1 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01/ 2017
Liebe Leserinnen und Leser,
2017 macht die Lebenshilfe
Wetterau große Schritte:
In unsere Wohnstätte in Gedern
sind im Februar die ersten Be-
wohner eingezogen. Wenn auch
das Parkdeck fertig ist und sich
alle eingelebt haben, wollen wir
mit der Stadt eine Eröffnungsfeier
machen.
Ein wichtiges Ereignis im August
ist die Neugründung von InkA
Wetterau, zusammen mit der
Behindertenhilfe Wetteraukreis.
InkA Wetterau ist ein Dienst, der
Menschen mit Behinderung hilft,
die auf dem allgemeinen Arbeits-
markt tätig werden wollen.
Und Sie finden in diesem Heft
viele weitere spannende Themen –
wobei wir nicht immer schon die
Antwort auf interessante Fragen
haben.
Wo sich so viel bewegt, macht
sich auch eine neue Verpackung
gut – besuchen Sie doch mal un-
sere neue Website!
Ihr
Thomas Mächtle
Ab diesem Rundbrief gibt es vor vielen Artikel einen Vorspann in ein facher Sprache. Er erklärt, worum es in dem Artikel geht. Damit sollen mehr Menschen die Möglichkeit bekommen, Beiträge in unserem Rund brief zu lesen und zu verstehen. Diese Teile werden in einer blauen, größeren Schrift erscheinen.
Einfache Sprache
Auch Menschen mit Behinderung ziehen irgendwann mal von zu Hause aus. So auch Christopher Ahrens. Er ist Anfang April in sein Zimmer in der neuen Wohnstätte in Gedern eingezogen. Das ist für ihn und seine Eltern nicht einfach. Vieles verändert sich.
Mein Name ist Christopher Ahrens. Ich bin 23 Jahre alt und habe im
September Geburtstag. Seit meiner Geburt habe ich bei meinen Eltern
Birgit und Norbert in Assenheim gelebt.
Ich sitze seit vielen Jahren im Rollstuhl. Das hängt mit meiner Behinde-
rung zusammen. Die nennt man Tetrasomie 9 P. Als ich noch klein war,
konnte ich auch richtig laufen. Das ist allerdings im Laufe der letzten
Jahre viel schlechter geworden. Ich musste auch schon mehrmals
wegen Operationen in verschiedene Krankenhäuser.
Christopher Ahrens berichtet von seinem Umzug in seine neue Wohnung in der Wohnstätte in Gedern
Die fast fertige Wohnstätte in Gedern
2 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Wohnen
Ich habe viel Spaß am Leben, mit meinen Eltern,
Freunden und Arbeitskollegen. Meine Hobbys sind
vor allem Autos. Die kenne ich alle sehr gut. Mein
Lieblingsauto ist der VW Scirocco in giftgrün. Auch
Disco-Musik höre ich gerne – am liebsten die Gruppe
Boney M.
Irgendwann letztes Jahr hörten meine Eltern davon,
dass die Lebenshilfe Wetterau in Gedern eine Wohn-
stätte baut.
Mit 23 Jahren wird es Zeit, eine eigene Wohnung zu
haben. Es ist doch normal, dass man irgendwann
von zu Hause auszieht in seine eigenen vier Wände.
Das ist für Menschen mit und ohne Behinderung
gleich. Aber wenn man eine Behinderung hat, wie
ich, dann braucht man beim selbstständigen Wohnen
dauerhaft Unterstützung.
Die Wohnstätte in Gedern bietet genau diese dauer-
hafte Unterstützung.
Trotzdem war es für mich und meine Eltern keine
leichte Entscheidung. Meine Eltern haben sich im-
mer sehr intensiv um mich gekümmert. Da ist „ein
loslassen“ vielleicht noch schwerer. Und ich fühle
mich ja eigentlich zu Hause sehr wohl.
Doch wir meldeten mich für ein eigenes Zimmer mit
eigenem Bad in der Wohnstätte in Gedern an. Wir
bekamen dann die Zusage, dass ich dort mit einzie-
hen darf und betreut werde.
Mit der Zusage begannen für meine Eltern eine ganze
Menge Entscheidungen und Arbeit. Möbel wurden
gekauft. Es wurde geplant, wie die Möbel gestellt
werden. Ein höhenverstellbares Pflegebett musste
her. Regale, ein Schreibtisch, ein Fernseher und
eine Playstation wurden besorgt. Autorennen fahren
macht mir nämlich sehr viel Spaß.
Mein Freund Andy hat mir zwei Wände gelb gestri-
chen. Dann mussten die Möbel aufgebaut werden.
An meine Kleidungsstücke musste meine Mutter ein
Namensschild anbringen. In der Wohnstätte wird
die Kleidung aller Bewohner zusammen gewaschen.
Nur mit einem Namensschild bekommt man seine
Sachen wieder sauber zurück.
Alle meine persönlichen Sachen wurden dann einge-
räumt. Jetzt konnte ich am 2. April endlich einziehen.
Das war alles sehr aufregend. Ich kenne mittlerweile
alle Betreuer und weiß, was für Autos sie fahren und
was sie so frühstücken.
Auch mit den anderen Bewohnern komme ich sehr
gut zurecht. Jeder hilft jedem bei Dingen, die man
nicht so gut kann. Das finde ich toll. Wir haben viel
Spaß miteinander und spielen auch zusammen.
Mittlerweile wohnen 15 Menschen mit unterschied-
lichsten Behinderungen in der neuen Wohnstätte.
Christopher zieht ein
3Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
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Zwei Bewohner fehlen noch.
Der ganze Dreck vom Bau ist weg und es ist Leben
im Haus. Derzeit wird der Außenbereich schön her-
gerichtet. Da werden wir im Sommer viel draußen
sein.
Durch den Umzug musste ich auch meinen Arbeits-
platz wechseln. Ich hatte bisher in Weckesheim in
der Aktenvernichtung gearbeitet. Jetzt probiere ich
in einer Werkstatt in Hirzenhain verschiedene Abtei-
lungen aus. Mal schauen, was mir hier am besten
gefällt.
Meine Eltern besuchen mich nun öfters. An einigen
Wochenenden holen sie mich auch ab, damit wir ge-
meinsam was unternehmen können. Das ist immer
sehr schön. Ich will ja weiter viel Zeit mit meinen
Eltern verbringen.
Mein neues Leben ist eine große Umstellung. Das
gilt für mich, aber auch für meine Eltern. Aber es ist
richtig und wichtig, dass ich mit 23 Jahren nun von
zu Hause ausgezogen bin.
Auf den Bildern seht ihr mein tolles Zimmer, in dem
ich mich sehr wohl fühle.
Christopher Ahrens, zusammen mit seinen Eltern
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4 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Bewohner des Unterstützten Wohnens aus Friedberg-Fauerbach gingen zusammen zum Kegeln. Der Spaß war das Wichtigste, und den hatten alle Teilnehmer. Anschließend gab es leckeres Essen.
Gesellige Freizeitaktivitäten machen Spaß. Das dach-
ten sich auch einige Bewohner des unterstützten
Wohnens. Gemeinsam ging es zu einem Kegelabend
nach Rosbach-Rodheim. Zum Start wünschten sich
alle gegenseitig „Gut Holz“.
Dann ging es los. Alle hatten einen gesunden Ehr-
geiz, um vielleicht „Alle Neune“ zu schaffen. Bei
bester Stimmung wurde ein feucht-fröhlicher Abend
miteinander erlebt. Der „feuchte“ Anteil lag dabei
auf diversen Limo- und Cola-Getränken, leicht an-
geschwitzten T-Shirts und der ein oder anderen
„Lach-Träne“ im Auge.
Bei einem nicht ganz so ernst gemeinten sportlich-
fairen Wettstreit kam es teilweise zu recht überra-
schenden Resultaten. Die Teilnehmer mit der „größ-
ten Klappe“ wurden locker von den eher bescheiden
auftretenden Teilnehmern getoppt. Ein Ausfl ug des
Unterstützten Wohnens wäre traditionell allerdings
nur halb so schön, wenn es nicht irgendwann auch
mal was zu essen gäbe. Bei den von den sehr netten
Wohnen
Wirtsleuten bestellten kleinen und fi nanzierbaren
Mahlzeiten ging es mindestens genauso um die
Wurst wie zuvor beim Kegeln.
Nach der sportlichen Aktivität war der Hunger groß.
Für alle Beteiligten war es ein Riesen-Spaß, der un-
bedingt wiederholt werden sollte.
