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LAGEBERICHT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Geschäftsverlauf
Auftragslage
Geschäftsfeld Baumanagement
Das Bauvolumen stellt sich gegliedert nach Auftraggebern wie folgt dar:
2017 2016 Veränderung
Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro
Bundesbau
US-Gaststreitkräfte* 138 95 43
NATO 12 10 2
Bund militärisch 53 34 19
Bund zivil 33 29 4
236 168 68
Landesbau
Land 17 21 -4
LBB-eigener Bau■ investiv** 43 54 -11■ Bauunterhalt 65 66 -1
108 120 -12
125 141 -16
Bauvolumen (brutto) gesamt
361 309 52
Sparte Bundesbau
Das Bauvolumen für alle zivilen und militärischen Maßnahmen des Bundes einschließlich der NATO hat
sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 25 Mio. Euro erhöht (insgesamt 98 Mio. Euro). Im
Bereich der BImA konnte nur noch eine leichte Erhöhung (+ 1 Mio. Euro) des Instandhaltungsvolumens
auf mittlerweile rd. 24 Mio. Euro verzeichnet werden. Demgegenüber haben sich die Bauausgaben im
Bereich der Bundeswehr und der NATO durch die bereits in den Vorjahren erbrachten Planungen um
über 20 Mio. Euro auf 65 Mio. Euro erhöht.
Ebenfalls deutlich gesteigert wurden die Bauausgaben für die US-Gaststreitkräfte um 43 Mio. Euro
auf 138 Mio. Euro. Diese resultieren vornehmlich aus den beauftragten Großprojekten ROB MCR
(US-Klinikum Weilerbach) und dem US-Schulbauprogramm, deren Ausführung im Berichtsjahr weiter
vorangeschritten ist.
* Das Bauvolumen der USGaststreitkräfte beinhaltet eine fiktive Umsatzsteuer von 19 %
** Die Angabe bezieht sich ausschließlich auf die Baukosten
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Bundeswehr und NATO
Über das 2014 begonnene Sofortprogramm zur Infrastrukturreform der Bundeswehr hinaus wurden
2017 für die Bundeswehr und die NATO weitere Projektaufträge erteilt bzw. angekündigt. In Rhein-
land-Pfalz sollen bis 2026 Investitionen in Höhe von ca. 1,3 Milliarden Euro durch den Landesbetrieb
LBB umgesetzt werden. Die Investitionsschwerpunkte der Bundeswehr verteilen sich über ganz Rhein-
land-Pfalz. Jede LBB-Niederlassung (außer Weilerbach) betreut aktuell mindestens eine Bundeswehr-
Liegen schaft mit einem Bauvolumen von über 40 Mio. Euro. Die Niederlassung Koblenz nimmt dabei
mit einem umzusetzenden Bauvolumen von über 600 Mio. Euro eine besonders exponierte Position
ein – mit dem Zielausbau des Bundeswehrzentralkrankenhauses (BwZK) als herausragende Maßnahme.
Weitere Schwerpunkte bilden u. a. der ebenfalls von der Niederlassung Koblenz betreute NATO-Flug-
platz Büchel mit einem umzusetzenden Bauvolumen von 103 Mio. Euro, die von der Niederlassung
Landau betreute Süd pfalz-Kaserne in Germersheim sowie die Wehrtechnische Dienststelle 41 in Trier
mit einem umzusetzenden Bauvolumen von jeweils rd. 75 Mio. Euro.
Um dieses Auftragsvolumen im Bereich der Bundeswehr und der NATO zu bewältigen, wurden zusätz-
lich 72 weitere Stellen beantragt und im August 2017 durch das Ministerium der Finanzen genehmigt.
Bis Ende 2017 konnten davon bereits 30 Stellen besetzt werden.
Zur Verbesserung der Steuerung und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für
Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), dem Amt für Bundes-
bau (ABB) und dem Landesbetrieb LBB wurde im August 2017 eine gemeinsame Zielvereinbarung
unterzeichnet, die für die Maßnahmen der Bundeswehr und die nationalen Finanzierungsanteile der
NATO-Projekte ein Bauvolumen von 60 Mio. Euro in 2017 sowie 75 Mio. Euro in 2018 vorsieht. Mit
rd. 59,8 Mio. Euro konnte der Zielwert für 2017 annähernd erreicht werden.
Weiterhin hat das BAIUDBw Ende 2017 mit der Einführung eines elektronisch gestützten „Priotools“
zur Priorisierung der Bauprojekte Maßnahmen ergriffen, die Auslastungsspitzen in einzelnen Haus-
haltsjahren vermeiden und eine gleichmäßige Auslastung und Auftragsabwicklung sicherstellen sollen.
