http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
1
Lesen in der Schulemit
nach dem Roman ›Worüber keiner spricht‹ von Allan Stratton(dtv pocket 78204)
Lehrermaterialien zum Film ›Geliebtes Leben‹ (›Life, Above All‹)
Erarbeitet von: Hermann Henne�(Mai�2011)
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
2
Lesen in der Schulemit
Herausgegeben�von�dtv�junior�und�Cathrin�Zeller-Limbach
Dr. Hermann Henneist�Studiendirektor�am�Heinrich-von-Gagern-Gymnasium�in�Frankfurt/Main;�er�unterrichtet�die�Fächer�Deutsch,�Geschichte�sowie�Politik�und�Wirtschaft�und�war�Lehrbeauftragter�für�Schulpraktische�Studien�am�Institut�für�Sprache�und�Literatur�der�Johann-Wolfgang-Goethe-Universität�Frankfurt;�Verfasser�zahl-reicher�Unterrichtsmodelle�in�der�Reihe�›Lesen�in�der�Schule‹.
Mai�2011� In�Kooperation�mit�Senator�Film�Verleih
www.dtv.de/lehrer
©�Deutscher�Taschenbuch�VerlagAlle�Rechte�vorbehalten� http://www.geliebtesleben.senator.de/
Zu�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹�(dtv�pocket�78204)gibt�es�ein�Unterrichtsmodell�für�die�Klassen�8�bis�10,�erarbeitet�von�Dr.�Hermann�Henne;s.�http://www.dtv.de/lehrer
Allan�Stratton:›Worüber�keiner�spricht‹
Aus�dem�Englischen�von�Heike�BrandtDeutsche�Erstausgabe�272�Seiten
ISBN�978-3-423-78204-3
6.��Auflage�2010
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
3
Inhaltsverzeichnis
Der Film ›Geliebtes Leben‹ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Der Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Der Film als Verfilmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Didaktische Überlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Zum Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Zum Film als Verfilmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Der gesamte Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Eine Szene als Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Methodische Anregungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
A. Zum Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
B. Zum Film als Verfilmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Grundbegriffe der Filmanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Arbeitsblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
AB 1 Sequenzplan – der Film und seine Sequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
AB 1 (Lösung) Sequenzplan – der Film und seine Sequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
AB 2 Szenenplan – die Szenen der ersten Sequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
AB 2 (Lösung) Szenenplan – die Szenen der ersten Sequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
AB 3 Einstellungsprotokoll – die Eingangsszene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
AB 3 (Lösung) Einstellungsprotokoll – die Eingangsszene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
AB 4 (Lösung) Szenenvergleich – Buch und Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Links und Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
4
Der Film ›Geliebtes Leben‹1
Der Film an sich
›Geliebtes�Leben‹�basiert�auf�dem�Jugendbuch�›Worüber�keiner�spricht‹�(2005;�im�Original:�›Chanda’s�Secrets‹,�2004)�des�kanadischen�Schriftstellers�Allan�Stratton.� Im�Mai�2010�wurde�der�Film�bei�den�Filmfestspielen�in�Cannes�mit�großem�Erfolg�uraufgeführt;�damals�trug�er�noch�den�Titel�›Le�secret�de�Chanda‹�und�den�Untertitel:�›Rien�n’est�plus�contagieux�que�le�mensonge‹.�Er�gewann�in�dem�Neben-wettbewerb�»Un�certain�regard«�den�Prix�François�Chalais.�Ab�Mai�2011�wird�der�Film�in�deutschen�Kinos�zu�sehen�sein.Der�Regisseur�des�Films,�Grimme-Preisträger�Oliver�Schmitz�(*1960),�wuchs�in�Südafrika�auf�und�ist�mit�den�Verhältnissen�dort�gut�vertraut.�Gedreht�wurde�der�Film�als�deutsch-südafrikanische�Koproduktion�von�November�2009�bis�Februar�2010�in�dem�südafrikanischen�Township�Elandsdoorn.
Figur Funktion der Figur DarstellerChanda Kabelo� Mädchen�(12�Jahre)� Khomotso�ManyakaLilian� ihre�Mutter� Lerato�MvelaseJonah� ihr�Stiefvater� Aubrey�PooloSoly� ihr�kleiner�(Stief-)Bruder�(4�Jahre�)� Thato�KgaladiIris� ihre�kleinere�(Stief-)Schwester�(5½�Jahre)� Mapaseka�MathebeEsther� ihre�Freundin� Keaobaka�MakanyaneMrs Rose Tafa� Nachbarin�von�Chandas�Familie� Harriet�ManamelaTante Lizbet� Chandas�Tante,�Schwester�von�Lilian� Tinah�MnumzanaDr. Chilume� Arzt,�der�Lilian�behandelt� Patrick�ShaiMrs Gulubane� Geistheilerin� Mary�TwalaMr Selalame� Chandas�Lehrer�in�der�Schule� Themba�Ndabau.��a.
Im�Mittelpunkt�des�Films�steht�das�Leiden,�aber�auch�der�Mut� und� die� Tapferkeit� der� 12-jährigen� Chanda� Kabelo.�Zu� Beginn� stirbt� ihre� einjährige� Schwester� Sara,� dann� ihr�Stiefvater�Jonah�und�schließlich�erkrankt�auch� ihre�Mutter�Lilian.�Also�ist�Chanda�zunehmend�auf�sich�alleine�gestellt�und�muss�sich�um�ihre�zwei�kleineren�Geschwister�und�ihre�kranke� Mutter� kümmern.� Darüber� vernachlässigt� sie� die�Schule.�
1� �Das�vorliegende�Unterrichtsmodell�ergänzt�das�Unterrichtsmodell�zu�Allan�Strattons�›Worüber�keiner�spricht‹�(dtv�pocket�78204)�von�2005,�dessen�Verfilmung�›Geliebtes�Leben‹�darstellt.�Das�Modell�basiert�auf�einem�Screener�des�Films�in�seiner�Original-Version,�also�in�afrikanischer�Sprache�(Pedi)�mit�englischen�Untertiteln.
Chanda (Khomotso Manyaka) fehlt häufig in der Schule. Der Lehrer möchte ihr helfen. © Senator Film Verleih
Lillian (Lerato Mvelase) und
Chanda (Khomotso Manyaka) haben
ein inniges Verhältnis.
© Senator Film Verleih
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
5
Was�ihr�aber�am�meisten�Probleme�bereitet,� ist,�dass�keiner�der�Betroffenen�und�der�Angehörigen�es�wagt,�offen�zu�sagen,�dass�diese�Familienmitglieder�wie�Tausende�andere�in�der�Region�an�AIDS�erkrankt�oder�gestorben�sind.�Alle�versuchen�hartnäckig,�AIDS-Symptome�zu� ignorieren,�umzudeuten�oder�zu�verharmlosen.�Denn�jeder�fürchtet�das�Stigma,�aidskrank�zu�sein.
Als�Chandas�Mutter�sich�zum�heimlichen�Sterben�aufs�Land�zurückgezogen�hat,�lehnt�Chanda�sich�gegen�diese�Verlogenheit�auf.�Gegen�den�Widerstand�ihrer�ansonsten�hilfreichen�Nachbarin,�Mrs�Tafa,�holt�sie� ihre�halbtote�Mutter�mit�einem�Notarztwagen� für�alle�sichtbar�nach�Hause�zurück.�Die�Dorf-bewohner�postieren�sich�bedrohlich�vor�dem�Haus�der�Familie.�Doch� jetzt�stellt� sich�auch�Mrs�Tafa�demonstrativ�auf�die�Seite�der�mutigen�Chanda�und�verhindert�damit,�dass�die�Dorfbewohner�gegen�Chanda�und�ihre�Familie�handgreiflich�werden.�Mrs�Tafa�gibt�jetzt�auch�zu,�dass�ihr�Sohn�keineswegs�durch�einen�Raubüberfall,�sondern�auch�an�AIDS�gestorben�ist.
In� bewegenden� Bildern� voll� Düsterkeit,� Trauer� und� Bitterkeit� begleitet� der� Zuschauer� die� tapfere�Chanda,�die� notgedrungen� von�der�Mutter� die� Führung�der� Familie� übernimmt�und� sich� schließlich�in�zum�Teil�heftigen�Auseinandersetzungen�gegen�ihre�Mutter,�ihre�Tante�und�die�Nachbarin�Mrs�Tafa�durchsetzen�muss,�um�gegen�Aberglaube�und�Verlogenheit�offen�über�das�Tabu-Thema�AIDS�sprechen�zu�können.�Bis�ihr�das�gelingt,�ist�sie�oft�verzweifelt�und�fühlt�sich�alleingelassen;�Trost�findet�sie�dann�bei�ihrer�treuen�Freundin�Esther.Esther,�Lilian,�Mrs�Tafa,�auch�Iris�und�vor�allem�Chanda�sind�starke�Mädchen�und�Frauen;�schwach�sind�in�dem�Film�die�Männer:�Jonah,�der�AIDS-kranke�Säufer,�endet�erbärmlich�als�stinkender�Leichnam�in�einem�Brunnen;�der�vierjährige�Soly�irrt�nur�hilflos�neben�seiner�energischen�Schwester�Iris�her.
Um�seine�Geschichte�möglichst�glaubhaft�zu�machen,�bemüht�der�Film�sich�um�ein�hohes�Maß�an�Wirklichkeit�und�Authentizität.�Der�Film�wurde� in�dem�Township�Elandsdoorn�zweihundert�Kilometer�nordöstlich�von�Johannisburg�in�der�südafrikanischen�Provinz�Mpumalanga�gedreht.�Elandsdoorn�ist�nicht�ausgesprochen�verarmt,�sondern�ein�durchschnittliches,�repräsentatives�Dorf�dieser�Gegend.�Alle�Darsteller�stammen�von�dort,�gedreht�wurde�nicht�auf�Englisch,�sondern�im�lokalen�Dialekt�(Pedi�/�Nord-Sotho).�Es�gibt�keine�Studioaufnahmen,�alles�geschieht�in�seiner�wirklichen�Umgebung.
So�kommt�der�Film�ohne�übliche�Armuts-Klischees�aus.�Die�Verhältnisse�sprechen�für�sich.�Die�Men-schen�wohnen�beengt,�das�ländliche�Leben�ist�einfach,�der�Straßenverkehr�mit�alten�Autos,�Bussen�und�Lastwagen�rollt�beschwerlich�über�sandige�Straßen.�Das�Elend�zeigt�sich,�wenn�Jonah,�Chandas�Stief-vater,�von�AIDS�gezeichnet,�das�letzte�Geld�der�Familie�versäuft,�mit�Prostituierten�durchbringt�und�hilflos�auf�der�Straße�vor�dem�Haus� liegt.�Und�wenn�man�weiß,�dass� im�wirklichen�Leben�2000�der�20��000�Einwohner�von�Elandsdoorn�AIDS�haben.�Aber�im�Film�–�und�in�der�Realität�–�gibt�es�auch�ein�neueres�Krankenhaus�mit�Notarztwagen�und�eine�Schule.
Der Film als Verfilmung
Der�Film�hält�sich�im�Wesentlichen�an�den�Inhalt�des�Buches.�Gekürzt�wurden�natürlich�einige�Neben-figuren�und�Teile�der�Handlung�(AIDS-Beratungszentrum,�Chanda�in�der�Schule�usw.).�Bemerkenswert�ist,�dass�Chanda� im�Film�nicht�mehr�16�Jahre�alt� ist,� sondern�nur�noch�zwölf.�Die�Begründung�des�Regisseurs�Oliver�Schmitz�lautet:�Im�Bemü-hen�um�Authentizität�muss�Chanda�so�jung�sein,�da� in�den�Townships� viele�Mädchen�sich�bereits�in�diesem�Alter�wie�Chanda�um�ihre�Familien�kümmern�müssen.�Auch�Ne-bensächliches�wurde�offenbar�der�Realität�in�Südafrika�angepasst:�Im�Buch�behauptet�Mrs�Tafa,�ihr�Sohn�Emmanuel�sei�an�einem�Jagdunfall�gestorben,� im�Film�durch�einen�Raubüberfall.� Alle� Änderungen� fand� Allan�Stratton,�als�er�die�Dreharbeiten�im�Dezem-ber�2009�besuchte,�gut�und�sinnvoll. Esther (Keaobaka
Makanyane) ist Chandas (Khomotso
Manyaka) beste Freundin.
© Senator Film Verleih
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
6
Didaktische Überlegungen
Die�Auseinandersetzung�mit�den�Figuren�und�Themen�des�Films�kann�im�Wesentlichen�mit�den�Anre-gungen�und�Materialien�zu�dem�Buch�›Worüber�keiner�spricht‹�geleistet�werden.�Das�vorliegende�Unter-richtsmodell�ergänzt�Anregungen�und�Materialien�zur�Analyse�des�Film�und�der�Verfilmung.
Zum Film an sich
Zunächst�sollen�die�Schüler�sich�ei-nen�Überblick�über�den�inhaltlichen�Aufbau�des�Films�verschaffen.�Dazu�gilt� es,� die� für� einen� Film� typische�Gliederung� in�drei�Akte� (Exposition,�Konfrontation�und�Auflösung)�zu�er-arbeiten�sowie�die� für�das�Medium��grundsätzliche� Unterteilung� in� Se-quenzen,�Szenen�und�Einstellungen�zu�erstellen.
Außerdem�kann�das�filmische�Ge-schehen�an�einem�ausgewählten�Bei-spiel� möglichst� detailliert� analysiert�werden.�Die�Schüler�erkennen�dabei,�dass�sich�bei�einem�Film�–�mehr�als�bei�einem�literarischen�Text�–�der�Ge-samteindruck�aus�dem�Zusammenwirken�ganz�unterschiedlicher�Parameter�ergibt:�Kamera,�Bild,�Licht,�Ton,�Erzählstil�usw.�So�bekommen�Schüler�einen�Blick�dafür,�wie�Filme�gemacht�werden�und�wie�und�warum�sie�wirken�können.�Sie�lernen,�Bilder�und�Filme�bewusster�anzuschauen,�mehr�zu�sehen�und�zu�erkennen.�Auch�wenn�man�sich� im�Rahmen�dieses�Unterrichtsmodells�auf�Ansätze�einer�Filmanalyse�beschränken�muss,�werden�die�Schüler�dadurch�Kino-�und�Fernsehbildern�nicht�mehr�unreflektiert�aus-geliefert�sein.
