfolio als Element vernetzter
Ausbildung in allen Phasen
Rechtliche Ausgangslage:
Dokumentation der schulpraktischen Lehrerausbildung als zusammenhängender berufsbiographischer Prozess
systematischer Aufbau berufsbezogener Kompetenzen in
den Praxiselementen soll abgebildet werden (LZV § 13)
durch LABG § 12 Abs.5 Satz 4 vorgegeben vom Beginn des Eignungspraktikums bis zum Ende der Ausbildung
Beitrag zum integrativen Verständnis der in verschiedene Phasen gegliederten Ausbildung
Nicht möglich ohne Vernetzung und gemeinsame Gestaltung der unterschiedlichen Institutionen
Anknüpfung an das Tagungsthema
Portfolioarbeit zur Qualitätssicherung und –
verbesserung der Lehrerausbildung
Stärkung der Selbststeuerung und Selbstverantwortung
der angehenden Lehrkräfte
Anknüpfung an bewährte Formen wissenschaftlichen
Lernens sowie der Verschriftlichung reflektierter Praxis
Gewährleistung landesweit einheitlicher Standards
verbunden mit der Möglichkeit standortspezifischer
Varianten in der inhaltlichen Ausgestaltung
Zielsetzung von Portfolioarbeit
Portfolio für die Lehramtsanwärterinnen und
Lehramtsanwärter gem. OVP 2011
-Ausbildungsgruppe Mai 2012-
Einleitung Medium der Dokumentation von Lernwegen
Darstellung eigener Kompetenzen
Steuerung des Lernens und Lehrens
Stärkung des selbstbestimmten, selbstgesteuerten und
wechselseitigen Lernens
Unterstützung der systematischen Reflexion und Kommunikation
in überfachlichen und Fachseminaren
Hilfe zur eigenen Professionalisierung
Weiterentwicklung subjektiver Theorien zum reflektierten
Lehrerhandeln -> vgl. D. Wahl
Erfahrung sammeln mit diesem Arbeitsinstrument zum Einsatz in
der Schule
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Einführungstext
Das Portfolio in der Ausbildung
Definition und Funktion
Als Reflexionselement konzipiert
Stand der eigenen Kompetenzentwicklung
reflektieren
Berufliche Erfahrungen und Kompetenzen
überprüfen und dokumentieren
Erfolge und Probleme kommunizieren
Eigene Lernkultur produktiv weiter entwickeln
Lernfortschritte bewusst gestalten und steuern
Berufsbegleitende professionelle
Weiterentwicklung auch nach der Ausbildung
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Die Doppelstruktur des Portfolios
Geschlossenes Portfolio: nicht zugänglich für andere Personen (Adressat, Funktion, Ziel, Nutzung)
Dialogisches Portfolio: auf die Rückmeldung anderer an der Ausbildung Beteiligter gerichtet, um
Anstöße für die eigene Tätigkeit und Weiterentwicklung zu erhalten
wichtig: Portfolioeinträge sollen zu einer Alltagsroutine werden
Zur Arbeit mit dem Ausbildungs-Portfolio
Wie fange ich an?
Einführung im Kernseminar
Erprobung der als Anregung gedachten Reflexions-
instrumente mit gegenseitigem Austausch auch für neue
Anregungen
Bestandsaufnahme von z.B. pädagogischen Vorbildern,
eigenen Lernerfahrungen, Visionen, Zielvorstellungen,
aktuelle Ausbildungsbedingungen, interessante
Hospitationseindrücke
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Wie strukturiere und nutze ich mein Portfolio?
Individuelle Gestaltung erwünscht ohne Vorschriften, also
nur Empfehlungen und Anregungen vom Seminar:
Chronologisch als Logbuch beginnen/sammeln
Suche nach sinnvoller Arbeitsstruktur: z.B. Orientierung anhand von Leitfragen oder Erschließungsfragen der Handlungsfelder des Kerncurriculums
Zur Vorbereitung auf Portfoliogespräch und andere Beratungen oder Kolloquiumsprüfung
Wie speichere ich das Portfolio zeitökonomisch?