US-Gaststreitkräfte
Innerhalb des US-Schulbauprogramms für Rheinland-Pfalz mit einem Gesamt-Bauvolumen von circa
380 Mio. Euro befanden sich fünf Projekte in der Ausführungsphase. Bei zwei Projekten wurden die
Haushaltsunterlagen erstellt.
Die vor Baubeginn des US-Klinikums Weilerbach notwendige Straßenbaumaßnahme (Kreisverkehr)
wurde 2017 weitgehend fertiggestellt und soll im ersten Quartal 2018 in Betrieb gehen. Die Abnah-
me der Altlastensanierung erfolgte im April 2017. Die Ausschreibung für das Eingangskontrollgebäu-
de und die Brückenverbindung zur Airbase wurde durchgeführt und mit dem Bau im August 2017
begonnen. Die Planung für das eigentliche Klinikgebäude wurde 2017 fortgeführt, die Haushalts-
unterlage soll 2018 vorgelegt werden. Für das Bauleitungsgebäude zur temporären Unterbringung
der LBB-Niederlassung Weilerbach auf der Baustelle wurde zwischen Bund und Land eine Finanzie-
rungsvereinbarung unterzeichnet und die Planung des Gebäudes weiter betrieben.
Die Aufträge für die Großen Neubaumaßnahmen im Zuge des rund 350 Mio. Euro umfassenden
Bauprogramms zur Verlegung der US-Luftwaffeneinheiten von der Airbase Mildenhall (Großbritan-
nien) nach Ramstein und Spangdahlem liegen dem Bundesverteidigungsministerium (BMVg) zur An-
nahme vor. Die Niederlassung Trier hat 2017 vorbereitende Gutachten und Genehmigungsverfahren
erbracht sowie Abbruchmaßnahmen und kleine Umbauten durchgeführt.
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Das Bundeswehrzentral kranken haus (BwZK) in Koblenz:
Visualisierung des künftigen Funktionsgebäudes mit OP-Sälen, Notaufnahme und Intensivstation
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Kostenerstattung des Bundes
Zu dem vom Bund 2016 vorgelegten aktualisierten Entwurf für eine neue, integrierte „Bundesbau-Ver-
einbarung“, in der sowohl die Kostenerstattung als auch die bislang gesondert vereinbarte Organleihe
zusammengeführt werden sollen, wurde im Mai ein Verhandlungsgespräch auf Abteilungsleiterebene
sowie im Oktober auf Arbeitsebene geführt. Der Abschluss der neuen Vereinbarung wird für das Jahr
2018 angestrebt.
Sparte Landesbau
Die nachhaltige Sanierung des Landtags im historischen Deutschhaus in Mainz verläuft planmäßig.
Die Übergabe ist weiterhin für 2020 geplant. Die als Interimslösung für den Plenarsaal fungierende
Steinhalle des Landesmuseums wird seit 2016 für die Sitzungen des Landtags genutzt.
Nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen haben im April 2017 die Rohbauarbeiten für
den Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums im Archäologischen Zentrum Mainz begon-
nen. Offiziell wurde der Baubeginn am 5. Mai mit einer symbolischen Grundsteinlegung begangen.
Parallel wurden u. a. die Leistungen für die Sanitär- und Elektroarbeiten wie auch die Fassaden- und
Dachabdichtungsarbeiten ausgeschrieben, damit 2018 planmäßig mit den Folgegewerken begonnen
werden kann.
Die historischen Landesliegenschaften unter der Verwaltung der Generaldirektion Kulturelles Erbe
(GDKE) sind dauerhaft ein bedeutendes Tätigkeitsfeld für den Landesbau im Landesbetrieb LBB. Bau-
maßnahmen für folgende Liegenschaften befinden sich in der Planungsvorbereitung bzw. in der Bau-
ausführung (Auszug):
■ Sanierungsmaßnahmen Burgruine Schwalbach im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Klosterkirche Arnstein im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Schloss Stolzenfels in Koblenz
■ Statische Sicherung von Gebäuden auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
■ Instandsetzung Burgruine Meistersel bei Ramberg / Pfalz
■ Sanierungsmaßnahmen Burg Nassau im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Burgruine Nürburg im Landkreis Ahrweiler
■ Barrierefreiheit und Brandschutz Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben
■ Realisierung Parkpflegewerk Schloss Oberstein bei Idar-Oberstein
■ Sicherung Amphitheater und Kaiserthermen in Trier
Der Honorarerlös aus den oben beschriebenen Maßnahmenpaketen, die aus dem Einzelplan 12 des
Landes finanziert werden, liegt für das Jahr 2017 bei circa 6,1 Mio. Euro und damit um rund 0,6
Mio. Euro über dem geprüften Vorjahresergebnis. Ein großer Anteil der Honorarerlöse entfällt auf die
Großprojekte Sanierung Landtag und Neubau Archäologisches Zentrum Mainz.
