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Hinweise zum didaktischen Konzept „Schwimmkids durch Schwimmfix“
(Verfasser: Dr. Klaus Reischle – Universität Heidelberg; Ergänzungen: RSchD Uwe Mitlöhner –
Regierung von Unterfranken)
I. Grundsätzliche Hinweise zum didaktischen Konzept
1. Zielgruppe: Nichtschwimmer der 2. Jgst.
2. Gruppenstärke: max. 6 Schüler/innen
3. Zeitdauer / Grp.: 8 Wochen (mit insgesamt 16 UE á 45 min)
4. Erst SCHWIMMEN lernen, dann Schwimmarten (Rücken, Kraul, Brust,
Delphin) lernen!
II. Erwerb von Schlüsselqualifikationen (= Kompetenzen)
1. Bewegungssituation Wasser in vertikaler Position
2. Gesicht im Wasser/Kopf unter Wasser/Ausatmung unter
Wasser/Wassersprünge
3. Bewegungssituation Wasser in horizontaler Position
4. Schwimmen lernen (NICHT Schwimmarten lernen), sondern
„Ruderboot“ - „Raddampfer“ - „Hubschrauber“
5. Schwimmarten lernen (Rücken, Kraul, Brust, Delphin)
III. TopTipps für den Unterricht mit Nichtschwimmern – zusätzliche Hinweise zur Sicherheit
Die Schwimmschüler gehen erst mit dem Lehrer ins Wasser.
Die Lehrer müssen beim Anfängerunterricht im Wasser sein.
Die Lehrkräfte müssen über die Unterrichtsberechtigung für Schwimmen
verfügen und müssen rettungsfähig sein (Rettungsschwimmabzeichen
Bronze).
Kopfsprünge nur bei einer Wassertiefe von mindestens 1,50 m.
Die Zahl ist auf maximal sechs Schwimmschüler zu begrenzen.
Während der Unterrichtseinheit muss die Lehrkraft mit allen
Schwimmschülern immer Blickkontakt halten. Hinter dem Rücken der
Lehrkraft halten sich KEINE Schüler auf!
Die Lehrkraft muss die Schüler beim Springen vom Beckenrand kontrollieren
und sollte zunächst keine Rückwärtssprünge und Schrauben vom Rand
2
erlauben.
Mutwilliges Untertauchen und das Stoßen am Beckenrand und im Wasser
verbieten.
Eine Unterrichtseinheit sollte bei 28–30 °C nicht länger als 45 Minuten dauern,
denn im Vergleich zu Erwachsenen frieren Kinder schneller.
Wenn ein Schüler friert, mit der ganzen 4-er/6-er Gruppe warm duschen.
Der Einsatz von „Schwimmhelfern“ ist durchaus sinnvoll!
IV. Didaktische Anregungen
Die SchSch halten sich zunächst am Rand oder am Lehrer fest oder bilden
eine Kette oder einen Kreis. Allmählich müssen die Kinder aber lernen, sich
selbstständig im Wasser zu bewegen.
Der Körper der Kinder sollte immer möglichst tief eingetaucht bleiben um
möglichst bald die Auftriebswirkung des Körpers im Wasser zu erfahren.
Pro Unterrichtseinheit mindestens 20–30 Minuten ohne Materialien hüpfen,
springen, schweben, gleiten, sich antreiben.
Nicht auf Übungsformen beharren, die vom Kind abgelehnt werden.
Übungsformen mit Hilfe von Bildern („Flipper“, „Ente“, „Frosch“) anregen.
Übungsformen oft wiederholen und immer nur kurze Strecken laufen, hüpfen,
gleiten, sich antreiben,
Kinder haben ein großes Bedürfnis nach Einzelzuwendung. Trotzdem mit
allen Kindern – wenn irgend möglich – gleichzeitig üben.
Bei Spiel- und Übungsformen im brusttiefen Wasser sollten sich möglichst alle
Kinder im Wasser gleichzeitig bewegen.
Die Distanz zu den Kindern nicht vollständig aufgeben, aber: so oft wie
möglich für kleine Fortschritte ein Lob aussprechen. Viel Zuwendung geben,
z. B. Hände fassen, abklatschen: „give me five“.