Sollte einfache Ergänzungen und Überarbeitungen
erlauben → Kommentierung bringt reflexiven Gehalt ins
Portfolio und lässt durch die Wiederaufnahme von
Gedanken die Entwicklung sichtbar werden:
Klassische Form ist handschriftlich
Digitale Form als e-Portfolio
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Infotext mit Bezug zur OVP und Zielsetzung
Information zur Organisation
Vorbereitungsbogen
Dokumentationsbogen für die Ergebnisse des EPG‘s mit
Zielvereinbarungen
Formblatt zur Bestätigung der Durchführung des EPG‘s
Selbsteinschätzungsbogen „Lehrerkompetenzen“ (dieser
Bogen ordnet die Handlungsfelder des Kerncurriculums den Kompetenzen nach
Anlage 1 OVPzu; er soll von den Referendaren und Referendarinnen regelmäßig
ausgefüllt werden, so dass eine „Lernkurve“ entsteht)
Vorlagen z.T. ersetzt durch Portfolioeinlagen des Ministeriums
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Eingangs- und Perspektivgespräch (EPG)
Weitere reflexive Elemente unserer Ausbildungstätigkeit
Personenorientierte Beratung mit Coachingelementen
Schriftliche Reflexionen der Referendare und
Referendarinnen nach UB‘s mit orientierenden
Rückmeldungen der FL
Gruppenhospitationen in Schulgruppen/ Auswertung
der Berichte im Kernseminar
Kollegiale Beratung/ Einführung in den Kernseminaren
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
Portfoliokonzept ZfsL Detmold
In allen Fach- und Kernseminaren wird regelmäßig die
individuelle Arbeit am Portfolio in die Seminararbeit
einbezogen.
Eine Möglichkeit ist z.B. die individuelle schriftliche Reflexion
der eigenen Kompetenzen bezogen auf einen zum Thema
der Seminarsitzung passenden Standard aus den Kompetenzen der Anlage 1 OVP.
Auch die Erschließungsfragen zum Kerncurriculum können für solche schriftlichen Reflexionen genutzt werden.
Das Portfolio Praxiselemente
Die Dokumentation aller Praxiselemente in
einem Portfolio ist verpflichtend (LABG §12 Abs.1)
Das Portfolio wird vom Eignungs- über das
Orientierungs- und Berufsfeldpraktikum bis zum
Praxissemester und schließlich Vorbereitungsdienst
weiterentwickelt
Es enthält Deckblatt, einen Dokumenten- und einen
Reflexionsteil
Praxiselemente
Das Portfolio Praxiselemente-
Inhalte & Gliederung Portfolio-Gliederung
Deckblatt (Persönliche Daten)
Gliederung
Einführender Text zum Portfolio Praxiselemente
Dokumententeil
Bescheinigung Eignungspraktikum
Bescheinigung Career Councelling for Teachers („Geführte Tour“)
Bescheinigung Orientierungspraktikum
Bescheinigung Berufsfeldpraktikum
Bescheinigung Praxissemester
Ggf. Ersatzdokumente anderer Träger, anderer Bundesländer
Dokumente zu außerhalb der Ausbildung erworbenen Kompetenzen (z.B. Sprachen-Zertifikate, IT-Bescheinigungen)
Relexionsteil
Reflexionsbögen, Bilanzierungsbogen sowie Ergebnisse der online-gestützten Eignungsberatung aus dem Eignungspraktikum
Reflexionsbögen, Bilanzierungsbogen Orientierungspraktikum
Reflexionsbögen, Bilanzierungsbogen Berufsfeldpraktikum
Reflexionsbögen, Bilanzierungsbogen Praxissemester
Reflexionsbögen, Bilanzierungsbogen Referendariat
Beigefügte Dokumente werden den jeweiligen Reflexionsbögen zugeordnet, ggf. weitere Ergebnisse aus der online-unterstützten Reflexion Ihrer Eignung mit Hilfe von www.nrw.cct-germany.de.
