Journal für AschaffenburgSchlaue GraueAusgabe Frühling/Sommer 2015
Titel: Mobil sein und bleiben
Gesundheit: Einfach entspannen
Freizeit: Abenteuer im Spessart
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Immer noch ist „Diabetes mellitus“ eine der häufi gsten Erblindungsur-sachen in Deutschland. Aktuell leben hierzulande ca. 15.000 Menschen, die an den Spätkomplikationen dieser Krankheit erblindet sind.
Diabetiker haben ein deutlichhöheres Risiko zu erblinden als Nichtdiabetiker. Augenerkrankungen wie die „diabetische Retinopathie“ oder die „diabetische Makulopathie“ verlaufen am Anfang in der Regel ohne Symptome und können daher nur durch regelmäßige Screening-Untersuchungen erkannt werden. Ins-gesamt steigt die Wahrscheinlichkeit an einer Retinopathie zu erkranken mit zunehmender Diabetesdauer an. Nach einer Krankheitsdauer von 15 Jahren leiden ca. 15 % der Typ-II-
Diabetiker an einer „diabetischen Makulopathie“. Grund dafür sind Veränderungen der kleinsten Blut-gefäße, welche durch die Krankheit angegriffen und verändert werden. Dies führt zu Gefäßneubildungen oder Leckagen, die wiederum die hoch-sensible Netzhaut schädigen.
Rechtzeitig erkannt sind diabetische Augenveränderungen sehr gut therapierbar. Mittels Lasertherapie oder der Injektion von Medikamenten in den Glaskörper können Erblindun-gen und chronische Sehstörungen in den meisten Fällen verhindert werden. Auch in der chirurgischen Therapie fortgeschrittener Erkran-kungen wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Doch auch die beste Therapie kann nur
helfen, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Nutzen Sie die Chancen der Früherkennung. Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Augenarzt.
Nähere Informationen: Augenklinik AschaffenburgÜberregionale Gemeinschaftspraxis Aschaffenburg, Miltenberg, Alzenau, Walldürn Tel. 06021.449870, www.augen-ab.de
„Diabetes mellitus – immer noch eine Gefahr für das Augenlicht!“Dr. Natascha Lipka von der Augenklinik Aschaffenburg über diabetesbedingte Augenerkrankungen und die Behandlungs-chancen bei einer Früherkennung.
Wir informieren Sie gern!Bayerisches Rotes KreuzKreisverband Aschaffenburg63741 AschaffenburgEfeuweg 2
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Inhalt
TitelMobil sein und bleibenSenioren und Autofahren Zwischen Freiheit und Vernunft 4Pedelecs liegen im Trend 6Mehr Möglichkeiten mit dem Rollator 7Reisen mit der Eisenbahn 8
RezeptHuhn mit Frühlingsgemüse vom Blech 9
GesundheitDie Heilkraft des Qigong 10Einfach entspannen 11
StadtgeschehenStraßennamen: Mergenbaumplatz 12
FreizeitAbenteuer im Spessart 14Lohr als nahes Ausflugsziel 16
LebensgeschichtenDie Stiefel und der Bombentrichter 17
StadtgeschehenHäuser mit Geschichte: Die ehemalige TVA-Turnhalle 18
VermischtesGedanken über den Frühling 20
LebensgeschichtenBuchtipp: Wir Kinder vom Lande 21
VermischtesAuflösung Bilderrätsel Ausgabe Herbst 2014 21Gedächtnistraining 22Kreuzworträtsel 23
LebensgeschichtenDer Ehering 24
VermischtesGedichte, Geschichten, Lösungen 25„Nachgedacht ...“ 26Impressum 26Titelfoto: Sabine Schömig
Liebe Leserinnen und Leser,
gesund und beweglich bleiben bis ins hohe Alter – das wünschen wir uns alle. Und noch nie war die Generation 60 Plus so mobil wie heute. Reisen, Sport und Kultur stehen hoch im Kurs und das Ange-bot für Seniorinnen und Senioren wächst von Jahr zu Jahr.
Dabei ist es gleichgültig, wie alt oder wie fit ein Mensch ist. Körper-liche und geistige Beweglichkeit bringen – fern von jedem Leistungs-druck – Glück und Lebensfreude. Für den einen ist es vielleicht eine Fernreise, für den nächsten ein Volkshochschulkurs, für den dritten ein kleiner Spaziergang im Park.
Mobilität bedeutet nicht nur Gesundheit und Vorbeugung, sie bedeutet auch die Möglichkeit, Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein. Ist der öffentliche Nahverkehr
gut ausgebaut, sind Straßen und Gehwege gut zu laufen und sind Grünanlagen vor der Haustür, dann können auch ältere Menschen am Leben in der Stadt aktiv teil-nehmen.
Seien Sie in diesem Sommer mobil, machen Sie sich auf den Weg. Melden Sie sich zu einem Kurs in der Volkshochschule an, besuchen Sie eine Vorstellung im Stadttheater, schlendern Sie durch eine Aus-stellung in einem unserer Museen, bummeln Sie durch die Fußgänger- zone oder machen Sie einen Spazier- gang in den vielen Grünanlagen unserer Stadt.
Viel Freude dabei wünscht Ihnen
Ihr
Oberbürgermeister
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Für über 90 Prozent der Autofahrer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren ist ihr Auto das wichtigste Mittel für ihre Mobilität. Fast alle (98 Prozent) bezeichneten es als wichtig für ihre Lebensqualität. Das war das Ergebnis einer Umfrage der TU Braunschweig. Alternsforscher Professor Jürgen Howe hatte 1000 ältere Autofahrer über ihr Verhältnis zum eigenen Auto befragen lassen. Gleichzeitig mehren sich die Stimmen, die fordern, dass sich Autofahrer ab einem bestimm-
langsam wieder nach oben. „Mit 60 liegt sie immer noch niedriger als bei 45-Jährigen“, wird er vom ADAC-Magazin Motorwelt (Ausga-be 12/2014) zitiert, die Fahr-Fitness im Alter als Titelthema gewählt hatte. Ab 75 Jahren steigt das Un-fallrisiko allerdings stark an.
Marathonläufer und Frührentner
Dabei gibt es wohl keine Gruppe von Fahrern, die so heterogen ist wie die der Autofahrer ab 60. Sie reicht vom topfitten Marathonläufer Mitte 70 bis zum bewegungsein-geschränkten Frührentner. Umso schwerer scheint es zu sein, seine eigene Fahrtüchtigkeit immer richtig einzuschätzen. „Mit dem Alter steigt die Selbstüberschätzung“, spitzte spiegel.de jüngst das Thema zu. Um sich selbst besser einschätzen zu können, gibt es einige Broschü-ren mit Tipps für ältere Autofahrer, unter anderem Mensch & Auto von der Deutschen Seniorenliga, die
als wichtigsten Rat gibt: „Seien Sie ehrlich zu sich selbst!“
Denn im Alter nehmen „Unfälle durch Fehler beim Vorfahrtachten, Abbiegen, Wenden, Einparken oder Anfahren zu.“ Das Thema wird sich verschärfen, wenn bis 2022 fast 40 Prozent der Deut-schen am Steuer älter als 60 sein werden. Bis dahin darf sich auch die dem Jugendwahn nach- eifernde Autoindustrie noch einiges einfallen lassen, um mehr seniorenfreundliche Modelle anzubieten.
Wer sich dagegen heute schon nicht sicher ist, ob er/sie oder ein Verwandter, Partner, Freund noch voll fahrtüchtig ist, sollte am besten einen Arzt fragen oder ihn bitten, den anderen auf ein Defizit hinzuweisen. Schließlich gibt es auch noch Bus, Bahn oder das Taxi, um mit Freude mobil zu bleiben. SABINE SCHÖMIG
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Ehrlich fährt am längsten
Sicherheitsrisiko?
Senioren und Autofahren – Zwischen Freiheit und Vernunft
Ein paar freiwillige Tests helfen
Mit dem Lebensalter steigt das Unfallrisiko: Zwar schneiden Autofahrer zwischen 65 und 75 Jahren in der Unfallstatistik noch besser ab als Fahrer im Alter von 18 bis 34 Jahren. Doch laut Statistischem Bun-desamt ist das Unfallrisiko bei den über 75-Jährigen doppelt so hoch wie bei Fahrern zwi-schen 30 und 60 Jahren. Das Unfallrisiko eines 80-Jährigen ist demnach vergleichbar mit dem eines Fahranfängers. Auch wenn es in Deutschland keinen einheitlichen Test zur Kontrolle der Fahrfitness gibt, hält der Deutsche Verkehrssicherheits-
rat (DVR) einige wichtige Tipps parat, die älteren Autofahrern helfen, sich sicher im Straßen-verkehr zu bewegen:
Sehen: Einmal im Jahr sollten Autofahrer ab 40 Jahren ihre Sehschärfe bei Dämmerung und Nacht von einem Augenarzt überprüfen lassen. Wer sich im Dunkeln nicht mehr sicher hin-term Steuer fühlt, sollte Freunde oder Angehörige fragen, ob sie die nächtlichen Fahrten über-nehmen können – oder auf ein Taxi umsteigen.
Aufmerksamkeit: Autofahrer ab 60 Jahren lassen am besten
ten Alter einem Fahrtauglichkeitstest unterziehen lassen sollten, wie er in einigen europäischen Ländern bereits Pflicht ist, etwa der Schweiz, Spanien und Holland. In Deutschland ist ein solcher Test bisher freiwillig und gilt als nicht sehr beliebt. Nach einer Um-frage des Deutschen Verkehrssicher-heitsrats DVR ist nur gut ein Drittel der über 60-jährigen Autofahrer überhaupt dazu bereit. „Ich plädiere für Freiwilligkeit – und für Vernunft“, meint der Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer (62) zu diesem sehr emotional gehandelten Thema.