Manfred Paech, Unterstütztes Wohnen
„Unterstütztes“ Kegeln in Rosbach-Rodheim
5Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Familienentlastender Dienst
Nachmittagsbetreuung Wartbergschule
Der Familienentlastende Dienst (FED) und die Wartbergschule haben ein neues Projekt. Nach der Schule werden die Kinder vom FED betreut. Es wird gespielt und gebastelt. Auch Ausflüge werden gemacht.
Seit Januar 2017 gibt es ein neues Projekt beim
Familienentlastenden Dienst.
In Zusammenarbeit mit der Wartbergschule in Fried-
berg bietet der FED eine Nachmittagsbetreuung für
Kinder im schulpflichtigen Alter an. Die Nachmittags-
betreuung findet jeden Donnerstag von 12:45 Uhr –
16:00 Uhr in der Wartbergschule statt.
Die Kinder können nach der Schule in der Turnhalle
oder auf dem Außengelände spielen und toben. Es
gibt auch einen Bastelraum, wo der Kreativität keine
Grenzen gesetzt sind. Zum Entspannen können die
Kinder einen Snoozelraum nutzen. In dem Snoozel-
raum gibt es ein Wasserbett und eine große Hänge-
schaukel.
Die Kinder können, je nach Alter, alle drei Wochen an
einem Ausflug teilnehmen. Die Ausflugsziele befin-
den sich in der näheren Umgebung von Friedberg
und runden das Konzept der Nachmittagsbetreuung
ab.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Herrn Fischer (0151.61955535) oder im Büro des FED (06031.68456-200).
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6 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Frühförderung
1 x im Monat treffen sich Eltern mit ihren Kindern in der Lebenshilfe. Die Frühförderung kümmert sich um die Kinder. Die Eltern können in der Zeit reden. Seit vielen Jahren gibt es dieses Angebot für Kinder aus der Frühförderung und ihre Familien.
Schon seit vielen Jahren gehört das monatliche
Treffen der Eltern-Kind-Gruppe, neben der mobilen
Beratungs- und Förderarbeit in den Familien und
Kindergärten, zum Angebot der Frühförderung.
Immer am letzten Mittwoch im Monat ab 15 Uhr
treffen sich Eltern mit ihren Kindern aus der Frühför-
derung in den Räumen der Lebenshilfe. Die offene
Gruppe bietet die Möglichkeit, sich in zwanglosem
Rahmen mit anderen Eltern auszutauschen. Die Kin-
der sind in der Altersgruppe 0 – 7 Jahre. Dabei kann
es um die vielfältigen Themen im Leben mit Kindern
im Allgemeinen gehen oder um die besondere
Situation von Kindern mit Entwicklungsschwierigkei-
ten. Wo finde ich einen guten Augenarzt für Kinder?
Welche Erfahrungen haben die anderen Eltern mit
der Integration im Kindergarten gemacht? Soll ich
mein Kind im SPZ vorstellen, welche Erfahrungen
wurden in solchen Kliniken gemacht?
Eltern-Kind-Gruppe 1x im Monat in den Räumlichkeiten der Frühförderung
Dies alles und vieles mehr sind Themen, die unter
den Eltern in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und
Kuchen besprochen werden können.
Zu Beginn der Gruppe werden die Kinder in einem
Spielkreis mit einem Lied und der Puppe Susi be-
grüßt. Nach einigen Fingerspielen und Liedern mit
Eltern und Kindern können sich die Eltern zu gemein-
samen Gesprächen zurückziehen, während die
Kinder unter der Aufsicht der Frühförderung im Spiel-
zimmer mit Rutsche, Bällchenbad und verschiede-
nen Spielangeboten Kontakt zu den anderen Kindern
aufnehmen und sich in kurzen Trennungssituationen
üben.
Da die Tür offen ist, können die Kinder jederzeit zu
ihren Eltern an den Kaffeetisch kommen und dort
auch einen kleinen Snack zu sich nehmen.
Nach zwei Stunden sind die Kinder vom Klettern,
Rutschen und Spielen erschöpft. Mit dem gemein-
sam gesungenen „Alle Leut …“ verabschieden sich
alle voneinander und freuen sich auf ein Wieder-
sehen im nächsten Monat. Die Eltern-Kind-Gruppe
freut sich immer über den Besuch von neuen
Familien.
Bettina Knobloch-Kraus
Jonas Schwinge beim Turnen in der Eltern-Kind-Gruppe
Hannah Lock mit Susi in der Eltern-Kind-Gruppe
7Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Seit 30 Jahren arbeitet Frau Dagmar Schwarz in der Frühförderung. Sie fing im Jahr 1987 als Vertretung an. Danke für diesen tollen Einsatz! Das Team der Frühförderung feierte das mit ihr. Auch der Vorstand, der Geschäftsführer und der Wetteraukreis gratulierten.
„Ein herzliches Dankeschön“ für ihr großes Engage-
ment in der Frühförderung richten wir an Frau Dagmar
Schwarz.
Seit nun 30 Jahren arbeitet Frau Schwarz mit Herz-
blut in der Frühförderstelle und ist ein wichtiger
Bestandteil des Teams.
30 Jahre bei der Frühförderung!
Dagmar Schwarz zusammen mit dem Team der Frühförderung
1987 kam sie als Schwangerschaftsvertretung für
Frau Knobloch-Kraus ins Team der Frühförderung.
Seit dieser Zeit unterstützt sie mit ihrer Tatkräftigkeit,
Herzlichkeit und ihrem großen Fachwissen den Fach-
bereich der Frühförderung.
2011 hat Frau Schwarz die heilpädagogische Fach-
beratung für die Kindertageseinrichtungen im Wet-
teraukreis übernommen und berät und unterstützt
seitdem die Erzieherinnen und Erzieher aus dem
Wetteraukreis, die sich gemeinsam mit den Eltern
Gedanken um die Entwicklung ihrer Kinder machen.
Vielen Dank für die tolle Arbeit und den unermüd-
lichen Einsatz!
Ute Wilhelm
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8 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
Es ist soweit. Ein neuer Bereich der Lebenshilfe Wetterau startet. Zusammen mit der Behindertenhilfe Wetterau wurde die InkA Wetterau gGmbH gegründet. InkA steht für Inklusive Arbeit. Der Dienst setzt sich für inklusive Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung in der Wetterau ein.
Am 01. August 2017 startet die InkA Wetterau
gGmbH ihre Arbeit. InkA Wetterau steht für Inklusive
Arbeit Wetterau.
Seit gut einem Jahr arbeiteten die Lebenshilfe Wet-
terau und die Behindertenhilfe Wetterau gemeinsam
daran, in der Wetterau einen Dienst zur betrieblichen
Inklusion zu gründen. Zweck des neuen Dienstes
ist es DIE Netzwerk- und Beratungsstelle rund um
das Thema inklusive Arbeitsplätze für Menschen mit
Behinderungen (Schwerpunkt geistige Behinderun-
gen) in der Region zu sein.
Ende des Jahres wurde ein Projektantrag bei der
Aktion Mensch gestellt. Dieser wurde im Januar
genehmigt. Damit war die Finanzierung des Dienstes
für die ersten fünf Jahre sichergestellt und einem
Start steht nichts mehr im Wege.
Die InkA Wetterau gGmbH ist eine gemeinnützige
Tochtergesellschaft der Lebenshilfe Wetterau gGmbH
und der Behindertenhilfe Wetterau gGmbH. Herr
Jochen Rolle wird die Geschäftsführung der Gesell-
InkA Wetterau geht an den Start
schaft übernehmen. Mit Frau Sandra Jost wurde eine
Mitarbeiterin für den Dienst gefunden und einge-
stellt.
Mit der Stadt Bad Nauheim wurde eine Kommune
gefunden, die uns bei der Suche nach einer Büro-
räumlichkeit unterstützte. So wird die InkA Wetterau
gGmbH ihren Sitz in gut sichtbarer Lage in der Bahn-
hofsallee 6 in Bad Nauheim haben, ganz in der Nähe
des barrierefreien Bahnhofs und des Busbahnhofs.
Der Dienst soll Menschen mit Behinderungen bei
Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt unterstützen.
Hauptzielgruppe der InkA Wetterau gGmbH sind
dabei junge Menschen mit sogenannter geistiger
Behinderung im Übergang von Schule in den Beruf
mit dem Status „werkstattberechtigt“.
Das können sein:
• Abgänger der Förderschulen
• Schulabgänger mit Förderbedarf (inklusiv be-
schult)
• Werkstattbeschäftigte im Eingangsverfahren
oder Berufsbildungsbereich der Werkstätten
Aber auch Betreuer / Eltern, potenzielle Arbeitgeber
und Institutionen rund um die Thematik gehören zur
Zielgruppe des Dienstes.
