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Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
EXPERI~E NTALVORTRA3 11 Chr i s tina Er ge z i nger
23 .05 . 192,5
DIE CHEj\I~IE DES TABAKS==================== =
I. Allgemeines1. Zur Geschichte des Tabak s
2. Zur Botanik des Tabaks
3. Anbau - Ernt e - Aufbe r e i t ung
11. Charakteristi sche Tabakinhalt sstof'fe
1. s t i cks to f f ve r b i ndunge n
1.1 Alkaloid e
1.2 Proteine
2. Kohl enhydr a t e
3. Organische Sä ur en
4. Harze und Wachse
111. Wi ch t i ge Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
1. Kohlenmonoxid2. Tabakkondensat
IV. Wi ch t i g Inhalt sstoffe der Tabakasche
V. Physiologische Auswirkungen des Rauchens
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( )I. Allgemeine s
1. Z~r Geschichte des Tabaks
~E.bak in den ve r sch i ed enen Gen uI3formen war de n May a s und Indianern
ber e its be i der En t deckun.n; Amerikas du r ch Chri s toph Columbusr ek-mn t ,
TJ ~ e er s ten 'l'hhak b1iit t er kamen 1519 nach Eur-op u ,
Z'.Iniicr.2 t ~(l l t T~d) 'J k hnu pl.r.Ech1ic h al s Hei l mi tte l. Einer der be
;·m'" ,t e s tc n 'I'ab akhe l Lkund Loi - war oer Pra nzone Jean Nicot. Nach itJm
<: :'t ie l t e n die 'l\üJ1l kpf lullze und d a n in ihr ent ha l t ene Alkaloid:.lcot i n i hre ßeze ich nunr;en .
l cr' f ührte d er ~; o n n (; nk ijni ,,,: d i e 'l'a buk s t eu er ' e i n, Trotzdem wuchs di e:;c:--.:lr der 'I'abak f r -eund e ,
Zu i'ec;inn des 1':'. ,1hhr nu nrl cr t s kam über Spanien d i e Tigarre in
ue ut2ch l:.lnd Huf . Ir.i e Zi/?;urE' t t e kUITI vorn Ori en t IlU G üb er Rußland na chiu ro pu .
136 2 en tr. t uflf i i n [)r e;;,dcn die c l'(~ L c Zi .!';ar'!t ten f~urik uu f de ut s chemPod cn ,
i .eut c l i ef e r t ' d i « 'J'· ,i;·,kbewi r t r-chuf t unf, e i nen we c eu t Li chen Teil des
. ; t e :; c rnu f k om1'l (; n: ~ j r: .. i l Lon Ku I turliit :dern . i"Ur die mw betrug de r
•• teuo i -wc r t a I I er Tu h .. d\ r;r z cu ' ~r,j s r e 1971 r -und '.' . H ll 1.:i a. DM.
'[" "buk p;ch\5 r t in dcr' c... ,: ~ ') Gf'l.t tu rJ ,,:cn und Ube:r U l(1) ;,r t en umfa s s en
': 8n Fuml Lf e d pr ;) 0L.1L C C(;[, <:-;:J.c nt r- ch 'lt i enr, cwiich:"' e ) zur Ga t t ungr. i c 0 t 1:111[1 .
Di e T~bakpf1 un z~ i ~t nin 0 ~ i n ~ ~t l r j~e LnnG t~~, p flanz c, die bis zu; zn hoch wird.
Ang eba u t wer den heut.« !J'Ju pt ;·:icil.L l c il iJi co t Lun« t.ub r.c um und Ni co t ianur us t i ca.
3. Anbau - Er n t p. - '\' l f Lcr e i t unp;
i'ii c o t i a na t a ba cum wi r '] i n Ge bie t en v cn« GO . Gr ad nördlich bis zum40 . ~rad sUd lieh un~cb~ut .
l1 eu pt o.nbnur;er.i e tl:! f' i lirl in ;101' '1- , iü t t e l - un d ::; Udamer i ka , Rhodesien,
-J a panm China, 'I'hn u Lsmd , Lnd i en , I ndon esien, im Mi t t e l me er r aum, inFr a nkr eic h und i n J) ')u 1. ~;ch l :mri .