Aus der vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFFJIV)
beauftragten baulichen Herrichtung der Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge resultiert ein Ge-
samthonoraranspruch in Höhe von 5.670.000 Euro. Ein Teilbetrag von 3,27 Mio. Euro erschien für den
Landesbetrieb LBB lange Zeit uneinbringlich, wurde jedoch im Dezember 2017 vom MFFJIV beglichen.
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Geschäftsfeld Immobilienmanagement
Im Jahr 2017 konnte die in den neu strukturierten Außengruppen erbrachte Bauunterhaltung auf
rd. 14,5 Mio. Euro gesteigert werden. In den letzten fünf Jahren wurde die Bauunterhaltung in den
Außengruppen damit um 94,54 Prozent gesteigert, einschließlich der Ausgaben der Außengruppe
Hahn als Sondereffekt.
Auf den nicht dem Flugbetrieb gewidmeten landseitigen Liegenschaften des Hahn wurde mit dem
Einbau dezentraler, erdgasgestützter Wärmeerzeugungsanlagen begonnen. Grund dafür war die
schadensanfällige Fernwärmeversorgung. Mit umfangreichen Instandhaltungs- und Instandsetzungs-
arbeiten sowie der Pflege der Außenanlagen ist die Außengruppe Hahn vollständig ausgelastet.
Anders als in den übrigen Niederlassungen sind in der Außengruppe Hahn auch Handwerker be-
schäftigt, die vor Übernahme der landseitigen Grundstücke durch den Landesbetrieb LBB bei der
Flughafenbetreibergesellschaft FFHG angestellt waren. Hierdurch können die umfangreichen hand-
werklichen Arbeiten vor Ort zum großen Teil von der Außengruppe wahrgenommen werden. Bis zur
Ausübung des Optionsrechts der HNA-Gruppe auf die landseitigen Flächen wird der Aufgabenum-
fang im bisherigen Umfang weiter bestehen.
In Kooperation mit der Hochschule Mainz wurde das Forschungsprojekt „Entwicklung eines standar-
disierten und fortschreibbaren Anforderungsraumbuches zur Bedarfsermittlung und zum Bedarfs-
controlling“ begonnen. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Bedarf eines Bauprojektes in Form eines
Anforderungsraumbuches vollständig, aktuell, eindeutig definiert und einvernehmlich abgestimmt
zu Planungsbeginn zu erfassen und während der Planung zu verfolgen.
Durch Auswertung zahlreicher Planungsraumbücher wurde eine Struktur für das Raumbuch geschaf-
fen. In mehreren Workshops wurden niederlassungs- und spartenübergreifend diejenigen Anforderun-
gen gesammelt und formuliert, die aus Sicht der am Bauprojekt Beteiligten für eine effiziente Planung
sowie aus Sicht des Facilitymanagements für ein effizientes Betreiben einer Immobilie benötigt werden.
Die 2016 eingeführte niederlassungsübergreifende Kostenkontrolle mit der Software Haushaltsvollzug
Bau (HHV-Bau) wurde fortgesetzt. Damit können Abweichungen von den im Investitionsplan veran-
schlagten Baumitteln für „Große Baumaßnahmen“ frühzeitig erkannt und zur Verfügung stehende
Budgets effizienter ausgesteuert werden. Der Ansatz von 16 Mio. Euro für Kleine Baumaßnahmen der
LBB-eigenen sowie Hochschulimmobilien wurde damit genau ausgesteuert.
Nach der erfolgreichen Umstellung auf das SAP-Modul RE-FX im September 2016 wurden 2017
noch verschiedene Anpassungen durchgeführt. Die erforderlichen neuen Lizenzen wurden beschafft.
Portfoliomanagement
Das Investitionsvolumen (inkl. Baunebenkosten und aktivierter Eigenleistung) für LBB-eigene Immobi-
lien und Hochschulen betrug im Jahr 2017 rund 74 Mio. Euro (Vorjahr: 81 Mio. Euro). Der gesamte
Instandhaltungsaufwand erreichte rund 65 Mio. Euro und lag damit leicht unter dem Niveau des Vor-
jahres von rund 66 Mio. Euro.
Mit der Enthüllung des Bauschilds durch Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Innenminister
Roger Lewentz fiel Anfang Februar 2017 der Startschuss für die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts
des Umbaus der ehemaligen Hauptpost für das Polizeipräsidium Trier. Die Fertigstellung des mit rund
24 Mio. Euro veranschlagten Bauabschnitts – der Umbau der ehemaligen Pakethalle sowie des Werk-
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Kollegen des Fachbereichs Immobilienmanagement in der
LBB-Zentrale
stattgebäudes – ist für 2019 geplant. Ziel des Gesamtprojekts ist ein gemeinsamer Standort für den
Großteil der Trierer Polizeidienststellen, die derzeit auf zahlreiche Gebäude im Stadtgebiet verteilt sind.
