Ideen, Anregungen und Empfehlungen
zur Neugestaltung der Stundentafel auf Basis der gesetzlichen Neuerungen der NMS 2012
Erstellt von der Arbeitsgruppe:
Dietmar Bickel, Koordination VMS
Ursula Rigger, Koordination VMS
Andreas Hammerer, VMS Au
Gerd Neururer, SL VMS Lustenau Rheindorf
Dietmar Bickel, SL VMS Feldkirch-Levis
Otto Nester, SL VMS Lauterach
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INHALT
1 EINLEITUNG ........................................................................................................................ 3
2 ZUSAMMENFASSUNG NEUE LEHRPLANVERORDNUNG .............................................. 4
2.1 Erster Teil – Allgemeines Bildungsziel .............................................................................. 4
2.2 Zweiter Teil – Allgemeine didaktische Grundsätze .................................................... 6
2.3 Dritter Teil – Schul- und Unterrichtsplanung ................................................................. 8
2.4 Viertel Teil – Stundentafeln ........................................................................................... 11
3 EMPFEHLUNGEN ZUR NEUGESTALTUNG DER STUNDENTAFEL ..................................... 11
3.1 Autonome Stundentafel ................................................................................................ 11
3.2 Empfehlungen des Landesschulrates zu den Schwerpunktbereichen .................. 15
3.3 Möglichkeiten für Blockungen von Unterrichtsstunden für Werken TECH/TEX ...... 16
3.4 Möglichkeiten für Stundenblockungen für Ernährung und Haushalt ..................... 17
3.5 Möglicher Jahresablauf für die Stundentafelerstellung............................................ 18
4 IDEEN FÜR SCHÜLER/INNENORIENTIERTE ZEIT- /TAGESSTRUKTUREN ............................ 19
4.1 Flexible Phasen des offenen Unterrichts - Stundenblockungen .............................. 20
4.2 Fächerübergreifende Lernarrangements - Projektwoche ....................................... 21
4.3 Fächerübergreifende Lernarrangements - Projektunterricht ................................... 22
4.4 Fächerübergreifende Lernarrangements - Epochenunterricht .............................. 23
4.5 Fächerzusammenlegungen - Vernetzter Unterricht .................................................. 24
4.6 45-Minuten-Einheit ........................................................................................................... 25
4.7 Rhythmisiertes Lernen - Praxisbeispiel 1........................................................................ 26
4.8 Rhythmisiertes Lernen - Praxisbeispiel 2........................................................................ 27
4.9 Individuelle Lernzeit - ACHTplus ..................................................................................... 28
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1. EINLEITUNG
Aufgrund der im Mai 2012 beschlossenen Änderungen der LPVO – BGBL. II Nr. 185
sind österreichweit alle neuen Mittelschulen angehalten, ihre bestehenden
Stundentafeln ab Herbst 2012 an die neuen gesetzlichen Bestimmungen anzupassen
und entsprechende Änderungen und Adaptierungen vorzunehmen.
Die vorliegende Broschüre soll Schulleiter(n)/innen und Schulteams zum einen eine
übersichtliche Zusammenfassung der gesetzlichen Neuerungen liefern und
andererseits als Hilfestellung und Leitlinie bei der Erstellung der neuen Stundentafeln
dienen. Für die Festlegung und Umsetzung der neuen Schwerpunktbereiche an der
Vorarlberger Mittelschule enthält die Broschüre spezifische Empfehlungen des
Landeschulrates für Vorarlberg.
Die Erstellung einer neuen Stundentafel ist in engem Zusammenhang mit dem Leitbild
einer Schule zu sehen. Daher macht es Sinn, wenn sich die Schule bereits im Vorfeld
der Stundentafelerstellung auf möglichst breiter Basis Gedanken zum bestehenden
bzw. zum zukünftigen Schulleitbild macht. Für diesen Schulentwicklungsprozess
bedarf es einer durchdachten mittelfristigen Ablauf- und Umsetzungsplanung von
Seiten der Schulleitung. In diesem Zusammenhang bietet der Landesschulrat
Vorarlberg den Schulleiter/innen Begleitung und Hilfestellung durch die
Unterstützungsstrukturen an.
Im dritten Teil dieser Broschüre finden sich Ideen und Impulse für
schüler/innenorientierte Zeit- und Tagesstrukturen, wie sie an Vorarlberger Schulen
bereits praktiziert werden. Bei Interesse können nähere Informationen über die VMS-
Koordination angefordert bzw. der Kontakt zu den betreffenden Schulen hergestellt
werden.
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2. ZUSAMMENFASSUNG NEUE LEHRPLANVERORDNUNG (LPVO) (BGBL .II Nr.185/2012 v.30.5.2012 NMS – Umsetzungspaket) www.bmukk.gv.at/schulen/recht/erk/nms - umsetzungspaket.xml
Die folgende Zusammenfassung beinhaltet die wichtigsten Ziele des neuen Lehrplans
nur im Hinblick auf die veränderte pädagogische Praxis und deren Auswirkung auf
die Anpassung der Stundentafeln.
Der Lehrplan ist in fünf Teile gegliedert:
1. Allgemeines Bildungsziel 2. Allgemeine Didaktische Grundsätze 3. Schul- und Unterrichtsplanung 4. Stundentafel 5. Lehrpläne für die einzelnen Unterrichtsgegenstände
Das Allgemeine Bildungsziel, die Allgemeinen Didaktischen Grundsätze und die
Schul- und Unterrichtsplanung definieren gemeinsam Verbindlichkeiten,
Verantwortlichkeiten und die Freiräume bei der Umsetzung des Lehrplans. Die
Stundentafeln nennen Unterrichtsgegenstände und geben das Stundenausmaß an,
definieren die Freiräume für schulautonome Maßnahmen und sind maßgebend für
den zeitlichen Umfang des Kernbereiches.
