Manuelle Therapie bei ausgewählten
Rückenerkrankungen
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Inhalte des Vortrages
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1. Einleitung
Ursachen von Rückenerkrankungen Manuelle Therapien Ausgewählte Fallbeispiele von Rückenerkrankungen Zusammenfassung und Quellen
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2. Ursachen von Rückenerkrankungen
-‐ Angeborene Fehlbildungen: Skoliose, Lordose, Kyphose
-‐ Schäden am Bandapparat: Lig. Supraspinale, longitudinale dorsale et
ventrale etc.
-‐ Muskelpathologie: Rückenstrecker, Sublumbalmuskulatur
-‐ Hautläsionen: Satteldruck, verstopfte Talgdrüsen („Pickel“)
-‐ Veränderungen an den Wirbeln: Spondylose, Arthrose der kleinen
Wirbelgelenke, Kissing Spines, Frakturen
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3. Manuelle Therapien
3.1 Chiropraktik, Osteopathie und Physiotherapie
-‐ Chiropraktik: Altgriechisch: chiro = Hand, praktik = Tätigkeit
-‐ Manuelle, biomechanische Behandlungsmethode
-‐ Herkunft aus China um 2700 v. Chr. -‐ Hippokrates schrieb um 460 v. Chr. über Manipulationen an der
Wirbelsäule
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-‐ Eingeschlossen in beide Definitionen sind die Begriffe „Wissenschaft“ und „Kunst“
-‐ jedoch hat, wie vorher schon erklärt, die Chiropraktik Ihre eigene Philosophie
-‐ Teil dieser Philosophie ist: Unterscheidung zur Schulmedizin: diese kommt in den letzten 20% des Lebens zum Einsatz, die Chiropraktik in den ersten 80 % des Lebens-‐ da ist sie am effektivsten
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-‐ Behebung der Bewegungsstörungen der Wirbelsäule und der Gliedmaßen
-‐ Gewährleistung einer optimalen Beweglichkeit der Wirbelsäule und einer optimalen Nervenfunktion des Patienten, die den ungestörten Informationsfluss zwischen Gehirn und sämtlichen Organen sichert
-‐ Die Intention der Chiropraktik ist es, den Organismus auf einer hohen Leistungsebene zu halten und nicht zu warten, bis sich der Zustand deutlich verschlechtert, um ihn vorübergehend wieder zu verbessern
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-‐ Die Chiropraktik: Beziehung zwischen Struktur (hauptsächlich der Wirbelsäule) und Funktion (hauptsächlich des Nervensystems)
-‐ Ein wichtiger Teilbereich der ganzheitlichen Tiermedizin
-‐ Bietet enorme Möglichkeiten in der Gesundheitsfürsorge von Tieren
-‐ Manuelle Behandlungsmethode
-‐ Eingesetzt bei vielen Gesundheits-‐ und Rittigkeitsproblemen des Pferdes
-‐ Kein Ersatz der traditionellen Veterinärmedizin, jedoch eine sinnvolle Ergänzung
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Definiton laut „Fremdwort.de“: Die Chiropraktik (v. altgriech. χείρ „Hand“ und „Tätigkeit“), ist eine komplementärmedizinische, biomechanische Behandlungsmethode mit dem Ziel, die normale Beweglichkeit der Gelenke − besonders an der Wirbelsäule − wiederherzustellen. Dabei werden sowohl das gestörte Gelenkspiel (joint play) als auch die Verschiebung (Subluxation) berücksichtigt. Die Manuelle Medizin geht unter anderem auch von Methoden der Chiropraktik aus. „ (http://www.fremdwort.de/suchen/bedeutung/Chiropraktik)“
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Die Chiropraktik kann eingesetzt werden bei:
-‐ akuten Problemen: Verspannung, Steiseit, Taktunreinheiten
-‐ chronischen Problemen des Halte-‐ und Bewegungsapparates
-‐ Unterstützende Therapie nach langen Narkosen
-‐ Rittigkeitsproblemen (Gomez et al., 2008)
-‐ Fruchtbarkeitsproblemen bei Stuten (Kalimo 2008)
-‐ Unterstützend bei HWS-‐bedingten Lahmheiten
-‐ begleitenden Therapien bei chronischen Lahmheiten, der Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Athleten „Pferd“ (Meredith et al., 2011) der prophylaktischen Behandlung zur Erhaltung der Gesundheit beim jungen und alten Pferd
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Begriffsklärung VSC
-‐ VSC: Vertebral Subluxation Complex: Vertebrale Subluxationskomplex
