Modell Schlüsselsituationen
Modell Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit: Verbindung von Theorie und Praxis
Veranstaltung an der FH Köln_5. November 2013_Regula Kunz und Adi Stämpfli
Modell Schlüsselsituationen
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Modell Schlüsselsituationen
09.30 h Einführung ins Modell Schlüsselsituationen
10.30 h Pause
10.45 h Exemplarische Bearbeitung einer Schlüsselsituation
13.00 h Mittag
14.00 h Didaktische und curriculare Umsetzung des Modells: Erfahrungsbericht, Austausch und Diskussion
16.00 h Schluss
Tagesablauf
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1. Relationierung von Theorie und Praxis
2. Modell Schlüsselsituationen
a. Arbeit mit Schlüsselsituationen
b. Diskurs über Schlüsselsituationen
Einführung ins Modell
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Herausforderung: Verbindung von Wissen, Werten und Praxis
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“The case is not
in the book”
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1. Soziale Probleme verändern sich andauernd,
2. Wissenschaft und Praxis inkompatibel durch Eigenlogik: Wahrheit <-> Wirksamkeit/Angemessenheit
3. Wissenschaftliches Wissen = Verallgemeinerungen, Praxis = einmalige, komplexe Situationen,
4. Neues Wissen wird generiert,
5. neue Technologien verändern Umgang mit Wissen
Herausforderung: Verbindung von Wissen, Werten und Praxis
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Gemäß Schön (1983) ist professionelles Handeln geprägt von komplexen Situationen, die durch »uncertainty, instability, uniqueness, and value conflict« (Schön, 1983, S. 49) gekennzeichnet sind.
Nach Tenorth bedeutet Professionalität in „Situationen der Ungewißheit und des Risikos ohne die Möglichkeit einer eindeutigen Abstützung im (...) wissenschaftlichen Wissen und daher ohne (sichere) technologische Lösung der Aufgabe dennoch handlungsfähig (...) bleiben" (1986: 295f)
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Als professionelles Handeln wird daher in der neueren Diskussion vor allem die Fähigkeit verstanden, wissenschaftlich fundiert, methoden- und wertegeleitet in einer komplexen, von Heterogenität geprägten Praxis und unter Unsicherheit lösungsorientiert handeln zu können.(Heiner 2004)
Definition Professionalität
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Relationierung wird als Modus verstanden, mit dem wissenschaftliches Wissen von in der Praxis Tätigen selektiv aufgenommen, auf die konkrete Problemstellung hin interpretiert und schließlich mit beruflichem Erfahrungswissen verschmilzt und sich so zu einem neuen Typ von Wissen, dem Professionswissen wandelt (Dewe, 2012).
Relationierung von Theorie und Praxis
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Wissenschaft
Praxis
Dialog & Koproduktion
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Relationierung im Modell Schlüsselsituationen
• Reflection on Reflection in Action (Schön 1987)
• Integrierendes Lernmodell (Kaiser 2005)
• Novizen und Experten (Dreyfus & Dreyfus 1987)
• Situated learning in CoPs (Lave & Wenger 1991)
• Soziale Theorie des Lernens (Wenger 1998)
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CoP
CoP
CoP
CoP
CoP
Wissenschaft
Praxis
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Modell SchlüsselsituationenCommunity of Practice (CoP)Lave & Wenger
(1991) Wenger
(1998)
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Aushandlung von
Bedeutung
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Modell SchlüsselsituationenBeispiel Fallwerkstatt
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Multimitgliedschaft: Verbindung von Perspektiven
Grenzobjekte
Vermittelnde Person
Wissenschaft
Praxis
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Das Reflexionsmodell führt Sie durch die acht Prozessschritte zur Erarbeitung einer Schlüsselsituation.
Das Diskursmodell führt Sie auf die Plattform mit den beschriebenen Schlüsselsituationen. Wir laden Sie dort zum Diskurs ein: Was verstehen Sie unter professioneller Praxis?
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Professionalität durch Reflexion
R efle c tio n o n R eflec tion in A c tio n
Situation 3 R efle c tio n in
A c tio n
Situation 1 R efle c tio n in
A c tio n
Situation 2 R efle c tio n in
A c tio n
R eflection on R eflection in Action
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Definition einer SchlüsselsituationSchlüsselsituationen der Sozialen Arbeit sind jene Situationen des professionellen Handelns, die durch Fachkräfte der Sozialen Arbeit als typisch und im professionellen Geschehen wiederkehrend beschrieben werden. Schlüsselsituationen zeichnen sich einerseits durch generalisierbare und verallgemeinerbare Merkmale aus, die für eine gelingende Professionalität als bedeutsam erachtet werden, andererseits wer- den die erlebten Situationen in ihrer spezifischen Ausprägung beschrieben. Die Anzahl solcher Situationen wie die Situationen selbst passen sich im Laufe der Zeit den sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen an. Situationen werden aus der Perspektive der Fachkraft als zeitlich nicht unterbrochener Handlungsfluss erlebt und als symbolisch strukturierter Sinnzusammenhang erfahren.Veranstaltung an der FH Köln_5. November 2013_Regula Kunz und Adi Stämpfli
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Situation - situatives Wissen im integrierenden Lernmodell (Kaiser 2005)
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Eine bearbeitete Schlüsselsituation enthält acht Elemente1. Titel der Schlüsselsituation 2. Situationsmerkmale 3. Situationsbeschreibung4. reflection-in-action in den Handlungssequenzen 5. Ressourcen 6. Qualitätsstandards 7. Reflexion anhand der Qualitätsstandards 8. Handlungsalternativen
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Reflexionsmodell: Prozessschritte eins bis vier1. Situationsbeschreibung: Hier beschreiben Sie eine selbst erlebte Situation. Ein Erlebnis, in welchem
der Handlungsfluss zeitlich nicht unterbrochen wird.2. Reflection in Action: Gemäss dem Reflexionsansatz nach D. Schön (1983 und 1987) wecken Sie
durch Nachspielen der Situation die Erinnerungen an Ihre Gefühle und Gedanken im Handlungsfluss und beschreiben diese. In der Reflection in Action verbirgt sich Ihr implizites Wissen, welches Sie später sichtbar machen und mit weiteren Wissensressourcen verknüpfen.