Fest steht: Auch wenn ältere Men-schen keineswegs am häufigsten Unfälle verursachen, gibt es doch laut Statistik deutliche Altersmerk-male. 20-Jährige verursachen nach wie vor die meisten Unfälle. Bis zum 50. Lebensjahr nimmt die Unfall-kurve laut des Verkehrspsychologen Peter Strohback der Uni Heidelberg wieder ab, klettere danach aber
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„Fit & mobil“ nennt der ADAC einen Autotest, der Auswahlkriterien mit einbezieht, die speziell für eine ältere Kundschaft nützlich und interessant sind. Dazu zählen Sicht und Übersicht, leichter Ein- und Ausstieg, hohe Sitzposition, einfach zugänglicher Kofferraum, hell aus- leuchtende Scheinwerfer und Sicher- heitssysteme wie Kollisionswarnung, Notbrems-, Spurhalteassistenten, Automatikgetriebe sowie Front- und Heckkamera. Auf den Prüfstand kommen auch komfortable und einfache Bedienungselemente im Auto.
Die jüngsten auf der Internetseite des Verkehrsclubs www.adac.de/fitundmobil aufgeführten Einzel-ergebnisse stammen aus dem Jahr 2014. Nicht alle sind taufrisch, einige sind schon von 2012, so zum Beispiel der Test der Mercedes B-Klasse, die laut einer aktuellen Kaufrecherche des Auto-Internet-portals Motor-Talk derzeit das be-liebteste Seniorenauto ist.
Der ADAC wiederum listet in drei Fahrzeugklassen die derzeitigen Gewinner seines Tests in Sachen Seniorenfreundlichkeit auf. Gleich vorneweg: VW-Modelle schnitten am besten ab, aber kein einziger Testwagen erhielt eine bessere Gesamtnote als 1,8. In der Klasse der Kleinwagen siegten der neue Opel Corsa (Note 2,4) des Modell-jahrs 2015 vor dem Kia Soul (2,5) und punktgleich mit dem Peugeot 2008. Bei den Kompaktwagen lautete der Gewinner VW Golf Sportsvan
(Note 1,8, seit März 2014 auf dem Markt als Nachfolger des Golf Plus), gefolgt vom BMW 2er Active Tourer (2,0) und Renault Scénic (2,0). In der Kategorie „groß“ landete mit der Note 1,8 der VW Sharan auf dem Siegertreppchen, neben dem BMW 3er GT und dem BMW 3er touring. Die bei älteren Autofahrern sehr beliebte Mercedes C-Klasse schnitt mit der Note 2,2 ab. Übrigens: die B-Klasse nahm die Note 2,2 mit in die heimische Garage. sasch
Das fitteste Seniorenauto
regelmäßig ihre Konzentra-tionsfähigkeit, Wahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit testen. Das geht zum Beispiel beim TÜV oder der Dekra oder bei einem Arzt.
Hören: Ab 60 sollten Autofah-rer alle zwei Jahre von einem Ohrenarzt überprüfen lassen, wie gut sie hohe Töne hören können. Das ist wichtig für das Richtungshören – also die Fähig-keit zu bestimmen, woher ein Geräusch kommt.
Medikamente: Autofahrer, die unter bestimmten chroni-schen oder wiederkehrenden Erkrankungen leiden, sollten vom Arzt abklären lassen, ob ihre Krankheit oder die Medika-mente die Fahrtüchtigkeit einschränken. sasch
Kia Soul
BMW 2er
Mercedes B-Klasse
Noch wenig bekannt, aber seniorenfreundlich: der Kia Soul
Ganz neues Modell: der BMW 2er Active Tourer
Klassenprimus, weil sehr beliebt bei der älteren
Kundschaft: die Mercedes
B-Klasse
Radfahren macht immer mehr Menschen Spaß – und zwar bis ins hohe Alter. Kein Wunder. Schließ-lich gibt es immer mehr gut mar-kierte und ausgebaute Radwege in unserer Region. Und sie werden sehr gut angenommen. Besonders die agilen älteren Semester be-leben mit Lust und Freude die Radwege entlang des Mains.
Muskelkraft ist nach wie vor der „Hauptmotor“ des Vorankommens, doch elektrisch angetriebene Fahr- räder beherrschen mehr und mehr die Szene. Die so genannten Pedelecs ermöglichen auch dem schon ermüdeten Strampler, bequem das vorgegebene Ziel zu erreichen.
Der Impuls eines elektrisch unter- stützten Fahrrads kommt aus einem Akku, der an verschiedenen Stellen am Fahrrad befestigt sein kann. Speicherkapazität und Lade- zeit können sehr verschieden sein und sind entscheidend für die Reichweite und den Preis des Akku- Fahrrads. So ein Pedelec kostet leicht zwischen 1000 und 2000 Euro – das ist noch nicht das Limit.
Ähnlich wie beim Auto sind auch Gänge (1 und 2) einschaltbar, die handlich am Lenker montiert sind. In die Pedale wird allerdings immer getreten, sonst verweigert das Fahrrad seinen Dienst. Auch ohne Motorhilfe ist das Fahrrad wie jedes
andere nutzbar, solange die Kräfte und die Lust reichen.
Wir sprechen hier von Elektro-Rädern, die bis zu 25 km/h schnell sind. Alle anderen E-Bikes, die weit höhere Stundenkilometerzahl schaffen, sind führerscheinpflichtig und meist nicht auf der Wunschliste „schlauer Grauer“.
Der Markt hat erkannt, dass die Älteren mobil bleiben wollen und sich dadurch mehr Un-abhängigkeit erobern können. Zu diesem Zweck gibt es praktische Pedelecs mit Zusatz- ausstattung wie Ein-kaufskörben oder Kin-dersitzen für die Enkel.
Wer glaubt, dass Elek-troräder reine Vehikel für Oma oder Opa sind, liegt völlig falsch. Im-mer mehr junge Leute entdecken die Vorteile dieser bequemen
Strampeln mit Strom Tit
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Immer mehr Ältere entdecken das Pedelec
Pedelec oder E-Bike?
Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) unterstützt den Fahrer mit einem Elektromotor bis maximal 250 Watt, während des Tretens und nur bis zu einer Geschwin-digkeit von 25 km/h. Wer schnel-ler fahren will, ist auf die eigene Körperleistung angewiesen. Der Unterstützungsgrad kann in
Eine Helmpflicht gibt es für Pedelecs zwar nicht, dennoch ist der Kopfschutz zu empfehlen. Foto: Dorothee Lagraff
mehreren Stufen eingestellt werden und ist abhängig von der Pedalkraft oder der Trittfrequenz des Fahrers. Es ist dem Fahrrad rechtlich gleich-gestellt.
E-Bikes sind mit einem Elektromofa zu vergleichen und lassen sich mit Hilfe des Elektroantriebs durch einen Drehgriff oder Schaltknopf fahren, auch ohne dabei in die Pedale zu
Fortbewegung. Wer einen kurzen Arbeitsweg hat, nutzt sie beispiels-weise gerne und lässt schon mal das Auto stehen. Da ja das elek-trisch unterstützte Fahrrad nicht so schweißtreibend ist, kommt man frisch und umweltschonend an sei-nen Arbeitsplatz. Das Parkproblem ist auch vom Tisch. Und schließlich gilt für jedes Alter: Bewegung an der frischen Luft macht glücklich. DOROTHEE LAGRAFF
treten. Wird die Motorleistung von 500 Watt und eine Höchst-geschwindigkeit von maximal 20 km/h nicht überschritten, gelten diese Fahrzeuge als Klein-kraftrad (früher: Leicht-Mofa). Hier ist ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und min-destens eine Mofa-Prüfbescheini-gung zum Fahren notwendig. Quelle: www.adfc.de
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Rollatoren werden immer beliebter – Gute Beratung wichtig
Diese modernen Begleiter und fahrbaren Gehhilfen gehören schon zum Alltagsbild: Sie sorgen für Mobilität, Selbstständigkeit und für ein vitales Lebensgefühl. Ob einzeln oder in Gruppen beim Spaziergang oder Einkauf, im Kaffee oder bei kulturellen Veran-staltungen - selbstsicher und gerne nutzen die Geheingeschränkten ihren Rollator. Im Gespräch mit vielen Mobilitätsnutzern erfuhr ich, dass sie sich wegen Schwindel und Gleichgewichtsstörungen ohne Ge-fährt nicht aus dem Hause trauen würden. Sie fühlen sich mit ihrem mobilen Freund sicherer, unabhän-giger, unternehmensfreudiger und somit glücklicher.
Schwedische Erfindung
Der Rollator wurde übrigens schon 1978 von einer schwedischen Dame erfunden, die wegen Kinder-lähmung gehbehindert war. Seit 1990 verbreitete sich dieses Hilfs-mittel auch in Deutschland, Öster-reich und in der Schweiz. Seither wird es immer wieder optimiert. Zubehör wie Einkaufskörbe, Taschen, Klemmen für den Gehstock, Schirmhalterung, Getränkehalter, Sitzflächen und Rückenlehnen sind je nach Ausstattung Standard oder individuell wählbar. Sicherheit und Komfort bieten feste Handgriffe, Schnellspannkomforträder, Reflektoren, Stufenhilfen für flache Bordsteine an den Rädern und einiges mehr.
