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1 4Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

4. Quartal 2012

Oktober 2013

Amoklauf auf Rezept: Wenn Mediziner Verordnungen für Mord ausstellen 3

Ein Detail über die Chemotherapie, das Sie wissen sollten 4

Rauchstopp: Veränderte Darmflora macht dick 4

Jährlicher Pap-Test: Mehr Nachteile als Vorteile 5

Die Wahrheit über Omega 3-Fettsäuren und Prostatakrebs 5

Wie gefährlich sind eigentlich Nadelbiopsien? 7

Das Rezept des Monats: Karotten-Rosinen-Salat 8

Warum Sie auf die Grippeschutz-Impfung verzichtenc sollten 8

November 2013

Die Soja-Kontroverse: Supernahrung oder Teufelszeugs? 10

Rezeptpflichtige Mittel gegen ADHS: Verordnung europawit um das Vierfache gestiegen 14

Sport bei Krebs: Tanzen Sie! 14

Ihr Vitamin D-Vorrat für den Winter 15

Das Rezept des Monats: Aprikosen-Tarte 16

Paracetamol: Bei der “gemeinen” Erkältung ohne Wirkung 16

Dezember 2013

Wenn Bill Gates nach Bollywood geht 18

Autismusraten in Großbritannien deutlich zurückgegangen 20

Teure Medikamente Wie die Pharmaindustrie unsere Ärzte schmiert 20

Schon eine Portion fettreicher Fisch pro Woche stoppt Rheuma 21

Massenschießereien und Psychopharmaka-Verordnung 22

Wenn Viren Impfstoffe übertölpeln 23

Arthrose mit Brokkoli vorbeugen 23

Das Rezept des Monats: Sanddornkugeln 24

24Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

Oktober 2013

Liebe Leser,

Auch ich habe mit Erleichterung glesen, dass jetzt aucheinige Mainstream-Mediziner zu der Erkenntnis gekom-men sind, dass cholesterinsenkende Statine, die von 8Millionen Briten zum Preis von 5 Euro-Cent pro Tageingenommen werden um deren Cholesterinwerte zusenken und (angeblich) vor Herzinfarkt und Schlagan-fall schützen mit mehr Vorsicht verordnet werden soll-ten, da man zu wenig über ihre Nebenwirkungen weiß.

Endlich tritt hier ein wenig Vernunft ein!

Kopf im Loch

Dennoch sieht es so aus, als bereite sich die Masseder Schulmediziner auf einen heftigen Disput über dasVerhältnis zwischen Nutzen und Risiken dieser gefähr-lichen Stoffe vor.

Gestern stieß ich zufällig auf einen Zeitungsartikel, indem in höchsten Tönen das Lob einer neuen Untersu-chung gesungen wurde, die gezeigt haben soll, dassdie Statine das Alzheimer-Risiko um zwei Drittel sen-ken können.

Für diese Studie untersuchten die Forscher eine zufäl-lig ausgesuchte Gruppe von einer Million Personen, beidenen keine Demenz vorlag und überwachte sie übereinen Zeitraum von etwa 5 Jahren. Wie sich zeigte, wie-sen die Personen, denen man hoch dosiert Statine ver-ordnet hatte, nur ein Drittel so hohes Risiko auf, an ei-ner Demenz zu erkranken, als die Personen, denen mandie Substanz nicht gegeben hatte.

Stellen wir erst einmal klar: Das ist kompletter Blöd-sinn. Diese Ergebnisse basieren auf EINER EINZIGENStudie, während in der Vergangenheit das Gegenteil voneiner Studie nach der anderen belegt worden ist.

Im Oktober 2012 berichtete die amerikanische Foodand Drug Administration (FDA) in einem ihrer “Con-sumer Updates“, dass Gedächtnisschwäche, Ver-gesslichkeit und Verwirrung „bei allen Statinen und inallen Altersgruppen vorkommen.“ Als Reaktion daraufveränderte die FDA die Sicherheitshinweise auf denStatinpackungen und warnte die potentiellen Anwenderdavor, das diese Medikamente zu Gedächtnisverlustund kognitiven Störungen führen können.

Die FDA war in der Vergangenheit nicht immer dieSchnellste, wenn es darum ging, vor den Gefahren vonMedikamenten zu warnen (vor allem wenn es sich da-bei um Top-Seller der Pharmaindustrie wie die Statinehandelte), aber wenn die Behörde denn endlich einederartige Warnung ausspricht, ist das ein sicheres Zei-chen dafür, dass da irgend etwas ganz und gar nichtstimmt.

Auch Forschungsergebnisse, die Anfang dieses Jah-res veröffentlicht wurden, haben gezeigt, dass Statine

negative Auswirkungen auf Personen haben, derenGehirnfunktion a priori beeinträchtigt ist. In dieser Stu-die setzte man bei ältere Personen mit Alzheimer dieStatin-Einnahme für sechs Wochen aus und begannsie danach erneut. Die Ergebnisse zeigten – kurz ge-sagt – dass sich die Gehirnfunktion der Betroffenen imsechswöchigen Zeitraum OHNE Statine deutlich bes-serten. Kehrte man danach zu den Medikamenten zu-rück, verschlechterten sich die Hirnfunktionen wieder.

Wie eine aktuelle Analyse zeigte, die im Journal ofAlzheimer's Disease veröffentlicht wurde, kam es inklinischen Studien mit Patienten, die mit Statinen be-handelt wurden, danach zu keiner Verbesserung derGehirnfunktion.

Und 2009 wurden zwei ordentlich konstruierte Studienmit mehr als 26.000 Personen durchgeführt – in keinerder beiden Studien bewirkte die Behandlung mit Statineneine Verbesserung der Gehirnfunktion. Im Gegenteil:Die Wissenschaftler wiesen sogar darauf hin, dass dieSenkung der Cholesterinspiegel wegen der wichtigenRolle, die diese Substanz bei der Funktion der Synapsen– der Verbindungsstellen mit deren Hilfe die Nerven mit-einander kommunizieren- spielt, die Gehirnfunktionbeeinträchtigt.

Im Gehirn kommt das Cholesterin besonders stark kon-zentriert vor und spielt dort eine Schlüsselfunktion beider Herstellung von Hormonen, Vitamin D und Zellmem-branen.

Eine weitere Studie hat niedrigere Cholesterinspiegelvon Männern mit einem höheren Risiko für Depressio-nen in Verbindung gebracht. Eine Analyse dieser Un-tersuchung kommt zu dem Schluss, dass „niedrige Cho-lesterinspiegel im Serum mit verschiedenenneuropsychiatrischen Störungen verknüpft sind. Ernied-rigte Cholesterinspiegel scheinen vermutlich mit einemvermehrten Auftreten eines verfrühten Todes, Selbst-morden, aggressivem und gewalttätigem Verhalten,Persönlichkeitsstörungen und wahrscheinlich auchDepressionen, Demenz und Strafarresten unter jungenMännern in Zusammenhang zu stehen.“

Sollte Ihr Arzt trotz allem versuchen, Ihre Symptomevon Gedächtnisverlust oder sogar eine frühe Demenzmit einem Statin zu behandeln, sagen Sie einfach„Nein“… und wenn Sie schon Statine einnehmen undZeichen von Gedächtnisschwäche und Depressionenzeigen, ist es Zeit, mit Ihrem Arzt über sicherere Alter-nativen zur Senkung Ihrer Cholesterinwerte zu spre-chen.QuellenPrevent Dementia With Statins? Don't Believe The Hype, Daily Healthe-Alert, 03. 09.2013Padala KP. Et al. The effect of HMG-CoA reductase inhibitors oncognition in patients with Alzheimer's dementia: a prospectivewithdrawal and rechallenge pilot study. Am J Geriatr Pharmacother.2012;10(5):296-302.Vilet PV. Cholesterol and Late-Life Cognitive Decline. J AlzheimersDis 20. Janura 2012 [Epub ahead of print]

Mc Guinness B, et al. Statins for the prevention of dementia.Cochrane Database Syst Rev. 15. April 2009;(2):CD003160.

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Ancelin ML, et al. Gender and genotype modulation of the associationbetween lipid levels and depressive symptomatology in community-dwelling elderly (the ESPRIT study). Biol Psychiatry 2010;68(2):125-32Martinez-Carpio PA, et al. Relation between cholesterol levels andneuropsychiatric disorders. Rev Neurol 2009;48(5):261-4

Amoklauf auf Rezept: Wenn Mediziner Verord-nungen für Mord ausstellen

Unvollständige Wissenschaft kann unserer Gesund-heit schaden. Weitere Untersuchungen von Antide-pressiva jetzt wichtiger denn je

Viele moderne wissenschaftliche Errungenschaften sindzweifelsohne beeindruckend und haben unser Lebendramatisch verändert. Von den ersten NASA-Astronau-ten auf dem Mond über Radios bis hin zu Personal-computern, die zum World Wide Web kombiniert wer-den können: Die Macht des menschlichen Geistes fürKreativität ist buchstäblich ein Wunder.

Marie Curies Entdeckung der Radioaktivität zu Beginndes 20. Jahrhunderts hatte so weit reichende Auswir-kungen, das wir auf diesem Fachgebiet erst beginnen,an der Oberfläche zu kratzen. Sie war brillant und istnach wie vor die einzige Person, der es gelungen ist,den Nobelpreis für zwei Gebiete der Wissenschaft zugewinnen – Chemie und Physik. Leider starb sie an ei-nem Krebs, der durch die radioaktiven Stoffe verursachtwurde, mit denen sie arbeitete. Sie sah keine Gefhren,trug ständig Reagenzgläser voll mit radioaktiver Stof-fen mit sich herum, lagerte sie in ihrer Schreibtisch-schublade und freute sich darüber, wie sie im Dunklenleuchteten. So genial Madame Curie auch war, heutewissen wir, dass da mehr Untersuchungen offensicht-lich Sinn gemacht hätten.

Ein weiterer Fall, bei dem sich anfängliche wissenschaft-liche Untersuchungen im Nachhinein als unzureichenderwiesen hatten, war ein Medikament, das im Jahre1954 patentiert worden war. Thalidomid (Contergan)sollte eigentlich als Schlafmittel eingesetzt werden, er-wies sich aber bald als ein probates Medikament ge-gen die morgendliche Übelkeit Schwangerer. Obwohles in den USA nie zugelassen wurde, hatte man Millio-nen von Thalidomid-Tabletten gratis an Ärzte ausgege-ben, die sie dann an ihre schwangeren Patientinnenweiterreichten. Erst später stellte sich heraus, dassThalidomid/Contergan zu schwersten Geburtsdefektenführen kann.

1988 wurde mit Pauken und Trompeten ein weiterespatentiertes Medikament auf dem Markt geworfen: DasAntidepressivum Prozac. Prozac gehört zu einer Grup-pe von Medikamenten, die man als SSRIs (selectiveserotonin reuptake inhibitors = selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) bezeichnet. Andere Mitteldieser Klasse sind die Medikamente Paxil, Celexa,Zoloft, Luvox und Effexor. Heute werden diese SSRIshäufig von Allgemeinmedizinern verordnet, die ihre In-formationen über diese Medikamente fast ausschließ-lich von Pharmareferenten beziehen. Nach Angabe vonFrau Dr. Alice Domar von der medizinischen Fakultät

der Harvard- Universität ist alles, was Sie tun müssenum ein SSRI-Rezept zu erhalten, in ein Arztpraxis zugehen und darüber zu klagen, dass Sie sich nicht gutfühlen und eher lethargisch sind.

Dr David Healy ist der Begründer einer unabhängigenWebseite für die Erforschung und Berichterstattung überrezeptpflichtige Medikamente. Er gilt weltweit als aner-kannter Experte für Antidepressiva, hat selbst bei sei-nen Patienten SSRIs eingesetzt und verordnet sie im-mer noch selektiv. Wie er meint, verschreiben Allge-meinmediziner diese Mittel in gutem Glauben. Aber erwarnt: „Wir setzen sie nicht nur bei Personen ein, diebehandelt werden sollten. Wir sind einen Schritt weitergegangen und machen unsere Patienten krank.“

Healy fragt sich, zu welcher Art von Gesellschaft wirgeworden sind, „wenn die Pharmaindustrie immer öfterMedikamente auf den Markt bringen kann, die nicht alsfunktionieren oder die als sicher und wirksam bezeich-net wurden, es aber nicht sind.“

Healy sagt: „Etwa 90 % der Amokläufe in Schulen imvergangenen Jahrzehnt können mit dieser häufig ver-ordneten Gruppe von Antidepressiva in Verbindunggebracht werden.“ Der Harvard-Psychologe Dr. JosephGlenmullen sagt zum Thema SSRIs: „Wir haben keineAhnung, was diese Medikamente mit realen menschli-chen Lebewesen anstellen. Wenn man sich die Doku-mente ansieht, findet man ein Muster aus desorientier-ten Ärzten, die ihre Patienten unbeabsichtigt in die Irreführen. Das ist ein von der Pharmaindustrie hinter denFassaden betriebener Bruch des Vertrauens der Öffent-lichkeit in die Ärzte und das muss aufhören.“

Nach Ansicht von Senator Henry Waxman geht es da-bei nicht um Wissenschaft, sondern nur ums Geld. „DiePharmaindustrie hat Ärzte und Patienten systematischin die Irre geführt.“

Auch das Absetzen eines SSRIs wird zu einem enor-men Problem, da die Entzugssymptome schrecklichsind. Viele Patienten, die versucht haben, ihre Medika-mente abzusetzen, klagen über Beschwerden wie elek-trische Schocks oder Schläge, die zu stärksten Schmer-zen führen und von derart starken Erschöpfungszustän-den begleitet werden, dass die Betroffenen kaum ge-hen oder reden können. Andere Entzugssymptome sindOhnmachtsanfälle, Schwindelattacken, Schlafstörun-gen, Brustschmerzen, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen,Weinkrämpfe, Nervosität, Ängste, Ärger und Gewalt-bereitschaft. Ein junger Mann, der diese Symptomedurchlitt, beschrieb das Gefühl, als ob sich alle Panik-attacken, die er während der Einnahme der Medika-mente nicht durchlebt hatte, in seinem Körper aufge-staut hätten und nun unkontrolliert danach strebten, freizu werden.

Auch der 15-jährige Kip Kinkel aus Springfield, Oregonversuchte, von Prozac loszukommen, als er auf 22 Klas-senkameraden schoss und zwei davon tötete, nach-dem er zuvor seine Mutter und seinen Stiefvater getö-tet hatte.

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SSRIs sind für zahlreiche Amokläufe an amerikanischenSchulen verantwortlich gemacht worden. Die umfang-reichste Sammlung solcher Vorfälle ist im Internet un-ter der URL www.ssristories.com einzusehen. Auf die-ser Webseite findet man die Daten von 4. 800 Gewalt-ausbrüchen, die mit SSRIs in Verbindung stehen nebstLinks auf Medienberichte zu den Vorfällen. In 50 Fäl-len handelt es sich um Amokläufe in Schulen. DieWebseite stellt klar, dass schulische Gewaltexzesse1988 begonnen haben dem Jahr, in dem Prozac aufden Markt kam.

Genau so, wie mit der Radioaktiv ität oder demContergan-.Desaster brauchen wir heute ausführlichereund umfassendere Untersuchungen über die SSRIs.Quelle:Rob Pell, Shootings: Doctors Write Prescriptions For Murder,NewsWithViews.com, 29. März 2013

Ein Detail über die Chemotherapie, das Siekennen müssen

Miterleben zu müssen, wie ein Freund oder geliebterAngehöriger gegen den Krebns kämpft, ist schon soeine schlimme Sache. Was es noch schlimmer macht,ist das Wissen, dass die schulmedizinische Gold-standard-Behandlung - Chemotherapie und Bestrah-lung - manchmal einen Sekundärkrebs auslösen kann.

Für die meisten Menschen – auch und gerade für die„Überlebenden“ die eine solche Therapie mitgemachthaben – sind das erschreckende und beunruhigendeNeuigkeiten.

Mna kann nur abwarten – manche Überlebende habenGlück. Wenn sie alles überstanden haben, ist es dasgewesen. Sie haben sich vollständig erholt und könnenihr Leben fortsetzen, als wäre nichts gewesen.

Andere Betroffene kämpfen sich durch Chemo- undStrahlentherapie und erhalten endlich von ihren Ärztendie Bestätigung, alles sei in Ordnung und ein Paar Mo-nate (oder auch Jahre) später erhalten Sie einen Tele-fonanruf von ihrem Onkologen, der so etwas sagt, wie„Es tut uns leid, aber Ihr Krebs ist zurückgekehrt“ oder„der ursprüngliche Tumor ist immer noch verschwun-den, aber nun haben wir einen weiteren Knoten gefun-den“.

Schlimmer geht es wohl nicht, oder?

Leider doch!

