7/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
1/6
Der Osthandel und die unterentwickeltenLnder
Autor(en): Oeconomicus
Objekttyp: Article
Zeitschrift: Rote Revue : sozialistische Monatsschrift
Band (Jahr):40 (1961)
Heft 4
Persistenter Link: http://dx.doi.org/10.5169/seals-337280
PDF erstellt am: 08.06.2016
Nutzungsbedingungen
Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte anden Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern.Die auf der Plattform e-periodica verffentlichten Dokumente stehen fr nicht-kommerzielle Zwecke inLehre und Forschung sowie fr die private Nutzung frei zur Verfgung. Einzelne Dateien oderAusdrucke aus diesem Angebot knnen zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und denkorrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden.Das Verffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigungder Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebotsauf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverstndnisses der Rechteinhaber.
Haftungsausschluss
Alle Angaben erfolgen ohne Gewhr fr Vollstndigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftungbernommen fr Schden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder
durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch fr Inhalte Dritter, die ber dieses Angebotzugnglich sind.
Ein Dienst der ETH-BibliothekETH Zrich, Rmistrasse 101, 8092 Zrich, Schweiz, www.library.ethz.ch
http://www.e-periodica.ch
http://dx.doi.org/10.5169/seals-337280http://dx.doi.org/10.5169/seals-3372807/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
2/6
dem,
der
sich
auf
so
tragische
Weise
zu
dieser
Erkenntnis
durchgerungen
hat,
rechtet
man
nicht
gern.
Aber eine
Schlubemerkung, man
msse
gegen
die
Auswchse
kmpfen,
die
den
Sozialismus
entehren,
lt
doch
daran
zwei
feln,
ob
er
tatschlich
alle
Illusionen
berwunden
hat.
Er
ist
nicht
das
Opfer
irgendwelcher
leicht
wegoperierbarer
Auswchse
geworden,
sondern
das
Opfer
eines
Systems,
dessen
Grundzge
erhalten
geblieben
sind,
mgen
sich
inzwischen
auch
nicht
zuletzt
dank
der
stndigen
Kritik
in
der
freien
Welt
-
manche
Erscheinungsformen
gemildert
haben. Schon
die
Tatsache,
da
Orens
Bemhungen
um
Revision
seines
Prozesses
bisher
vergeblich
waren,
obwohl
der
hysterische
Antizionismus
und
die
berspitzte
Kritik
an
Tito
-
Dinge,
auf
denen
sich die
Verurteilung
aufbaute
aufgegeben wurden,
zeigt,
da
von
einer
rckhaltlosen Umkehr keine Rede
sein kann.
Das
was
Morde
chai
Oren
erzhlt,
hat
sich
nicht
irgendwann
irgendwo
zugetragen,
sondern
zwischen
1951
und
1956
im
Herzen
Europas,
und
die
Einkerkerung
der
an
geblich
gestndigen
Olga
Iwinskaja
nach
einem
Proze
hinter
verschlosse
nen
Tren
und
auf
Grund
von
Beschuldigungen,
die
keine
ernste
berpr
fung
berleben
knnen,
beweist,
da
auch
1961
die
Gespenster
noch
lange
nicht
verjagt
sind,
die Mordechai
Orens
Leben
durch
Jahre
zur
Hlle
mach
ten.
OECONOMICUS
Der Osthandel und
die
unterentwickelten
Lnder
Die
Mitglieder
der
EFTA
Europische
Freihandelsassoziation)
von
England
abgesehen
mssen sich
als
mehr oder
weniger
industrialisierte
Kleinstaaten
mit
beschrnktem
Binnenmarkt
die
Frderung
aller
auf
dem
Prinzip
des
gegenseitigen
Nutzens
beruhenden
Warenaustauschmglichkeiten
sehr
angelegen
sein
lassen.
Eine
gleichmigere regionale
Verteilung
und
damit
bessere
Risikenstreuung
wrde
die
Krisenanflligkeit
der
Wirtschaft
vermindern
und
ihre
Stabilitt
erhhen.
In
diesem
Sinne
kann
der
Osthandel
als
ein wirtschaftsstabilisierender
und
daher
frderungswerter
Faktor
an
gesehen
werden.