2.1 Erster Teil - Allgemeines Bildungsziel
Leitvorstellungen sind unter anderem:
- Förderung des selbstbestimmten, selbst organisierten Lernens und
eigenständigen Handelns
- Förderung der digitalen Kompetenz
- Berücksichtigung fächerübergreifender und fächerverbindender Aspekte
Aufgabenbereiche der Schule
Wissensaneignung, Kompetenzerwerb
Schülerinnen und Schüler sollen
- lernen, mit Sachthemen, mit sich selbst und mit anderen auf eine für alle
konstruktive Weise umzugehen.
- Sachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz in einem
ausgewogenen Verhältnis erwerben.
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Bildungsbereiche
Sprache und Kommunikation
In jedem Unterrichtsgegenstand sind die Schülerinnen und Schüler mit und über
Sprache zu befähigen, ihre kognitiven, emotionalen, sozialen und kreativen
Kapazitäten zu nutzen und zu erweitern. Ein kritischer Umgang mit und eine
konstruktive Nutzung von (digitalen) Medien sind zu fördern.
Mensch und Gesellschaft
- verantwortungsbewusster Umgang mit sich selbst und anderen
- Urteils- und Kritikfähigkeit sowie Entscheidungs- und Handlungskompetenz
- Verständnis für die existenziellen Probleme der Menschheit
- Humanität, Solidarität, Toleranz, Frieden, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung
und Umweltbewusstsein
Natur und Technik
- Kenntnisse über die Wirkungszusammenhänge der Natur als Voraussetzung für
einen bewussten Umgang und die Nutzung mit Hilfe der modernen Technik
- Verständnis für Phänomene, Fragen und Problemstellungen aus den Bereichen
Mathematik, Naturwissenschaft und Technik
Kreativität und Gestaltung
- Gelegenheit für Gestaltungserfahrungen
- Impulse für das Denken in Alternativen
- Entwicklung eines kritischen Kunstverständnisses
- Anerkennung von Vielfalt
Gesundheit und Bewegung
Das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden ist zu fördern und die
Schülerinnen und Schüler sind zu unterstützen, einen gesundheitsbewussten und
gegenüber der Umwelt und Mitwelt verantwortlichen Lebensstil zu entwickeln.
- Förderung von motorischen und sensorischen Fähigkeiten
- Auseinandersetzung mit Gesundheitsthemen wie Ernährung, Sexualität,
Suchtprävention, Stress
- sichere und unfallverhütende Beteiligung am Straßenverkehr
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2.2 Zweiter Teil – Allgemeine Didaktische Grundsätze
1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der Schülerinnen
und Schüler
2. Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler
3. Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt
4. Diversität und Inklusion, Chancen-und Geschlechtergerechtigkeit
5. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung
6. Förderunterricht
7. Sicherung des Unterrichtsertrages und Rückmelden: neue Prüfungskultur und
Leistungsbeurteilung
2. Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler
Die Offenheit des Unterrichts zeigt sich am Grad der Mitbestimmung der
Schülerinnen und Schüler in folgenden Dimensionen:
Organisation (Zeiteinteilung, Orts- und Partnerwahl)
Methode (Gestaltung individueller Lernwege)
Inhalt (Auswahl der Themen und Fragestellungen)
soziales Leben in der Klasse (Regeln, Umgang mit Konflikten..)
Werte (Beziehung zwischen allen Beteiligten)
Umgang mit Lernstrategien, Lernen als Prozess
3. Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt
Öffnung der Schule nach außen
Einbeziehung außerschulischer Lernorte
4. Diversität und Inklusion, Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit
Individuelle und diskriminierungsfreie Lern-, Entfaltungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen und Buben durch:
Interkulturelles Lernen
Mehrsprachigkeit als wertvolle Ressource
reflexive Koedukation und gendersensible Pädagogik
Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem
Förderbedarf
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5. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung
„Lernen ist ein zutiefst persönlicher, aktiver Aneignungsprozess, auf eigenen,
vielfältigen Wegen, die nicht linear verlaufen.“ (S. 9)
Von Bedeutung sind:
Einzelarbeit, Partnerarbeit und zahlreiche Formen der Gruppenarbeit
Raum und Zeit für individuelle Begleitung
fächerverbindende, fächerübergreifende, projektorientierte und offene
Lern- und Lehrformen mit Wahlmöglichkeiten
Differenzierung in Deutsch, Mathematik und Lebende Fremdsprache
Teamteaching, temporäre Bildung von Förder- und Leistungskursen
6. Förderunterricht
grundlegende Maßnahme bei Leistungsveränderungen
kann als Klassen-, Mehrklassen- oder als Mehranstaltenkurs geführt werden
in Kursform, geblockt oder in den Unterricht des jeweiligen
Pflichtgegenstandes integriert
pro Klasse pro Schuljahr max. 72 Unterrichtsstunden
für jede/n Schüler/in max. 48 Unterrichtsstunden
Schülerinnen und Schüler mit einer anderen Erstsprache als Deutsch:
siehe Bemerkungen zu den Stundentafeln
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2.3 Dritter Teil - Schul- und Unterrichtsplanung
Beachtung der standortspezifischen Faktoren
sechs zusätzliche Wochenstunden je NMS Klasse zweckgewidmet für
Individualisierungsmaßnahmen in Deutsch, Mathematik und Lebende
Fremdsprache - Teamteaching
Auch jene Ressourcen, die durch den Wegfall der äußeren Differenzierung
frei werden, sind in diesen Pflichtgegenständen einzusetzen.