Ni co t ian'.'\ r us t i cu wi rd nur in b e~renz tem Umfane; in Mexiko, Osteur opa und 'lIe rl t i nd I cn 'Jn.:;r!haut.
Der Anbau des I'a buk» erfo l f,t üb er- die sehr kl einen Samen im Trieb
kasten gezosenen :) ct z l in~e , di e na ch dem 4 . - 5. Bl a t t pikiert unddann au f s freie Feld Uber t rag en werden.
Am Ende der Vegetationsperiode tritt die Reifune des Tabakblnttes
ein. Die einzelnen Stadien werden als vorreif, reif, vollreif und
überreif bezeichnet.Durch die Bestimmung des Erntezeitpunktes erhalte ich zwei unt er
schiedlichJ Tabakgruppen: Die s aure und die alkalische Grupp e.
Tabake der ' s aur en Gruppe er ha l t e ich aus Blättern, die ihre Vital j
tät bereits am St amm verloren haben, (behalten ihren Zuckere eha lt
auch nach dem Trocknen).
Tabake der a l kal i s chen Gruppe erhalte ich aus Blätt ern, die
vital g eer nt e t wurden. Sie trocknen sehr langsam un d verlieren d~t
fast den ge s amt en Zucher aus den Blättern. Dadurch s tei~t der r e
l ative Min eralstoffanteil. - Daraus i st die bes sere g l i mm f üh i gke i 1
zu er klüren .Er n t eze i t punk t und die Trocknungsart bestimmen unter and e rem die
ch emi sche Zusammensetzung, Farbe, Hygro s kopizität, Elastrizität
und Glimmfilhir;keit de s 'I'abakbLa t t e s ,
Versuch 1: pH-Monsune eines Tabnke x t r uk tes
5 ~ Ta bukp ulver werden in 100 ml CO2- freiem aqua desto bei Zimmp~
t em. 5-10 min. digeriert. Nach 30 min. erfolgt die Bestimmun~ de r
Wasners t of f i onenko nzen t ra t i on a uf potntiometrischem Weg e nach vor
hcr ilie r Eichung de s ph-Me t er-s ~e~en e i n e eLngos t e Ll,t e Pu f I'er-L ö s un
Dem Trocknun~svor,'!;nne schließt sich die !,'ermentation (Ver,::;iirung )
des Tabaks a n , di e den Ahba upr oze ß fort s etzt, der mit der I\('i [(' d .
'I.'abaks beg i.nn t , währen d de r Trocknung wei terlüuft und in der
Ee.rmentu t Lon sowie im AIr;ing zum Abschluß g ebr a ch t wird.
11. E~~=~~;~~~~~~=g~~~~~~~~~~~~=~~~=~~~~~~
Die Zusammensetzung des Tabaks i st abhängig von der Sorte, der
Herkunft, dem Boden, dem Dünger, Jahrgang und dem Klima, s o daß
hier nur Mittelwerte angegeben werden können: s. Tabelle 5,S
1. Stickstoffverbindungen
10 1 Alkaloide
Unter dem Begriff Alkaloide versteht man gewöhnlich eine Gruppe
von sticks~offhnltigen, basischen Verbindungen, die in Pflanz en
vorkommen "und auf tierische Organismen ausgeprägte, meist ganz
charnk~eristischeWirkungen ausüben.
- 2 -
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4 -
>
----'>-CO l , '
Nicc~ ,- ",CO2-Austritt verbunden und die N-Methylie-
l~-l ',. ~/
-+
Was aber ha~ eine Pflanze wie der Tabak davon, Alkaloide zu Produzieren? Rauchgenuß f ür den Menschen war da sicher nicht geplant.
IAlkaloide galten lange Zeit als Abfallprodukte des pflanzlichenEiweißstoffwechsels. Inzwischen weiß man, daß sie eine sehr wichti~
iFunktion fUr die Pflanzen erfUllen: Sie dienen der Abwehr von Feindsind quasi die chemischen Waffen der Pflanzen. Tabak lähmt durchNicotin ' z ~B . , Blattläuse u s a , Schmarotzer.
