LA LAGUNA: TENERIFFAS KULTURELLES HERZ Bummeln zwischen Bauwerken, Bodegas und Parks
TOUREN IN DEN LORBEERWALD Das urwüchsige Anaga-Gebirge
TENERIFFAMit
E-BOOK-AUSGABE
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A GARACHICO Im Nordwesten Teneriffas
liegt der mit schönen
Kirchen und Kolonialbauten
reich gesegnete Ort mitten
auf einer Lavazunge → S. 33
B MASCA Das uralte Dorf klebt in den
schroffen Hängen des Teno-
Gebirges → S. 36
C DRAGO MILENARIO Den „Tausendjährigen
Drachenbaum“ in Icod de
los Vinos bestaunte schon
Alexander von Humboldt
→ S. 38
D CASAS DE LOS BALCONES Diese Häuser in La Orotava
sind beispielhaft für die
kanarische Architektur
→ S. 41
E CUMBRE DORSAL Von La Laguna aus führt die
schönste Autostrecke der
Insel in die einsame Welt
des Teide-Nationalparks
→ S. 57
F IGLESIA DE NUESTRA SEÑORA DE LA CONCEPCIÓN Die älteste Kirche in Santa
Cruz galt schon im 16. Jh.
Seefahrern als Wahrzeichen
der Stadt → S. 60
G PARQUE GARCÍA SANABRIA Nach der Neugestaltung ist
Santa Cruz’ Stadtpark wie-
der ein Genuss für die Sinne
→ S. 61
H PLAYA DE LAS TERESITAS Teneriffas schönster Pal-
menstrand liegt nördlich
von Santa Cruz → S. 65
I TELEFÉRICO Nicht auslassen darf man
die Seilbahnfahrt auf den
höchsten Berg Spaniens,
den Teide → S. 70
J WANDERUNGEN Ausflüge in die Cañadas des
Teide-Nationalparks sind
ein unvergessliches Erlebnis
→ S. 70
K ABAMA Kurzer Name – Riesenhotel.
Das Luxusresort ist die beste
Unterkunft im Süden mit
Wellnesszentrum und eige-
nem Golfplatz → S. 93
L LORO PARQUE Der mit vielen Attraktionen
gespickte Freizeitpark besitzt
die weltgrößte Papageien-
sammlung → S. 107
M SIAM PARK In der riesigen Wasser-
landschaft gleiten Sie auf
einem künstlichen Wildfluss
dahin. Es plätschert in der
„Wasserstadt“, und im „Wel-
lenpalast“ ist die Brandung
surftauglich → S. 109
N CARNAVAL Der Karneval in Santa Cruz
steht an Pracht dem brasilia-
nischen in nichts nach. Viele
Tinerfeños bereiten sich das
ganze Jahr darauf vor, und
wenn es so weit ist, feiern
sie exzessiv → S. 110
O CORPUS CHRISTI An Fronleichnam werden
in La Orotava herrliche
Ornamente aus Blumen,
Meersalz und gefärbtem
Sand gelegt → S. 111
Die wichtigstenMARCO POLOHighlights!Diese Highlights sind im Reiseatlas, in der Faltkarte und auf dem hinteren Umschlag eingezeichnet
L
H
MARCO POLO Koautorin Izabella Gawin
Izabella Gawin kennt die Kanaren wie ihre
Westentasche. Sie hat ihre Doktorarbeit über die
Inseln verfasst, dazu mehrere Wander- und
Reiseführer geschrieben. Auf der ITB in Berlin 2011
wurde sie mit einem Autorenpreis für ihr „Reisefüh-
rerschaffen“ ausgezeichnet. An Teneriffa fasziniert
sie vor allem „Väterchen Teide“, mit knapp 4000 m
einer der höchsten Vulkane weltweit, mit einer
gigantischen Felsarena zu seinen Füßen.