Chic und komfortabel sind Leicht-gewichte in modernen Designs aus Aluminium oder edlem Carbon. Sie gibt es ab rund 200 Euro. Sie lassen sich mühelos zusammenklappen und transportieren, denn die Ein-kaufskörbe und Lehnen bestehen aus wetterfestem Stoff.
Wichtig für die Standfestigkeit ist eine gute Feststellbremse, wenn man zum Beispiel auf der Sitzfläche eine Ruhepause einlegen möchte,
um Beine und Füße zu entlasten oder einfach die Natur genießen.
Für den Innenbereich gibt es sogar besonders schmale wendige Modelle, teilweise in Holzoptik mit Tabletts, Stockhalter und kleiner Tischplatte, so dass man sie als mobilen Esstisch oder Servier- wagen nutzen kann.
Ähnlich wie der Rollator ist das Delta-Gehrad: Durch seine Drei-ecksform ist es zwar sehr beweglich und wen- dig, kann aber leichter kippen. Vorsicht ist auch bei anderen Rollatoren geboten: Durch zu starkes Abstützen auf die Handgriffe oder Beladen mit schweren Taschen läuft man ebenso Gefahr, zu kippen.
Das „Kassenmodell“
Die Krankenkassen zahlen nur Standard- modelle im Wert von bis zu rund hundert Euro.
erkrankungen, die ärztlich attestiert sein müssen, hat man die Chance auf ein komfortableres Gefährt. Über 500 000 Rollatoren werden von den Krankenkassen jährlich finanziert. Es empfiehlt sich, das Fachpersonal der örtlichen Sanitätshäuser bei der Wahl des passenden Rollators zu Rate zu ziehen. Dort können verschiedene Modelle gleich aus-probiert werden, um gegebenen-
Der rollende Freund
Gewöhnungsbedürftiger, aber zuverlässiger Partner im Alltag: der RollatorFoto: Sonja Hartmann
falls durch eigene Aufzahlung die optimale Mobilitätshilfe zu bekom-men. Wichtig für den Körper ist das aufrechte und begleitende Gehen nahe am Rollator, so eine Verkäufe-rin aus Aschaffenburg. Außerdem solle man den Rollator wegen Kippgefahr nicht als Aufstiegshilfe nutzen oder schwere Lasten damit transportieren. Bei einem Besit-zerwechsel muss das Gefährt vom Fachhandel gereinigt und instand-gesetzt werden. SONJA HARTMANN
Sie sind zwar stabil, meist mit Sitz, Korb und Aufstecktablett serien-mäßig ausgestattet, aber auch schwer, sperrig und kraftaufwendig zusammenzuklappen. Zur Wahl stehen nur ein oder zwei Modelle.
Je nach Krankenkasse kann der Versicherte sein Rezept direkt im Sanitätshaus einlösen oder er muss es der Kasse schicken, die einen Lieferanten mit einem Rollator vor-bei schickt. Nur bei schwerer Atem- not sowie Muskel- und Gelenk-
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Die Bahn als Reisemittel – Auch für Mobilitätseingeschränkte
Wieder einmal verreisen, um dem Alltag zu entfliehen? Welch schöner Gedanke. Sich einfach ins Auto set-zen und losfahren ist jedoch nicht jedem vergönnt. Zuweilen liegt es daran, dass die Mobilität einge-schränkt ist, auch die Konzentration und Sehfähigkeit nachgelassen hat. Aber dies ist kein Grund, um aufs Reisen zu verzichten. Um von A nach B zu kommen, gibt es ja immer noch die Bahn. Wer oft mit dem Zug reist, für den lohnt sich auch eine Bahncard, mit der sich der Reise-preis ordentlich nach unten schrau-ben lässt. Personen ab 60, Rentner und bestimmte Schwerbehinderte erhalten die Bahncard günstiger. Wer im Besitz eines grün/orange-farbenen Schwerbehindertenaus-weises und eines entsprechenden Beiblattes mit gültiger Wertmarke ist, kann bundesweit zum Beispiel alle Nahverkehrszüge, Regional-bahnen und Regionalexpresszüge kostenfrei benutzen. Ist im Schwer-behindertenausweis aufgrund der Behinderung vermerkt, dass eine
Begleitperson erforderlich ist, darf diese ebenfalls kostenfrei mitfahren. Die Bahn unterstützt auch bei der Reiseplanung gerade im Hinblick auf Mobilitätseinschränkungen – unter der gebührenpflichtigen Telefonnummer 0180/6512512 (20 Cent/Anruf aus dem Festnetz, 60 Cent/Anruf vom Mobiltelefon).
Es gibt schließlich viele Fragen zu beantworten: Wie verreise ich am günstigsten und zu welchen Zeiten, Sitzplatzreservierung, Umsteige-zeiten und evtl. Hilfe beim Umstei-gen? Wer es persönlich mag, erhält auch Auskunft im Reisezentrum des Aschaffenburger Hauptbahnhofs. Sollte Hilfestellung beim Gepäck-transport und/oder beim Zustieg in den Zug erforderlich sein, sollte das unbedingt schon im Vorfeld ange-sprochen werden.
Für gehbehinderte Fahrgäste ist auch die Information über die Erreichbarkeit des Abfahrtsbahn-steiges wichtig. In Aschaffenburg wurde dafür einiges getan. Den
Bahnhof erreicht der Fahrgast ebenerdig und ein Aufzug bringt ihn eine Etage tiefer zu den jeweili-gen Aufgängen der Abfahrtsgleise. Alle Abfahrtsgleise von Fernzügen sind mit einem Aufzug ausgestat-tet, so dass der Fahrgast bequem seinen Bahnsteig erreicht. Wurde Hilfestellung für Gepäck und/oder Zustieg im Vorfeld vereinbart, wird ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn den Reisenden vor Ort betreuen. Wenn dann alle Vorkehrungen für die Reise getroffen wurden und der Tag X endlich da ist, der Zug ein-rollt, der Sitzplatz eingenommen wird und sich ein erleichtertes und zufriedenes Gefühl einstellt, dann erfährt man: eine Zugfahrt ist auch für mobilitätseingeschränkte Personen durchaus realisierbar.
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Eine Zugfahrt, die ist lustig
Der alte Werbeslogan „Die Bahn macht mobil“ trifft zu, wenn auch Menschen mit eingeschränkter Beweg- lichkeit sich für den Zug entscheiden.
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Huhn mit Frühlingsgemüse vom Blech
200 ml Wasser1 Bund Frühlingszwiebeln200 g Zuckerschoten½ Bund Petersilie
Die Hähnchenschenkel am Gelenk teilen. Gemüse waschen und schälen. Schalotten ganz lassen, Karotten quer, Kartoffeln längs halbieren, die Mairübchen achteln und den Knoblauch hacken. Mit Salz, Pfeffer, Thymian, Öl und Butter in einer Schüssel kräftig würzen, auf einem Blech verteilen,
Von innen heraus „mobil“ macht unser Vorschlag für ein Gericht mit schlankem Schenkel vom Huhn und knackigem Frühlingsgemüse.
Zutaten für 4 Portionen:
4 Hähnchenkeulen á ca. 250 ggrobes Meersalz, Pfeffer100 g Schalotten4 Knoblauchzehen300 g dünne Karotten300 g Mairübchen600 g kleine Kartoffeln6 Stiele Thymian (abgezupft)3 El Olivenöl3 El flüssige Butter60 ml Weißwein
Weißwein und Wasser angießen und im auf 200°C Ober-Unterhitze vorgeheizten Ofen für 45 Minuten garen.
Die Zuckerschoten 2 Minuten in Salzwasser blanchieren und zusammen mit den geschnittenen Frühlingszwiebeln 5 Minuten vor Ende der Garzeit auf dem Blech ver- teilen. Mit Petersilie garnieren.
Guten Appetit! Mü
Fotos: Sabine Schömig
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Die Heilkraft des Qigong Bringt Lebensenergie zum Fließen – Vorbeugung und Therapie
Ein Rezept gegen das Altern gibt es nicht: Man muss schon selber dazu beitragen, um – wie es uns die asiatischen Völker zeigen – mög-lichst lange körperlich und geistig fit zu bleiben. Überhaupt sind uns die fernöstlichen Menschen in der Gesundheitsvorsorge weit voraus: Schon in den Familien, Kindergär-ten, Schulen und Betrieben werden sie animiert, gesundheitsfördernde, kraftvoll-harmonische Übungen möglichst täglich und oft in der freien Natur auszuführen. Dabei lernen und erleben sie, wie man Energie aufnehmen, durch den Organismus zirkulieren lassen und wieder ausleiten kann.
Es werden dabei die Beweglichkeit und der Gleichgewichtssinn trainiert, die Durchblutung angeregt, Muskeln, Gelenke und innere Organe ge- stärkt. Schlechte Haltung, Rücken-
schmerzen oder sonstige Zivilisati-onskrankheiten der westlichen Welt kennen die Asiaten viel weniger als wir. Qigong zum Beispiel kann sogar als ergänzende Therapie bei schwe-ren körperlichen Erkrankungen wie Krebs oder Multiple Sklerose ein- gesetzt werden. Sinnvoll ist es auch bei Depressionen, gegen Stress, Migräne oder Kopfschmerzen. Seit Jahrtausenden schon wurden die Übungen in Klöstern in China prak-tiziert, aber lange geheim gehalten. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unterschiedliche Stilarten ent-wickelt, doch basieren sie alle auf den ursprünglichen Übungen.