1. Unterrichtsplanung der Lehrerinnen und Lehrer
2. Kern-und Erweiterungsbereich
3. Schulautonome Lehrplanbestimmungen
4. Leistungsfeststellung
5. Fächerverbindender und fächerübergreifender Unterricht
6. Gestaltung der Nahtstellen
7. Öffnung der Schule
8. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen
2 . Kern-und Erweiterungsbereich
Kernbereich: Vorgaben des Lehrplans sind verbindlich
zwei Drittel der angegebenen Wochenstundenzahlen sind
für den Kernbereich vorgesehen
Erweiterungsbereich: standortbezogene Auswahl
3. Schulautonome Lehrplanbestimmungen
Nutzung der Freiräume
keine isolierten Einzelmaßnahmen, erfordert ein auch auf die Bedürfnisse der
Schülerinnen und Schüler ausgerichtetes Gesamtkonzept
Freigegenstände und unverbindliche Übungen können in Pflichtgegenstände
umgewandelt werden ( Voraussetzung: Definition des Lehrstoffs, der Bildungs-
und Lehraufgaben und der didaktischen Grundsätze)
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Im Rahmen schulautonomer Lehrplanbestimmungen können die in §21b
SchOG geregelten Schwerpunktbereiche näher ausgestaltet werden.
a. sprachlicher, humanistischer und geisteswissenschaftlicher
Schwerpunktbereich
b. naturwissenschaftlicher und mathematischer Schwerpunktbereich
c. ökonomischer und lebenskundlicher (einschließlich praxisbezogener)
Schwerpunktbereich
d. musisch-kreativer Schwerpunktbereich
Es können auch andere schulautonome Schwerpunkte gesetzt werden, wie z. B.
- Informatikschwerpunkt
- Interkultureller Schwerpunkt
- bewegungsorientierter Schwerpunkt
- Schwerpunkt zu Gesundheit und Ernährung
Das Zusammenlegen von Unterrichtsgegenständen ist möglich.
Bezüglich spezieller Vorgaben für autonome Beschlussfassungen siehe auch die
Abschnitte „Förderunterricht“, „Kern-und Erweiterungsbereich“,
„fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht“, „Betreuungsplan für
ganztägige Schulformen“ sowie die Stundentafeln.
5. Fächerverbindender und fächerübergreifender Unterricht
fächerverbindend – Fächergrenzen überschreitende Sinnzusammenhänge
herstellen
fächerübergreifend – Ein Thema wird im integrativen Zusammenwirken von
verschiedenen Unterrichtsgegenständen bearbeitet. Dies benötigt eine besondere
Organisation des Fachunterrichts und des Stundenplans und kann auch klassen- und
schulstufenübergreifend erfolgen.
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8. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen
Folgende Grundsätze sind zu beachten:
Gegenstandsbezogene Lernzeit:
umfasst 3 Wochenstunden (sofern schulautonom keine andere Festlegung
erfolgt)
nicht mehrere Stunden an einem Tag
ist jeweils einem Pflichtgegenstand zuzuordnen
Sicherung und Festigung des Unterrichtsertrages
Individuelle Lernzeit:
umfasst 4 Wochenstunden (sofern schulautonom keine anderen Regelungen
getroffen werden)
selbstständiges Lernen
Hausübungen
„Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann das Ausmaß der
gegenstandsbezogenen Lernzeit und der individuellen Lernzeit unter Bedachtnahme
auf pädagogische, räumliche und ausstattungsmäßige Gegebenheiten
entsprechend der nachfolgenden Tabelle festgesetzt werden.“ (S.17/Anlage 1)
Lernzeiten Wochenstunde(n)
Gegenstandsbezogene Lernzeit 0 1 2 3 4 5
Individuelle Lernzeit 10 8 6 4 2 0
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2.4 Vierter Teil - Stundentafeln
Der vierte Teil der Lehrplanverordnung sieht folgende Stundentafeln vor:
1) Schulautonome Stundentafel - Ermächtigung für schulautonome
Lehrplanbestimmungen
2) soweit keine autonomen Lehrplanbestimmungen bestehen -
a) sprachlicher, humanistischer und geisteswissenschaftlicher Schwerpunktbereich
b) naturwissenschaftlicher und mathematischer Schwerpunktbereich
c) ökonomischer und lebenskundlicher (einschließlich praxisbezogener)
Schwerpunktbereich
d) musisch-kreativer Schwerpunktbereich
e) ohne Führung eines Schwerpunktes
„Nach Maßgabe der verfügbaren Ressourcen können auch mehrere Schwerpunkte
angeboten werden. Die Schwerpunktsetzungen (siehe Teil 4, Ziffer 2, Stundentafeln a
bis d) gelten für den Bildungsgang (siehe § 21b Abs.1 Z1 lit. a bis d
Schulorganisationsgesetz). Das heißt, eine derartige Schwerpunktentscheidung
umfasst in der Regel die gesamte Schule. Die Kombination mit einem oder mehreren
schulautonomen Schwerpunkten ist möglich.“ (S.13/Anlage 1)
3. EMPFEHLUNGEN ZUR NEUGESTALTUNG DER STUNDENTAFEL
3.1 Autonome Stundentafel Für die Anpassung der Stundentafeln an die neue Lehrplanverordnung macht es
Sinn, die autonome Stundentafel zu verwenden.
Begründung für die Verwendung der autonomen Stundentafel
1. Die Rechte der Vorarlberger Schülerinnen und Schüler, die den sprachlichen
Schwerpunkt oder NAWITEC absolviert haben, sollen gewahrt bleiben. Der
sprachliche, humanistische und geisteswissenschaftliche Schwerpunktbereich
umfasst mindestens 6 Sprachstunden, die Vorarlberger Sprachschüler benötigen
jedoch mindestens 7 Stunden, um ihr Recht auf einen Platz in der Oberstufe der
Langform wahrnehmen zu können.