Positive Erfahrungen, z. B. Tischtennisbälle oder Tennisbälle von den SchSch
auftreiben lassen, verhindern die Entwicklung von Vermeidungsaktionen,
Schon beherrschte Bewegungsformen immer wieder üben und dosiert
variieren, z. B. hüpfen und dabei versuchen, die Beine anhocken. Oder in
Form von Spielen das Gelernte in einem neuen Kontext üben, zum Beispiel:
Ein SchSch, der mit einem Bein auf einem Schwimmbrett im brusttiefen
Wasser balanciert darf beim Fangspiel nicht abgeschlagen werden,
Durch Demonstrationen Einsichten anregen: Der Schwimmlehrer schwebt
(z. B. in Hockschwebe bei vollständiger Einatmung) im Wasser und sinkt nicht
3
– die Schüler versuchen den Schwimmlehrer unter Wasser zu drücken.,
Gemachte Erfahrungen besprechen und bewusst machen:
o „Hast Du gesehen, wie weit der untergetauchte Ball wieder hoch in
die Luft gesprungen ist?“
o „Hast Du bemerkt, wie schwierig es ist die Schwimmbretter und den
Schwimmlehrer unter Wasser zu drücken?“
Eigene Wünsche der Schüler akzeptieren bzw. auf Vorschläge eingehen.
„Sinkerlebnisse“ unbedingt vermeiden.
Zu Beginn jeder Stunde die Übungen aus der vorangegangenen Stunde
wiederholen.
Die Schwimmlehrkraft sollte Übungen immer wieder demonstrieren.
Hausaufgaben: In der Badewanne ins Wasser und unter Wasser ausatmen,
warm und weniger warm duschen, Schüler begleiten ihre Eltern ins
Hallenbad.
Wenn ein Schüler zum Mitmachen nicht zu bewegen ist, muss eventuell nach
einigen Schwimmstunden eine andere Anfängerschwimmsituation gewählt
werden.
Nicht immer, aber immer öfter und möglichst frühzeitig ohne Hilfsmittel üben.
Lehrende demonstrieren, und Schwimmschüler imitieren.
Verbale Instruktion: Anweisungen schülergerecht erklären, mit Metaphern
instruieren (Rakete, Delfin, Düsenantrieb usw.), mit umweltbezogene oder
körperbezogenen Anweisungen („den Bauchnabel in Rückenlage an die
Wasseroberfläche drücken“, „Oberarm am Ohr vorbei“ ) instruieren,
Die Inhalte der vorherigen Übungseinheiten variieren und wiederholen
(= Überlernen: „wiederholen, ohne sich zu wiederholen“),
Kleine Spiele im bauchtiefen Wasser organisieren.
4
V. Zusätzliche inhaltliche Hinweise
1. Tabelle 1: Schlüsselqualifikationen (= Kompetenzen) und ihre Ausprägungen (= Episoden)
Kompe-
tenz
Nr.
Ausprägungen der
Schlüsselquali-
fikationen
(=Kompetenzen)
→→→
↓Schlüsselquali-
↓fikationen (=Kompetenzen)
→
Episode A
→
Episode B
→
Episode C
→
Episode D
K 1
„Duschparty“
Bewegungs-
situation
Wasser in
vertikaler Position,
ohne
Vorerfahrungen
bewältigen
Spiele im
Duschraum
Von der Dusche
zum Beckenrand
und über eine
Treppe (Leiter) in
das Wasser;
[Angst
reduzierende
Maßnahmen
(wenn
notwendig)]
Arme oder/und
Beine in vertikaler
Position gezielt im
Wasser bewegen
(mit Wandkontakt,
mit Lehrer- oder
Partner-
unterstützung)
[Angst
reduzierende
Maßnahmen
(wenn notwendig)]
Arme oder/und
Beine in vertikaler
Position gezielt
im Wasser
bewegen
(ohne
Wandkontakt,
ohne Lehrer-
oder Partner-
unterstützung)
[Angst
reduzierende
Maßnahmen
(wenn
notwendig)]
K 2
Gesicht ins Wasser/
Kopf unter Wasser/
Ausatmung unter
Wasser/im und ins
Wasser springen
Gesicht zum/in
das Wasser
[Angst
reduzierende
Maßnahmen,
wenn notwendig]
Kopf unter
Wasser
[Angst
reduzierende
Maßnahmen,
wenn notwendig]
Über Wasser
einatmen und mit
geöffneten Augen
in das Wasser
ausatmen
[Angst
reduzierende
Maßnahmen,
wenn notwendig]
Mit und ohne
Unterstützung im
Wasser springen,
auf den
Beckenboden
hocken und
ausatmen.