Das Portfolio Praxiselemente- Beispiel für den curricularen Aufbau der Fähigkeiten
Standard 1 Die Absolventinnen und Absolventen des Eignungspraktikums verfügen über
die Fähigkeit, die Situation der Schülerinnen und Schüler als individuelle Lerner
wahrzunehmen und zu reflektieren.
Portfolio Praxiselemente Eignungspraktikum
Portfolio Praxiselemente Orientierungspraktikum und Berufsfeldpraktikum
Standard 1 Die Absolventinnen und Absolventen verfügen über die Fähigkeit,
die Komplexität des schulischen Handlungsfelds aus einer
professions- und systemorientierten Perspektive zu erkunden.
Portfolio Praxiselemente Praxissemester
Standard 1:
Die Absolventinnen und Absolventen des Praxissemesters verfügen über die
Fähigkeit, grundlegende Elemente schulischen Lehrens und Lernens auf der Basis
von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft zu planen,
durchzuführen und zu reflektieren.
Portfolio-Einlagen für den VORBEREITUNGSDIENST Erprobungsfassung
Reflexionsbogen Handlungsfeld 1
Unterricht gestalten und Lernprozesse nachhaltig anlegen
Kompetenz 1: Lehrerinnen und Lehrer planen Unterricht fach- und sachgerecht
und führen ihn sachlich und fachlich korrekt durch.
Kompetenz 2: Lehrerinnen und Lehrer unterstützen durch die Gestaltung von
Lernsituationen das Lernen von Schülerinnen und Schülern. Sie motivieren
Schülerinnen und Schüler und befähigen sie, Zusammenhänge herzustellen und
Gelerntes zu nutzen.
Kompetenz 3: Lehrerinnen und Lehrer fördern die Fähigkeiten von Schülerinnen und
Schülern zum selbstbestimmten Lernen und Arbeiten.
Das Portfolio Praxiselemente- Beispiel für den curricularen Aufbau der Portfolioseiten – Portfolio Praxiselemente Eignungspraktikum Standard 1 Die Absolventinnen und Absolventen des Eignungspraktikums verfügen
über die Fähigkeit, die Situation der Schülerinnen und Schüler als individu-
elle Lerner wahrzunehmen und zu reflektieren.
Erwerbssituationen
(In welchen Situationen kann ich diese Fähigkeit erwerben?)
Indikatoren
(Woran kann ich diese Fähigkeit erkennen?)
Zum Beispiel
Beobachtung und Befragung von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Altersstufen.
Begleitung und kriteriengeleitete Beobachtung von einzelnen Schülerinnen und Schülern während eines Schultages.
Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung von Aufgaben.
Ich bin in der Lage,
1. Unterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern einer Altersstufe (z.B. geschlechtsspezifisch, milieuspezifisch…) sowie unterschiedlicher Altersstufen wahrzunehmen und zu beschreiben.
2. das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern wahrzunehmen und zu beschreiben.
3. einzelne Aspekte des individuellen Lernbedarfs von Schülerinnen und Schülern wahrzunehmen und zu beschreiben.
4. die Lehrkraft bei geeigneten Fördermaßnahmen zu begleiten.
Die folgenden Situationen waren für mich besonders bedeutsam:
Daraus habe ich gelernt:
Ggf. beigefügte Dokumente:
Eignungspraktikum
Das Portfolio Praxiselemente- Beispiel für den curricularen Aufbau der Portfolioseiten -
Orientierungspraktikum
Orientierungspraktikum
Das Portfolio Praxiselemente-
Beispiel für den curricularen Aufbau der Portfolioseiten -
Praxissemester
Praxissemester
Das Portfolio Praxiselemente-
Beispiel für den curricularen Aufbau der Portfolioseiten –
VORBEREITUNGDIENST
Vorbereitungsdienst
Portfolio-Einlagen für den VD –
Einführende Gedanken
steht in direkter Verbindung mit den Kernprozessen der Ausbildung – d.h.:
orientiert sich an den Handlungsfeldern (nur
VD!) und Kompetenzen
ausgenommen von den Prozessen der Leistungsbewertung!!!!