Öl ins Feuer

Wir können jetzt ein weiteres Indiz über die Chemothe-rapie der Liste der Dinge hinzufügen, vor denen Sie IhrOnkologe nicht gewarnt haben dürfte (oder über die erselbst nichts weiß):

In einer Reihe von Fällen könnte die Chemotherapiegenau den Krebs anheizen, den sie eigentlich vernich-ten soll

Das Hauptproblem einer jeden Chemotherapie sindSchäden an der DNA. Forscher, die sich mit dieser

Gefahr beschäftigt haben, machten eine beunruhigen-de Entdeckung.

Sie fanden heraus, dass die DNA gesunder Zellen, diedurch eine Chemotherapie geschädigt waren, für einemassive Freisetzung von Proteinen sorgen. Und einesdieser Proteine machte etwas unvorstellbares: Es „füt-terte“ die Krebszellen und sorgte dafür, dass sie wuch-sen.

Hohe Konzentrationen dieses Proteins fanden die For-scher in gesunden Zellen, die bei chemotherapiertenPatienten verschiedene Typen von Tumoren umgaben.

Bis dato ertrugen Krebspatienten die schlimmsten Ne-benwirkungen einer Chemotherapie, da sie ja hoffenkonnten, dass sich die Qual am Ende doch gelohnt hatund man gesünder und kräftiger aus ihr hervorgeht.

Aber bei manchen Patienten wird das Leid vergrößertund die Krebslast weiter erhöht.

Diese Ergebnisse betonen einmal mehr, warum es fürKrebspatienten so wichtig ist, ALLE Therapieoptionen– auch die naturheilkundlichen Alternativen wie z. B.intravenöses Vitamin C (IVC) mit ihren Ärzten zu dis-kutieren.

Es ist durchaus in Ordnung, sich an einer Goldstandard-Therapie zu orientieren, sofern keine anderen Optio-nen verfügbar sind, aber wenn es um Krebs geht, soll-ten und müssen auch alle bekannten Fakten, Risikenund Behandlungsoptionen von Anfang an auf den Tischgelegt werden.Quelle:A Small Detail You Need To Know About Chemotherapy…, DailyHealth e-Alert, 29. 07. 2013"Chemotherapy May Co-opt Healthy Cells to Support Tumors" BridgetM. Kuehn, News at JAMA, newsatjama.jama.com

Rauchstopp: Veränderte Darmflora macht dick

Viele frischgebackene Nichtraucher nehmen erst ein-mal zu, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Diesegefürchtete Nebenwirkung könnte den Bakterien imDarm geschuldet sein, wie eine Studie der UniversitätZürich nahe legt. Demnach vermehren sich nach demRauchstopp vor allem jene Keime, welche die Nahrungbesonders effektiv verwerten.

Stuhlproben im Fokus

Viele Menschen legen nach dem Rauchstopp an Ge-wicht zu - und das, obwohl die Kalorienaufnahme gleichbleibt. Prof. Gerhard Rogler und sein Team nähertensich der möglichen Ursache des Dickwerdens aus ei-ner neuen Richtung. Sie begutachteten, wie sich dieBakterienzusammensetzung im Darm verändert, wennjemand dem Glimmstängel entsagt. Dafür verglichensie je vier Stuhlproben von 20 Personen miteinander,die in einem Zeitraum von neun Wochen gesammeltworden waren. Anschließend analysierten die Wissen-schaftler deren Bakterienvielfalt. Als Spender fungier-ten fünf Nichtraucher, fünf Raucher und zehn Perso-nen, die eine Woche nach Studienbeginn einen Rauch-

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stopp eingelegt hatten.

Verdrängte Stämme

Das Ergebnis: Bei Rauchern und Nichtrauchern änder-te sich die Zusammensetzung nicht. Ganz anders beijenen, die sich mitten im Zigarettenentzug befanden.Dort machten sich im Verlauf des StudienzeitraumsMikroben der Stämme Firmicutes und Actinobacteriabreit und verdrängten Vertreter von Proteobacteria undBacteroidetes. Gleichzeitig nahmen die Probanden imSchnitt 2,2 Kilo zu - obwohl sie an ihren Ess- und Trink-gewohnheiten nichts änderten.

Darmflora verwertet effektiver

Die Forscher vermuten, dass die veränderte Darmfloraeffektiver arbeitet und dem Menschen mehr Energie zurVerfügung stellt. Dadurch nimmt er zu. Diesen Zusam-menhang legen auch Mäusestudien nahe, bei denender Kot von fettleibigen Nagern in den Darm von normal-gewichtigen transplantiert worden war. Bei den kleinenSäugetieren verschob sich die Darmflora zugunsten vonFirmicutes und Actinobacteria-Stämmen - die Tierewurden dicker. Jetzt wollen die Forscher die Rolle derDarmflora bei der Gewichtszunahme und die dahinter-liegenden Mechanismen weiter beleuchten.

Rauchen gegen den Speck

Viele Raucher hindert der mögliche Hüftspeck daran,dem gesundheitsschädlichen Laster zu entsagen. DieSorge ist nicht unbegründet, denn eine internationaleStudie hatte ergeben, dass die Waage im Schnitt vierbis fünf Kilo mehr innerhalb eines Jahres zeigt. Aller-dings variierte die individuelle Gewichtszunahme sehrstark. Und etwa 16 Prozent der neuen Nichtraucherverloren sogar einige Kilos. Generell wird deswegenempfohlen, einen Rauchstopp mit einer gesunden Er-nährung und viel Bewegung zu kombinieren - das beugtdem ungeliebten Hüftspeck vor. (lh)Quelle:L. Biedermann et al. (2013) Smoking cessation induces profoundchanges in the composition of the intestinal microbiota in humans.PLoS One online. doi: 10.1371/journal.pone.0059260

Jährlicher Pap-Test: Mehr Nachteile als Vorteile

Ärzte – und da vor allem die Gynäkologen – raten ihrenPatientinnen häufig, einmal jährlich einen PAP-Abstrichzur Früherkennung eines Gebärmutterkrebs machenzu lassen, obwohl ihnen bekannt sein dürfte, dass siedamit mehr schaden als nutzen.

Denn dieser Test führt zu zu vielen falsch positiven Be-funden – d. h. er „sieht“ krebsartig verändertes odersonst anomales Gewebe, das in der Realität gesund ist- und deswegen ist die jährlich Durchführung diesesTests nicht mehr sinnvoll, urteilt die Wissenschaft.

Stattdessen wird den Ärzten geraten, den Smear-Testbei Frauen zwischen 21 bis 69 Jahren nur noch einmalalle drei Jahre durchzuführen.

Wie allerdings eine Untersuchung gezeigt hat, bietenÄrtze nach wie vor einen jährlichen PAP-Test an um

Frauen in erster Linie dazu zu bewegen, die Praxis ein-mal im Jahr zu besuchen, um dort noch weitere Unter-suchungen durchführen zu lassen.

Denn jeder abnorme Pap-Test zieht einen Ratten-schwanz weiterer und invasiverer Untersuchungen nachsich. Nächste Schritte sind meist eine Colposkopie –eine ausführlichere Untersuchung des Gebärmutter-halses – und eine Biopsie (Gewebsentnahme). Bei derBiopsie kann es zu Schmerzen und Blutungen kom-men und die Patientin muss möglicherweise Monatelang mit der Angst vor einer potentiellen Krebsdiagnoseleben.

Aber wie Wissenschaftler der Universität North Carolinaherausgefunden haben, sind zu viele Pap-Ergebnissefalsch positiv. Es reicht aus, wenn eine Frau mach dem21. Lebensjahr alle drei Jahre einen Pap-Test machenlässt, im Alter zwischen 30 und 65 könnte man die Fre-quenz sogar auf einmal alle 5 Jahre senken.Quellen:Annual Pap smear test does more harm than good, WDDTY Healthe-News nº 980, 11. Juli 2013;http://www.wddty.com/annual-pap-smear-test-does-more-harm-than-good.htmlAmerican Journal of Preventive Medicine, 2013; 45: 248-9

Die Wahrheit über Omega 3-Fettsäuren undProstatakrebs

Lieber Herr Berendes,

„Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie unsInformationen zu den Omega 3- und anderenFettsäuren geben könnten, da sich in letzter Zeit inden Medien die Warnungen vor diesen Nahrungs-ergänzungsmitteln häufen.“

So lautete die E-Mail eines pHakten- Lesers über dieaktuellen Warnungen wegen Omega 3-Fettsäuren undProstatakrebserkrankungen.

Es ist tatsächlich wahr. Die Mainstream-Medizin undihre Helferlein haben es endlich geschafft, mit einemStreich alle bekannten Vorteile der Omega 3-Fettsäurenvom Tisch zu wischen, indem sie behaupten, Omega3-Fettsäuren ständen mit einem erhöhten Prostata-krebsrisiko in Verbindung

Schnee von gestern

Diese aktuellen Ergebnisse über die Omega 3-Fett-säuren, die im Journal of the National Cancer Instituteabgedruckt worden sind, stammen aus dem „Seleniumand Vitamin E Cancer Prevention Trial“ (SELECT), beider man bei einigen männlichen Teilnehmern der 12-Jahres-Studie die Blutspiegel der Omega 3-Fettsäurenuntersucht hatte.

Für alle, die noch nichts über die SELECT-Studie ge-hört haben, sind hier einige Hintergrundinformationen:

SELECT startete im Jahre 2001. Die Forscher wolltenherausfinden, ob Selen und Vitamin E Prostatakrebsverhüten können. 2011 veröffentlichte man die erstenErgebnisse im Journal of the American Medical

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Association (JAMA) die im Wesentlichen besagten, dieEinnahme von Selen bringe keine Vorteile und die Ein-nahme eines Vitamin E-Produkts könne das Prostata-krebsrisiko sogar erhöhen.

Bevor Sie jetzt Ihr Vitamin E-Produkt in die Toilette schüt-ten, sollten Sie wissen, dass die SELECT-Studie einenschweren Fehler hat.

Denn statt das natürliche Vitamin E (d-alpha-Tocophe-rol) oder gar das gesamte Spektrum von Tocopherolenund Tocotrienolen zu verwenden, setzten die Wissen-schaftler eine synthetische Vitamin E-Form ein. Wiebereits mehrfach erwähnt, ist das synthetische VitaminE (wie jede synthetische andere Form eines Vitamins)Müll. Es sollte – wenn überhaupt – nur extern einge-setzt werden, da es sich um eine Vitamin E-Form han-delt, die der Körper nur schwer verwerten kann.

Aber nun zurück zu den SELECT-Ergebnissen zu Ome-ga 3-Fettsäuren

Erst einmal sammelten die Wissenschaftler keine In-formationen über die Ernährungsgewohnheiten der Teil-nehmer. Das heißt: Se wussten nicht, ob die Omega 3-Fettsäuren im Blut aus der Ernährung oder ausNahrungsergänzungsmitteln stammen.

Die Forscher verglichen 834 Männer aus der Studie,bei denen man einen Prostatakrebs diagnostiziert hat-te mit einer Gruppe von 1.393 Männern, die per Zufallaus allen 35.000 Teilnehmern ausgewählt worden wa-ren. Das ist - rein auf die Zahlen bezogen – nicht gera-de ein fairer Vergleich. Die Kontrollgruppe hat 559 Teil-nehmer zu viel. Aber was solls. Sagen wir einfach, mansollte diesen Vergleich nicht unbedingt als ausgeglichenbezeichnen.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer mit denhöchsten Omega 3-Spiegeln im Blut ein um 43 % er-höhtes Risiko aufwiesen, an Prostatakrebs zu erkran-ken und eine um 71 % höhere Chance, eine „gemeine-re“ Form des Prostatakrebses zu entwickeln, die häufi-ger tödlich verläuft.

Gut, das sind eindeutige Zahlen … aber es gibt guteGründe, sie in Frage zu stellen - und alles beginnt (malwieder) mit dem Vitamin E.

Wie vermutlich inzwischen die meisten wissen, sindEicosapentaensäure (EPA) und Docosohexaensäure(DHA) die wichtigsten Omega 3-Fettsäuren die man inFischen und deren Öl findet, und die für den Menschenam vorteilhaftesten sind. EPA und DHA kommen in derNatur immer gemeinsam vor und wirken im Körpersynergistisch., Allerdings sind sie sehr fragil und kön-nen daher schnell oxidieren (ranzig werden), wenn siemit Sauerstoff in Kontakt kommen.

Vitamin E wirkt zum Schutz der Omega 3-Fettsäurenwie ein natürliches Konservierungsmittel, das hilft, derOxidierung vorzubeugen. … Die Vitamin E-Formen d-alpha- und gamma-Tocopherol verhindern gemeinsam(synergistisch) die Oxidierung der fetthaltigen äußerenSchichten der Zellen und steigern so die gesundheitli-

che Wirkung der Omega 3-Fettsäuren.

Die Betonung liegt hier – Sie werden es bereits erratenhaben – auf dem Wort NATÜRLICH. Synthetisches Vit-amin E kann die Omega 3-Fettsäuren nicht vor derOxidierung und die stickstoffhaltigen freien Radikalebewahren. Das ist der Grund, warum alle guten Ome-ga 3-Supplemente immer etwas Vitamin E enthalten.

Somit wurden den SELECT-Teilnehmern nicht nur dieVorteile von Vitamin E in seiner natürlichen und wirk-samsten Form vorenthalten, sondern der synthetischeMüll, den man ihnen verabreicht hatte war auch nicht inder Lage, die gesundheitliche Wirkung der Omega 3-Fettsäuren (egal ob aus der Nahrung oder als Nahrungs-ergänzungsmittel) zu optimieren. Hätten die Forscherstattdessen ein „vollständiges“ Vitamin E verwendet,wäre die Studie vermutlich zu VÖLLIG unterschiedli-chen Ergebnissen gekommen … und vermutlich dierealen Vorteile von Vitamin E und Omega 3-Fettsäurengezeigt.

Schließlich und endlich stinkt die SELECT-Studie der-art nach Interessenkonflikten, das man fast davon aus-gehen könnte, die Wissenschaftler hätten geradezunach negativen Ergebnissen gesucht. Und in der Tatträgt alles, was mit SELECT zu tun hat, das Etikett „Phar-maindustrie“ – vor allem, wenn man liest, wer daranbeteiligt war.

Merck erscheint drei Mal, Pfizer und AstraZeneca zwei-mal, und Sanofi-Aventis, Abbott, Janssen, sowie Amgeneinmal. Ein Forscher hat finanzielle Verbindungen zudrei der genannten Gesellschaften und hat von ihnenBeraterhonorare, Vortragshonorare und Mittel für dieEntwicklung von Informationsmaterialien für das Medi-kament Firmagon bezogen – ein Mittel gegen denProstatakrebs. Ein weiterer der Autoren ist Mitbegrün-der der Firma Cancer Prevention Pharmaceuticals.

Das Schlusswort über diese Angelegenheit soll FrauDr. Marji McCullough sprechen, Leiterin der Abteilungfür Ernährungsepidemiologie der American CancerSociety. Bei ihrem Kommentar dieser Ergebnisse sag-te sie: „Generell ist es am besten, die Nährstoffe ausNahrungsmitteln zu erhalten und eine grundsätzlichgesunde Kost zu verzehren. Moderation und Abwechs-lung sind die Punkte, auf die wir immer zurückkommen.Niemand muss (oder sollte) Fisch von seinem Speise-plan streichen. Eine gesunde und ausgeglichene Er-nährung umfasst unterschiedliche Proteinquellen, wo-bei Fisch, Geflügel und Nüsse rotem Fleisch vorzuzie-hen sind.“Quellen:The Truth About Omega-3s And Prostate Cancer,,Daily Health e-Alert, 6. Augst 2013Omega-3 Fatty Acids Linked to Increase in Prostate Cancer Risk,cancer.org 17.07.13,The Vitamin E Omega-3 Connection speechnutrients.com 21.03.13,"Vitamin E and the Risk of Prostate Cancer" Journal of the Ameri-can Medical Association, Vol. 306, No. 14, 10/12/11, jama.ama-assn.org "H2O: Dangerous Chemical!" Penn State Department ofMathematics, math.psu.edu

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Wie gefährlich sind eigentlich Nadelbiopsien?

Nadelbiopsien, d. h. die Entnahme von potentiell krebs-artig verändertem Gewebe mittels einer Kanüle, die all-gemein als sichere und verlässliche Verfahren gelten,könnten unter Umständen nicht so sicher sein, wie all-gemein angenommen.

Wie man befürchtet, könnte diese Technik ungewolltdazu führen, dass sich bösartige Zellen von einem Tu-mor lösen und im Körper verteilt werden können.

Glaubt man einer Studie des John Wayne Krebsinstituts,so scheint es, als ob eine Nadelbiopsie die Ausbreitungvon Krebs um bis zu 50 % gegenüber Patienten stei-gern kann, bei denen eine Gewebsentnahme mittelsoperativer Techniken (der so genannten „Lumpektomie“)erfolgte.

An der Untersuchung nahmen 663 Frauen mit der Dia-gnose „Brustkrebs“ teil. Bei etwa der Hälfte dieser Frau-en erfolgte eine Gewebsentnahme entweder durch dieso genannte Feinnadelaspiration (FNA) oder durch eineGewebsstanze mit einer größere Nadel, der anderenHälfte wurde der verdächtige Gewebsbereich operativentfern (Lumpektomie).