Biosynthese:Nicotin 'entsteht in den Wurzeln der Pflanze und wird von dort indie Blättertransportie,:t.Der Pyrroliriring wird aus Ornithin gebildet, der Pyridinring entsteht aus Glycerol und Asparagiensäure:
CH t - Uh :\' CH,- (/-t, ( U, ~ U ', 0~Hl ~H-COO/l \ i - CCh, ) C/4, ~ffl. ~ ~ ~ c 1'1, -~ ~.,lJU. 'IJU i! IJHI 11th r> ' lI' ; ""'''1 1'1. 1''1 1 iO !' .,
Als Fließmittel wird ein Gemisch aus Chloroform und Methanol(87:1) ' v/v).,Die getrocknete Karte betrachtet man unter dem UV-Licht bei 2~4 rum.
i' j
eP ':!
Beide Ringe werden unterrung fUhrt zum Nicotin.
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H (l O t.( 1'.1C!I
•.i .
~: H : R~bll~il'\ ·
p..: eH] HeMyla.,ttboJilt
.s:~) · ·t~,
Njccti ~
Allerdings werden auch Verbindungen zu den Alkaloiden gezählt,die dieser Def. nicht völlig entsprechen. so i s t das Alkaloid des
I
Pfeffers, das Piperidin nicht basisch, zeigt aber doch physiolo-gische Wirkung en.
Vom ch emischen Standpunkt au s s ind Al ka l oi de ke ine einheitliche ,Stof fklas se , ~emeinscm is t ihnen nu~ , daß sie Ri ng ent hal ten, wiez . B. Pyridin , Pyr r ol oder Chinolin. I
Di e wichtigs t en Tanakalkaloide :
Cl OHl 4N2 wurde 1828 von Rei man n und Pos selt ent deckt. Es ~st inden Tabakblätt ern an Äpfe lsäure und Citronens äure gebunden . INicot i n is t ei n farbloocs Öl , Kp7)0 , 5 rum 24G,loC. An der Luft bräunt
es sich. Ni cotin und .ieLne wässri gen Lös ungen schmeckern scharf uhdbrennend . Es i st in WaSG er und al l en übl i chen org. Lösungsmittelngut löslich.
Ver such 2: Nicotinchromatoeramm
Der Tabak wird mit 2ml ?5% igem NH) und mit 20ml Chloroformzwei mal ex trahiert, anschließend filtriert. Die Filtrate werdenmit Aktivkohle geklär t und über Na2S04
getrocknet. Die Lösung iwird fil triert und an sc hließend auf dem Wasserbad eingeengt, aufca. lml. Auf eine DC-Karte (Kieselgel SiF) trägt man den Extraktund eine 0,1% ip,e ~icotinlö sung als Vergleichslösung auf.
- "'I _ .. '; .
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)
2. KohlenhydrateKohlenhydrate sind Polyhydroxyaldehyde-, ketone , oder Verbindungen .
die sich dazu hydrolisieren Lassen.Sie werden in drei Gruppen eingeteilt:_ Monosaccharide (z .B. Glucose)_ Oligosaccharide (Di-, Trisaccharide usw.)_ Polysaccharide (z.B. Stärke Cellulose, Glykogen)
Ver such 5: ;Zucker nachwe i s mit 01 -NaphtholIn ein Reagenzglas gibt man ca. 2ml Tabakextrakt und 2-3 Tr.3%iger alkdholischer ~-Naphthollsg•• Das ganze wird mit konz.H
2S04unterschichtet. An de r Grenzschicht bildet s i ch ein r oter
Ring.Die Pentosen z.B. bilden Ld. Wärme und :j.ri Gegenwart vonSchwefelsäure Furfural. Dieses reagiert mit 0(- Naphthol zu einem
roten Farbstoff.
daneben kommen noch vor:
- Pentosen- Tetrosen- Triosen
( ~ , r ,fJ
'j)ento sc
r L' '' '! \; _. 1 h : 1
CHO
Wichtige Zucker des Tabaks:
SaccharoseGlucoseFructose ·
- Raffinose- Maltose
.....