Noch
ein
weiterer
Grund
sei
zugunsten
des
Osthandels
angefhrt:
die
fr
EFTA-Staaten
sehr
gnstige
Struktur
des
Warenaustausches
mit
stlichen
Handelspartnern.
Whrend
wir
in
den
EFTA-Staaten
nach
dem
We
sten
berwiegend
nur
wenig
lohnintensive
Waren
exportieren
knnen und
von
dort
vorwiegend
lohnintensive
Artikel
importieren,
verhlt
es
sich bei
unserem
Warenaustausch
mit
dem
Osten
umgekehrt,
zum
Vorteil
der
EFTA-
Staaten.
127
7/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
3/6
Den
meisten
Schwierigkeiten
im
Osthandel
liegt
die
Tatsache
zugrunde,
da
einander
Staaten
mit
verschieden
gearteten
Wirtschaftssystemen
gegen
berstehen. Der
stliche
Handelspartner
mit
seiner
schwerflligen
Planwirt
schaft
steht
dem raschen Wechsel
der
Bedingungen
auf
den
westlichen
Mrk
ten
oft hilflos
gegenber. Umgekehrt
kann
der
westliche
Handelspartner,
dem
Osten
oft
nicht
die
fr
die
Planwirtschaft
ntige
Stabilitt
bieten.
Der
Auenhandelsplan
der Oststaaten
wird
in
den
wesentlichen
Grundzgen
be
reits
Mitte
des
Jahres
fr
das
knftige
Jahr
erstellt.
Woher
sollen
die
mit
der
Planaufstellung
sich befassenden
stlichen
Auenhandelsexperten,
ange
sichts
der
hohen
Labilitt
der
westlichen
Mrkte,
die
fr ihre
Arbeit
so
not
wendigen
festen
Plangren
nehmen?
Diese
Schwierigkeiten
werden
noch
dadurch
gesteigert,
da
die Oststaaten
nur
wenig
Gter
anzubieten
haben,
die
sich
in
die
internationale
Arbeitsteilung
des
Westens
einfgen.
Verhlt
nismig
leicht
hat
es
dabei
die
Sowjetunion
als
Rohstofflieferantin
nur
etwa
25
Prozent
ihrer
Ausfuhren
sind
Fertigwaren ,
obgleich
die
west
lichen Staaten
aus
den
verschiedensten
Grnden
lieber
nicht
sowjetische
Rohstoffe
beziehen.
Dafr
versagen
bereits
die
Sdoststaaten als
traditionelle
Lieferanten
agrarischer
Erzeugnisse,
um
so
mehr
als
sich
auch der mittel
europische
Bedarf stark
gewandelt
hat.
Fr
den
Export
bleiben
also
sonstige
Rohstoffe,
wie
polnische
Kohle,
aber auch
Maschinen
aus
der
Tschecho
slowakei
und
Ostdeutschland,
die
jedoch
im
Westen
ihren
Absatz
in
Kon
kurrenz
mit
westlichen Lieferanten
suchen
mssen. Nun
stellen aber
alle
Oststaaten heute
bereits
Maschinen
her,
deren
Absatz
auch
durch die
Pla
nungsarbeiten
im
Rat
fr
gegenseitige
Wirtschaftshilfe
in
Moskau
noch
nicht
vllig
gesichert
ist
und
die
mangels
anderer
Ausfuhrartikel
im
Westen
angeboten
werden.
Hier
zeigt
sich die
unterschiedliche
Auffassung
von
den
Aufgaben
der
Handelspolitik,
die
nur
aus
der
politischen Betrachtungsweise
zu
erklren ist.
Wer das
Problem
nur
auenhandelstechnisch
sieht,
wird
niemals
zum
Wesenskern
der
westeuropischen Auenhandelsbeziehungen
zum
Ostblock
vordringen.
Der
besteht
wie
bereits
erwhnt
einfach
darin,
da
sich
hier
zwei
miteinander
vllig
unvereinbare
Systeme
gegenberstehen,
zwi
schen
denen
es
zwar
eine taktisch variable
Koexistenz,
niemals
aber
eine
Integration
geben
kann.
Diese
Integration
wrde nmlich
bedeuten,
da
einer
der
beiden
Teile
sein
System
zugunsten
des
andern
aufgibt.