Wie sich herausstellte traten bei den Frauen mit derNadelbiopsie zu 50 % häufiger Krebs in den „Wächter-knoten“ auf - ein Marker zur Bestimmung, ob sich einTumor ausgebreitet hat – als die Patientinnen mit derchirurgischen Methode.

Dieses Ergebnis hat eine erhebliche Auswirkung auf dieBetroffenen, da der Krebs von Patientinnen, der be-reits in die Lymphknoten ausgestreut ist, automatischhöher eingestuft wird, was eine deutlich aggressivereTherapie zur Folge hat, wie z. B. das Ausräumen desbefallenen Strangs von Lymphknoten, Chemotherapie,Bestrahlung und/oder hormonelle Therapien, um dieweitere Ausbreitung der Krebszellen zu verhindern.

Patientinnen mit kleinen isolierten Tumoren der Brustwerden in die Stufe I kategorisiert und die Lumpektomiekann möglicherweise ausreichen, um den Krebstumorim ganzen aus der Brust zu entfernen.

Wie die Autoren berichten, könnten die Nadelbiopsien,von denen in den USA jährlich Zehntausende durchge-führt werden, bei den Studienteilnehmerinnen dafürverantwortlich gemacht werden, dass sich der Krebsim Körper der Frauen „durch eine mechanische Zer-störung des Tumors durch die Nadel“ ausgebreitet hat-te.

Es gibt einige deutlich Vorteile einer Nadelbiopsie, dar-unter:

· sie sind nahezu schmerzlos und können ambulantin der Praxis des Arztes durchgeführt werden

· sie sind deutlich kostengünstiger, als eine Operation

· sie sind schneller, als die chirurgische Gewebs-entahme

Allerdings kann es sei, dass man einen Tumor vier- bissechsmal (!) „punktieren" muss, um eine ausreichendeMenge an Gewebe für diagnostische Zwecke zu erhal-ten – und ob das das Risiko erhöht, dass Krebszellenin den durch die Nadel gebildeten Kanal direkt in dasLymphsystem bzw. ins Blut gerät, ist ein Konzept, dasschon seit Längeren diskutiert wird.

Nadelbiopsien und die Leber

Und das Problem findet sich nicht nur bei Gewebsent-nahmen aus der Brust. Wie eine Untersuchung desBritish Medical Journal gezeigt hat, können auchFeinnadelbiopsien der Leber dazu führen, dass derTumor entlang der Stichverletzung durch die Nadel „aus-gesät“ werden kann – und in diesem Fall kommt auchnoch das Risiko einer Blutung hinzu.

Während einige Autoren behaupten, diese Aussaatkomme nur in 0,003 bis 0,7 % aller Fälle vor, bezeich-nen andere die Häufigkeit mit 4 bis 5,1 %. Nach diesenSchätzungen könnte jeder zwanzigste Leberbiopsie zurAussaat eines neuen Tumors führen.

„Ihr Krebs hat sich ausgebreitet”

Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt überbringt Ihnen dieseSchreckensnachricht und informiert Sie darüber hinausnoch, dass es ich nicht um einen natürliche Prozesshandelt, sondern dass er Folge einer diagnostischenMaßnahme ist, die der Arzt selbst angeordnet hat!

Zu der psychologischen Belastung durch eine solcheNachricht kommt noch die Tatsache, dass er sich nuneiner aggressiven Chemo- oder Strahlentherapie un-terziehen muss, um das weitere „Streuen“ seines Tu-mors zu beenden

Das könnte der Grund sein, warum die Studien des JohnWayne Krebszentrums und des British Medical Journalnur wenig Medienresonanz erhalten haben – die Em-pörung der Öffentlichkeit darüber, dass Nadelbiopsiennicht so ungefährlich sind, wie immer behauptet, könn-te zur Forderung nach sichereren Diagnoseverfahrenund zu unzähligen Schadensersatzansprüchen führen,was den ungestörten Lauf der Krebsindustrie doch ganzerheblich erschweren dürfte.

Alternative diagnostische Optionen

Patienten, die eine Nadelbiopsie umgehen wollen, bie-ten sich eine Reihe diagnostischer Verfahren an, dieallerdings auch nicht vollständig frei von Nebenwirkun-gen sind:

· bildgebende Verfahren wie CTs, MRTs, PETs undUltraschall

· die Thermographie (s auch pHakten Februar 2012),mit der man abnorme Hitzemuster entdecken kann,die von Körperregionen mit erhöhten Stoffwechsel-aktivitäten ausgehen

Quellen:Are Needle Biopsies Safe?, Dr. Ronald Grisanti, Your MedicalDetective, 22. 08. 2013Ralph W. Moss, CancerDecisions.com January 30, 2005

84Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

Das Rezept des Monats

Karotten – Rosinen-Salat

Zutaten

2 – 3 mittelgroße Karotten, geschält und gerapselt

125 g Rosinen

125 g Ananasstücke – frisch oder aus der Dose

1 EL Koreandergrün gehakt

Dressing:

2 EL Kokosmilch (aus der Dose)

¼ TL Kurkuma

½ EL Honig

1 TL Orangenzesten

1 EL frischer Zitronensaft

1 EL Olivenöl

Salz und weißer Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

1.Alle Zutaten für das Dressing in einem Mixer ver-mischen, dabei das Olivenöl zum Schluss tropfen-weise untermengen

2.Karotten mit einer Reibe oder der Küchenmaschineraffeln

3.Karotten, Rosinen und Ananasstücke vermengen.Das Dressing hinzugeben und mit dem gehacktenKoreandergrün bestreuen.

Zubereitungszeit: 15 Minuten

Betrug, der keinerlei medizinische oder auch nur ge-sundheitliche Vorteile bietet.

„Vorteile” der Grippeimpfung statistisch nicht si-gnifikant

So stellte im vergangenen Jahr zum Beispiel eine Un-tersuchung des Zentrums für die Untersuchung anstek-kender Erkrankungen an der Universität von Minneso-ta klar, dass die Grippeimpfung im besten Fall eineWirksamkeitsrate von 1,5 % besitzt – das heißt: Pro100 geimpften Personen werden nur anderthalb davorgeschützt, sich mit einer Grippe anzustecken.Schlechtestenfalls ist die Impfung einfach nur vollkom-men wirkungslos, wie die gleiche Untersuchung ergab.97 % der Personen die sich nicht gegen die Grippe-impfen lassen, erkranken auch nicht daran [1]

Anders ausgedrückt sind Grippeimpfstoffe zu etwa 98,5% unwirksam, was bedeutet, dass die überwiegendeMehrzahl der Geimpften von dieser Maßnahme abso-lut keinen Nutzen ziehen. Es sei noch einmal gesagt:Hierbei handelt es sich um ein „Best Case Szenario“,bei dem mögliche Fehlerquellen ignoriert und statisti-sche Anomalien zur Seite geräumt werden. In der har-ten Realität gibt es nicht den Schatten eines Beweises,dass eine Grippeimpfung in der Lage ist, das Auftretender Erkrankung zu verhindern.

Keine Tausende von Todesopfern

Und dennoch führt das amerikanische Centers forDisease Control and Prevention (CDC) im Bemühen,auch diese Jahr wieder 135 Millionen Grippeimpfstoff-dosen unters Volk zu bringen gegen die Verbrauchereinen psychologischen Krieg, indem es wiederholt fal-sche Informationen über Zehntausende von Opfernverbreitet die jedes Jahr als Folge einer Grippe in denöffentlichen Krankenhäusern landen und dort zum Teilan dieser Erkrankung versterben. Übrigens: Auch diedeutschen Behörden, allen voran das Robert Koch In-stitut und die Arbeitsgemeinschaft Inf luenza inMarburg.hauen in die selbe Kerbe und geben die Zahldre Grippetoten in Deutschland jährlich mit bis zu 30.000Fallen an [2]

Tatsächlich fordert die saisonale Grippe im Jahr unmit-telbar selten mehr als ein Paar Dutzend Tote – der Restder angeblichen Grippeopfer ist in aller Regel einerPneumonie zum Opfer gefallen, die häufig das Ergeb-nis eines massiv geschädigten Immunsystems darstellt.Und das paradoxe dabei: Eine solche Immunschwä-che kann durchaus durch die Grippeimpfung ausgelöstworden sein [3]

Grippeimpfung – ein bunter Strauß möglicher Ne-benwirkungen

Neben ihrer Wirkungslosigkeit imponiert die Grippe-impfung nur noch durch ihre Vielzahl potentiell tödlicherNebenwirkungen, die uns die Gesundheitsbehördennatürlich gerne vorenthalten. Zu diesen Nebenwirkun-gen zählen Dinge wie Gehirnschäden und Demenz –zahlreiche Grippe - Impfstoffe enthalten nach wie vor

Warum Sie (auch dieses Jahr) auf dieGrippeschutzimpfung verzichten sollten

Alle Jahre wieder um diese Zeit versuchen die Impfstoff-hersteller mit Hilfe des Netzwerks aus Gesundheitsbe-hörden und Massenmedien dem Verbraucher die Furchtdes Herren über die jährlich aktuell drohende (saiso-nale) Grippeepidemie einzu impfen. Zweck der ganzenAktion: Möglichst viele Menschen sollen sich gegen diedrohende „Seuche“ impfen lassen. Und dabei wächstjedes Jahr die Beweislast dafür, warum man sich NICHTgegen die Grippeimpfen lassen sollte – zumindest nicht,ohne sich zuvor ernsthaft mit den möglichen Risiken zubeschäftigen, die von dieser jährlichen Impforgie aus-gehen.

Wie Sie vermutlich schon selbst gemerkt haben, wirdes es immer schwieriger, eine Zeitung zu finden in derman Sie NICHT auffordert, sich möglichst schnell – ambesten morgen – impfen zu lassen oder eine Arztpraxiszu betreten, in der die Grippe-Impfung angeboten wird,wie warmes Bier. Und unabhängig davon, wie aggres-siv die Pharmaindustrie versucht, der Bevölkerung ihreSegnungen aufzuschwatzen – die Impfung ist und bleibtein unbewiesener, pseudowissenschaftlicher Unsinn, ja

9 4Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

IMPRESSUM

4Flamingos pHakten

Herausgeber: 4Flamingos Verlag GbRRheineMünsterstrasse 8648431 Rheine,

Tel.: 05971/401585Fax: 05971/13017E-Mail: [email protected]: monatlichViSdPR: A. Berendes

Quecksilber [4] – zerebrale Krampfanfälle [5] und so-gar grippeähnliche Beschwerden, was diese Impfungendgültig zu einer richtigen Lachnummer verkommenlässt.

Vitamin D und „Supernahrungsmittel” verhüten dieGrippe effektiver als eine Impfung

Gleichzeitig wird dem Verbraucher verschwiegen, dassVitamin D – das man am ehesten durch den Kontaktmit Sonnenlicht erhält, das aber auch als Nahrungs-ergänzung auf dem Markt erhältlich ist (Lebertran!) ef-fektiver vor einer Grippe schützt, als das eine Impfungje leisten kann [6]. Aber auch der Einsatz von immun-stärkenden „Supernahrungsmitteln” wie Spirulina-Algen,Koblauch und Heilpilze das Trinken von reichlich sau-beren Wasser sowie ausreichende Ruhe kann Sie bes-ser vor einer Grippe schützen, als diese wirkungsloseund gefährlich Impfung [7]

Quellen:[1] Efficacy and effectiveness of influenza vaccines: a systematicreview and meta-analysis, The Lancet Infectious Diseases, Volume12, Issue 1, Pages 36 - 44, Januar 2012[2] 30.000 Grippetote allein in Deutschland, Focus Online Mittwoch27 Mär. 2013 http://www.focus.de/gesundheit/news/30-000-grippe-tote-allein-in-deutschland-kein-ende-der-grippewelle-in-sicht-kommentar_5042020.html[3] Jon Rappoport, Bombshell: 18 people died of the flu, not 36,000as claimed by the CDC,,. Infowars.com, 10. September 2012; http://www.infowars.com/bombshell-18-people-died-of-the-flu-not-36000-as-claimed-by-the-cdc/[4] New Study Verifies Mercury In Flu Shots Is Toxic, PRNewswire22. März 2011, http://www.prnewswire.com/news-releases/new-study-verifies-mercury-in-flu-shots-is-toxic-118432874.html[5]Companies start shipping U.S. flu vaccines, Reuters Health, 30.Juli 2010, http://www.reuters.com/article/2010/07/30/f lu-usa-idUSN3019609820100730[6] Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonalinfluenza A in schoolchildren, American Journal of Clinical Nutrition,Mai 2010[7] Leigh Erin Connealy, M.D.,8 ways to avoid the flu naturally,naturalnews.com 7. März 2006

Liebe Leser,

Wenn dieses Ding nicht als eine der größten Fantasien(oder meinetwegen auch Lügen) der Pharmaindustriein das Buch der Geschichte eingeht, weiß ich es auchnicht.

Wissenschaftler haben behauptet, sie hätten eine un-erwartete „lebensrettende“ Wirkung der Grippe-schutzimpfung entdeckt.

Diese neue „gute Botschaft“ ist das Produkt zweier halb-garer Studien, deren Betreiber zu beweisen versuchen,dass eine Grippeschutzimpfung das Risiko für einenHerzinfrakt um 19 % senken kann.

Dümmer geht´s immer

Gut, diese lächerliche Behauptung kennen wir schonaus dem Jahr 2010. Aber schon da konnte jeder mitrudimentärsten Mathe-Kenntnissen sehen, dass manuns da betuppen wollte.

Denn wie sich herausstellte waren im vorangegangenJahr 19 % weniger Herzinfarktpatienten gegen die Grip-pe geimpft worden – und das war die erfundene „Risiko-minderung“. Also – nein – die Grippeimpfung kann kei-nen Herzinfarkt verhindern. Aus die Maus - Ende derGeschichte.

Nun, zumindest das Ende der Geschichte für DIESEStudie, Nun gibt es eine neue Untersuchung. Der glei-che Müll – eine andere Methode

In einer Gruppe von etwa 560 Personen, von denen dieHälfte einen Herzinfarkt erlitten hat und die andere Hälftenicht, stellte sich heraus, dass die Zahl der Grippe-impfungen in der Herzinfarktgruppe niedriger war. Unddaraus konstruierten die Wissenschaftler mit reichlichFantasie und Gottvertrauen die Botschaft: Grippe-impfung verhindert Herzinfarkte.

Aber jetzt kommt der wahre Hammer: Finanziert wurdediese Studie vom Pharmariesen GlaxoSmithKline(GSK). Und genau 5 Tage vor Veröffentlichung dieseraktuellen Studie ließ die Food and Drug Administrationden neuen Grippeschutzimpfstoff vom GSK für denMarkt zu.

Wenn das kein optimales Timing ist

Und jetzt haben wir zwei von diesen mangelhaften Stu-dien und den daraus resultierenden Schlagzeilen mitden lächerlichen Behauptungen wie „Grippeimpfungschützt vor Herzinfarkten“ (s. u. a. Netdoktor-Newslet-ter vom 22. November 2013)

Und nach und nach wird aus diesem Mythos Allgemein-wissen Und schon rät Ihnen Ihr Arzt: „Lassen Sie sichgegen dien Grippe impfen – das schützt vor einem Herz-infarkt.“

November 2013

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Sagen wir es ganz offen: Das erreicht die Impfung DE-FINITIV NICHT!

Brauchen Sie Beweise? Überlegen Sie einmal: Wenndas tatsächlich der Fall wäre, würde GSK als erstesden Begriff „Grippe“ streichen, das ganze als einenImpfstoff gegen Herzinfarkt verkaufen und ihn 365 Tageim Jahr vermarkten könnenQuellen:The craziest lie about the flu shot ever..., Daily Health e-Alert, 10. 102013"Ischaemic heart disease, influenza and influenza vaccination: aprospective case control study" Heart, Published online ahead ofprint, 8/21/13, heart.bmj.com"GSK-backed study links flu vaccine to lower risk of heart attack"Nick Paul Taylor, Fierce Vaccines, 8/22/13, fiercevaccines.com

Die Soja-Kontroverse: Supernahrung oderTeufelszeugs?

In der Soja-Debatte kann jede Seite eine Reihe äußerstgewichtiger Argumente ins Feld führen. Auf der einenSeite gibt es die Soja-Befürworter, die „ihr“ Produktwegen seiner Vorteile bei Wechseljahresbeschwerdenund Herzerkrankungen loben. Auf der anderen Seitestehen die Soja-Skeptiker mit ihrer Einstellung. Soja-produkte erhöhten Ihr Risiko für hormonell bedingteKrebserkrankungen der Frau, Schilddrüsenproblemeund Magen-Darm-Störungen.