-‐ Die American Chiropractic Association (ACA): definiert den VSC „ als gestörte Beziehung zwischen zwei benachbarten Gelenkstrukturen
-‐ Das heißt: durch die funktionelle Fehlstellung eines Wirbels bzw. die eingeschränkte Beweglichkeit seiner Gelenke, ist der normale Bewegungsspielraum des Wirbels eingeschränkt
-‐ Folgen: Steiseit, Muskelverspannungen und eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
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-‐ Dressurpferde: VSC‘s im LWS, ISG und HWS Bereich, dass führt zu schlechter Hankenbeugung (Lumbosakral-‐, Iliosakral-‐,Hüft-‐,Knie-‐ und Sprunggelenksbeugung) und mangelnder Losgelassenheit
-‐ Springpferde mit VSC‘s im hinteren Brust-‐ und Lendenwirbelbereich haben Schwierigkeiten über dem Sprung den Rücken aufzuwölben. Sie landen oft im Kreuzgalopp und haben Probleme beim fliegenden Galoppwechsel; HWS
-‐ Gangpferde mit VSC‘s im Kreuzdarmbeingelenk zeigen Taktfehler und haben Schwierigkeiten bei den Übergängen. Sie sind oft fest im Rücken und haben wenig Rückenmuskulatur
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-‐ Distanzpferde mit VSC‘s im Brust-‐ und Halswirbelbereich zeigen oft eine deutliche Empfindlichkeit im Rücken und Taktfehler. Ein deutlicher Leistungseinbruch sowie ein steifer Hals sind die Folgen
-‐ Fahrpferde mit einer eingeschränkten Beweglichkeit im Brust-‐ und Lendenwirbelbereich brechen über die Schulter aus und zeigen Taktfehler
-‐ Westernpferde mit VSC‘s in der LWS und im Kreuzdarmbeingelenk biegen sich schlecht und zeigen einseitige Probleme bei Turns und Spins
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Ursachen von VSC´s
-‐ Leistung
-‐ Sattelunpässlichkeit
-‐ Reiter mit Sitzproblemen (Schiefe Hüfte des Reiters)
-‐ Trauma (Tritt, Verletzung, Narkosen)
-‐ Bewegungsmangel
-‐ Zunehmendes Alter des Patienten
-‐ Geburtsprobleme
-‐ Transport
-‐ Beschlag
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Chiropraktische Behandlung:
-‐ Korrektur der Wirbelstellung: extrem schneller, spezifischer, kurzer und kontrollierten Impuls, der mit Händen oder Fingern direkt am Wirbelkörper bzw. den Wirbelfortsätzen ausgeführt wird
-‐ kurzer Hebel
-‐ Begriff: chiropraktisches Adjustment oder Justierung
-‐ Besonderheit der Chiropraktik: gesamte Diagnostik und Behandlung im normalen Bewegungsspielraum einer Bewegungseinheit (Motion Unit)
-‐ normale Bewegungsspielraum einer Bewegungseinheit: Bindegewebe und Bänder, wobei die Bänder eine elastische Barriere bilden Bewegungseinheit (Motion Unit)
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Chiropraktische Behandlung
Motion/Palpation und LW-‐Justierung
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Begriffsklärung Physiotherapie
-‐ spezielle, manuelle Techniken: Schmerzfreiheit und koordinierte, bewusste Bewegung des Patienten angestrebt
-‐ Auswahl der Methoden nach erkennbaren Symptomen und Tastbefunden
-‐ Massagen und Dehnungen behandeln Symptome, jedoch keine Ursachen
-‐ Physiotherapie: wertvolle, ergänzende Maßnahme zur Chiropraktik, ersetzt diese aber nicht
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Ziel der Physiotherapie
-‐ Durchblutungs-‐ und Stoffwechselsteigerung
-‐ Vermeiden/Lösen von Verklebungen
-‐ Entspannung
-‐ Schmerzlinderung
-‐ Wiederherstellung der Mobilität
-‐ Wiederherstellung der Belastbarkeit
-‐ Vorbeugung
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Begriffsklärung Osteopathie
-‐ Philosophie der Osteopathie: ungestörte Blutversorgung oberste Priorität
-‐ Osteopathie beschäftigt sich mit dem Lösen von Bewegungseinschränkungen
-‐ Techniken: über lange Hebel, über Faszien und Muskeln
-‐ Die Einwirkung: eher global, das heißt: ein größeres Gebiet betreffend
-‐ Techniken zwischen dem Ansatzpunkt des Behandlers und dem gewünschten Ort der Wirkung mehrere Gelenke betreffend, die gar nichts mit der eigentlichen Gelenksbehandlung zu tun haben
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Begriffsklärung Osteopathie Strukturell
-‐ Philosophie der Osteopathie: ungestörte Blutversorgung oberste Priorität