als Angebot gedacht, denn
die Dokumentation aller Praxiselemente in
einem Portfolio ist verpflichtend (LABG §12 Abs.1)
Portfolio-Einlagen für den VD-
Nutzung
einzeln oder vernetzt
freie Wahl
der Form der Verschriftlichung der (inneren)
Reflexion (Mindmap, Lernlandkarte, grafische Darstellung, freier Text…)
des Kontextes der dialogischen Reflexion (Personenorientierte Beratung, Unterrichtsbesuch, Ausbildungsunterricht,
Lerngemeinschaften, Kollegiale Fallberatung, Schulleben…)
der Art des Einbringens in den
Beratungsprozess – vorlegen oder mündlich
Portfolio-Einlagen für den VD-
Elemente
ein Bogen für das Eingangs- und
Perspektivgespräch
sechs Reflexionsbögen – bezogen auf die
Handlungsfelder der Ausbildung
ein Bilanzierungsbogen für die
Abschlussreflexion im letzten
Ausbildungsquartal
Arbeitsauftrag:
Erproben eines Reflexionsbogens
Sie haben schon viel Kompetenz gesammelt!
Wählen Sie ein HF aus, in dem Sie schon viele
Erfahrungen u.ä. gewonnen haben!
Wählen Sie eine Fragegestellung zu diesem HF!
Sie können allein oder zu zweit arbeiten.
In 15 Minuten treffen wir uns im Plenum - Bringen
Sie bitte Ihre Erfahrungen, Anregungen,
Beobachtungen mit!
Erprobung und Austausch
Ziel der Portfolioarbeit
Können zeigen – Fortschritte dokumentieren
– Lerner stärken
Lernprozesse/-entwicklung sichtbar machen
„Das Portfolio setzt an Kompetenzen (nicht
Fehlern) an und lädt ein zu zeigen, was
Kinder/Sie können.“ In: Nach Elbow 1991
Portfolio in der
Lehrerausbildung
Chance:
Das Führen eines Portfolios hält Sie dazu an,
Ihren Lernprozess, Ihr Können, Ihre Stärken
wahrzunehmen
gezielt zu beobachten –
zu dokumentieren
zu reflektieren
eigenständige Urteile zu finden
Entwicklung einer
Portfoliodidaktik in der
Lehrerausbildung/VD Portfolios können das Lernverständnis
der konstruktivistischen Didaktik
besonders gut und effektiv ausdrücken:
„Portfolio benötigt eine konstruktivistische Pädagogik, die folgendermaßen charakterisiert ist:
Möglichkeiten, um das Lernen zu analysieren;
Erleichterung des Lernens durch Lehrer;
Gruppen- und Partnerarbeiten;
Dialoge zwischen Lehrenden und Lernenden über das Lernen; verfügbare Unterstützung und Zusammenarbeit.“
(Klenowski 2000, 138) Aus: http://methodenpool.uni-koeln.de/download/portfolio.pdf (18.02.2014)
Entwicklung einer
Portfoliodidaktik in der
Lehrerausbildung/VD Folgende Fragen können Sie bei der Entwicklung einer Portfolio-Didaktik
leiten: Mit welcher (handlungsorientierten, erfahrungsorientierten) methodischen Gestaltung
unterstütze ich die Arbeit mit Portfolios?
Wie erreiche ich dabei Vielfalt?
Wie fördere ich die Selbstwahrnehmung (Können, Stärken, Fortschritte) und das reflexive
Lernen?
Wie biete ich Lerngelegenheiten für innere Reflexion – wie auch für äußere Reflexion
(dialogisch)?
Wie rege ich die Dokumentation von Lernprozessen oder –produkten (Lernen sichtbar
werden lassen, analysieren)? …