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2. Alle VMS haben in den letzten Jahren einen Schwerpunkt erarbeitet, der mit
einem Recht verbunden ist. Um den Schüler-/innen interessensbezogene
Wahlmöglichkeiten anzubieten, ist die Kombination mit einem zusätzlichen
Schwerpunkt möglich. Das ist im Rahmen schulautonomer Lehrplanbestimmungen
einfacher zu regeln.
3. Die Freiräume und Entwicklungsmöglichkeiten, die die schulautonomen
Lehrplanbestimmungen bieten:
Es können die vier Schwerpunktbereiche des SchOG ausgestaltet werden
bzw. können auch andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Schulen bestimmen standortbezogen die Auswahl der Fächer und deren
fächerübergreifende Inhalte.
Mögliche Beispiele für die Auswahl von Fächern und Modulen
- sprachlicher Schwerpunktbereich
Fächer:
Französisch, Spanisch
- naturwissenschaftlich–technischer Schwerpunktbereich
Fächer:
Physik, Chemie, Biologie, Geografie, Mathematik, Geometrisch Zeichnen,
Ernährung und Haushalt, Technisches und textiles Werken, Informatik
Module:
- Energie (Ph, M, GW, TECH/TEX…)
- Verkehr und Mobilität( Ph, M, GW, BU, Ch..)
- Wasser (GW, M, PH, Ch, BU, TECH/TEX, EH…)
- Ernährung (BU, EH, GW, Ch….)
- Globalisierung (GW, Ph, Ch, BU, M, ,,,)
- Wetter und Klima (Ph, GW, BU, M, …)
- Bauen und Wohnen ( Ph, GW, TECH/TEX, GZ…)
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- lebenskundlicher (einschließlich praxisbezogener) Schwerpunktbereich
Fächer:
alle Pflichtgegenstände
Module:
- Ernährung (EH, Ch, BU, GW..)
- Demokratie/ Politische Bildung (GS, D, SL, GW..)
- Ökologie und Umwelt (BU, GW, Ch, Ph..)
- Interkulturelle Projekte (ME, EH, GW, GS, BE, D, SL, R, BS)
- Gesundheit/ Fitness (EH, BU, BS, Ch…)
- Handwerk/ Reparatur (TECH/ TEX, GZ, BO, Ph, Ch…)
- Planen und Bauen (GZ, Ch, TECH/TEX, INF.. )
- Wirtschaft/Finanzen (M, GW, BO…)
- kultureller Schwerpunktbereich
Fächer:
Bildnerische Erziehung, Musikerziehung, Bewegung und Sport, Deutsch,
Englisch, Technisches und textiles Werken
Themen für Projekte:
- interkulturelle Projekte (ME, BE,BS, R, TECH/TEX, D, E und andere Sprachen..)
- Theater (ME, BE, BS, TECH/TEX, D, E ….)
- Ausstelllungen
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Autonome Stundentafel
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Stundenverteilung - Schulautonome Stundentafel Summe der Pflichtgegenstände (Minimum) 86,5 + Empfehlung: Stärkung der differenzierten Pflichtgegenstände D (+5), M (+6) , E (+6) 17 _______ 103,5 + 7 Stunden Schwerpunktbereich 7 _______ 110,5 Für die Gestaltung stehen noch 9,5 Stunden zur Verfügung. 9,5 _______ 120 ======= 3.2 Empfehlungen des Landeschulrates Vorarlberg zur
Gestaltung der Schwerpunktbereiche
Jeder Schwerpunkt soll 7 Stunden haben.
Jede Schule soll Sprache oder NAWITEC anbieten.
Jede/r Schüler/in soll einen Schwerpunkt wählen.
Schwerpunktbereiche (außer Sprache) sollen fächerübergreifend
und/oder projektartig sein.
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3.3 Möglichkeiten für die Blockung der Unterrichtsstunden Technisches und textiles Werken Grundsätzlich ist die Blockung der Unterrichtsstunden auf eine Doppelstunde für einen qualitätsvollen, handlungsorientierten und fachpraktischen Unterricht erforderlich. Für die Stundeneinteilung ist zu beachten, dass die 2-Stundenblockung in der 5. und 6. Schulstufe zur Basisbildung im Fachunterricht gesichert wird. Dieses Basiswissen soll den Schülerinnen und Schülern ermöglichen auf Grund der erworbenen Kompetenzen kreativ und eigenständig tätig sein zu können. Zur Vernetzung mit anderen Fächern werden Module vorgeschlagen.
Basisbildung – 4 Wochenstunden – geblockt auf 2 Stunden wöchentlich in der 5. Und 6. Schulstufe
5. Schulstufe 6. Schulstufe 7. Schulstufe 8. Schulstufe 5,5 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1 2 Stunden 14-tägig
*0,5 Blockung zu 18 Stunden
5,5 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1,5 3 Stunden 14 - tägig
*IB-Förderung/ BO
6 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1 2 Stunden 14-tägig
1 2 Stunden 14-tägig
6 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
*IB-Förderung/ BO
6,5 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
*0,5 Blockung zu 18 Stunden
7 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1 2 Stunden 14-tägig
7 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1 2 Stunden 14-tägig
2 Stunden wöchentlich
7,5 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
1,5 in Modulen
8 Wochenstunden
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
2 Stunden wöchentlich
*0,5 Stunden sind zu blocken - diese Blockung ergibt im Jahr 18 Stunden – jeweils 1 Modul zu 9 Einheiten mit einer 2-Stunden Blockung im WS und SS! * IB: Interessens-Begabungsförderung, * BO: Berufsorientierung
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3.4 Möglichkeiten für die Stundenblockung von Ernährung und Haushalt
Basisbildung: 1 Wochenstunde – geblockt auf 2 Stunden 14 tägig oder halbjährlich 1,5 Wochenstunden – geblockt auf 3 Stunden 14 tägig oder halbjährlich. Bei 45-Minuten–Einheiten ist ein Minimum von 1,5 Wochenstunden für die Basisbildung zu empfehlen.