Was die Situation noch weiter kompliziert ist die Tatsa-che, dass nicht wenige der Pro-Soja-Studien zumindestteilweise von John Deere (amerikanischer Weltmarkt-führer im Bereich Landtechnik) und anderen Firmen fi-nanziert wurden, die von der Sojaproduktion profitie-ren. Andererseits sind auch die Anti-Soja-Beiträge zumTeil von der Milch-Lobby gesponsert, die natürlich dar-an interessier sind, mehr Milch- und weniger Soja-produkte zu verkaufen.

Unter dieser Voraussetzung hilft nur, sich selbst mit denpHakten zu beschäftigen und die Studie beider Seitenzu betrachten.

Wie die Soja-Befürworter betonen, gibt es zwei Berei-che, in denen diese kontroverse Bohne etwas bewerk-stelligen kann: Bei der Senkung erhöhter Cholesterin-werte und bei der Linderung von Wechseljahres-beschwerden. Sehen wir uns erst einmal die Behaup-tungen hinsichtlich des Cholesterins an.

Kann Soja die Cholesterinwerte verbessern?

Wie die Soja-Befürworter argumentieren, sind seit 1968über 30 klinische Studien durchgeführt worden, die allegezeigt haben, dass Soja äußerst wirksam die Chole-sterinspiegel senken kann. Eine Meta-Analyse des NewEngland Journal of Medicine [1] bestätigt diese Ergeb-nisse.

Nach der Analyse von 38 placebokontrollierten klini-schen Untersuchungen kamen die Wissenschaftler zudem Schluss, dass Individuen, die täglich durchschnitt-lich 47 g Sojaprotein zu sich nehmen, einen 13 %igenRückgang des LDL-Cholesterins, einen 10,5%igen

Rückgang der Triglyceride und einen 9 %igen Rück-gang der Gesamtcholesterinspiegel aufweisen.

Obwohl diese Resultate sicher ein starkes Argumentfür die Fähigkeit des Sojas darstellen, die Cholesterin-spiegel zu senken, sagen sie nichts über die Form(en)des verwendeten Sojaproteins aus. War es ein Pulver?Die Sojabohne selbst? Tofu (Sojaquark) oder Tempeh(fermentiertes Soja)? Oder handelte es sich um einSojaprodukt aus texturiertem pflanzlichen Eiweiß(TVP)? So seltsam das auch klingt – wie Sie schon baldsehen werden, spielt die Form des Sojaprodukts einenicht unerhebliche Rolle.

In einer weiteren Untersuchung [2] erhielten 42 Teilneh-mer mit erhöhten LDL-Spiegeln 4 unterschiedliche Diä-ten, die nach dem Zufallprinzip über einen Gesamt-zeitraum von 24 Wochen jeweils 6 Wochen verabreichtwurden. Diese Diäten enthielten:

· mindestens 25 g tierische Proteine am Tag

· mindestens 25 g isoliertes Sojaprotein am Tag

· Spuren von Sojaisoflavonen

· 50 mg Soja-Isoflavone

Wie die Wissenschaftler herausfanden, senkte Soja dieLDL- und Triglyceridspiegel bei den Teilnehmern mitsehr hohen Cholesterinspiegeln deutlich. Bei den Teil-nehmern mit erhöhten, aber nicht sehr hohen Wertenfiel diese Senkung allerdings nur recht moderat aus.

Sie kamen zu dem Schluss: „Obwohl sie möglicherwei-se hilfreich sind, wenn es darum geht, Produkte in derErnährung zu ersetzen, die tierische Fette enthalten,hat die regelmäßige Zufuhr von relativ hohen Mengenvon Sojaprotein nur einen mäßigen Effekt auf dieSerumcholesterinspiegel und das auch nur bei Perso-nen mit erhöhten LDL-Spiegeln. Isoflavone aus Sojahatten keine signifikante Wirkung.

Anders ausgedrückt: Der Verzehr von Sojaprodukten(und NICHT die Einnahme eines Nahrungsergänzungs-mittels) hilft Personen mit deutlich erhöhten Cholesterin-werten, Personen mit moderat erhöhten Cholesterin-werten profitieren nur sehr mäßig.

Was die Wissenschaftler unterschlagen: Bereits eineReduktion der Zufuhr von tierischem Protein (auch ohneRücksicht auf die Qualität dieses Proteins) könnte auchohne zusätzliche Sojaprodukte ein ähnliches Ergebniserreichen. Es wäre sicher interessant, die Ergebnisseeiner so konzipierten Studie zu sehen.

Eine ganz ähnliche Untersuchung, die in den Archivesof Internal Medicine vom November 2001 veröffentlichtwurde [3], beobachtete mehr als 9600 Männer und Frau-en über einen Zeitraum von 19 Jahren. Es kam heraus,dass die Teilnehmer, welche viermal pro Woche Hül-senfrüchte (alle Arten von Hülsenfrüchten und nicht nurSoja) verzehrt hatten, ein um 22 % verringertes Risikofür eine koronare Herzerkrankung und ein um 11 %geringeres Risiko für ein kardiovaskuläres Leiden auf-wiesen, wenn man sie mit den Teilnehmern verglich,

11 4Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

deren Speiseplan weniger als einmal wöchentlich Hül-senfrüchte enthalten hatten.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine erhöh-te Zufuhr von Hülsenfrüchten ein wichtiger Bestandteileines Ernährungsprogramms zur Vorbeugung einerkoronaren Herzerkrankung sein könnte.

Interessant an dieser Untersuchung ist, dass sie ALLEArten von Hülsenfrüchten und nicht nur Soja berück-sichtigt. Und da die Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsenusw.) reichlich Ballaststoffe liefern, könnten es die Hül-senfrüchte selbst und nicht nur die Sojabohne per sesein, die für den Rückgang der Herzerkrankungen ver-antwortlich sind.

Dennoch waren es solche Studien, die im Jahre 1999die Food and Drug Administration (FDA) dazu brach-ten, die Verwendung so genannter Health Claims fürNahrungsmittel zu erlauben, die Sojaproteine enthiel-ten.

Die Entscheidung basierte auf Forschungsarbeiten, diesuggerierten, dass solche Nahrungsmittel die Gefahreiner koronaren Herzerkrankung senkten, indem sie dieSerumcholesterinspiegel senkten.

Nach Vorschrift der FDA mussten solche Nahrungsmit-tel pro Portion 6,25 g Sojaproteine enthalten, um sichfür den Claim zu qualifizieren und es wurde eine tägli-che Zufuhr von 25 g Sojaproteinen empfohlen, umeine signifikante cholesterinsenkende Wirkung zu er-reichen.

Auch wenn die Studien über Soja und Cholesterin be-eindruckend sind, haben einige von ihnen eine Reiheoffensichtlicher Schwachstellen und es bleiben Fragenoffen. Sehen wir mal, ob die Untersuchungen über Sojaund Wechseljahresbeschwerden diese offenen Fragenbeantworten können.

Kann Soja helfen, Wechseljahresbeschwerden zulindern?

Auch bezüglich der Wechseljahresbeschwerden gibt eseine Reihe guter Studien, laut denen Soja hilft,Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Tatsächlichkann die Wirkung von Soja mit der eines Medikamentsverglichen werden, etwas, was wir sofort diskutierenwerden.

In einer doppelblindern, randomisierten und placebo-kontrollierten Studie [4] teilten die Forscher 180 Frauenin den Wechseljahren in zwei Gruppen. Die erste derGruppen erhielt 80 mg Soja-Isoflavone und die zweiteGruppe ein Placebo. Am Ende der Studie nach 1 Wo-chen berichteten die Teilnehmerinnen die das Soja er-halten hatten, über eine Reduzierung ihrer Hitzwallungenum 41,2 %, in der Placebogruppe wurde die Besse-rung nur mit 29,3 % angegeben.

Die Soja-Isoflavone scheinen Hitzewallungen effektiverzu verringern, als das Placebo. Und obwohl die Ergeb-nisse vielversprechend erscheinen, gibt es hinsichtlichder Ergebnisse nur eine Differenz von 12 %.

Was die Frage aufwirft: Wie würden die Soja-Isoflavoneim Vergleich zu etwas aussehen, das wirklich Hitze-wallungen reduziert? Genau diese Frage haben sichForscher der Staatsuniversität von Campinas in Brasili-en gestellt.

Sie führten mit 60 gesunden postmenopausalen Frau-en eine doppeltblinde, randomisierte und placebo-kontrollierte Untersuchung durch [5]. Ihr Ziel war esherauszufinden, ob Soja ähnlich erfolgreich dieWechseljahresbeschwerden lindern kann, wie eine kon-ventionelle Hormontherapie.

Sie teilten die Frauen in drei Gruppen auf. Die eineGruppe erhielt 90 mg Soja-Isoflavone, die zweite Grup-pe 1 mg Östradiol und 0,5 g Noresthisteronacetat unddie dritte Gruppe ein Placebo.

Am Ende der 16-wöchigen Studie zeigte sich in derÖstrogen- und der Sojagruppe eine statistisch signifi-kante Besserung von Hitzewallungen. Muskel-schmerzen und Scheidentrockenheit Zwischen denbeiden Gruppen gab es keine statistisch signifikantenUnterschiede.

Die Forscher schlossen „eine Nahrungsergänzung mitSoja könnte eine effektive alternative Therapie der …Symptome einer Menopause darstellen“.

Hier also haben wir eine “Gold-Standard-Studie“, diedarauf schließen lässt, dass relativ hohe Dosen vonSojaisoflavonen eben so gut die wichtigsten Wechsel-jahresbeschwerden - und da besonders Hitzewallungenund Scheidentrockenheit - lindern können, wie einekonventionelle Hormontherapie.

Trotzdem müssen wir uns fragen: Ist eine derartig hoheDosis Soja-Isoflavone noch sicher? Denn das ist einesder Hauptargumente der Soja-Gegner. Schauen wir unseinmal an, was die zu sagen haben.

Die Argumente gegen Soja …

Am 19. Februar 1999 unterzeichneten zwei Mitarbeiterder Food and Drug Administration (FDA) einen Brief, indem sie gegen die gegen die Zulassung von Soja pro-testierten [6]. Sie wiesen auf eine Reihe von Tierversu-chen hin, in denen sich Zusammenhänge zwischenSojakonsum und zahlreichen gesundheitlichen Proble-men gezeigt hatten, darunter auch Krebs.

In ihrem Brief beschäftigten sich die Wissenschaftlermit der östrogenähnlichen Wirkung von Sojaisofla-vonen. Sie weisen auf die Tatsache hin, das die Soja-Isoflavone „in östrogensensitiven Geweben eine Toxi-zität zeigen und dass in den 31 gefundenen Kurven vonDosis und Reaktion für hormonimitierende Chemikali-en zusätzlich keine Schwellenwerte vorkommen.“

Und weiter schreiben sie: „Unsere Vermutungen lau-ten, dass es keine Dosis ohne Risiko gibt und das Aus-maß des Risikos einfach durch die Höhe der Dosis be-stimmt wird.“

Was wollen uns die Wissenschaftler mit ihrem Kau-derwelsch sagen? Ganz einfach: Östrogensensitive

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Gewebe (wie z. B. Brust, Gebärmutter, Gebärmutter-halskrebs oder Ovarien usw.) nehmen Soja alsÖstrogenimitator und als toxisch und möglicherweisesogar als krebserregend wahr.

Darüber hinaus bestehen keine oberen und unterenGrenzwerte, die auf eine mögliche Toxizität hinweisen(bzw. sie ausschließen). Und daher bedeutet Soja –unabhängig davon wie viel oder wenig Sie mit der Er-nährung verzehren oder als Nahrungsergänzungsmitteleinnehmen - immer ein Risiko.

Um dieses Risiko für Sie begreifbar zu machen – es istwie das Schwimmen an einem Strand mit vielen Haien.Egal, ob sie nur kurz ins Wasser gehen oder ausführ-lich baden – es bleibt die Gefahr, gebissen zu werden.Die Gefahr ist geringer, wenn sie nur kurz ins Wasserspringen und dann sofort wieder an Land gehen – aberkomplett auszuschließen ist es niemals.

Bei der Auflistung ihrer Gründe, weswegen sie die FDAaufforderten, ihre Empfehlungen für Soja zu wiederrufenohne deren potentiellen Nachteile zu erwähnen, wie-sen die besorgten FDA-Mitarbeiter besonders auf dreiProbleme mit Sojaprodukten hin:

· mögliche Zusammenhänge zwischen Soja undöstrogenabhängigen Krebsarten

· eine mögliche Verbindung von Soja und Schild-drüsenproblemen

· die Verwendung von Soja für Kinder.

Soja und Krebserkrankungen

Beim Thema Krebs weisen Soja-Protagonisten auf dieTatsache hin, dass Japaner, die mehr Sojaprodukteessen als Amerikaner, deutlich weniger häufig an Brust-Uterus- oder Prostatakrebs erkranken [7].

Was sie aber nicht erwähnen ist die Tatsache, dassgenau diese japanische Bevölkerung deutlich häufigeran anderen Krebsarten leiden, was besonders für Krebs-erkrankungen des Ösophagus, des Magens, der Bauch-speicheldrüse, der Schilddrüse und der Leber gilt [8, 9].Diese unbequemen pHakten sind etwas, was nur sel-ten erwähnt wird.

In einer Studie, die in der Maiausgabe der ZeitschriftCancer Research [10] des Jahres 2002 erschienen ist,untersuchten Wissenschaftler die Wechselwirkungenvon Genistein aus der Ernährung und Tamoxifen (einAnti-Östrogen, das bei der Therapie östrogen-abhängiger Krebsarten zum Einsatz kommt).

Mäusen, denen man zuvor die Eierstöcke und die Thy-musdrüse entfernt hatte, wurden östrogenabhängigeKrebszellen eingepflanzt. Diese Entfernung von Thymusund Ovarien sind deswegen wichtig, weil Ovarien undThymusdrüse Östrogen produzieren. Indem man die-se Organe entfernte, wollten die Wissenschaftler sicher-stellen, dass alle Östrogen-Effekte nur auf dem Sojaberuhten.

Wie die Forscher herausfanden, hob das Genistein diehemmende Wirkung des Tamoxifens auf bzw. überwäl-

tigte diese. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse rietendie Forscher postmenopausalen Frauen, die Tamoxifeneinnehmen, zur Vorsicht beim Verzehr von Genistein.

Anders ausgedrückt: Frauen, die Tamoxifen einnehmen,um das Wachstum oder die Ausbreitung von Brustkrebszu unterbinden, könnten die positive Wirkung des Me-dikaments durch den Verzehr von Soja vollständig an-nullieren.

Soja und Störungen der Schilddrüse

Was die Schilddrüse betrifft, weisen die Sojagegnergerne auf Studien hin, nach denen der Konsum vonIsoflavonen zur Entwicklung von Schilddrüsenleidenführen kann – zumindest bei Tieren. Um das zu unter-streichen, betrachten wir eine Studie, die sich mit denAuswirkungen von Genistein (dem wichtigsten Isoflavonder Sojabohne) auf die Schilddrüsenfunktion von Rat-ten beschäftigt [11].

Die Forscher verabreichten den Ratten Futter, das mitGenistein angereichert worden war und untersuchtendann die Schilddrüsenfunktion der Tiere. Sie fandenheraus, dass „Genistein in der Schilddrüse in Konzen-trationen gemessen werde konnte, die eine dosis-abhängige und signifikante Inaktivierung der Thyroid-peroxidase (TPO) der Ratten produzierte. … DieInaktivierung der TPO betrug dosisabhängig bis zu 80% .“

Konkret gesagt schaltete das Soja-Isolat praktisch dieSchilddrüsenfunktion der Ratten ab. Aber es war ebennur eine Untersuchung an Ratten. Schöner wäre eineUntersuchung, die dieses Phänomen beim Menschenuntersuchte.

Die Wissenschaftler waren sich dieser Problematik voll-ständig bewusst. Und dennoch kamen sie zu demSchluss, dass Sojaprodukte im Übermaß verzehrtdurchaus zu Schäden in der Bevölkerung führen kön-ne, die Anlass zur Sorge bieten.

Das Problem mit Säuglingsnahrung auf Sojabasis

Während die Studien über Soja und Krebs bzw. Sojaund die Schilddrüse schon beunruhigend genug sind,ist es das Thema Soja in der Säuglingsnahrung, wasSoja-Befürworter und –Gegner regelmäßig zu erregtenKontroversen veranlasst.

Und es ist besonders eine Studie, die für diesen Be-reich mit schockierenden Ergebnissen aufwartet.

Forscher des Children's Hospital Medical Center in Cin-cinnati, Ohio führten eine randomisierte Doppelblind-studie durch[12], um zu sehen, wie viel Phytoöstrogen21 vier Monate alte Kinder durch Säuglingsnahrung aufSojabasis zu sich nehmen.

Man teilte die Kinder in drei Gruppen ein. Eine der Grup-pen erhielt eine Säuglingsnahrung auf Sojabasis, eineweitere Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis und diedritte Gruppe wurde herkömmlich gestillt. Die Wissen-schaftler untersuchten 5 unterschiedliche Arten vonSäuglingsnahrung auf Sojabasis, die alle einen ähnli-

13 4Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

chen Gehalt an Sojaisoflavonen sowie einen ähnlichenAnteil an Soja-Isolaten lieferten.