Ziel des Dienstes ist es, mehr Menschen mit (geis-
tiger) Behinderung eine Chance auf dem allgemei-
nen Arbeitsmarkt zu bieten. Dies können Praktika-,
Hospitations-, Qualifizierungs- und Ausbildungsmaß-
nahmen bis hin zu sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigungsverhältnissen sein. Damit sollen
Alternativen zu den Möglichkeiten einer Werkstatt
geschaffen werden.
Dabei steht immer der Mensch mit Behinderung im
Mittelpunkt. Sein Sozialraum und seine Wünsche
sollen bei der Berufswahl eine zentrale Rolle spielen.
9Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Es ist ganz wichtig, selber mitzumachen. Das ist auch bei der Lebenshilfe Wetterau so. Eltern, Angehörige, Freunde und Menschen mit Behinderungen bringen sich ein. Jeder, der etwas für Menschen mit Behinderungen tun möchte, kann sich gerne bei der Lebenshilfe melden.
Die Lebenshilfe war und ist ein Selbsthilfe-Eltern-
verein. Ehrenamtliches Engagement ist die Grund-
lage der Vereinsarbeit. Auch wenn die Lebenshilfe
Wetterau mittlerweile professionelle Strukturen für
ein professionelles vielseitiges Angebot hat, ist
ehren amtliche Mitarbeit wichtiger denn je.
Eltern und Angehörige von Menschen mit Behinde-
rung sowie Menschen, die sich gerne ehrenamtlich
engagieren wollen, sind weiter gefragt, sich aktiv in
das Vereinsleben der Lebenshilfe Wetterau einzu-
bringen. Das kann auf ganz unterschiedliche Weise
geschehen.
Ehrenamtliches Engagement gefragt!
Zum Beispiel: • neue Ideen einbringen
• neue Angebote organisieren
• im ehrenamtlichen Vorstand mitarbeiten
• in einer der Selbsthilfegruppen aktiv werden
• neue Mitglieder für die Lebenshilfe begeistern
• Spendengelder akquirieren
• Unterstützung von Menschen mit Behinderung
• Freizeitaktivitäten mit Menschen mit Behinderung
• bei Veranstaltungen helfen / sich einbringen
Wir, die Mitglieder des Vereins, sind weiter gefragt,
AKTIV zu bleiben. Es wurde in der Vergangenheit viel
erreicht! Viele Angebote, die heute wie selbstver-
ständlich da sind, gingen einmal von ehrenamtlichem
Engagement aus. Wir dürfen deshalb nicht aufhören.
Dieser kleine Beitrag soll dazu motivieren, sich aktiv
in die Vereinsarbeit der Lebenshilfe Wetterau einzu-
bringen. Wir würden uns freuen, neue „aktive ehren-
amtliche Mitmacher“ zu bekommen. Bis bald.
Jochen Rolle
Notwendige Unterstützungsmöglichkeiten (z.B. Job-
Coach / Bildungsbegleiter) sollen initiiert werden. Es
ist der Aufbau und die Pflege eines nachhaltigen
Netzwerkes zu allen beteiligten Institutionen rund
um diese Thematik geplant, wie z.B. den regionalen
WfbMs, IFD, Agentur für Arbeit ...
Die InkA Wetterau wird Vorurteile rund um das
Thema inklusive Arbeit abbauen helfen und „DER“
Ansprechpartner für inklusive Arbeit in der Wetterau
sein.
Wir werden sicher im zweiten Rundbrief 2017 weiter
von der InkA Wetterau gGmbH berichten.
Jochen Rolle
Eine Bad Nauheimer Familie mit drei Kindern am 21.03. morgens:
Die ältere Schwester Anouk zu ihrem Bruder Tom
(9 Jahre), der das Down-Syndrom hat:
„Herzlichen Glückwunsch zum Down-Syndrom-Tag
Tom!“
Antwort Tom: „Habe ich heute Down-Syndrom?“
Toms jüngerer Bruder Cooper: „Nee, hast du jeden
Tag!“
Einfach die Welt mit Kinderaugen sehen und wahr-
nehmen. Vieles wäre so einfach!
… und da war da noch eine nette Geschichte zum Welt-Down-Syn-drom Tag am 21.03.2017
10 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
Die Familiengruppe Down-Syndrom macht im September eine Wochenend-Freizeit. Es geht auf die Burg in Hohensolms. Spielen, Basteln, ein Erlebnistag auf der Burg und ein Vortrag für die Eltern werden angeboten. Noch kann man sich dazu anmelden.
Die Selbsthilfe-Familiengruppe Down-Syndrom startet
Ende September wieder zu einer Familien-Wochen-
endfreizeit. Dieses Jahr geht es auf die evangelische
Jugendburg Hohensolms. Die historische Burganla-
ge lädt mit ihrem Charme zu verschiedensten Aktivi-
täten ein. Die Familiengruppe wird im sogenannten
Marstall unterkommen. Dieser Bau bietet insgesamt
18 Zwei- bis Sechsbettzimmer und damit ausrei-
chend Platz für die Familien.
Für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
werden insgesamt fünf Betreuer / innen mitkommen,
die wieder ein kunterbuntes Bastelprogramm an-
bieten werden. Zusätzlich wird am Samstag für alle
Kids von jung bis alt ein pädagogisches Erlebnispro-
gramm angeboten. Dabei werden über verschiedene
Aktivitäten in und rund um die Burganlage die Stär-
ken der Kinder und Jugendlichen herausgearbeitet.
Das Selbstbewusstsein soll gestärkt und der res-
pektvolle Umgang miteinander verbessert werden.
Für die Eltern haben wir die Diplom-Sozialarbeiterin
Frau Silke Dinius engagiert. Sie wird einen Workshop
zum Thema Vorsorgevollmacht, Betreuungsrecht
und Patientenverfügung anbieten.
Auf Rapunzels Spuren Aber es wird auch wieder viel Zeit für Gespräche
geben, und das gesellige Miteinander wird sicher
nicht zu kurz kommen. Die schönen Spieleabende
der letzten Freizeit sind bei vielen Familien noch in
guter Erinnerung.
Wie die Jahre zuvor wird die Familienfreizeit wieder
inklusive Betreuung, Vortrag und Kinder- und Jugend-
programm komplett von der AOK – der Gesundheits-
kasse in Hessen – finanziert. Toll, wie Selbsthilfe-
gruppen hier unterstützt werden. Dafür ein großes
DANKESCHÖN!
Es haben sich schon knapp 50 Personen angemel-
det. Spätentschlossene können sich gerne noch bei
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können noch weitere Zimmer anfragen.
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11Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Endlich ist sie fertig. Seit Anfang Mai ist die neue www.lebenshilfe-wetterau.de Seite online. Sie sieht anders aus, ist moderner, und man findet sich leichter auf der Seite zurecht.
Schon lange sprechen wir von einer neuen Internet-
seite für die Lebenshilfe Wetterau. Die alte Seite,
mit ihrem doch etwas in die Jahre gekommenen
Erscheinungsbild, brauchte dringend ein „Facelift“.
Hauptaufgabenstellungen für eine neue Seite waren:
• neues, ansprechenderes und moderneres
Erscheinungsbild
• einfache Navigation
• barrierefreie Seite
• einfache Sprache integrieren
• „Responsive“ – also sich von der Größe her auf
die jeweiligen Endgeräte automatisch anpassend
Anfang Mai war es dann soweit. Nach mehreren
Monaten Vorlauf ging die neue www.Lebenshilfe-Wetterau.de Seite online. Wir hoffen, allen gefällt
das neue Erscheinungsbild der Seite. Wir finden es
jedenfalls sehr ansprechend, frisch und modern.
Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Die Menüpunkte sind bewusst übersichtlich gestal-
tet, um sich einfach und gut orientieren zu können.
Themen können nun leichter gefunden werden. Das
Aktuellste erscheint gleich immer auf der Startseite.
Die neue www.Lebenshilfe- Wetterau.de Seite ist online!!!
Fast alle Texte gibt es auch in sogenannter einfacher
Sprache. Über einen Button oben rechts kann der
Besucher der Seite selbst auswählen, ob er die Tex-
te in normaler Alltagssprache oder einer einfacher
geschriebenen Art lesen möchte. Jeder kann sich
auch die Schriftgröße so anpassen, dass er die Texte
gut lesen kann.
Es würde uns freuen, wenn Ihnen die neue www.Lebenshilfe-Wetterau.de Seite auch gut gefällt.