5. Schulstufe 6. Schulstufe 7. Schulstufe 8. Schulstufe Basisbildung entweder oder 1 Wochenstunde
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
*IB/BO *IB/BO
1,5 Wochenstunden
1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
*IB/BO *IB/BO
Vorschläge für ein Stundenausmaß von 2-4 Stunden Grundsätzlich ist die Blockung von Unterrichtsstunden auf einen 2 oder 3 Stundenblock für einen qualitätsvollen, fachpraktischen und handlungsorientierten Unterricht erforderlich. Zur Vernetzung mit anderen Fächern werden Module vorgeschlagen.
5. Schulstufe 6. Schulstufe 7. Schulstufe 8. Schulstufe 2 Wochenstunden
*IB/BO 1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
*IB/BO
2,5 Wochenstunden
*IB/BO 1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
*IB/BO
3 Wochenstunden
*IB/BO 1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
*IB/BO
3 Wochenstunden *IB/BO 1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
3,5 Wochenstunden
*IB/BO 1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
0,5 auf 3 Stunden geblockt als Modul
4 Wochenstunden
1,5 auf 3 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
1 auf 2 Stunden geblockt 14 tägig oder halbjährlich
0,5 auf 3 Stunden geblockt als Modul
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3.5 Möglicher Jahresablauf für die Erstellung einer neuen Stundentafel
Zeitplan Inhalt Umsetzung Unterstützung
September
Oktober
Information über die gesetzlichen
Rahmenbedingungen für
Lehrer/innen und für Eltern
Konferenz
Schulforum
Elternabend
Schulaufsicht
und
VMS-
Unterstützungs-
strukturen
Oktober
bis
Jänner
Frühjahr
Unsere Schule - Zukunft
a) Leitbild und Ziele
b) Welche Schwerpunktbereiche
entsprechen unseren Zielen?
c) Welche Inhalte/Fächer legen wir
in unsere Schwerpunktbereiche?
d) Festlegung einer neuen
Grundstundentafel
e) Ausarbeitung der
fächerübergreifenden Module
Pädagogische
Tage/Halbtage/
Konferenzen
Schulgespräch
Juni Beschluss der Schulpartner Schulforum
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4. IDEEN UND IMPULSE FÜR SCHÜLER/INNENORIENTIERTE
ZEIT- UND TAGESSTRUKTUREN
Die Erstellung einer neuen Stundentafel bietet der Schule Chancen innovative
pädagogische Entwicklungen in Gang zu setzen. Dazu bedarf es eines
durchdachten pädagogischen Konzeptes, welches bei der Erstellung der
Stundentafel und in weiterer Folge der Stundenpläne im Idealfall bereits überlegt und
definiert sein sollte. Ziel sollte sein, dass die Stundentafel im Einklang mit dem
pädagogischen Konzept der Schule letztlich die Schaffung schüler/innenorientierter
Zeit- und Tagesstrukturen ermöglicht. Da die Erstellung einer neuen Stundentafel und
des damit verknüpften pädagogischen Schulkonzeptes ein vom ganzen Schulteam
getragener Prozess sein soll, bedarf es hierfür einer mittelfristigen zeitlichen
Ablaufplanung durch die Schulleitung. Für die Planung und Umsetzung solcher
Prozesse können Schulen die vorhandenen Unterstützungsstrukturen des Landes in
Anspruch nehmen.
Die folgenden Kurzbeschreibungen von pädagogischen Konzepten sollen als
Anregung und Impuls dienen, schüler/innenorientierte Zeit- und Tagesstrukturen
umzusetzen. Falls Interesse für nähere Informationen zu einem der dargestellten
Modelle besteht, vermittelt die VMS-Koordinationsstelle den Kontakt zu den Schulen,
die bereits mehrjährige Erfahrungen mit diesen Konzepten haben.
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4.1
Modell Flexible Phasen des offenen Unterrichts - Stundenblockungen
Beschreibung
Für die fachgebundene Plan-/Freiarbeit und für den gebundenen Unterricht in den Hauptfächern können Blockungen von 2-3 Unterrichtseinheiten sehr nützlich sein. Es kann sehr flexibel auf die jeweilige Unterrichtssituation eingegangen werden, indem Inputphasen bedarfsgerecht am Anfang oder am Ende der Zweistundeneinheit gehalten werden können. Die Phasen des selbständigen Arbeitens können je nach Tagessituation verlängert oder gekürzt werden. Der Wechsel vom gebundenen in den offenen Unterricht kann gleitend und individuell erfolgen. Wenn Schüler/innen beispielsweise mit Arbeitsaufgaben im gebundenen Unterricht zu unterschiedlichen Zeitpunkten fertig sind, können sie individuell mit dem selbständigen Arbeiten beginnen. Besonders geeignet im Teamteaching.