Stetes Üben
„Qi“ steht für Atem, Dampf, Lebens-kraft, ist also energiebildend, und „Gong“ ist das Bemühen, die Arbeit und das Kultivieren dieser Kraft
mit Hilfe von bestimmten Übungs-folgen zu bilden. Qigong soll den Kraftstrom zwischen Himmel und Erde im Menschen stärker ausbilden, um so das unsichtbare Kraftfeld der Erde zu Heilzwecken oder in der Kampfkunst zu nutzen. Jede Übung hat einen Bezug zu bestimmten Energieleitbahnen im menschlichen Körper. Die Harmonisierung des Qi-Flusses beugt Krankheiten vor oder dient der Heilung.
Wichtig dabei ist ausdauerndes stetes Üben – anfangs genügen 5 bis 10 Minuten. Qigong oder das daraus entstandene Tai Chi wird bei uns von Volkshochschulen, Sportvereinen, Krankenkassen und sogar in manchen Seniorenheimen angeboten. Im Internet kann man sich schon mal über die verschie- denen Techniken und Stilarten informieren. SONJA HARTMANN
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Entspannt statt ausgebranntZwei einfache Methoden zur Entspannung
Viele Menschen, egal in welchem Alter, haben den Kopf voll mit Proble- men, die schwer im Magen liegen, unter die Haut und an Nieren gehen oder den Schlaf rauben. Hilfreich sind hier einfach zu erlernende Entspannungsübungen wie zum Beispiel die progressive Muskel- entspannung: Die fortschreitende (= progressive) Muskelentspannung wurde vor rund 100 Jahren von Edmund Jacobson (1888-1983) in den USA erstmals vorgestellt. Muskelgruppen werden kurzzeitig angespannt und wieder locker gelassen.
Ein Beispiel: Schließen der Hände zu einer Faust, kurzes Halten der Span-nung, Achten auf die Spannung, wieder Lockerlassen, Achten auf den Unterschied zwischen Anspan-nung und Entspannung. In gleicher Weise: Beugen der Arme in den
Ellengelenken, Strecken der Arme, Anspannen der Bauch-, Rücken- und Beinmuskeln, Rümpfen der Nase, Heben der Augenbrauen. Durch den Wechsel aus An- und Entspannung der Muskulatur entspannt sich der gesamte Mensch.
Eine weitere Methode ist Autogenes Training
„Autogen“ heißt „selbstentstehend“. Das Verfahren wurde etwa zur gleichen Zeit von Johannes Heinrich Schultz (1884-1970) in Deutschland entwickelt. Es beginnt damit, dass man sich selbst suggeriert, die Mus-keln seien schwer und warm: „Ich bin ganz schwer und angenehm warm. Ich bin vollkommen ruhig und ganz entspannt.“ Weiter: „Die Atmung ist ganz ruhig. Ich bin vollkommen ruhig und ganz entspannt.“ und „Mein Puls schlägt ruhig. Ich bin voll-
kommen ruhig und ganz entspannt.“ und „Mein Bauch ist angenehm warm. Ich bin vollkommen ruhig und ganz entspannt.“ Wenn man danach schlafen will, kann geübt werden mit: „Ich schlafe tief die ganze Nacht, bis morgen früh die Sonne lacht.“
Bei der Tagversion des Autogenen Trainings wird noch ergänzt: „Mein Kopf ist hell und klar. Ich bin voll-kommen ruhig und ganz entspannt.“ Als weitere Selbstermutigung kann der Satz „Gelassen und heiter komme ich weiter“ hinzugefügt werden. Das Autogene Training endet am Tag mit den Worten: „Ich komme wieder allmählich in den Alltag zurück. Ich recke und strecke mich, beuge und strecke meine Arme, fahre ein wenig Rad mit den Beinen. Ich atme tief ein und aus, öffne die Augen. Ich bin wieder völlig wach und erholt.“ DR. PHIL. LOTHAR BLATT
Die Heilkraft des Qigong
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MergenbaumplatzStraßennamen im Spiegel der Zeit
In Nilkheim sind einige Wege nach Bäumen benannt. Mit dem Mergenbaumplatz im Zentrum von Nilkheim hingegen ehrt die Stadt Aschaffenburg seit 2008 jedoch Carl Constantin Victor Freiherr von Mergenbaum (1778-1845). Geboren wurde dieser am 29. Oktober 1778 in Frankfurt am Main. Seine Eltern hatten sich als protestantische Religionsflüchtlinge dort mit einem Lederwarengeschäft niedergelas-sen. Der am 20. April 1811 in den
Adelstand Erhobene erwarb im gleichen Jahr von Kurfürst Carl Theodor von Dalberg (1744-1817) das Hofgut Nilkheim.
Der Freiherr von Mergenbaum wurde am 24. November 1816 zum Königlich bayerischen Kämmerer bestellt. Er war ferner Oberstleutnant und Distriktinspektor der Land-wehr. Aus seinen Kornspeichern spendete er regelmäßig Getreide für die notleidende Bevölkerung und gründete Stiftungen für Arme. 1832 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Zivilverdienstordens der Bayerischen Krone verliehen.
Der Unverheiratete starb am 8. September 1845 in Aschaffen-burg. Er hinterließ eine umfangreiche Bibliothek und Gemäldesammlung. Aus seinem Nachlass stammt auch die Statue des Aschaffen-burger Maulaffs. SABINE SCHÖMIG
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dem Titel „Über die Alpen und zu an-deren fernen Zielen“. Ich folgte dabei meiner Neigung zu kleinen Aben-teuern, schlief in halb verfallenen Almhütten und im Freien.
Am liebsten halte ich mich mit meiner Frau in der selbstgezimmerten Hütte am Waldrand auf. Ohne Wasser und Strom. Wir sind mit wenig zufrieden. Das heißt aber nicht, dass bei unseren Wande-rungen und
Erleben ältere Menschen noch Abenteuer? Aber sicher! Warum nicht einmal auch im fortgeschrit-tenen Alter alle Gewohnheiten, das Normale hinter sich lassen und zum Beispiel bei einer mehr-tägigen Wanderung im Freien schlafen? Was zunächst für über 70-Jährige bedenklich scheint, ist einfacher als gedacht. Was man dazu braucht? Nicht viel. Eine Luftmatratze, ausreichend lang und möglichst breit, damit nicht jedes Sich-Umdrehen zu einem Balanceakt wird. Und einen dick gefütterten Schlafsack.
Isomatten haben eine zu geringe Federung, zu wenig Abstand zum Boden. Unter die Luftmatratze kommt eine Plane. Sie vermeidet, dass Steine oder Äste ein Leck pieksen. Darauf der Schlafsack und gegen Regen ein Poncho oder eine Plane. Die sollte nicht über den Schlafsack gezogen wer-den, weil sich dann darunter Feuchtigkeit bildet. Damit Luft hindurch ziehen kann, sollte sie zwischen Bäumen oder Wanderstöcken wie ein Zelt aufgespannt werden. Kein Urlaub wie jeder andere. Aber ein Beispiel, was im Rentenalter noch mög-lich ist.
Das Paar, das diese Aben-teuer im Spessart oder im Odenwald seit zehn Jahren organisiert, hat die 70 über- schritten: Horst und Ursula Kayling. Uns reizt dabei die Herausforde-rung, mit Freunden Nächte im Freien zu überstehen – auf einer Wiese im Odenwald oder Spessart zum Beispiel.
Zu Fuß über die Alpen
Ich absolvierte vor einigen Jahren noch Marathonläufe. Heute jogge ich regelmäßig mit meiner Frau. Mit 63 überquerte ich allein zu Fuß die Alpen und habe darüber sogar ein Buch geschrieben mit
Frei
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Nie zu alt für ein AbenteuerUnternehmungen nur hartgesottene Sportler mitmachen können. Ich muss-te selbst erst im letzten Jahr zurück-stecken und eine geplante Abenteuer-Wanderung absagen, weil ich durch Lungenembolien geschwächt war.
Ein Zelt verbietet sich
Nichtsdestotrotz: Sobald die Sonne wärmt und trockenes Wetter abzuse-hen ist, trifft sich morgens ein buntes Völkchen aus Schülern, Studenten, Berufstätigen, Rentnern am Ausgangs-punkt, um später bei Einbruch der Nacht nicht zu Hause oder im Hotel-bett zu schlummern.
Ein Zelt verbietet sich. Zum einen wäre es nichts Besonderes, und zum anderen ist es verboten. Auch ein Lagerfeuer gibt es nicht. Besonders
im Wald, wenn eine Grilleinrich-tung fehlt.
Wie schon mehrmals zuvor geht es den Limesweg
entlang in Richtung Süden, 17 Kilometer
durch den Odenwald bis zur Wiebke-Hütte am Wacholderberg, nord-westlich von Kimbach gelegen.
Kein schwerer Rucksack
Eine Besonderheit dieser Touren: Niemand muss einen schweren Rucksack tragen. Vor der Wanderung fahren wir zu den Schlafplätzen und richten Depots ein. Unter Laub und Zweigen wird ein üppiger Vorrat an Getränken vergraben,
dazu Luftmatratzen, Ge-müse und Salate in festen Behältern oder Gläsern.
So gibt es am Ziel zu-nächst ein Suchspiel: Wer findet das Depot? Kalt, warm, wärmer, heiß. Der Sieger bekommt das erste kühle Dosenbier.