Der� dabei� notwendige,� wenn� auch� sparsame� Gebrauch� von� Fachbegriffen� fördert� zusätzlich� das�Interesse�und�dessen�Nachhaltigkeit.�Eine�weitere�Vertiefung�ist�am�ehesten�durch�eigenes�–�geplantes�und�reflektiertes�–�Filmen�zu�erreichen.
Zum Film als Verfilmung
Der gesamte FilmVerfilmung�und�Buchvorlage�können�sich�niemals�gegenseitig�ersetzen.�Wer�das�Buch�kennt,�kennt�nicht�auch�schon�den�Film,�und�wer�den�Film�kennt,�kennt�nicht�auch�schon�das�Buch.�Film�und�Buch�sind�unterschiedliche�Medien�mit�unterschiedlichen�Möglichkeiten�und�Grenzen.�Im�Idealfall�erhellen�sie�sich�gegenseitig.
Die�Auseinandersetzung�mit�einer�Verfilmung�verlangt�ihren�Vergleich�mit�der�Buchvorlage.�Die�dabei�erkennbaren�Veränderungen�können�dramaturgisch�notwendig�sein�oder�konzeptionell�gewollt.�Zu�den�notwendigen�Änderungen�gehören�grundsätzlich�die�Reduzierung�und�Verdichtung�des�Personals,�der�Handlung,�der�Ereignisse�und�der�Hintergründe;�dazu�kommt�ggfs.�die�Umwandlung�der�Ich-Perspek-tive�und�der�inneren�Handlungen.�Konzeptionelle�Veränderungen�geschehen�durch�die�inhaltliche�Aus-richtung�solcher�notwendigen�Veränderungen�sowie�durch�Ergänzungen�und�Schwerpunkte.
So�kürzt�›Geliebtes�Leben‹�die�komplexe�Geschichte�von�Chandas�Patchworkfamilie�sowie�Einzel-heiten�der�Krankheit�AIDS�und�ihrer�Bekämpfung�und�die�Episoden�rund�um�Chandas�Schule�und�Leh-rer;�wie�stark�die�Schule�Chanda�belastet,�zeigt�der�Film�indessen�dadurch,�dass�das�Mädchen�immer�wieder�mit�dem�Schulranzen�auf�dem�Rücken�zu�sehen�ist,�obwohl�sie�es�gar�nicht�mehr�schafft,�zur�Schule�zu�kommen.
Mrs Tafa (Harriet Manamela) passt auf die Geschwister
von Chanda auf: Iris (Mapaseka Mathebe) und
Soly (Thato Kgaladi).© Senator Film Verleih
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
7
Auffällig�ist,�dass�im�Film�die�positiven�Perspektiven�fehlen,�die�das�Buch�mit�der�AIDS-Aufklärung�und�Chandas�Schulbesuch�verbindet;�im�Buch�wird�ein�AIDS-Beratungszentrum�eingerichtet,�Chanda�und�die�anderen�Kinder�lassen�sich�dort�auf�AIDS�testen�und�Chandas�Lehrer�stellt�ihr�eine�Stelle�als�Hilfs-lehrerin�in�der�Grundschule�in�Aussicht.�Auch�der�weiße�Storch�fehlt�im�Film,�der�Chanda�im�Buch�in�schwierigen�Situationen�erscheint�und�ihr�Hoffnung�und�Zuversicht�gibt.
Oliver�Schmitz�konzentriert�seinen�Film�auf�zwei�Teile�des�Buches:�Saras�Beerdigung�(umfasst�knapp�die�erste�halbe�Stunde�des�Films)�und�Lilians�Erkrankung.�Durch�diese�Konzentration�treten�existenzielle�Fragen�in�den�Vordergrund�und�werden�verallgemeinert.�Der�von�Aberglauben,�Tabus�und�Feigheit�ge-prägte�Umgang�mit�AIDS�ist�nur�noch�ein�Beispiel�für�das�grundlegende�Übel�von�Verlogenheit�an�sich,�unter�dem�die�Betroffenen�in�ihrem�Schmerz�so�leiden�(Chanda,�Mrs�Tafa,�Lilian)�und�dem�Chanda�dann�Offenheit,�Wahrhaftigkeit�und�Lebensmut�entgegensetzt.�Dementsprechend�trägt�der�Film�im�Original�auch�den�Untertitel:�»Nichts� ist�ansteckender�als�die�Lüge«�–�während�das�Buch�eher�den�Untertitel�tragen�könnte:�»Nichts�ist�ansteckender�als�AIDS«.
Chanda�ist�im�Buch�und�im�Film�gleichermaßen�die�Protagonistin,�die�das�Gute�und�Richtige�denkt,�tut�und�durchsetzt.�Auch�die�Mutter�erscheint�unverändert,�vielleicht�etwas�milder,�ebenso�Mrs�Tafa,�die�keineswegs�so�bösartig�wirkt�im�Buch.
Eine Szene als Beispiel Neben�diesem�Blick�auf�das�Ganze�sollen�Schüler�die�Verfilmung�an�einer�konkreten�Einzelszene�analy-sieren.�Dafür�eignet�sich�am�besten�eine�überschaubare�Episode;�es�wurde�der�Unfall�auf�der�Müllhalde�gewählt�(vgl.�Arbeitsblatt�im�Anhang).
Am�Vergleich�dieser�Szene�aus�dem�Buch�und�aus�dem�Film�lassen�sich�typische�Merkmale�einer�Buchverfilmung�zeigen:�Äußere�Handlung�und�Ereignisse�können�fast�unverändert�übernommen�wer-den�–�die�innere�Handlung�aber,�die�Gedanken�und�die�Gefühle�müssen�durch�die�filmische�Dramati-sierung�umgeformt�werden.�Innere�Handlung�zum�Beispiel�kann�durch�Gesten�oder�ergänzte�Dialoge�sichtbar�werden�oder�durch�eine�Voice-over-Stimme�(aus�dem�Off)�gesprochen�werden;�auch�die�Ka-meraeinstellung,�das�Licht,�die�Musik�können�innere�Handlung�verdeutlichen.
So�wird�Chandas�Verzweiflung�durch�entsprechende�Gesten�von� ihr�erkennbar� (sie�vergräbt� ihren�Kopf�in�den�Händen,�sie�nickt�beim�Lernen�ein�usw.)�oder�durch�ergänzte�äußere�Handlungen�(Rangelei�mit�Iris,�Dialog�mit�Esther�usw.)�und�durch�besondere�Lichteffekte�(die�bedrohlich�schwankende�Glüh-birne�usw.).
Chandas�Ich-Perspektive�aus�dem�Buch�gibt�der�Film�gänzlich�auf.�An�der�vorliegenden�Szene�auf�der�Müllhalde�erkennt�man�die�Umformung�der�Ich-Perspektive�zum�Beispiel�an�dem�Bericht�des�Polizisten�über�den�Hergang�des�Unfalls:�Im�Buch�erfährt�der�Leser�von�Chanda,�was�der�Polizist�recherchiert�hat�–�im�Film�berichtet�der�Polizist�selbst,�was�geschehen�ist.�Gleichwohl�bleibt�auch�im�Film�das�Geschehen�allein�aus�Chandas�Perspektive�erzählt.�Der�Zuschauer�sieht�und�erfährt�nur�das,�was�auch�Chanda�sieht,�fühlt�und�erfährt�–�die�Ich-Perspektive�wird�umgewandelt�in�eine�personale�Erzählperspektive.
Chandas (Khomotso Manyaka) Suche führt durch das weite afrikanische Land.© Senator Film Verleih
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
8
Methodische Anregungen
Zur�unterrichtlichen�Behandlung�des�Inhalts�und�der�Problematik�von�Chandas�Schicksal�können�die�methodischen�Anregungen�des�Unterrichtsmodells�zum�Buch�eingesetzt�werden.�Hier�sollen�nur�Anre-gungen�zur�Auseinandersetzung�mit�dem�Verfilmen�des�Buches�gegeben�werden.
Diese�methodischen�Überlegungen�sind�danach�zu�gliedern,�ob�die�Schüler�das�Buch�kennen,�bevor�sie�den�Film�anschauen,�oder�nicht.�Und�es�ist�zu�berücksichtigen,�ob�die�Schüler�den�Film�nur�einmal�im�Kino�sehen�können�oder�ob�ihnen�eine�DVD�zur�genaueren�Analyse�des�Films�zur�Verfügung�steht.
Die�Arbeitsblätter�zur�Filmanalyse�(im�Anhang)�liegen�jeweils�zweifach�vor:�als�fast�leere�Exemplare�zum�Ausfüllen�für�die�Schüler�und�als�vollständig�ausgefüllte�Lösungsexemplare�für�die�Lehrkraft.
A. Zum Film an sich
1.� �Provoziert�der�Film�bei�euch�eine�Änderung�eures�Verhaltens�oder�ein�bestimmtes�Engagement?� ���Prüft� in� diesem� Zusammenhang� das� Angebot� unterschiedlicher� Organisationen� und� Institu-
tionen,�die�Armut�und�andere�Probleme�in�Afrika�zu�bekämpfen.�Wofür�wolltet�ihr�euch�enga-gieren,�wofür�eher�nicht?
2.� �Der�Film�wurde�Ende�2009,�Anfang�2010�im�südafrikanischen�Township�Elandsdoorn�gedreht;�auch� alle� Darsteller� stammen� von� dort.� In� Elandsdoorn� leben� 20.000� Menschen,� 2000� von�ihnen�haben�AIDS.�Informiert�euch�über�Elandsdoorn�und�berichtet�über�Projekte�zur�Bekämp-fung�von�AIDS�in�dieser�Gegend�und�über�andere�Hilfsprogramme�für�Elandsdoorn�(Schulen,�Sport�usw.).
3.� �Stellt�aus�Zeitungen�und�dem�Internet�Rezensionen�zu�dem�Film�zusammen.� ���Beachtet�dabei�den�Aufbau�und�die�Bestandteile�einer�solchen�Filmbesprechung�(Informationen�
zur�Entstehung�des�Filmes,�Inhalt,�Art�der�Darstellung,�Leistung�der�Schauspieler�usw.).
4.� Verfasst�selbst�eine�Rezension�und�veröffentlicht�sie�im�Internet.
5.� �Versucht�mit�dem�Autor�des�Buches,�Allan�Stratton,�und�dem�Regisseur,�Oliver�Schmitz,� in�Kontakt�zu�kommen�(per�Mail�über�den�Verlag�usw.);�stellt�eure�Fragen�und�äußert�eure�Meinung�zu�dem�Film.
B. Zum Film als Verfilmung
a.�Folgende�Aufgaben�sind�den�Schüler�schon�vor dem Kinobesuch�zu�stellen�(vgl.�Arbeitsblatt�4):
1.� �Vergleicht�insgesamt�die�Umsetzung�des�Buches�im�Film.�Notiert�wesentliche�Veränderungen:�Kürzungen�(an�Personal�und�Inhalten),�Einfügungen�(Eingangsszene),�Schwerpunktsetzungen�insgesamt�(medizinische�Hilfe�durch�Krankenhaus,�die�Schule�usw.).
� ����Ergibt�sich�dadurch�insgesamt�ein�Unterschied�der�Konzeption�und�des�Eindrucks�von�Buch�und�Film?
2.� �Vergleicht�in�Gruppen�die�Darstellung,�Funktion�und�Wirkung�der�Hauptfiguren�im�Buch�und�im�Film�(Chanda,�Lilian,�Mrs�Tafa).
3.� �Wählt�in�Gruppen�ein�Kapitel�oder�einen�kürzeren�Abschnitt�aus�dem�Buch,�dessen�Umsetzung�im�Film� ihr�dann�genau�beobachtet�und�analysiert.�Gut�geeignet�sind�dafür�abgeschlossene�Episoden�(der�Unfall�auf�der�Müllhalde,�der�Arztbesuch,�die�Geistheilerin�usw.).
� ����Untersucht� dabei� vor� allem,�wie�Chandas� Ich-Perspektive� und� innere�Handlungen�aus�dem�Buch�im�Film�dargestellt�und�ggf.�umgeformt�werden.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
9
b.�Eine�(detaillierte)�Filmanalyse�ist�nur�möglich,�wenn�den�Schülern�eine DVD des Films zur Verfü-gung�steht�und�Grundlagen�der�Filmanalyse�angewendet�werden�(vgl.�dazu�im�Anhang�entsprechende�Arbeitsblätter�und�ihre�Lösungen).
1.�Teilt�den�Plot�des�Films�in�einzelne�Sequenzen�ein.�(Vgl. Arbeitsblatt 1)
2.� �Unterteilt�die�erste�Sequenz�(0:00�Min.�–�27:00�Min.)�in�einzelne�Szenen.�(Vgl. Arbeitsblatt 2)
3.� Unterteilt�die�erste�Szene�(0:00�Min.�–�1:18�Min.)�in�ihre�Einstellungen.�(Vgl. Arbeitsblatt 3)
4.� �Zur�Eingangsszene:�mit�und�(zunächst)�auch�ohne�Kenntnis�des�inhaltlichen�Kontextes�möglich:�–� �Analysiert�die�Eingangsszene.�Notiert�dazu�zunächst�eure�Eindrücke�von�dieser�Szene.�Dann�
werden�die�einzelnen�Einstellungen�isoliert�und�einzeln�analysiert�und�gedeutet�(Kriterien vgl. Arbeitsblatt 3).
� ��–� �Verteilt�dazu�unterschiedliche�Beobachtungsaufträge�und�Arbeitsziele�an�einzelne�Gruppen:�Ton,�Licht,�Bild�usw.
� ���Die�Ergebnisse�werden�dann�zu�einem�Gesamtbild�und�-eindruck�zusammengetragen.�Drin-gend�zu�unterscheiden�sind�dabei�Analyse�und�Interpretation,�beides�muss�deutlich�getrennt�voneinander�vorkommen.