Vom Rand in das
Wasser springen,
auf den
Beckenboden
hocken und
ausatmen
[Angst
reduzierende
Maßnahmen
(wenn
notwendig)]
5
K 3
Bewegungssituation
Wasser in
horizontaler
Position mit und
ohne
Vorerfahrungen
bewältigen
Mit Unterstützung
in horizontaler
Position (in
Rücken- und
Bauchlage)
schweben und
gleiten, mit den
Beinen strampeln
oder/und mit den
Armen paddeln
[in Bauchlage
über Wasser
einatmen und in
das Wasser
ausatmen]
Ohne
Unterstützung in
horizontaler
Position (in
Rücken- und
Bauchlage)
schweben und
gleiten, mit den
Beinen strampeln
oder/und mit den
Armen paddeln
[in Bauchlage
über Wasser
einatmen und in
das Wasser
ausatmen]
K 4
Schwimmen
lernen
Ohne Lehrerhilfe kurze Strecken (mit Raddampfer, Ruderboot, Hubschrauber)
schwimmen
[immer wieder über Wasser einatmen und in das Wasser ausatmen]
K 5
Schwimmarten
lernen
Grobkoordination
von Rücken,
Kraul (ohne
regelmäßige Ein-
und Ausatmung)
und von
Brustarmzug
lernen
Grobkoordination
von
Brustbeinschlag
und Brust lernen
Kraul mit
regelmäßiger
Ein- und
Ausatmung
lernen,
Delfinbeinschlag
lernen
Feinkoordination
der
Schwimmarten
lernen
2. Hinweise/Erläuterungen zu den einzelnen Kompetenzen
Kompetenzstufe 1:
Bewegungssituation Wasser in vertikaler Position ohne Vorerfahrungen bewältigen
Episode A
ÜB/A1: Die Eisenbahn fährt unter den Duschen im Kreis und dann zum Beckenrand
und dann im Wasser (SchL ist die Lokomotive, SchSch sind die angehängten
Waggons, d. h. Hände an den Hüften des SchL bzw. auf den Schultern der
Mitschüler).
Anmerkungen: SchSch watscheln außerhalb des Wassers, SchSch sitzen am
Beckenrand, SchL hilft jedem einzelnen SchSch in das bauch- bis brusttiefe Wasser.
Episode B/C
6
ÜB/B1: SchSch stehen auf einem Bein (‚wie ein Storch‘), halten sich am Beckenrand
mit einer Hand fest und schwingen das freie Bein in alle Richtungen (Standbein
immer wieder wechseln).
ÜB/C1: … und dann ohne Stütz auf einem Bein stehen und das anderen Bein in alle
Richtungen schwingen.
Spezielle Anmerkung: Standbein immer wieder wechseln.
7
Exemplarisches Stundenschema für Kompetenzstufe I Ziel: SchSch bewegen sich ‚kreuz und quer‘ ohne personale Hilfe in vertikaler Position im bauchtiefen Wasser
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Kompetenzstufe 2:
Gesicht ins Wasser, Kopf unter Wasser, Ausatmung unter Wasser, im und ins Wasser springen
Episode A
ÜB/A1: SchSch pusten große Löcher ins Wasser oder pusten an die Tischtennisbälle, die
auf der Wasseroberfläche liegen.
Spezielle Anmerkung: Gesicht der SchSch möglichst nahe an der Wasseroberfläche
ÜB/A2: Linke Wange und dann rechte Wange wiederholt auf die Wasseroberfläche legen,
mit den Händen das Gesicht bedecken und das Gesicht möglichst tief eintauchen.
Episode B
ÜB/B1: SchSch tauchen nacheinander in die Reifen, die auf dem Wasser liegen.
Episode C
ÜB/C1: SchSch setzen sich auf den Beckenboden (brusttiefes Wasser) und produzieren
große Luftblasen (mindestens 5 Wiederholungen).
ÜB2: SchSch springen im brusttiefen Waser möglichst hoch und hocken sich danach auf
den Beckenboden und produzieren große Luftblasen (mindestens 5 Wiederholungen).
Episode D
ÜB/D1: SchSch springen aus dem Sitz, der Hocke, dem Stand in das brusttiefe Wasser
(mit und ohne Lehrerhilfe, Lehrende sind im Wasser).
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Exemplarisches Stundenschema für Kompetenzstufe 2
Ziele: Gesicht ins Wasser/Kopf unter Wasser/ins Wasser ausatmen
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Kompetenzstufe 3:
Bewegungssituation Wasser in horizontaler Position ohne Vorerfahrungen und dann mit Vorerfahrungen bewältigen
Episode A
ÜB/A1: SchL schleppt die SchSch in Rückenlage (mit Schulter-, Kopf- oder Armgriff)
und Bauchlage (am Brett oder mit Armgriff).