Wie sich zeigte, wiesen die Kinder, denen man dieSäuglingsnahrung auf Sojabasis verabreicht hatte, 214mal mehr Genistein im Blut auf, als die Kinder mit derSäuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis und 244 mal mehrGenistein im Blut auf, als die gestillten Kinder.

Zudem hatten die mit den Sojaprodukten ernährten Kin-der 140 mal mehr Daidzein (ein weiteres Soja –Isoflavon) als die mit Kuhmilch gefütterten Kinder imBlut, und 210 mal mehr Daidzein, als die gestillten Kin-der.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass „die tägli-che Belastung von Kindern mit Sojaisoflavonen durchSäuglingsnahrung auf Sojabasis auf das Körpergewichtumgerechnet etwa sechs- bis elfmal höher war, als dievon Erwachsenen, die sich mit Sojaprodukten ernäh-ren.“

Zudem warnten sie, dass “die zirkulierenden Konzen-trationen von Isoflavonen in den 7 mit den Sojaproduktengefütterten Kindern um das 13.000- bis 22.000-fachehöher sind, als die Plasmaöstradiolkonzentrationen imfrühen Lebensabschnitt und ausreichen könnten, umbiologische Wirkungen auszulösen.“

Das sind weiß Gott eine Menge an unnatürliche Östro-genen, die da in den kleinen Körpern herumschwimmen.Und wir wundern uns, warum sich kleine Mädchen soviel früher entwickeln, als vor 20 Jahren und warum dieJungen immer mehr zurückfallen. Könnte dafür all dasüberflüssige Östrogen verantwortlich sein?

Schließlich und endlich weisen die Soja-Gegner auchauf die Anzahl von Soja-Allergien und Magen-Darm-Problemen hin, die Sojaprodukte auslösen können:Gasansammlungen, Krämpfe, Blähungen oder Unwohl-sein, die darauf hinweisen, dass Sojaprodukte nichtunbedingt das Beste für uns sein könnten.

Wie können uns diese Informationen nutzen?

pHakt ist: Sowohl Soja-Befürworter als auch Soja-Geg-ner können zur Stärkung ihrer Positionen eine Reiheguter Studien ins Feld führen. Sojaprodukte scheinengewisse herzprotektive Vorteile zu bieten und sie kön-nen ganz eindeutig Probleme der Wechseljahre lindern.Allerdings ist der Grund dafür, dass Sojaprodukte soeffektiv die Cholesterinwerte senken und Hitzewallungenlindern in der Tatsache begründet, dass Soja-Isoflavoneso gute Östrogenimitatoren sind.

Wenn man das weiß, so scheint die Annahme vernünf-tig, dass diese Produkte für Personen mit eineröstrogenabhängigen Krebserkrankung oder einemSchilddrüsenproblem weniger geeignet sein könnten.Am problematischsten aber ist es wohl, diese Östroge-ne an Kinder zu „verfüttern“, deren kleine Körper die-sem Östrogenansturm nicht gewachsen sind.

Oder um die Worte der FDA-Forscher zu verwenden:„Obschon Isoflavone unter bestimmten Umständen bzw.in gewissen Altersgruppen ihre Vorteile haben dürften.

Kann man dies nicht automatisch für jedes Alter sagen.Wie alle anderen Östrogene sind auch die Isoflavonezweischneidige Schwerter, die sowohl Nutzen als auchRisiken mit sich bringen.“

Daher entscheiden wir uns für einen vernünftigen Um-gang, stellen uns auf die Seite der Soja-Gegner undermutigen die Mehrzahl unserer Mitmenschen auf Sojazu verzichten – vor allem, wenn sie eine familiäre Häu-fung oder Vorbelastung für hormonell gesteuerte Krebs-erkrankungen oder Schilddrüsenprobleme haben bzw.selbst Opfer dieser Erkrankungen sind. Und auf garkeinen Fall sollte man Soja zur Ernährung von Klein-kindern einsetzen!

Eine weitere Position, die man in der Soja-Problematikbeziehen kann: Alle Vorteile, die der Konsum von Sojabieten KÖNNTE, ist fast immer durch alternative natür-liche Maßnahmen, wie z. B. durch den Verzehr andererPflanzen zu erreichen, die ebenfalls herzschützende undkrebsvorbeugende Phytochemikalien enthalten.

Daher gebietet schon der gesunde Menschenverstand:Wenn man die gleichen Vorteile natürlich an andererStelle erhalten kann, macht es wenig Sinn, zu etwas zugreifen, das derart gut dokumentierte Gefahren mit sichbringt.

Die einzige Ausnahme von dieser Empfehlung betrifftFrauen in den Wechseljahren, bei denen die hier auf-geführten Risken NICHT bestehen:

· Familiäre oder persönliche Vorbelastung für eineöstrogenabhängige Krebserkrankung wie Brust-,Uterus-, Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs

· Familiäre oder persönliche Neigung zu Schild-drüsenproblemen oder –Erkrankungen

· Soja-Allergien

· Probleme mit der Verdauung von Soja oderanderen Hülsenfrüchten

Für diese kleine Gruppe von Personen könnte die So-jabohne von begrenztem Vorteil sein. Wenn sie zu die-ser Gruppe gehören, verzichten Sie auf Nahrungs-ergänzungsmittel und denaturierte Nahrungsmittel mitbzw. aus Soja und beschränken Sie sich auf Sojaboh-nen aus kontrolliert biologischem Anbau (Edamame)oder fermentierte Sojaprodukte wie

· Tempeh

· Miso

· Tamari

· Natto

Besonders bei Soja ist der kontrolliert biologische An-bau unverzichtbar. 91 (jawohl einundneunzig) Prozentder in den USA angebauten Sojabohnen sind genetischmanipuliert. [13].

Wenn Sie sich mit genetisch manipulierten Pflanzen(GMO-Pflanzen) nicht genau auskennen: GMO bedeu-tet immer, dass eine Gesellschaft (in den meisten Fäl-

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len handelt es sich um die Firma Monsanto) die Pflan-ze genetsich verändert hat, und das meistens, um sieunempfindlich gegen Unkrautvernichter (Herbizide) zumachen. Wie man sich vorstellen kann, löst eine sol-che Veränderung eine Kaskade an gesundheitlichenProblemen aus, über deren Existenz natürlich von denGentechnikern und den Medizinern heftigst diskutiertwird [14].

Dabei gibt es kaum etwas zu debattieren. Wie ein Tier-versuch gezeigt hat, verloren Hamster, die über 2 Jah-re (und drei Generationen) mit GMO-Soja gefüttertworden waren, nicht nur ihre Fähigkeit, Junge zu wer-fen, sondern die Nachkommen wiesen eine deutlicherhöhte „Kindersterblichkeit“ und ein verzögertesWachstum auf. Bei einigen der Hamster der 3. Gene-ration kam es sogar dazu, dass im Inneren ihres MaulsFell wuchs [13].

Aber diese Tatsache macht es nur noch klarer, dassman zu Soja einfach nein sagen sollte. Wenn Sie aller-dings ohnehin planen, zum Mittagessen ein Paar Anti-Baby-Pillen einzuwerfen oder zum abendlichen GlasRotwein ein oder zwei Hormonpillen zu lutschen – dannist Soja für Sie vermutlich das ideale Nahrungsmittel.

Quellen:1. Anderson, JW et al. "Meta-analysis of the effects of soy protein

intake on serum lipids." N Engl J Med. 1995;333:276-82.2. Lichtenstein, AH et al. "Lipoprotein response to diets high in

soy or animal protein with and without isoflavones in moderatelyhypercholesterolemic subjects."Arteriosclerosis, Thrombosis,and Vascular Biology. 2002;22:1852-8.

3. Bazzano, LA et al. "Legume consumption and risk of coronaryheart disease in US men and women." Arch Intern Med.2001;161:2573-8.

4. Ferrari, A. "Soy extract phytoestrogens with high dose ofisoflavones for menopausal symptoms." J Obstet GynaecolRes. Dezember 2009 ;35(6):1083-90.

5. Carmignani, LO et al. "The effect of dietary soy supplementationcompared to estrogen and placebo on menopausal symptoms:A randomized controlled study."Maturitas. 10. Sept 2010 [Epubahead of print].

6. Sheehan, DM and Doerge, DR. 18. Feb 1999 Letter to FDA inreference to Docket #98P-0683.

7. Natural Medicine News (L&H Vitamins, 32-33 47th Avenue,Long Island City, NY 11101), Jan/Feb 2000 p. 8.

8. Harras, A (ed). Cancer Rates and Risks. National Institutes ofHealth, National Cancer Institute, 1996, 4th edition.

9. Searle, CE (ed.). Chemical Carcinogens. ACS Monograph 173,American Chemical Society, Washington, DC, 1976.

10.Ju, YH et al. "Dietary genistein negates the inhibitory effectof tamoxifen on growth of estrogen-dependent human breastcancer (MCF-7) cells implanted in athymic mice." Cancer Res.1. Mai 2002;62(9):2474-7.

11.Doerge, DR. "Goitrogenic and estrogenic activity of soyisoflavones." Environ Health Perspect. Juni 2002 ;110 Suppl3:349-53.

12. Setchell, KD et al. "Exposure of infants to phyto-oestrogensfrom soy-based infant formula." Lancet.5. Juli 1997350(9070):23-7.

13. Smith, J. Genetically Modified Soy Linked to Sterility, InfantMortality in Hamsters.The Huffington Post. 20. April 2010.

14.de Vendomois, JS, et al. Debate on GMOs health risksafter statistical findings in regulatory tests. Int J Biol Sci. 5.Oktober 2010 (6):590-8.

Rezeptpflichtige Mittel gegen ADHS:Verordnung in ganz Europa um das Vierfachegestiegen

Europaweit hat die Zahl der Verordnungen von rezept-pflichtigen Mitteln gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in den letzten Jahren umdas Vierfache zugenommen. Diese rasante Zunahmeist die Konsequenz eines Werbeinsatzes der Pharma-industrie, Europa hinsichtlich des Einsatzes vonStimulantien wie z. B. Ritalin mehr auf eine Linie mitden USA zu bringen. Kinder, die unter eine Reihe vor-geblich psychischer Störungen wie AHDS oder Autis-mus leiden, erhalte dort Medikamente wie Ritalin(Methylphenidat), Dexedrin (Dexamphetamin) oderStrattera (Atomoxetin).

Wissenschaftler der Universität Aarhus in Dänemarkentdeckten die plötzliche Zunahme von Verordnungen,als sie 850.000 Kinder analysierten, die zwischen 1990und 2001 geboren worden waren. Sie entdeckten, dass61 % der Kinder mit ADHS, 16 % mit ASD (Autismus)und 3 % mit anderen psychischen Problemen diagno-stiziert worden waren und eines der o. g. Medikamenteverordnet bekommen hatten. Diese zusätzlichen Ver-ordnungen repräsentieren nur in den letzten Jahren eineZunahme um das Fünffache, so die Forscher. Der Zu-nahme der Verordnungen waren eine Reihe von Memosvorausgegangen, die man den Verkaufsabteilungen derPharmahersteller in ganz Europa zugesandt hatte undin denen gefordert wurde, die Zahl der Verordnungendieser Medikamente auf ein „amerikanisches Niveau“zu bringen, stellten Forscher der medizinkritischen Or-ganisation What Doctors Don´t Tell You (Was Ärzte Ih-nen verschweigen) fest.Quellen:Prescriptions for ADHD drugs increase five-fold across Europe,WDDTY Health e-News, 12. 09. 2013,http://www.wddty.com/prescriptions-for-adhd-drugs-increase-five-fold-across-europe.htmlJournal of Child and Adolescent Psychopharmacology, 2013;130909061602008).

Sport bei Krebs: Tanzen Sie!

Die Welt steht Kopf nach einer Krebsdiagnose, Patien-ten müssen sich endlosen Therapien unterziehen. DochMenschen mit Krebs können auch selbst etwas für Kör-per und Seele tun – Sport!

Paula* ist 37, und der Sturz aus dem Leben erst weni-ge Tage her. Brustkrebs diagnostizierten die Ärzte beiihr. An Arbeiten ist nicht mehr zu denken, genauso we-nig wie an Sonnenbaden im Bikini oder den geplantenKurztrip nach London. Operation, Chemotherapie,Strahlentherapie und danach weitere Medikamenteheißen die Therapiepfeiler der nächsten Monate. Wasbleibt aus dem alten Leben? „Tanzen Sie, wenn siemögen!“, sagt ihre Psychoonkologin, „solange Sie sichkörperlich nicht total überfordern, kann Bewegung nurgut sein.“ Seit 20 Jahren ist Salsa ein fester Termin inPaulas Kalender. Wenigstens der feurige Tanz darf blei-ben.

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Fit in die Therapie, fit wieder heraus

Die Diagnose Krebs verändert das ganze Leben. DieBehandlung ist kein Kinderspiel, sie kann Körper undSeele extrem strapazieren. Dem Münchner Tumor-zentrum zufolge, erleben bis zu 50 Prozent aller Krebs-kranken nicht nur die körperlichen Nebenwirkungen vonChemo- und Strahlentherapie, sondern Stress, Ängsteund Depressionen, die an der Seele zerren. Sport isteine gute Vorbereitung auf den Therapiemarathon. „Jefitter man in eine Behandlung hineingeht, desto fitterkommt man auch wieder heraus“, sagt Prof. Martin Hallevon der TU München im NetDoktor-Interview.

Bewegung verringert außerdem die Nebenwirkungender Krebstherapien, beispielsweise körperliche Schwä-che, Schlafprobleme oder Stimmungsschwankungen.Und noch etwas kann Sport: Bewegte Patienten bre-chen dank weniger belastender Nebenwirkungen sel-tener ihre Therapie ab – und das erhöht wiederum dieÜberlebenschancen.

Neues Zutrauen ins Ich

Früher empfahlen Mediziner ihren Krebspatienten Scho-nung. Heute gilt eher das Gegenteil: Bewegung ist eingutes Mittel, um das Immunsystem zu stärken, dasWohlbefinden zu steigern oder Stress und Ängste zureduzieren. „Durch die Bewegung gewinnen Patientenein neues Körpergefühl und Selbstvertrauen zurück“,sagt Sportmediziner Halle. „Das Zutrauen, dass ihr Kör-per trotz Erkrankung noch funktioniert und Belastun-gen standhalten kann, gibt Erkrankten neuen Mut.“ Au-ßerdem seien Fortschritte in kurzer Zeit sichtbar, undes stellten sich schnell Erfolgserlebnisse ein. Paula sagt:„Das Tanzen hat mir Kraft, Halt und Lebensfreude ge-bracht.“

Wichtig ist aber auch, dass Patienten sich nicht unterDruck setzen. Oft reicht schon ein langsamer Spazier-gang, um das Wohlbefinden zu steigern. Zusätzlichsollten Erkrankte sich regelmäßige Erholungspausengönnen, sagt Halle.

Der Körper reagiert

Doch Sport ist nicht nur wichtig für die Seele, sondernauch für den Körper – dieser zeigt bemerkenswerteReaktionen auf regelmäßige Bewegung. Das Trainingkurbelt das Immunsystem an, das wiederum eine wich-tige Rolle im Kampf gegen die Tumorzellen spielt. For-scher vermuten, dass Sport die Anzahl und Aktivitätverschiedener Immunzellen wie Makrophagen undKillerzellen erhöht. Außerdem führt Bewegung zur Aus-schüttung von Entzündungsbotenstoffen wie Prosta-glandinen und Zytokinen. Und diese können ebenfallsdas Abwehrsystem anregen und das Wachstum vonTumorzellen unterdrücken.

Der Einfluss der Hormone

Sport wirkt aber auch auf das Hormonsystem. Bei derEntstehung bösartiger Tumoren scheinen zwei Hormo-ne eine besondere Rolle zu spielen: Insulin und dieGeschlechtshormone. Insulin wird in der Bauchspeichel-

drüse produziert und reguliert den Blutzuckerspiegel.Bekannt ist, dass regelmäßiger Sport die Insulin-empfindlichkeit der Zellen verbessert. „Der Zucker kannschneller aus dem Blut in Muskeln oder anderes Ge-webe geschleust werden“, erklärt Halle. Und das istwichtig, denn ein erhöhter Blutzuckerspiegel steht imZusammenhang mit einer vermehrten Zellteilung undeinem erhöhten Risiko für Tumorwachstum.

Auch Geschlechtshormone – vor allem Östrogene –können die Zellteilung anregen. Sie spielen bei verschie-denen Krebsarten eine Rolle, vor allem aber bei Brust-krebs. Bei etwa zwei Dritteln aller Frauen mit einemMammakarzinom wächst der Tumor unter dem Einflussvon Sexhormonen, so das Deutsche Krebsforschungs-zentrum (dkfz). Sport reduziert das Körperfett und ver-ringert somit die Östrogenausschüttung von Fettzellen.Der Krebsschutz – sowohl vorbeugend als auch für er-krankte Frauen - liege möglicherweise darin, dass die-se Normalgewicht erreichten oder dies beibehielten,glaubt Halle.