� ���Reflektiert� am� Ende,� wie� ihr� vorgegangen� seid,� um� ein� solch� detailliertes� Protokoll� der� Ein-gangsszene�zu�erstellen.
5.� �Sara�ist�gestorben:�Fasst�in�einem�Text�zusammen,�wie�dieses�Thema�in�dieser�Eingangsszene�filmisch�dargestellt�ist.�Ordnet�dabei�die�Szene�in�den�Gesamtzusammenhang�des�Filmes�ein,�zu�dessen�Exposition�diese�Szene�gehört.
6.� �Versucht� selbst� einen� kurzen� Film� zu� drehen� (ein,� zwei� Minuten).� Erstellt� dazu� zunächst� ein�entsprechendes�Einstellungsprotokoll�mit�Skizzen�zur�Kameraeinstellung�und�zum�Bildaufbau.
Anhang
Grundbegriffe der Filmanalyse
Aufgeführt�sind�nur�Begriffe�und�Aspekte,�die�in�den�methodischen�Überlegungen�zu�›Geliebtes�Leben‹�vorkommen�und�angewendet�werden�können.�Ihre�Verwendung�schärft�den�Blick�für�filmsprachliche�Mittel�und�schult�das�Verstehen:�Man�sieht�nicht,�was�man�nicht�kennt.
A. Inhalt eines FilmesDer�Plot�sagt,�worum�es� in�einem�Film�geht.�Der�Standard-Plot�besteht�aus�drei�Akten:�Exposition,�Konfrontation,�Auflösung.�Vor�dem�zweiten�und�vor�dem�dritten�Akt�steht�jeweils�ein�»Plot-Point«�(PP),�ein�zentrales�Geschehnis,�das�dem�Plot�eine�neue�Richtung�gibt�und�zum�nächsten�Akt�überleitet.Die�Story�erzählt,�was�in�dem�Film�geschieht.�Im�Unterschied�zum�Plot,�der�den�Gesamtzusammenhang�benennt,�erzählt�die�Story�die�Geschichte�nach�(Inhaltsstoff).
B. Aufbau eines Filmesa)�Sequenzen�bilden�die�Grobstruktur�eines�Films:�Sie�sind�bestimmt�durch�einen�gemeinsamen�in-haltlichen�Zusammenhang.�Der�Zusammenhang�muss�nicht�zeitlich�und�räumlich�begrenzt�sein�(im�Film�ca.�3�–12�Min.).�Die�Sequenzfolge�charakterisiert�grob�den�Filmaufbau�(ähnlich�wie�die�Kapitel�im�Buch).
b)�Szenen�setzen�sich�zusammen�aus�einer�Reihe�von�Einstellungen,�die�zeitlich�und�räumlich�zusam-menhängen.�Eine�Szene�stellt�eine�Einheit�von�Ort,�Zeit�und�Handlung�dar�und�endet�daher�bei�jedem�Orts-�oder�Zeitwechsel.
c)�Einstellungen sind�die�kleinste�Einheit�eines�Films.�Sie�sind�jeweils�durch�Schnitt�oder�Blende�be-grenzt�–�unabhängig�vom�Inhalt.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
10
C. Filmsprachliche Mittel– vor der Kamera (Inszenierung): Licht, Ton, Figuren, Ausstattung� Set:� Drehort,�Ausstattung,�Kulissen,�Requisiten� Figuren:� Haupt-,�Nebenfiguren,�Laiendarsteller,�bekannte�Künstler� Licht:� hell,�dunkel,�Kontrast�(scharf,�verschwommen),�Lichtrichtung� Ton:� Sprache,�Geräusche,�Musik,�Erzählerfigur,�Lieder,�Titelsong,�Atmo� (Raumatmosphäre,�atmosphärischer�Ton)
– mit der Kamera (Mise-en-scène; »Bildinszenierung«): Kameraeinstellung, Zoom, Bildauftei-lung, Schnitt, Effekte
� �On-Screen�–�das,�was�man�im�Bild�sieht:�� Kadrierung:� Bildaufteilung�(zum�Beispiel�in�drei,�statt�zwei�Teile),�Kopffreiheit�der�Personen;�� Einstellungsgröße�von�der�Totalen�bis�zum�Detail
� � Perspektive:� von�Vogel-�bis�Froschperspektive;�Point-of-View-Shot�(Blickwinkel)� � Kamerabewegung:� Fahrt,�Zoom,�Schwenk,�Handkamera� Off-Screen�–�Nachbearbeitung�durch�Schnitt�und�Montage:� � �Schnittfolge,�Zwischenschnitt,�Jump�Cut,�Kontrastmontage,�Parallelmontage,�Schuss-
Gegenschuss-Verfahren�(beim�Dialog�über�die�Schulter)�usw.
Diegese� (»Erzählung«)� ist� die� Fiktion,� die� durch� filmisches� Erzählen� geschaffen� wird:� Bild,� Ton,� Vor-kenntnisse,�Assoziationen�des�Zuschauers�usw.�Diegetische�Töne�(ON-Geräusche)�sind�solche,�die�zum�gezeigten�Bild�gehören,�die� in� ihm�original�erzeugt�werden,�also�nicht�die�Hintergrundmusik�oder�der�Erzähler.�Wenn�die�Quelle�eines�Geräusches�nicht�gezeigt�wird,�ist�es�ein�nicht-diegetischer�Ton�(Off-Ton).�Das�Gleiche�gilt�für�das�Licht�und�die�Beleuchtung.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
11
AB
1
Seq
uenz
pla
n –
der
Film
und
sei
ne S
eque
nzen
Buc
h-
kap
itel
Film
-Seq
uenz
Han
dlu
ngsg
esch
ehen
(Sto
ry)
Tim
e-co
de
I. Te
il1–
13
I. E
XP
OS
ITIO
N
1S
aras
To
d
und
ihr
Beg
räb
nis
Am
�Mor
gen�
ist�d
ie�e
injä
hrig
e�S
ara�
gest
orbe
n.�L
ilian,
�ihre
�Mut
ter,�
stim
mt�e
in�T
oten
lied�
an,�d
ie�ä
ltere
�Toc
hter
,�C
hand
a�(1
2�Ja
hre)
,�sie
ht�g
roße
�Sor
gen�
und�
viel
�Ver
antw
ortu
ng�a
uf�s
ich�
zuko
mm
en:
sie�
mus
s�di
e�B
eerd
igun
g�or
gani
sier
en;
Sar
as�V
ater
,�Jon
ah,�v
erpr
asst
�das
�Gel
d�m
it�A
lkoh
ol�u
nd�P
rost
ituie
rten
;si
e�so
ll�de
n�K
onta
kt�m
it�ih
rer�
best
en�F
reun
din,
�Est
her,�
die�
sitt
enlo
s�le
be,�a
bbre
chen
;di
e�zw
ei�k
lein
en�(S
tief-
)Ges
chw
iste
r,�Iri
s�(5
½�J
ahre
)�und
�Sol
y�(4
�Jah
re),�
solle
n�ni
chts
�von
�Sar
as�T
od�e
rfahr
en;
sie�
scha
fft�e
s�ni
cht�m
ehr,�
rege
lmäß
ig�in
�die
�Sch
ule�
zu�g
ehen
.Vo
n�de
r�Ve
rwan
dtsc
haft�
kom
mt�d
ie�u
ngel
iebt
e�Ta
nte�
Lizb
et�z
ur�B
eerd
igun
g.�N
ach�
der�
Bei
setz
ung�
und�
der�
Trau
erfe
ier�
fähr
t�Liz
bet�w
iede
r�zu
rück
�nac
h�Ti
ro.�B
ei�d
er�A
bfah
rt�b
esch
uldi
gt�s
ie�L
ilian,
�da�
sie�
dam
als�
nich
t�de
n�vo
n�de
r�Fa
milie
�aus
gesu
chte
n�M
ann�
gehe
irate
t�hab
e,�n
un�s
chul
d�zu
�sei
n�an
�alle
m�g
esch
ehen
en�u
nd�
noch
�kom
men
den�
Unh
eil.
0:00
II. T
eil
14
II. K
ON
FR
ON
TAT
ION
2M
utte
r Li
lian
tren
nt
sich
vo
n Jo
nah
15, 1
6, 1
73
Cha
nda
im S
trei
tm
it E
sthe
r
18
4Li
lian,
Cha
nda
und
M
rs T
afa
vers
öhn
lich
mite
inan
der
19, 2
0, 2
1
5C
hand
as S
org
en:
Est
hers
Leb
ens-
w
and
el u
nd d
ie
Kra
nkhe
it d
er M
utte
r
22, 2
36
Jona
hs le
tzte
Hei
m-
kehr
und
Ab
schi
ed
Arbeitsblätter
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
12
AB
1
Seq
uenz
pla
n –
der
Film
und
sei
ne S
eque
nzen
Buc
h-
kap
itel
Film
-Seq
uenz
Han
dlu
ngsg
esch
ehen
(Sto
ry)
Tim
e-co
de
24, 2
57
Wah
rsag
erin
pro
phe
zeit
Unh
eil
268
Ab
schi
ed d
erM
utte
r
III. T
eil:
27, 2
8
III.
AU
FLÖ
SU
NG
9C
hand
a im
Str
eit
mit
Est
her
29
10C
hand
a hi
lft E
sthe
r un
d n
imm
t si
e b
ei
sich
auf
30, 3
1, 3
211
Cha
nda
ist
über
for-
der
t un
d v
erzw
eife
lt
33, 3
4, 3
5
12Jo
nah
stir
bt:
War
es
ein
Unf
all
od
er h
atte
er
Aid
s?
36IV
. Tei
l:37
, 38,
39
13C
hand
a su
cht
ihre
Mut
ter
40, 4
1,
42, 4
3
14R
ückk
ehr
der
Mut
ter
und
Ver
söhn
ung
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
13
AB
1 (
Lösu
ng)
Seq
uenz
pla
n –
der
Film
und
sei
ne S
eque
nzen
Buc
h-
kap
itel
Film
-Seq
uenz
Han
dlu
ngsg
esch
ehen
(Sto
ry)
Tim
e-co
de
I. Te
il1–
13
I. E
XP
OS
ITIO
N
1S
aras
To
d
und
ihr
Beg
räb
nis
Am
�Mor
gen�
ist�d
ie�e
injä
hrig
e�S
ara�
gest
orbe
n.�L
ilian,
�ihre
�Mut
ter,�
stim
mt�e
in�T
oten
lied�
an,�d
ie�ä
ltere
�Toc
hter
,�C
hand
a�(1
2�Ja
hre)
,�sie
ht�g
roße
�Sor
gen�
und�
viel
�Ver
antw
ortu
ng�a
uf�s
ich�
zuko
mm
en:
sie�
mus
s�di
e�B
eerd
igun
g�or
gani
sier
en;
Sar
as�V
ater
,�Jon
ah,�v
erpr
asst
�das
�Gel
d�m
it�A
lkoh
ol�u
nd�P
rost
ituie
rten
;si
e�so
ll�de
n�K
onta
kt�m
it�ih
rer�
best
en�F
reun
din,
�Est
her,�
die�
sitt
enlo
s�le
be,�a
bbre
chen
;di
e�zw
ei�k
lein
en�(S
tief-
)Ges
chw
iste
r,�Iri
s�(5
½�J
ahre
)�und
�Sol
y�(4
�Jah
re),�
solle
n�ni
chts
�von
�Sar
as�T
od�e
rfahr
en;
sie�
scha
fft�e
s�ni
cht�m
ehr,�
rege
lmäß
ig�in
�die
�Sch
ule�
zu�g
ehen
.Vo
n�de
r�Ve
rwan
dtsc
haft�
kom
mt�d
ie�u
ngel
iebt
e�Ta
nte�
Lizb
et�z
ur�B
eerd
igun
g.�N
ach�
der�
Bei
setz
ung�
und�
der�
Trau
erfe
ier�
fähr
t�Liz
bet�w
iede
r�zu
rück
�nac
h�Ti
ro.�B
ei�d
er�A
bfah
rt�b
esch
uldi
gt�s
ie�L
ilian,
�da�
sie�
dam
als�
nich
t�de
n�vo
n�de
r�Fa
milie
�aus
gesu
chte
n�M
ann�
gehe
irate
t�hab
e,�n
un�s
chul
d�zu
�sei
n�an
�alle
m�g
esch
ehen
en�u
nd�
noch
�kom
men
den�
Unh
eil.
0:00
II. T
eil
14
II. K
ON
FR
ON
TAT
ION
2M
utte
r Li
lian
tren
nt
sich
vo
n Jo
nah
Cha
nda�
verk
auft�
eine
m�M
ann,
�was
�die
�Mut
ter�
in�H
eim
arbe
it�ge
näht
�hat
,�und
�suc
ht�u
nter
�den
�Bet
runk
enen
�au
f�der
�Str
aße�
nach
�Jon
ah,�i
hrem
�Stie
fvat
er.�Z
u�H
ause
�hol
t�sie
�Eie
r�au
s�de
m�H
ühne
rsta
ll.D
ie�M
utte
r�lie
gt�m
üde�
auf�d
em�B
ett�u
nd�h
at�z
uneh
men
d�S
chm
erze
n.�C
hand
a�er
zähl
t�ihr
,�das
s�Jo
nah�
trin
kt�
und�
bei�d
er�H
ure�
Dud
u�is
t.�N
ein,
�er�
wird
�nic
ht�z
urüc
kkom
men
.�Da�
räum
t�Lilia
n�al
le�S
ache
n�vo
n�Jo
nah�
aus�
der�
Woh
nung
�und
�wirf
t�sie
�auf
�die
�Str
aße.
�Iris
�und
�Sol
y,�J
onah
s�K
inde
r,�si
nd�e
mpö
rt,�w
eil�e
r�do
ch�ih
r�P
apa�
ist.�
Cha
nda�
gerä
t�in�
Str
eit�m
it�Iri
s�üb
er�J
onah
,�ihr
en�P
apa.