www.marcopolo.de/teneriffa
TENERIFFA
YMBOLE
yz Insider-Tipp
h Highlight
r r r r Best of …
a Schöne Aussicht
g Grün & fair: für ökologi-sche oder faire Aspekte
(*) kostenpfl ichtigeTelefonnummer
PREISKATEGORIEN HOTELS
€€€ ab 150 Euro
€€ 70 – 150 Euro
€ bis 70 Euro
Preise für ein Doppelzimmer pro Nacht mit Frühstück (Hotels) bzw. pro Wohnein-heit (Apartments)
PREISKATEGORIEN RESTAURANTS
€€€ ab 20 Euro
€€ 10 – 20 Euro
€ bis 10 Euro
Preise für ein für das jeweili-ge Restaurant typische Essen mit Vorspeise und Hauptgericht
Der Nordwesten → S. 32
Der Nordosten → S. 52
← UMSCHLAG VORN: DIE WICHTIGSTEN HIGHLIGHTS
4 DIE BESTEN INSIDER-TIPPS
6 BEST OF ... r TOLLE ORTE ZUM NULLTARIF S. 6
r TYPISCH TENERIFFA S. 7
r SCHÖN, AUCH WENN ES REGNET S. 8
r ENTSPANNT ZURÜCKLEHNEN S. 9
10 AUFTAKT
16 IM TREND
18 STICHWORTE
24 ESSEN & TRINKEN
28 EINKAUFEN
30 DIE PERFEKTE ROUTE
32 DER NORDWESTEN GARACHICO, ICOD DE LOS VINOS,
LA OROTAVA, PUERTO DE LA CRUZ
52 DER NORDOSTEN BAJAMAR & PUNTA DEL HIDALGO,
LA LAGUNA, SANTA CRUZ DE TENERIFE,
TACORONTE
68 NATIONALPARK
Die besten Insider-Tipps → S. 4
Best of ... → S. 6
Titelthemen: La Laguna: Teneriffas kulturelles Herz S. 54 | In den Lorbeerwald S. 96
INHALT
Nationalpark → S. 68
Der Südosten → S. 72
Reiseatlas → S. 126
Der Südwesten → S. 78
GUT ZU WISSEN Geschichtstabelle → S. 12Spezialitäten → S. 26Bücher & Filme → S. 59Die Umwelt im Urlaubsparadies → S. 63Was kostet wie viel? → S. 117Wohlfühloasen → S. 118Wetter → S. 120
KARTEN IM BAND(128 A1) Seitenzahlenund Koordinaten verweisenauf den Reiseatlas (0) Ort/Adresse liegt außer-halb des Kartenausschnitts
Karten zu Puerto de la Cruz und Santa Cruz de Tenerife im hinteren UmschlagKarte zu Playa de las Améri-cas/Los Cristianos → S. 86
FALTKARTE f(f A1) verweist auf die herausnehmbare Falt karte
Es sind auch die Objekte mit Koordinaten versehen, die nicht im Reiseatlas stehen
UMSCHLAG HINTEN:FALTKARTE ZUM HERAUSNEHMEN →
DER SÜDOSTEN 72 CANDELARIA, GÜÍMAR
DER SÜDWESTEN 78 LOS CRISTIANOS, PLAYA DE LAS
AMÉRICAS, PUERTO DE SANTIAGO
AUSFLÜGE & TOUREN 96 SPORT & AKTIVITÄTEN 102 MIT KINDERN UNTERWEGS 106 EVENTS, FESTE & MEHR 110 ICH WAR SCHON DA! 112 LINKS, BLOGS, APPS & MORE 114 PRAKTISCHE HINWEISE 116 SPRACHFÜHRER 122
REISEATLAS 126
REGISTER & IMPRESSUM 142 BLOSS NICHT! 144
2 | 32 | 3
yz Feste feiern
Bei der größten Wallfahrt der Ka-
naren erleben Sie religiöse Hinga-
be und Fiestataumel. Zu Ehren von
Maria Lichtmess (Candelaria) kom-
men Zehntausende – einige auch
mit dem Boot → S. 111
yz Stilvoll wohnen
Der ehemalige Adelssitz La Quinta
Roja in Garachico wurde in ein herr-
liches Landhotel verwandelt: mit
Patio, Dachterrasse, gutem Essen
und Wein → S. 35
yz Für Aktive
Abseits der Küsten wartet Teneriffa
mit einer atemberaubenden Natur
auf. Wer sie näher kennenlernen
will, quartiert sich im Aktivhotel
Luz del Mar ein → S. 38
yz Gaumenkitzel
Knackfrisch sind die – vorwiegend
vegetarischen – Speisen im El Cala-
bacín. Zur Frische gesellt sich eine
fantasievolle Zubereitung von Ge-
müse & Co. → S. 47
yz Fisch, frisch vom Fischer
Wenige Urlauber, aber umso mehr
einheimische Wochenendausflüg-
ler finden Sie in den kleinen Küsten-
orten Las Aguas und San Andrés.