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Frei
zeitNie zu alt für ein Abenteuer Unter freiem Himmel
im Spessart oder Odenwald schlafen
Es gibt nichts Schöneres, als mit Freun-den, eingehüllt in Schlafsäcke, bis tief in die Nacht zu vespern.
Teelichter brennen, Geschichten machen die Runde, bis auch der Letzte wandermüde und bett-
schwer auf die Luftmatratze sinkt. Der Mond hängt zwischen
den Wipfeln, das Grillenkonzert nimmt kein Ende.
Tiefer Schlaf kann hier sogar von Nachteil sein, wenn die Teilnehmer am nächsten Morgen von Rufen des Waldkauzes, von Glühwürmchen und dem heiseren
Bellen der Rehe erzählen.
Der Dosenofen qualmt. Nach zehn Minuten bekommt jeder seinen ersten heißen Kaffee. Über
einem Drahtgitter auf dem Dosenofen werden Brötchen gewärmt. Weiter geht die Tour über Momart nach Zell hinunter, wo die Gruppe beim Metzger etwas Defti-
ges für den Abend kauft. An der Heuselsmühle vorbei führt der Weg zum nächsten Schlafplatz, der Schuhmann-Hütte am Waldrand. Klar, dass sich alle auch hier aus einem Depot bedienen können.
Ein besonderes Erlebnis am frühen Morgen: Noch in Schlafsäcken können die Abenteurer eine Rotte Wildschweine beobachten, die auf sie zukommt. Furcht? Nein. Als sich der Erste aufrichtet, machen die Schwarzkittel kehrt.
Über Vielbrunn kommen die Wanderer zurück zum ersten Schlafplatz, der Wiebke-Hütte, von wo sie nach der dritten Nacht im Freien heimwandern.
2014 musste das Abenteuer ausfal-len. Aber 2015, davon bin ich fest überzeugt, wird wieder im Oden-wald geschlafen. HORST KAYLING
Das Lieblings- outfit von
Ursula und Horst Kayling:
Wanderklei- dung, Stöcke
und eventuell ein Rucksack
mit ein wenig Proviant.
So gehen sie auf Tour.
Foto: privat
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Ein Ausflug nach Lohr ist immer wieder schön. Über Waldaschaff, Rothenbuch und Rechtenbach erreicht man Lohr von Aschaffen-burg aus mit dem Auto in circa 50 Minuten. Schon die Hinfahrt durch den Spessart und kleine Ortschaften lassen die Hektik des Alltags verges-sen. Es stellt sich eine innere Ruhe ein und die Vorfreude auf den vor mir liegenden Tag, denn Lohr hat seinen Besuchern viel zu bieten.
Lohr ist vor allem bekannt durch das Grimmsche Märchen Schneewitt-chen und die sieben Zwerge. Laut Forschung eines Lohrer Apothekers soll es 1725 im Lohrer Schloss zur Welt gekommen und somit eine Lohrer Bürgerin gewesen sein.
Eine in Lohr gebildete Arbeitsgrup-pe mit Namen „Schneewittchen“ hat im Hinblick auf diese bekannte Einwohnerin diverse Marketing-Konzepte ausgearbeitet. So gibt es einen Schneewittchen-Wanderweg, ein Schneewittchen-Kabinett im Schloss und vieles mehr.
Junge Frauen und Kinder treten auch immer wieder als Schneewitt-chen und die sieben Zwerge auf. Ferner hält Schneewittchen jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von April bis September im Spessartmuseum eine Märchen-stunde. Beginnend am Brunnen vor
dem Alten Rathaus kann man sich außerdem jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von Mai bis Oktober einem Kulturspaziergang mit Schneewittchen anschließen.
Doch das Städtchen Lohr hat noch viel mehr Sehenswertes anzubieten: das Alte Rathaus, das Lohrer Schloss, der Bayersturm aus dem 14. Jahr-hundert mit Türmerwohnung oder die Pfarrkirche St. Michael. Auch die Reste der Stadtbefestigung und das historische Fischerviertel sind nur einige von vielen schönen Plätzen in Lohr am Main. Ein Spaziergang durch die kleine, aber feine Fußgän-gerzone führt an belebten Plätzen vorbei und durch idyllische Gassen mit vielen gut erhaltenen Fachwerk-häusern.
Cafes, Gaststätten und Weinstuben laden dazu ein, Rast einzulegen und die Schönheit der Umgebung noch einmal auf sich wirken zu lassen. In der wärmeren Jahreszeit kann man fast überall im Freien sitzen. Ein Abstecher in die Wallfahrts-kirche Maria Buchen, die wenige Kilometer entfernt ist, lässt einen ausgefüllten Ausflugstag dem Ende entgegengehen.Vorbei an grünenden Wäldern und blühenden Wiesen fahre ich wieder in Richtung Aschaffenburg. Der Spessart ist so herrlich schön, ist mein Fazit dieses Tages. Es wird nicht der letzte Ausflug gewesen sein, denn unsere schöne Gegend hat noch so viel zu bieten.
ANGELIKA WOLF
Ausflug in die Märchenstadt
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Lohr am Main ist mehr als Schneewittchen
Das Lohrer Schloss und der mittelalterliche Marktplatz.
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enDie Stiefel und der Bombentrichter
Als der kleine Bruder Storch spielte
Schon öfter erwähnte ich, dass wir bis nach Kriegsende in Glattbach lebten. Wir wohnten in der Trieb-straße, da ging es bergauf in den Wald hinein. Am Ende der Straße gegenüber von unsrer Wohnung lag eine große Wiese. Eine Bombe hatte ein riesiges Loch mitten in die Wiese geschlagen. Natürlich füllte sich der Bombentrichter bei Regen mit Wasser. Das lockte uns Kinder an. Erst liefen wir schön außen herum, doch innen wäre es viel besser. Vater war gerade auf Heimaturlaub vom Krieg da und hatte schöne große Stiefel.
Also ging mein Bruder – er war gerade mal acht Jahre alt – heim und holte Papas Stiefel. Alle Kinder der Straße waren versammelt und begeistert von der Idee, mit den hohen Soldatenstiefeln in den Bombentrichter zu steigen. Mein Bruder zog also die viel zu großen Stiefel an und schritt wie ein Storch damit ins Wasser. Alle jubelten – bis das Wasser oben in den Schaft der Stiefel floss und der Kleine immer tiefer im Morast versank. Nun lachte niemand mehr. Ein Mädchen lief zum nächsten Haus, in dem Oskar, ein stämmiger Junge von 15 Jahren, wohnte. Er kam sofort mit und zog meinen Bruder aus dem Schlamm. Wie sah der aus – ganz fürchterlich!
Nun gingen alle mit zu uns nach Haus. Unten war die Wasch-küche, also nahmen wir den Schlauch und spritzten meinen Bruder ab, natürlich mit kaltem
Wasser. Er durfte nicht jammern, sonst wäre ja Mama oder die Hausfrau gekommen. Die Stiefel wuschen wir innen und außen tip- top sauber. Dann hatte mein Bruder die Idee, die Stiefel zu trocknen. Feuer war ja immer im Herd und als Mama einkaufen ging, stellten wir die Schuhe in die Bratröhre und legten ordentlich Kohle nach. Das konnten wir, da wir oft Feuer machen mussten, schon mit sechs oder sieben Jahren, wenn Mama mit den Bauern auf den Acker ging. Nach ein paar Stunden kamen Mama und Papa heim und es roch sonderbar.
Papa sah in die Bratröhre und, oh weh, die Stiefeln waren ganz zu-sammen geschrumpft, nicht mehr
zu gebrauchen. Wir sind natürlich auch sehr erschrocken! Aber es war alles zu spät. Mein Bruder bekam eine Tracht Prügel, die er nie vergaß! Vater brauchte neue Stiefel und konnte nicht pünktlich in den Krieg zurück. Was sollte er als Grund dafür angeben? Er ließ kurzerhand seine Schwiegermutter sterben, um noch ein paar Tage Zeit zu haben für neue Stiefel. Aber da er die Schwiegermutter schon mal für tot erklärt hatte, klappte das nicht so gut. Später haben wir über die gan-ze Sache oft gelacht. Schon wegen der Schwiegermutter, die ja in Waldbrunn wohnte und immer noch lebte. Für alle Kinder der Straße war es ein aufregendes Erlebnis – und nur mein Bruder bezog dafür Prügel! TILLY KREBS
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Aschaffenburg beherbergt einige geschichtsträchtige Bauten mit vielerlei architektonischen Merk-malen. Der Jugendstil ist dabei sehr sparsam in unserer Stadt vertreten. Die TVA-Turnhalle in der Grünewaldstraße ist jedoch ein Beispiel für Jugendstil mit einer bewegten Geschichte.
1860 war das Gründungsjahr des Turnvereins Aschaffenburg (TVA). Der Verein geht auf den Zeitgeist des „Turnvater Jahn“ zurück. Eine Turnhalle für das Training war damals noch in weiter Ferne. Man übte im Freien, in Gasthofsälen, auch in Schulturnhallen, ja sogar in den Markthallen am Landing.
Schließlich erwirkten die 75 aktiven und 50 passiven Mitglieder einen Turnhallenbau in der Grünewald-straße. Mit großer Unterstützung der Stadt, einer gefüllten beacht-lichen Vereinskasse und einem Kredit bei der Bank wurde der Bau möglich.
Im Jahr 1905 war Einweihung. Viele verschiedene sportliche Disziplinen konnten nun endlich ausgeübt werden.