27:0
0
15, 1
6, 1
73
Cha
nda
im S
trei
tm
it E
sthe
r
Mrs
�Taf
a�be
such
t�auf
�dem
�Frie
dhof
�das
�Gra
b�ih
res�
Soh
nes�
Em
man
uel,�
der�
ange
blic
h�be
i�ein
em�R
aub-
über
fall�
ums�
Lebe
n�ge
kom
men
�ist.�
Mut
ter�
Lilia
n�ve
rbie
tet�C
hand
a�de
n�U
mga
ng�m
it�E
sthe
r,�de
nn�E
sthe
r�ge
be�s
ich�
mit�
Lkw
-Fah
rern
�ab.
�Tro
tzde
m�tr
ifft�C
hand
a�si
ch�w
iede
r�m
it�E
sthe
r.�E
sthe
r�is
t�zu�
Hau
se�v
on�
ihre
n�P
flege
elte
rn�a
usge
schl
osse
n�w
orde
n�un
d�w
ohnt
�nun
�in�e
inem
�Ver
schl
ag�n
eben
�dem
�Woh
nhau
s.�
Est
her�
sagt
,�Cha
ndas
�Mut
ter�
sei�k
rank
�(AID
S)!�
Das
�will�
Cha
nda�
nich
t�hör
en�u
nd�s
ie�s
tößt
�Est
her�
zu�B
oden
.
32:0
0
18
4Li
lian,
Cha
nda
und
M
rs T
afa
vers
öhn
lich
mite
inan
der
Cha
nda�
arbe
itet�i
m�G
arte
n,�ih
re�M
utte
r�näh
t.�D
ie�M
utte
r�erz
ählt�
von�
Cha
ndas
�Pap
a,�m
it�de
m�s
ie�d
amal
s�w
eg�v
on�d
er�V
erw
andt
scha
ft�in
�Tiro
�hie
rher
geko
mm
en�s
ei.�M
rs�T
afa,
�die
�Nac
hbar
in,�h
abe�
ihne
n�da
mal
s�se
hr�g
ehol
fen.
�Die
�Mut
ter�b
ewun
dert
�ihre
�Toc
hter
�Cha
nda,
�die
�so�
klug
�sei
�und
�so�
viel
�wis
se.�M
rs�T
afa�
kom
mt.�
Sie
�sor
gt�s
ich�
um�d
ie�M
utte
r,�w
ill�ih
r�hel
fen,
�wei
l�sie
�woh
l�ahn
t,�w
oran
�sie
�erk
rank
t�ist
.�Als
o�fä
hrt�
Mrs
�Taf
a�di
e�M
utte
r�mit�
Cha
nda�
zu�e
inem
�Arz
t�(»W
unde
rhei
ler«
),�M
r�Chi
lum
e.�E
r�hör
t�sie
�ab�
und�
vers
chre
ibt�
ihr�M
edik
amen
te.�A
ber�d
ie�M
utte
r�kön
nte�
die�
Rec
hnun
g�ni
cht�b
ezah
len.
�Da�
mis
cht�C
hand
a�si
ch�e
in�u
nd�
erre
icht
,�das
s�di
e�B
ehan
dlun
g�ei
nen�
Mon
at�u
mso
nst�i
st.�V
ergn
ügt�f
ahre
n�di
e�dr
ei�m
it�de
m�A
uto�
zurü
ck.
35:0
0
19, 2
0, 2
1
5C
hand
as S
org
en:
Est
hers
Leb
ens-
w
and
el u
nd d
ie
Kra
nkhe
it d
er M
utte
r
Nac
h�de
m�G
otte
sdie
nst�s
ucht
�Cha
nda�
nach
�Est
her.�
Sie
�triff
t�sie
�auf
�dem
�Aut
ostr
ich�
und�
stel
lt�si
e�zu
rR
ede.
�Est
her�
aber
�wei
st�s
ie�z
urüc
k�un
d�st
eigt
�wie
der�
zu�e
inem
�Lkw
-Fah
rer�
in�d
ie�F
ahrz
eugk
abin
e.C
hand
a�si
tzt�s
orge
nvol
l�vor
�dem
�Abe
ndes
sen.
�Da�
bric
ht�ih
re�M
utte
r�in
�der
�Küc
he�z
usam
men
�und
�stü
rzt
zu�B
oden
.�Cha
nda�
brin
gt�s
ie�in
s�B
ett.�
Sie
�müs
se�in
s�K
rank
enha
us,�d
ie�M
utte
r�w
ehrt
�ab.
�Auc
h�di
eW
unde
n�am
�Bei
n�se
ien�
nur�
blau
e�Fl
ecke
n.
42:0
0
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
14
AB
1 (
Lösu
ng)
Seq
uenz
pla
n –
der
Film
und
sei
ne S
eque
nzen
Buc
h-
kap
itel
Film
-Seq
uenz
Han
dlu
ngsg
esch
ehen
(Sto
ry)
Tim
e-co
de
22, 2
36
Jona
hs le
tzte
Hei
m-
kehr
und
Ab
schi
ed
Tant
e�R
uth,
�Jon
ahs�
Sch
wes
ter,�
und�
ihr�
Freu
nd�la
den�
Jona
h�in
�ein
em�H
olzk
arre
n�au
f�der
�Str
aße�
vor�
dem
�H
aus�
ab.�S
ie�k
önnt
en�ih
n�ni
cht�m
ehr�
behe
rber
gen,
�sie
�hät
ten�
Kin
der.�
Dor
fbew
ohne
r�ko
mm
en�z
usam
men
�un
d�gl
otze
n.�J
onah
�ist�s
chw
er�k
rank
,�er�
hust
et�u
nd�s
puck
t.�D
ie�H
ure�
Dud
u�w
ill�ih
m�a
uch�
nich
t�meh
r�he
l-fe
n.�E
r�kr
abbe
lt�au
f�alle
n�vi
eren
.�Mrs
�Taf
a�be
obac
htet
�die
�Sze
ne�v
om�F
enst
er�a
us,�e
ntse
tzt,�
wie
�ver
stei
nert
.�C
hand
a�st
eht�h
ilflos
�zw
isch
en�d
iese
m�M
ann�
und�
ihre
r�M
utte
r.�D
ann�
vers
ucht
�Cha
nda�
im�K
rank
enha
us�
Hilf
e�zu
�hol
en.�D
och�
ein�
Arz
t�kön
ne�n
icht
�kom
men
,�man
�müs
se�J
onah
�sch
on�b
ringe
n.�W
iede
r�zu
�Hau
sean
geko
mm
en,�e
rfähr
t�sie
�von
�der
�Mut
ter,�
dass
�Jon
ah�v
on�s
ich�
aus�
weg
gega
ngen
�sei
.
48:0
0
24, 2
57
Wah
rsag
erin
pro
phe
zeit
Unh
eil
Mrs
�Taf
a�ha
t�zur
�wei
tere
n�Th
erap
ie�v
on�L
ilian�
eine
�Gei
sthe
ilerin
�zu�
ihr�
nach
�Hau
se�e
inge
lade
n.�M
rs�G
ulu-
bane
�spü
rt�e
inen
�gro
ßen�
Fluc
h�au
f�dem
�Hau
s.�L
ilian�
sei�v
on�e
inem
�Däm
on�b
eset
zt,�d
en�e
s�nu
n�au
szut
rei-
ben�
gelte
.�Sie
�müs
se�s
ich�
rein
igen
,�son
st�d
rohe
�gro
ßes�
Unh
eil.�
Als
�die
�Gei
sthe
ilerin
�geg
ange
n�is
t,�se
hen�
Cha
nda�
und�
ihre
�Mut
ter�
angs
tvol
l,�w
ie�d
er�H
olzk
arre
n,�a
uf�d
em�d
er�(A
ids-
)kra
nke�
Jona
h�ge
brac
ht�w
orde
n�w
ar,�v
or�ih
rem
�Hau
s�in
�Fla
mm
en�s
teht
.
52:0
0
268
Ab
schi
ed d
erM
utte
r
Mut
ter�
ents
chlie
ßt�s
ich,
�nac
h�Ti
ro�z
u�fa
hren
,�um
�sic
h�m
it�de
n�ge
krän
kten
�Ver
wan
dten
�zu�
vers
öhne
n;�in
�de
r�H
offn
ung,
�so�
den�
Fluc
h�au
f�dem
�Hau
s�un
d�de
n�D
ämon
�in�ih
r�zu
�übe
rwin
den.
�Sch
ließl
ich�
wüs
sten
�m
ittle
rwei
le�a
lle�L
eute
�dav
on.�C
hand
a�so
ll�m
it�de
n�K
lein
en�z
urüc
kble
iben
.�Mrs
�Taf
a�w
erde
�ihne
n�he
lfen.
�Am
�nä
chst
en�T
ag�v
erab
schi
edet
�sic
h�di
e�M
utte
r�am
�Bus
�von
�den
�Kin
dern
�und
�von
�Mrs
�Taf
a�un
d�fä
hrt�d
avon
.
56:0
0
III. T
eil:
27, 2
8
III.
AU
FLÖ
SU
NG
9C
hand
a im
Str
eit
mit
Est
her
Cha
nda�
ist�a
llein
�zu�
Hau
se.�D
er�L
eite
rwag
en�is
t�aus
gebr
annt
.�Sie
�möc
hte�
gern
�in�K
onta
kt�b
leib
en�m
it�ih
rer�
Mut
ter.�
Mrs
�Taf
a�lä
sst�s
ie�a
ber�
nur�
wid
erw
illig�
ans�
Tele
fon�
und�
gibt
�Nac
hric
hten
�aus
�Tiro
�nic
ht�a
n�C
hand
a�w
eite
r.
29
10C
hand
a hi
lft E
sthe
r un
d n
imm
t si
e b
ei
sich
auf
Cha
nda�
amüs
iert
�sic
h�ei
nen�
Abe
nd�la
ng�a
uf�e
iner
�Par
ty�b
ei�N
achb
arn.
�Sie
�tanz
t,�ei
n�Ju
nge�
spric
ht�s
ie�a
n.�
Dan
n�ta
ucht
�Est
her�
auf.�
Sie
�ist�g
esch
lage
n�un
d�m
issh
ande
lt�w
orde
n.�C
hand
a�ni
mm
t�sie
�bei
�sic
h�im
�Hau
s�au
f.�E
sthe
r�be
richt
et,�w
ie�e
in�M
ann�
sie�
absi
chtli
ch�m
it�A
ids�
ange
stec
kt�h
abe.
�Die
�Pol
izei
�hab
e�ih
r�ni
cht�
geho
lfen,
�den
n�si
e�se
i�ein
e�H
ure.
�Mrs
�Taf
a�w
ill�ni
cht,�
dass
�Est
her�
bei�C
hand
a�w
ohnt
.
1:04
:00
30, 3
1, 3
211
Cha
nda
ist
über
for-
der
t un
d v
erzw
eife
lt
Cha
nda�
scha
fft�e
s�ni
cht�b
is�in
�die
�Sch
ule.
�Sie
�keh
rt�u
m�in
s�K
rank
enha
us�u
nd�in
form
iert
�sic
h�nu
nmeh
r�di
-re
kt�ü
ber�
Aid
s.�D
ie�Ä
rztin
�sag
t,�m
an�m
üsse
�die
�Kra
nken
�test
en,�e
s�ge
be�im
mer
�ein
e�C
hanc
e.�C
hand
a�fü
hlt�
sich
�mit�
alle
m�ü
berfo
rder
t:�S
ie�h
at�w
iede
r�S
trei
t�mit�
Mrs
�Taf
a�um
s�Te
lefo
nier
en�n
ach�
Tiro
;�Iris
,�die
�kle
iner
e�S
chw
este
r,�le
hnt�s
ich�
gege
n�si
e�au
f;�di
e�A
bsch
luss
prüf
ung�
in�d
er�S
chul
e�ha
t�Cha
nda�
erst
�gar
�nic
ht�v
er-
such
t.�A
ber�
Est
her�
steh
t�zu�
ihr.
1:07
:00
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
15
AB
1 (
Lösu
ng)
Seq
uenz
pla
n –
der
Film
und
sei
ne S
eque
nzen
Buc
h-
kap
itel
Film
-Seq
uenz
Han
dlu
ngsg
esch
ehen
(Sto
ry)
Tim
e-co
de
33, 3
4, 3
5
12Jo
nah
stir
bt:
War
es
ein
Unf
all
od
er h
atte
er
Aid
s?
In�d
er�N
ähe�
des�
Hau
ses�
ist�e
in�U
nfal
l�pas
sier
t:�E
in�K
ind�
sei�i
n�ei
nen�
Bru
nnen
�gef
alle
n,�m
an�w
isse
�nic
ht,�
ob�e
s�no
ch�le
be.�C
hand
a�be
fürc
htet
,�das
s�es
�Iris
�sei
n�kö
nnte
,�die
�fort
gela
ufen
�ist.�
Doc
h�da
�find
et�s
ie�Ir
is�
abse
its�u
nd�v
ersö
hnt�s
ich�
mit�
ihr.�
Dan
n�w
ird�e
in�J
unge
�aus
�dem
�Bru
nnen
�geb
orge
n.�E
r�ha
t�den
�Stu
rz�
über
lebt
,�wei
l�er�
wei
ch�g
efal
len�
ist�–
�und
�zw
ar�a
uf�d
en�to
ten�
Jona
h,�d
er�s
chon
�läng
er�u
nten
�im�B
runn
en�
lag.
�Auc
h�er
�wird
�nun
�geb
orge
n.S
päte
r�w
ird�e
r�in
�ein
em�k
lein
en�G
rab�
vers
char
rt.�D
ie�M
utte
r�ka
nn�z
u�de
r�B
eerd
igun
g�ga
r�ni
cht�k
omm
en,�
wei
l�es�
ihr�
von�
Mrs
�Taf
a�ni
cht�a
usge
richt
et�w
orde
n�is
t.�S
tarb
�Jon
ah�n
un�a
n�ei
nem
�Unf
all�o
der�
an�A
IDS
?�C
hand
a�un
d�M
rs�T
afa�
gera
ten�
darü
ber�
hefti
g�in
�Str
eit.
1:13
:00
36IV
. Tei
l:37
, 38,
39
13C
hand
a su
cht
ihre
Mut
ter
Cha
nda�
ents
chlie
ßt�s
ich,
�sel
bst�n
ach�
Tiro
�zu�
fahr
en,�u
m�d
ie�M
utte
r�zu
�suc
hen.