Die Hochschule Kaiserslautern weihte am 13. Juni 2017 die neuen Gebäude am Standort Kammgarn
feierlich ein. Mit Fertigstellung der Aula im Obergeschoss des Gebäudes G (Aula und Mensa) wurde
der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Die Mensa nahm ihren Betrieb zum Sommersemester 2017 auf,
während die Gebäude E (Bibliothek, Rechenzentrum und Seminarräume) sowie F (Verwaltung) bereits
seit 2016 genutzt werden. Im zweiten Bauabschnitt wird das Gebäude H, das künftig die Labore und
Werkstätten der Hochschule hinter der historischen Fassade des ehemaligen Fabrikgebäudes beher-
bergen soll, entstehen. Im Jahr 2017 wurde zunächst das nicht mehr sanierungsfähige Gebäude hinter
der historischen Fassade zurückgebaut.
Anfang Juli 2017 erfolgte mit der Grundsteinlegung der offizielle Baubeginn der neuen Polizeidirektion
in Landau. Die bisher auf drei Gebäude an zwei Standorten verteilten Polizeidienststellen sollen nach
zweijähriger Bauzeit unter ein Dach ziehen. In dem neuen Gebäude mit 2.300 m² und 122 Arbeitsplät-
zen werden dann rund 170 teils im Wechselschichtdienst eingesetzte Polizeibedienstete untergebracht.
Parallel wurden die Kaufvertragsverhandlungen mit der Stadt Trier zum Ankauf des alten Gebäudes
des Polizeipräsidiums in der Südallee begonnen.
Im September 2017 wurde nach dreieinhalb Jahren Bauzeit das Justizzentrum Bad Kreuznach über-
geben. Für das rund 9.750 m² große Gebäude wurden 30 Mio. Euro investiert. Damit konnten die
auf mehrere Standorte und Gebäude verteilten Gerichte, Staatsanwaltschaft und Bewährungshilfe in
einem Neubau zusammengeführt werden.
Für den Neubau des Justizzentrums Bad Kreuznach werden erstmals im Rahmen eines Pilotprojektes
vollumfänglich die Baunutzungskosten nach DIN 18960 (sogenannte Folgekosten: Verwaltungs-, Be-
triebs- und Instandsetzungskosten) erfasst.
2017 wurden durch Verkäufe Umsatzerlöse in Höhe von über 4 Mio. Euro für den Landesbetrieb LBB
erzielt. Veräußert wurden unter anderem das ehemalige Finanzamt in Frankenthal und die ehemaligen
Gebäude des Instituts für schulische Fortbildung in Boppard und in Saarburg.
Facilitymanagement
Im Jahr 2017 erfolgten Ausschreibung, Vergabe und Beauftragung der Betreibermodelle für das Ab-
geordneten- und Ministerialdienstgebäude und das Isenburg-Karree in Mainz. Die Ausschreibung für
die Staatskanzlei musste aufgrund nicht wirtschaftlicher Ergebnisse aufgehoben werden und wird im
Verhandlungsverfahren fortgeführt.
Für die Justizvollzugsanstalt Rohrbach konnte durch Nachtragsvereinbarungen der Betreibervertrag
aktualisiert und um die Liegenschaft Wonsheim erweitert werden.
In das bestehende CAFM-System (Computer Aided Facility Management) PIT-FM konnte die Einbin-
dung der Energiedatenbank weiter vorangetrieben werden.
Die Fachkraft für Brandschutz war wie im Vorjahr weiterhin stark zur Unterstützung im Bereich der
Johannes Gutenberg-Universität tätig. Weitere Aufgabenschwerpunkte waren Grundsatzthemen wie
brandschutztechnische Behandlung von Gewahrsamsbereichen der Polizei, Fortführung der Abstim-
mung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu Gefahrenverhütungsschauen sowie
Erarbeitung von Vertragsmustern für die Einschaltung von Freischaffenden in diesem Bereich.
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Oben: Hochschule Kaiserslautern.Neubau für Verwaltung und Hoch-schulleitung
Unten: Blick in die neue barriere-freie Mensa
Im Infrastrukturellen Facilitymanagement hielt die verstärkte Nachfrage nach Dienstleistungen, insbe-
sondere im Bereich der Unterhaltsreinigung, auch 2017 weiterhin an. Neben den Projekten der Vor-
jahre und den damit einhergehenden Qualitätskontrollen wurden weitere Aufträge zur Ausschreibung
der Unterhaltsreinigung erteilt, z. B. für die Liegenschaften in der Zuständigkeit der Polizeipräsidien
Trier und Ludwigshafen, für landesweit alle Gerichte sowie die Staatsphilharmonie in Ludwigshafen.