-‐ Osteopathie beschäftigt sich mit dem Lösen von Bewegungseinschränkungen
-‐ Techniken: über lange Hebel, über Faszien und Muskeln
-‐ Die Einwirkung: eher global, das heißt: ein größeres Gebiet betreffend
-‐ Techniken zwischen dem Ansatzpunkt des Behandlers und dem gewünschten Ort der Wirkung mehrere Gelenke betreffend, die gar nichts mit der eigentlichen Gelenksbehandlung zu tun haben
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Begriffserklärung Osteopathie Cranio-‐Sacral
-‐ Englisch: cranio-‐sacral therapy: Schädel-‐Kreuzbein-‐Therapie, Kraniosakraltherapie oder kraniosakrale Osteopathie
-‐ Manuelles Verfahren an Schädel und Kreuzbein (leichter Druck 5g)
-‐ rhythmische Pulsationen des Liquor cerebrospinales: auf die äußeren Gewebe und Knochen übertragen
-‐ Therapeut möchte damit Funktionseinschränkungen an Körper und Schädel, Membranen innerhalb des Schädels und Dura mater beeinflussen
-‐ Dadurch sollen Energiefluss und Selbstheilungskräfte aktiviert werden
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3.2 Akupunktur -‐ Akupunktur Lat. Acus = Nadel, Punktio = stechen -‐ Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) -‐ Therapeutische Wirkung: durch Nadelstiche an bestimmten
Körperpunkten -‐ „Lebensenergie des Körpers“ (Qi) zirkuliert auf definierten Leitbahnen
(Meridianen) -‐ Qi hat steuernden Einfluss auf Körperfunktionen -‐ Gestörter Qi-‐fluss führt zu Erkrankungen -‐ Durch Nadelstiche in Akupunkturpunkte (auf Meridianen) sollen
Störungen des Qi-‐flusses behoben werden -‐ Konzept von Qi und Meridianen ist unwissenschaftlich -‐ Placebo-‐effekt wird diskutiert
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Geschichte der Akupunktur
-‐ Älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 2Jh. V Chr. (durch chinesischen Historiker Sima Quim)
-‐ Älteste Sammlung chinesischer, medizinischer Schriften „ Der Innere Klassiker des Gelben Kaisers“
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Konzepte der Akupunktur
-‐ Basiert auf der Lehre von Yin und Yan, Fünf Elemente Lehre, Lehre der Meridiane
-‐ Verfahren: einstechen von Nadel in Akupunkturpunkte ( 400 Stk.), Laser und/ oder Pflasterakupunktur, Moxibustion, Akupressur
Traditionell Chinesisch
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Konzepte der Akupunktur
-‐ Reizung bestimmter Körperpunkte führen zur Ausschüttung von Endorphinen
Evidenzbasierte NWM
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Einsatzmöglichkeiten der Akupunktur
-‐ Bewegungsstörungen -‐ Geriatrische Pathologien -‐ Allergien -‐ Rückenpathologien -‐ Head-‐shaking -‐ Leistungsschwäche -‐ Atemwegserkrankungen (COB) -‐ Schmerztherapie -‐ Wettkampf-‐, Trainingsbetreuung
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Behandlungstools der Akupunktur
-‐ Nadeln
-‐ Akupunkturpflaster
-‐ Laser
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Ausgewählte Akupunkturpunkte bei Rückenpathologien
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Ausgewählte Akupunkturpunkte bei Rückenpathologien
Lu 9 Bl 60 Bl 62 Gb 34 Dü 3 Mp 10 Ma 40
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4. Ausgewählte Fallbeispiele von Rückenerkrankungen
4.1 Angebohrene Fehlbildungen 4.1.1 Skoliose
-‐ Laterale Achsenabweichung der WS von der medialen Ebene
-‐ Ursache kongenital: Lage , Stellung und Haltung des neugeborenen Fohlens im Uterus
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Manuelle Therapien verbessern evtl. die Lebensqualität
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4.1.2 Lordose
-‐ Ventral durchgebogene WS (Senkrücken)
-‐ Ursache kongenital: Lage , Stellung und Haltung des neugeborenen Fohlens im Uterus
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Vorbericht: 13 Jähriger WB-‐Wallach, rittig, klinisch o.b.b
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-‐ Regelmäßige chiropraktische Behandlungen im Becken-‐ und Halsbereich: PI rechts, SA links, ARP, C6/C7 BR
-‐ Akupunkturpunkte: GB 20, 34, BL 60, 62, Dü3, Rückenshupunkte
