Kostenrechnung und Controlling an Hochschulen
Oliver Seegers
Controllertagung des Management Institut Herrenhausen
Hannover, 07.09.2007
2Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Hochschul-ITInformationstechnologie in der Hochschulverwaltung
HochschulforschungStudium, Lehre, Forschung, Finanzierung
HochschulentwicklungBau, Bedarf, Ressourcen, Organisation
Hochschul-Informations-System GmbH
3Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
• Gründung: 1969
• Finanzierung: Bis 1975 Volkswagen-Stiftung, danach Bund (1/3) und alle Bundesländer (2/3)
Seit 01.01.1992 finanzieren die neuen Länder anteilig
•Personal (Stellen): Dauerpersonal: 160Zeitpersonal: 70
Rahmendaten
4Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
HIS Hochschul-Informations-System GmbH
Verwal-tung
Abt. I Hochschul-IT
Abt. III Hochschul-entwicklung
Abt. II Hochschul-forschung
Organigramm
5Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Hochschul-IT:Informationstechnologie
in der Hochschulverwaltung
• Application Service PROviding• Studentenverwaltung• Prüfungsverwaltung• Zulassungsverwaltung• Finanz- und Sachmittelverwaltung• Gebäude- und Flächenmanagement• Kosten- und Leistungsrechnung• Personal- und Stellenverwaltung• Informationsmanagement• Self-Service-Funktionen im WWW• Lehre, Studium, Forschung• Seminare, Veranstaltungen
6Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Hochschulforschung: Studium, Lehre, Forschung, Finanzierung
• Hochschulzugang • Studienverlauf, Studienfinanzierung und
Studienerfolg• Berufseintritt und Berufserfahrung von
Hochschulabsolventen • Weiterbildung und lebenslanges Lernen • Internationalisierung von Studium und Hochschule • Kennzahlensysteme, Ausstattungsvergleiche • Hochschulfinanzierung • Evaluation, Qualitätssicherung und
Qualitätsentwicklung • Berichtssysteme • HISBUS Online-Befragungen
7Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Hochschulentwicklung: Bau, Bedarf, Ressourcen, Organisation
• Baubezogene Struktur-, Bedarfs- und Programmplanung – Grundlagen
• Neue Medien im Hochschulbereich• Planungs- und Steuerungsverfahren sowie
Finanzierungs- und Budgetierungsmodelle im Hochschulbau
• Bauliche Hochschulentwicklung, ortsbezogene Planungsvorhaben
• Arbeits- und Umweltschutz • Aufgaben und Organisation Technischer Dienste in
Hochschulen; Gebäudemanagement • Organisationsanalysen - Organisationsberatung -
Benchmarking • Geschäftsführung von Fachausschüssen
8Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Kostenrechnung und Controlling an Hochschulen
9Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Der Kanzler einer großen deutschen Universität sagte: „Die Universität *** existiert seit mehreren hundert Jahren und es wurden immer Entscheidungen getroffen. Keine hatte etwas mit Kosten zu tun und keine hatte etwas mit Leistung zu tun. Was soll das ganze „Theater“?“
Quelle: wird aus Gründen der Diskretion verschwiegen
10Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Hochschulen ‐ erwerbswirtschaftliche Unternehmungen
Kameralistische Buchführung
Propagierte Untrennbarkeit der Prozesse in Lehre und Forschung
Lehrverflechtung
Fehlende Maßstäbe zur quantitativen Messung der Leistungen
Fehlende Marktbewertung der Leistungen
Ausgelagerte Personalkostenrechnung
Eigentums‐ und Nutzungsverhältnisse bei Liegenschaften
11Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Leistung = Erlöse ?
-550.000600.00050.000100Biologie
300.000200.000500.0001000Sozialwissen-schaften
SaldoKosten in €Erlöse in €AnzahlStudierendeStudiengang
12Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
niedrig
niedrig
hoch
hoch
K
O
S
T
E
N
Studierendenzahl
Studiengangsportfolio in Anlehnung an die Portfolio‐Matrix der Boston Consulting Group
13Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Wie geht man mit den Fragezeichen in der Portfolio‐Matrix um?