Das
System
der
bilateralen
Aufrechnung
der
gegenseitigen
Lieferungen
ist
aber
untrenn
barer Bestandteil
des
sowjetischen
staatlichen
Auenhandelsmonopols,
und
dessen
Preisgabe
wre
gleichbedeutend
mit
dem
Verzicht
auf
die
bolsche
wistische
staatskapitalistische
Wirtschaft. Im
Ideologischen
aber,
so
be
merkte
der
sowjetische
Ministerprsident
erst
krzlich
wieder,
gibt
es
keine
Konzessionen
In
der
Tat
ist
das
sowjetische
staatliche
Auenhandelsmono
pol,
das
am
22.
April
1918
gegrndet
worden
ist,
die
einzige
Einrichtung,
128
7/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
4/6
die
alle die
zahlreichen Reformen
in
der
sowjetischen
Wirtschaft
berstanden
hat.
Verstndlich,
denn
hier
handelt
es
sich
um
eines der
wichtigsten
Instru
mente
der
Auenpolitik.
Zwar
liegt
die
kommerzielle
Leitung
de-
Auen
handels
zumeist
bei
Fachleuten,
nmlich
den
Fachdirektoren
der Auen
handelsgesellschaften.
Die
eigentliche Entscheidung
liegt
aber bei
der
Ab
teilung
fr
Auenhandel
im
Zentralkomitee
der
Kommunistischen Partei.
Das
schliet
nicht
aus,
da
die
Auenhandelsgesellschaften
kommerzielle
Gesichtspunkte
in
den
Vordergrund
stellen,
sich
also
gelegentlich
im
eigenen
Interesse
bemhen,
die
weltwirtschaftliche
Ordnung
nicht
allzusehr
zu
st
ren.
Wo
immer
aber
das
kommerzielle
Interesse
mit
den
politischen
Prinzi
pien
in
Widerspruch
gert,
mssen
die
kommerziellen
zugunsten
der
politi
schen
Rcksichten
zurckstehen.
So
ergibt
sich,
da
von
weltmarktmigen
Beziehungen
zwischen
den
Ostblockstaaten
und
den
Staaten
der
freien Welt
gar
nicht
die Rede
sein
kann.
An
die Stelle
geordneter
Beziehungen
auf
Grund
spontan
sich
bildender
Preise
tritt
ein
mehr
oder
weniger
willkr
liches
Durcheinander
von
brokratischen
Hemmungen,
politischen
und wirt
schaftlichen
Zielsetzungen,
die
zusammen
das
direkte
Gegenteil
einer
Volks
und
Weltwirtschaft
sind. Der
zentral
gelenkte
sowjetische
Auenhandel
und
das
gleiche
gilt
fr
die
abhngigen
Volkswirtschaften
der
brigen
Ost
blocklnder
wird
also
nie
bereit
oder auch
nur
in
der
Lage
sein,
auf
ein
multilaterales
Austauschsystem,
das
in
den
letzten
Jahren
wiederholt
er
rtert
worden
ist,
berzugehen.
Es
kann
ihnen
auch
nichts
daran
liegen,
weil
es
jene
zentrale,
staatskapitalistische
Wirtschaft
ber
den
Haufen
werfen
wrde
und
weil
der
Auenhandel
fr
die
im
Grunde
restlos
autarkisch
eingestellte
kommunistische
Wirtschaft
nur
eine
Art
Lckenberdasein
fri
stet.
Die
Handelsbeziehungen
zwischen
freier
und
kommunistischer
Welt
werden
immer
nur
eine
mehr
oder
weniger
zufllige
gegenseitige
Aushilfe
sein,
niemals
ein
Stck
echter
weltwirtschaftlicher
Integration.
Die Intensi
vierung
des
interstlichen
Handels
erfolgte
so
auf
Kosten des
Ost-West-
Handels.
Das
Auseinanderfallen
des
ehemals
einheitlichen
Weltmarkes,
wie
es
im
starken
Rckgang
des
Handels
zwischen den
heute
als
stlicher
und als
west
licher Markt
bezeichneten
Gebieten
zum
Ausdruck
kommt,
wirkte
sich
be
sonders
nachhaltig
auf
den
europischen
Bereich
aus.
Dieses
Auseinander
brechen
ging
Hand
in
Hand
mit
einer
strkeren
inneren
Verknpfung
der
nunmehr
voneinander
durch verschiedene Handelshemmnisse
getrennten
Teil
bereiche.