Bezüge zur LPVO Öffnung des Unterrichts selbständiges Arbeiten Individualisierung
Chancen und Vorteile
längere Arbeitsphasen für das selbständige Lernen (ohne Unterbruch durch 50 Minuten-Glocke) möglich
flexibler Wechsel von Inputphasen individuelles Eingehen auf Tagessituationen fließender Übergang von gebundenen Lernphasen in offene
Lernphasen
Voraussetzungen für Umsetzung
entsprechende Stundenplangestaltung Teamteaching vorteilhaft veränderte Pausenregelung
Kontaktvermittlung für weitere
Informationen VMS-Koordination – [email protected]
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4.2
Modell Fächerübergreifende Lernarrangements - Projektwoche
Beschreibung
Einmal (oder mehrmals) im Jahr wird der stundenplanmäßige Unterricht für eine Woche aufgelöst: jahrgangsmäßig/jahrgangsübergreifend wird ein großes Thema bearbeitet (z.B. Römer, Pflanzen....)
jede Lehrperson bietet einen/mehrere Kurse zum Thema im Ausmaß seiner wöchentlichen Stundenverpflichtung an
Schüler/innen können Kursangebote wählen nach dem Kursblock bearbeiten SS Vertiefungsaufgaben an einem Tag der Woche werden Exkursionen gemacht externe Experten können geholt werden (Eltern, Fachleute..) am Ende der Woche gibt es eine Präsentation
Bezüge zur LPVO
Öffnung der Schule fächerübergreifender Unterricht Projektunterricht Teamteaching
Chancen und Vorteile
Lernen wird aus dem Klassenzimmer hinaus verlagert Öffnung des Klassenzimmers – Vermischung der
Klassen/Jahrgänge Thematische Vertiefung handlungsorientierte Angebote Berücksichtigung der Interessen durch Wahlangebote
Voraussetzungen für Umsetzung
gute organisatorische Planung (Räume, Gruppengrößen, Zeiten, jemand muss Koordination übernehmen, ...)
Bereitschaft aller Lehrpersonen Kursangebote zu machen
Kontaktvermittlung für weitere
Informationen VMS-Koordination – [email protected]
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4.3
Modell Fächerübergreifende Lernarrangements - Projektunterricht
Beschreibung
In jeder Stufe werden 2 Einheiten in der Stundentafel und im Stundenplan fix als definierter Projektunterricht geführt. Diese Stunden, vorzugsweise Doppelstunden, werden von einem 2-er Lehrerteam gehalten. Die Themen geben das Team vor, je nach besonderen Fähigkeiten der Lehrpersonen. Das Team ist nicht an den konkreten Lehrstoff eines Faches gebunden, das Thema muss fächerübergreifend von möglichst vielen Seiten beleuchtet werden. Die Projekte sind überschaubar in der Dauer und sollen mit einer Präsentation enden: Eltern, andere Klassen, Plakate, Theater, PP, Film.... Es erfolgt keine Benotung.
Bezüge zur LPVO
Öffnung des Unterrichts Fächerübergreifender Unterricht Projektunterricht Teamteaching Diverse Lehr- und Lernformen
Chancen und Vorteile
Schüler/innen und Lehrer/innen arbeiten ohne irgendeinen Druck an Projekten
Schüler/innen und Lehrer/innen können ihre Stärken einbringen
es findet viel „echte (handlungsorientierte)“ Projektarbeit statt
es entsteht ein großer Pool von geeigneten Themen (Archivierung)
Voraussetzungen für Umsetzung
2 Einheiten/Stufe in der Stundentafel im Stundenplan fix verankert
Teamteaching wird gelebt Freiheiten und Unterstützung bei der Gestaltung der Projekte
durch die Schulleitung Kontaktvermittlung
für weitere Informationen
VMS-Koordination – [email protected]
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4.4
Modell Fächerübergreifende Lernarrangements - Epochenunterricht
Beschreibung
Grundidee: Von 2 (oder mehr) Realienfächern werden je eine Einzelstunde im Stundenplan zu einer Doppelstunde geblockt. Die beiden Lehrpersonen sind jeweils eine von beiden Stunden anwesend. Sie haben ein Thema (aus einem der beiden Fächer) gemeinsam vorbereitet und auch fächerübergreifende Aspekte berücksichtigt. Während der folgenden Epoche von 6 – 8 Wochen arbeiten die Kinder (wie bei einer themengebundenen Planarbeit) nach ihrem individuellen Lerntempo am Thema und dokumentieren das Gelernte in einer Mappe oder als Portfolio. Lernzielkontrolle!
In der nächsten Epoche kommt ein Thema aus dem anderen Fach an die Reihe. So entsteht ein exemplarischer Unterricht, denn die Themenauswahl ist entscheidend. Gleichzeitig erreichen die Kinder eine höhere Methodenkompetenz, sie sind für den eigenen Lernfortschritt verantwortlich. Die Anforderungen können durch Differenzierung bei den Aufgabenstellungen variiert werden.
Bezüge zur LPVO
offene Lernphasen fächerübergreifend kompetenzorientiert kooperatives Lernen Inhalte von Fächern können in andere verlagert werden
Chancen und Vorteile
Der Epochenunterricht ist nur vordergründig ein Organisationskonzept, denn er ermöglicht:
Phasen von offenem, fächerübergreifendem, projektartigem Unterricht
Vertiefung in ein Thema, am Thema dranbleiben anstatt des herkömmlichen, zerhackten Fachunterrichts.