Man versucht sie in den Bereich der „Stars“ zu bringen.
Daraus kann nur folgen, dass der Numerus Clausus für Biologie abgeschafft wird.
Ist dies nicht möglich, sollte der Studiengang Biologie eliminiert werden, da er absolut unwirtschaftlich ist.
Tertium non datur!
14Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Aufgaben der Hochschulen lt. Hochschulgesetzgebung
Primäre Aufgaben der Hochschulen
• Lehre
• Forschung
Sekundäre Aufgaben der Hochschulen
• Nachwuchsförderung
• Zusammenarbeit mit privatwirtschaftlichen und sozialen Einrichtungen
• Absolventenkontakte
• Weiterbildung des Personals
• Soziale, geistige, musische Förderung der Studierenden
• Internationale Zusammenarbeit
• Wissens‐ und Technologietransfer
15Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Autonomie
Exzellenz in Lehre und Forschung
Internationalität
…
Ziele der Hochschule
16Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Schaffung neuen Wissens
Erhöhung des Bildungsniveaus
Ziele der Hochschule
17Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Black BoxHochschule
Studierende
Wissenschaftl.Personal
Verwaltungs‐Personal
TechnischesPersonal
Ausstattung
Finanzmittel
Wissenschaftliche Veränderungen
PolitischeVorgaben
RechtlicheVorgaben
Technologische Veränderungen
Gesellschaftl.Einflüsse
ÖkonomischeEinflüsse
BerufsfähigeAbsolventen
Forschungs‐leistungen
SonstigeLehrleistungen
Dienstleistungen
18Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Leistungen Quantifizierte Ausbringung
Lehrveranstaltungen
Prüfungen
DiplomarbeitenTutorien
Forschungsprojekte
HabilitationenPromotionen
Patente/PublikationenDoktoren
Privatdozenten
Wiss. Tagungen
Absolventen
Forschung
Studium,Lehre
Vom Staat
Verfügungs‐ermächtigungfür monetäre Mittel, Personal, Flächen, Gerätschaften
Von Dritten
Monetäre Mittel, Gerätschaften
Maß für zukünftig einzusetzende Produktionsfaktoren
Hochschule
19Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Quelle: Bergen, V. (2000)
Faktoreinsatz:PersonalKapital
Vorleistungen
Forschung
Lehre
NeuesWissen
BildungBerufstätigkeit
Konsumgut
Investitionsgut
AngewandtesWissen
Gesellschaftl.Wohlfahrts‐beiträge
Produktionsprozess Produkt Verwendung Leistung
Produktion – Produkt ‐ Leistung
20Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
FSV‐DB
SVA‐DB
BAU‐DB
SOSPOS‐DB
COB‐DB
SuperX
Ausg.gl. SachkostenEinn.gl. ErlösePersIstKostenKalk. AbschreibungenAnlagenbestände (B‐W)
PersIstKostenBeschVerh‐VZÄ
Flächendaten
Studierendendaten
Fremdsysteme LeistungsflüsseBezugsgrößen
B E R I C H T S WE S E N
Datenflüsse in der Hochschulverwaltung
21Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Gerätenutzung
Vergütung
Raumnutzung
Arbeitsmittelnutzung
Medienverbrauch
Produktionsfaktoren ‐ Einsatz
Servicenutzung
SVA/...
BAU/MBS
IVS/...
FSV‐MBS/...
FSV‐MBS /...
...
Abschreibungskosten
Mietkosten
Personalkosten
Sachkosten
Gemeinkosten
Servicekosten
Werteverzehr Kosten, Kennzahlen
COB
Ausbildung
Diverse Leistungsdaten
Leistungsdaten ‐ Erfassung
SOS/POS/...
... diverse Leistungsdaten
Studierende
COB
Wertschöpfung Leistungen
Personal
Flächen
Produktionsfaktoren ‐ Bestand
SVA/...
BAU/...
Studierende SOS/POS/...
Service (interne Leistung)...