Meiner
Meinung
nach
mu
die
nichtsowjetische
Welt
auf
die
in
ternationale
Integration
zusteuern.
Mit
andern
Worten:
alle
Lnder,
die
nicht
dem
kommunistischen
staatskapitalistischen Lager
angehren,
sollen
sich
zu
einer
wirtschaftlichen
und
politischen
Einheit
zusammenschlieen.
In
der
nationalen
Integration
sehe
ich
die
notwendige
Voraussetzung
fr
eine
internationale
Integration.
Nachdem der
Klassenkampf beseitigt
129
7/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
5/6
ist
und
die
antagonistischen
Klassen
in
einem
einheitlichen
nationalen
Gan
zen
aufgegangen
sind,
verluft
auch
die
soziale
Entwicklung
in
der
brger
lichen
Welt
in
dieser
Richtung.
In
hochentwickelten
Industrielndern,
wie
den
USA und
England,
ist
die
Integration
im
nationalen
Mastab
bereits
eine
vollendete
Tatsache.
In
diesen
Lndern
ist
eine
lebendige
Demokratie
errichtet
worden;
die
Werkttigen
haben
einen
mehr
oder
weniger
hohen
Lebensstandard
erreicht.
Alle
Glieder
der
Gesellschaft nehmen
auf
gleicher
Grundlage
an
der
Lenkung
des
Staates
teil
und
bestimmen
gleichermaen
dessen
Politik.
Ich
behaupte,
da sich
die
sozialen
Unterschiede
in
diesen
Lndern
verwischten,
da
sich
der
Kapitalismus
hier
grundlegend
gewan
delt hat
und
bereits
wesentliche
Elemente
des
demokratischen
Sozialismus
enthlt.
Gesetzgebung
und
kollektive
Abmachungen
zwischen
den
organisier
ten
Interessengruppen
sind
eigentlich
gleichartige,
von
der
Gesellschaft
gut
geheiene
Formen
der
Beilegung
von
Konflikten
und
geben
in
den
fort
schrittlichen
nichtkommunistischen
Lndern
der
sozialen
Harmonie
einen
festen
Rckhalt.
Anderseits
hat
aber die
mit
viel Aufwand
verkndete
Politik
der
wirtschaftlichen
Integration
Westeuropas
nicht
die
gesteckten
Ziele
er
reicht
und
trotz
den
sehr
erfolgversprechenden
Umstnden Schiffbruch
er
litten.
Warum
wohl?
Weil
die
Initiatoren
der
entsprechenden
Plne
ver
gessen,
die
Gleichheit
zwischen
den
Vlkern
der verschiedenen
Lnder
zu
garantieren
und
den
Grundstein
fr
die
internationale
Solidaritt
unter
den
Vlkern
zu
legen.
Die
gleichen
Momente
verhindern
auch
eine
enge
Zusam
menarbeit
zwischen
den
hochentwickelten
brgerlichen
und
den
wirtschaft
lich
rckstndigen Lndern,
nur
da
sie
hier
noch
nachhaltiger wirksam
werden.
Um wieviel
mehr
gilt
dies
erst
fr
einen
gleichberechtigten
Zusam
menschlu
beider
Gruppen
von
Lndern
in
einem
einheitlichen
Wirtschafts
komplex.
In
diesem
Zusammenhang
drngt
sich
die
Befrchtung
auf,
da
die
Vlker,
die
das
Joch
des
Kolonialismus
abgeschttelt
haben,
einen
Weg
einschlagen
werden,
der
sich
mit
den
westlichen
Idealen
einer
Wirtschafts
gemeinschaft
nicht
vertrgt.
Noch strker
allerdings
beunruhigt
der
Ein
druck,
den
die
wirtschaftliche
Entwicklung
der
kommunistischen Lnder
irr
tmlich
bei allen
diesen
Vlkern hervorruft.
Es
sieht
heute
so
aus,
da das
Sowjetsystem
eine
falsche
Anziehungskraft
auf
die
ehemaligen
kolonialen
Lnder
ausbt
zum
Beispiel
Kongo).
Dieser
Typ
einer
konomischen
Orga
nisation stellt
seinem
Wesen
nach
das
System
fr
die
Entwicklung
der
unter
entwickelten Lnder
dar
allerdings
mit
einigen
Korrekturen,
was
die
Demokratie
anbelangt
:
Burma,
Indien,
Ghana
und
Guinea.