Stöbern Sie selbst und entdecken Sie unsere neue
virtuelle Welt!
Wir sind uns sicher, dass zum Start nicht alles per-
fekt sein wird. Eine Internetseite wird sowieso nie
fertig. Wir werden die Seite kontinuierlich aktualisie-
ren und versuchen zu verbessern. Ihr konstruktives
Feedback ist willkommen!
Jochen Rolle
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12 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
Was passiert, wenn Menschen mit Behinderung volljährig werden? Wer hat dann die Sorgepflicht? Wer kümmert sich um mich und entscheidet Dinge, wenn ich schwer krank bin? Über das und vieles mehr berichtete Frau Dinius in der Lebenshilfe.
Die Regenbogengruppe hatte zu einem Infoabend
rund um die Themen Betreuungsverfügung, Patien-
tenverfügung und Vorsorgevollmacht in der Lebens-
hilfe eingeladen. Leider ist vielen Familien nicht wirk-
lich bewusst, wie wichtig diese Themen sind bzw.
für eine Familie werden können. Nicht nur für Fami-
lien, die Angehörige mit Behinderung haben. Durch
einen Unfall, eine Krankheit oder fortschreitendes
Alter kann jeder von uns in eine Situation kommen,
in der er seine Angelegenheiten nicht mehr selbst
regeln kann oder darf und auf Hilfe angewiesen ist.
Als Referentin konnte vom Betreuungsverein Fried-
berg e.V. die Diplom-Sozialpädagogin Frau Silke Dinius
gewonnen werden. Dem Vortragsangebot folgten
viele interessierte Lebenshilfe-Mitglieder.
Frau Dinius erklärte in einem lebendigen Vortrag die
wichtigsten Sachverhalte. Man sollte sich für sich
selbst und / oder Angehörige rechtzeitig um die Folgen
einer Hilflosigkeit befassen.
Gelungener Infoabend zum Thema Betreuungsverfügung
Das deutsche Rechtssystem stellt eine Reihe von
Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Rechtsinstrumente sind:
• Betreuungsverfügung
• Patientenverfügung
• Vorsorgevollmacht
Eltern haben z.B. gegenüber ihren minderjährigen
Kindern (mit oder ohne Behinderung) ein umfassen-
des Sorgerecht und damit die Befugnis zur Entschei-
dung und Vertretung in allen Angelegenheiten. Aber
sobald die Kindern volljährig sind, können die Eltern
nur noch in zwei Fällen für ihre Kinder Entscheidun-
gen oder Erklärungen abgeben: entweder aufgrund
einer rechtsgeschäftlichen Verfügung oder wenn
sie gerichtlich bestellte Betreuer sind. Und Betreuer
wird man von seinen eigenen Kindern mit Behinde-
rung nicht automatisch. Dieses muss rechtzeitig vor
Vollendung des 18. Lebensjahres beim Amtsgericht
beantragt werden.
Es war ein äußerst kurzweiliger Abend. Frau Dinius
ging im Anschluss ihres Vortrages fachlich kompe-
tent auf alle Fragen ein und viele Dinge ließen sich
an diesem Abend klären. Der ein oder andere war
sich an diesem Abend sicher, in den nächsten Tagen
die ein oder andere „Hausaufgabe“ anzugehen.
Es gab ein großes DANKE an die Referentin und an
Birgit Ahrens von der Regenbogengruppe, die diesen
kostenfreien Vortrag ermöglicht hatte.
Wer detailliertere Informationen zu der Thematik
haben möchte, kann sich direkt an den Betreuungs-
verein in Friedberg, Frau Dinius, wenden.
Jochen Rolle
Frau Silke Dinius während des Vortrages in der Lebenshilfe Wetterau
13Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
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Wir wollen heiraten und Kinder haben, wie eine richtige Familie
Auch Menschen mit dem Down-Syndrom wollen Kinder haben und heiraten. Der Film „So wie du bist“ zeigt, welche Probleme es dabei geben kann. In Deutschland ist das nicht so einfach und normal.
Anlässlich der Aufführung des Films „So wie du
bist“ im Fantasia Kino Bad-Nauheim habe ich mich
entschlossen, die Themen eheliche Partnerschaft,
Sexualität, Kinderwunsch und Elternschaft bei Men-
schen mit geistiger Behinderung hier einzubringen.
Bei der von Pro Familia organisierten Sondervorfüh-
rung ging es um die Frage, ob Menschen mit soge-
nannter geistiger Behinderung heiraten dürfen.
Herausgekriegt habe ich, dass es sich um ein sehr
schwieriges Thema handelt. Unterschiedlichste
Meinungen treffen aufeinander. Das geht von „wäre
erwünscht“ bis „das sollte möglichst verhindert
werden“. Die gesellschaftliche Meinung ist hier sehr
kontrovers.
Nach UN-Behindertenrechtskonvention und einschlä-
gigen deutschen Gesetzen ist die rechtliche Situati-
on ganz klar. Menschen mit geistiger Behinderung
dürfen heiraten und sie dürfen Kinder haben. Dies
ergibt sich aus dem allgemeinen Recht auf Selbst-
bestimmung und insbesondere aus dem Recht auf
sexuelle Selbstbestimmung. Niemand kann zur Ver-
hütung, erst recht nicht zur Sterilisierung gezwungen
werden. Der gesetzliche Betreuer kann beraten, hat
aber kein Einspruchsrecht. Auch bei fehlender Ge-
schäftsfähigkeit darf man heiraten. Ein besonderes
Kuriosum: Es gibt eine Ehegeschäftsfähigkeit, d.h.
der Standesbeamte muss sich vor der tatsächlichen
Eheschließung überzeugen, ob die/der Behinderte
den Sinn und Zweck der Ehe versteht (kleine Anmer-
kung: Verstehen wir den?). Nur in Ausnahmefällen,
z.B. bei extremer geistiger Einschränkung, kann er
ein gerichtliches Gutachten anfordern.
Soweit die Theorie! Wie sieht das wirkliche Leben
aus? Fangen wir bei dem Recht auf selbstbestimmte
Sexualität an. Die Mehrheit der Bürger würde das
Recht auf Sexualität ohne Zögern bejahen, wenn
man sie fragen würde. Aber wo Sexualität ist, ist
auch die Möglichkeit von Schwangerschaft. Und an
dieser Stelle scheiden sich schon die Geister. Ich
war erschrocken, als bei einem Infoabend zum The-
ma Sexualität und Behinderung die Mehrheit der An-
wesenden sich vehement für eine Zwangsver hütung
oder gar Sterilisierung aussprachen. Die Argumente
reichten von „Die können keine vollwertigen Eltern
sein!“ bis hin zu „Das Ganze muss nachher der
Steuerzahler über Jahre bezahlen!“.
Das Thema Heirat lässt sich noch halbwegs prag-
matisch angehen. Da geht es ja noch nicht direkt
um Sexualität. Obwohl auch hier die Zwiespältig-
keit durchscheint. Ist nicht für den Normalo mit der
Heirat automatisch das Recht auf Kinder verbunden?
Institutionen haben gute Lösungen in Bezug auf
Heirat gefunden, indem sie Paaren die Möglichkeit
geben, längere Zeit wie ein Ehepaar ohne Trauschein
zusammenzuleben. Wenn später der Wunsch nach
Heirat aufkommt, kann man im Allgemeinen diesen
Wunsch ohne Bedenken unterstützen. Oft verbirgt
sich dahinter das verständliche Bedürfnis, möglichst
normal „wie die anderen“ zu sein und als erwachse-
ner Mensch anerkannt zu werden.
Was aber, wenn unsere behinderten Kinder wieder-
holt darauf beharren, selbst auch Kinder haben zu
14 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
wollen? Dann geraten wir schnell ins Schleudern und
würden uns am liebsten um eine Antwort drücken.
Es sei denn, wir haben schon eine klare Meinung.
Aber letztlich zählt der Wille unserer Kinder. Niemand
kann ihnen das Kinderkriegen verbieten.
Wissenswert ist, dass es im Falle einer Schwanger-
schaft und Geburt die Möglichkeit einer sogenannten
„Begleiteten Elternschaft“ gibt. Professionelle Kräfte
begleiten behinderte Eltern bei der Betreuung ihres
Kindes.
Hier will ich meine Ausführungen beenden, obwohl
damit erst die eigentlichen Fragen beginnen. Vielleicht
besteht ja Interesse, das Thema im größeren Kreis
noch einmal zu besprechen. Ich wäre dabei.