Auch gesellschaftliche Anlässe, wie Karnevalssitzungen, fanden in der Turnhalle statt. Beide Weltkriege forderten auch Opfer vom Verein. Im 1. Weltkrieg wurden die meisten aktiven männlichen Mitglieder
eingezogen. Die Halle beschlag-nahmte man als Standquartier.
Auch der 2. Weltkrieg forderte Opfer. Die Turnhalle blieb von Luft- angriffen nicht verschont. Den nutz-baren Rest nahm die amerikani- sche Besatzungsmacht in Beschlag.
Große Renovierungen und Verbesse- rungen in der Konstruktion erfolg-ten 1955 und die Halle wurde den Anforderungen der Zeit angepasst.
Suppenschulball und Ballett
Die Grünewaldturnhalle mauserte sich mehr und mehr auch als Podium für kulturelle Ereignisse. Konzerte, Versammlungen, Vorträge und – ganz wichtig – der jährliche Suppenschulball als das gesell-schaftliche Ereignis der Stadt fanden dort statt. Auch die Ballettschule Pierenkämper konnte Räume nutzen, um jungen Mädchen die klassischen Ballettschritte beizu-bringen.
Für den TVA 1860 wurde die Halle zu klein und in der Kochstraße entstand 1973 eine große zweck-mäßige, wenn auch nüchterne neue Sporthalle.
Die Firma Brass ist seit Anfang der 70er Jahre Eigentümer der Turn-halle in der Grünewaldstraße. „Be-sitz verpflichtet“ und nach diesem Motto agiert auch die Firma Brass. Nicht nur statische Verbesserungen
Häuser mit Geschichte
und Renovierungen des Baus leistete sie, sie pflegt auch das kulturelle Erbe:
Heimat der Jungen Bühne
Die „Junge Bühne“ ist seit den 70er Jahren im Obergeschoss der Turnhalle beheimatet und Magnet für viele Theaterbegeisterte. Das Zimmertheater war anfangs auch Bühne für viele Künstler aus Kabarett und Kleinkunst. Ungefähr gleichzeitig eröffnete eine Art Bistro, „Scampi“ die Pforten und war schnell akzeptiert in der Aschaffenburger Gastronomie-szene.
Ein weiterer Anziehungspunkt war die „Galerie am Nachmittag“, ge-gründet 1975 von Karin Brass. Sie verstand es, bedeutende Künstler bei sich auszustellen. Erwähnt seien hier Namen wie Christian Schad, damals noch persönlich anwesend, oder Horst Jansen, Leo Grewenig, ein Bauhausvertreter, Anton Bruder und Sascha Juritz, um nur einige zu erwähnen.
Diese Kunstereignisse endeten 1990 und Karin Brass wollte als Galeristin nicht mehr so angebun-den sein. Eine große Auktion gab den Abschluss. Die Versteigerung verbliebener Kunstwerke erzielte eine größere Summe, die karita-tiven Zwecken zur Verfügung ge-stellt wurde.
Die Turnhalle in der Grünewaldstraße
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Eines der wenigen Beispiele für Jugend- stil in Aschaffenburg ist das Gebäude der ehemaligen TVA-Turnhalle – heute beherbergt es die Junge Bühne.
Die Turnhalle in der Grünewaldstraße
Kunst und Technik vereinte darauf-hin die Firma Auto-Brass geschickt mit Ausstellungen im Haupthallen- raum. Man zeigte Werke von Hans Nauheimer, abstrakte Bilder, Designer und Künstler Henk Holz- heimer mit seinem Fotorealismus.
1992 ermöglichte Otto Brass eine Ausstellung besonderer Art:
Japanische Holzschnitte. Kunst und Automobil wurde mit großem Geschick in Verbindung gebracht.Es ist gut zu wissen, dass die Turn-halle Grünewaldstraße in pflegen-de Hände übergegangen ist und Aschaffenburg sich noch lange an dem Bau erfreuen kann.
DOROTHEE LAGRAFF
Seit ihrer Einweihung im Jahr 1905 war die Turnhalle auch ein Ort für kulturelle und gesellschaftliche Ver-anstaltungen wie den Suppenschul-ball, sowie für eine Galerie.
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Zeit für VeränderungVe
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Frühling – Zeit, um eingefahrene Gewohnheiten zu überdenken. Seine negativen Eigenschaften ändern, das ist gar nicht so einfach. Es wäre schön, wenn man sich einfach ein neues Kleidungsstück – so wie im Frühling die Natur – überstülpen könnte und schon ist man ein anderer Mensch. Ob-wohl: Fröhliche Farben, modische Accessoires, ein neues Kleid, eine schicke Hose oder nur ein farben-froher Schal, eine neue Frisur, können das Befinden erheblich be-einflussen, sodass man sich gleich besser oder selbstbewusster fühlt. Mal nicht das übliche „Rentner-Beige“ tragen, wie es oft spöttisch genannt wird. Sowas fällt im persönlichen Umfeld gleich auf und wird bestimmt positiv bewer-tet. Und wer freut sich nicht über Komplimente? Man könnte auch die Wohnung durch ein paar Hingucker etwas aufpeppen. Sie bringen frischen (Frühlings-)Wind in das Leben.
Aber mit den eingefahre-nen Gewohnheiten oder Eigenarten ist es schon schwieriger. Wie heißt es in einem Sprich-wort so schön: Selbst-erkenntnis ist der erste Weg zur Besse-rung. Aber das kann dauern, bis man mal seine Mankos zugibt, denn ehrlich zu sich selber sein, klingt einfacher als es ist. Gerne kritisieren wir die anderen, ärgern uns über sie oder erwarten Veränderungen und bei uns – da sind wir sehr, sehr groß-zügig und ärgern uns oft über jede Ein-mischung von außerhalb. Man könnte sich zum Beispiel fragen:
Wenn der andere diesen bestimm-ten Charakterzug hätte, würde es mich stören und würde ich ihm/ihr das unter die Nase reiben? Viel-leicht ärgert man sich auch schon länger über die eigenen Schwach-stellen und es wäre an der Zeit, etwas zu ändern – nur wir selber können das tun!
Für ehrliche Kritik sollte man also dankbar sein: Denn es ist mutig, wenn man sich traut, den ande-ren offen auf seine etwai-gen Schwachstellen hinzuweisen. Man sollte
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sich aber auch gut überlegen, ob es wirklich sein muss, den ande-ren zu kritisieren oder sogar bloß zu stellen: Feingefühl ist gefragt, denn der Ton macht die Musik. Wir müssten eigentlich im Alter viel zufriedener, gelassener und toleranter sein, aber davon sind wir oft sehr weit entfernt. Arbeiten wir also immer wieder daran und wir und andere werden davon profi-tieren. SONJA HARTMANN
Foto: Lizas Jewellery
Ein frühlingshafter Schal kann das Befinden schon sehr positiv beeinflussen.
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Ein Bulle als Zugtier beim Pflügen, Eheringe im Klingelbeutel, eine Pfarrersfrau auf der „Schandbank“ in der Dorfkirche, Aufklärung unter der Dorfjugend 1957 und ein Schweinebad – diese und noch viele andere kuriose, aber auch ernste Geschichten sind im neuen Buch des Zeitgut Verlages mit dem Titel „Wir Kinder vom Lande. Unvergessene Dorfgeschichten 1916 - 1976“ versammelt. Damit liegt der sechste Band mit Dorf-geschichten vor, in dem Menschen aus vielen Gegenden Deutschlands Erlebnisse aus ihrem Leben erzäh-len. In den Jahren zwischen 1916 und 1976 gibt es auch auf dem Land eine Vielzahl technischer und gesellschaftlicher Veränderungen, vor denen selbst das kleinste Dorf nicht Halt machte.
Alfred Bilger zum Beispiel erzählt von der bitteren Armut in seinem Heimatdorf im Oberwesterwald, die dennoch die neidlose Einigkeit der Dorfgemeinschaft nicht stören konnte. Vom schweren Leben seiner Mutter, der Magd Babette, berichtet Karl Satzinger, der 1929 als uneheliches Kind eines Großbauern
Schweres Landleben – glückliches Landleben
„Wo ist das?“ ...
geboren wurde. Streng, hierarchisch und hart muten uns heute die damaligen Verhältnisse auf dem Lande an.
Doch der Band enthält auch zahl-reiche liebevolle Erinnerungen an eine Kindheit, die zwar einfach war, jedoch als glücklich und geborgen im Gedächtnis bewahrt wurde. Renate Guhl bleibt deshalb auch ein Leben lang „im Herzen verbunden mit Tillendorf“, ihrem niederschlesi-schen Heimatort, ebenso wie Brigitte Richter mit dem ihren in Westpreußen.
In den Kriegs- und Nachkriegsjahren tauchten in den Dörfern die ge-fürchteten Viehzähler auf, die in jedem Hof feststellen sollten, ob ein paar Tiere „schwarz“ gehalten wurden. Das war auch die Zeit der zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten, die in den im Westen Deutschlands gelegenen Dörfern eine neue Heimat suchten und die Einwohnerschaft mitunter um das Doppelte vermehrten. Das ging nicht ohne Probleme. Gerhard Dücker und Klaus Pawka entwerfen ein anschauliches Bild von der
Ankunft und den ersten schweren Jahren der Heimatlosen.
Immer wieder aber finden sich Geschichten kurioser und lustiger Art wie die anfangs erwähnten. Sie erinnern zugleich an lokale Bräuche und Besonderheiten. Und so ent-steht ein Spektrum ländlichen Lebens durch sechs Jahrzehnte.