Die
unterentwickelten
Lnder
leiden
unter
anderem
unter
dem Austausch
von
Nichtquivalenten,
unter
den
starken
Preisschwankungen,
denen
ihre
Exportgter
unterworfen
sind, unter
der
Konkurrenz
der
ihnen industriell
berlegenen
Lnder
sowie
darunter,
da
es
ihnen
unmglich
gemacht
wird,
die
Industrieausrstungen,
die sie
bentigen,
zu
normalen
Preisen
zu
er-
130
7/26/2019 Osthandel Und Unterentwickelte Lnder
6/6
langen.
Die
meisten
dieser
Lnder sind
wirtschaftlich
vom
Export
eines
oder
mehrerer
Rohstoffe
abhngig. Infolge
dieser
einseitigen
Orientierung
mssen
sie
ihren
Bedarf
an
Industriegtern
und
teilweise
auch
an
Nahrungsmitteln
im
Ausland
decken.
Hinzu
kommt,
da
sie
gezwungen
sind,
ihre
Waren
unter
dem
Weltmarktpreis abzugeben,
fr
Industrieerzeugnisse
hingegen
die
von
den
Staatsmonopolen hochgeschraubten
Preise
zu
bezahlen.
Dabei
wchst
die
Spanne
zwischen
Export-
und
Importpreisen,
zum
Nachteil der
unter
entwickelten Lnder.
Genau dasselbe
sollte
auch
ber
die
Zusammenarbeit
zwischen
der
So
wjetunion
und
den
andern
kommunistischen
Lndern
gesagt
werden.
Es
scheint,
da
die
UdSSR
hier
nichts
Neues
erfunden
hat.
CHRONIK
DES MONATS
Innenpolitik
Die
Frhjahrssession
der
eidgenssischen
Rte
brachte
einen
eindeutigen
Erfolg
auf
sozialpolitischem
Gebiete,
indem
es
mglich
war,
die
fortschritt
liche
Vorlage
des
Bundesrates
ber
die
5.
Revision
der
AHV
in
beiden
Rten
zugleich
zu
behandeln
und
ohne
die
geringste
Verschlechterung
durch
zusetzen.
Ohne
Gegenstimme
wurde
die
bedeutsame
Verbesserung
unseres
Sozialversicherungswerkes
mit
maximalen
Stimmenzahlen
angenommen.
Wir
Sozialdemokraten
drfen auf diesen
Ausgang
der
Revisionsarbeiten
mit
Be
friedigung
und
Genugtuung
blicken.
Mit
unserer
Initiative,
die
wir
Ende
des
Jahres
1958
eingereicht
haben,
wurde
doch
weitgehend
das
Terrain
vorberei
tet.
Es
wurde
damit
die
Stimmung
im
Volke
insofern
geschaffen,
als sich
breite Kreise
der
Bevlkerung
fr
eine
Revision
zu
interessieren
begannen.
Der Sozialdemokratie
ist
es
aber auch
zu
verdanken,
da dem
Wunsche
nach
einer
massiven
Verbesserung
der
Renten
ganz
offen
und
spontan
von
einer
groen
Zahl von
Brgern
Ausdruck
verliehen
wurde.
Bei
dieser
geschlosse
nen
Volksmeinung
konnten
es
sich
die reaktionren
Kreise,
die
in
der
Presse
recht scharf
gegen
die
AHV-Revision
Sturm
gelaufen
waren,
nicht
leisten,
im
Parlament
den
Kampf
aufzunehmen.
Auch
ist
es
nicht
denkbar,
da sie
sich
auf
einen
Referendumskampf
einlassen
wollen.
Die
speditive
Erledigung
in
den
Rten macht
es
mglich,
unsern
alten
Leuten die
erhhten
Renten
schon
vom
1.
Juli
1961
an
zukommen
zu
lassen.
Zum
Erfolg
beigetragen
hat
in
ganz
starkem,
vielleicht
entscheidendem
Mae
der
Umstand,
da
unser
Genosse
Bundesrat Tschudi
den
Revisionsarbeiten
den
Stempel
seiner
berragenden
Persnlichkeit
aufgedrckt
hat.
Es
gebhrt
aber auch
dem
131