Energiemanagement
Der Anteil regenerativ erzeugter Energie zur Versorgung von Liegenschaften im Landesbereich mit
Heizwärme wurde auch 2017 erhöht. Im Rahmen dieser Strategie kommt der Fernwärme weiterhin
eine besondere Bedeutung zu. Zur Erzeugung von Fernwärme wird oft ein hoher Anteil regenerativer
Energieträger sowie häufig Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt. Dies spiegelt sich in niedrigen Primär-
energiefaktoren zwischen 0 und 0,7 wider (der Primärenergiefaktor von Gas ist zum Vergleich 1,1),
die nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) einen klimaschonenden Energieeinsatz kennzeichnen.
2017 wurden die Planungen zum Anschluss von Neubau und Bestandsgebäuden der Hochschule
Ludwigshafen sowie des Neubaus der Kindertagesstätte an das Fernwärmenetz aufgestellt. Die hier
eingesetzte Fernwärme wird ohne Einsatz von fossilen Energieträgern erzeugt.
Der Einsatz des im Bereich der Hochschulen bereits flächendeckend eingeführten Energiemonito-
ring-Systems Interwatt zur computergestützten Überwachung (Monitoring) von Energieverbrauchs-
daten ist 2017 auch in Landesliegenschaften außerhalb des Hochschulbereichs weiter gewachsen.
Durch Auswertung der erfassten Daten (Controlling) können unwirtschaftliche Betriebszustände er-
kannt und behoben werden.
Zur Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden wurde 2017 das Pumpenaustauschprogramm für Hei-
zungsanlagen vorangetrieben, mit dem Ziel 80 Prozent des benötigten Heizungspumpenstroms ein-
zusparen.
Um künftig den Betrieb in großen Liegenschaften zu optimieren, wurden als Startprojekt für zwei große
Liegenschaften (Gebäude-)Automationskonzepte entwickelt. Ziel ist, durch eine einheitliche, Gewerke
übergreifende und standardisierte Steuer- und Regelungstechnik aller Gebäude und Anlagen einen
abgestimmten, auf den Bedarf reduzierten Betrieb zu ermöglichen. Hierzu werden alle Betriebsinfor-
mationen in einer zentralen Automations- und Bedienstation der Liegenschaft zusammen geführt.
Als Startprojekte dienten 2017 die Hochschule der Polizei auf dem Hahn und die Landesschule für
Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied.
Zum Jahresbeginn 2017 trat die vierte Auflage der LBB-eigenen Richtlinie „Energieeffizientes Bauen
und Sanieren“ in Kraft, die im Hinblick auf die Fortschreibung der EnEV überarbeitet worden war.
Im Rahmen des 2015 gestarteten Pilotprojekts für Elektromobilität im Dienstwageneinsatz wurden
2017 die LBB-Niederlassungen mit insgesamt sieben Elektrofahrzeugen ausgestattet. In jeder Nieder-
lassung wurden zudem zwei Ladepunkte installiert, um sowohl die Eigenversorgung der Fahrzeuge
sicherzustellen als auch eine Lademöglichkeit für Gäste anzubieten.
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Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier, Technikraum
Organisation und MitarbeiterUmsetzung des Einstellungsstopps und Besetzung zusätzlicher Stellen – gegensätzlicher können Auf-
gabenstellungen eigentlich nicht sein. Aber in der Tat waren dies wesentliche Themenfelder, die das
Handeln der Sparte Personal / Organisation im Geschäftsjahr 2017 bestimmten.
Ausgehend vom Beschluss der Landesregierung, insgesamt 2.000 Stellen bis Ende 2020 einzusparen,
entfallen auf den Landesbetrieb LBB hiervon nach Vollzeitäquivalenten in der Summe 85 Stellen. Um
dieses Einsparziel zu erreichen, hat das Ministerium der Finanzen beginnend ab 2017 einen Einstellungs-
stopp verfügt. Ausnahmen sind insoweit nur in besonders begründeten Einzelfällen möglich.
Losgelöst hiervon zeichnete sich bereits seit 2016 eine nachhaltige Steigerung der Bauaufträge des Bun-
des, der Gaststreitkräfte sowie der NATO ab. Dieser sich verstetigende Trend führte zur Bewilligung von
72 zusätzlichen Stellen zur Bewältigung der Bauaufgaben des Bundes. Dabei hat sich der Bund damit
einverstanden erklärt, die hierdurch entstehenden Personalkosten in vollem Umfang zu übernehmen.