Weniger Beschwerden, weniger Todesfälle

Bewegung kann somit die Prognose von Krebspatientenverbessern. „Zumindest gilt das für Darm-, Brust- undProstatakrebs“, so Halle. Studien deuteten darauf hin,dass regelmäßiges Training die Sterblichkeit um bis zu50 Prozent senken könne. Sport ist ein Medikament,das sich Patienten selbst verabreichen können.

Wichtig ist, dass jeder Patient ein individuelles Sport-programm für sich findet und sich vor dem Training miteinem Fachmann bespricht. Denn es gibt auch Krebs-patienten, die keinen Sport treiben sollten. Halle sagt:„Wer eine herzschädigende Therapie erhält, sollte vor-sichtig mit körperlichem Training sein.“QuelleVarinka Voigt, Nertdoktor Newsletter. 20. 08. 2013

Ihr Vitamin D-Vorrat für den Winter

Wer im Sommer ausreichend hohe Vitamin-D-Spiegelangelegt hat, kommt damit einigermaßen gut durch denWinter. Der Körper bildet im Sommer Speicher, vondenen er dann in den sonnenarmen Wintermonatenzehren kann. Eine dänische Studie hat den Verlauf derVitamin-D-Versorgung bei 11- bis 13-jährigen Mädchenund 70-75 Jahre alten Frauen über ein Jahr hinwegbeobachtet. Diejenigen, die sich im Sommer häufig inder Sonne aufhielten, wiesen höhere Vitamin-D-Kon-zentrationen auf. Sowohl im Spätsommer als auch ge-gen Ende des Winters lagen ihre Blutspiegel etwa 15Prozent über denen der weniger sonnenliebenden Teil-nehmerinnen. Auch die Einnahme von Vitamin-D-Sup-plementen und in geringem Maße von Vitamin-D-haltigen Nahrungsmitteln zeigte positive Auswirkungenauf die Vitaminversorgung im Winter. Insgesamt wie-sen beide Gruppen eher geringe Vitamin-D-Spiegel auf,die Werte der Mädchen lagen dabei deutlich unter de-nen der älteren Frauen. Die Autoren stuften Gehaltevon 25 Nanomol pro Liter Blut als Mangel ein, das ent-

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spricht 10 Nanogramm pro Milliliter. Zwischen 15 und50 Prozent der dänischen Teilnehmerinnen erreichtendiese Werte im Winter nicht. Hierzulande gelten Wertevon 20 ng/ml als untere Grenze.

Um im Winter einen Vitamin-D-Status von 20 ng/mlaufrechtzuerhalten, müssten im Spätsommer etwa 40ng/ml 25-Hydroxyvitamin D pro Liter Blut vorliegen, fol-gern die Autoren. Sie begrüßen einen häufigen Aufent-halt in der Sonne im Sommer, warnen aber auch vorSonnenbrand und Hautkrebs bei zu intensiver UV-Be-strahlung.Quelle:Andersen R. Seasonal changes in vitamin D status among Danishadolescnt girls and elderly women: the influence of sun exposureand vitamin D intake. European Journal of clinical nutrition 67, 270-74, 2013)

Das Rezept des Monats

Aprikosen-Tarte

Diese leicht vorzubereitende Tarte bietet eine wunder-bare Kombination aus Walnüssen, Datteln und Apriko-sen

Zubereitungszeit 30 Minuten, + 1 Stunde Kühlzeit

Ergibt 8 – 10 Portionen

Zutaten

500 g Walnüsse

500 g Datteln

450 g Trockenaprikosen, in etwa halbzentimeter-große Scheiben geschnitten

2 EL Honig

250 ml Orangensaft

½ TL Zimt

Optionell: (Soja-) Joghurt als Belag

Zubereitung:

1.Datteln wenn erforderlich entkernen und mit denWalnüssen in einen Mioxer/Hackwerk geben. Solange hacken, bis die Mischung gut zerkleinert, abernicht zu flüssig ist (ca. 40 Sekunden). Die Massesollte noch eine Struktur aufweisen.

2.Masse gleichmäßig auf einer 22 cm – Tartformverteilen (es geht auch eine ähnlich große Bratpfan-ne), dabei rundherum einen Rand bilden. Den Bo-den in den Kühlschrank geben, während man dieFüllung herstellt

3.Aprikosen in etwa halbzentimetergroße Scheibenscheiden und mit dem Honig, dem Orangensaft unddem Zimt etwa für 10 Minuten in einem 25 cm gro-ßen Topf auf mittlerer Hitze kochen, bis die Apriko-sen weich sind und die Flüssigkeit sirupartiggeworden ist.

4.Aprikosen und Sirup aus der Pfanne nehmen undin einer Schale etwa 1 Stunde abkühlen lassen.

5.Die abgekühlte Masse gleichmäßig auf dem Dattel-Walnuss-Boden verteilen.

Die Tarte kann sofort oder gekühlt serviert und wenngewünscht mit etwas (Soja-) Joghurt bestrichen wer-den.

Paracetamol: Bei der “gemeinen” Erkältungohne Wirkung

Wenn wir unter einem grippalen Infekt oder einer Angi-na leiden, greifen viele von uns zu Paracetamol- oderIbuprofentabletten – obwohl sie nicht helfen. Und dasaltbekannte Dampfbad bringt auch nicht viel mehr, alsdie Gefahr einer Verbrühung – das zumindest hat eineaktuelle Studie gezeigt.

Selbst die Kombination zweier Wirkstoffe beschleunigtnicht die Erholung von einem Atemwegsinfekt – besserals „gemeine” Erkältung oder „grippaler Infekt“ bekannt– oder einer Halsentzündung sagen Wissenschaftlervon der Universität Southampton.

Wie sie vermuten könnten die rezeptfreien Medikamen-te die Dauer einer solche Erkältung sogar noch verlän-gern. Das liegt daran, dass das Ibuprofen zu den ent-zündungshemmenden Medikamenten gehört, welchedie Selbstheilungskräfte des Körpers blockieren kön-nen.

Die Forscher analysierten die Ergebnisse von 899 Pati-enten mit einer Atemwegsinfektion, die man angewie-sen hatte, entweder eines oder beide Mittel einzuneh-men, während einigen Patienten auch geraten wurde,ein Dampfbad durchzuführen. Bis zu 70 % der Teilneh-mer berichteten, dass die Medikamente keine Wirkungzeigten und 2 % erlitten sogar durch die Dampfinhalationleichte Verbrühungen.Quellen:British Medical Journal, 2013; 347: f6041Paracetamol doesn’t help beat the common cold, WDDTY . nº 1,014,7th November 2013;

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Dezember 2013

Liebe Leser,

Ehrlich gesagt bin ich (einmal mehr) ziemlich baff.

Erst in der letzten Woche musste ich über eine Gruppevon 38 Briten lesen, die eine Klage gegen den Pharma-riesen GlaxoSmithKline (GSK) –Hersteller desSchweinegrippen-Impfstoffs Pandemrix – erhoben ha-ben, weil sie nach der Impfung unter Narkolepsie-At-tacken litten und auch noch leiden leiden.

Na gut, wenn man das Große und Ganze betrachtet,mögen 38 Personen angesichts einer Bevölkerung von60 Millionen Briten nicht die Welt – oder bedeutendgenug – sein, aber es geht immer noch um 38 Lebenzu viel, die durch einen im Eilverfahren zugelassenen,nicht ausreichend erprobten und (daher) unsicherenImpfstoff geschädigt wurden.

Spiel mit Zahlen, Spiel mit Leben

Wenn man die Webseite der Weltgesundheitsorgani-sation (WHO) besucht und dort die „Veröffentlichung“über die Narkolepsie-Behauptungen im Zusammenhangmit dem Schweinegrippen-Impfstoff liest, findet maneinen Haufen clever formulierter „Wenn“ und „Abers“,die den Eindruck entstehen lassen, man müsse sichnun wirklich keine Sorgen machen. Und natürlich machtman eine Reihe von fehlerhaften „Genotypen“ (so dieBezeichnung für die unglücklichen Opfer) für das Auf-treten der Narkolepsie bei einigen Geimpften verant-wortlich – und sagt den Betroffenen damit sinngemäß:Nicht unser Gift ist an allem schuld, sondern Eure Gene.

Absoluter Blödsinn!

In einem aktuellen Kommentar ließ GSK verlauten, inEuropa hätten seit Einführung des Impfstoffes im Jah-re 2009 „nur“ 795 Personen darüber berichtet, dass siean einer Narkolepsie litten. Wenn man allerdings da-von ausgeht, dass GSK der Hersteller des Pandemrix-Impfstoffs ist und dass während der Schweinegrippen-Hysterie mehr als 30 Millionen Menschen die Impfungerhalten haben, dürfte die Zahl der Pandemrix-Neben-wirkungen wohl deutlich höher sein.

So berichtet der Korean Herald im Juni 2010, dass derkoreanischen Seuchenkontrollbehörde fast 2.600 Fällevon Pandemrix-bedingten Nebenwirkungen gemeldetworden sind, darunter Fieberanfälle, Kopfschmerzen,allergische Reaktionen und 10 Todesfälle.

In den USA wird der Impfstoff z, B. mit einer deutlicherhöhten Häufung von Fehl- und Totgeburten in Verbin-dung gebracht. Im November 2010 berichtete StevenRubin auf der Webseite des National Vaccine Informa-tion Center (NVIC) , dass der H1N1- Impfstoff in denUSA 60 Mal so oft mit einer Fehlgeburt in Zusammen-hang gebracht wurde, als frühere Grippeimpfstoffe.

Ein Bericht der schwedischen Medizinproduktbehörde(MPA), der im Juni 2011 veröffentlicht wurde, untersuch-te Narkolepsiefälle von jüngeren Bürgern (unter 19 Jah-ren) in Schweden und kam zu dem Ergebnis, dass vonden 81 untersuchten Fällen 69 (das sind 85 %) vor Be-ginn der Erkrankung das Pandemrix erhalten hatten.Wie der Bericht außerdem enthüllte, wurden Narko-lepsiefälle nach einer Pandemrix-Impfung auch in Finn-land beobachtet; dort kam es nach den Ergebnisseneiner Bevölkerungsstudie zu einem um das neunfacheerhöhten Risiko für Jugendliche und Erwachsene.

Europäische Medikamentenkontrolleure haben gere-gelt, dass der Pandemrix- Impfstoff nicht mehr bei Per-sonen unter 20 eingesetzt werden sollte. Wie der medi-zinische Leiter von GSKs Impfstoffsparte, NormanBregg, sagt, nähme seine Gesellschaft das Problemäußerst ernst und wäre „absolut daran interessiert, denDingen auf den Grund zu gehen“, fügt aber hinzu, esgäbe nicht genügend Daten oder Indizien, um einenkausalen Zusammenhang herstellen zu können.

Und das ist der Grund dafür, dass ich –wie anfangsgesagt - ziemlich baff bin. Denn es gibt reichlich Daten,die zeigen, wie brandgefährlich der Impfstoff wirklichist … und wenn die Zahlen auf dem Papier nicht rei-chen, muss man sich eben die Menschen ansehen, diedurch das Gift geschädigt wurden.

Und als ob das noch nicht genügte, hat GSK es ge-schafft, die amerikanische Food and Drug Administrati-on (FDA) dazu zu bringen, Pandemrix für den Fall einer(weiteren) Vogelgrippe-Epidemie als Impfstoff zuzulas-sen.

Also, GSK, Ihr nehmt die Sache ganz offensichtlichNICHT äußerst ernst. Denn wäre das so, hättet Ihr EuerPandemrix so lange vom Markt genommen, bis des-sen Sicherheit (endgültig und ohne den Hauch einesZweifels) garantiert werden kann. Stattdessen heißt esfür GlaxoSmithKline „Business as usual“ (Alles bleibtbeim Alten), denn auch wenn die EU da erst mal nichtmehr mitspielt, sind die USA immer noch ein attraktiverPartner.

Ich denke, alles was wir tun müssen, ist abzuwartenund zu sehen, wie sich die nächste Vogelgrippenhysterieso entwickelt.QuellenLatest On The Swine Flu Vaccine Scandal, Daily Health Alert, 26.11. 2013WHO, Kommentar über Narkolepsie und Impfungen, Online -Veröf-fentlichung vom 21.04.2011, who.intSteven RubinH1N1 Flu and miscarriages, Online -Veröffentlichungvom November 2010:, medalerts.orgMedical Products Agency (Schweden) 30 Juni 2011Eurosurveillance 30 Juni 2011

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Wenn Bill Gates nach Bollywood geht

Polio-Impfprogramm rottet nicht die Kinderlähmungaus - aber dafür die Kinder

In den Tiefen des Internets lauert eine Presseerklärungdes Centers for Disease Control and Prevention (CDC),in der bestätigt wird, dass die OPV, also die orale Polio-Impfung („Schluckimpfung“), die Millionen von Kindernin der Dritten Welt verabreicht wird, dafür sorgt, dassdiese Kinder an einer impfstoffbedingten Kinderläh-mung erkranken. Statt diese Impfung nun zu verbie-ten, wie man es eigentlich erwarten könnte, hat das CDCin seiner ganzen Weisheit entschieden, die beste Artdas Problem zu lösen, bestände darin, in allen Länderneine hohe Impfquote durchzusetzen.

Jawohl, Sie haben richtig gehört (bzw. gelesen)! DasCDC empfiehlt, eine hohe Impfquote zu gewährleisten,indem man möglichst vielen Kindern einen Impfstoffverabreicht, der die Kinderlähmung auslöst.

Das CDC lüften ein Geheimnis

Im Jahr 2012 veröffentlichte das CDC eine Pressemit-teilung mit dem Titel: „Update on Vaccine-DerivedPolioviruses — Worldwide, April 2011–June 2012“ (Ak-tualisierung über impfstoffbedingte Polioviren weltweit,April 2011 bis Juni 2012. Dort kann man lesen:

„1988 beschloss die World Health Assembly, diePoliomyelitis weltweit auszurotten. Eines der vielenMittel, das bei den Bemühungen zum Einsatz kam,ist der orale Polio-Lebendimpfstoff (OPV). Dieserkostengünstige Impfstoff kann ganz einfach ge-schluckt werden und schützt den Empfänger vor einerInfektion durch so genannte „wilde“ Polioviren(WPVs) und liefert durch eine dauerhafte humoraleImmunität einen langfristigen Schutz gegen dieparalytische Erkrankung. Dennoch kann es unterimmunologisch normalen OPV-Empfängern undihren Kontakten sowie unter Personen mit einemgestörten Immun-system in seltenen Fälle zu einerimpfstoffbedingten paralytischen Poliomyelitiskommen. Darüber hinaus können impfstoffabhängigePolioviren (vaccine-derived polioviruses, VDPVs)auftreten und in Gebieten mit mangelnder OPV-Abdeckung zu Polioausbrüchen führen. In immun-gestörten Personen können sich diese Viren überJahre hinaus fort-pflanzen.“

Und weiter heißt es in der Pressemitteilung:

„VDPVs können beim Menschen eine paralytischePoliomyelitis auslösen und verfügen über dasPotential für eine anhaltende Zirkulation. VDPVsähneln biologisch den wilden Polioviren, unter-scheiden sich aber von den meisten Isolatenimpfstoffabhängiger Polioviren (VRPVs) darin, dasssie genetisch bedingte Eigenschaften aufweisen, dieihre Fortpflanzung und Übertragung verlängern.VDPVs wurden erstmals durch Sequenzanalysen vonPoliovirus-Isolaten identifiziert“.

Nach Empfehlung der CDC besteht der beste Weg, die-ses Problem zu lösen in einer Massenimpfung. DieBehörde dazu:

„Um Auftreten und Verbreitung von VDPVs zu verhin-dern, sollten alle Länder für eine hohe Durchimpfungs-quote gegen alle drei Poliovirentypen sorgenhttp://www.cdc.gov /mmwr/prev iew/mmwrhtml/mm6137a3.htm.“

Immunschwächestörungen treten auf, wenn die Immun-antwort des Körpers vermindert ist oder ganz fehlt. An-ders ausgedrückt: Weltweit fördern Regierungen einenImpfstoff, der dafür bekannt ist, dafür zu sorgen, dassMillionen von empfindlichen, kranken und abweh-gestörten Kinder an einer impfstoffbedingten Kinderläh-mung erkranken [http://umm.edu/Health/Medical/Ency/Articles/Immunodeficiency-disorders].

Billy geht nach Bollywood

Damit die Regierungen die Massenimpfungen noch ef-fizienter durchziehen können, unterstürzen sie die Billund Melinda Gates Stiftung (in Deutschland wurde BillGates sogar für derartige Aktionen soeben noch ein„Bambi“ verliehen) eine Gruppe, die völlig klar ihre Ab-sicht erklärt hat, die „wilde“ Kinderlähmung auf unse-rem Planeten auszurotten. Dabei scheint die Stiftungvollkommen zu ignorieren, dass sie stattdessen Zehn-tausende von Kindern zu Opfern einer impfstoff-bedingten Poliomyelitis macht.

