FRAGESTELLUNG
Gibt es durch Änderungen in der Methodik der retrospektiven Aufarbeitung auch Änderungen in den Kausalzusammenhängen der Todesursachen?
Übernahme der Todesursache von den vorliegenden Obduktionsprotokollen und der Kausalzusammenhänge aus den fachspezifischen Gutachten
Interdisziplinäre Ursachenforschung durch ein Team von Geburtshelfern, Intensivmedizinern und Pathologen mit besonderem Augenmerk auf die schwangerschaftsassoziierten Modulationen in Physiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie
Sind Prädiktoren bei scheinbar nicht schicksalhaften
Verläufen im vorliegenden Krankengut identifizierbar?
METHODE
Einschlusskriterien (direkte Müttersterbefälle-O00-O92, ICD-10, indirekte Müttersterbefälle-O98-99,ICD-10, nicht gestationsbedingte Müttersterbefälle-O95,ICD-10)
Datenfundus (Fallsammlung)Geburtenbücher (1979-2006) Literaturstelle (1963-1978)
Retrospektive Evaluierung anhand von
Krankengeschichten
Todesursache laut Obduktionsbefunden der Pathologie und Gerichtsmedizin (34 von insgesamt 35 Fällen)
NACHBEARBEITUNG
PRIMÄRURSACHE
VERLEGUNGTOD VERLAUF
THERAPIE
Andere
Intensivstation
OPKreisssa
alGeburtshilfeAnästhesieIntensivmedizinPathologieGerichtsmedizinAndere
Fulminantes postpartales HELLP-Syndrom mit sek. (?) myeloprolif. Reaktion im KM und Gehirn
33a, Grav II/1, 39+6.SSW SS-Verlauf unauffällig Aufnahmelabor unauffällig Leuko: 10,56 G/l, Hb: 14,5 g/dl,
Thrombo: 143 G/l Komplikationslose
Spontangeburt (3 Stunden )
90 min. p.p. :PPH ohne ersichtliche Ursache bei gut kontrahiertem Uterus
Laborbefunde: Leuko: 21,15 G/l, Hb: 10,9 g/dl,
Thrombo: 74 G/l, Bilirubin: 1,37 mg/dl, AP: 178 U/l, AST: 2019 U/l, ALT: 2008 U/l, LDH: 320 U/l , Harnsäure: 8,0 mg/dl
PZ: 38 %, APPT: 50 sec., Fibrinogen: 85 mg/dl, AT: 70%
5 h p.p.: Neurologische Symptomatik
(Erbrechen, Somnolenz, Herdblick)
• Sofortiger AN und Akut-CT
DISKUSSION
Bei Auftreten eines Todesfalles assoziiert mit Schwangerschaft und Geburt Unmittelbare Einleitung einer umfassenden Analyse
Team aus den Fachdisziplinen Geburtshilfe Geburtshilfliche Anästhesie und Intensivmedizin Pathologie
Unbefangen in der SacheVorstellung des Ergebnisses in einer Morbidiäts & Mortalitäts
KonferenzMeldung dieses Ergebnisses an ein zentrales Register
ZielSaubere Trennung der schicksalhaften Verläufen von
theoretisch vermeidbaren Todesfällen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten
Umfassende Kommunikation mit den Angehörigen Versuch der Detektierung prädiktiver Faktoren im Verlauf Vergleich dieser Faktoren mit „near misses“ Einbeziehung fundierter Erkenntnisse in Behandlungspfade über
die entsprechenden Fachgesellschaften