�Est
her�
hilft
�ihr�
mit�
Gel
d�(»
Hur
enge
ld«)
,�das
�Cha
nda�
nach
�kur
zem
�Zög
ern�
auch
�nim
mt.
Cha
nda�
fähr
t�auf
�ein
em�L
kw�m
it�na
ch�T
iro.�B
ei�d
en�V
erw
andt
en�d
ort�e
rfähr
t�sie
�nac
h�he
ftige
m�S
trei
t�mit�
Tant
e�Li
zbet
,�das
s�di
e�M
utte
r�w
egge
gang
en�s
ei�u
nd�d
rauß
en�a
uf�d
em�F
eld�
in�e
iner
�Sta
llrui
ne�li
ege.
�Cha
n-da
�suc
ht�u
nd�fi
ndet
�die
�todk
rank
e�M
utte
r�do
rt�a
uf�d
em�E
rdbo
den;
�ras
ch�lä
sst�s
ie�s
ie�v
on�e
inem
�Kra
nken
-w
agen
�abh
olen
�und
�nac
h�H
ause
�zur
ückb
ringe
n.
1:20
:00
40, 4
1,
42, 4
3
14R
ückk
ehr
der
Mut
ter
und
Ver
söhn
ung
Der
�Kra
nken
wag
en�lä
dt�d
ie�M
utte
r�vo
r�ih
rem
�Hau
s�au
s.�A
lle�D
orfb
ewoh
ner�
sehe
n�es
.�Mrs
�Taf
a�ve
rfolg
t�di
e�S
zene
�ent
setz
t�von
�ihre
m�F
enst
er�a
us.�D
ie�D
orfb
ewoh
ner�
rott
en�s
ich�
bedr
ohlic
h�zu
sam
men
.�Ste
ine�
flieg
en.�M
rs�T
afa�
blic
kt�a
uf�d
as�B
ild�ih
res�
(auc
h�an
�AID
S�g
esto
rben
en)�S
ohne
s�–�
und�
ents
chlie
ßt�s
ich�
nun,
�C
hand
a�be
izus
tehe
n.�S
ie�k
omm
t�aus
�dem
�Hau
s,�n
imm
t�Cha
nda�
dem
onst
rativ
�in�d
en�A
rm�u
nd�b
ittet
�die
�D
orfb
ewoh
ner,�
für�
Lilia
n�zu
�bet
en.�E
inig
e�D
orfb
ewoh
ner�
sind
�imm
er�n
och�
aufg
ebra
cht,�
eini
ge�b
eken
nen�
sich
�jetz
t�zu�
Mrs
�Taf
a�un
d�C
hand
a.�C
hand
a�un
d�M
rs�T
afa�
gehe
n�ve
rein
t�ins
�Hau
s�un
d�M
rs�T
afa�
vers
öhnt
�si
ch�m
it�Li
lian�
an�ih
rem
�Tot
enbe
tt.�U
nd�s
ie�lo
bt�d
ie�ta
pfer
e�C
hand
a�üb
er�a
lles.
�Alle
�Gem
eind
emitg
liede
r�st
imm
en�e
in�in
�ein
en�T
oten
gesa
ng�fü
r�Li
lian.
1:31
:00
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
16
AB
2
Sze
nenp
lan
– d
ie S
zene
n d
er e
rste
n S
eque
nz
Sze
nen
Tim
eco
de
Ges
cheh
en v
or
der
Kam
era
Kam
era,
Bild
, Lic
htTo
n
1.0:
00A
m�M
orge
n�na
ch�S
aras
�Tod
(sie
he d
etai
lliert
e D
arst
ellu
ng z
u de
n ei
nzel
-ne
n Ei
nste
llung
en d
iese
r S
zene
in A
B 3
)
(sie
he d
etai
lliert
e D
arst
ellu
ng z
u de
n ei
nzel
nen
Eins
tellu
ngen
die
ser
Sze
ne
in A
B 3
)
2.1:
19B
eim
�Bes
tatt
er:�e
ine�
Aus
wah
l�an�
Sär
gen
Drit
telu
ng�d
es�B
ildes
;�kon
tras
trei
ch(h
ell-d
unke
l),�C
hand
a�im
�har
ten�
Pro
fildi
eget
isch
:�Dia
log;
�dan
n�be
klem
men
de�T
öne�
(off)
3.3:
09
4.4:
15
5.5:
23
6.5:
48
7.6:
32C
hand
a�tr
ifft�E
sthe
r,�di
e�si
e�tr
öste
tha
lbna
h,�S
onne
nlic
htTa
nzm
usik
�(on,
�den
n�E
sthe
r�be
weg
t�sic
h�da
zu;�M
usik
�wie
�4.:�
Bez
ug�z
ur�H
ure�
Dud
u)
8.7:
18
9.9:
27
10.
10:0
0
11.
11:4
5
12.
13:3
8S
pätn
acht
s�ko
mm
t�Jon
ah�b
etru
nken
�hei
m,�
sie�
lass
en�ih
n�ab
er�d
rauß
en�s
chla
fen
natü
rlich
e�D
unke
lhei
t�mit�
schw
ache
n�kü
nst-
liche
n�Li
chtq
uelle
n�(g
elbl
ich,
�Glü
hbirn
en);�
schm
ale�
Bild
auss
chni
tte
13.
14:3
6
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
17
AB
2
Sze
nenp
lan
– d
ie S
zene
n d
er e
rste
n S
eque
nz
Sze
nen
Tim
eco
de
Ges
cheh
en v
or
der
Kam
era
Kam
era,
Bild
, Lic
htTo
n
14.
16:4
7
15.
18:2
8Tr
auer
feie
r�zu
�Hau
se;�I
ris�u
nd�C
hand
a�ve
r-�
sich
ern�
sich
�ihre
r�Fr
eund
scha
ftna
türli
che�
Dun
kelh
eit�m
it�sc
hwac
hen�
küns
t-lic
hen�
Lich
tque
llen�
(gel
blic
h,�G
lühb
irnen
)di
eget
isch
,�Gos
pels
�(on)
16.
20:2
0
17.
22:3
4
18.
24:5
7
26:5
5la
nges
�Abb
lend
en�(S
chw
arzb
lend
e)
Lang
sam
es�A
bble
nden
�übe
r�S
chw
arz:
�P
enda
nt�z
um�A
nfan
g�de
r�1.
�Sze
ne;�R
ück-
bind
ung�
an�d
en�A
nfan
g�zu
m�A
bsch
luss
�di
eser
�Seq
uenz
stum
m
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
18
AB
2 (
Lösu
ng)
Sze
nenp
lan
– d
ie S
zene
n d
er e
rste
n S
eque
nz
Sze
nen
Tim
eco
de
Ges
cheh
en v
or
der
Kam
era
Kam
era,
Bild
, Lic
htTo
n
1.0:
00A
m�M
orge
n�na
ch�S
aras
�Tod
(sie
he d
etai
lliert
e D
arst
ellu
ng z
u de
n ei
nzel
-ne
n Ei
nste
llung
en d
iese
r S
zene
in K
apite
l 4.
2.3.
)
(sie
he d
etai
lliert
e D
arst
ellu
ng z
u de
n ei
nzel
-ne
n Ei
nste
llung
en d
iese
r S
zene
in K
apite
l 4.
2.3.
)
2.1:
19B
eim
�Bes
tatt
er:�e
ine�
Aus
wah
l�an�
Sär
gen
Drit
telu
ng�d
es�B
ildes
;�kon
tras
trei
ch(h
ell-d
unke
l),�C
hand
a�im
�har
ten�
Pro
fildi
eget
isch
:�Dia
log;
�dan
n�be
klem
men
de�T
öne�
(off)
3.3:
09R
ückk
ehr�
und�
Ges
präc
h�m
it�Iri
s�un
d�m
it�de
r�M
utte
r;�G
eld�
ist�g
esto
hlen
groß
:�lee
re�G
elds
chat
ulle
;�kon
tras
trei
ch�
(hel
l-dun
kel);
�Kam
eraf
ahrt
�dra
ußen
dieg
etis
ch:�D
ialo
g
4.4:
15C
hand
a�ho
lt�da
s�G
eld�
beim
�bet
runk
enen
�Jo
nah�
und�
der�
Hur
e�D
udu�
wie
der
nah,
�hal
bnah
;�hal
bdun
kel,�
inne
ndi
eget
isch
:�Tan
zmus
ik�a
us�L
auts
prec
her�
in�
Bar
�(on)
5.5:
23C
hand
a�ko
mm
t�hei
m�u
nd�le
gt�d
as�G
eld�
zurü
ckgr
oß:�G
elds
chat
ulle
,�Fot
oalb
umdi
eget
isch
6.5:
48C
hand
a�ge
ht�in
�die
�Sch
ule�
–�de
r�Le
hrer
�sc
hick
t�sie
�abe
r�w
iede
r�he
im,�d
amit�
sie�
sich
�um
�die
�Fam
ilie�k
ümm
ern�
kann
Kam
era�
begl
eite
t�Cha
nda;
�ger
inge
�Tie
fen-
schä
rfe�fü
r�an
dere
�Sch
üler
,�die
�sie
�kau
m�
wah
rnim
mt;�
im�D
ialo
g�m
it�Le
hrer
:�Sch
uss-
Geg
ensc
huss
�(»O
ver-
the-
Sho
ulde
r-S
hot«
)
dieg
etis
ch:�D
ialo
ge
7.6:
32C
hand
a�tr
ifft�E
sthe
r,�di
e�si
e�tr
öste
tha
lbna
h,�S
onne
nlic
htTa
nzm
usik
�(on,
�den
n�E
sthe
r�be
weg
t�sic
h�da
zu;�M
usik
�wie
�4.:�
Bez
ug�z
ur�H
ure�
Dud
u)
8.7:
18C
hand
a�lä
dt�b
ei�M
rs�T
afa�
am�T
elef
on�d
ie�
Verw
andt
en�z
ur�B
eerd
igun
g�ei
nhä
ufige
�Bild
dritt
elun
g;�D
ialo
g:�S
chus
s-G
egen
-sc
huss
�(Cha
nda�
steh
t,�Ta
fa�s
itzt)
dieg
etis
ch:�D
ialo
ge
9.9:
27C
hand
a�be
obac
htet
�die
�Leu
te�a
uf�d
er�
Dor
fstr
aße
Son
nenl
icht
,�hel
lbe
droh
liche
�Mus
ik,�a
nste
igen
d
10.
10:0
0C
hand
as�F
amilie
�hol
t�Tan
te�L
izbe
t�aus
�Tiro
�an
�der
�Bus
halte
stel
le�a
bTo
tale
,�nah
;�hel
les�
Son
nenl
icht
dieg
etis
ch:�S
traß
enlä
rm
11.
11:4
5A
lle�in
�Ges
präc
hen�
mite
inan
der�
im�H
aus;
�M
rs�T
afa�
war
nt�C
hand
a�vo
r�U
mga
ng�m
it�E
sthe
r
wec
hsel
nde�
Bild
auss
chni
tte;
�am
�Sch
luss
:�H
andk
amer
a�lä
uft�m
it�C
hand
a�na
ch�d
rau-
ßen,
�nac
h�E
sthe
r�sc
haue
nddi
eget
isch
:�Dia
loge
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
19
AB
2 (
Lösu
ng)
Sze
nenp
lan
– d
ie S
zene
n d
er e
rste
n S
eque
nz
Sze
nen
Tim
eco
de
Ges
cheh
en v
or
der
Kam
era
Kam
era,
Bild
, Lic
htTo
n
12.
13:3
8S
pätn
acht
s�ko
mm
t�Jon
ah�b
etru
nken
�hei
m,�
sie�
lass
en�ih
n�ab
er�d
rauß
en�s
chla
fen
natü
rlich
e�D
unke
lhei
t�mit�
schw
ache
n�kü
nst-
liche
n�Li
chtq
uelle
n�(g
elbl
ich,
�Glü
hbirn
en);�
schm
ale�
Bild
auss
chni
tte
dieg
etis
ch:�D
ialo
ge
13.
14:3
6A
n�nä
chst
en�M
orge
n�ko
mm
t�Tan
te�R
uth,
�fü
hrt�J
onah
�her
ein�
und�
nim
mt�d
ie�k
lein
en�
Ges
chw
iste
r�fü
r�ei
n�pa
ar�T
age�
zu�s
ich
halb
nah;
�Bild
dritt
elun
gdi
eget
isch
;�Dia
loge
;�am
�End
e�sc
hon�
Töne
�de
r�nä
chst
e�S
zene
�(Ton
brüc
ke)
14.
16:4
7Tr
auer
zug�
brin
gt�d
en�S
arg�
Sar
as�u
nddi
e�Tr
auer
gäst
e�in
s�H
aus
wec
hsel
nde�
Bild
aufte
ilung
enla
ngsa
me,
�lang
�klin
gend
e�Tö
ne;�t
eilw
eise
�un
terd
rück
ter�
O-T
on�(M
rs�T
afa�
gege
nübe
r�E
sthe
r)
15.
18:2
8Tr
auer
feie
r�zu
�Hau
se;�I
ris�u
nd�C
hand
a�ve
r-�
sich
ern�
sich
�ihre
r�Fr
eund
scha
ftna
türli
che�
Dun
kelh
eit�m
it�sc
hwac
hen�
küns
t-lic
hen�
Lich
tque
llen�
(gel
blic
h,�G
lühb
irnen
)di
eget
isch
,�Gos
pels
�(on)
16.
20:2
0Tr
auer
gäst
e�un
d�G
emei
ndem
itglie
der�
kond
olie
ren,
�Bei
setz
ung�
Sar
as�a
uf�d
em�
Frie
dhof
,�Jon
ah�b
ittet
�Lilia
n�um
�Ver
zeih
ung
Tota
le;�h
albn
ah;�g
roß:
�Sar
as�S
arg�
im�Z
im-
mer
;�Vog
elpe
rspe
ktiv
e�au
f�Sar
as�S
arg�
im�
Gra
b�(w
ie�s
päte
r�be
i�der
�ges
torb
enen
�Lilia
n)di
eget
isch
,�Gos
pels
�am
�Gra
b�(o
n);�D
ialo
g
17.
