Ökologische Umgestaltung des PegelsSchönmünzach / Schönmünz
Die Wiederherstellung der „ökolo-
gischen Durchgängigkeit“ im Sinne der
Durchwanderbarkeit von Querbauwer-
ken im Gewässer ist heute ein erklärtes
umwelt- und gesellschaftspolitisches
Ziel. Die Unterbrechung der Fließgewäs-
ser durch Querbauwerke wirkt sich be-
sonders nachteilig auf die Lebewesen im
Gewässer aus.
Die Durchgängigkeit des Pegels wurde
im Zuge der Umsetzung der EG-Wasser-
rahmenrichtlinie hergestellt. Der Pegel
befindet sich in der WRRL-Programm-
strecke „Durchgängigkeit Schönmünz“
des Bewirtschaftungsplans und Maßnah-
menprogramms zum Bearbeitungsgebiet
Oberrhein. Ziel der Programmstrecke ist
u.a. die Herstellung der Durchgängigkeit
für wassergebundene Organismen. Die
Schönmünz ist im entsprechenden Ge-
wässerabschnitt des Pegels mit einem
erhöhten Migrationsbedarf für Fische
ausgewiesen. Durch die Umsetzung der
Einzelmaßnahmen in der Programmstre-
cke sollte der gute ökologische Zustand
im Wasserkörper erreicht werden.
Raue Rampe nach Fertigstellung
Versetzte Anordnung der Steine
BauherrLand Baden-Württemberg, vertre-
ten durch das Regierungspräsidium
Karlsruhe, Dienstsitz Freudenstadt-
Landesbetrieb Gewässer, Abteilung
5, Referat 53.2, Stuttgarte Straße 61,
72250 Freudenstadt
AuftraggeberRegierungspräsidium Karlsruhe,
Dienstsitz Freudenstadt-Landesbetrieb
Gewässer, Abteilung 5, Referat 53.2,
Stuttgarter Straße 61, 72250 Freuden-
stadt, Hr. Görlich, Tel.0744/91480-52
Bearbeitungszeit
2010 – 2014
Bauzeit
September bis Oktober 2014
Baukosten
125.000 EUR
Projektdaten
Erdarbeiten 1.000 m3 Wasserbausteine 800 t
Erbrachte LeistungenLeistungen bei Ingenieurbauwerken
HOAI Teil 3
Grundleistungen:Leistungsphasen 1-9 nach § 43, HOAI
Besondere Leistungen:Örtliche Bauüberwachung
Der Pegel Schönmünzach an der Schön-
münz liegt im Zuständigkeitsbereich
des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Bei Flusskilometer 0,29 wies er einen
Absturz von etwa 80 cm mit einer auf-
gesetzten Stahlpegelschwelle quer zur
Fließrichtung auf. Die Stahlschiene bil-
dete eine scharfe Überfallkante aus, an
der sich schießender Abfluss einstellte
und definierte somit den Kontrollquer-
schnitt der Pegelanlage. Das Gewässer
war im Pegelbereich vollständig gepfla-
stert. Beidseitig verengten Bermen das
Abflussprofil zu einem Niedrigwasser-
bett. Der Absturz war in dieser Form für
Fische und Kleinstlebewesen nicht zu
überwinden und unterteilte somit den
Lebensraum in getrennte Abschnitte.
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Pegelschwelle vor dem Umbau
Versetzen der Blöcke Die großen Fugen dienen der Durch-wanderbarkeit fpr Kleinstlebewesen
Ökologische Umgestaltung des Pegels Schönmünzach / Schönmünz
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Zur Ausführung kam eine gewässer-
breite Vollrampe. Die Pegelschwelle
aus Stahlbeton wurde abgebrochen
und durch eine Schwelle aus Naturstei-
nen ersetzt. Die Bermen blieben erhal-
ten. Um substratgebundenen Arten die
Durchwanderbarkeit zu ermöglichen,
wurde die Pflasterung teilweise abge-
brochen und durch tiefgründende plat-
tige Steine mit großen Fugen ersetzt.
Die Rampe wurde aus großen pyrami-
denförmigen Steinen erstellt. Sie sollten
einen möglichst geringen Wasserwider-
stand bieten. Die ausgewählten Steine
sind auf der angeströmten Seite relativ
flach. Die strömungsabgewandte Seite
ist sehr steil. Die Steine wurden so an-
geordnet, dass die zuvor abgelenkte
Strömung stets auf die nachfolgen-den
Blöcke trifft.