Das Handeln war in der konkreten Umsetzung davon bestimmt, die organisatorischen Grundlagen zum
Einsatz des zusätzlichen Personals zu schaffen, dies mit den Entscheidungsträgern abzustimmen und
sukzessive für eine Einstellung geeigneter Bewerberinnen und Bewerber zu sorgen. Dieser Prozess konn-
te 2017 noch nicht vollständig abgeschlossen werden. Ursächlich hierfür ist die sich immer komplexer
darstellende Situation am Arbeitsmarkt, die mit dem Schlagwort „Fachkräftemangel“ eine zutreffende
Beschreibung erfährt. Es zeichnet den Landesbetrieb LBB gerade in dieser Situation aus, dass er bereits
in den Vorjahren Konzepte für eine Optimierung der Personalakquise auf den Weg gebracht hat, die
für ein optimiertes Standing auf dem Arbeitsmarkt sorgen. Neben der Modernisierung des Layouts der
Dienstpostenausschreibungen wurden die Grundlagen für eine verbesserte Präsenz an den Hochschu-
len sowie bei Ausbildungsmessen gelegt. Darüber hinaus wurden die Konzepte zur Beschäftigung von
Praktikantinnen und Praktikanten zeitgemäß gestaltet. Gleiches gilt bei der Option, Studentinnen und
Studenten bei der Erstellung ihrer Bachelor- und Masterabschlüsse berufsbegleitend zu unterstützen.
UmsatzentwicklungDie Umsatzerlöse insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahr um 11 Mio. Euro (bzw. 3 Prozent) gestiegen.
Im Immobilienmanagement sind die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr durch die Fertigstellung
von mietsteigernden Baumaßnahmen und Indexierung um 7 Mio. Euro (bzw. 2 Prozent) gestiegen.
Des Weiteren wurden in 2017 Immobilien zu Verkaufserlösen von rd. 4 Mio. Euro veräußert, was einer
Verminderung zum Vorjahreszeitraum von 12 Mio. Euro entspricht. Bei den Architekten- und Inge-
nieurleistungen des Baumanagements ist ein Anstieg um 16 Mio. Euro (bzw. 18 Prozent) zu verzeichnen.
AufwandsentwicklungDie Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung haben sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr
um 1 Mio. Euro leicht verringert und erreichten damit abermals nicht die im Wirtschaftsplan prognos-
tizierte Größe. Bei den externen Architekten- und Ingenieurleistungen hat sich der Betrag um 21 Mio.
Euro erhöht. Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent gestiegen (2 Mio. Euro),
was insbesondere durch die volle Auswirkung der im Vorjahr zusätzlich besetzten Stellen begrün-
det ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 3 Mio. Euro verringert. Bei einer
Netto kreditaufnahme von 0 Euro haben sich die Zinsaufwendungen durch das anhaltende niedrige
Zinsniveau um 1 Mio. Euro verringert.
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Impression aus der Niederlassung Landau
Darstellung der Lage
VermögenslageDie Vermögensstruktur ist weitgehend unverändert. Das Anlagevermögen hat sich im Berichtsjahr
bei Zugängen in Höhe von 77 Mio. Euro auf 2.250 Mio. Euro leicht verringert und umfasst rund 94
Prozent der Bilanzsumme.
Die Vorräte sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (1 Mio. Euro). Die Forderungen und Sonsti-
gen Vermögensgegenstände haben sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere durch das Tagesgeld-
konto um 40 Mio. Euro erhöht.
FinanzlageDas Eigenkapital (869 Mio. Euro; Vorjahr: 863 Mio. Euro) hat sich im Berichtsjahr insbesondere durch
den Jahresüberschuss erhöht. Die Eigenkapitalquote liegt im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei
36 Prozent. Das Anlagevermögen ist zu 94 Prozent (Vorjahr: 95 Prozent) mit Eigenkapital (39 Prozent;
Vorjahr: 38 Prozent) sowie mittel- und langfristigem Fremdkapital finanziert.
Die Liquidität des Unternehmens konnte weitgehend aus dem Cashflow gesichert werden.
ErtragslageDer Jahresüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 6 Mio. Euro verringert. Die Umsatzerlöse insge-
samt sind um 11 Mio. Euro gestiegen. Dem stehen Erhöhungen von 21 Mio. Euro bei den Aufwendun-
gen für Architekten- und Ingenieurleistungen und von 3 Mio. Euro bei den Sonstigen Aufwendungen
gegenüber. Die Zinsaufwendungen haben sich weiter um 1 Mio. Euro verringert.
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Der neue Plenarsaal (Die Darstel-lung ist ein Entwurf, Stand 2015)
Weitere Entwicklung
Bundesbau Beim Neubau des US-Militärkrankenhauses in Weilerbach sollen neben der Fortführung der Aus-
führungsplanung in diesem Jahr das Eingangskontrollgebäude, die Brückenverbindung zur Airbase
Ramstein sowie das Bauleitungsgebäude für die Niederlassung Weilerbach auf der Baustelle errich-
tet werden. Nach der für 2018 geplanten Beauftragung des Generalunternehmers soll der Bau des
Kranken hauses im Jahr 2019 starten.