Die Meeresbrise weckt den Appetit,
und die Ware kommt (meist) frisch
vom Boot auf den Tisch → S. 65
yz Gut und günstig
Das „Kräuterchen“ (La Hierbita)
in Teneriffas Hauptstadt ist be-
sonders bei jungen Leuten beliebt.
Hier gibt es eine große Auswahl
an Tapas und generöse Portionen
kanarischer Hausmannskost, dazu
natürlich heimischen Wein → S. 63
yz Zu Hirten und Bauern
Mitten im wolkenverhangenen
Lorbeerwald steht ein kleines Be-
sucherzentrum, das über Wande-
rungen in den Montañas de Anaga
informiert. Darunter liegt ein uriger,
als Lehrpfad angelegter Rundgang.
In nur einer Stunde Gehzeit offen-
bart er viel von der Schönheit des
„verzauberten Waldes“ → S. 59
Die bestenMARCO POLOInsider-Tipps
Von allen Insider-Tipps finden
Sie hier die 15 besten
yz Zum Höhlendorf
Wo die Straße an schroffen Klippen
endet, startet ein markierter Wan-
derweg. Durch einsame Schluchten
windet er sich hinauf zum Bergwei-
ler Chinamada. Dort leben die Dorf-
bewohner wie vor Jahrhunderten in
Höhlenhäusern → S. 54
yz Traumstraße
Eine Panoramastraße erschließt
den Höhenzug des Anaga-Gebirges.
Von Aussichtspunkten schauen Sie
bis zum Meer. Hier zeigt sich die
Insel von ihrer urtümlichsten Seite
(Foto li.) → S. 97
yz Musik im Auditorio
Jede Woche wieder finden in Tene-
riffas ungewöhnlichstem Bauwerk
Konzerte aller Musikrichtungen
statt → S. 60
yz Individualistenstrand
Die schwarzsandige Playa del Bol-
lullo mit ihrer Strandbar bei Puerto
de la Cruz ist von Touristen noch
kaum entdeckt → S. 48
yz Wenn es Nacht wird
Unter einer alten Steinbrücke liegt
La Noria, Santa Cruz’ Ausgehviertel.
In stimmungsvoll beleuchteten Fuß-
gängerstraßen trifft sich die Szene
in Bars und Bodegas → S. 64
yz Unter Einheimischen
Casa La Verita und Cha Carmen hei-
ßen die beiden Landhäuser in den
Hügeln zwischen Arico und Fasnia,
weitab von jeglichem Tourismus
→ S. 76
yz Walen begegnen
Von den Häfen des Südwestens ste-
chen täglich Schiffe wie die „Lady
Shelley“ in See, um sich auf die
Suche nach Delphinen und Walen
zu begeben (Foto u.) → S. 81
yz Picknick auf dem Mond
Wasser und Wind haben aus dem
Kalkstein der Paisaje Lunar bizarre
Gebilde geformt. Am urigen Pick-
nickplatz Los Lajas liegt auch ein
unregelmäßig geöffnetes Lokal
→ S. 100
TOLLE ORTE ZUM NULLTARIFNeues entdecken und den Geldbeutel schonen
r r r r Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
r Park hoch über der Stadt
Von der Küstenplattform in Puerto de la Cruz steigen Sie über ver-
schlungene Wege und vorbei an Wasserfällen zum Parque Taoro (Foto)
hinauf. Oben ist ein Grandhotel alten Stils zu bewundern und grüne,
von subtropischen Pflanzen gesäumte Rasenflächen → S. 46
r Baden in der Natur
Während die Wellen an die Mauer branden und haushohe Gischtfah-
nen in die Luft schicken, können Sie in den Naturschwimmbädern von
Bajamar seelenruhig ihre Runden drehen. Nur wenige Orte im Norden
bieten die Möglichkeit zu einem so sicheren Bad → S. 53
r Vom Markt- zum Kunsttempel
Im Centro de Arte La Recova, der ehemaligen Markthalle von Santa
Cruz, wird nicht mehr mit Früchten gehandelt, sondern Kunst ausge-
stellt – darunter Fotografie, experimentell und ungewöhnlich → S. 66
r Weinhaus zum Anfassen
Das große Gehöft in El Sauzal lockt mit schöner traditioneller Archi-
tektur und Weitblick aufs Meer. Zugleich beherbergt der Hof als Casa
del Vino ein „Weinhaus“ für Teneriffas beste Tropfen, deren Geschichte
anschaulich nacherzählt wird → S. 27, 67
r Besucherzentrum im Nationalpark
Im Centro de Visitantes El Portillo nehmen Sie an der geologischen
Entstehungsgeschichte der Insel teil. Der Vulkantunnel bebt,
rote Lava wälzt sich herab und Rumpeln erfüllt den Raum.