Während die Mehrzahl von uns mit Grauen auf die Zahlder Kinder schaut, denen jetzt die lebensbedrohendenBehinderungen drohen, die durch den Impfstoff hervor-gerufen werden, hat der impfstoffverrückte Bill Gatesentschieden, seine Polio-Kampagne weiter voranzu-treiben, indem er eine Reihe von Bollywood – Schau-spielern wie den berühmt-berüchtigten Mega-StarAmitabh Bachchan anheuert, die ihm helfen sollen, denImpfstoff noch weiter zu verbreiten.

Und so kann man in einem kurzen Videoclip sehen, wieBachchan im Rahen einer aktuellen Kampagne zur Pro-motion der OPV indischen Kindern die potenziell tödli-chen Tropfen einf lößt [http://www.youtube.com/watch?v=oUDtkYrmas4]

Und Bachchan scheint nicht der einzige Bollywood-Mime zu sein, dessen Unterstützung sich Bill Gates zurUnterstützung seiner Impfkampagne gesichert hat. Auchder Bollywood-Superstar Khan Aamir wurde schon inGates Begleitung gesehen.

Über die Gespräche berichtet Gates auf seinem Blogwir folgt:

„Mit Bollywood-Star Aamir Khan über Toilettengesprochen und diskutiert, wie Satelliten helfenkönnen, Krankheiten zu bekämpfen. Wir haben fürseine Show bei New Dehli TV, einem der größtenindischen Infonetzwerke vor einem Studiopublikumeine Frage- und Antwort-Sequenz gedreht. Prannoyinterviewte mich und Aamir Khan über Philanthropie;Gesundheit und Indiens Entwicklung …“

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DAS ist ein hervorragendes Stück PR von Bill Gates,da die Inder absolut in Bollywood verliebt sind und glau-ben, wenn Bollywood-Stars empfehlen, alle Kinder ge-gen Polio impfen zu lassen, dann MUSS diese Impfungsicher sein.

Übrigens: Wer jetzt angesichts der Leichtgläubigkeit derInder seinen Kopf schüttelt. Es ist noch nicht allzu lan-ge her, dass wir Deutschen uns durch das unqualifi-zierte Gerede zweier „Promi-Ladys“, der Schauspiele-rin Nina Petri und der Adabei-Mode-Tussi Jette Joopsamt pubertierender Töchter vom Wert der Gebär-mutterhalskrebsimpfung (HPV-Impfung) überzeugen lie-ßen (s. pHakten August 2007).

Sie sehen: das klappt auch in der ach so aufgeklärtenwestliche Welt ganz prima!

Zahlen von impfstoffbedingten Polioinfektionenexplodieren

Und in der Zwischenzeit nimmt die Zahl der impfstoff-bedingten Polioinfektionen in der Dritten Welt explo-sionsartig zu.

Im Jahr 2010 berichtete die Polio Global EradicationInitiative, die 1988 von der WHO, dem Rotary Club,UNICEF und dem amerikanischen CDC gegründetworden war, dass in Indien nur 42 Fälle von „wilder“Poliomyelitis gemeldet wurden.

Das hört sich äußerst beeindruckend an – bis man er-fährt, dass nach der Schätzung von Gesundheits-experten jedes Jahr 100 bis 180 Kinder in Indien an derimpfstoffbedingten Poliomyelitis (VAPP) erkranken

Die Zeitschrift Activist Post konstatierte, dass …

“… nach den Statistiken der Polio Global EradicationInitiative (PGEI) wurden 2010 in Indien 42 Fälle von„wilder“ Poliomyelitis (WPV) gemeldet, was daraufhinweist, dass die impfstoffbedingten Fälle einer Polio(jährlich 100 bis 180 Erkrankungen) die wildePoliomyelitis zahlenmäßig in einem Verhältnis vondrei bis vier zu eins übertreffen. Selbst wenn wir aufdie wichtige Frage verzichten, ob die PGEI in ihrenStatistiken wirklich zwischen den „wilden“ und denimpfstoffbedingten Poliofällen unterscheidet, solltenwir uns dennoch fragen: Sollten in die Erfolgs-meldung der PGEI nicht ALLE realen Effekte derImpfung, gute wie schlechte, einfließen ? Für die über100 indischen Kinder, die jedes Jahr an einerimpfstoffbedingten Polio erkranken, dürfte die jüngsteErklärung der PGEI, Indien wäre annähernd „frei vonPolio“ nicht nur unaufrichtig klingen sondern zudemals Versuch gewertet werden, die Verantwortungdafür abzuwälzen, dass man die Kinderlähmung voneiner natürlich vorkommenden zu einer künstlichausgelösten (Iatrogenen) Krankheit gemacht hat[http://www.activistpost.com/2012/01/polio-vaccines-now-1-cause-of-polio.html].

Betrachtet man die Zahl der Kinder, die unter einerimpfstoffabhängigen Poliomyelitis leiden, muss man derActivist Post Recht geben, während die Gesundheits-

experten recht weit vom Schuss sind. Denn nach Ein-schätzung des Oxford Journals für klinisch infektiöseErkrankungen gibt es deutlich mehr Fälle, als bishergemeldet wurden:

„2005 wurde berichtet, dass die Kinder eines kleinenDorfes in den USA an einer impfstoffbedingtenPoliomyelitis erkrankt waren, in Nigeria wurden mehrals 70 Fälle gemeldet. 2006 traten in Indien nachAngaben des Subkomitees für Impfungen der IndianMedical Association 1.600 Fälle von impfstoff-bedingter Polio auf. Man sollte wissen, dass alle dieseFälle während einer Massenimpfkampagne auftraten,bei der wiederholt oraler Polioimpfstoff (OPV) verteiltworden war. 2008 wurden in allen ProvinzenPakistans zahlreiche Fälle gemeldet, wo der OPVwiederholt für Massenimpfkampagnen verwendetwurde [http://cid.oxfordjournals.org/content/49/8/1287.full].

Im Laufe der Jahre haben diese Zahlen weiter zuge-nommen und wie ein aktueller Artikel berichtet, hat dieZahl der Kinder, die heute unter einer impfstoffbedingtenPolioinfektion leiden, epische Proportionen angenom-men.

Ein aktueller Artikel von Neetu Vashishi and JacobPuliyel aus dem Medical Journal of Medical Ethicskommt zu dem Ergebnis, dass…

„... Indien zwar ein Jahr poliofrei war, aber danach istes zu einer massiven Zunahme der Fälle einer akutenschlaffen Nicht-Polio Lähmung (NPAFP) gekommen.Im Jahre 2011 gab es 47.500 neue NPAFP-Fälle. EineNPAFP unterscheidet sich klinisch nicht von derPoliolähmung, verläuft aber doppelt so oft tödlich. DieInzidenz der NPAFP verhält sich direkt proportionalzu den verabreichten OPV-Dosen. Obwohl dieseDaten mit Hilfe des Polio-Überwachsungssystemserhoben worden sind, wurden sie nicht weiteruntersucht. Das Prinzip des „Premium non nocere“(zu aller erst nicht schaden) wurde verletzt.“ [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22591873]

Fazit

Mit der Zahl der gemeldeten Fälle von impfstoffbedingterPoliomyelitis in dieser Höhe müsste man eigentlich er-warten, dass irgend jemand irgendwo versuchen wür-de, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Aber an-statt das Impfprogramm einzustellen und zu versuchen,Bill Gates unter Kontrolle zu bekommen, scheint es,als ob alle Regierungen der Welt dem Unternehmergrünes Licht gegeben haben, damit er nach seinem Gut-dünken handeln kann.

Viele der Kinder, die an einer impfstoffbedingten Polio-myelitis erkrankt sind, werden an der Krankheit ster-ben. Das ist keine Ausrottung der Poliomyelitis, son-dern schlicht und einfach die Ausrottung der Kinder In-diens. Um eine Erkrankung effektiv auszurotten, ersetztman sie nicht mit einer anderen Krankheit, sondernschafft gesunde Kinder. Meiner Absicht nach ist das nurein weiterer ausgeklügelter Schmu mit Impfungen, dem

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unbedingt Einhalt geboten werden sollte.

Und übrigens Bill, wir wollen unsern Bambi zurück!!!Quellen:Jeffry John Aufderheide, Bill Gates’ Polio Vaccine Program EradicatesChildren, Not Polio, VacTruth.com, 26. November 2013;ht tp :/ /vact ruth.com/2013/11/26/vacc ine-associated-polio/?utm_source=The+Vaccine+Truth+Newsletter&utm_campaign=cd66f9a259-11_25_2013_polio&utm_medium=email&utm_term=0_ce7860ee83-cd66f9a259-408213957

Mode oder Wissenschaft? Autismusraten inGroßbritannien deutlich zurückgegangen

Ob Ihr Kind laut ärztlicher Diagnose an Autismus odereinem ADHS leidet, hängt nicht unerheblich davon ab,wo Sie leben und wann Sie Ihren Arzt konsultiert ha-ben.

Heute sind diese Diagnosen bei Kindern in Großbritan-nien dreimal weniger wahrscheinlich, als in den USA.Etwa 4 von 1.000 britischen Kindern erhalten die Dia-gnose Autismus, in den USA sind es 11 von 1.000 Kin-dern. Ähnliche Verhältnisse kann man hinsichtlich derDiagnose ADHS beobachten.

Der starke Kontrast zwischen den beiden Nationenzeichnete sich zu Beginn des aktuellen Jahrzehnts ab,als ab dem Jahr 2000 die Anzahl neu diagnostizierterKinder drastisch zurückging. Bis zu diesem Zeitpunkthatte Großbritannien stets mit den USA Schritt haltenkönnen und die Zahl der Neuerkrankungen hatte sichin den 1990ger Jahren in beiden Nationen verfünffacht.In den USA hält dieser Trend an, die Zahl der neu dia-gnostizierten Autismusfälle ist von 2004 bis 2008 beiden Achtjährigen um 78 % angestiegen.

Den Forschern ist unklar, warum in Großbritannien dieZahl der Autismusfälle in den 1990ern so drastisch zu-genommen hat und seitdem stagniert und bezeichnendiesen Vorgang als „mysteriös“. Nun ja – vielleicht hatdas alles ja auch mehr mit Mode als mit echter Diagno-se zu tun.

Quellen:Fashion or science? Autism diagnosis rates drop dramatically in UK,What Doctors Don´t Tell You nº 1,009, 22. Oktober 2013,http://www.wddty.com/fashion-or-science-autism-diagnosis-rates-drop-dramatically-in-uk.htmlBritish Medical Journal, 2013; 3: e003219)

Teure Medikamente Wie die Pharmaindustrieunsere Ärzte schmiert

Wie bei Whitney Houston

Diagnose: Tod durch Medikamente

Sechs verschiedene Pillenschachteln wurden in WhitneyHoustons Hotelzimmer gefunden, darunter starkeSchmerz- und Beruhigungsmittel. Die am 11. Februar2012 in Beverly Hills verstorbene Sängerin soll einenMedikamenten-Mix zu sich genommen haben, der mög-licherweise zum Tod führte. Nun sind ihre Ärzte im Vi-sier der Polizei.

Neue Medikamente sind ein Milliardengeschäft, das sich

vor allem für die Pharmakonzerne lohnt. Oft ist derenbessere Wirksamkeit aber noch nicht einmal bewiesen.Dennoch wollen die Unternehmen sie teuer loswerden,manipulieren dafür Ärzte und setzen Patientenlebenaufs Spiel.

Hängt die Verschreibung eines Medikaments nicht nurvon dessen Wirkung ab? Kritiker werfen der Pharmain-dustrie massive Beeinflussung von Ärzten vor. Hängtdie Verschreibung eines Medikaments nicht nur vondessen Wirkung ab? Kritiker werfen der Pharmaindu-strie massive Beeinflussung von Ärzten vor. Foto: dpa/Matthias Hiekel

Ohne Innovationen gibt es keinen Fortschritt. DiesesMotto hat sich auch die mächtige Pharmaindustrie aufdie Fahnen geschrieben und wirft jedes Jahr rund 30neue Medikamente auf den Markt. Doch nicht immersind diese besser als ihre altbewährten, konventionel-len Vorgänger - im Gegenteil.

Immer wieder kommt es zu Problemen mit neuen Me-dikamenten, wie die NDR-Reportage «Profit auf Re-zept» aufdeckt. Ein Beispiel: der Blutverdünner Xareltovon Bayer. Er ist wesentlich teurer als ältere Vergleichs-produkte, hat aber - wie Patientenakten zeigen - mehrNebenwirkungen. Sogar Todesfälle können mit demMedikament in Verbindung gebracht werden.

Wenn das Marketing die Forschung überholt

Bayer bestreitet das und führt Komplikationen auf einefalsche Anordnung durch Ärzte zurück, spricht stattdes-sen von einem «positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis».Kein Wunder. Schließlich gehört Xarelto zu den fünfumsatzstärksten Produkten des Konzerns. Aber war-um? Wenn es doch günstigere und offenbar auch si-cherere Alternativen gibt.

Selbstredend will die Pharmaindustrie, dass möglichstviele neue, teure Medikamente verschrieben werden -auch wenn es objektiv keinen Grund gibt, Patientenumzustellen. Deshalb investiert sie seit Jahren Milliar-den in Marketing und Werbung, um Ärzte und Kran-kenhäuser zu beeinflussen. Schließlich steigert jedesverordnete Mittel den Profit der Konzerne.

Prof. Arnold Ganser von der Medizinischen Hochschu-le Hannover sagte dem NDR: «Für Marketing wird schät-zungsweise zwei- bis dreimal so viel ausgegeben wiefür die Forschung und Entwicklung.»

Das fängt schon bei Praxis-Software an. Diese ist inder Regel werbefinanziert, eine Abschaltung kostet dieÄrzte extra. Wer also ein Rezept erstellt, bekommt dieWerbung für ein neues Medikament zwangsweise mit-geliefert. Nur ein kleiner Baustein der Beeinflussung.

Auch Fortbildungen werden in den meisten Fällen vonder Industrie finanziert. Und die lässt es sich natürlichnicht nehmen, in den Foyers der entsprechendenKongresszentren für ihre neuesten Produkte zu wer-ben. Dass dabei die Grenze zwischen unabhängigerTagung und Industrieausstellung schnell verschwimmt,verwundert kaum.

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Vernachlässigte Krankheiten

Im Mai 2011 hat das Bundesforschungsministerium seinneues Förderkonzept «Vernachlässigte und armuts-assoziierte Krankheiten» vorgestellt. Damit soll dieForschungsförderung für diese Krankheiten zum Woh-le der Gesundheit von Menschen in ärmeren Ländernkontinuierlich ausgebaut werden. Bild: dapd 26.04.2013

Produktneutralität geht oftmals verloren

Viele Ärzte seien sich dessen durchaus bewusst, glaubtProf. Wolf-Dieter Ludwig von der Arzneimittelkommis-sion der deutschen Ärzteschaft. «Trotzdem gelingt esden pharmazeutischen Unternehmern mitunter auch inZusammenarbeit mit sogenannten Meinungsführern ausdem Bereich der Medizin für diese Produkte auf Kon-gressen, in Zeitschriften so zu werben, dass sie dannauch verordnet werden.»

Meinungsführer - damit meint Ludwig etwa Referenten,die auf Tagungen Vorträge halten und sich dabei nichtimmer klar vom Sponsor abgrenzen. Oft seien mögli-che Interessenkonflikte nicht direkt sichtbar, die Produkt-neutralität leide.

Prof. Ganser ließ sich früher als ein solcher Referenteinspannen, fühlte sich geschmeichelt von den Anfra-gen der Industrie, die ihn hofierte, ihm Anfahrt und Auf-enthalt bezahlte. Heute weiß er es besser - und vonnoch anderen perfiden Beeinflussungsmethoden derPharma-Konzerne zu berichten.

Mit sogenannten Anwendungsbeobachtungen ködernsie Ärzte, neue Medikamente bekanntzumachen - auchbei Patienten. Denn wird das entsprechende Mittel ver-ordnet, wird seine Wirkung dokumentiert.

Der Arzt erhält dafür einen nicht unbeträchtlichen Obo-lus, laut Ganser zwischen 2.000 und 4.000 Euro proPatient. Geringer Aufwand - maximaler Gewinn. DasUnternehmen verwendet die Aufzeichungen meist fürpseudowissenschaftliche Studien weiter und hat ganznebenbei sein Produkt an den Mann gebracht.

Ärzte sind für derartige Klüngeleien rechtlich nur schwerzu belangen. Ein Korruptionsparagraph für das Gesund-heitswesen im Strafgesetzbuch war zwar mal im Ge-spräch, wurde politisch bisher jedoch nicht durchgesetzt.Sicher auch, weil die Pharmaindustrie auf Abgeordnetewohl mindestens genauso viel Einfluss ausübt wie aufÄrzte.