Die Fertigstellung des ersten US-Schulbauprojektes soll im März 2018 erfolgen und die Schule im Septem-
ber 2018 in Betrieb gehen. Drei weitere US-Schulbauprojekte sollen im Jahr 2019 fertig gestellt werden.
Mit der Bauausführung der beiden in Planung befindlichen Schulen soll 2019 begonnen werden.
Mit der Bearbeitung der Baumaßnahmen für die Verlegung von US-Streitkräften aus dem britischen Mil-
denhall nach Spangdahlem und Ramstein soll begonnen werden, nachdem das Bundesministerium der
Verteidigung die vorliegenden Projektaufträge für die Großen Neubaumaßnahmen angenommen hat.
Zusätzlich zu den genehmigten 72 Stellen für den Bundeswehr-Bau wurden wegen der hohen Auf-
tragslage auch im Bereich der US-Gaststreitkräfte weitere 53 Stellen beantragt. Zu der noch abzu-
schließenden neuen Bundesbau-Vereinbarung sollen in diesem Jahr weitere Verhandlungen erfolgen.
Voraussichtlich wird die Vereinbarung rückwirkend zum 1. Januar 2018 eingeführt werden.
LandesbauDie Rohbauarbeiten für die nachhaltige Sanierung des Landtagsgebäudes dauern 2018 an. Begonnen
wird Mitte 2018 außerdem mit der Gebäudehülle, dem Dach und dem Grobausbau.
Die Rohbauarbeiten für den Neubau des Archäologischen Zentrums (AZM) werden 2018 abgeschlos-
sen. Der Beginn der Folgegewerke ist für den Frühsommer 2018 terminiert.
Die Planungen und Bauarbeiten an zahlreichen Liegenschaften der Generaldirektion Kulturelles
Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und solchen mit Patronatsverpflichtung laufen mit Schwerpunkten auf
Koblenz, dem römischen Erbe in Trier sowie an zahlreichen Burgen weiter.
Die Prognose zum Honorarerlös bleibt aufgrund der angespannten Personalsituation gegenüber den
starken Vorjahren tendenziell leicht rückläufig und wird dabei wesentlich durch die erwirtschafteten
Honorare für das AZM und den Landtag gestützt.
Im LBB-internen Organisationsprojekt zur Einrichtung eines elektronischen Systems zur Optimierung
der Projektablagestruktur (Informations- und Kommunikationssystem für elektronische Bauprojekt-
daten) im Landesbetrieb LBB wird in enger Zusammenarbeit mit dem beauftragten IT-Dienstleister die
Anpassung der beschafften Standardsoftware an die Belange des Landesbetriebs LBB vorangetrieben.
2017 wurde das neue Dokumentenmanagementsystem als Pilotprojekt in der Niederlassung Diez
eingeführt. Auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen ist für 2018 ein umfassendes Update geplant.
Anschließend können die Schulungen und die Einführung in weiteren Niederlassungen erfolgen.
Die Sparte Landesbau wird sich im Zuge der Reorganisation der Zentrale insbesondere auf Grund-
satzthemen fokussieren.
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Oben: Mosaik-Fassade der neuen High School in Kaiserslautern- Vogelweh. Hier der Zugangs bereich
Unten: Blick von der Galerie in den großen Gemeinschaftsbereich („Commons“) der High School
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PortfoliomanagementIm Jahr 2017 hat das Land Rheinland-Pfalz seine Geschäftsanteile an der Flughafen Frankfurt Hahn
GmbH an die chinesische HNA-Gruppe veräußert und dem Käufer ein bis März 2020 befristetes um-
fassendes Optionsrecht auf die Flächen des Landesbetriebs LBB am Flughafen Hahn eingeräumt. HNA
beabsichtigt – nach mündlicher Bekundung – die komplette bzw. weitgehende Ausübung dieses
Optionsrechtes. Der Gutachterausschuss für den Bereich Osteifel-Hunsrück wurde mit der Ermittlung des
Verkehrswertes der Flächen beauftragt. HNA sieht weder einen Bedarf für einen Bebauungsplan „Logis-
tik- und Aviationpark Hahn Nord“ noch für den Bereich „Mainzer Tor“. Der Landesbetrieb LBB, die Ent-
wicklungsgesellschaft Frankfurt-Hahn Airport (EGH) und der kommunale Zweckverband Flughafen
Hahn haben daher entschieden, die Verfahren zunächst nicht weiterzuverfolgen. Mit dem Abbruch
baufälliger Gebäude wurde begonnen. Die Westnetz AG verwirklichte 2017 weitgehend die angekün-
digte Erschließung der landseitigen Flächen des Landesbetriebs LBB mit Erdgas.
Nachdem das in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mainz entwickelte LBB-eigene Berechnungstool
NuKoSi (Nutzungskostensimulation) bei verschiedenen Maßnahmen Anwendung fand und getestet
wurde, steht nun die EDV-technische Konsolidierungsphase an. So wird im ersten Schritt als Vorberei-
tung einer professionellen Programmierung ein Pflichtenheft verfasst werden.