Episode B
ÜB/B1: SchSch startet mit Hecht- oder Delfinschießen und gleitet möglichst lange in
Rückenlage (Hände paddeln neben den Hüften) oder Bauchlage (Arme gestreckt,
Gesicht im Wasser und Ausatmung ins Wasser
Anmerkung: SchSch atmet in Bauchlage immer wieder ins Wasser aus
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Exemplarisches Stundenschema A für Kompetenzstufe 3 Ziel: Horizontale Position ohne Hilfe in Rücken- und Bauchlage gleiten
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Kompetenzstufe 4:
Schwimmen lernen
Episode A
ÜB/A1: Aufwärts- und Abwärtsaktionen der Beine (= „mit den Beinen strampeln“)
zunächst mit Partnerhilfe oder materialer Hilfe probieren/lernen. Paddelbewegungen
der Arme (in Bauch- und Rückenlage) zunächst mit Partnerhilfe oder materialer Hilfe
probieren/lernen.
Episode B
ÜB/B1:
„Hubschrauber“ - Arme/Hände kreisen + ‚Kraulbeinschlag (mit regelmäßiger
Ein- und Ausatmung ins Wasser),
„Raddampfer“ - Arme/Hände schaufeln + Kraulbeinschlag (mit regelmäßiger
Ein- und Ausatmung ins Wasser),
„Ruderboot“ - Arme/Hände paddeln neben den Hüften + ‚Rückenbeinschlag
(mit regelmäßiger Ein- und Ausatmung).
Anmerkung: SchL demonstriert immer wieder, SchSch schwimmt eine immer längere
Strecke.
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Exemplarisches Stundenschema für Kompetenzstufe 4
Ziel: Schwimmen lernen
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Kompetenzstufe 5:
Schwimmarten lernen
Episode A
ÜB/A1: Rücken ganzheitlich über wiederholte Demonstration/Imitation lernen.
ÜB/A2: Kraul ganzheitlich (Gesicht bleibt im Wasser, noch keine regelmäßige Ein-
und Ausatmung) über wiederholte Demonstration/Imitation lehren/lernen.
ÜB/A3: Brustarmzug über wiederholte Demonstration/Imitation und mit materieller
Hilfe und mit Pullbuoy-Unterstützung lehren/lernen.
Episode B
ÜB/B1: Brustbeinschlag ‚an Land‘ über Demonstration/Imitation mit und ohne
Lehrerhilfe üben,
ÜB/B2: Am Beckenrand im Wasser und später am Schwimmbrett über
Demonstration/Imitation mit und ohne Lehrerhilfe (Lehrer legt seine Hände auf die
Fußsohlen der SchSch) üben.
Episode C
ÜB/C1: Ein- und Ausatmung mit dem Rückenarmzug koppeln.
Anmerkung: Einatmung während der Rückholphase des linken Armes und
Ausatmung während der Rückholphase des rechten Armes.
ÜB/C3: Ein- und Ausatmung mit dem Kraularmzug koppeln.
ÜB/C4: Nach dem Abstoß und gegen Ende der ersten Zug/Druck-Phase einatmen
und während der nächsten Schwimmzyklen ins Wasser ausatmen.
ÜB/C5: Bei jedem Schwimmzyklus ein- und ausatmen.
Anmerkung: Die Feinkoordination kann selbstverständlich erst nachdem die
Grobkoordination der Schwimmarten beherrscht wird gelernt/gelehrt werden.
Schwimmarten lernen, d. h. grobkoordinierte Teilbewegungen und
Kopplungen (→ Kompetenzstufe V):
Sobald Raddampfer, Ruderboot und Hubschrauber beherrscht werden, können
Rücken, Kraul (zunächst noch ohne regelmäßige Ein-und Ausatmung),
Brustbeinschlag, und Delfinbeinschlag (unter der Wasseroberfläche) gelehrt
werden (s. Kap. 4). Lehrmethode: Vorwiegend Teil-/Ganzheitsmethode
(Brustschwimmen) und bei den relative einfachen Schwimmarten
Ganzheitmethode (Rücken- und Kraulschwimmen ohne regelmäßige Ein-
/Ausatmung), d. h. Demonstration/Imitation.
(Konzept von Dr. Klaus Reischle - Universität Heidelberg)
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Literaturhinweise:
„Schwimmfix“ – Hofmann-Verlag 2012, 73614 Schorndorf
ISBN 978-3-7780-8720-6 (Autoren: Hafner, Reischle, Schmid,
Donalies-Vitt)
Klaus Reischle et al. (2011). SwimStars - Schwimmen lernen und
Techniktraining optimieren (Handbuch des dsv). Schorndorf.
Hofmann.
Würzburg, 3. November 2015