Ein botanischer Steingarten mit einheimischer Alpinflora
rundet den Besuch ab → S. 71
r Eine Landschaft wie gemalt
„... nirgends ein so mannigfaltiges, so anziehendes,
durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so
harmonisches Gemälde vor mir gehabt zu haben“,
schrieb Humboldt 1799, als er das Valle de la Orota-
va sah. Ihm zu Ehren wurde hier ein Aussichtspunkt
mit herrlicher Sicht (und Café) errichtet → S. 32
BEST OF ...
r Drachenbaum ohne Drachen
Er ist eines der Wahrzeichen von Teneriffa: Zwar ist
der Baum mit der üppigen Krone eigentlich ein Li-
liengewächs, er kann jedoch bis zu 1000 Jahre
alt werden. Der schönste und größte Drago
wächst in Icod de los Vinos → S. 38
r Kanarische Köstlichkeit
Getreide, geröstet und fein gemahlen:
Das ist gofio, das nährstoffreiche Grund-
nahrungsmittel der Ureinwohner. Lange
Zeit als Arme-Leute-Essen verpönt, ist es
nun beliebte Zutat der neuen kanarischen
Küche, z. B. im El Duende → S. 24, 48
r Blick ins All
Auf dem Dach der Insel fühlt man sich wie in einem
Science-Fiction-Film: die metallisch-weißen Türme des
Observatorio del Teide (Foto) starren in den blauen Himmel,
der so klar ist, dass er beste Ausblicke ins Universum zulässt → S. 71
r Die Kiefer – eine Überlebenskünstlerin
Im Waldgürtel unterhalb der Cañadas wächst die Kanarische Kiefer.
Mit ihren extrem langen Nadeln „kämmt“ sie Feuchtigkeit aus den
Wolken; die dicke Rinde schützt sie sogar vor Feuersbrünsten. Ein he-
rausragendes Exemplar ist der Pino Gordo → S. 77
r Sonnengereiftes
Im „ewigen Frühling“ wachsen exotische Früchte, die zu Marmelade,
Chutney und Kompott verarbeitet werden. Die beste Auswahl finden
Sie bei Delicias del Sol in Chío – hier ist alles bio → S. 95
r Steinpyramiden
Vielerorts dienen perfekt aufeinandergestapelte Steine als Feld- und
Straßenmauern. In Güímar aber wurden sie zu kunstvollen Pyramiden
geschichtet. Sie gelten als Indiz dafür, dass die Kanaren lang vor Ko-
lumbus ein Bindeglied zwischen Alter und Neuer Welt waren → S. 75
r Filigrane Rosetten
In Vilaflor machten die Frauen aus der Not eine Tugend: Um die
Haushaltskasse aufzubessern, klöppelten sie abends Spitzenrosetten.