22:3
4Ta
nte�
Lizb
et�w
ird�w
iede
r�zu
m�B
us�n
ach�
Tiro
�ge
brac
ht;�z
um�A
bsch
ied�
verw
ünsc
ht�s
ie�
Lilia
n
Tota
le;�B
ilddr
ittel
ung;
�hel
les�
Son
nenl
icht
;�K
amer
a�um
krei
st�L
ilian�
(zur
�Bet
onun
g�ih
rer�
Per
son,
�wei
l�es�
sich
�um
�sie
�dre
ht;�v
gl.�1
1.)
18.
24:5
7Zu
rück
�im�H
aus:
�Jon
ah�is
t�wie
der�
ver-
schw
unde
n�(m
it�de
m�G
eld)
.�Dra
ußen
�zie
ht�
ein�
Unw
ette
r�au
f�mit�
Reg
en�u
nd�W
ind
groß
:�lee
re�G
elds
chat
ulle
�(wie
�3.);
�dan
nP
enda
nt�z
um�A
nfan
g�de
r�1.
�Sze
ne:�W
ind�
bew
egt�d
en�B
aum
farn
!�Dan
n:�r
uhig
�hä
ngen
de�tr
opfe
nde�
Wäs
che�
dort
�–�je
tzt�
flatt
ernd
e�W
äsch
e�im
�Win
d�un
d�es
�trop
ft�de
r�R
egen
;�Rüc
kbin
dung
�an�
den�
Anf
ang�
zum
�Abs
chlu
ss�d
iese
r�S
eque
nz
Mus
ik,�S
aite
nins
trum
ent�(
off),
�die
getis
ch:�
Win
d.�P
enda
nt�z
um�A
nfan
g�de
r�1.
�Sze
ne:�
Ras
seln
�der
�Blä
tter
;�Rüc
kbin
dung
�an�
den�
Anf
ang�
zum
�Abs
chlu
ss�d
iese
r�S
eque
nz
26:5
5la
nges
�Abb
lend
en�(S
chw
arzb
lend
e)
lang
sam
es�A
bble
nden
�übe
r�S
chw
arz:
�P
enda
nt�z
um�A
nfan
g�de
r�1.
�Sze
ne;�R
ück-
bind
ung�
an�d
en�A
nfan
g�zu
m�A
bsch
luss
�di
eser
�Seq
uenz
stum
m
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
20
AB
3
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
1. s
chw
arz
0:00
schw
arze
s�B
ild
natü
rlich
e�D
unke
l-he
it�m
it�sc
hwac
hen�
küns
tlich
en�L
icht
-qu
elle
n�(g
elbl
ich,
�G
lühb
irnen
);�sc
hmal
e�B
ildau
s-sc
hnitt
e
dieg
etis
ch:�D
ialo
gesc
hwar
zR
ausc
hen�
von�
Win
d,�R
asch
eln�
des�
Farn
s�(o
ff)
Sch
war
z:�T
od�u
ndTr
auer
�als
�Hau
pt-
them
a�(P
aral
lele
�zur
�au
ffällig
en�S
chw
arz�-
�bl
ende
�am
�End
e�di
eser
�Seq
uenz
,�27
:00�
Min
.)
Auf
blen
de
2. B
aum
blä
tter
I0:
10
vom
�Win
d�be
weg
te,
zitt
ernd
e�Fa
rn-
blät
ter�
mit�
durc
h-sc
hein
ende
r�S
onne
nah;
�Fro
schp
ersp
ek-
tive:
�Blic
k�na
ch�
oben
�im�B
aum
�auf
�di
e�Fa
rnbl
ätte
r
zent
ral:�
Farn
blät
ter;
rech
te�B
ildhä
lfte:
�m
it�S
onne
nstr
ahle
n
norm
al,�S
onne
�im�
Geg
enlic
ht
Ras
chel
n�(je
tzt�o
n);
Ges
ang�
(off)
;�H
ahn�k
rähe
n�(o
ff);�
Hüp
fen�
(off)
Jem
and�
steh
t�unt
er�
dem
�Bau
m�u
nd�
scha
ut�n
ach�
oben
:�le
bend
�(Son
ne),�
als�
Men
sch
lang
sam
e�Ü
berb
lend
ung
das�
Ste
rben
�(Sar
as�
in�d
iese
r�N
acht
)
3. B
aum
blä
tter
II0:
20
4. M
utte
r (L
ilian
) un
d ih
re s
pie
-le
nden
Kin
der
0:32
5. C
hand
as F
üße
0:45
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
21
AB
3
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
6. W
äsch
e au
f d
er L
eine
und
C
hand
a I
0:47
7. C
hand
a un
d
Wäs
che
auf
der
Le
ine
II0:
53
8. G
esch
irr
am
Küc
henf
enst
er0:
58
9. L
ilian
sin
gt,
C
hand
a m
acht
si
ch a
uf d
en
Weg
1:04
1:18
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
22
AB
3 (
Lösu
ng)
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
1. s
chw
arz
0:00
schw
arze
s�B
ild
natü
rlich
e�D
unke
l-he
it�m
it�sc
hwac
hen�
küns
tlich
en�L
icht
-qu
elle
n�(g
elbl
ich,
�G
lühb
irnen
);�sc
hmal
e�B
ildau
s-sc
hnitt
e
dieg
etis
ch:�D
ialo
gesc
hwar
zR
ausc
hen�
von�
Win
d,�R
asch
eln�
des�
Farn
s�(o
ff)
Sch
war
z:�T
od�u
ndTr
auer
�als
�Hau
pt-
them
a�(P
aral
lele
�zur
�au
ffällig
en�S
chw
arz-
��bl
ende
�am
�End
e�di
eser
�Seq
uenz
,�27
:00�
Min
.)
Auf
blen
de
2. B
aum
blä
tter
I0:
10
vom
�Win
d�be
weg
te,
zitt
ernd
e�Fa
rn-
blät
ter�
mit�
durc
h-sc
hein
ende
r�S
onne
nah;
�Fro
schp
ersp
ek-
tive:
�Blic
k�na
ch�
oben
�im�B
aum
�auf
�di
e�Fa
rnbl
ätte
r
zent
ral:�
Farn
blät
ter;
rech
te�B
ildhä
lfte:
�m
it�S
onne
nstr
ahle
n
norm
al,�S
onne
�im�
Geg
enlic
ht
Ras
chel
n�(je
tzt�o
n);
Ges
ang�
(off)
;�H
ahn�k
rähe
n�(o
ff);�
Hüp
fen�
(off)
Jem
and�
steh
t�unt
er�
dem
�Bau
m�u
nd�
scha
ut�n
ach�
oben
:�le
bend
�(Son
ne),�
als�
Men
sch.
lang
sam
e�Ü
berb
lend
ung
das�
Ste
rben
�(Sar
as�
in�d
iese
r�N
acht
)
3. B
aum
blä
tter
II0:
20
vom
�Win
d�be
-w
egte
,�zitt
ernd
e�Fa
rnbl
ätte
r,�vo
rbei
gehe
nde�
Men
sche
n,�e
inig
e�sc
haue
n�ei
lig�h
erab
nah;
�Fro
schp
ersp
ek-
tive:
�vom
�Erd
bode
n�au
s�na
ch�o
ben�
in�
den�
Bau
m�a
uf�d
ie�
Farn
blät
ter
zent
ral;�
die�
Men
-sc
hen�
durc
hque
ren
das�
Bild
�von
�rech
ts�
nach
�link
s
norm
al
Ras
chel
n�(je
tzt�o
n);
Ges
ang�
(off)
;�H
ahnk
rähe
n�(o
ff);�
Hüp
fen�
(off)
Jetzt
�liegt
�jem
and�
unte
r�de
m�B
aum
,�kein
e�So
nne�
meh
r,�un
d�sie
ht�v
on�
unte
n�M
ensc
hen�
an�
sich�
vorb
ei-�o
der�a
uch�
über
�sich
�hin
weg
gehe
n:�
Blick
�des
�Tote
n�au
s�dem
�Gr
ab�–�
das�T
hem
a�de
s�Fil
ms.�
Spät
er�w
ird�m
anim
�vers
päte
ten�
Gege
n-sc
huss
�aus
�der
�Vog
elper
-sp
ektiv
e�au
f�Sar
as�S
arg�
unte
n�im
�Gra
b�bli
cken
,�eb
enso
�von�
oben
�wie�
auf�d
ie�ge
stor
bene
�Lilia
n�am
�End
e�de
s�Film
s.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
23
AB
3 (
Lösu
ng)
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
4. M
utte
r (L
ilian
) un
d ih
re s
pie
-le
nden
Kin
der
0:32
Lilia
n�im
�Hau
s�si
ngt�
das�
Tote
nlie
d,�d
ie�
beid
en�k
lein
en�K
in-
der�
(Sol
y�un
d�Iri
s)�
spie
len�
drau
ßen.
nah;
�Blic
k�du
rchs
�Fe
nste
r:�T
otal
e
Bild
teilu
ng�(D
rit-
telu
ng):�
links
�die
�si
ngen
de�M
utte
r�im
�har
ten�
Pro
fil�v
or�
dem
�Fen
ster
;�Mitt
e:�
durc
h�di
e�Fe
nste
r-sc
heib
e�dr
auße
n�S
oly�
und�
Iris;
�re
chts
:�Fen
ster
vor-
hang
star
ker�
Kon
tras
t:�di
e�tr
auer
nde�
Lilia
n�im
�Dun
keln
�(d
rinne
n)�–
�die
�ah
nung
slos
�Spi
e-le
nden
�im�h
elle
n�Ta
gesl
icht
�(dra
u-ße
n)
Jetz
t�zei
gt�s
ich,
�w
oher
�Ges
ang�
und�
Hüp
fen�
kom
men
:�vo
n�Li
lian�
und�
den�
Kin
dern
�(bei
de�je
tzt�
on);�
Krä
hen�
(off)
;�R
ausc
hen�
(jetz
t�off)
verg
eht.
Lilia
n�tr
auer
t;�da
-ne
ben�
ihre
�bei
den�
klei
nen�
Kin
der,�
die�
nich
t�ges
agt�
beko
mm
en,�d
ass�
Sar
a�ge
stor
ben�
ist;�
sie�
solle
n�un
be-
küm
mer
t�ble
iben
.
5. C
hand
as F
üße
0:45
steh
ende
�Kin
der-
bein
e�(v
om�K
nie�
abw
ärts
),�du
nkle
�S
chuh
e,�d
unkl
e�S
trüm
pfe;
�Was
-se
rtro
pfen
�falle
n�vo
r�di
esen
�Füß
en�
auf�d
en�s
andi
gen�
Bod
en;�i
m�H
inte
r-gr
und�
liegt
�ein
e�na
ckte
�Kin
derp
up-
pe�a
m�B
oden
groß
:�Unt
ersi
cht,
horiz
onta
l:�S
aras
�(1
�Jah
r�alt)
�Per
spek
-tiv
e�al
s�kr
abbe
ln-
des�
Kle
inki
nd�
(Poi
nt-o
f-V
iew
-�S
hot�S
aras
)
Die
�Pup
pe�u
nd�d
ie�
Füße
�teile
n�si
ch�
das�
Zent
rum
;�tr
opfe
ndes
�Was
ser.�
Abe
r:�B
rück
e�zu
r�nä
chst
en�S
zene
:�D
as�T
ropf
en�k
omm
t�vo
n�de
r�noc
h�fe
uch-
ten�
Wäs
che�
auf�d
er�
Lein
e;�a
uch�
wem
�di
e�Fü
ße�g
ehör
en,�
zeig
t�die
�näc
hste
�S
zene
:�Cha
nda.
natü
rlich
er�S
chat
-te
n�(d
iege
tisch
)�st
ellt�
hin�
zur�
Pup
pe�
eine
�Ver
bind
ung�
der�
beid
en�B
ild-
elem
ente
�her
Lilia
ns�G
esan
g�(je
tzt�
wie
der�
off);
�Krä
hen�
(off)
;�Hüp
fen�
(off)
,�Tr
opfe
n�(o
n),�M
usik
�se
tzt�e
in�(o
ff)
Dun
kle�
Kle
idun
g,�
dunk
le�S
chuh
e�(T
raue
r);�d
azu�
Trop
fen,
�als
�wei
ne�
das�
Kin
d�(C
hand
a)�
auf�s
eine
�Füß
e.�D
ie�
nack
te,�k
aput
te�
Pup
pe�–
�geh
ört�
Sar
a�un
d�ze
igt�s
ie�
selb
st;�a
uch�
durc
h�de
n�bo
denn
ahen
�B
lickw
inke
l�die
ser�
Ein
stel
lung
�(kra
b-be
lnde
s�K
lein
kind
,�pa
ssen
d�zu
r�K
leid
ung�
in�d
er�
näch
sten
�Sze
ne)�i
st�
Sar
a,�d
ie�G
esto
r-be
ne,�p
räse
nt.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
24
AB
3 (
Lösu
ng)
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
6. W
äsch
eau
f d
er L
eine
und
Cha
nda
I0:
47
Cha
nda�
steh
t�vor
�de
m�H
aus�
und�
scha
ut�a
uf�d
ie�z
um�
Troc
knen
�auf
ge-
häng
te�W
äsch
e,�
die�
noch
�trop
ft�un
d�si
ch�le
icht
�im�W
ind�
bew
egt.
groß
�(die
�Wäs
che)
;�ha
lbna
h�(C
hand
a)
Im�V
orde
rgru
nd�
quer
�dur
chs�
Bild
�lauf
end:
�die
�W
äsch
elei
ne�m
it�un
scha
rf�un
d�sc
harf�
gest
ellte
n�W
äsch
estü
cken
;�sc
harf�
im�V
orde
r-gr
und�
die�
Kle
in-
kind
klei
dung
�(w
ohl�S
tram
pler
�S
aras
),�di
e�no
ch�
auffa
llend
�trop
ft�–�
dahi
nter
�Cha
n-�
da,�u
nsch
arf,�
scha
uend
,�beo
b-�
acht
end
norm
al,�e
her�
far-
benf
roh
Lilia
ns�G
esan
g�(o
ff);�K
rähe
n�(o
ff);�
Hüp
fen�
(off)
;�Mus
ik�
etw
as�la
uter
�(off)
Aufk
lärun
g:�D
ie�Fü
ße�g
e-hö
rten�
wohl�
Chan
da;�s
ie�we
int�a
ber�g
erad
e�nic
ht,�
sond
ern�
betra
chte
t�st
umm
�Sar
as�K
leidu
ng�
(Sch
arfst
ellun
g).�D
ie�W
äsch
e�ist
�frisc
h�au
fge-
häng
t,�tro
pft�n
och;
�der
�To
d�ha
t�Sar
a�m
itten
�aus
�de
m�L
eben
�ger
issen
.�Di
e�tro
pfna
sse�
Klein
kind-
kleid
ung�
wurd
e�fü
r�Sar
a�fri
sch�
gewa
sche
n�un
d�jet
zt�zu
m�Tr
ockn
en�a
uf-
gehä
ngt;�
jetzt
�ste
ht�d
ie�Kl
eidun
g�fü
r�Sar
a�se
lbst
.�Di
e�üb
rige�
Kleid
ung�
für�
noch
�weit
ere�
Kind
er�(d
ie�sp
ielen
den�
Gesc
hwist
er;�
s.��N
r.�4)
.