3. Titel: Sie entscheiden sich, welchen Fokus Sie auf diese Situation legen möchten
und wählen den entsprechenden Titel aus der Sammlung der Schlüsselsituationen aus.
4. Situationsmerkmale:Nun definieren Sie, welche Merkmale eine solche Schlüsselsituation generell
charakterisieren.Veranstaltung an der FH Köln_5. November 2013_Regula Kunz und Adi Stämpfli
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Reflexionsmodell: Prozessschritt fünf5. Ressourcen:Hier erarbeiten Sie, welche Ressourcen für die Gestaltung der Situation
hilfreich sind: Wissensbestände, Erfahrungen, Fähigkeiten, organisationale, zeitliche, materielle Voraussetzungen.
Erklärungswissen Warum handeln die Personen in der Situation so?Erklärungen zu sozialen Problemen, Verhalten, Prozessen, …
Interventionswissen Wie kann man als professionelle Fachperson handeln?Methoden, Verfahren, Planungshilfen, …
Erfahrungswissen Woran erinnert man sich, was kennt man aus ähnlichen Situationen?Eigene Erfahrungen wie auch Erfahrungen von Mitarbeitenden
Organisations- und Kontextwissen
Welche Rahmenbedingungen beeinflussen das eigene Handeln?Auftrag der Organisation, sozialpolitische Zusammenhänge, rechtliche Grundlagen, …
FähigkeitenWas muss man als professionelle Fachperson können?Empathisch sein, wahrnehmen, kommunizieren, kooperieren, Prozesse gestalten, (sich selbst) reflektieren u.a.m. …
Organisationale, infrastrukturelle, zeitliche, materielle Voraussetzungen
Womit kann ich handeln?Materielle, zeitliche Möglichkeiten, infrastrukturelle Gegebenheiten, organisationale Setzungen, …
WertewissenWorauf hin richte ich mein Handeln aus? Welches sind die zentralen Werte in dieser Situation, die man als handelnde Fachperson berücksichtigen will?
Haltung, Berufskodex, Menschenbild, …
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Reflexionsmodell: Prozessschritt fünf bis acht6. Qualitätsstandards:Sie legen mit den Standards fest, was Sie, auf der Grundlage von
erschlossenen Ressourcen und Werten unter professioneller Praxis in dieser konkreten Situation verstehen.
7. Reflexion anhand der Qualitätsstandards:Anhand dieser Standards reflektieren Sie nun ihre im ersten Schritt
beschriebene Situation.8. Handlungsalternativen:Aus den Erkenntnissen der Reflexion entwickeln Sie neue
Handlungsalternativen.
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Modell Schlüsselsituationen zur Förderung der Professionalität
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Zu professionell Handelnden werden – durch Reflexion
Zur Community von professionell Handelnden werden – durch Diskurs
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Diskurs – Plattform (mit login)
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Modell Schlüsselsituationen
Index der Schlüsselsituationen – thematisch gegliedert• Schlüsselsituationen zu den Methodischen Grundschritten setzen den Fokus auf
die Grundschritte des Methodischen Handelns wie Situationserfassung, Zieldefinition, Interventionsplanung, Abschluss.
• Schlüsselsituationen zur Direkten Klientenarbeit schildern alle Situationen, welche in der unmittelbaren Arbeit mit der Klientel geschehen. Sie stellen dabei nicht die Grundschritte des methodischen Handelns in den Vordergrund, sondern die entsprechenden Aspekte wie Beratung, Motivation, Ressourcen erschliessen, Krisenintervention etc.
• Schlüsselsituationen zur Indirekten Klientenarbeit beschreiben die Tätigkeiten, welche zwar ebenfalls auf die Klientel ausgerichtet sind, jedoch nur mittelbar. Es sind Situationen im Bereich von sozialpolitischem Engagement, Projektarbeit, interne/externe Zusammenarbeit, Administration etc.
• Zukunftsperspektiven nennen Situationen, die in der Sozialen Arbeit an Bedeutung gewinnen.
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Website als Einstiegsseite
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Modell Schlüsselsituationen
Arbeitshilfen zum Reflexionsmodellauf der website www.schluesselsituationen.ch• Lerndrehbuch für die Blended Learning Sequenz für die Dozierenden• Leitfaden zu den Prozessschritten für die Studierenden• PowerPoint zu den Prozessschritten:
– Modell Schlüsselsituationen (Übersicht)– Wissensressourcen– Professionalität - Qualitätsstandards
• PowerPoint zu den Theoretischen Grundlagen– Grundsätze des Lernens– Illeris: Entwicklung von Kompetenz– Jarvis: Lernen als Werden– Kaiser: Integrierendes Lernmodell– Dreyfus & Dreyfus: Novizen-Experten Modell– Lave & Wenger: Theorie des Sozialen Lernens in Communities of Practice– Schön: Reflective Practitioner
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