Speicherung des Gelernten im Langzeitgedächtnis, leicht wieder abrufbar,
Methodenvielfalt, da Frontalunterricht nur bei Einleitung und in Wiederholungsphasen sinnvoll wird
kooperatives Lernen der Kinder untereinander
Voraussetzungen für Umsetzung
erhöhter Vorbereitungsaufwand vor Beginn der Epoche Wille zur Zusammenarbeit der beiden Lehrpersonen
Kontakt für weitere
Informationen VMS-Koordination – [email protected]
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4.5
Modell Fächerzusammenlegungen - Vernetzter Unterricht (VU)
Beschreibung
Die fixe Zusammenlegung von Realienfächern (z.B. GW/BU/GS) in der Stundentafel erweitert die Themenbreite und ermöglicht einen fächerübergreifenden Unterricht. Die Behandlung von größeren Themen (Entstehung der Erde, Pflanzen, Menschlicher Körper, Antike, …) über einen längeren Zeitabschnitt (z.B. 6-8 Wochen) ermöglicht und fördert das vertiefte Lernen. Auf Interessen der Schüler/innen kann dadurch individuell eingegangen werden, indem sie zum (Groß-)Thema ihr eigenes Interessensthema wählen und selbständig an ihrem persönlichen Portfolio arbeiten und dieses abschließend den Mitschüler/innen bzw. Eltern präsentieren.
Bezüge zur LPVO
offene Lernphasen fächerübergreifender Unterricht kompetenzorientiert Fächerzusammenlegungen sind möglich
Chancen und Vorteile
Vertieftes Arbeiten an größeren Themen über längere Zeiträume Eingehen auf individuelle Interessen der Schüler/innen in ihren
Vertiefungsthemen durch Portfolioarbeit und Projektarbeit Stundenblockungen ermöglichen sinnvolle Zeitrahmen für
selbständiges Arbeiten Forschendes Lernen wird möglich Materialien erprobter und bewährter Themenblöcke können
wiederholt eingesetzt werden. Klassenübergreifende Inputs möglich
Voraussetzungen für Umsetzung
Bereitschaft zur engen, fächerübergreifenden Zusammenarbeit
der beteiligten Fachlehrer/innen Erstellung eines gemeinsamen Curriculums Anwendung offener Lernformen z.B. Portfolioarbeit, Projektarbeit Stundenblockungen für längere Unterrichtseinheiten
Kontakt
für weitere Informationen
VMS-Koordination – [email protected]
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4.6
Modell 45-Minuten-Einheit
Beschreibung
Durch Umstellung auf 45-min- Einheiten werden zusätzliche Ressourcen für den Unterricht frei, ohne dass Stunden „weggenommen“ werden müssen. Nutzung dieser Ressourcen für zusätzliche Schwerpunkte: Freiräume für Lesen und Soziales Lernen werden geschaffen. Die Schüler/innen haben in Summe gleichviel Minuten Unterricht – nur auf mehr Einheiten aufgeteilt. Lesen: findet 3x wöchentlich für 20 Minuten in jeder Stufe statt (z.B. nach der großen Pause, auch als Beruhigung) Soziales Lernen: 2x wöchentlich arbeitet der KV 20 Minuten im Klassenverband anstehende Themen/Probleme auf, mit Klassenrat, Peer-Mediation, Gesprächsführung, Konfliktlösung,....
Bezüge zur LPVO 45-min-Stunde angeregt autonome Schwerpunkte bilden
Chancen und Vorteile
flexibler in der Stundentafel mehr Ressourcen ohne wegzunehmen Schaffung von schulinternen Schwerpunkten sinnvolle Blockungen möglich
Voraussetzungen für Umsetzung
Konzept durch Schulforum genehmigt Ansuchen an Land um Bewilligung Bereitschaft der Lehrpersonen (21 Stunden LVP -> 23,3
Einheiten)
Kontaktvermittlung für weitere
Informationen VMS-Koordination – [email protected]
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4.7
Modell Rhythmisiertes Lernen – Praxisbeispiel 1
Beschreibung
Freizeit und die Unterrichtszeit sind verschränkt und bilden eine Einheit. Die Kinder müssen für jeden Tag der Woche angemeldet werden, und die Anwesenheit ist verpflichtend. Von Montag bis Donnerstag sind die Schüler/innen bis 16.40 Uhr in der Schule, am Freitag bis 12.30 Uhr. In der Mittagszeit können sie auch nach Hause gehen, bei Bedarf werden sie auch betreut. An jedem Tag ist eine freie Lerneinheit (1 Unterrichtsstunde) eingeplant. 2 Lehrpersonen sind in dieser Zeit in der Klasse. In dieser Zeit wird wiederholt und gefestigt. Die Aufgabenstellungen sind vorgegeben. Die Schüler/innen machen alles in der Schule. Am Freitag nehmen sie die Deutsch-, Englisch- und Mathematikhefte mit nachhause, damit die Eltern einen kleinen Einblick in die Schule erhalten. An jedem Unterrichtstag ist entweder Sport, Musik oder Bildnerische Erziehung eingeplant. Am Mittwochnachmittag gibt es eine freie Lerneinheit und zwei Bewegungseinheiten (Sport, Basteln, u.a.) Zwischen 3 und 6 Lehrern decken alle Stunden ab.