Nicotin ist ein starkes Gift,das eingenommen bereite in Mengen von30 - 60mg t ödlich wirkt. Nicotin beeinflußt das vegetative Nervensystem, es wirkt auf die peripheren Blutgefäße, sowie den Darmkontrahierend (Stei gerung des Blutdrucks, und Sti llung des Hungergef ühl s ) •Da Ni cotin nicht unbedenklich für d~e Gesundheit ist, bemühte sichdie Wi s s ens cha f t Tubakpflan zen zu züchten, die kein Nicotin mehrent h i el t en .Heute e i bt es Zigare t t en mit unterschiedl ich hohem Nicotingehalt.
Versuch 3: Spektrometri sche Ni co tinbes t i mmung1 - 3e Tabak wird p,cnau einßewogen unt unter Zusatz von 20mll Q% i ge r K2C03 - LÖ 8un~ de r Was s erdampfdestillation unterworfen. :Als Vorlage di ent ein 300ml Kolben. Es wird f ast bis zur Marke :destilliert undmit ~ ~ua dea t . aufgefüllt.30 ml dieser Lag. werden i n einen l OOml Me ßkolben pipettiert undmit aqua de sto auf~efüll t .
Von dieser Lösu ng wird die Extinkt ion bei 259 nm gemessen.Den Nicot i ng ehlll t kann mun an Hand de r Eiche;erad en er mi t t el n .
1.2 ProteineZum Nachweis der Pr oteine wird de r Aminosäu r enn achweis mitNi nhydr i n herangez ogen.
Vers uch 4: Zu dem Tubakextrakt wird etwas Ni nhydrin gegeben unddas ganze er hi t z t . Bei Anwesenhe i t von Aminosäuren färbt sich dieLag. nach e i niger Zeit blau-vio lett. (Blindversuch als Vergleich).(Reaktions~leichun~: s . Christen: Grundla~en der org. Chemie5. Aufl., S. 291 )
- 6 -
r:--l \ ;'I }.---<...._) :1 I c--" '\
" cf GH ~ /: c·' . - ._~
TI~ I. Chemitehe Inho.ltutoffe wichtiaer Tlbabrten (M.-.ceiIc in %1
InhlUutoff Villin Orient Burlcy ZiprTenauI
Atehe 9 -11 17 - 20 U -13 11 -25 [-1 !Geuml·Sti<:htofT I - 2 1 - 3.5 3 - 4 2 - ] +Nitrll·Stickstoff 0,2 - 0,4 0,2- 0,4 0,6- 0,1 0,6 - 0,'EIweiß laerilltl l.5 - 6.5 4.5-14,5 10,0-20,/1 1,0 -15,0 ~O/ Cl-IqNicotin Sp.- l,6 0.6- 2,0 Sp. - 5" Sp. - 4,0 . ,Sl ech..idc 1 - . 0" 0 - 1 0reduz. Zudta 9 -n 4 -11 0,6- 3,0 G,lI6- 2PSlirh 3 - 7 2 - 6 2Or.lnilche SI uren 7 -16 17 -n 20 - 25 10 -17Cellul_ e -11 7)-10,6 12 10" -16.0Peclinc 7 -12 . 7,1- e" 1 1 -12Harze und Wachw 2.5 - 1 3,5- 5 4,5 S - 6
- 5 -
OH
~( '-. ~ Ä'''--. ) ~-)
. /'
0< - Naphthol
( 1- H'fd'lox.ynafhthal,,,] 'lot
.'-,"-/ \
/ \
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)111. ~~~g~~~~=~~~~~~g~~!!~=g~~=~~g~~~~~~~~
Der Tabakrauch ist physikalisc~ als e~n disperses System anzusehen,dessen dispergierende PHase aus Gase~ bestehen, während diedispergierte Phase aus in der Glutzone verdampften, beim Abkühlenin Form kleinster Tröpfchen kondensierter Körper (Harze, Harzsäuren,
höhere KW,Polyphenole, org. Säuren, Nicotinsalze u.a.m.) besteht.