Krankenkassen überwachen zu teure Abrechnun-gen

Dennoch haben viele Krankenkassen ein Auge darauf,wenn ein Mediziner immer wieder teurere Präparateverordnet und so den Verdacht der Korruption oderBestechlichkeit auf sich lenkt. Schließlich könnten jähr-lich mehr als 2 Milliarden gespart werden, würden be-währte und billigere Medikamente verschrieben. Auchder Verein mezis will für das Thema sensibilisieren -und damit Ärzte und Patienten ansprechen.

Letztere sollten den Göttern in Weiß nicht blindlings

vertrauen, denn auch sie sind fehlbar. Die Organisationermuntert Patienten deshalb, sich beim Arzt, in der Apo-theke oder bei der Krankenkasse über verschriebeneMedikamente zu informieren und nach Alternativen zufragen. Denn die gibt es auf dem übersättigten Marktzuhauf.Quelle:Juliane Ziegengeist, news.de 19. 11. 2013

Schon eine Portion fettreicher Fisch pro Wochestoppt Rheuma

Brauchen Sie einen Grund, um Ihren Speiseplan ummehr Fisch zu ergänzen? Wie neue Untersuchungengezeigt haben, kann der regelmäßig Verzehr von Fischals Bestandteil Ihrer Ernährung die Gefahr reduzieren,an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken.

Diese Ergebnisse, die online in den Annals of theRheumatic Diseases veröffentlicht wurden, lassen ver-muten, dass der wöchentliche Verzehr von einer Porti-on eines fettreichen Fisches (wie z. B. Lachs) oder 4Portionen magerer Fisch (wie etwa Dorsch) die Gefahrhalbieren kann, an diesem schmerzhaften entzündlichenLeiden zu erkranken. Aber es gibt einen Haken: DieseErnährung nutzt nur, wenn sie mindestens 10 Jahre langdurchgehalten wird.

Für die Studie überwachten die Forscher die Ernäh-rungsgewohnheiten von mehr als 32.000 Frauen, diezwischen 1914 und 1948 geboren waren und derengesundheitlichen Zustand von 2003 bis 2010 als Teilder Swedish Mammography Cohort erhoben wordenwar. Die Wissenschaftler bewerteten die Zufuhr vonOmega 3-Fettsäuren mit der Kost, über die frühereUntersuchungen gezeigt hatten, dass sie entzündungs-hemmende Eigenschaften besitzen.

Des weiteren bearbeiteten die Frauen einen Fragebo-gen über ihre Ernährung, das Gewicht, Schwanger-schaften und Bildungshintergrund zwischen 1987 und1997. Schließlich wurde begutachtet, wie viel fetten undmageren Fisch die Teilnehmerinnen verzehrten.

Wie die Ergebnisse zeigten, erkrankten Frauen, die proWoche eine Portion fetten bzw. 4 Portionen magerenFisch verzehrten, 52 % seltener an einer rheumatoidenArthritis als Frauen, deren Speiseplan weniger Fischenthielt.

„Die inverse (umgekehrt proportionale) Assoziationzwischen Fischverzehr und rheumatoider Arthritis kannim Wesentlichen auf den Gehalt langkettiger Omega3-Fettsäuren zurückgeführt werden“, schlossen dieAutoren, die hinzufügten, dass ihre Ergebnisse auf einemöglicherweise wichtige Rolle dieser Substanzen fürdie Entwicklung der Erkrankung hinweisen könnten.Quelle:Nick Tate, One Serving of Fatty Fish a Week Stops Arthritis: Study,Newsmax Health.com, 13 August 2013

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Dreifache Zunahme von Massenschießereienparallel zur vermehrten Verordnung vonPsychopharmaka

Wie der amerikanische Generalstaatsanwalt Eric Hol-der kürzlich vermelden ließ, hat die Zahl der Amokläu-fer in den USA zugenommen. Auch wenn diese Infor-mationen für die meisten US-Bürger keine Überra-schung sein dürften, ist es interessant, dass der ober-ste Strafverfolger der USA keinen Hinweis darauf ge-ben mochte, was diese Zunahme an tödlich verlaufen-den Gewaltakten verursacht.

Wie Holder angab, ist die Zahl der jährlichen Massen-schießereien in den USA seit 2009 um das Dreifachegestiegen, von einem Anteil von 5 % im Jahre 2009 aufheute 15 %.

Auch wenn diese Daten über die ständig wachsendeAnzahl von Amokläufen wichtig sind, bedeuten sie reingar nichts, so lange nicht jemand mit dem erforderli-chen Einfluss sich ernsthaft die Frage stellt, was dieseZunahme an gewaltbereitem Verhalten bewirkt. Ein An-fang könnte es sein, herauszufinden, ob es zwischenden Amokläufern irgendwelche Gemeinsamkeiten gibt.

So hat z. B. im gleichen Zeitraum, in dem es in denUSA zu einer Zunahme von Massenschießereien ge-kommen ist, auch die Zahl der Verordnungen von Psy-chopharmaka zugenommen. Wenn man die Liste derAmokläufer von 1999 bis 2013 betrachtet, stellt sichrasch heraus, dass die Schützen entweder wesens-verändernde Psychopharmaka eingenommen hattenoder zumindest der Einnahme verdächtigt wurden.

Die Indizien dafür, dass Psychopharmaka und Gewalt-bereitschaft miteinander in Verbindung stehen, sindüberwältigend:

t Zwischen 2004 und 2012 erfolgten 14,773 Mel-dungen an das amerikanische MedWatch-Systemdarüber, dass Psychopharmaka gewaltbereiteHandlungen provozierten, darunter waren 1.531Fälle von Totschlag, 3.287 Fälle von Manien und8.219 Fälle von Aggressivität. Die Food and DrugAdministration als Betreiber von MedWatch schätzt,dass nur 1 % aller Fälle überhaupt gemeldet wer-den.

t Eine PLOS-Studie von Thomas J. Moore, JosephGlenmullen and Curt D. Furberg auf Grundlage derFDA-Datenbank über Medikamenten-Nebenwir-kungen kam zu dem Ergebnis, dass „… Gewalt-taten gegen Dritte zu den echten und schwerenNebenwirkungen zählen, die mit einer relativ ge-ringen Anzahl von Medikamenten in Verbindunggebracht werden können.“ Chantrix (Verenicline,ein Mittel zum Nikotinentzug) und Antidepressivamit serotonergischer Wirkung waren die amstärksten und am häufigsten beteiligten Medi-kamente.

t Es existieren weltweit 22 Medikamentenwar-nungen über Psychopharmaka, in denen Prob-

leme wie Manien, Feindseligkeit, Aggressivität,Gewaltbereitschaft und sogar Mordgedankenbeschrieben werden.

t Psychiater verordnen Kindern bei jeder drittenKonsultation antipsychotische Medikamente,wodurch sich die Zahl der Verordnungen gegenüber1990 verdreifacht hat. Fast 90 % dieser Verord-nungen erfolgten zu einem Zweck, der NICHT vonder FDA zugelassen war. Antipsychotische Mittelsind auch schon als eine „chemische Lobotomie“bezeichnet worden, da sie die Fähigkeit besitzen,die normale Gehirnfunktion auszuschalten.

t Unter Erwachsenen im Alter zwischen 18 bis 34Jahren erhöhte sich die Zahl der Besuche einerNotfallaufnahme wegen des nicht medizinischenEinsatzes von Mitteln zur Stimulierung des zentra-len Nervensystems von 5.605 Fällen im Jahre 2005auf 22.949 Fälle 2011. Zu diesen Mitteln zur „Stimu-lierung des zentralen Nervensystems“ gehörenunter anderen auch die verschreibungspflichtigenMittel gegen ein ADHS.

t Nach Angaben der IMS Health ist die Zahl der US-Bürger, die ein Psychopharmakon einnehmenseit 2002 um 22 % gestiegen. Zur Zeit nehmenmehr als 77 Millionen US-Bürger ein solches Medi-kament – das ist jeder vierte Amerikaner.

t In den USA nehmen insgesamt 8,2 Millionen Kinderunter 18 Jahren ein Psychopharmakon

t Mehr als 4 Millionen US-Bürger nehmen zur Zeitein Antidepressivum – das entspricht einer Zunah-me um 15 % seit 2002. 2 Millionen davon sind Kin-der unter 18.

t Seit 2002 ist die Zahl der US-Bürger, die ein Mittelgegen das ADHS einnehmen, um 94 % gestiegen.Zur Zeit sind das 10 Millionen Amerikaner.

t Nach Aussage des Centers for Disease Controland Prevention (CDC) ist bei 11 % der schulpflich-tigen Kinder ein AHDS diagnostiziert worden undlaut IMS Health gibt es derzeit 4,7 Millionen Kinderunter 18 Jahren, die ein <Mittel gegen AHDS ein-nehmen.

t Die Gesamtzahl der US-Bürger, die ein antipsycho-tisches Medikament einnehmen, ist seit 2002 um

40 % gestiegen.

Alle Antidepressiva müssen eine so genannte „BlackBox Warning“, einen besonderen Warnhinweis tragen,mit dem die Öffentlichkeit darüber informiert wird, dassdiese Medikamente bei Kindern und jungen Erwachse-nen das Risiko für Selbstmordgedanken und suizida-les Verhalten erhöhen. Eine solche „Black Box Warning“ist die schärfste Warnung, welche die FDA bei einemrezeptpflichtigen Medikament aussprechen kann.

Schließlich beobachtet das amerikanische Militär eineZunahme von Selbstmorden mit einer Rekordzahl von349 Fällen im Jahre 2012, die weit mehr Todesopferfordern, als die Zahl gefallener US-Soldaten, Wie die

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Zeitschrift Military Times berichtet, erhält jeder sechsteMilitärangehörige (17 %) irgendeine Form von Psycho-pharmakon.

Nach Angaben der Defense Logistics Agency, erhöhtesich zwischen 2001 und 2009 der allgemeine Gebrauchvon Psychopharmaka um 76 %, der Einsatz von Anti-depressiva immerhin noch um 40 %.

Natürlich handelt es sich bei dieser Auflistung nur umeinen kleine Ausschnitt der öffentlich verfügbaren In-formationen, die Legislative und Exekutive bei demVersuch nutzen könnten, zu begreifen und erkennen,was die zunehmende Zahl von Schießereien verursacht.

Aber trotz dieser beeindruckenden Menge an Indizienhat es bis heute keine Untersuchungen durch Staats-und Bundesbehörden über die Möglichkeit gegeben,dass die vermehrte Verwendung von das Bewusstseinverändernden Psychopharmaka der gemeinsame Fak-tor bei der Zunahme gewalttätigen Verhaltens sein kann.

Bis dieses Thema endgültig geklärt ist, wird die Zahlder Amokläufe und Massenschießereien weiter zuneh-men, die Zahl der Opfer steigen und Worte der Sympa-thie und Anteilnahme werden den Mündern jener ent-springen, welche die Macht besäßen, um etwas zu ver-ändern, denen es aber an Mut fehlt, die richtigen Fra-gen zu stellen.

Wenn Viren Impfstoffe übertölpeln

Jetzt beginnen auch schon die Viren damit, Impfstoffezu übertölpeln. Wie Wissenschaftler entdeckt haben,konnte das Hepatitis B-Virus (HBV) seine Mutations-rate verdoppeln, seit in China ein Hepatitis B-Impfstoffeingeführt worden ist

Die Rate an den so genannten „Flucht-Mutationen“ hatsich seit 2005 – etwa 20 Jahre nach Einführung desImpfstoffs in China - annähernd verdreifacht. Eine neueImpfstrategie – was bedeuten würde, entweder dieImpfstoffdosis zu erhöhen oder eine komplett neue For-mel zu entwickeln – ist nach Aussage von Wissenschaft-lern der Universität von North Carolina allerdings nichterforderlich.

1992 betrug die Mutationsrate noch 6%, aber im Jahre2005 erreichte sie 15 %. Forscher testeten die Muta-tionsrate bei geimpften und ungeimpften Personen,wobei die Veränderungen nur bei den Geimpften auf-treten.

Der HBV- Impfstoff war in den 1980er Jahren in Chinaeingeführt worden und die Wissenschaftler sagen eshätte kleine Kinder erfolgreich vor dem Virus geschützt,das die Leber infizieren und zu Erbrechen, Entzündun-gen und Gelbsucht führen kannQuellen:Viruses start to outsmart vaccines, WDDTY e-News, Nr. nº 1,00610. Oktober 2013:http://www.wddty.com/viruses-start-to-outsmart-vaccines.htmlJournal of Virology, October 2013

Arthrosevorbeugung mit Brokkoli

Brokkoli ist reich an wichtigen Mineralstoffen und Vit-aminen. Ein bestimmter Inhaltsstoff des grünen Gemü-ses könnte sogar vor Arthrose schützen. Das zumin-dest berichten britische Forscher der University of EastAnglia in Norwich in einer aktuellen Studie, die sie imFachblatt "Arthritis & Rheumatism" veröffentlichten.

Sulforaphan ist schon seit Längerem für seine krebs-und entzündungshemmende Wirkung bekannt. IanClark und sein Team wollten herausfinden, wie sich dieauch in Brokkoli enthaltene Substanz auf die Gesund-heit der Gelenke auswirkt. Dafür untersuchten die Wis-senschaftler ihren Einfluss auf Gewebekulturen, unteranderem mit menschlichen Knorpelzellen.

Entzündungshemmendes Gemüse

Und tatsächlich: Die Ergebnisse zeigten, dass Sulfo-raphan offenbar bestimmte Enzyme blockiert, die mitdem Abbau von Knorpelzellen und damit einem mögli-chen Gelenkverschleiß zusammenhängen. Das gilt abernicht nur für Zellkulturen. Anschließende Tests mit Mäu-sen zeigten, dass Sulforaphan auch wirkt, wenn es überdie Nahrung aufgenommen wird: Im Vergleich zuKontrollmäusen litten Mäuse, die mit Sulforaphan an-gereichertes Futter bekamen, deutlich seltener unterKnorpelschäden.

Um zu untersuchen, ob Menschen ihre Gelenks-gesundheit über die Ernährung beeinflussen können,planen die Forscher demnächst eine kleine Pilotstudiedurchzuführen, bei der sehr sulforaphanhaltiger Brok-koli auf dem Speiseplan stehen soll.

Arthroseschutz durch Ernährung?

Bei fortschreitender Arthrose bleibt sonst oft nur einAusweg: ein chirurgischer Eingriff. "Obwohl Operatio-nen meist erfolgreich verlaufen, ist das nicht wirklichdie Lösung", erklärt Studienleiter Ian Clark von derUniversity of East Anglia in Norwich. Die Forscher set-zen deswegen große Hoffnung in die möglicherweisegelenkschützende Wirkung von Sulforaphan - vor al-lem, wenn sie sich einfach in den Speiseplan integrie-ren lasse. So könne dem Gelenkverschleiß möglicher-weise ganz einfach vorgebeugt werden.

Volksleiden Arthrose

Im Laufe des Lebens betrifft Arthrose fast jeden Men-schen mehr oder weniger stark - sie gehört damit zuden am häufigsten auftretenden Gelenkerkrankungenüberhaupt. Zu Arthrose kommt es, weil sich die Knorpel-schicht der Gelenke nach und nach abnutzt. Das führtim Laufe der Zeit zu Gelenkschmerzen in Händen, Fü-ßen, Wirbelsäule, Hüfte und Knien. Die Erkrankung istnicht heilbar. Es ist bisher nur möglich, den Krank-heitsverlauf zu verlangsamen und die Beschwerden zulindern. (jb)Quelle:Davidson K. et al. Sulforaphane represses matrix-degradingproteases and protects cartilage from destruction in vitro and in vivo.Arthritis & Rheumatism. 28.08.2013.

244Flamingos pHakten 4. Quartal 2013

Das Rezept des Monats

Sanddornkugeln

Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten

Einweichzeit: ca. 8 Stunden

Zutaten für 20-25 Kugeln

100 g Soft-Aprikosen, getrocknet

2 El Schale von Kumquats oder Clementinen

3-5 El Sanddornmark

120 g Mandeln

Zubereitung:

1.Aprikosen in kleine Würfel schneiden.

2.Schale von zwei Kumquats oder einer halbenClementine heiß abwaschen, dünn abschälenund fein hacken. Aprikosenwürfel und Kum-quatschale mit dem Sanddornmark vermischenund ca. 8 Stunden durchziehen lassen.

3.Mandeln mit kochendem Wasser blanchierenund die braunen Schalen abziehen. Mandelntrocknen lassen und anschließend sehr feinmahlen. Dies gelingt am besten in einem lei-stungsstarken Mixer oder einem Blitzhacker.

4.Eingeweichte Aprikosen zu einer homogenenMasse pürieren und die gemahlenen Mandelnbis auf 2 Esslöffel unterarbeiten. Jeweils einengehäuften Teelöffel der Masse zwischen denHandflächen zu einer Kugel formen und diese inden übrigen Mandeln wälzen.

Tipp: Zum Verschenken können die Kugeln inkleine Pralinenfömchen gesetzt werden.

Quelle:Kathi Dittrich, GB-NEWSLETTER Dezember 2013


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