Fläche je KoSt
Beschäftigte je KoSt COB
Studierende je LE/StudGang
Servicenutzung je KoSt
Verteilschlüssel
AuswertungsmodulOperative Module
22Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Kostenartenrechnung in COB1. Haushaltsbuchungen werden mit den Merkmalen Kostenart, Kostenstelle
und/oder Kostenträger sowie der Kostenrechnungsperiode versehen.
2. Abschreibungen werden in der Anlagenbuchhaltung erzeugt und mit den Merkmalen Kostenart, Kostenstelle und/oder Kostenträger sowie der Kostenrechnungsperiode versehen.
3. Personalkosten werden in COB errechnet anhand des Beschäftigungsverhältnisses, der Kostenstellen‐ oder Kostenträgerzugehörigkeit, der Besoldungsgruppe resp. des Kalkulationssatzes und des Vollzeitäquivalentes
4. Mieten werden in COB berechnet anhand der Flächen, der Nutzungsart, der Gebäudequalität und dem Bezug zur Kostenstelle. Je nach Nutzungsart werden unterschiedliche Kalkulationssätze verwendet.
23Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Bibliothek
Archiv
Rechenzentr.
Dezernat 1...n
HS‐Verwaltung
Vorkostenstellen
Liegenschaften
Professuren
fachliche
Einrichtungen
Kostenverteilung unter Berücksichtigung der Verursachung unddes Netzes interner Leistungsbeziehungen
Kostenverteilung unter Berücksichtigung der Verursachung unddes Netzes interner Leistungsbeziehungen
Rechnungsvariante 1
Kostenstellenrechnung
Lehreinh
eiten
Institu
te
FB‐Verwaltung
24Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Vorkostenstellen
Professuren
fachliche
Einrichtungen
Kostenstellenrechnung
Lehreinh
eiten
Institu
te
Verteilmodi
Leistungsflüsseoder indirekteBezugsgrößen
Selbstkosten(Preis) je Leistungseinheit
25Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Vorkostenstellen
Professuren
fachliche
Einrichtungen
Kostenstellenrechnung
Lehreinh
eiten
Institu
te
Leistungsflüsseoder indirekteBezugsgrößen
Personal‐daten
Flächen‐daten
weitere Leistungsdaten
Studierenden‐daten
26Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Verteilrechnungen in COB
Rechnungs‐szenario 1
Rechnungs‐szenario 2
Rechnungs‐szenario n
...
Verteil‐schritt 1
n VertSchritte je SimVar
VModGrp.Zeitraum B
VModGrp.Zeitraum A
1 VModGrp je VertSchritt
(und Zeitraum)
VMod. KoSt 1VMod. KoSt 2
VMod. KoSt n
n VertModi je VModGruppe
1 VertModus je KoSt
27Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
1.Lineares Gleichungsverfahren
Zur Abbildung der innerhochschulischen Leistungsverflechtung
2. Umlageverfahren
Für das Stufenleiterverfahren
Zwei Verfahren für Verteilrechnungen
28Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
LE A1 LE A2
Inst 1
Prof 1
Systematik der Beziehungen zwischen KoSt, KoTr, StuG und StuD in COB
Inst 2
Prof 2
KoTr/StuG 1
KoTr/StuG 2
KoTr/StuG 3
Fachbereich 1
KoTr/Proj 1
KoTr/Proj 2
29Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Professuren
fachliche
Einrichtungen
Lehreinh
eiten
Institu
te
AufteilvorschriftAufteilvorschrift
Lehrmengen
KoTr/Proj 1
KoTr/Proj 2
KoTr/StuG 1
KoTr/StuG 2
KoTr/StuG 3
30Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Modelle zur Kostenaufteilung auf Forschung und Lehre
Forschungsanteil als Fixum
Forschungsanteil als Residuum
Forschungsanteil als normative Setzung
Forschungsanteil nach Projekten
Forschungsanteil als Selbsteinschätzung der KoSt‐Verantwortlichen
31Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Die Kostenträgerrechnung wird in zwei Schritten vollzogen:
1.Kostenverteilung von den Endkostenstellen (Professuren oder Institute) auf die Forschungsprojekte
2.Kostenverteilung von den Aggregationskostenstellen (Lehreinheiten) auf die Studiengänge nach Lehrmengenberechnung
32Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
nachgefragte Lehrmenge aller Studierenden des Studiengangs j in der betrachteten Lehreinheit in einem Jahr oder SemesterRe
jCAjgStudZ FFÄ×∑
gesamte nachgefragte Lehrmengen aus allen zugeordneten und nicht zugeordneten Studiengängen in der betrachteten Lehreinheit
1( )
Re
nj
j
CAjgStudZ FFÄ
=
×∑∑
Lehrmengenberechnung
FFÄ = Studierenden Fachfalläquivalente in der Regelstudienzeit
CA = Curricularanteilswertj = Studiengang
33Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Lehrmengenberechnung
Ev. Theologie MA: Lehrmenge
(1,6/9) * 16 = 2,84
1691,61,660604020Ev. Theologie MA
1590,160,192,853,260604010Ev. Theologie Dipl.