7. C
hand
a un
d
Wäs
che
auf
der
Le
ine
II0:
53
Cha
nda�
steh
t�vor
�de
m�H
aus�
und�
scha
ut�a
uf�d
ie�z
um�
Troc
knen
�auf
ge-
häng
te�W
äsch
e,�
die�
noch
�trop
ft�un
d�si
ch�le
icht
�im�W
ind�
bew
egt.
nah;
�Blic
k�üb
er�
Cha
ndas
�Sch
ulte
r�au
f�die
�Str
ampl
er
Gege
nsch
uss�
zur�v
ori-
gen�
Eins
tellu
ng.�D
er�B
e-tra
chte
r�ste
ht�je
tzt�h
inter
�Ch
anda
�(sie�
ist�je
tzt�
scha
rf�ge
stell
t)�un
d�sie
ht,�
wie�
sie�a
uf�d
ie�W
äsch
e�sc
haut
.�Das
�Ans
chau
en�
wird
�dur
ch�d
as�e
rst�
allm
ählic
he�S
char
fstell
en�
der�S
tram
pler
�opt
isch�
umge
setz
t.
norm
al,�b
unt
Lilia
ns�G
esan
g�(o
ff);�
Krä
hen�
(off)
;�Mus
ik�
(off)
Die
�Kam
era,
�der
�Be-
trach
ter,�
ist�je
tzt�n
äher
�be
i�Cha
nda.
�»Li
ttle�
Tedd
y«�(�
=�Sa
ra)�s
teht
�au
f�ein
em�S
tram
pler
.�W
as�d
enkt
�Cha
nda?
�Vi
elle
icht
,�wie
�es�
wei
-te
rgeh
en�s
oll�u
nd�w
as�
jetz
t�zu�
tun�
ist:�z
.��B.�
stat
t�in�
die�
Schu
le�z
um�
Best
atte
r�zu�
gehe
n�(9
.).
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
25
AB
3 (
Lösu
ng)
Ein
stel
lung
spro
toko
ll –
die
Ein
gan
gss
zene
Ein
stel
lung
enZ
eit
Was
sie
ht m
an?
Ges
cheh
en
vor
der
Kam
era
Wie
sie
ht m
an e
s? –
Ges
cheh
en im
Bild
Was
hö
rt m
an
wie
?K
om
men
tar
und
Deu
tung
Kam
era:
�Ein
-st
ellu
ngsg
röße
,�P
ersp
ektiv
e
Bild
:�B
ildau
fteilu
ng
Lich
t:�H
ellig
keit�
und�
Farb
en
Ton:
�G
eräu
sche
,�M
usik
,�Spr
ache
8. G
esch
irr
am
Küc
henf
enst
er0:
58
Küc
heng
esch
irr�
vor�d
em�K
üche
n-fe
nste
r,�C
hand
a,�
drau
ßen,
�wen
det�
sich
�von
�der
�W
äsch
elei
ne�a
b�un
d�ko
mm
t�auf
�das
�H
aus�
zu,�d
as�s
ie�
glei
ch�d
anac
h�w
ie-
der�v
erla
ssen
�wird
.
groß
�das
�Ges
chirr
�im
�Vor
derg
rund
;�H
albt
otal
e�fü
r�C
hand
a�im
�Hin
ter-
grun
d
Bild
aufte
ilung
:�hor
i-zo
ntal
�sow
ie�h
inte
n�un
d�vo
rne:
�Ge-
schi
rr�u
nd�C
hand
a�al
s�w
esen
tlich
e�B
ildel
emen
te;�
Sch
arfs
tellu
ng�
auf�d
em�G
esch
irr,�
Cha
nda�
unsc
harf
Ges
chirr
�dun
kel,�
mit�
Sch
atte
n;�S
on-
nenl
icht
�dra
ußen
�im
�Hin
terg
rund
�lä
sst�C
hand
as�h
elle
�B
luse
�aufl
euch
ten�
(im�K
ontr
ast�z
u�ih
rer�
Uns
chär
fe).
Lilia
ns�G
esan
g�(o
ff);�K
rähe
n�(o
ff);�
Hüp
fen�
(off)
;�Mus
ik�
noch
�stä
rker
�(off)
Das
�Ges
chirr
:�Zei
-ch
en�fü
r�C
hand
as�
künf
tige�
Sor
ge�u
m�
Hau
shal
t�und
�die
�Ve
rsor
gung
�der
�Fa
milie
;�Cha
nda�
hand
elt�(
im�U
nter
-sc
hied
�zur
�Mut
ter)�
und�
kom
mt�a
uf�d
as�
Hau
s�zu
�und
�…
9. L
ilian
sin
gt,
C
hand
a m
acht
si
ch a
uf d
en
Weg
1:04
Lilia
n�si
ngt�d
as�
Tote
nlie
d�zu
�End
e,�
wäh
rend
�Cha
nda�
mit�
Sch
ulra
nzen
�da
s�H
aus�
verlä
sst.
nah�
Lilia
n;�B
lick�
durc
hs�F
enst
er:�
Tota
le
Bild
aufte
ilung
:�ver
-tik
al:�d
rinne
n�un
d�dr
auße
n,�V
orde
r-�
und�
Hin
terg
rund
:�lin
ks�d
ie�M
utte
r,�w
iede
r�im
�Pro
fil,�
rech
ts�d
ie�T
ocht
er,�
in�B
eweg
ung;
�vgl
.�N
r.�4
Auc
h�ve
rtik
ale�
Auf
teilu
ng�d
es�
Lich
tes,
�link
s�be
i�de
r�tr
auer
nden
�M
utte
r�du
nkel
;�hel
l�in
�der
�Son
ne�C
han-
da.�D
er�G
egen
satz
�zw
isch
en�b
eide
n.
Lilia
ns�G
esan
g�(w
iede
r�on
);�K
rähe
n�(o
ff);�H
üpfe
n�(o
ff);�
Mus
ik�g
anz�
be-
droh
lich�
ange
stie
-ge
n�(o
ff)
…�h
at�o
ffens
icht
-lic
h�dr
inne
n�ih
ren�
Schu
lranz
en�g
ehol
t.�Si
e�w
ird�a
ber�n
icht
�zu
r�Sch
ule,
�son
dern
�zu
m�B
esta
tter�g
ehen
;�ei
ne�E
ntsc
heid
ung�
der�l
etzt
en�M
inut
en�
woh
l�(vg
l.�N
r.�6.
�und
�7.
)�–�b
egle
itet�v
om�
Ansc
hwel
len�
der�l
ang�
gezo
gene
n�M
usik
-tö
ne.�E
ine�
ähnl
iche
�B
ildau
fteilu
ng�w
ie�
Nr.�
4�ve
rwei
st�a
uf�d
en�
inha
ltlic
hen�
Zusa
m-
men
hang
�mit�
dies
er�
Szen
e:�L
ilian�
mit�
ihre
n�Ki
nder
n,�in
sg.�h
at�s
ie�
jetz
t�nac
h�Sa
ras�
Tod�
noch
�dre
i.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
26
AB 3 Zusammenfassung
Die�Szene�zeigt�zweierlei:�Sara� ist�gestorben�und�die�Reaktion�der�Betroffenen�darauf.�Das�Sterben�und�die�Gestorbene�werden�durch�entsprechende�filmsprachliche und symbolische Mittel�ins�Bild�gebracht:�rasselnder�Farnbaum�aus�Grabes-�bzw.�Froschperspektive�und�–�für�die�Gestorbene�–�die�horizontale�Unter-sicht�zu�Chandas�Füßen,�die�Puppe,�die�Strampler.�Die�Reaktion�der�Betroffenen�zeigt�sich�im�Verhalten�von�Chanda,�ihrer�Mutter�und�den�Geschwistern:�Chanda�realisiert,�was�geschehen�ist,�sie�überlegt;�ihre�Mutter�trauert,�singt�unbewegt;�die�zwei�kleinen�Geschwister�wissen�nichts�davon�und�verhalten�sich�wie�sonst�(spielen,�hüpfen�usw.).
Die�Kamera�bewegt�sich�nicht,�sie�steht�und�beobachtet�für�den�Zuschauer;�im�ganzen�Film�entwickelt�die�Kamera�kaum�eine�eigene�Dynamik.�Bewegung�entsteht�durch�die�Veränderung�der�Tiefenschärfe,�die�Überblendung�im�Farnbaum�usw.�Auch�das�Geschehen�vor�der�Kamera�ist�ruhig,�statisch,�mit�nur�wenig�Bewegung;�am�meisten�noch�bei�Soly�und�Iris,�weil�sie�nichts�wissen�vom�Tod�Saras.�Chanda�ist�erstarrt,�konsterniert,�beobachtet�stumm,�denkt�(Füße,�Wäscheleine),�geht�dann�langsam�zum�Haus�und�unsicher�aus�dem�Haus,�vermeintlich�Richtung�Schule.
Das�Licht: Draußen�strahlt�das�Sonnenlicht,�drinnen�ist�es�dunkel�mit�starken�Kontrasten�und�harten�Kon-turen�zwischen�hell�und�dunkel;�das�mag�zeigen:�der�Tod�als�ein�harter�Einschnitt�im�Leben,�er�bereitet�auf�die�spätere�harte�Konfrontation�zwischen�Chanda�und�den�anderen�vor.
Der�Ton: In�dieser�Eingangsszene� lassen�sich� insgesamt�6�Töne�unterscheiden,�die�alle� in�Bezug�zum�Thema�der�Szene�stehen:�dem�Tod�Saras�und�der�Reaktion�der�Betroffenen:
1.� �Der�Totengesang�der� trauernden�Lilian�als� verbindende�Tonbrücke� zwischen�den�einzelnen�Einstel-lungen.
2.� �Das�Hüpfen�der�Kinder�auf�dem�Sandboden.�Die�Kinder�komplettieren�die�Familie,�sind�aber�offen-�bar�von�dem�Todesfall�nicht�betroffen;�sie�trauern�nicht,�sie�spielen�miteinander.�Wenn�ihr�Hüpfen�zu�hören�ist,�aber�nicht�sie,�sondern�Chanda�oder�Lilian�im�Bild�zu�sehen�sind,�wird�deutlich,�wie�Chanda�und�Lilian�an�die�beiden�Kinder�denken�(Umsetzung�von�innerer�Handlung�durch�filmsprach-liche�Mittel).
3.� �Das�Krähen�von�Hähnen.�Es�erklärt�uns,�wo�wir�uns�befinden:�in�einer�dörflichen�Gegend,�mit�kleiner�Landwirtschaft�und�Viehzucht�am�Haus�–�das�sind�Chandas�Lebensumstände.
4.� �Das�Tropfen�der�noch�nassen�Babywäsche�auf�den�Sandboden:�Tränen�der�Trauer�–�die�Chanda�nicht�weint.
5.� �Das�Rascheln�der�Farnblätter�im�Wind.�Es�klingt�bedrohlich�und�wirkt�wie�…6.� �der�anschwellende�Musikdauerton�(Vuvuzela),�dramatisierend,�ansteigend�hin�zum�Übergang�zur�
nächsten�Szene,�in�der�Chanda�beim�Bestatter�einen�geeigneten�Sarg�für�Sara�aussucht.
Die�Töne�kommen�entweder�nur�im�Off�(Dauerton,�Hähne)�vor�oder�sowohl�im�Off�als�auch�ON.�Zusammen�ergeben�diese�Töne�die�Atmo� (Raumatmosphäre),�die� schwer,�bedrückend,�bedrohlich,� traurig�wirkt;� sie�repräsentieren�aber�auch,�und�zwar�die�Geschwister� (als�problematische�Betroffene)�und�die�Lebensum-�stände�der�Familie�(das�Krähen�des�Hahnes�auf�dem�Lande).
Diese�Eingangsszene�wird�am�Ende�des�Films�thematisch�aufgegriffen:�das�Sterben�der�Mutter�Lilian�und�Betroffenheit�der�Angehörigen�und�Freunde.�Wieder�wird�dann�der�Totengesang,�den�bei�Saras�Tod�Lilian�sang,�erklingen,�nun�zu�ihrem�eigenen�Tod�und�gesungen�von�der�Kirchengemeinde.�Der�Text�des�Toten-liedes�lautet:�»The�gates�are�opening.�Amen�/�We�come�from�suffering�/�and�we�confess�our�sins�/�and�theywere�open.�Amen.‹
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
27
AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film
BuchSeite 216–223
(Kap. 33)
Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)
Kommentar zur Verfilmung
An einem Dienstag, morgens: Chanda kündigt ihren Geschwistern an, mittags in der Schule ei-nen Englischtest nachzu-schreiben; Esther werde sie versorgen. Iris lehnt sich gegen Chanda auf, sie werde zu Mrs Tafa es-sen gehen. Chanda fühlt sich als Versagerin.