Erich Scheurmann
Die Lebenshilfe und der Verein yourplace aus Ortenberg haben den Film „24 Wochen“ nach Bad Nauheim geholt. Es geht um das Thema Pränataldiagnostik – also vor der Geburt schauen, ob ein Kind eine Behinderung hat. Was heißt das für die Eltern? Das wurde im Anschluss mit dem Publikum diskutiert.
Am 20. November letzten Jahres veranstalteten die
Lebenshilfe Wetterau, die Familiengruppe Down-
Syndrom und der Verein yourplace e.V. aus Orten-
berg gemeinsam eine Sondervorstellung des Films
„24 Wochen“. Der Termin war nach Redaktions-
schluss des 02 / 2016 Rundbriefes. Daher wollten
wir in diesem Rundbrief eine kleine Nachbetrach-
tung dieser sehr gelungenen Veranstaltung geben.
Im restlos ausverkauften Fantasia Kino in Bad Nau-
heim wurde der mehrfach ausgezeichnete Film von
Regisseurin Anne Zohra Berrached gezeigt. Sie,
Astrid, ist erfolgreiche Kabarettistin. Er, Markus, ihr
umsichtiger Manager. Beide lieben einander, die
aufgeweckte neunjährige Tochter ist die Dritte im
Bunde und ein weiteres Baby unterwegs. Zeit der
Vorfreude, der Zärtlichkeit, des kompletten Glücks ...
Bis die junge Frau bei einer Untersuchung erfährt,
dass das ungeborene Kind ein Down-Syndrom hat.
Ein Schock für das Paar. Und doch entscheiden sich
beide zunächst für das Ungeborene, lehnen den an-
gebotenen Schwangerschaftsabbruch ab, versuchen,
sich auf ein Kind einzustellen, das besondere Beglei-
tung braucht. Dann die nächste Herausforderung:
Das Kleine wird einen Herzfehler haben, muss sofort
nach der Geburt operiert werden, wird sein Leben
lang unter Folgesymptomen leiden.
Inzwischen sind „24 Wochen“, so der Titel des Films,
vergangen, längst hat sich die Familie auf das Kind
gefreut, längst hat die Mutter Kindsbewegungen
Nachbetrachtung zum Film „24 Wochen“ mit anschließender Podiumsdiskussion
sparkasse-oberhessen.de
Lächelnist einfach.
Wenn einem der Finanzpartner spon-tan mit einem Kredit helfen kann.
Sparkassen-Privatkredit.
15Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
gespürt. Was tun? Das Kind vorbehaltlos annehmen
oder sich zu einer Spätabtreibung entschließen?
Profilierte Darsteller spielen mit. Julia Jentsch („Sofie
Scholl – Die letzten Tage“) stellt die Mutter dar, Bjarne
Mädel („Stromberg“, „Der Tatortreiniger“) spielt den
Vater.
Besonders wurde diese Filmvorstellung durch die im
Anschluss stattgefundene Podiumsdiskussion.
Pränataldiagnostik – Fluch oder Segen? Hätten die
Eltern ohne diese Diagnose noch eine Zeit unbe-
schwerter Vorfreude genossen? Baut sich ein massi-
ver gesellschaftlicher Druck auf, Schwangerschaften
mit „Problemkindern“ abzubrechen? Ist ein Schwan-
gerschaftsabbruch tatsächlich eine verantwortungs-
volle Entscheidung im Sinn des Kindeswohls – oder
ein Verstoß gegen den Schutz des Lebens?
Dieser Fragestellung ging die bekannte Moderatorin
von HR 1, Frau Marion Kuchenny, in einer sehr span-
nenden Podiumsdiskussion nach.
Das Podium war besetzt mit:
• einem Elternpaar, das genau vor einer solchen
Entscheidung stand
• der zweiten Kreisbeigeordneten, Frau Stephanie
Becker-Bösch
• der Theologin Dr. Hildburg Wegener (Netzwerk
gegen Selektion durch Pränataldiagnostik)
• Frau Christine Karches, Geschäftsführerin von
Pro Familia Gießen / Wetterau
• Prof. Dr. Eberhard Merz, Leiter Ultraschall-
zentrum Frankfurt und Vorsitzender der Fetal
Medi cine Foundation Deutschland
• Professor Dr. Thomas Kohl, Fetalchirurg
Uni Gießen
Gekonnt führte Frau Kuchenny durch die Diskussion.
Jeder der Gäste kam zu Wort. Es wurden die un-
terschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen dis-
kutiert. Auch das Publikum konnte im Anschluss
Fragen stellen.
Letztendlich gab es keine finale Antwort über „rich-
tig“ oder „falsch“, „gut“ oder „schlecht“. Frau
Kuchenny resümierte, dass es noch ein langer Weg
sei, bis unsere Gesellschaft wirklich eine inklusive
Gesellschaft ist und „jeden“ Menschen annimmt.
Zusätzlich bedarf es unbürokratischer Unterstützung
für Menschen mit Behinderungen und deren Familien.
Jochen Rolle
16 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
Was bringt das neue Bundes-teilhabegesetz (BTHG)?
Seit dem 30.12.2016 gilt ein neues Gesetz. Das Gesetz heißt Bundesteilhabegesetz – kurz BTHG. Es regelt die Rechte für Menschen mit Behinderung und ihre Familien neu.
Durch das Inkrafttreten des BTHG ergibt sich eine
Reihe von wichtigen Neuerungen. Nicht alle Ände-
rungen treten sofort in Kraft, manches wird Schritt
für Schritt in den nächsten Jahren umgesetzt. Das
Gesetz ist sehr kompliziert, und teilweise werden
die Regelungen erst in den nächsten Jahren noch
konkretisiert.
Nachfolgend möchten wir in Stichpunkten einige
Änderungen erwähnen, so wie wir sie verstanden
haben:
Ab 2017• Verbesserung bei der Vermögensanrechnung:
– Wer Leistungen der Grundsicherung bekommt,
darf nun 5.000 Euro statt bisher 2.600 Euro
Vermögen behalten, ohne dass seine Leistun-
gen gekürzt werden.
– Wer nur Leistungen der Eingliederungshilfe
ohne Grundsicherung erhält, profitiert von
einem Vermögensfreibetrag von 25.000 Euro
(50.000 ab dem Jahr 2020).
• Änderungen im Schwerbehindertenrecht:
– Stärkung der Schwerbehindertenvertretung in
Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes
– stärkere Mitwirkungsrechte von Werkstatträten
und Frauenbeauftragten in den Werkstätten
Ab 2018• Teilhabe am Arbeitsleben:
– Es kommt das Budget für Arbeit. Es soll Arbeit-
gebern dauerhafte Unterstützung für die Be-
schäftigung von Menschen mit Behinderungen
zur Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt
ermöglichen.
– Integrationsbetriebe werden nun Inklusions-
betriebe genannt und es ändern sich einige
Bestimmungen.
– Neben Werkstätten werden andere Leistungs-
anbieter zugelassen.
• Teilhabeplanung:
– Die Regelungen für die Bedarfsermittlung und
Teilhabeplanung werden geändert.
– Für die Entscheidung über Leistungen werden
verbindliche Fristen eingeführt.
– Der Kostenträger erhält eine stärkere Stellung
im Verfahren, der Betroffene kann aber eine
Person seines Vertrauens hinzuziehen.
– Ergänzend sollen unabhängige Beratungsstel-
len eröffnet werden.
– Die unterschiedlichen Kostenträger sollen stär-
ker zusammenwirken.
Ab 2020• Trennung von Unterhaltssicherung und Fach-
leistung:
– Die Leistungen zur Unterhaltssicherung (z.B.
Wohnraum, Essen) werden getrennt von den
Leistungen der Eingliederungshilfe (also z.B.
der Unterstützung und Betreuung). Für Men-
schen in einer Wohnstätte heißt das z.B., dass
die Leistungen nun von verschiedenen Stellen
bezahlt werden.
• Änderungen im Vertragsrecht:
– Für Dienste und Einrichtungen, die Menschen
mit Behinderungen unterstützen (z.B. die
Lebenshilfe) treten zahlreiche Änderungen im
Vertragsrecht mit den Kostenträgern in Kraft.
Ab 2023• Personenkreis:
– Voraussichtlich wird zu diesem Zeitpunkt neu
bestimmt, welche Menschen mit Behinderung
Unterstützungsleistungen bekommen.
17Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Insgesamt sind in dem Gesetzespaket noch viel mehr
Veränderungen der Unterstützungsleistungen für
Menschen mit Behinderung enthalten. Eine vollstän-
dige Darstellung der Veränderungen ist hier nicht
möglich. Auch können wir keine Haftung für die
Richtigkeit der Darstellung übernehmen.
