Gerhard Plaßmann
Motivation
Hat der Themenkomplexeine Relevanz für die
Gestaltung interaktiver Systeme?
Gerhard Plaßmann
Inhalt• Wie komm‘ ich auf das Thema?• Definition des Begriffs Motivation• Motivationale Themenklassen• Motivation, Intention, Volition, Handeln• Grundmodell der klassischen
Motivationspsychologie• Risiko-Auswahl Modell• Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation• Zweckrationales Erweitertes Kognitives Modell• Wirksamkeits- und Ergebniserwartung• Ebenen zur Motivationsanalyse• Rubikon-Modell
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„Motivation“ des Thema‘s ....
• Wichtige Methoden der MCI gehen initial vonmenschlichen Zielen aus:– GOMS– HTA– User-Action Framework
von Donald Norman (1983)– Herczeg-Modell (2004)
• Frage: „Woher kommen die Ziele“? Und „ Welche Konsequenzen ergeben sich aus den
Anworten“?
Gerhard Plaßmann
Definition
• Unter Motivation versteht man dieaktivierende Ausrichtung des momentanenLebensvollzugs auf einen positiv bewertetenZielzustand
• Wichtige Formen:– Leistungs-– Macht- Motivation– Anschluß-
Gerhard Plaßmann
Leistungsmotivation
Leistungsmotiviert im psychologischen Sinn ist einVerhalten (nur) dann, wenn es auf dieSelbstbewertung eigener Tüchtigkeit zielt, undzwar in Auseinandersetzung mit einemGütemaßstab, den es zu erreichen oder gar zuübertreffen gilt.
Massgebliche Arbeiten von Murray(1938),McClelland (1953), Atkinson (1958)
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Machtmotivation
• Macht ist die Fähigkeit, beabsichtigteWirkungen im Verhalten oder in denGefühlen anderer Personen zu erzeugen.(Winter, 1973)
Gerhard Plaßmann
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Anschlussmotivation
• „To form friendship and association. Togreet, join and live with others. To co-operate and converse sociably with others.To love. To join groups.“ (Murray, 1938)
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Entscheidenden Übergänge vonder Motivation zum Handeln,
nach Heckhausen, 2003
resultierende Motivations-
tendenz
Intentions-Bildung
Handlungs-initiierung Handeln
Motivation
mehrereIntentionen
Volition
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Grundmodell der klassischenMotivationspsychologie
Person(Motive)
Situation(potentielle
Anreize)
aktuelleMotivation Verhalten
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Risikowahl-Modell (nachAtkinson, 1957)
subjektive Aufgaben-schwierigkeit
hoch
niedrig
extrem leicht
extrem schwierig
mittelschwer
Leistungsmotivation
Wahrscheinlichkeit des Erfolgs
Anreiz des Erfolgs
Vereinheitlichte subjektive Einschätzungsskala
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Selbstbewertungsmodell derLeistungsmotivation(Heckhausen, 1972)
Teilprozesseder Selbstbewertung
Motivausprägung
1. Zielsetzung/ Anspruchsniveau
2. Ursachen- zuschreibung
3. Selbstbewertung
2.1 Erfolg
2.2 Misserfolg
erfolgszuversichtlich misserfolgsmeidens
realistisch, mittelschwereAufgabe
unrealistisch, Aufgabe zu schwer oder zu leicht
Anstrengung, gute eigene Tüchtigkeit
Glück, leichte Aufgabe
mangelnde Anstrengung/Pech
mangelnde eigeneFähigkeit/“Begabung“
Erfolgs-/Misserfolgs-bilanz positiv
Erfolgs-/Misserfolgs-bilanz negativ
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Erweitertes kognitive Modell inhandlungstheoretischerDarstellung, Heckhausen&Rheinberg, 1980
Situation Handlung Ergebnis Folgen
S → E
H → E E → F
Valenz
Instrumentalität,korreliert mit Handlungs-tendenzen
Instrumentalität: Enge der Beziehungzwischen einem Ereignis Xund anderen Ereignissen Y_(1-n)
Valenz : = Anreiz
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Erscheint mir das Ergebnis durch die Situation bereits festgelegt?
1. Frage ja Tue nichts!
Kann ich das Ergebnis durch eigenesHandeln hinreichend beeinflussen?
2. Frage nein Tue nichts!
nein
ja
Sind mir die möglichen Folgen desErgebnisses wichtig genug?
3. Frage nein Tue nichts!
Zieht das Ergebnis auch die Erwünschten Folgen nach sich?
1. Frage nein
Tue das/was !
ja
ja
Aussagenlogische Fassung des erweiterten Kognitiven Motivationsmodells (Heckhausen & Rheinberg, 1980)
Gerhard Plaßmann
Unterscheidung von Wirksamkeits-und Ergebniserwartung (Bandura, 1977)
Person Handlung Ergebnis
Wirksamkeitserwartung(efficiacy expectation)
Ergebniserwartung(outcome expectation)
Gerhard Plaßmann
Ebenen zur Motivationsanalyseeiner Handlungsepisode, Rheinberg 1989
1) Erwartungsebene
2) Subjektive Epi- sodenstruktur
3) Anreizebene
Situation Handlung Ergebnis Folgen
TätigkeitsspezifischeVollzugsanreize
Anreize künftiger Um-welt und Binnenzustände
S → E
S → H H → E E → F
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Kuhl, 1996
• Atkinson & Birch (1970) dynamic model of action:„Verhaltensflimmern“....-> Handlungskontrolleschirmt Volitionstendenz gegen andereMotivationstendenzen ab.
• Experimente der Handlungskontrolle: Kuhlidentifiziert zwei Typen:
– Handlungsorientierter (der Erfolgreiche)– Lageorientierter
Gerhard Plaßmann
HandlungspsychologischePhasen-Abfolge
(Heckhausen, 1989)
Wählen → präaktionale Phase → Handeln → ← Bewerten →
Intentions-bildung
MOTIVATIONprädeszisional
VOLITIONpräaktional
VOLITIONaktional
MOTIVATIONpostaktional
Intentions-initierung
Intentions-deaktivierung
realitäts-orientiert
realisierungs-orientiert
Kausalattributions-prozess
zweckrationales erweitertesKognitives Motivationsmodell
Fiat-Tendenz
Kontext
„queue“
BewußtseinslageRubikon
Wünsche
Quelle
Themen-klassen
Fazit-Tendenz
„Frei ist der, der sich entschieden hat und für seine Entscheidung einsteht“.
Gerhard Plaßmann
Konsequenzen?
• Methoden erweitern• Modellierungsansätze ergänzen• Bedeutung volitionaler Prozesse für
interaction cycle• Bedeutung für Fragestellungen in der
Medieninformatik
Gerhard Plaßmann
Danke für die Aufmerksamkeit!
Gerhard Plaßmann
Literatur
• Heckhausen, Heinz, Motivation und Handeln,Springer Verlag, 2.te Auflage, 2003, ISBN: 3-540-50746-9
• Rheinberg, Falko, Motivation, Verlag W.Kohlhammer, 5.te überarbeitet und erweiterteAuflage, 2004, ISBN: 3-17-018464-4