Iris�widersetzt�sich�Chanda,�sie�tut�nicht,�was�Chanda�will.�Iris�verlangt�nach�ihrem�Papa,�Jonah,�und�sagt,�dass�sie�Chanda�hasse.�Chanda�stößt�sie�zu�Boden,�die�beiden�ringen�miteinander.�Dann�geht�Iris�wütend�davon.
Andere�Einbettung�des�Streits,�aber�mit�gleicher�Tendenz:�Iris�akzeptiert�Chanda�nicht�als�Vertreterin�der�Mutter.�Hinzugefügt�wird�im�Film,�dass�Chanda�gegenüber�Iris,�der�kleineren�Schwester,�sogar�handgreiflich�wird.�Ihre�Hilflosigkeit�und�Wut�auf�Iris�und�sich�selbst�werden�so�sichtbar.
Am Vormittag sitzt Chan-da in der Schulbibliothek und versucht zu lernen. Sie kann sich aber nicht konzentrieren, denn sie denkt darüber nach, warum sie immer mit anderen in Streit gerate; vielleicht liege es ja an ihr. Sie hat große Selbst-zweifel.
Am Mittag versucht Chanda den Englischtest trotzdem nachzuschrei-ben. Aber sie kann sich nicht konzentrieren und bricht ab. Ihr Lehrer, Mr Selalame, möchte mit ihr reden, aber sie schafft es nicht. Sie sagt nur, sie habe ihn enttäuscht und sei unfähig. Dann rennt sie davon.
Zu Hause erfährt Chanda, dass Iris bei Mrs Tafa sei, und sie legt sich von allem enttäuscht auf ihre Matratze.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
28
AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film
BuchSeite 216–223
(Kap. 33)
Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)
Kommentar zur Verfilmung
Mrs Tafa kommt ins Haus gestürzt und ruft Chanda zu einem Unfall auf der Müll-halde. Großer Menschenauf-lauf. Als Angehörige eines mutmaßlichen Opfers wird Chanda mit Mrs Tafa durch-gelassen. Chanda berichtet dann, was die Polizei über den Hergang des Unfalls recherchiert hat: Iris habe mit zwei weiteren Kindern Bier getrunken und dann den kleinen Paulo in einem Eimer in einen tiefen Brunnen hinab-gelassen, weil er dort die gestorbene Sara vermutete. Dabei sei Paulo aus dem Eimer in den Brunnen ge-stürzt und die zwei Kinder hätten Hilfe geholt. Danach sei Iris verschwunden gewe-sen; mutmaßlich sei auch sie im Brunnen, denn sie habe Paulo schuldbewusst retten wollen.
Chanda brüllt verzweifelt in den dunklen Brunnen hinab nach Iris. Da meldet Iris sich aus einer Öltonne, die neben dem Brunnen steht.
Erleichterung und Versöh-nung zwischen Iris und Chanda
Die Feuerwehr birgt Paulo – lebend, denn er sei weich gefallen. Danach bergen drei Männer noch Jonahs entstellte Leiche aus dem Brunnen, Chanda erkennt ihn.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
29
AB 4 (Lösung) Szenenvergleich – Buch und Film
BuchSeite 216–223
(Kap. 33)
Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)
Kommentar zur Verfilmung
An einem Dienstag, morgens: Chanda kündigt ihren Geschwistern an, mittags in der Schule ei-nen Englischtest nachzu-schreiben; Esther werde sie versorgen. Iris lehnt sich gegen Chanda auf, sie werde zu Mrs Tafa es-sen gehen. Chanda fühlt sich als Versagerin.
Iris�widersetzt�sich�Chanda,�sie�tut�nicht,�was�Chanda�will.�Iris�verlangt�nach�ihrem�Papa,�Jonah,�und�sagt,�dass�sie�Chanda�hasse.�Chanda�stößt�sie�zu�Boden,�die�beiden�ringen�miteinander.�Dann�geht�Iris�wütend�davon.
Andere�Einbettung�des�Streits,�aber�mit�gleicher�Tendenz:�Iris�akzeptiert�Chanda�nicht�als�Vertreterin�der�Mutter.�Hinzugefügt�wird�im�Film,�dass�Chanda�gegenüber�Iris,�der�kleineren�Schwester,�sogar�handgreiflich�wird.�Ihre�Hilflosigkeit�und�Wut�auf�Iris�und�sich�selbst�werden�so�sichtbar.
Am Vormittag sitzt Chan-da in der Schulbibliothek und versucht zu lernen. Sie kann sich aber nicht konzentrieren, denn sie denkt darüber nach, warum sie immer mit anderen in Streit gerate; vielleicht liege es ja an ihr. Sie hat große Selbst-zweifel.
Chanda�sitzt�zu�Hause�und�versucht�zu�lernen.�Sie�ist�aber�zu�müde�und�kann�sich�nicht�konzentrieren.�Sie�wirft�ihre�Schulsachen�in�die�Ecke.
Chanda�sitzt�zu�Hause,�nicht�in�der�Schule,�die�im�Film�insgesamt�weniger�vorkommt�als�im�Buch.�Ihre�Unfähigkeit,�sich�zu�konzentrieren,�und�ihre�Müdigkeit�werden�durch�entsprechende�Gesten�deutlich.�Ihre�Verzweiflung�drückt�sich�in�hinzugefügter�Handlung�aus:�sie�wirft�die�Schulsachen�in�die�Ecke.�Das�dramatisch�schwankende�Licht�der�Glühbirne�vor�ihrem�Gesicht�unter-streicht,�wie�aufgebracht�sie�ist.
Am Mittag versucht Chanda den Englischtest trotzdem nachzuschrei-ben. Aber sie kann sich nicht konzentrieren und bricht ab. Ihr Lehrer, Mr Selalame, möchte mit ihr reden, aber sie schafft es nicht. Sie sagt nur, sie habe ihn enttäuscht und sei unfähig. Dann rennt sie davon.
Dann�geht�sie�trotzdem�in�die�Schule.�Es�stehen�Examens-prüfungen�für�alle�an.�Chanda�geht�aber�gar�nicht�bis�in�den�Klassenraum.�Nach�einem�kurzen�tröstenden�Zuspruch�des�Lehrers�an�der�Tür�rennt�sie�davon.
Anders�ist:�Es�sind�Examensprüfungen�für�alle�Schüler�und�der�Lehrer�spricht�nur�kurz�mit�ihr;�dieser�spielt�im�Film�insgesamt�nicht�die�(positive,�wichtige)�Rolle�(für�Chanda)�wie�im�Buch.�Um�Chandas�Gefühle�zu�zeigen,�sind�zu�Beginn�der�Szene�nur�ihre�Füße�zu�sehen,�die�verzweifelt,�trotzig,�die�Niederla-ge�schon�ahnend,�vorwärtseilen.�(Vgl.�dazu�Chandas�starr�dastehenden�Beine�in�der�Eingangsszene�des�Films.)
Zu Hause erfährt Chanda, dass Iris bei Mrs Tafa sei, und sie legt sich von allem enttäuscht auf ihre Matratze.
Zu�Hause�erfährt�Chanda�von�Soly�und�Esther,�dass�unklar�ist,�wo�Iris�sich�aufhält.�Sie�wirkt�verzweifelt�und�traurig.�Sie�klagt�Esther,�dass�alle�sie�enttäuschten�und�im�Stich�ließen;�Esther�widerspricht�ihr�und�tröstet�sie.
Esther�wird�als�Dialogpartner�hinzugefügt,�ihr�gegenüber�kann�Chanda�(für�den�Zu-schauer)�ihre�Gefühle�benennen.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
30
AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film
BuchSeite 216–223
(Kap. 33)
Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)
Kommentar zur Verfilmung
Mrs Tafa kommt ins Haus gestürzt und ruft Chanda zu einem Unfall auf der Müll-halde. Großer Menschenauf-lauf. Als Angehörige eines mutmaßlichen Opfers wird Chanda mit Mrs Tafa durch-gelassen. Chanda berichtet dann, was die Polizei über den Hergang des Unfalls recherchiert hat: Iris habe mit zwei weiteren Kindern Bier getrunken und dann den kleinen Paulo in einem Eimer in einen tiefen Brunnen hinab-gelassen, weil er dort die gestorbene Sara vermutete. Dabei sei Paulo aus dem Eimer in den Brunnen ge-stürzt und die zwei Kinder hätten Hilfe geholt. Danach sei Iris verschwunden gewe-sen; mutmaßlich sei auch sie im Brunnen, denn sie habe Paulo schuldbewusst retten wollen.
Mrs�Tafa�kommt�ins�Haus�gestürzt�und�ruft�Chanda�zu�einem�Unfall�auf�der�Müllhalde.�Großer�Menschenauflauf.�Als�Schwester�eines�mutmaß-lichen�Opfers�wird�Chanda�mit�Mrs�Tafa�durchgelassen.�Der�Polizist�erklärt:�Zwei�Kinder�hätten�Bier�getrunken�und�seien�in�den�Brunnen�gefallen.�Ein�Junge�ergänzt:�Iris�habe�vom�Brunnenrand�aus�hinab�zu�Sara�gesprochen,�die�vermeintlich�dort�unten�liege.�Da�habe�auch�Paulo�Sara�sehen�wollen�und�sie�hätten�ihn�hinabgelassen;�dabei�sei�er�abgestürzt.�Iris�habe�sich�die�Schuld�daran�gegeben�und�habe�hinunterklettern�wollen,�um�Paulo�zu�retten.�Sie�habe�Iris�weggeschickt,�um�Hilfe�zu�holen.�Danach�sei�sie�ver-schwunden.
Der�Ablauf�ist�im�Film�genauso�wie�im�Buch.�Der�Unfallhergang�wird�im�Buch�aber�durch�Chanda�referiert,�während�im�Film�ein�Po-lizist�und�ein�Junge�ihr�und�Mrs�Tafa�direkt�erzählen,�was�passiert�sei.�In�etwa�gleich�ist�auch�der�Hergang�des�Unfalls�selbst.�Im�Film�hat�Iris�noch�etwas�mehr�Schuld�am�Absturz�des�Jungen,�weil�sie�die�Idee�verbreitete,�die�gestorbene�Sara�sei�nun�im�Brunnen.
Chanda brüllt verzweifelt in den dunklen Brunnen hinab nach Iris. Da meldet Iris sich aus einer Öltonne, die neben dem Brunnen steht.
Erleichterung und Versöh-nung zwischen Iris und Chanda
Chanda�brüllt�verzweifelt�in�den�dunklen�Brunnen�hinab�nach�Iris.�Dann�führt�Mrs�Tafa�Chanda�beiseite,�damit�die�Feuerwehr�mit�der�Bergung�beginnen�kann.�Chanda�sitzt�eine�ganze�Weile�voller�Verzweiflung�auf�einer�Bank.�Da�hört�sie�ihren�Namen�rufen�und�entdeckt�Iris�unter�einer�Tribüne.�Erleichterung�und�Versöhnung�zwischen�Iris�und�Chanda.
Der�Ablauf�ist�vergleichbar.�Der�Film�nimmt�sich�aber�mit�dem�Auffinden�von�Iris�mehr�Zeit,�um�Chandas�Schmerz�und�Verzweif-lung,�ausgedrückt�in�einschlägigen�Gesten,�ausführlicher�zeigen�zu�können:�Immerhin�hatte�Chanda�sich�im�Streit�von�Iris�getrennt�und�jetzt�war�sie�vielleicht�tot.
Die Feuerwehr birgt Paulo – lebend, denn er sei weich gefallen. Danach bergen drei Männer noch Jonahs entstellte Leiche aus dem Brunnen, Chanda erkennt ihn.
Die�Feuerwehr�birgt�Paulo�–�lebend,�denn�er�sei�weich�gefal-len.�Danach�bergen�drei�Männer�noch�Jonahs�entstellte�Leiche�aus�dem�Brunnen.�Sie�scheint�sehr�zu�stinken.�Chanda�und�Tafa�erkennen�ihn,�und�Mrs�Tafa�reißt�Chanda�rasch�mit�sich�fort,�damit�sie�nicht�weiter�hinsieht.
Das�Buch�betont,�wie�entstellt�Jonah�gewe-sen�sei,�im�Film�ist�es�der�Gestank,�der�ihn�charakterisiert�(zu�erkennen�am�Nasezuhal-ten�der�Umstehenden).�Hier�wie�zu�Beginn�der�Szene�ist�Mrs�Tafa�wieder�bei�Chanda�und�kümmert�sich�um�sie.
http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹
31
Links und Literatur
Um�über�den�Film�zu�recherchieren,�sollte�man�seine�unterschiedlichen�Titel�berücksichtigen:›Le�secret�de�Chanda‹,�›Life,�Above�All‹�und�›Geliebtes�Leben‹.Zum�Film�und�den�Dreharbeiten�siehe�Allan�Strattons�Eintragungen�auf�seiner�Homepagehttp://www.allanstratton.com
Detaillierte�Informationen�über�die�Entstehung�des�Filmes�enthält�folgendes�Dokumentwww.festival-cannes.com/assets/Image/Direct/033752.pdf(in�französischer�Sprache)
Offizielle�Filmseitehttp://www.geliebtesleben.senator.de/
Zur�Filmanalysehttp://www.horn-netz.de/seminare/filmanalyse/index.php
Rüdiger�Steinmetz:�Grundlagen�der�Filmästhetik.�Filme�sehen�lernen�1.�Frankfurt�am�Main:Zweitausendeins�2005�ff.�(Buch�mit�einer�DVD)
Rüdiger�Steinmetz:�Licht,�Farbe,�Sound.�Filme�sehen�lernen�2.�Frankfurt�am�Main:Zweitausendeins�2008�(Buch�mit�zwei�DVDs)
Stefan�Volk:�Filmanalyse�im�Unterricht.�Zur�Theorie�und�Praxis�von�Literaturverfilmungen.Paderborn:�Schöningh�2004.
Weitere�Romane�von�Allan�Stratton�bei�dtv�junior:
›Chandas Krieg‹�(dtv�pocket�78218),�ebenfalls�mit�Unterrichtsmodell
›In seinem Schatten. Leslies Geschichte‹�(dtv�pocket�78227)
›Im Fadenkreuz der Angst‹�(dtv�pocket�78250)