Eine etwas ausführlichere Zusammenfassung haben
wir auf unserer neuen Website hinterlegt. Wer das
ganze Gesetz lesen will, kann es sich unter www.bmas.de als PDF-Datei herunterladen.
Die Lebenshilfe Wetterau wird versuchen, in der
zweiten Jahreshälfte 2017 eine Informationsveran-
staltung für Menschen mit Behinderung und ihre
Angehörigen zu organisieren.
Thomas Mächtle / Jochen Rolle
Die Lebenshilfe hat zwei neue Hausmeister eingestellt. Herr Stephan Siddi kümmert sich um Friedberg und Herr Edgar Eiser um Gedern.
Im Februar dieses Jahres konnten die Hausmeister-
stellen für die Einrichtungen in Friedberg und die
Wohnstätte in Gedern besetzt werden.
Für Friedberg heißt „die gute Fee“ Stephan Siddi.
Herr Siddi ist ein erfahrener Handwerker, der seinen
Wohnort in Friedberg hat. Als Hobbyläufer wird er
die Lebenshilfe Sponsorenstaffeln Ende Oktober gut
verstärken.
Für Gedern wurde Herr Edgar Eiser eingestellt. Herr
Eiser hat bereits Erfahrungen als Hausmeister und
wird sich vor allem um alle Belange der neuen Wohn-
stätte in Gedern kümmern. Er kommt aus der Region
und bringt damit ein gutes Netzwerk mit.
Wir freuen uns, beide Hausmeisterstellen mit so
erfahrenen Kandidaten besetzt zu haben, und wün-
schen beiden einen guten Start.
Die neuen „Alleskönner“ wurden gefunden
Links: Der neue Hausmeister in Friedberg – Herr Stephan SiddiRechts: Der neue Hausmeister in Gedern – Herr Edgar Eiser
Unser Herzschlägt für Oberhessen.
ovag.gruppe [email protected]
Wir für Oberhessen.www.ovag-gruppe.de
Wir gehören zu 100 % den
regionalen Landkreisen, unser
Engagement gilt der Region.
Auch bei Bildung, Sport und
Kultur.
18 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Lebenshilfe Wetterau
Spendenlauf zugunsten der Ausstattung des Bewegungs-raums in der neuen Wohnstätte in Gedern
Läuferinnen und Läufer gesuchtFörderer gesucht
Es gibt dieses Jahr eine große Spendenlauf-Aktion. Beim Frankfurt Marathon (42 Kilo meter lang) laufen auch Staffeln der Lebenshilfe. Jede Läuferin und jeder Läufer sammelt vor und während dem Lauf Spenden. Damit wird der neue Sportraum in der Wohnstätte in Gedern bezahlt.
Um was geht es?
Es ist schon einige Jahre
her, da waren Spenden-
staffeln der Lebenshilfe
Wetterau beim Frankfurt
Marathon für den guten
Zweck unterwegs. 2017
möchten wir gerne diese
Spendenlaufaktion wie-
derholen.
Am letzten Sonntag im Oktober (29.10.2017) findet
der Frankfurt Marathon statt. Die Lebenshilfe Wet-
terau möchte wieder einige Staffeln für den guten
Zweck ins Rennen schicken. 2017 sollen die erlau-
fenen Spendengelder für die neue Wohnstätte in
Gedern verwendet werden. Dort soll für die Bewoh-
ner der neue Bewegungsraum perfekt ausgestattet
werden. Durch das sportliche Engagement wollen
wir den neuen Bewohnern gute, regelmäßige Sport-
angebote ermöglichen.
„Sport hilft Sport!“Die Ausstattung eines Bewegungsraums wird leider
nicht vom Kostenträger finanziert. Wir finden aber,
dass es sehr wichtig ist, auch schwerstmehrfach
behinderten Menschen gute Möglichkeiten für sport-
liche Aktivitäten zu bieten. Deshalb möchten wir
die finanziellen Möglichkeiten „erlaufen“, damit 17
Menschen mit Behinderungen regelmäßig sportlich
aktiv sein können.
Wie funktioniert diese Spendenlaufaktion? Beim Frankfurt Marathon 2017 werden Staffeln der
Lebenshilfe Wetterau an den Start gehen. Eine Staf-
fel besteht aus 4 Läufern / Läuferinnen. Es müssen
Strecken zwischen 6,1 km und 13,4 km gelaufen
werden. Der Spaß und der gute Zweck stehen im
Vordergrund. Jeder Läufer sucht für seine Staffel
oder seinen Abschnitt Spender, die ihm einen festen
Betrag für den Lauf oder auch pro gelaufenen Kilo-
meter spenden. Jede Staffel sollte mindestens 300,–
Euro Spendengelder erlaufen, also 75,– Euro pro
Läufer / Läuferin. Nach oben hin sind natürlich keine
Grenzen gesetzt. Für drei Teams mit dem größten
erlaufenen Spendenbetrag gibt es tolle Preise. Die
Firma MTS Automobile spendiert vier Eintrittskar-
ten für ein Heimspiel des EC Bad Nauheim für die
Saison 2017 / 2018. Die Ovag in Friedberg stiftet 4
Eintrittskarten für das Neujahrsvarieté 2018 und das
Conparc Hotel Bad Nauheim spendiert 4 Eintrittskar-
ten für den Wellnessbereich. Wir hoffen, die ausge-
lobten Preise sind noch mehr Motivation, möglichst
viele Spender zu akquirieren.
Was brauchen wir?
Wir haben mit der Firma raab.schmale Ingenieure
einen Hauptförderer, der die gesamten Startkosten
und die Team-T-Shirts für die Läuferinnen und Läufer
übernimmt. Dafür schon an dieser Stelle ein großes
DANKE!
Wir suchen Läuferinnen und Läufer sowie komplette
Staffeln, die gerne beim Frankfurt Marathon 2017
mitlaufen möchten und Lust haben, im Vorfeld
Spender zu suchen. Für Einzelmeldungen stellen wir
4er-Staffelteams zusammen. Jede Läuferin / jeder
Läufer ist dazu aufgerufen, selbst Sponsoren zu
akquirieren. Der Nachbar, die Oma, ein Freund, der
örtliche Metzger, ein bekanntes Unternehmen oder
19Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
sein Arbeitgeber. Natürlich kann jeder auch selbst
etwas für den Bewegungsraum der Wohnstätte
spenden.
Meldeschluss ist der 20.06.2017.
Wer gerne mitlaufen möchte, kann sich bei
[email protected] oder
anmelden.
Bitte vollständigen Namen, Adresse, Telefonnum-
mer, Handynummer, Geburtsdatum und E-Mail-
Adres se mit angeben. Zusätzlich bräuchten wir von
den Läuferinnen und Läufern, die bereits einen Zeit-
Chip besitzen, die entsprechende Chipnummer. Pro
Staffel wird ein Zeit-Chip benötigt, der als „Staffel-
stab“ immer weitergegeben wird. Falls notwendig,
leihen wir fehlende Chips für die Teams aus.
Wie spenden die Sponsoren?
Jede Läuferin / jeder Läufer gibt den Spendern die
Lebenshilfe Wetterau Bankverbindung. Diese lautet:
Sparkasse Oberhessen IBAN DE53 5185 0079 0061 0001 86
Auf diese Kontonummer können Spendenbeträge
ab sofort überwiesen werden. Wichtig: Unter Ver-
wendungszweck Stichwort „Marathon“ angeben
und den Namen der Läuferin / des Läufers, die / der
unterstützt wird. Es werden selbstverständlich
Spendenbescheinigungen ausgestellt.
Was hat eine Läuferin / ein Läufer von der Teil-nahme?• Mitlaufen bei einem der größten deutschen City
Marathons.
• Toller Teamevent, der Spaß macht. Gelaufene
Zeiten stehen nicht im Vordergrund.
• Durch die Teilnahme am Lauf werden Menschen
mit mehrfachen Behinderungen unterstützt,
selbst Sport treiben zu können.
• kostenloses Team-T-Shirt
• Teilnahme an der Pasta Party
• Sie werden auf der Lebenshilfe Wetterau Inter-
netseite erwähnt.
• von der Steuer absetzbare Spendenbescheini-
gungen für Spenden
Was hat der Spender davon?• Sie unterstützen eine sportliche Aktivität, die
Gutes tut!
• Durch Ihre Spende kann in einem Wohnheim
für behinderte Menschen ein gut ausgestatteter
Bewegungsraum entstehen.
• Sie erhalten eine Spendenbescheinigung, um
Ihre Unterstützung von der Steuer absetzen zu
können.