Zeitzeugen erinnern sich in einem neuen Buch
... haben wir Sie in unserer Herbst-ausgabe der Schlauen Grauen gefragt und eine Bildercollage ge-zeigt, die bei einem Streifzug durch Aschaffenburg entstanden war. Es waren zum Teil ungewöhnliche Details, die Aschaffenburg einmal aus einem anderen Blickwinkel zeigten, nicht die üblichen High-lights, die sofort ins Auge springen. Und es scheint eine kniffelige
Aufgabe gewesen zu sein, denn nur zwei unserer Leser haben alles richtig zugeordnet und sind dafür mit einem Buchgeschenk über-rascht worden. Hier die Auflösung für alle: Auf den Fotos zu sehen waren der Nummerierung nach: 1) Löwenbrunnen an der Schloss-mauer im Grünzug vor der Stadtbi-bliothek; 2) das Schild des Ortho-pädiehauses Knichelmann in der Sandgasse; 3) eine Statue an der Fassade des ehemaligen Finanz-amts auf dem Schlossplatz;
4) Stelen auf dem Grünstreifen zwischen Weißenburger und Fried-richstraße; 5) ein Gemälde am Gasthaus Schlappeseppel; 6) die Uhr des Juweliers Bauer in der Herstallstraße; 7) eine Steinfigur im Bogengang der ehemaligen Stadtpost in der Wermbachstraße; 8) die Fassade der Volksbank in der Herstallstraße; 9) ein schmiede-eiserner Balkon an der Ecke Sand-/Erbsengasse; 10) der Brunnen zwi-schen Weißenburger und Friedrich-straße; 11) die Steinmetzschule.
Wir Kinder vom Lande Unvergessene Dorfgeschichten. Band 6 / 1916 -1976. Zeitgut Verlag; 2015; 256 Seiten; 11,90 Euro
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Gedächtnistraining
Die Wörter sind vorwärts, rück-wärts, diagonal, von oben nach unten und von unten nach oben zu finden.
In diesem Suchrätsel sind 10 Wörter versteckt. Die Wörter sind:
Begriffe für Lebensqualität© Gertrud Hamann,Elsenfeld, Gedächtnistrainerin im Katholischen Senioren-Forum Die Lösungen finden Sie auf Seite 25.
SELBSTBESTIMMUNG ZUFRIEDENHEIT GESUNDHEIT FREIHEIT FITNESS
REISEN TRÄUME FREUDE LIEBE GLÜCK
Buchstabenrätsel
S D T I E H D N U S E G D E F K
C S L N L Ä Ö P L K G G X P R P
Y M E W H F H V I D Q U K A E N
L U W N W R P D E T Y U I B U T
U Q X S T E S Q B M P K C J D Ö
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G L Ü C K H F N E S I E R C N N
Z U F R I E D E N H E I T R G R
K W T G Ä I X S N E M U Ä R T F
A Q A V I T B H D D M F B T X T
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Haupt-stadtSiziliens
römi-scherKaiser(† 68)
Getränkaus Obst
Periskop
Senkblei
franzö-sisch:der
Eskorte
Sitzungs-periode
achten,aner-kennen
Tran
besitz-anzei-gendesFürwort
Insel vorMarseille
dichterDunst
künst-licherZahn-ersatz
elektr.gelade-nesTeilchen
Himmels-brot
anstatt
Stadt-teil vonAschaf-fenburg
Frau vonJakob
Reich desTeufels
Futter-gestellfür Wald-tiere
Riesen-schlange
Haupt-stadt vonThüringen
Himmels-körper
Psyche
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Donau-zufluss inPassau
Zwerg-planet
Wand-vorsprung
landes-sprach-lich: Nor-wegen
Klagelaut
säuer-lichesMilch-getränk
täglichesNahrungs-mittel
heißeKlima-zone derErde
unordent-licherMensch
ge-würztesHack-fleisch
stöhnen
unbe-stimmterArtikel
flächen-mäßiggrößterUS-Staat
Fisch-marder
WinkeldesBoxrings
deutschesWeinbau-gebiet
Opernlied
Eissport
Bühnen-aufzug
Stoff fürHand-tücher
Region inSüdfrank-reich
Jagd-bezirk
Vorteil,Vorrang
ProduktvonWasser-vögeln
Neben-fluss desMains
zart,weich
abtrünnig
Misch-getränkmit Wein
Helden-gedicht
Ballett-röckchen
Teil derTreppe
Wahl-übung imEiskunst-lauf
Wortteil:zurück
Vorsilbe
Wortteil:billionen-fach
Papagei
veraltet:Hecke
Brems-klotz
zu keinerZeit
mittels,durch
KantonderSchweiz
englischeVernei-nung
be-rühmterFilm-Alien
deutschesWeinbau-gebiet
Box-nieder-schlag
Ausrufder Un-geduld
Daten-eingabe
Stadt inÖster-reich
Regie-rungs-bezirk inBayern
Innen-organ
GerichtausFleisch-stücken
Teil derWoche
Gewächs-haus
RM169612 201501
Die Lösungen finden Sie auf Seite 25.
Der Krieg war endlich vorbei, aber die Wunden, die er allenthalben geschlagen hatte, konnten nicht übersehen werden. Fast alle größe-ren deutschen Städte waren mehr oder weniger stark zerstört. Viele Menschen, soweit sie überhaupt noch eine Bleibe hatten, hausten in Kellern, Hausruinen, Behelfsheimen oder auch in Luftschutzbunkern, die notdürftig umfunktioniert worden waren. Besonders schwer hatten die Frauen unter der Not zu leiden, de-ren Männer vermisst, in Gefangen-schaft geraten oder gar gefallen wa-ren. Nicht selten standen sie nachts auf, um stundenlang bei eiskaltem Winterwetter in einer Menschen-schlange vor einem Brotgeschäft auszuharren, bis die Lieferung ein-traf. Die geringen Rationen, die es auf Lebensmittelkarten gab, reich-ten nicht aus, um satt zu werden. Oft bekam man nicht einmal diese. Mitunter war das Warten in der Schlange vergeblich, weil das letzte Brot wenige Kunden vorher verkauft wurde. Dann war die Enttäuschung der leer Ausgehenden grenzenlos.
In diesen Zeiten unternahmen viele Menschen in ihrer Verzweiflung wei-te Hamsterfahrten, um bei Bauern einige Kartoffeln, etwas Gemüse oder gar kostbare Nahrungsmittel zu erbitten. Wer nichts als Tauschob-jekt anbieten konnte, bekam selten etwas. Oft wurden die Bittsteller
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Der Eheringabgewiesen, nicht weil die Bauern so harther-zig gewesen wären, sondern weil sie sich der Scharen von Bittstellern nicht erwehren konnten. Manchmal wurden die Landleute sogar be-stohlen, wenn fremde Hände große Teile ihrer Felder im Schutze der Nacht abernteten.
In der Umgebung von Kevelaer, einem bekannten Marien-Wall-fahrtsort am Niederrhein, suchte eine Mutter, deren Mann als ver-misst gemeldet worden war und die nicht mehr wusste, wie sie ihre Kinder ernähren sollte, einen Bauern auf, den sie um etwas Essbares bitten wollte. Als der Bauer feststellte, dass die Frau ihm nichts zum Tausch an- bieten konnte, wies er sie ab. Die Frau war so verzweifelt, dass sie zu weinen begann. Da entdeckte der Bauer an der rechten Hand der Frau ihren goldenen Ehering und forder-te sie auf, ihm diesen zu geben. Ein paar Kartoffeln und einen schmalen Streifen Speck wäre er ihm wert. Die Frau zögerte. Als der Bauer sich jedoch entfernen wollte, ohne sie weiter zu beachten, streifte sie den Ring vom Finger und gab ihn hin. Sie erhielt die zugesagten Nahrungs- mittel, war aber so verzweifelt, dass sie dem Ortspfarrer von ihrer
schlimmen Erfahrung be-richtete. Der war darüber
sehr erzürnt. Er versprach der Frau, sich um die Angelegen-
heit zu kümmern.Am Sonntag darauf – damals waren
die Gottesdienste noch sehr gut be-sucht – hielt der Pfarrer eine „Straf-predigt“ über die Hartherzigkeit mancher Menschen. Arme Leute, hob er hervor, hätten oft mehr Mitleid mit anderen Notleidenden als solche, die echte Not nie kennen gelernt und immer satt zu essen gehabt hätten. Zum Schluss erzählte er die Geschichte der Frau, ohne Namen zu nennen. Allerdings forder-te er den Sünder indirekt auf, den Ehering am nächsten Sonntag in den Klingelbeutel zu legen. Anderen-falls würde er in der Kirche laut den Namen des „Übeltäters“ verkünden. Als der Küster am folgenden Sonn-tag den Beutel leerte, fand er neben dem Ring der Frau vier weitere Eheringe. Die Frage, ob es damals in der Gegend bei den Bauern nichts Ungewöhnliches war, Lebensmittel gegen Eheringe einzutauschen, oder ob der betreffende Bauer ein Samm-ler war, konnte nie geklärt werden. Jedenfalls hat man danach nichts dergleichen mehr gehört.
Hans Birwe Bei Kevelaer/Niederrhein; 1945 (Auszug aus dem Buch „Wir Kinder vom Lande“, siehe Seite 21)
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Kaum das Licht der Welt erblickt, kriegst ’nen Klaps du hinten drauf. Damit wirst du nun geschickt in den harten Lebenslauf.