Stud. in RSZRSZ
CA von LE Geschichte
CA von LE Philoso‐phie
CA von LE TheologieCNWStuG‐NrStudiengang
2,84=60604020Ev. Theologie MA
0,266670,31674,75=60604010Ev. Theologie Dipl.
LM von LE Geschichte
LM von LE Philoso‐phie
LM von LE TheologieStuG‐NrStudiengang
34Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
1
( )Re
nj
j
CAjgStudZ FFÄ
=
×∑∑
Gesamte Lehrmenge je Lehreinheit
7,59=4,75 + 2,84LE Ev. Theologie 007 =
Lehrmengenberechnung
35Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
1
Re
( )Re
j
nj
j
CAjgStudZ
CAjgStudZ
FFÄ
FFÄ=
×
×
∑
∑∑
Anteil des Studiengangs j an der gesamten an die Lehreinheit gerichteten Lehrnachfrage. Diese Anteile werden in COB benutzt, um die Kosten von den Lehreinheiten auf die Studiengänge zu verteilen.
62,58%=4,75/7,59Ev. Theologie Dipl.=
Lehrmengenberechnung
36Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Mit der HIS Software COB kann ermittelt werden, wie viel ein Forschungsprojekt und ein Studiengang kostet.
Offen ist die Frage, wie die Leistung gemessen werden kann.
Offen ist die Frage, wer letztlich der Kunde der Hochschule ist: Student oder Gesellschaft.
37Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
1. Lehre
Die Qualität der Leistung Lehre lässt sich nicht allein daraus ablesen, wie viel Absolventen die Hochschule hat und welche Noten sie bekommen haben, sondern auch daraus, wo und ob die Absolventen einen Beruf ergreifen; ob als Taxifahrer oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter. In anderen Worten, es wird gefragt, welche gesellschaftlichen Wohlfahrtsbeiträge erbracht wurden.
Natürlich kann dies aber nicht alleiniges Kriterium sein; auch ein arbeitsloser Akademiker kann hervorragend ausgebildet sein.
38Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
2. Forschung
Hier bedarf es Informationen über die Rezeption der Forschung innerhalb der Wissenschaftsgemeinde und somit ein Kennzahlensystem.
Der Nutzen der Forschung für die Gesellschaft ist nicht Kriterium von Wissenschaft.
Die Erforschung der Oberflächentemperatur des Merkur hat keine unmittelbare Steigerung der gesellschaftlichen Wohlfahrtsbeiträge zur Folge. Gleichwohl handelt es sich gewiss um eine hervorragende wissenschaftliche Leistung.
39Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Kennzahlen für das HochschulrechnungswesenQuelle: AK Hochschulrechnungswesen
Absolventenquote
Lehramt
Magister
Master
Bachelor
Diplom/Staatsexamen
3. Zahl der Absolventen mit Abschlussart
2. Zahl der Bewerber zu Zahl der Stud. im 1.FS
davon im 1. Fachsemester
davon in der RSZ
1. Zahl der Studierenden in VZÄ
a. Quantifizierbarer Erfolg in der Lehre
I. Nichtmonetärer Erfolg
Fach A (Summe)
40Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
davon Hauptprüfungen
6. Abgenommene Prüfungen
Eine ausbildungsadäquate Beschäftigung fanden binnen Monaten
5. Absolventenqualität
RSZ + 5 u. mehr
RSZ +4
RSZ + 3
RSZ + 2
RSZ + 1
Verteilung Abschl. i.d.R
4. Durchschnittl. Fachdauer
Kennzahlen für das Hochschulrechnungswesen
41Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
3. Übernahme/Berufung von Junior‐Prof.