Noch heute werden im Bergdorf auf diese Weise Decken, Läufer und
Umhänge geschaffen → S. 77
TYPISCH TENERIFFADas erleben Sie nur hier
6 | 7
r In der Höhle des Windes
Hoch über Icod de los Vinos fräst sich einer
der längsten Lavatunnel der Welt tief in den
Gebirgsstock. Ein kurzes Stück können Sie
besichtigen. Zuvor werden Sie im Besu-
cherzentrum der Cueva del Viento in
seine Entstehung eingeweiht → S. 40
r Sich im Universum verlieren
Das spannendste Museum in La Laguna
ist das Museo de la Ciencia, in dem Sie in
die Geheimnisse des Kosmos eintauchen:
Milchstraße, Supernova, schwarze Löcher –
alles anschaulich erklärt → S. 55
r Neue Kunst
Der Avantgardebau ist clever konzipiert: Im TEA (Te-
nerife Espacio de Arte, Foto) machen Wechselausstellun-
gen mit neuer Kunst bekannt, dazu gibt es eine Dauerausstellung
des auf Teneriffa geborenen Surrealisten Óscar Domínguez → S. 62
r Im Einkaufstempel
Schlendern, schauen, shoppen auf sieben Etagen: Mode, sortiert
nach Marken, dazu Kosmetik, Parfümerie und Schmuck. Und auch die
Kulinaria-Abteilung von El Corte Inglés kann sich sehen lassen → S. 64
r Pyramide mit Innenleben
Kolonnaden, Tempel und mittendrin die Pirámide de Arona – im Her-
zen von Playa de las Américas ist alles auf antik getrimmt. Bei der
allabendlichen Show in der Pyramide erwarten Sie aber keine Gladia-
toren, sondern leidenschaftlich entflammte Flamenco-Tänzer → S. 89
r Stimmung in der Markthalle
Am Wochenende pilgern alle in die Markthalle (besonders schön die in
Adeje). Hier gibt’s Frisches zu günstigem Preis, angeboten von einhei-
mischen Bauern. Ein Glas Wein mit einer Tapa in der Marktbar rundet
das Erlebnis ab → S. 90
BEST OF ...SCHÖN, AUCH WENN ES REGNETAktivitäten, die Laune machen
r Sundowner mit Stil
Sonnenuntergang-Fans finden die schönste Kulisse vor der Villa Cortés,
wo Surfer ein letztes Mal für diesen Tag ihre geliebten Wellen abreiten.
Einen Drink bestellen und die Gedanken schweifen lassen → S. 86
r Weiße Badeseenlandschaft
Lago de Martíanez heißt die weitläufige, in vielen Rundungen ange-
legte Poollandschaft (Foto) von Puerto de la Cruz. Palmen spenden
Schatten und Palisadenzäune halten städtischen Trubel fern → S. 106
r Im Schatten von Exoten
Im Jardín Botánico von Puerto de la Cruz bilden Tropenpflanzen seit
über 200 Jahren einen urwüchsigen Hain. Am Teich oder am Spring-
brunnen können Sie die Seele baumeln lassen → S. 46
r Auftanken im Mencey
Nach einem Bummel in der Hauptstadt Santa Cruz kommen Sie im
Mencey wieder zu Kräften. Das Grandhotel alten Stils bietet eine
Clubbar und ein Gartencafé, das Restaurant gehört zu den besten der
Insel → S. 64
r Relaxen wie in Fernost
Das neueste Spa ist zugleich das eleganteste im Süden – es thront
herrschaftlich über einem schönen Strand. Wie der Name Thai Zen
SPAce verrät, setzt es auf fernöstliche Entspannungstechniken → S. 88
r Träumen am Meer
Der Strand von Bahía del Duque ist klein, aber wunderschön. Auf einer
Liege unterm Bambusschirm ver-
fliegen die Stunden. In ver-
spielten, blau-weißen
Pavillons gibt’s Speis
und Trank → S. 90
r Herkulesfelsen
Wenn Sie früh aufbrechen
oder am späten Nachmit-
tag kommen, genießen
Sie am Mirador von Los
Roques eine der großar-
tigsten Landschaften der
Kanaren mit wenigen
Gleichgesinnten → S. 70
ENTSPANNT ZURÜCKLEHNENDurchatmen, genießen und verwöhnen lassen
8 | 9
Bild: La Orotava und der Teide
ENTDECKEN SIE TENERIFFA!Nein, von seiner Faszination hat er nichts eingebüßt. Flugzeuge umkreisen ihn in
respektvollem Abstand, bevor sie zur Landung auf Teneriffa ansetzen. Schon aus
großer Entfernung weist er den Weg zu seiner Insel, deren Wahrzeichen er ist. Oft
trennt ihn eine dichte Wolkendecke von der Welt darunter. Dort oben herrscht nur
er über eine lebensfeindliche Mondlandschaft – der König der Vulkane, der Pico del
Teide. Immer hat er die Menschen beeindruckt, ja geängstigt. Noch 1909 gab es an
seinem Nordhang einen Ausbruch.