Ta~ 1. Wachtiplr InhahutoRe des Tabakraucha
PartikelphueMauen- -I. H a"ptvertreter
Alk,Uormiaac. Alkylacetatc
Äth,lamin. Meth)laman.Dimethylamin
Stickstoff (13-/.). Sauen'ofT nO·I_t.Kohlendioxid (9.S-/.). Kohlenmonoxid (4.2-/_ t. Wasserstoff ('./. t.Edel,asc (0.6-/_J••
Methanol
Formaldchyd. Acetaldehyd.Acrolein. Äthylrneth)'lkctOD
Methan. Atban. Propan. Butan.Aahylen. Acetylen. Propy~. B\&IU
Benzol, Toluol
Amcisenilurc
GudampfphalCHaupt vertreter
Eaipäure. Amc:iIcDIIun.Propionsiurc
Mcthan~, Ätlauol.GI)CeOn. Glykole
Aceton, ÄlbyllDdbyboa.Acrolein. PropionakScb,el
Nicotin. Nolllicotin, AaabuiD.Myosmin
Alkane (C)I. Cu, Cu).Alkene (C,. C•• c.aChryJal. BcnzIaJp)'rea.Benz{j)nuoranthca
Phenol. Krcsole.2.4- u. 2.5-Di-metbylpbaaolc
Slilmastmn. SiaOitcriDc.Solancsol
Ät hylaceaat. Ätbylvalerial.All)'lcaproat
Prim. u. sck. aliphatiIcM AMi_Piperidin. Pyridin. Pyrrolidi.
)-
1- 4
7-10
0.5- I
5- 9
0.5
6- a
10-20
8-ll
Gase
Amane
Phenole
ES'er
AlIphatascheKohaenwauersloffc
Aromatische KohlenwauerstoOc
Alkaloide
Aldrhyde u. Ketone
Sterane
Alkohole
WalScr
Säuren
Versuch 6: pH - Messung des Zigarettenrauchs
Durch eine Waschflasche, die mit dest. H20 gefüllt ist, welches miteinem Tropfen NuOH alkalisch gemacht wurde, und Phenolphthaleinals Indikator enthält,wird der Hauch mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe gesaugt. Nach einiger Zeit entfärbt sich d~e Lsg ••
3. Organische Säuren .~
Gleich anderen Pflanzengeweben enthält auch das fermentierteTabakblatt eine er013e Anzahl von Säuren aliphatischer undaromatischer Natur, deren Bedeutung mit wenigen Ausnahmen bisheute unbekannt i~t_ Sie binden die Tabakalkaloide zu leicht;I.ös
lichen Salzen.1m Tabak finden wir flüchtige und nicht flüchtige Säuren.FlUchtige Sliurcn: NichtflUchtige Säuren:
Essigsäure - CitronensäureAmeisensäure - ÄpfelsäurePropionsüure - OxalsäureVaieriansäure Malon-und Mi~chsäure,
Capronsäure Brenztrauben~äure, Indolsäureund höhere Fettsäuren
Flüchtige Säuren und Süuren, die bei der Verbrennung der verschiedenen Zellulose- und Zuckerurten des Tabakblattes(Ameisensäure, ~ssigsäure) entstehen, finden wir im Hauptstromund Nebenstrom des Rauchs.
4. Harze und Nachse
.Die Aromaträger des Tubaks sind ätherische Öle, Harze und Wachse.Harze enthalten: freie Säuren, Harzsäuren oder Resinolsäuren,
Alkohole, als Harzalkohole oder; Resinole b~
zeichnet, Ester dieser Alkohole'mit den Harzsäuren oder anderen Säuren, Hes~ne
Wachse (paraffine) sind gster höherer Carbonsäuren mit höherenAlkoholen.
Versuch ,~ Isolierung Von Harzen und Wachsen aus Tabakstaub
5g Tabakstaub + 75ml Petroläther werden lOh bei Zimrnertemp_extrahiert anschließend filtriert und eingedampft.
Der Gesamtrückstand wird in ca. 20ml heißem Ethanol glöst unddann abgekühlt. - Die Haze losen eich auf und di~ Wachse scheidensich ab.
1. Kohlenmonoxid (Gasphase)
Das Kohlenmonoxid des Tabakrauchs bildet sich sowohl bei unvollkommener VerbrennunB von Tabakfasern in der Glutzone als auchdurch Reduktion sauerstoffhaltiger Gase an glühenden Kohleteilehen.