• Sie werden auf unserer Internetseite
www.lebenshilfe-wetterau.de als Unterstützer
erwähnt.
• Sie werden namentlich bei der Nudelparty er-
wähnt.
• Ab 500,– Euro Spende werden wir uns bei Unter-
nehmen / Personen auf dem Team-T-Shirt bedan-
ken (wenn gewünscht).
Wir hoffen, dass Sie diese Spendenlaufaktion genau-
so motiviert wie uns. Es würde uns freuen, wenn
wir Sie dazu begeistern können, uns zu unterstützen.
Werden Sie Sponsor einer Staffel oder einer Läuferin /
eines Läufers und / oder laufen Sie selbst mit. Un-
terstützen Sie die Verwirklichung eines tollen Bewe-
gungsraums im neuen Wohnheim in Gedern.
Mit sportlichen Grüßen
Jochen Rolle
Jochen RolleMob: 0171 2137094Mail: [email protected]
Edwina Noss-WittigMob: 0172 6716691Mail: [email protected]
20 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Sophie-Scholl-Schule Wetterau | Frankfurter Straße 103 | 61231 Bad Nauheimwww.sophie-scholl-schulen.de
Inklusive Grundschule für die Klassen 1 – 4 Viele Fächer werden von
zwei Pädagogen gleichzeitig unterrichtet Englisch ab der ersten Klasse Moderne Ausstattung mit
PCs, Notebooks und Smart-boards Vielfältige AG- und Freizeit-
angebote am Nachmittag
Lebenshilfe Wetterau
raab.schmale unterstützt die Lebenshilfe Wetterau
Die Architekten Thomas Raab und Michael Schmale werden Hauptförderer des geplanten Spendenlaufs. Sie unterstützen gerne den neuen Sportraum in der Wohnstätte in Gedern. Bereits seit 2008 arbeiten die beiden für die Lebenshilfe. Sie planten den Umbau und die Sanierung der Sophie-Scholl-Schule Wetterau.
Soziales Engagement sehen die beiden Geschäfts-
führer Thomas Raab und Michael Schmale als eine
wichtige gesellschaftliche Aufgabe an. Deshalb
unterstützen raab.schmale den diesjährigen Spen-
denlauf zugunsten der Ausstattung des neuen
Bewegungsraums in der Wohnstätte in Gedern als
Hauptsponsor. Thomas Raab: „Wir sind selbst ein
sportlich aktives Büro. Es gibt eine Laufgruppe, eine
Boxgruppe und mindestens 1x im Jahr ein sportliches
Event. Wir fanden die Idee gut, Sport mit einem
guten Zweck zu verbinden. Aus diesem Grund sind
wir gerne Hauptförderer dieses Events geworden.“
2005 wurde das Architektur- und Ingenieurunterneh-
men raab.schmale von Thomas Raab und Michael
Schmale gegründet. Das in Bad Nauheim ansässige
Unternehmen beschäftigt mittlerweile 16 Mitarbeiter.
Die größten Bauprojekte des noch relativ jungen
Unternehmens waren das Kaiser Carree in Friedberg
und das noch laufende Wohnungsbauprojekt Sali-
nenhof in Bad Nauheim.
Die Schwerpunkte von raab.schmale liegen im
Wohnungs- und Schulbau. Kontakt mit der Lebens-
hilfe Wetterau haben die Unternehmer seit 2008
mit dem Projekt Sophie-Scholl-Schule. Thomas
Raab: „Wir wurden damals von der Elterninitiative
angesprochen. Das historische Schulgebäude (Ein-
zelkulturdenkmal) war eine spannende bauliche
Herausforderung für uns. Zusätzlich fanden wir das
pädagogisch inklusive Konzept der Schule interes-
sant. Eine inklusive Schule sahen und sehen wir als
Bereicherung für den Schulstandort Bad Nauheim.“
Seither wurden 5 Umbau- und Sanierungsschritte
von raab.schmale geplant und umgesetzt. Vor kur-
zem wurde gerade die Fassade des historischen
Gebäudes erneuert. Michael Schmale: „Wir finden
es spannend zu sehen, wie die Schule in den letzten
Jahren gewachsen ist und sich weiterentwickelt
hat.“ Die baulichen Anforderungen an eine inklusive
Schule unterscheiden sich gravierend vom klassi-
schen Wohnungsbau. Beiden gemeinsam ist die He-
rausforderung, sich bei der Planung in die Perspektive
der Nutzer zu versetzten, um optimale Ergebnisse zu
erzielen.
Behindertengerechtes Bauen ist eine Herausforde-
rung, die raab.schmale bei all ihren Projekten be-
rücksichtigt. Barrierefreiheit ist Voraussetzung, um
Menschen mit Behinderungen Teilhabe am gesell-
schaftlichen Leben zu ermöglichen und sollte heute
eine Selbstverständlichkeit sein.
Jochen Rolle
21 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Jeden ersten Samstag im Monat fi ndet die Handicap-Disco in der Lebenshilfe statt. Im März trat dort die Bauchtanzgruppe Yallah auf. Das Mittanzen machte allen Gästen viel Freude.
Seit mehr als 8 Jahren gibt es in der Lebenshilfe
Fried berg die Handicap-Disco. Sie fi ndet immer am
1. Samstag im Monat im Hause des unterstützten
Wohnens, Friedberg, Hauptstraße 25 – 29, statt.
So auch im März. Doch dieser Termin stand unter
einem besonderen Motto.
Die Bauchtanzgruppe Yallah hatte einen Auftritt. Be-
reits zum vierten Mal trat diese Gruppe bei der Disco
auf. Und das ohne Gage.
Fünf Tänzerinnen vom Tanzstudio Miriam Burow aus
Butzbach führten verschiedene Bauchtänze vor. In
tollen Kostümen wurde die hohe Kunst des Bauch-
tanzens gezeigt. Das Publikum war begeistert.
Auch der Tanzgruppe Yallah hat der Auftritt viel Spaß
gemacht. Alle freuen sich schon auf das nächste
Mal. Am ersten Samstag im November treten die
Tänzerinnen wieder bei der Disco auf.
Doch nicht nur die Gruppe Yallah führte etwas vor.
Handicap-Disco mit Bauch-tanzeinlage
Auch die inklusive Bauch-
tanzgruppe der Lebens-
hilfe hatte ihren ersten
öffentlichen Auftritt. Seit
knapp 2 Jahren treffen
sich die begeisterten
Bauchtänzerinnen und
Tänzer zum gemeinsamen
Tanz. Die erste Vorfüh-
rung kam super an. Viele Discobesucher wurden
dazu animiert, anschließend gemeinsam das Bauch-
tanzen auszuprobieren.
Es wurden viele neue Bauchtanz-Talente gesichtet.
Man kann davon ausgehen, dass der ein oder
an dere Discobesucher demnächst das Bauchtanz-
angebot der Lebenshilfe Wetterau ausprobieren wird
(Termine siehe Rückseite des Rundbriefs).
Natürlich wurde bei der Disco auch „normal“ ge-
tanzt. DJ Norbert legte im Anschluss wieder fl otte
Musik auf. So war es wieder mal ein mehr als gelun-
gener Discoabend.
Ansprechpartner:Norbert & Birgit AhrensE-Mail: [email protected] / Tel: 06034.5732Anne Hilß E-Mail: [email protected] / Tel: 06035.970243
Norbert Ahrens
Bauchtanzvorführung der Gruppe Yallah
Gemeinsamer Bauchtanz in der Handicap-Disco
22 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Alle Jahre wieder organisiert die Familiengruppe Regenbogen in der Lebenshilfe ein Osterbasteln. Dabei entstanden auch in diesem Jahr wieder tolle Osterdekorationen. Alle Familien waren mit Begeisterung dabei.
Vor Ostern werden die Kisten mit Bastelsachen aus
dem Keller geholt. Da ist einiges drin, was zum tra-
ditionellen Osterbasteln der Familiengruppe Regen-
bogen gebraucht wird. Jedes Jahr hat Dagmar neue
Ideen, was wir aus den Sachen machen könnten.
Sie bastelt vor unserem Treffen schon ein paar Dinge,
um zu zeigen, was man aus den Materialien alles
machen kann. Jeder kann natürlich seine eigenen
Ideen umsetzten.
Mit viel Eifer machten sich die großen und kleinen
Bastler daran, ihre Osterdekoration herzustellen. Je-
der durfte natürlich sein Kunstwerk danach mit nach
Hause nehmen.
Es konnten Osterhasen, Blumen und Eier aus Ton-
papier ausgeschnitten werden. Oder man konnte
Zweige zum schönen Osterstrauß dekorieren.