Schon durch die Legenden des Altertums geisterte eine Insel mit Namen Nivaria,
die „Verschneite“, deren weiße Spitze Seefahrer von Weitem sahen, ohne sie selbst
entdecken zu können. Die Guanchen, die ersten Siedler Teneriffas, vermuteten hinter
den Ausbrüchen des Teide den Zorn des Gottes Guayote. Kolumbus hielt Funken und
Rauch, die er spuckte, für ein böses Omen für seine erste Entdeckungsreise. Alexan-
der von Humboldt bewunderte 1799, wie die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel zum
Strahlen brachten, während an der Küste noch Dunkelheit herrschte. Auf dem mit
10 | 11
3718 m höchsten Berg Spaniens beginnt und endet der kanarische Tag. Und es ist
bei seiner Höhe nicht ungewöhnlich, dass er im Winter schneebedeckt ist – trotz der
südlichen Lage der Kanaren.
Teneriffa, die mit 2034 km2 größte der sieben „Inseln des ewigen Frühlings“, wie man
die Kanaren schon zu Homers Zeiten nannte, begeistert durch Kontraste: Tiefblauer
Ozean und tolle Strände, schroffe Küsten und Schluchten, dichte Wälder und karges
Ödland, der Vulkan Teide inmitten bizarrer Lavameere – die Natur zeigt ihre ganze
Vielfalt. Durch koloniale Städte streifen, Museen und Kirchen entdecken – auch kul-
turell ist einiges los auf Teneriffa. Man sitzt bei den Einheimischen in urigen Bars,
genießt ihre traditionelle Küche, trinkt ihre kräftigen Weine, erlebt ihre Feste. Surfen,
tauchen, wandern, Rad fahren, die Nacht zum Tag machen oder einfach nur die
Die Küste im Inselnorden ist vielfach wild, steil und zerklüftet, wie hier bei Las Aguas
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Seele baumeln lassen – auf Teneriffa herrscht nie Langeweile. Und die Sonne scheint
dazu – das ganze Jahr.
Bei der Ankunft fährt aber vielen erst
einmal der Schreck in die Glieder. Der
Süden ist rau und verdorrt. Wasser,
das wird deutlich, ist ein ebenso kost-
bares wie seltenes Gut. Einst breiteten
sich große Wälder über Teneriffa aus, sprudelten Bäche aus den Bergen herab. Die
Spanier begannen Ende des 15. Jhs. mit dem Raubbau an Mensch und Natur. Erst
unterwarfen sie die Guanchen, dann holzten sie Lorbeerbäume und Kiefern ab, an
deren langen Nadeln die Feuchtigkeit der Wolken kondensierte und zu Boden fiel.
Erosion war die Folge, Teneriffas Ökosystem wurde schwer geschädigt. Heute stehen
Kiefern- und Pinienwälder nur noch im Landesinneren, Lorbeer hat im Anaga-Gebirge
im Nordosten überlebt.
Andere einheimische Pflanzen hatten es besser: Die Kanarische Palme mit dickem
Stamm und weit ausladender Krone trifft man überall in den Tälern; cardón, die Kan-
delaberwolfsmilch, besiedelt trockene Gegenden ebenso wie die strauchigen Wolfs-
milchgewächse tabaiba und tajinaste. Der Natternkopf bringt in niederen Lagen im
April weiße und im Hochland von Mai bis Juni rot-violette Dolden hervor. Dort finden
sich auch retama, eine weiß blühende Ginsterart, und codeso, der gelb leuchtende
Geißklee. Kakteen, Mandelbäume, Eukalyptus und sämtliche Obstbäume kamen
dagegen erst mit den Eroberern ins Land, haben aber inzwischen in ihrer neuen
Heimat überall Wurzeln geschlagen. Bananen, Wein und die gesamte Blütenpracht
der Ferienorte – von der Bougainvillea über den Hibiskus bis zur Geranie – existieren
hingegen nur dank ständiger Bewässerung.
Die Guanchen, später auch die Europäer, siedelten bevorzugt auf dem kühlen Hoch-
plateau von La Laguna und im Valle de la Orotava, der grünen Lunge Teneriffas. Zu-
gute kam ihnen dabei der Nordostpassat. Beständig bestreichen die feuchten Winde
den Norden Teneriffas in 700–1700 m Höhe und stauen sich am zentralen Hochland.
Die Wolken regnen sich ab und geben Schatten, was die Temperaturen senkt und die
Vegetation mit Wasser versorgt. In dieser Region ist es stets kühler als im Süden der
Insel. Wer dort allerdings afrikanisches Klima befürchtet – der Schwarze Kontinent
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