Versuch .: Nachweis von CO im Zigarettenrauch
Man leitet Rauch durch eine Waschflasche, die Silberdiaminhydroxid
lösung enthält. Das CO reduziert den Ag-Komplex zu elementarem
Silber. - Es "bildet sich ein brauner Niederschalg.
Physiologische Auswirkungen des CO:- g -Chemie in der Schule: www.chids.de
) )
Versuch S: Bes timmung de~ Konde ns a tgeha l t s einer selbstgedrehtenZi garet t e
Physiologische Auswirkungen des CO:- Verdrängung des Sauerstoffs aus dem Hämoglobin, da es etwa
300 mal affiner zum Hämoglobin ist als Sauerstoff.Bei starken Hauschern kann bis zu 10% des Hnmoglobins als
IlbCO vorliep:en.= B c e i n t rti c h t i~un~ p"ychischer Funktionen
- Eei Angi ng pectori s Pati enten verkürzt sich das schmerzfreieI nt er va l l unter R c lao tun~ .
2 . Tabakk ondenoutDi e d i ~ pe rp: iert e Pha s e oder auch Part i kel phase besteht aus Teilchenmi t e inem Dur chrnesoe r v9n 0 , 1 bis 1,0 um. Di e Partikel können anfein porigen Gl asfaser- oder Wattefiltern, NaCl oder durch elektros t a t ische Füllun~ iooliert wer den. Das dabei erhaltene Tabakkondensat (Io'rüher ul.s Teer bezeichnet) en t hä l t Anteile der Dampfphase. Im Kondensat kann eine ~roUe Vielfalt an Stoff~ruppen nachg ewi es en werden. In Tierversuchen kann eine cancerogene Wirkungnachgewiesen wer clen. Duclul'ch kommt den polycyclischen aromatischenKW und den N i tros[~inen eine p, ewi s se Bedeutung zu.
Rotfärbung durch Fe( SCN)3)
•
Chlor u.v.m.
Asche ... HCl CO2 l'
Das Gas, welches entsteht, leitet man durch Ba(OH)2-Lsg~
.. Es bildet sich ein weißer Niederschlag von BaC03•
IEinige der ;Bes t and t e i l e möchte ich jetzt qualitativ nachweisen:
IV. !~~~~~~~ct~~~~~~g!!~=~~~=~~g~~~~~!
Die Tabakasche enthält: Kali, Natron, Magnesia, Eisenoxid, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Kieselsäure,
An Mineralstoffen finden wir noch Iod, Brom, Lithium, Caesium,Rubidium und Mangan in der Asche.
PO~-: Filtr~~ + Ammoniummolybdat --~~~I gelber Niederschlag ·von;~; (NH 4)P(M0 3010)4
Cl-: Fi! trat + AgN03---~) A.gCl ~ weiß
Versuch 11: Nachweis wasserlöslicher "BestandteileAsche + H20 I schütteln und filtrieren
2-504 : Filtrat +BaCI2- L sp;; . +HCl ) BaS04 ~ weiß
Versuch 10: FlammenfärbungDie Asche wi~d mit Hilfe von HCI auf ein Magnesiastäbchen genommenund in die Bunsenbrennerflamme gehalten.Na brennt mit gelber Flamme, K erkenntman durch ein Kobaltglasan seiner rosanen Flamme.
Versuch 12: Nachweis von in Säuren löslicher Bestandteile2C03 :
Fe 3+: Filtrat + Rhodanitlsg.:
.-
' Das Kondensat wurde mit Methanol ,ausdem Trockenropr direkt in ein 25mlMe ßkölbchen el ui er t , Zuleitungsrohrspühlen . Das Kö l bchen wurde mit Methanol bis zur Mar ke aufgefüllt,
Tr ockenr ohr mi t danach wur de Iml ent nommen und inNaGl einem zweiten Kölbchen mit Methanol
auf 25ml aufgefüllt.Di e d er ar t verdünnte Lösung kann
Glaswol le di rekt gegen Methanol photometriert
zur Waoscrstrahl_werden. Die Extinktion wird beipumpe 400 nm gemessen. Der Kondensatgehalt
ergibt sich aus dem Vergleich mit derEichkurve.