Manche bemalten ein kleines Glas, füllten es mit
Dekosand und stellten ein Teelicht hinein – fertig war
der Kerzenhalter. Selbst Sektkorken wurden österlich
bemalt und an einer Schnur befestigt. So kann man
sie dann als Anhänger verwenden. In diesem Jahr
Osterhasen, Küken und Co. waren die kleinen Tontöpfe der Renner. Daraus wur-
den kleine Küken, Enten oder Paradiesvögel gebas-
telt. Sogar mancher Mann hat seinen kreativen Ideen
freien Lauf gelassen!
Manche Teilnehmer haben lieber nicht gebastelt,
sondern sich gleich bei Kaffee und Kuchen gemütlich
zusammengesetzt. Es sollte ja für alle ein schöner
geselliger Nachmittag werden. Wieder gab es eine
sehr bunte Kaffeetafel, denn jede Familie brachte
etwas Leckeres dafür mit.
Bei herrlicher Sonne nutzten auch einige Teilnehmer
den superschönen Spielplatz der Lebenshilfe. Auch
die Betreuer waren eingeladen, die im Juni mit zur
Gruppenfreizeit der Regenbogengruppe ins Sauer-
land mitfahren wollen. Eine gute Gelegenheit, sich
gegenseitig kennenzulernen und schon verschiedene
Sachen zu besprechen.
Der gut besuchte Osterbastel-Nachmittag war wie-
der ein voller Erfolg. Neben den tollen Bastelergeb-
nissen war es ein schönes geselliges Miteinander
mit vielen guten Gesprächen.
Die Regenbogengruppe ist so bunt wie die Farben
des Regenbogens. Abwechslung garantiert! Neue
Familien und Betreuer / -innen sind jederzeit herzlich
willkommen.
Birgit Ahrens
Bastelergebnisse beim Osterbasteln der Regenbogengruppe
Geselliges Osterbasteln
Lebenshilfe Wetterau
23Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Sommerfest der Lebenshilfe Wetterau und 10-jähriges Jubiläum der Wohnstätte in Friedberg-Fauerbach
Seit 10 Jahren gibt es bereits die Wohnstätte in Friedberg-Fauerbach. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Zusammen mit dem Sommerfest der Lebenshilfe wird es ein tolles Programm geben. Los geht es um 12 Uhr.
Unglaublich, aber wahr – am 10. Juni 2017 feiert
die Wohnstätte in Friedberg-Fauerbach bereits ihr
10-jähriges Bestehen. Dieses große Ereignis wird
zusammen mit dem diesjährigen Sommerfest auf
dem Lebenshilfe-Gelände gefeiert.
Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.
10 Jahre ist die Eröffnung der Wohnstätte in Fried-
berg- Fauerbach schon her. Mittlerweile haben 24
Menschen mit Behinderungen verschiedenster
Art hier ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden.
Mit dem lange geplanten Neubau konnte von der
Lebenshilfe Wetterau damals neuer Wohnraum für
schwerstmehrfach behinderte Menschen in der
Region auf dem Vereinsgelände geschaffen werden.
Das Außengelände der Wohnstätte wurde nach dem
Anbau für die Tagesstruktur neu gestaltet. Damit
wurde der Wohlfühlfaktor für die Bewohner noch-
mals gesteigert.
Zusammen mit der Verwaltung, der Frühförderung,
dem Familienentlastenden Dienst und dem Unter-
stützten Wohnen sind somit alle Bereich der Lebens-
hilfe in der Hauptstraße 23 – 29 vertreten.
Mit dem Fest gestartet wird um 12:00 Uhr mit der
offiziellen Eröffnung. Bis 17:00 Uhr wartet auf die
Besucher ein kunterbuntes Programm. Es sind Auf-
tritte verschiedenster Gruppen geplant. Lassen Sie
sich überraschen.
Für das leibliche Wohl ist wieder gesorgt. Es wird
ein Grillbuffet und leckeren Kuchen geben. Um die
Getränke kümmert sich das Team der Familiengruppe
Regenbogen.
Nun muss nur noch das Wetter mitspielen. Dann
steht einem tollen Fest nichts mehr im Weg.
Jochen Rolle
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© Lebenshilfe Wetterau e. V., 2017 | Redaktion: Jochen Rolle | Gestaltung: Weigand Design und Kommunikation GmbH, Frankfurt am MainImpressum
24 Neues aus der Lebenshilfe Wetterau 01 / 2017
Termine Kontakte
AnsprechpartnerLebenshilfe Wetterau
Vorstandsvorsitzender Rainer MühlhausGeschäftsführung Thomas MächtleErreichbarkeit über Sekretariat der Verwaltung Mo – Do 8:00 – 16:00 Uhr, Fr 8:00 – 14:00 Uhr
VerwaltungTelefon 06031.68456-0 [email protected]
Einrichtungen & Dienste
FrühförderungLeitung Ute WilhelmTelefon 06031.68456-120 [email protected]
Familienentlastender DienstLeitung Tanja BroschTelefon 06031.68456-200 [email protected]
Unterstütztes WohnenLeitung Kirsten HasenauTelefon 06031.68456-140 [email protected]
Wohnstätten Fauerbach und GedernLeitung Cornelia KammerTelefon 06031.68456-300 [email protected]
Verbundene Einrichtungen
Sophie-Scholl-Schule WetterauLeitung Ute KönigTelefon [email protected]
Selbsthilfegruppen
RegenbogengruppeBirgit AhrensTelefon 06034.5732 [email protected]
Down-Syndrom-GruppeJochen Rolle Telefon [email protected]
09.06.17 DreamNight im Zoo Frankfurt
14. – 18.06.17 Familienfreizeit nach Brilon
13.08.17 Grillfest in der Lebenshilfe, 11:30 Uhr
07.09.17 Stammtisch, 19:30 Uhr „Pizzeria Milano“, Hauptstr. 6, Bad Nauheim
22.10.17 Herbstfest in der Lebenshilfe, 11:30 Uhr
05.11.17 Integratives Spielefest in der Ballsporthalle in Frankfurt / Kalbach
16.11.17 Stammtisch, 19:30 Uhr „Weinscheune“, Hauptstr. 184, Echzell
10.12.17 Weihnachtsbasteln in der Lebenshilfe ab 14:00 Uhr
Regenbogengruppe (siehe Artikel auf Seite 12 + 21)
Bauchtanzkurs
10.06. 01.07. 19.08. 16.09. 07.10. 18.11. 09.12.
Immer von 10:30 – 12:00 Uhr im EG, Haus Unterstütztes Wohnen in der Lebenshilfe, für Menschen mit und ohne Handicap. Nächste Termine:
Down-Syndrom-Familiengruppe23.06.17 Elternabend, Rosbach, Schnitzelhaus, ab 20:00 Uhr
25.08.17 Elternabend, Nidda, ab 20:00 Uhr
29.09. – 01.10.17 Familienfreizeit, Evangelische Jugendburg Hohensolms (siehe S. 10)
27.10.2017 Elternabend, Bad Nauheim / Steinfurth – Herrenhaus, ab 20:00 Uhr
Lebenshilfe10.06.17 Sommerfest der Lebenshilfe Wetterau und 10-jähriges Jubi-
läum der Wohnstätte in Friedberg-Fauerbach; auf dem Gelände der Lebenshilfe, Hauptstr. 23 – 29, Friedberg, 12:00 – 17:00 Uhr
29.08.17 Eltern-Informationsabend für Eltern, deren Kinder 2018 eingeschult werden; Lebenshilfe Wetterau, Raum Unterstütztes Wohnen, von 19:30 bis ca. 22:00 Uhr
24.09.17 Lebenshilfe Café; Gemeinschaftsraum des Unterstützten Wohnens in der Lebenshilfe, 15:00 – 17:00 Uhr
03.12.17 Lebenshilfe Adventsfeier Adolf-Reichwein-Halle, Rosbach v. d. H., 15:00 – ca. 17:30 Uhr
Handicap-Disco 2017 (siehe Artikel auf Seite 21)
03.06. 01.07. 05.08.
02.09. Live-Auftritt von X-10derness mit Martin Schnur
07.10. Live-Auftritt der „Rocker vom Rauhen Berg“
04.11. Live-Auftritt Bauchtanzgruppe Yallah
02.12. Nikolaus-Disco
immer von 19:30 – 22:00 Uhr in der Lebenshilfe
Schwimmen in JPS-Schule Friedberg
07.06. 06.09. 04.10. 01.11. 06.12.
Immer von 16:30 – 18:30 Uhr