Zukünftig soll das für das Justizzentrum Bad Kreuznach begonnene Baunutzungskostencontrolling
auf weitere Liegenschaften ausgeweitet werden. Mit den daraus gewonnenen landesspezifischen
Kennzahlen soll ein permanenter, automatisierter Abgleich mit den im LBB-eigenen Berechnungstool
NuKoSi zur Ermittlung der Lebenszykluskosten definierten Berechnungsgrundlagen Einzug halten.
Die Konzeptphase des LBB-internen Projektes „Entwicklung eines standardisierten und fortschreibba-
ren Anforderungsraumbuches zur Bedarfsermittlung und Bedarfscontrolling“ soll abgeschlossen, das
Konzept an Pilotprojekten in der Praxis überprüft und verfeinert werden. Im Rahmen der LBB-Evalua-
tion wird die Implementierung des Anforderungsraumbuches in Genehmigungsverfahren des Landes
und in die RLBau (Richtlinie für die Durchführung von Bauaufgaben des Landes) erörtert.
Auch zukünftig wird das Liegenschaftsportfolio dem aktuellen Landesbedarf angepasst. In Speyer soll
das Hotel „Tor zur Pfalz“ veräußert werden. In Neustadt an der Weinstraße steht die Veräußerung des
ehemaligen Finanzamts und der alten Weinbauschule an. Für 2018 ist der Verkauf des ehemaligen
Katasteramts Wissen, des „Vier-Türme-Hauses“ in Bad Ems (bislang Landesbetrieb Daten und Infor-
mation) und der Wohngebäude an der Justizvollzugsanstalt Diez geplant.
FacilitymanagementIm Fokus des Facilitymanagements steht die Unterstützung der gesamten Landesverwaltung bei der
Beschaffung infrastruktureller und technischer Dienstleistungen. Insbesondere die Ausschreibungen
von Gebäude- und Glasreinigung sollen mit dem langfristigen Ziel der vollständigen Übernahme für
alle im LBB-Eigentum befindlichen Liegenschaften vorangetrieben werden. Im Ergebnis lassen sich so
einheitliche Standards unter wirtschaftlichen Aspekten entwickeln und festlegen.
Die Umsetzung von Reorganisationsmaßnahmen aus dem Evaluationsprozess betrifft insbesondere die
Außengruppen des Portfolio-/Facilitymanagements in den Niederlassungen.
Die positive Entwicklung im Bereich der infrastrukturellen Dienstleistungen und der Ausweitung der
Übernahme der Wartungsverträge wird weiter vorangetrieben. Beratungsgespräche mit den Nutzern
lassen hier ein großes Interesse erkennen.
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Energiemanagement Um die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand im Bereich des klima- und ressourcenschonenden Bau-
ens auch in Zukunft zu stärken, soll die LBB-eigene Richtlinie „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“
weiterhin regelmäßig angepasst werden. Ziel ist es, neue energetische Anforderungen aufgrund der
Weiterentwicklung der Energieeinsparverordnung (EnEV) auf dem Weg zum Niedrigstenergiegebäude
(Nearly-Zero-Emission-Building) vorausschauend zu integrieren.
Um die Qualität und die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, ist das Energiemanagement weiterhin in die
Planungsphase zahlreicher Projekte eingebunden. Die im Planungsprozess gewonnenen Erkenntnisse
werden in der Richtlinie verarbeitet und stellen den Praxisbezug sicher. Durch die standardmäßige Aus-
stattung der Liegenschaften mit Energiemonitoring-Systemen können zukünftig Annahmen verifiziert
und die Ergebnisse für neue Planungen und Investitionsentscheidungen herangezogen werden. Als
nächster Schritt ist daher geplant, die LBB-Energierichtlinie um einheitliche Vorgaben für die Wirt-
schaftlichkeitsberechnung von Anlagentechnik zu erweitern.
Da im Bereich der Elektromobilität auch die Nutzer der LBB-Liegenschaften großes Interesse an eigenen
Ladepunkten bekundet haben, soll langfristig ein internes Ladenetz des Landes geschaffen werden.
AusblickAusgehend von den vorstehend dargestellten Entwicklungen gehen wir 2018 von Gesamt-Umsatzer-
lösen in Höhe von 403 Mio. Euro und einem Jahresergebnis von 13 Mio. Euro aus.
RisikoberichtIm Immobilienmanagement besteht ein übliches Branchenrisiko bei Überschreitungen der Baukosten.
Weitere bedeutsame Preis-, Ausfall- oder Liquiditätsrisiken sind nicht zu erkennen. Die Geschäftsfüh-
rung sieht derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken.
Mainz, am 31. März 2018
gez. Holger Basten
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