Einige ~-Werte bekannter Mar ken : Reval: 20mg K HB: 14mg kMarlboro: 13mg K Lord: 9mg
- 9 - - 10 -Chemie in der Schule: www.chids.de
v. ~~~g~g~g~~~~g~=~~~~~~~M~~~~=~~~=~~~~~~~~
Die Mortalität der münnlichen Zigarettenraucher ist um den Faktor
1,25 - 1,83 erhöht.Die Mortalität ist dosisabhängig, sie ninmlt zu mit:
Der Anzahl der ~erauchten Zigaretten- dem Kondenhat~ehult
der Inhalntionsticfe- der Dauer des Hauchens
H§ufige Krankheiten, die mit dem Rauchen in Verbindung gebrachtwerden:
- Herz- Kreislauf - Erkrankun~en
- Bluthochdruck- erhöhter Blutfettspieeel- Lun~enkrcbr.
Kehlkopfkreb~
- Krebc der l\~undl1{)hL«
- Spci~eröhren Arcb~
- Har-nb l as en- und Bnuch~petcl1eldrüscnkrcbs
- Erhöhtes 'l'unor-r-Lr i.k o der oberen Luftwerte u s d , Speiseröhre
Folgen chronischer Nicotinzufuhr:- erhöhte veeetative Labilität- Appetit10niGkeit- Obstipation- Abmagerun~
- Schlaflosigkeit- Tremor
_11 -
/
Literatur=========- Auswirkungen des Zigarettenrauchens, Herausgeber: Bundesminister
für Jugend, Familie und GesundheitBonn - Bad'GodesbergCHED Bd. 2f Gesamtanalyse von Zigarettenrauch
- Christen, ~.R., Grundlagen der organischen Chemie, 5.Auf1.Morrison -!Boyd: Lehrbuch der organischen Chemie, 2. Aufl.
Verlag Chemie, Weinheim 1983- Beythien - Diemar: Laboratoriumsbuch 8.Auf1.
Verlag v. Theodor Steinhopf, Dresden u. Leipzir
- C. Hartwich: Die menschle Genußmittel, ihre Herkunft, Verbreitun~.
Geschichte, Anwendung, Bestandteile und NirkungLeipzig: Taunitz 1911
- Handbuch der Lebensmittelchemie, Bd. VI, Berlin 1934Verlag von Julius Springer
- Dr. Karl Huga Bauer: Die arg. Analyse, Leipzig 1950- Peter Karlson: Kurzes Lehrbuch der Biochemie für Mediziner und
Naturwissenschaftler, 12. Aufl.Georg Thieme Verlag stuttgart • New York 1984
- Deutscher Tabak: Was ist das? Herausgeber: Centrale Marketin~ge
seIlschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbHKablenzer str. 148 5300 Bann 2
- Dr. R. Kißling: Handbuch der Tabakkunde, des Tabakbaus und derTabakfabrikation3. Aufl., Verlagsbuchhandlung Paul Faren Berlin
- Prof. Dr. phil. nat. Otto Neunhoeffer: Analytische Trennung undIdentifizierung org. Substanzen (Bib. der Chemie: Nr. AL 250/15)
- Prof. Dr. H. Raaf: Chemie des Alltags, 24: Auf1., Kosmos- K. Rauschet - R. Engst - U. Freimuth: Untersuchung' von Lebens-
mitteln, 1. Auf1., VEB Fachbuchverlag Leipzig 197'2Werner Pilhofer: Biochemische Grundversuche, Chemie Bd , 25 ,i.
3. Aufl., 1918, Aulius Verlag Deubner & Co KG Köln- O.E. Schultz u. F. Zymalkaski: Die ehern. Analyse. Bd. 47 1960
Ferdinand Enke Verlag stuttgart- Dr. F. Seehofer: Chemische Untersuchungen am Tabak (Aus Vorlesung(
am TTH) , Tabak Technikum Hamburg.Nr. 16 Dez. 1960- Dr. Schröder u. F. Seehoter: Der Tabak, TTH Nr. 79 Feb. 1971- Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, 3. Aufl. tUrban &
Schwarzen~~rg • München • Ber1in 1965- Dr. A. Wenusch: Der Tabakrauch, Arthur Geist Verlag, Bremen 1939
- 12 -Chemie in der Schule: www.chids.de