Bezüge zur LPVO Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung Gelegenheiten schaffen, fachbezogene und fächerübergreifende Kompetenzen zu entwickeln und anzuwenden
Chancen und Vorteile
weniger Frust – die Kinder machen alles in der Schule in den freien Lerneinheiten können Schüler/innen ihre Defizite
aufarbeiten kein Schüler muss das Schuljahr wiederholen, da alle
Schüler/innen am Ende des Schuljahres die vorgegebenen Ziele erreichen
Freizeitangebote werden mit schulischer Arbeit verschränkt
Voraussetzungen für Umsetzung
Zustimmung der Mehrheit des Lehrkörpers kleines Lehrerteam Teamteaching - Flexibilität regelmäßige Absprachen zwischen den unterrichtenden
Lehrpersonen klare Struktur für die Schüler/innen (auch in den freien
Lernzeiten) zusätzliche Kontingentstunden (3 – 4) Elternarbeit: alles wird in der Schule gemacht; KEL-Gespräche pro Jahrgang ca. 25 Schüler/innen
Kontaktvermittlung für weitere
Informationen
VMS-Koordination – [email protected] Broschüre des BMUKK: Qualität in der schulischen Tagesbetreuung
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4.8
Modell Rhythmisiertes Lernen - Praxisbeispiel 2
Beschreibung
Grundgedanken: Unterricht muss flexibler gestaltet werden, individuelle Lernzeiten müssen berücksichtigt werden, dazwischen Bewegung – Sport – Werken, ausgewogener Tagesablauf mit viel Abwechslung Warum? Ausgangspunkt war die ganztägige Schüler/innen-Betreuung, Überforderung der Schüler/innen, Bedürfnis UR auch zeitlich flexibler gestalten zu können Wie? a)Kleine Lehrerteams b)Anpassung des Stundenplans c)mindestens 2 Räume/Klasse d)flexible Pausengestaltung (kein Glockenzeichen) UR-Blöcke von 70, 80 oder 90 Minuten möglich! d)Flexible Eingangsphase täglich von 7.00 – 7.35 Uhr (Lesen, Vorbereitung auf den UR, ...) Entwicklungsschritte: Stundeneinheiten werden aufgehoben, Lehrer/innen-Stunden werden „gesplittet“ (muss noch mit Schulaufsicht geklärt werden) -> für flexible Unterrichtseinheiten, Schüler/innen ein Zuhause geben -> Adaption von Räumlichkeiten (Freizeit) – gesunde Jause
Bezüge zur LPVO
Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schüler/innen. (BGBI. II, allgem. didaktische Grundsätze 2.) Gelegenheiten schaffen, fachbezogene und fächerübergreifende Kompetenzen zu entwickeln und anzuwenden sowie Erfahrungen und Eindrücke zu gewinnen. (BGBI. II, allgem. Didakt. Grundsätze) Aufgabenbereiche der Schule: siehe Wissensaneignung, Kompetenzerwerb(BGBI. II, allgem. Bildungsziel 4.)
Chancen und Vorteile
Lehrer/innen sind erfolgreich, Schüler/innen fühlen sich wohl -> positives Klima, es ist ruhiger geworden (entspannte Atmosphäre)
Beaufsichtigung der Schüler/innen während flexibler Pausen erfordert hohe Verantwortung bei Lehrer/innen und Schüler/innen
Voraussetzungen für Umsetzung
Kleine Lehrerteams – gute Kommunikation -> ges. Lehrkörper, Freiwilligkeit Eltern müssen hinter dem Projekt stehen (volle Unterstützung) Genehmigung von Behörden und Schulaufsicht (flexible
Stundengestaltung) Absprache mit Schulerhalter -> erhöhter Bedarf an Material
und Einrichtung zur Freizeitgestaltung ( Sofas, Sitzgelegenheiten, ...)
Kontakt für weitere
Informationen VMS-Koordination – [email protected]
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4.9
Modell Individuelle Lernzeit - ACHTplus
Beschreibung
In ACHTplus haben neben den Fachkompetenzen auch die überfachlichen Kompetenzen (Lernen lernen, Sozialkompetenz, Eigeninitiative und Kulturelle Kompetenz) einen sehr hohen Stellenwert. Außerdem ist uns das „Sichtbar Machen“ von Kompetenzen ein großes Anliegen. In Projekten (Planung – Umsetzung – Dokumentation – Präsentation – Reflexion) „erlernen“ Schüler/innen diese Kompetenzen am leichtesten: -> Raum für Projektunterricht Mit verschiedensten Instrumenten wird versucht Hinweise auf vorhandene Kompetenzen der Schüler/innen zu erhalten und diese mit den Zielvorstellungen von Schüler/innen und Eltern abzugleichen. Im Standortgespräch am Ende der 7. Schulstufe werden zusammen mit Schüler/innen und Eltern verbindliche Zielvereinbarungen betreffend Kompetenzerweiterung in der 8. Schulstufe getroffen. Da diese Ziele individuell unterschiedlich sind, müssen Voraussetzungen geschaffen werden bei denen individuelles Lernen möglich ist: -> Raum für individuelles Lernen
Bezüge zur LPVO
Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schüler/innen. (BGBI. II, allgem. didakt. Grundsätze 2.) Gelegenheiten schaffen, fachbezogene und fächerübergreifende Kompetenzen zu entwickeln und anzuwenden sowie Erfahrungen und Eindrücke zu gewinnen. (BGBI. II, allgem. didakt. Grundsätze.) Aufgabenbereiche der Schule: siehe Wissensaneignung, Kompetenzerwerb(BGBI. II, allgem. Bildungsziel 4.)
Chancen und Vorteile
Verantwortung für das Lernen wird an die Schüler/innen zurückgegeben -> schriftliche Vereinbarungen Eigenverantwortung der Schüler/innen wird unterstützt und gefördert Im Projektunterricht werden überfachliche und fachliche Kompetenzen automatisch gefördert. Im Projektunterricht kommt theoretisches Wissen zur praktischen Umsetzung, Kompetenz kann sich entwickeln. Standortgespräche können das Klima zwischen Elternhaus und Schule deutlich verbessern und die Zusammenarbeit fördern.
Voraussetzungen für Umsetzung
In der Stundentafel müssen Räume geschaffen werden: Projektunterricht (PU), Individuelles Lernen (IL) Gute Kommunikation im Lehrkörper 45-Minuten-Einheiten vorteilhaft -> mehr Stundenressourcen Rhythmisiertes Lernen bietet auch entsprechende Möglichkeiten -> siehe Beschreibung
Kontakt für weitere
Informationen
Koordination Acht plus - [email protected]
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Die vorliegende Broschüre wurde von der Arbeitsgruppe „Stundentafel neu“ von Juni
bis September 2012 erstellt.