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4.2 Pathologie des Bandapparates
-‐ Primär Behandlung des Lig. Supraspinale durch z.B. FP4 Laser, Stoßwellentherapie, Magnetfeldtherapie, Wärmetherapie und Einreibung
-‐ Sekundäre Behandlung Akupunktur: Rückenshupunkte, Gb 20
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4.3 Pathologien der Rückenmuskulatur
-‐ Meistens Entzündung des Musculus latissimus dorsi, longissimus
-‐ Ursachen: Satteldruck Lumbago -‐ Diagnostik: Klinische US, Muskelenzymbestimmung, Röntgen
Szintigraphie meist o.b.b. -‐ Lumbagotherapie: Ruhe, Infusionstherapie, Schmerztherapie,
Wärme, sekundär: Manuelle Therapien -‐ Paravertebrale Rückeninjektion mit Corticosteroiden,
Lokalanästhetika, Heparin, Antibiose, sekundär: Manuelle Therapie
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4.4 Pathologien der Wirbel 4.4.1 Spondylose
-‐ Seltene chronisch, degenerative am ventralen Bandapparat der BWS
-‐ Zumeist zwischen 9. und 15 BW -‐ Ursachen: Traumata, erhöhte oder ungewöhnliche
mechanische Belastung der BWS, primäre degenerative Veränderungen im Anulus fibrosus der Zwischenwirbelscheibe
-‐ Diagnose: Röntgen, Szintigraphie -‐ Therapie: Schmerztherapie und manuelle Therapie können auf
Dauer zur Linderung der Symptome führen
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Vorbericht: 16 Jähriger WB-‐Stute, akut hochgradig unrittig, dolent im Rückenmuskel
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Schmerztherapie und manuelle Therapie zur Symptomlinderung
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4.4 Pathologien der Wirbel 4.4.2 Kissing Spines
Vorbericht: 11 Jähriger WB-‐Wallach, Dressurpferd, schwingt nicht durch den Rücken, Rückenmuskulatur dolent
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Lokale Schmerztherapie und regelmäßige, prophylaktische Chirotherapie mit Akupunktur
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4.4 Pathologien der Wirbel 4.4.3 Frakturen der BW und LW
-‐ Treten selten auf, vermehrt bei Galoppern und Vielseitigkeitspferden
-‐ Sturz/überschlagen bei hohen Geschwindigkeiten -‐ Frakturen der Dornfortsätze, meist TH 3 – TH 8 -‐ Frakturen der Wirbelbogen und Wirbelkörper, meist 1-‐3, 9-‐16
BW, 18 BW-‐ 6LW, meist verbunden mit stark neurologischen Ausfallerscheinungen (Ataxie)
-‐ Therapie: Fraktur der Dornfortsätze konservativ oder chirurgisch (Korrekte Sattelauflage nicht gewährleistet, Sequester)
-‐ Therapie: Fraktur der Wirbelkörper – Dislokation/Fissur/Grad der neurologischen Ausfallserscheinungen – Schmerztherapie, Gurtsystem
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Vorbericht: 2 Jähriger VB-‐Hengst, Galopper, Überschlag im Training vor 2 Wochen, jetzt geringgradige Schwellung Widerrist, dolent bei Chirotherapie Sattellage und caudal davon
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Diagnose: Fraktur Th 14 Therapie: Chirurgische Entfernung der Proc. spinosi Th 14/15/16
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-‐ Rekonvaleszenz 2-‐6 Monate mit anfangs 8-‐wöchiger Boxenruhe, dann 8-‐wöchiger Aquatrainertherapie und regelmäßiger Chirotherapie
-‐ Prognose günstig
-‐ Pferd läuft erfolgreich im Galopprennsport
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5. Zusammenfassung
Manuelle Therapien: kein Ersatz für die traditionelle Medizin, bieten jedoch eine sinnvolle Ergänzung
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6. Quellen
„Chiropraktik bei Pferden“ von Marta Lewandowski, Verlag: Müller Rüschlikon „Biomechanik und Physiotherapie für Pferde“ von Helle Katrine Kleven, FN Buch “Lehrbuch der Strukturellen Osteopathie beim Pferd“ von Pascal Evrard, Enke Verlag „Pferde-‐Osteopathie: Kraniosakrale, fasziale und parietale Therapie“ von Brigitte und Walter Salamon, Sonntag Verlag „Osteopathie beim Pferd“ von Dominique Giniaux, Enke Verlag Chiropractic Research IAVC www.pubmed.com www.dipo.de www. iavc.de http://www.sabinegrewe.de/cranio-‐sacrale-‐osteopathie.html