Lauf zur Schule hin, mein Kind, pass auf den Herrn Lehrer auf, weil das Lernen nun beginnt, und schon wieder heißt es: Lauf!
Kreuzworträtsel
S T I E H D N U S E G F
S L R
E F I E
N R E U
T E B D
G N U M M I T S E B T S B L E S
G L Ü C K H F N E S I E R
Z U F R I E D E N H E I T
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VorurteileIch kam von dem Einkaufen nach Hause. Ungeduldig wartete ich auf den Aufzug im Hochhaus. Als er endlich kam, stand schon ein kleiner Junge darin. Ich betrachtete ihn argwöhnisch, tief schwarzes Haar, ebensolche Augen und gebräunte Hautfarbe. Die Kleidung schlampig und die Haltung lässig. Er war viel-leicht sechs oder sieben Jahre alt. In der Hand hatte er eine Tüte Pommes Frites. Mit den Fingern holte er eine nach der anderen heraus und stopfte sie in den Mund. Schon wollte ich etwas sagen wie „Essen im Aufzug ist verboten“ oder so etwas Ähnliches. Aber ich schwieg und stellte mir vor, wie der Junge wohl einmal sein wird.
Sicher wird er so ein typischer Faulenzer, der herum lungert mit Alkohol und Drogen. Er sieht so aus, als ob sich niemand um ihn kümmert und die Erziehung wird gleich null sein.
Inzwischen kam der Aufzug im zehn-ten Stockwerk an. Der Junge ging hinaus, drehte sich um und lachte mich herzlichst an, ein kleines Winken und Tschüss, weg war er.
Da habe ich mich sehr geschämt, ich war den Vorurteilen verfallen, die man immer hört und die ich eigentlich verabscheue. In Zukunft muss ich besser aufpassen und darf Menschen nicht so schnell beurteilen – schon gar nicht nach Kleidung und Herkunft. RENATE JUNKER (verfasst 1998)
In der Jugend treibst du Sport, und man sagt: „Du bist gut drauf!“ Du trainierst in einem fort fleißig für den nächsten Lauf.
Irgendwann trifft Amors Pfeil, und du nimmst Verfolgung auf, nimmst am Liebeswettlauf teil. Und noch immer heißt es: Lauf!
Bring doch mal den Müll zur Tonne, geh mit in die Stadt zum Kauf, lauf mit Kindern in der Sonne! Geht’s zu Ende mal mit „Lauf“?
„Laufen Sie mal schnell hinüber!“ Diese Order, die zuhauf schiebt der Boss zu dir herüber, Himmelkreuz! Noch immer „Lauf“.
Im Alter tut sich nicht mehr viel. Nur die Nase wird mal nass, und nun urteilst du ganz kühl: Immerhin, da läuft noch was. HORST KAYLING
Lebenslauf
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Ich sitze im Büro eines Arztes für Altersmedizin und schaue mich um. An der Wand entdecke ich ein Schwarzweiß-Bild, auf dem ein älteres Ehepaar zu sehen ist. Das Ungewöhnliche an diesem Bild ist: Das Paar sitzt nicht etwa gemütlich beieinander auf einer Parkbank, nein, es sitzt in schwarzer Lederbe-kleidung, mit Jethelm und Motor-radbrille auf einem Motorrad und scheint das damit verbundene Gefühl von Freiheit zu genießen!
Im ersten Moment hat mich das Bild verwirrt, doch dann dachte ich: Es entspricht genau der Sehnsucht vieler älter werdender Menschen, solange wie möglich mobil zu sein und das Leben ohne Einschrän-kungen genießen zu können.
Mobilität hat in einer alternden Ge-sellschaft einen hohen Stellenwert, denn es bedeutet aktive Teilhabe am Leben, Selbstständigkeit und Freiheit. Es muss ja nicht immer ein Motorrad sein, aber das Auto-mobil, übersetzt „selbst-beweglich“, spielt eine große Rolle. Deshalb ist es für ältere Menschen ein großer Ein-schnitt, wenn sie aus gesundheit-lichen Gründen den Führerschein abgeben müssen. Sie geben damit ein Stück ihrer Selbstständigkeit ab. Ihr Bewegungsradius wird kleiner, sie sind angewiesen auf Bus und
Bahn oder auf andere Menschen, die sie einmal mitnehmen zum Ein-kaufen, in ein Konzert etc.
Und irgendwann kommt bei dem einen oder anderen auch der Tag, an dem selbst das Laufen schwer wird und Hilfsmittel wie der Rollator nötig werden. Und wieder wird der Radius kleiner! „Ich hasse dieses Ding“, sagte neulich eine Frau im Seniorenheim zu mir und schaute in die Zimmerecke, wo schon der Roll-stuhl für den Moment bereit gestellt war, falls sie es nicht mehr mit dem Rollator schaffen sollte.
Es ist nicht leicht, seine „Beweglich-keit“ mehr und mehr zu verlieren. Gewisse Abbauprozesse lassen sich im Alter nicht verhindern und kom-pensieren.
Deshalb ist es wichtig, sich bereits in jungen Jahren selbstbewusst und selbstkritisch mit den eigenen sich verändernden Fähigkeiten und Bedürfnissen auseinander zu setzen und diese in die Planung für ein Leben im Alter einzubeziehen.
Für mich persönlich ist es bei alle-dem ein großer Trost zu wissen, dass Gott immer derselbe ist und bleibt. Er bleibt immer mobil! Er bleibt stets an unserer Seite und begleitet uns. Und, wenn wir es nicht mehr alleine schaffen, will er uns tragen, so wie es in einem Lied von Jochen Klepper (nach Jesaja 46.4) heißt:
Gott bleibt immer mobil
Impressum:Herausgeber: Stadt Aschaffenburg Amt für soziale Leistungen Dalbergstraße 15 63739 Aschaffenburg
Redaktion: schömig media.service Weichertstraße 20 63741 Aschaffenburg Telefon 06021/456555
Layout: Norbert Kempf Titelfoto: Sabine Schömig
Druck und Vertrieb: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG Weichertstraße 20 63741 Aschaffenburg Telefon 06021/396-241 [email protected] www.druckhaus-main-echo.de Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2015
„Nachgedacht ...“
Auch wenn im Alter unser Bewe-gungsradius immer kleiner werden sollte, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gottes Radius unendlich und ewig ist. Seine Liebe erreicht uns überall. Und für uns ist der Weg zu ihm in jedem Fall barrierefrei, ohne Stolperfallen und Schlaglöcher.
Pfarrerin Ulrike Schemann evangelische Klinik- und Altenheim-seelsorgerin
Journal für AschaffenburgSchlaue GraueAusgabe Frühling/Sommer 2015
Titel: Mobil sein und bleiben
Gesundheit: Einfach entspannen
Freizeit: Abenteuer im Spessart
Graue Kostenloszum Mitnehmen!
„Ja, ich will euch tragen bis zum Alter hin. Und ihr sollt einst sagen, dass ich gnädig bin. Ihr sollt nicht ergrauen, ohne dass ich's weiß, müsst dem Vater trauen, Kinder sein als Greis. Stets will ich euch tragen recht nach Retterart. Wer sah mich versagen, wo gebetet ward? Denkt der vor'gen Zeiten, wie, der Väter Schar voller Huld zu leiten, ich am Werke war. Denkt der frühern Jahre, wie auf eurem Pfad euch das Wunderbare immer noch genaht. Lasst nun euer Fragen, Hilfe ist genug. Ja, ich will euch tragen, wie ich immer trug.“
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Senioren-Wohnstift St. ElisabethHohenzollernring 32 · 63739 Aschaffenburg · Tel. 0 60 21 / 355-0
[email protected] · www.senioren-wohnstift.de
»Wir sind Wegbegleiter unserer Bewohner« Das Wohnstift St. Elisabethbietet Senioren so ziemlich alles – außer LangeweileDirekt in der Stadtmitte von Aschaffenburg, umgeben von zwei idyllischen Parkanlagen,befindet sich das Senioren-Wohnstift St. Elisabeth. Mit 170 Pflegeplätzen ist es diegrößte Einrichtung in der Region.
Eine Kernkompetenz des Wohnstifts ist die Pflege und Betreuung nach christlichemLeitbild. Als caritative Einrichtung übernehmen die Mitarbeiter in hohem Maße auchseelsorgerische Verantwortung. „Freundlichkeit, Wertschätzung und Respekt sind unssehr wichtig“, so Wohnstiftsleiter Marco Maier, „denn wir pflegen unsere Bewohnernicht nur, sondern begleiten sie durch den Alltag.“ Das Haus bietet eine Vielzahl vonAktivitäten an, zum Beispiel jahreszeitliche Feste, Konzerte, Gottesdienste in dereigenen Kapelle, Ausflüge, sowie kreative und hauswirtschaftliche Gruppen. Möglichmachen das sowohl eine effiziente Organisation, engagierte Mitarbeiter und Ehrenamt-liche, als auch Kindergärten, Schulen und Unternehmen, mit denen das Wohnstift inengem Austausch steht. Für Andrea Weyrauther, verantwortlich für den sozialthera-peutischen Dienst und das Aufnahmemanagement, ist auch die Zusammenarbeit mitden Angehörigen unverzichtbar.
Im St. Elisabeth dürfen Senioren gesellig sein oder sich auch einmal zurückziehen. Esist ein offenes Haus, das sich als fester Bestandteil des Aschaffenburger Lebensversteht. Es ist ein Ort, an dem rund um die Uhr Hilfe da ist, wenn man sie braucht.
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