Zahl evaluierter Stipendiaten
Durchschnittl. Verbleibezeit nach der Habilitation
Durchschnittl. Dauer der Habilitationen
Betreute Habilitationen im lfd. Verfahren zum Stichtag
Zahl der abgeschl. Habilitationen im Zeitraum
2. Habilitationen
Durchschnittl. Dauer der Promotionen
Betreute Doktoranden im lfd. Verfahren zum Stichtag
Zahl der abgeschl. Promotionen im Zeitraum
1. Promotionen
b.) Quantifizierbare Erfolge bei der Förderung wiss. Nachwuchses
Kennzahlen für das Hochschulrechnungswesen
42Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
6. Gremientätigkeiten in wiss. Gesellschaften
5. Patente, DIN‐Normen, Urheberrechte
4. Herausgeber‐ und Gutachtertätigkeiten
3. wissenschaftliche Preise
2. Anteil an Drittmittel in Relation zu Gesamtbudget
referierte Zeitschriften
Monographien
1. Zahl der Promotionen
c.) Quantifizierbarer Erfolge in der Forschung
Kennzahlen für das Hochschulrechnungswesen
43Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Verfügbares Gesamtbudget
Sonstige Einnahmen
Höhe eingeworbener privater Drittmittel
Höhe eingeworbener öffentlicher Drittmittel
Höhe der öffentlichen Zuweisungen
a.) Verfügbare Budgetsumme
II. Monetärer Erfolg
c.) Nicht direkt zurechenbare Kosten (Gemeinkosten)
Summe Einzelkosten
Sonstige Einzelkosten
Personalkosten
Sachkosten
b.) Direkt zurechenbare Kosten (Einzelkosten)
Kennzahlen für das Hochschulrechnungswesen
44Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Quelle: Bergen, V. (2000)
Faktoreinsatz:PersonalKapital
Vorleistungen
Forschung
Lehre
NeuesWissen
BildungBerufstätigkeit
Konsumgut
Investitionsgut
AngewandtesWissen
Gesellschaftl.Wohlfahrts‐beiträge
Produktionsprozess Produkt Verwendung Leistung
Produktion – Produkt ‐ Leistung
45Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Die Studierenden sind Teil der Produktionsprozesse Lehre und Forschung; im Idealfall sind diese auch miteinander verknüpft, so dass man von einer Einheit von Lehre und Forschung sprechen kann. Die Studierenden zahlen Studienbeiträge, aber deswegen sind sie m.E. nicht Kunden der Hochschulen.
Studienbeiträge decken nicht die Kosten eines Studierenden.
Studierende können als Kunden nicht das Angebot einer Hochschule in der Form beeinflussen, wie ein Kunde auf dem Markt.
46Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Die Gesellschaft ist Kunde der Hochschulen, weil die Gesellschaft die Kosten für die Hochschule trägt.
Die Gesellschaft profitiert von den Leistungen der Hochschule durch ein höheres Bildungsniveau und somit auch durch eine höhere Qualität der produzierten Güter. Das ergibt einen höheren Lebensstandard.
Deswegen sollte die Kundenzufriedenheit auch Gradmesser für die Leistungsrechnung sein.
47Kostenrechnung und Controlling an HochschulenControllertagung des Management Institut Herrenhausen, Hannover 07.09.2007
Aber:
Forschung und Lehre sind frei!
Ökonomische Gesichtspunkte sollten nicht ausschlaggebend für Forschung und Lehre sein.
Oder:„Wenigstens dort, wo der Geist seine Wohnstätte haben sollte, müsste die Herrschaft des Geldes ein Ende haben.“
Ziel muss es sein, die Leistung zu definieren und die Kosten zu planen und zu steuern.